König Heinrich VIII. / Henry VIII - Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Englisch) - William Shakespeare - E-Book
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König Heinrich VIII. / Henry VIII - Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Englisch) E-Book

William Shakespeare

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Beschreibung

Dieses eBook: "König Heinrich VIII. / Henry VIII - Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Englisch) / Bilingual edition (German-English)" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. - This carefully crafted ebook: "König Heinrich VIII. / Henry VIII - Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Englisch) / Bilingual edition (German-English)" is formatted for your eReader with a functional and detailed table of contents. - Diese Zweisprachige Shakespeare Ausgabe hilft dem Leser Shakespeare besser zu verstehen und zu interpretieren, ist praktisch beim Nachschlagen und sehr nützlich um Englisch / Deutsch als Fremdsprache zu Lernen oder zu Lehren. - This bilingual Shakespeare edition helps the reader to understand and to interpret Shakespeare better, is practical for looking up text passages and very useful for learning and teaching german / english language through classic literature. - "Heinrich VIII." ist ein ca. 1612/13 entstandenes Historiendrama von William Shakespeare, das auf dem Leben von König Heinrich dem VIII von England basiert. - Henry VIII is a history play generally believed to be a collaboration between William Shakespeare and John Fletcher, based on the life of Henry VIII of England. - William Shakespeare (1564-1616) war ein englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler. Seine Komödien und Tragödien gehören zu den bedeutendsten und am meisten aufgeführten und verfilmten Bühnenstücken der Weltliteratur. - William Shakespeare (1564-1616) was an English poet, playwright and actor, widely regarded as the greatest writer in the English language and the world's pre-eminent dramatist.

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William Shakespeare

König Heinrich VIII. / Henry VIII

Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Englisch) / Bilingual edition (German-English)

Übersetzer / Translators: August Wilhelm Schlegel

e-artnow, 2014
ISBN 978-80-268-0953-1
Editorial note: This eBook follows the original text.

Inhaltsverzeichnis - Table of Contents

KÖNIG HEINRICH VIII (german)
KING HENRY VIII (englisch)
Englisch

KÖNIG HEINRICH VIII

(german)

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

PERSONEN

PROLOGUS

ERSTER AUFZUG

ERSTE SZENE

ZWEITE SZENE

DRITTE SZENE

VIERTE SZENE

ZWEITER AUFZUG

ERSTE SZENE

ZWEITE SZENE

DRITTE SZENE

VIERTE SZENE

DRITTER AUFZUG

ERSTE SZENE

ZWEITE SZENE

VIERTER AUFZUG

ERSTE SZENE

ZWEITE SZENE

FÜNFTER AUFZUG

ERSTE SZENE

ZWEITE SZENE

DRITTE SZENE

VIERTE SZENE

FÜNFTE SZENE

EPILOGUS

Englisch

PERSONEN

Inhaltsverzeichnis

KönigHeinrich der Achte

KardinalWolsey

KardinalCampejus

Capuciu, Botschafter KaiserKarls des Fünften

Cranmer, Erzbischof von Canterbury

Herzog von Norfolk

Herzog von Buckingham

Herzog von Suffolk

Graf von Surrey

Lord-Kämmerer

Lord-Kanzler

Gardiner, Bischof von Winchester

Bischof von Lincoln

LordAbergavenny

LordSands

SirHeinrich Guildford

SirThomas Lovell

SirAnthony Denny

SirNicholas Vaux

Schreiber

Cromwell, WolseysDiener

Griffith, Zeremonienmeister der KöniginKatharina

Drei Herren vom Hofe

DoktorButts, Leibarzt des Königs

Wappenherold

Haushofmeister des Herzogs von Buckingham

Brandonund ein Gerichtsdiener

Türsteher vor dem Saal des Staatsrats

Pförtner

Dessen Knecht

Ausrufer

Ein PageGardiners

Ein Bote

Katharina, Königin von England

Anna Bullen

Eine alte Hofdame

Patienza, Kammerfrau der KöniginKatharina

Verschiedene Herren und Damen vom Hof als stumme Personen. Frauen im Gefolge der Königin; Geister, die ihr erscheinen. Schreiber, Offiziere, Wachen, Gefolge, Volk usw.

