Komm, wir geh'n ins Abenteuerland - Lorena Zell - E-Book

Komm, wir geh'n ins Abenteuerland E-Book

Lorena Zell

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Beschreibung

Eines haben die Gebrüder Grimm und die Geschwister Zell gemeinsam: Sie lieben es Geschichten zu erzählen! Ein Abenteuer nach dem anderen dachten sich die erst sieben bzw. acht Jahre jungen Schwestern Finja und Lorena aus. So entstand in nur zwei Jahren ein richtig spannendes Buch voller phantasievoller Abenteuer. Ein Buch von Kindern für Kinder - lesenswert!

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Seitenzahl: 117

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Vorwort

Eines haben die Gebrüder Grimm und die Geschwister Zell gemeinsam: Sie lieben es, Phantasie- und Abenteuergeschichten zu erfinden Ein Abenteuer nach dem anderen dachten Lorena und Finja sich aus.

Dabei hatten die erst sieben und achtjährigen Kinder das Glück, in ihrem Opa nicht nur einen begeisterten Zuhörer, sondern auch einen Sekretär und Verleger zu finden, der ihre Geschichten aufschrieb und ein Buch daraus entstehen ließ.

Viel Spaß beim Lesen

Phantasie- und Abenteuergeschichten

spannende Erzählungen – vielseitig und voller Ideen

Inhaltsverzeichnis

Phantasie- und Abenteuergeschichten

Die Lichtblume

Eine Indianergeschichte mit Adsila und Mahu

Der Kampf um Oscurana

Baraka droht das Land der Flügelelfen zu zerstören ...

Der Elfensee

Zwei Schwestern retten das Land der Feen

Die Meerjungfrauen

Die zwei Prinzessinnen aus Corallni werden entführt

Spielende Spielsachen

Nachts um 12 fangen Mariellas Spielsachen an zu spielen

Hannah findet die Weihnachtsstadt

Eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte

Die magischen Schüsseln

Cheyenne-Indianerkinder retten ihren Stamm

Mara und Mona

Zwillingsschwestern erleben ein unglaubliches Abenteuer

Mindy, das kleine, tapfere Mädchen

Eine rührende Freundschaftsgeschichte

Kurzgeschichten

Der listige Ritter

Das Rettungsteam

Das Fohlen Pinto

Die Abenteuer der Einhörner Cindy und Luna

Das goldene Reh

Ich habe Wu.., ich habe Wu.., ich habe Wu xyz

Der goldene Vogel

Das Einhorn-Turnier

Regenbogenglanz

Die Lichtblume

Nach einer Erzählung von

Lorena Zell

November 2016

Die Lichtblume

Das Indianermädchen Adsila und der Indianerjunge Mahu waren die besten Freunde im Stamm der Cherokee-Indianer. Oft ritten Sie mit ihren Pferden durch die weite Prärie und sammelten Früchte und Kräuter oder angelten Fische für ihr kleines Indianerdorf im Tal des Friedens.

Auch diesmal hatten sie ihre Körbe wieder voller Köstlichkeiten. Sie freuten sich auf den Heimweg. Wie würden sich ihre Familien über die reiche Ernte freuen!

Sie konnten es kaum erwarten, die freudigen Gesichter ihres Dorfes zu sehen. Als Adsila und Mahu sich ihrem Dorf im Tal des Friedens näherten, bemerkten sie, dass alles still war. Niemand war zu sehen.

Keine spielenden Kinder, kein Lagerfeuer – nichts! Das war sehr ungewöhnlich. Schnell trieben Adsila und Mahu ihre Pferde an, um zu sehen, was geschehen war.

Sie wurden vom Häuptling „Starker Bär“ mit traurigem Gesicht empfangen.

„Was ist los“, fragte Adsila aufgeregt. „Warum liegen hier alle im Bett und keiner spielt draußen „? Häuptling Starker Bär sagte mit schwacher Stimme, dass alle Dorfbewohner plötzlich an einer schweren Krankheit leiden, die nur mit der Lichtblume aus dem Tal der hilfreichen Elfen geheilt werden kann.

Adsila und Mahu sahen sich an und es war beiden klar, dass sie sofort wie der Wind losreiten würden, um einen Korb dieser Blume zu holen.

