Know Your Rights! - Claudia Kittel  - E-Book

Know Your Rights! E-Book

Claudia Kittel

0,0
4,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Kinderrechte sind Menschenrechte – und trotzdem halten sich nicht alle daran. Umso wichtiger, dass du deine Rechte kennst! Denn die Rechte von Kindern und Jugendlichen müssen nicht nur geschützt, sondern auch in sie betreffenden Debatten berücksichtigt werden – so steht es in der UN-Kinderrechtskonvention. Kinderrechtsexpertin Claudia Kittel gibt dir das Werkzeug in die Hand, deine Rechte kennenzulernen, zu verstehen und damit umzugehen. Kurz und knackig, informativ und empowernd. Damit du für dich und deine Rechte einstehen und in Diskussionen stark bleiben kannst!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Über dieses Buch

Kinder an die Macht!

Okay, vielleicht nicht ganz. Aber Fakt ist, dass deinen Rechten als junger Mensch häufig wenig Beachtung geschenkt wird.

Dabei finden sie sich überall in deinem Alltag. Die Kinderrechte legen beispielsweise fest, dass du sicher aufwachsen können sollst, Zugang zu Bildung erhältst und deine Meinung berücksichtigt werden soll – zum Beispiel bei Demos wie von Fridays for Future. Aber woher kommen die Kinderrechte? Für wen gelten sie genau? Und was, wenn du das Gefühl hast, dass deine Rechte missachtet werden? Kinderrechtsexpertin Claudia Kittel hat die Antworten. Kurz und knackig, informativ und empowernd.

 

Damit du für dich und deine Rechte einstehen und in Diskussionen stark bleiben kannst!

Vorwort

Luisa Neubauer

 

Als ich klein war, dachte ich, dass wir Kinder so etwas wie Gäste wären. Ich dachte, wir wären Gäste in einer Welt der Erwachsenen. Und dass wir Kinder geduldig warten müssten, bis wir alt genug wären, um so richtig mitzumachen. Es gab viel, wofür ich lang nicht »alt genug« war. Ich war nicht alt genug, um zu verstehen, wie Politik funktioniert, oder warum Erwachsene sagen, wir sollen Müll nicht auf die Straße werfen, und es dann doch selbst tun.

 

Damals kam es mir so vor, als hätten wir mit den Erwachsenen eine stille Vereinbarung getroffen. Dass wir, wenn wir schon selbst noch nicht so richtig mitreden dürften, uns darauf verlassen könnten, dass die Erwachsenen sich kümmern würden. Und wenn sich die Erwachsenen schon um alles kümmerten, dann doch auch um unsere Zukunft. Oder?

 

Ich wünschte, mir hätte jemand Bescheid gegeben. Ich wünschte, jemand hätte mir gesagt, dass wir gar keine Gäste sind. Sondern dass die Welt auch unsere ist. Und dass wir ein Recht darauf haben, die Welt zu verstehen, sie zu beleben, sie zu unserem Zuhause zu machen. Ich wusste einfach nicht, dass ich mit 12 Jahren die gleichen Rechte habe, wie meine Mutter mit ihren 52 Jahren. Und ich wusste auch nicht, dass die Erwachsenen mir zwar sagen würden, keinen Unfug anzurichten, aber selbst ganz schön viel Unfug veranstalten.

 

Aber: Es könnte – nein, es kann alles anders sein. Denn Kinder haben Rechte. Du hast Rechte! Und wenn du sie kennst, kannst du sie einfordern. Ich habe spät verstanden, was für eine Macht wir jungen Menschen haben. Dass wir die Macht haben, für unsere Rechte einzustehen, dass wir laut werden können und dass wir die Welt – unsere Welt – verändern können. Aber es geht! Heute kennt jedes Kind die Bilder von den jungen Menschen, die überall auf der Welt auf die Straße gehen. Diese Bilder sind mehr als Beweise, dass wir unsere Zukunft und unsere Rechte verteidigen können. Diese Bilder sollen Trost spenden und bestärken. Sie sollen ermutigen und sie sollen dich daran erinnern, dass du auf dieser Welt nicht zu Gast bist.

 

Warte nicht, bis du eingeladen wirst, diese Welt zu gestalten. Leg los und lass dich nicht aufhalten!

 

Luisa

Kinderrechte sind Menschenrechte!

»Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Solidarität begegnen.«

 

So steht es in Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR), die von den Vereinten Nationen (United Nations, kurz: UN) am 10. Dezember 1948 verabschiedet wurde. Sie ist das meistübersetzte Dokument der Welt. In über 500 Sprachen kann man die Menschenrechte lesen, es gibt sogar eine Version in Brailleschrift (Blindenschrift).

Vielleicht fragst du dich jetzt, warum ein Buch über Kinder- und Jugendrechte mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte beginnt? Sie stellt das Fundament für die Rechte dar, die in der UN-Kinderrechtskonvention genauer ausformuliert wurden. Eben mit einem besonderen Blick auf Kinder- und Jugendliche. Die Prinzipien, die für die Menschenrechte gelten, gelten also auch für die Rechte von Kindern und Jugendlichen in der UN-Kinderrechtskonvention.

Am 10. Dezember wird weltweit der Tag der Menschenrechte gefeiert.

Die internationalen Tage und Jahre werden von der Generalversammlung der UN beschlossen. Sie sollen die Aufmerksamkeit auf wichtige Themen oder Problemlagen von Menschen weltweit lenken.

Was die Menschenrechte ausmacht

Auf der zweiten Weltkonferenz über Menschenrechte, die 1993 in Wien stattfand, wurde von den Vereinten Nationen eine Erklärung verfasst, die sogenannte »Wiener Erklärung«. Hier werden drei Prinzipien benannt, die beschreiben, was die Menschenrechte ausmacht:

Die Prinzipien der Menschenrechte

1. Menschenrechte sind unveräußerlich.

Sie sind Rechte, die ich nicht verlieren kann, da sie schlichtweg an die Tatsache geknüpft sind, Mensch zu sein. Man muss sie sich auch nicht erst »verdienen« oder sie von jemandem »zugestanden« bekommen.

 

2. Menschenrechte sind universell.

Sie gelten für alle Menschen weltweit, ohne Unterschiede oder zeitliche Begrenzung.

 

3. Menschenrechte sind unteilbar.

Sie bedingen einander und sind eng miteinander verknüpft.

Und ganz wichtig:

Kein Recht ist wichtiger als das andere.

(vgl. Kompass 2020, S. 428)

Diese Prinzipien stecken hinter Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Sie anzuerkennen bedeutet anzuerkennen, dass jeder Mensch Träger der Menschenrechte ist – und eben auch jedes Kind und jede:r Jugendliche!