Die Szene ist abwechselnd in London und Westminster; einmal in Kimbolton

Englisch

PROLOGUS

Inhaltsverzeichnis

Ich komme nicht mehr, daß ihr lacht. Gestalten, Die eure Stirnen ziehn in ernste Falten, Die traurig, groß, stark, voller Pomp und Schmerz, So edle Szenen, daß in Leid das Herz Zerrinnt, erscheinen heut. Die Mitleid fühlen, Sie mögen Tränen schenken unsern Spielen; Der Inhalt ist es wert. Die, welche geben Ihr Geld, um etwas Wahres zu erleben, Sie finden hier Geschichte. Die an Zügen, Geschmückten sich erfreun und so begnügen, Zürnen wohl nicht: zwei Stunden still und willig – Dann steh ich dafür ein, sie haben billig Den Schilling eingebracht. Nur die allein, Die sich an Spaß und Unzucht gern erfreun, Am Tartschenlärm, die nur der Bursch ersetzt Im bunten langen Kleid, mit Gelb besetzt, Sie sind getäuscht; mit Wahrheit, groß und wichtig, Darf, Edle, niemals Schattenwerk so nichtig Als Narr und Kampf sich mischen, sonst entehrten Wir uns und euch – die uns Vertraun gewährten, Daß wahr nur sei, was jetzt vor euch erscheint – Und so verblieb' uns kein verständger Freund. Deshalb, weil man als weis und klug euch kennt Und in der Stadt die feinsten Hörer nennt, Seid ernst wie wir euch wünschen. Denkt, ihr seht, Als lebten sie, in stolzer Majestät Des edlen Spiels Personen. Denkt sie groß, Vom Volk umringt; denkt ihrer Diener Troß, Der Freunde Drang; seht hierauf, im Moment,

Englisch

ERSTER AUFZUG

Inhaltsverzeichnis

ERSTE SZENE

Inhaltsverzeichnis

London. Ein Vorzimmer im Palast des Königs

Von der einen Seite kommt der Herzog von Norfolk, von der andern der Herzog von Buckingham und Lord Abergavenny

Buckingham. Guten Morgen und willkommen! Wie ging es euch, Seit wir uns sahn in Frankreich?

Norfolk. Dank Eur Gnaden, Wohlauf, und stets seitdem noch frisch bewundernd, Was ich dort sah.

Buckingham. Ein sehr unzeitig Fieber Hielt mich gebannt auf meinem Zimmer fern, Als die zween Ruhmessöhn und Heldensterne Im Ardetal sich trafen.

Norfolk. Zwischen Arde Und Guines sah ich der Fürsten Gruß vom Pferd; Sah, abgestiegen, beide sich umschließen, Als wüchsen sie zusammen, so umarmt; Und wären sies: wo gabs vier Könige, Dem doppelt Einen gleich?

Buckingham. Die ganze Zeit War ich des Betts Gefangner.

Norfolk. Da verlort Ihr Die Schau des irdschen Pomps. Man möchte sagen, Pracht, einsam bis dahin, ward hier vermählt Noch über ihrem Rang. Stets war das Morgen Meister des Gestern, bis der letzte Tag Die vorgen Wunder einschlang. Überstrahlten Ganz flimmernd, ganz in Gold, gleich Heidengöttern, Die Franken heut uns; morgen schufen wir Aus England Indien; jeder, wie er stand, Glich einer Mine. Die Pagenzwerge schienen Ganz Gold, wie Cherubim; die Damen auch, Der Arbeit ungewohnt, keuchten beinah Unter der Pracht; so daß die Mühe selber Zur Schminke ward. Jetzt rief man diese Maske Als einzig aus: der nächste Abend macht sie Zum Narrn, zum Bettler. Beide Könige, An Schimmer gleich, je wie in Gegenwart Gewahrt, stehn höh'r und tiefer: wer im Aug, Ists auch im Preis; und, beide gegenwärtig, Sah man, so schiens, nur einen: und kein Urteil Ward nur versucht vom Kenner. Wenn jene Sonnen (Denn also hieß man sie) die edlen Geister Durch Heroldsruf zum Kampf ermahnt, sind Taten Jenseit des Denkbaren vollbracht; die Fabel, So jetzt als möglich sich bewährt, fand Glauben, Und Bevis dünkt uns wahr.

Buckingham. Oh, Ihr geht weit.

Norfolk. So wahr ich Edelmann und immer strebte Nach Redlichkeit: die Schildrung jedes Dings Verlör beim besten Redner von dem Leben, Wies durch die Handlung selbst sprach. Königlich War alles, nichts dem Plane widerspenstig, Durch Ordnung alles sichtbar; jedes Amt Erfüllte, was ihm oblag.