Doch der Häuptling warnte: „ So einfach ist das nicht. Ihr müsst durch den Wald der Finsternis, dann durch das Tal der reißenden Gebirgsbäche und dann durch das Tal der wilden Tiere. Erst dann kommt ihr in das Land der hilfreichen Elfen. Ihr müsst auf dem Rückweg dafür sorgen, dass die Lichtblume nicht an Leuchtkraft verliert. Seid ihr sicher, dass ihr das Schaffen könnt?“

Adsila und Mahu wollten mit vollem Tempo auf den Wald der Finsternis zureiten, doch der Indianerhäuptling rief die Kinder zu sich und sagte: „Reitet nicht fort, ohne euch Proviant für euch und eure Pferde mitzunehmen!" Die beiden Indianer taten, wie ihnen aufgetragen wurde. Dann erzählte ihnen Starker Bär, dass im Zelt des Medizinmannes eine alte Karte lag, deren Bedeutung noch niemand erklären konnte. Als sie die Karte sahen, bemerkte Mahu, dass sie nicht vollständig war. Die Karte zeigte einen Weg, der bis zum Finsterwald und durch diesen hindurch führte, danach fehlte ein Teil der Karte und die Markierungen endeten abrupt mit einer Wegmarkierung. Adsila fragte Starker Bär, wie es weiter gehen würde, wenn sie den Finsterwald durchquert hätten. „Kein Cherokee Indianer hat den Weg jemals gewagt, ihr werdet es selber herausfinden müssen!“

Adsila und Mahu waren voller Tatendrang und beschlossen, dem markierten Weg auf der geheimnisvollen Karte zu folgen. Sie würden den Rest des Weges schon finden! Sie verabschiedeten sich und ihre Reise begann.

Der alte Indianerhäuptling sah den beiden jungen Indianern mit Sorge und Zuversicht nach. Sie würden sich beeilen müssen um den Stamm zu retten. Adsila und Mahu waren die letzte Hoffnung des Indianerdorfes. Niemand außer den beiden konnte die lange Reise noch bewältigen. Welche Herausforderungen und Gefahren würden auf ihrem Weg liegen? Mit diesen Gedanken wand er sich ab und ging zum Dorf zurück. Die Silhouetten von Adsila und Mahu waren bereits am Horizont verschwunden.

Der Finsterwald

Die beiden Indianer preschten im gestreckten Galopp über das Gras der Prärie, das im Licht der Mittagssonne golden schimmerte. „Da vorne beginnt der Finsterwald", rief Adsila zu Mahu. Die beiden bremsten ihre Pferde und waren überrascht, wie groß der Wald der Finsternis war. Groß, alt und finster lag der Wald vor ihnen, wie sie ihn noch nie gesehen hatten. Der Wald schien sich von Horizont zu Horizont zu erstrecken. Langsam und vorsichtig näherten sich die beiden Indianer dem Waldrand. Seltsam lang waren die Schatten der Bäume, deren Äste ein undurchdringliches Dickicht zu bilden schienen. Kreuz und quer waren die Äste miteinander verwoben und kein Eingang war zu entdecken. Kein Laut drang aus dem Wald und die Indianer fühlten sich mit jedem Schritt näher zum Wald unwohler. Adsila war mittlerweile bis auf eine Bogenlänge an den Waldrand heran geritten. Beinahe berührte er die ersten Äste des Finsterwaldes, die wie Arme aus dem Wald heraus gewachsen waren. „Lass uns auf der Karte nachsehen, ob ein Eingang in den Wald eingezeichnet ist“ sagte Mahu zu Adsila. Als Adsila die Karte in seinen Händen hielt, leuchtete diese kurz auf und wie auf ein unsichtbares Zeichnen, bewegten sich die Äste und Bäume und es öffnete sich ein schmaler Pfad zwischen den Bäumen. Gerade breit genug, um einen Indianer auf einem Pferd Einlass zu gewähren.

Mutigen Schrittes trieben die beiden Indianer ihre Pferde an, die sich scheuten, in die schmale Gasse zu reiten.

Nachdem die beiden einige Meter geritten waren, bemerkten sie, dass die Wipfel und Kronen der Bäume derart miteinander verwachsen waren, dass immer weniger Sonnenlicht zu ihnen drang. So mussten sie ihre Reise im fahlen Zwielicht der wenigen Sonnenstrahlen fortsetzten, die sich ihren Weg durch das dichte Blätterdach gebahnt hatten. Der Weg vor ihnen schien mal links, mal rechts im Wald zu verschwinden und die beiden Indianer fanden ihren Weg nur mit Hilfe der Karte, die sie nun stets betrachteten. Die Karte diente den Indianern nicht nur als Orientierung durch das Labyrinth des Waldes, sondern spendete ihnen auch etwas Licht, denn je dunkler der Wald wurde, umso heller begann die Karte zu leuchten. Ohne die Karte hätten sie sich zweifellos im Labyrinth des Waldes verlaufen.

