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Kolombine, ein kleines Marienkäfermädchen, geht auf die Schule von Fräulein Siebenpunkt und findet keine Freunde. Niemand mag sie, weil sie anders ist. Am Ende hält nicht einmal ihre Lehrerin zu ihr und sie wird von ihren Mitschülern verstoßen. Gerade als sie meint, ganz allein auf der Welt zu sein, trifft sie auf den schillernden Prinz Carabus, einen Goldlaufkäfer. Er nimmt sich ihrer an und verhilft ihr durch die Kraft des positiven Denkens zu Stärke und Selbstbewusstsein. Als Kolombine Fräulein Siebenpunkt und die anderen Marienkäferkinder wiedertrifft, geschieht das Wunder ... Eine Geschichte über Liebe und Respekt gegenüber allen Lebewesen dieser Erde und ein idealer Text, um mit Kindern über das Thema Mobbing ins Gespräch zu kommen.
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Seitenzahl: 43
Veröffentlichungsjahr: 2021
Kolombine, ein kleines Marienkäfermädchen, geht auf die Schule von Fräulein Siebenpunkt und findet keine Freunde. Niemand mag sie, weil sie anders ist. Am Ende hält nicht einmal ihre Lehrerin zu ihr und sie wird von ihren Mitschülern verstoßen. Gerade als sie meint, ganz allein auf der Welt zu sein, trifft sie auf den schillernden Prinz Carabus, einen Goldlaufkäfer. Er nimmt sich ihrer an und verhilft ihr durch die Kraft des positiven Denkens zu Stärke und Selbstbewusstsein. Als Kolombine Fräulein Siebenpunkt und die anderen Marienkäferkinder wiedertrifft, geschieht das Wunder ...
Eine Geschichte über Liebe und Respekt gegenüber allen Lebewesen dieser Erde und ein idealer Text, um mit Kindern über das Thema Mobbing ins Gespräch zu kommen.
Bettina Lexow studierte klassischen Gesang in Weimar und Berlin. Seit 2010 moderiert sie bei Radio TEDDY, dem ersten Kinder- und Familienradio Deutschlands, und liebt es, Kindern zu vermitteln, wie zauberhaft die Welt ist und was es in ihr alles zu entdecken gibt.
Zu ihren großen Leidenschaften gehören das Schreiben und das Malen. In ihrer Freizeit ist sie gern mit Pferd und Hund unterwegs. Ihr Herz schlägt für ihre Familie, ihre Freunde und ganz besonders für ihre Tochter Leni.
DEM ANDEREN SEIN ANDERSSEIN VERZEIHEN, DAS IST DER ANFANG DER WEISHEIT.
AUS CHINA
Jedes Jahr im April hatte Fräulein Siebenpunkt, die Lehrerin der dörflichen Marienkäferschule in Hohenstein, alle Hände voll zu tun. Aus allen Ecken des großen Gemüsegartens kamen Marienkäfereltern heran, um ihre Eier in die liebevolle Pflege des hübschen roten Käferfräuleins mit den sieben schwarzen Punkten zu übergeben.
„Kommen Sie doch bitte hierher, meine Herrschaften. Hier gibt es die meisten Blattläuse auf der Kapuzinerkresse. Wir wollen doch, dass die Kinder nach dem Schlüpfen sofort etwas zu essen finden!“, rief Fräulein Siebenpunkt und war schon vollkommen mit den Nerven am Ende. Frau Schwarzpunkt wackelte verärgert mit den Fühlern.
„Fräulein Siebenpunkt!“, schimpfte sie. „Ich kann nicht dulden, dass ich meine Eier hier unter dieses welke Blatt hängen soll. Sie wissen doch, dass es der kindlichen Psyche schadet, wenn die Schule schlecht ausgestattet ist.“
„Dann kommen Sie doch bitte hier herüber. Hier sind noch ganz junge, hellgrüne Blätter. Gerade die Farbe hellgrün fördert die Konzentrationsfähigkeit unserer kleinen Marienkäfer. Und die Blattläuse sind auch nicht weit!“ Fräulein Siebenpunkt kannte sich wirklich gut aus. Schon wussten wieder alle Marienkäfereltern, dass sich in dieser Marienkäferschule alle Larven bestens entwickeln würden und sie nickten zufrieden.