Buckingham. Wer nur führte, Ich meine, wer vereinte Haupt und Glieder Zu diesem großen Fest nach Eurer Meinung?

Norfolk. Nur einer, wahrlich, der kein Element Für solch Geschäft verspricht.

Buckingham. Sagt, wer, Mylord?

Norfolk. Das alles schuf die klug verständge Einsicht Des hochehrwürdgen Kardinals von York.

Buckingham. Hol ihn der Teufel! Er muß an jedem Brei Ehrgeizig kochen helfen. – Was ging ihn Dies weltliche Stolzieren an? Mich wundert, Wie solch ein Klump mit seiner rohen Last Der segensreichen Sonne Licht darf hemmen, Der Erd es vorenthaltend.

Norfolk. Wahrlich, Herr, In ihm ist Stoff, der solche Zwecke fördert: Denn, nicht gestützt auf Ahnentum (des Gunst Dem Enkel sichre Bahn vorschreibt); nicht fußend Auf Taten für die Krone; nicht geknüpft An mächtge Helfer, sondern Spinnen gleich, Aus seiner selbstgeschaffnen Webe, zeigt er, Wie Kraft des eignen Werts die Bahn ihm schafft: Vom Himmel ein Geschenk, das ihm erkauft Den Platz zunächst am Thron.

Abergavenny. Ich kanns nicht sagen, Was ihm der Himmel schenkt: ein schärfrer Blick Erspähe das. Sein Hochmut aber blickt mir Aus jedem Zug hervor; wer gab ihm den? Wars nicht die Hölle, so ist Satan Knauser, Oder gab alles schon hinweg, und er Erschafft 'ne neue Hölle selbst in sich.

Buckingham. Beim fränkschen Zug, wie, Teufel, nahm ers auf sich, Ohne Königs Vorwissen sein Gefolg Ihm zu erwählen? Er entwirft die Liste Vom ganzen Adel; wählt meist solche nur, Auf die er soviel Bürd als wenig Ehren Zu häufen denkt: ja, einzig schon sein Handbrief, Den hochachtbaren Staatsrat unbefragt, Muß liefern, wen er hinschreibt.

Abergavenny. Weiß ich doch Drei meiner Vettern mindstens, die sich also Ihr Erbteil hierdurch schwächten, daß sie nimmer Wie vormals werden blühn.

Buckingham. Oh, vielen brach Der Rücken, die Landgüter drauf geladen Für diesen großen Zug. Was half die Torheit, Als Mittlerin zu werden einem höchst Armselgen Ausgang?

Norfolk. Traurig denk ich oft, Wie uns der fränksche Friede nicht die Kosten, Ihn abzuschließen, lohnt.

Buckingham. Ward jeder nicht Nach jenem grausen Sturm, der drauf erfolgt', Vom Geist erfüllt und sprach, unabgeredet, Die allgemeine Prophezeiung aus, Es deut der Sturm, der dieses Friedens Kleid Zerriß, auf raschen Bruch?

Norfolk. Der ist schon klar; Denn Frankreich höhnt den Bund und legt Beschlag Auf unsrer Kaufherrn Güter in Bordeaux.

Abergavenny. Ward deshalb der Gesandte fortgeschickt?

Norfolk. Gewiß.

Abergavenny. Ein saubrer Titel eines Friedens, Und teuer übers Maß.

Buckingham. Ei, lauter Arbeit Des würdgen Kardinals.

Norfolk. Verzeiht, Mylord, Der Staat nimmt Kenntnis vom besondern Zwist Zwischen dem Kardinal und Euch. Drum tat ich (Und nehmt aus einem Herzen dies, das Ehr Und Sicherheit Euch reichlich gönnt), – Ihr wollt Des Priesters Arglist stets und seine Macht Zusammenreihn; dann wohl erwägen, daß, Worauf sein wilder Haß auch brüt, ihm nimmer Ein Werkzeug fehlt. Ihr kennt sein Naturell, Rachgierig ist er: und ich weiß, sein Schwert Ist scharf gewetzt; 's ist lang, und, wohl weiß man, Es reicht fern hin: und streckt ers nicht so weit, So schleudert ers. Schließt meinen Rat ins Herz; Er wird Euch frommen. Seht, da kommt die Klippe, Die ich Euch riet zu meiden.