Nach mehreren Stunden der Reise durch den Wald überkam die beiden Hunger und Müdigkeit. Sie beschlossen trotzdem weiter zu reiten, um keine Zeit zu verlieren und den Wald bald hinter sich zu lassen. Sie bahnten sich ihren Weg weiter durch den Wald, bis sie an eine Stelle kamen, an der ein Baumstamm quer über dem Weg lag. Adsila sah, dass dieser Baum auf der Karte eingezeichnet war. Sie hatten schon die Hälfte des Waldes durchquert! Die beiden freuten sich und schöpften neuen Mut.

Direkt vor Ihnen lag ein riesiger Baumstamm. Adsila fragte Mahu: "Wie kommen wir über den Baumstamm? Wir können nicht vorbei reiten, der Wald ist viel zu dicht und es ist sehr dunkel.“ Aber es musste sein: Die beiden Indianer streichelten ihre Pferde und redeten ihnen gut zu. Dann ritten sie los und sprangen mit einem riesen Satz über den Baumstamm hinweg. Der Weg hinter dem Baumstamm schien etwas breiter und weniger bedrückend zu sein.

Das Nachtlager

Nach dem Sprung über dem Baumstamm schlug Adsila vor, ein Nachtlager zu suchen, da sie kaum noch die Hand vor Augen sehen konnten. Als Mahu plötzlich stehen blieb und in den Wald spähte. „Adsila, sag mal, siehst du da vorne auch eine kleine Höhle in dem Fels?“ „ Ja, Mahu du hast recht, lass uns dort Rast machen und Morgen weiter reiten, ich sehe kaum noch etwas und unsere Pferde brauchen eine Pause.“ Mahu antwortete: „Die Höhle wird uns Schutz vor Regen bieten und vielleicht finden wir ein paar Beeren, die wir essen können.“

Die beiden Indianer fanden in der Dunkelheit kaum eine Hand voll Beeren, aber sie hatten ja Proviant aus dem Dorf mitgenommen. Die beiden setzten sich in der Höhle zusammen und aßen Indianerbrot mit den Beeren, die sie gefunden hatten. Sie waren gerade dabei einzuschlafen, als sie jäh aus ihrem Schlummer gerissen wurden. Sie hörten das langgezogene Heulen der Wölfe!

Adsila flüsterte zu Mahu: „Das muss ein ganzes Rudel sein.“

„Ja und es wird bald Vollmond, aber hör dir die Stimmen an, sie sind weit weg und werden uns diese Nacht nicht stören.“

„Wo könnten die Wölfe sein, Mahu?.“ „Ich bin mir sicher, dass sie im Tal der wilden Tiere sind, das liegt aber hinter dem Finsterwald.“ „Stimmt, die Wölfe sind weit weg und wer sollte uns auch in dieser Höhle finden.“

Zufrieden und beruhigt schliefen die beiden ein.

Im Tal des wilden Flusses

Sobald genug Licht den Boden des Waldes erreichte, brachen die beiden Indianer auf, um den Wald der Finsternis hinter sich zu lassen. Die weitere Reise durch den Wald verlief ohne Gefahren und die beiden waren froh, als sie den Waldrand erreichten und hinaus auf eine weite Ebene blickten, die mit kniehohem Gras und mit vielen bunten Blumen bewachsen war.

Adsila und Mahu waren so froh darüber, dem Wald entkommen zu sein, dass sie mit ihren Pferden Kreise durch die Ebene ritten und laut jubelten.

Während sich der Schimmel von Adsila und der Rappe von Mahu eine Futterpause gönnten, betrachteten die beiden Kinder die geheimnisvolle Karte. Sie hatte aufgehört zu leuchten und nur noch wenig trennte den zerrissenen Kartenrand und den Waldrand, an dem sie gerade stehen mussten.

"Mahu, wo werden wir nun hingehen? Die Karte kann uns nicht mehr lange führen. Siehst Du diese merkwürdige Markierung auf der Karte? Sie scheint einen besonderen Fels auf einem Hügel darzustellen? Was meinst Du?"

„Wenn das ein Hügel auf der Karte ist, dann lass uns weiter reiten, bis wir den Hügel mit dem Fels gefunden haben."