Frühling in Hohenstein
Als endlich alle Eier abgelegt waren und in dem Kapuzinerkressebeet wieder Ruhe eingekehrt war, atmete Fräulein Siebenpunkt erst einmal tief durch und gönnte sich nun selbst ein paar besonders fette Blattläuse. Die winzigen Schädlinge hatten es sich auf einem Stängel so richtig gemütlich gemacht und saugten genüsslich den Saft der armen Pflanze. Die Blätter welkten schon. Also machte sich Fräulein Siebenpunkt an die Arbeit und stillte dabei ihren Hunger. Nach all dem Stress schmeckten die Blattläuse heute besonders köstlich und sie musste sich wirklich beherrschen, nicht schon wieder zu viele der winzigen Krabbeltiere zu verputzen. Fräulein Siebenpunkt achtete nämlich sehr auf ihre schlanke Linie, denn sie war noch auf der Suche nach einem netten Marienkäfer-Mann.
In der kommenden Woche hatte Fräulein Siebenpunkt etwas Ruhe. Sie flog im Sonnenschein über den Gemüsegarten und hielt Ausschau nach Blattlauskolonien, damit die kleinen Marienkäferlarven in ihren ersten Lebenswochen auch genug zu essen hatten. Schließlich sollten sie zu schönen und starken Marienkäfern heranwachsen. Wenn sie zurückkehrte, fegte sie liebevoll mit ihren kleinen Fühlerbesen um die Gelege der Marienkäferbabys. Alles sollte sauber sein, wenn die kleinen Larven das Licht der Welt erblickten. Und während die Eier anfangs noch strahlend gelb waren, färbten sie sich nun schon langsam dunkler. Hier und da konnte man die Umrisse der kleinen Larven erkennen.
Marienkäfernester auf einem Kapuzinerkresseblatt
„Zwei oder drei Tage noch, dann schlüpft ihr aus dem Ei, meine Kleinen“, wisperte Fräulein Siebenpunkt zärtlich.
Sie nutzte die Zeit, um sich noch etwas auszuruhen und vor allem auch um die Namen zu üben, welche die Marienkäfereltern den kleinen Larven bereits gegeben hatten.
„Moni, Murkel, Pünktchen, Anton, Mariechen, Marki, Maxi, Hubert, Lieschen, Hugo, Adele, Kolombine ...“, überrascht hielt Fräulein Siebenpunkt inne.
„Aber Kolombine, du müsstest doch noch zwei Tage im Ei bleiben.“
Kaum hatte Fräulein Siebenpunkt den Namen des kleinen Marienkäfermädchens ausgesprochen, war die kleine schwarze Larve auch schon aus dem Ei geschlüpft. Noch etwas verwirrt blinzelte Kolombine ins Sonnenlicht und verspürte nur eins: Hunger. Energisch strampelte sie sich aus der Eihülle und Fräulein Siebenpunkt ermahnte sie streng, dass sie unbedingt noch stillhalten müsse, damit ihre Larvenhaut aushärten konnte.
„Ich erkläre dir, wo du die meisten Blattläuse finden kannst.“ Als die anderen Marienkäferkinder schlüpften, war Kolombine längst auf und davon und saugte schon fleißig Blattläuse aus.
Das war ein buntes Treiben in der Marienkäferschule. Jeden Morgen führte Fräulein Siebenpunkt die emsigen Marienkäferkinder auf eine neue Pflanze und am Abend waren alle Blattläuse vertilgt. Am lustigsten waren die Wettbewerbe. Fräulein Siebenpunkt suchte den Blattlauskönig des Tages. Welche kleine Larve schaffte es, die meisten Blattläuse zu vertilgen?
„Schön aufessen, Kinder! Dann scheint morgen die Sonne.“
Alle strengten sich mächtig an, aber Kolombine lag immer vorn. Sie verputzte fast dreimal so viele Blattläuse wie die anderen, ohne dabei unförmig zu werden.
„Streberin“, sagte Pünktchen.