Kardinal Wolsey, vor dem die Tasche mit dem Großen Staatssiegel getragen wird, mehrere von der Leibwache und zwei Schreiber mit Papieren treten auf. Der Kardinal heftet im Vorbeigehn seinen Blick auf Buckingham und dieser auf ihn; beide sehen einander voller Verachtung an.

Wolsey. Der Hausvogt Herzog Buckinghams ? Schon gut! Habt Ihr die Untersuchung?

Schreiber. Hier, Mylord.

Wolsey. Hält er sich fertig in Person?

Schreiber. Ja, gnädger Herr.

Wolsey. Gut! Dann ergibt sich mehr; und Buckingham Wird diesen stolzen Blick schon mäßgen.

(Kardinal Wolsey und sein Gefolge ab.)

Buckingham. Der Fleischerhund trägt Gift im Maul, und ich Vermag nicht, ihn zu knebeln: drum am besten, Man weckt ihn nicht aus seinem Schlaf. Das Buch Des Bettlers zählt vor edlem Blut! –

Norfolk. Wie, so erhitzt? Fleht Gott um Mäßigung, das einzge Mittel, Das Eure Krankheit heischt.

Buckingham. Sein Blick verkündet Was gegen mich: sein Aug erniedrigte Mich als verworfnen Knecht; und jetzt, jetzt eben, Bohrt' er mich meuchlings durch: er ging zum König; Ich folg und will ihn übertrotzen.

Norfolk. Bleibt doch, Mylord, und laßt Vernunft und Zorn sich fragen, Was Ihr beginnt. Wer steilen Berg erklimmt, Hebt an mit ruhgem Schritt; der Ärger gleicht 'nem überhitzgen Pferd, das, gebt Ihr Freiheit, Am eignen Feur ermüdet. Keiner, glaubt mir, Vermag, wie Ihr, mir Rat zu geben: seid Für Euch, was Ihr dem Freund wärt.

Buckingham. Ich will hin, Und Ehrenmund soll völlig niederschreien Den Hochmut des Ipswicher Knechts; sonst ruf ichs: Hin ist der Unterschied des Ranges.

Norfolk. Hört mich! Heizt nicht den Ofen Euerm Feind so glühend, Daß er Euch selbst versengt. Wir überrennen Durch jähe Eil das Ziel, nach dem wir rennen, Und gehns verlustig. Denkt nur, wie die Flamme, Wenn sie den Trank geschwellt zum Überschäumen, Ihn, scheinbar mehrend, nur zerstäubt! Oh, hört! Ich wiederhol, es gibt kein Haupt in England So kräftig, sich zu leiten, als das Eure, Wenn Ihr mit Saft der Weisheit wolltet löschen, Ja, dämpfen nur, die Glut des Jähzorns.

Buckingham. Herr, Nehmt meinen Dank. Verhalten will ich mich Nach Euerm Wort. Doch den erzstolzen Kerl (Nicht weil der Zorn mir schwillt, nenn ich ihn so, Nein, aus rechtschaffnem Drang): durch sichre Kundschaft Und Proben, die so klar wie Bäch' im Juli, Wenn jedes Korn von Kies wir sehen, kenn ich Als feil, verrätrisch.

Norfolk. Nicht verrätrisch sagt.

Buckingham. Dem König sag ichs: mein Beweis soll stark sein Wie Felsenufer. Seht nur. Dieser heilge Fuchs oder Wolf – wenn beides nicht! – (er ist So räubrisch ja als schlau, so rasch zum Bösen, Als fein es zu vollziehn; Gemüt und Amt Hat gegenseitig sich an ihm verpestet): Nur daß er seinen Prunk ausbreit in Frankreich, Wie hier zu Haus, trieb unsern Herrn, den König, Zum letzten teuren Bündnis und Kongreß, Der soviel Schätze schlang, und wie ein Glas Zerbrach im Spülen.

Norfolk. Ja gewiß, so wars.