Als sie losritten, begann ein kalter Wind durch die Ebene zu wehen und Wolken verdunkelten den Himmel. Immer weiter ritten die beiden mutigen Indianerkinder durch die schöne Ebene. Gerade als der erste leichte Nieselregen einsetzte, erspähte Adsila den gesuchten Hügel. „Schau mal Mahu, wie auf der Karte ist ein Fels auf dem Hügel. Lass uns nach oben reiten und nachsehen, was wir dort finden.“

„Schau dir das an Adsila, es ist ein Felsvorsprung und sieh mal, jemand hat indianische Zeichen überall hingemalt. Und sieh dort: über diesem Loch im Fels ist das indianische Zeichen für Weg geschrieben, was das wohl zu bedeuten hat?"

Kurz entschlossen griff Mahu in das Loch hinein und zog eine weitere Kartenhälfte hervor. Die beiden betrachteten die gefunden Karte und hielten sie neben die Karte, die sie mitgebracht hatten. "Adsila, sieh mal, die Karten gehören zusammen! Wo die eine aufhört, beginnt die andere.“ Gerade als sie die Karten nebeneinander legten, begannen beide zu leuchten und die Kartenhälften verschmolzen zu einer großen Karte.

„Wow“, entfuhr es den beiden Indianern, und sie sahen sich verdutzt an. „Lass uns nachsehen, wie wir weiterkommen. Der Weg scheint in das Tal vor uns zu gehen. Der Regen nimmt zu, lass uns schnell weiterreiten, sonst werden wir Nass bis auf die Haut.“

Und schon waren die beiden wieder auf dem Rücken ihrer Pferde und ritten auf das Tal vor ihnen zu. Um sich zu orientieren, machten sie unterwegs auf einer Hügelkuppe halt und betrachteten das Land, das vor Ihnen lag. Von steilen Bergrücken an zwei Flanken eingeschlossen, lag ein schmales Tal vor ihnen. Ein wilder Fluss erstreckte sich quer durch die Landschaft. Es schien nur wenige Stellen zu geben, an denen eine Überquerung möglich war. „ Wie sollen wir darüber kommen? Der Fluss sieht tief und gefährlich aus.“ „Ich sehe es auch, wir müssen es aber versuchen, sonst kommen wir nie rechtzeitig mit der Lichtblume zu unserem Stamm zurück.“ „Lass uns zum Fluss reiten und eine Stelle suchen, an der wir rüber schwimmen können.“

Während der Regen immer weiter zunahm, sahen die beiden in ihre Karte und bewegten sich weiter Richtung Tal, geradewegs in einen Gewittersturm hinein. Kaum waren sie im Tal angekommen, brach auch schon das Unwetter los. Es donnerte und blitzte. Selbst die beiden mutigen Pferde begannen zu scheuen und mussten von Adsila und Mahu beruhigt werden.

„Das Unwetter ist zu stark, lass uns einen Unterschlupf finden und warten bis der Regen vorbei ist“, rief Mahu zu Adsila. Und die beiden hatten Glück. Nach kurzer Zeit rief Mahu aufgeregt und erleichtert: „Sieh mal da vorne ist eine Höhle, lass uns da rein gehen.“

Die beiden Indianer schlüpften in die Höhle, in der auch ihre Pferde Platz hatten und begannen etwas zu essen. Natürlich versorgten sie auch ihre Pferde. Noch hatten sie einige Äpfel aus dem Proviantvorrat, den sie mitgenommen hatten. Bald darauf schliefen sie ein.

Am nächsten Morgen hatte der Regen immer noch nicht nachgelassen. Adsila schaute aus der Höhle zum Fluss herüber. Der ohnehin schon wilde Fluss wurde durch den Regen zu einem tosenden und reißenden Strom, der unmöglich zu passieren war. „ Mahu, wir können das Tal nicht durchqueren, der Fluss ist zu unberechenbar.

Wir

müssen einen anderen Weg finden.“ Nachdenklich sahen sich die beiden an. Dann sagte Mahu: „ Sieh mal da drüben,ich glaube die Höhle führt weiter in den Fels hinein. Lass uns mal nachsehen wo es da weiter geht.“

Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch erforschten die beiden den hinteren Teil der Höhle. Als wollte der Berg sie verschlucken, gähnte eine tief schwarze Öffnung hinter einem geborstenen Stein am Ende der Höhle. Den beiden Indianern wurde ganz bange, aber dann fassten sie sich ein Herz und Mahu sagte:

„Wenn wir den geborstenen Stein zur Seite räumen können, passen wir und unsere Pferde in den Gang hinein.“