Buckingham. Erlaubt nur weiter, Herr. Der listge Pfaff Spann die Artikel nun der Übereinkunft, Wies ihm gefiel; dann ward ratifiziert, Wie er nur winkt, «so seis»; – zu nicht mehr Vorteil, Als Krücken für den Toten. Doch unser Hofpfaff Ersanns, und so ists gut; der würdge Wolsey, Der niemals irrt, der tats. Drauf folgt nun dies (Was mich bedünkt, 'ne Art von Brut der alten Hündin Verrat): – der Kaiser Karl, vergeblich, Die Kön'gin, seine Tante, zu besuchen (Den Anstrich gab er wirklich; doch er kam, Dem Wolsey zuzuflüstern), hält hier Einzug. Er war in Furcht, ihm werd aus dem Kongreß Von Frankreich, durch der zween Monarchen Freundschaft, Nachteil entstehn; und freilich blickte Unheil Ihm dräuend aus dem Bund: drum pflog er heimlich Mit unserm Kardinal, und, wie ich glaube, Ja vielmehr weiß – weil sicher vor dem Abschluß Der Kaiser zahlt', und also sein Gesuch Erfüllt war, eh genannt – genug, nachdem Der Weg gebahnt und goldgepflastert, heischt Der Kaiser nun, er möge gütigst anders Den König stimmen und den Frieden brechen. Ja, wissen muß der König (gleich, durch mich), Wie so der Kardinal nach Wohlgefallen Ihm seine Ehre kauft und auch verkauft, Und zwar zu seinem Vorteil.

Norfolk. Mich betrübts, Solches von ihm zu hören, und ich wünsche, Hier walt ein Irrtum ob.

Buckingham. In keiner Silbe! Ich stell ihn dar in ebender Gestalt, In der er bald entlarvt ist.

Brandon tritt auf; vor ihm her ein bewaffneter Gerichtsdiener, darauf zwei oder drei von der Leibwache.

Brandon. Sergeant, Ihr wißt, was Eures Amts; vollzieht es!

Gerichtsdiener. Sir,

Englisch

ZWEITE SZENE

Inhaltsverzeichnis

Das Zimmer des Staatsrats

Trompeten. König Heinrich, auf des Kardinals Schulter gestützt; mehrere Edelleute und Sir Thomas Lovell treten auf

König. Mein ganzes Leben dankt, mein Herzblut Euch Für solche Sorgfalt. Stand ich doch im Schuß Der schwergeladnen Meuterei! Habt Dank, Der sie erstickt. Laßt jetzt vor uns erscheinen Des Buckingham Hofmeister: in Person Will ich rechtfertgen hören sein Bekenntnis, Und Punkt für Punkt soll er uns seines Herrn Verrat aufs neu berichten.

Der König setzt sich auf den Thron. Die Lords des Reiches nehmen ihre Plätze ein. Der Kardinal setzt sich zu des Königs Füßen auf der rechten Seite. Man hört hinter der Szene rufen: Platz für die Königin! Die Königin tritt auf, geführt von den Herzogen von Norfolk und Suffolk; sie kniet. Der König steht auf von seinem Thron, hebt sie auf, küßt sie und heißt sie neben ihm sitzen.

Königin. Nein, laßt uns länger knien; ich kam zu bitten.

König. Steht auf, nehmt Euren Platz; Eur halb Gesuch Bleib unberührt (halb unsre Macht ist Eure), Die andre Hälft, eh ihr sie nennt, gewährt. So sagt und nehmt die Bitte.

Königin. Dank, mein König. Daß Ihr Euch selbst liebt, und in solcher Liebe Nicht außer acht laßt Eure Ehre, noch Die Hoheit Eures Amts: das ist der Inhalt Von meiner Bitte.

König. Fahret fort, Gemahlin.

Königin. Ich werd umlagert stets – und zwar von vielen Und von den Redlichsten –, weil Euer Volk In harter Trübsal seufzt. Es sind Sendschreiben Erlassen, so die Herzen lösen mußten Von aller Treu; und ob sich zwar darob, Werter Herr Kardinal, die herbsten Klagen Auf Euch zumeist ergießen, als Anstifter Solcher Erpressung, trifft doch selbst den König (Des Ehre Gott vor Unglimpf schützen mag!) Unziemlich Reden, ja, solches, das zerbricht Treu und Gehorsam und beinah erscheint Als lauter Aufruhr.

Norfolk. Nicht beinah erscheint,Wirklich erscheint: denn dieser Schatzung willen Hat schon das ganze Tuchgewerk, unfähig Die Arbeit zu erhalten, seine Spinner, Die Krempler, Walker, Weber abgedankt, Die nun, verfolgt vom Hunger, andern Handwerks Unkundig, sonder Mittel, in Verzweiflung, Dem Ausgang trotzend, all in Aufstand sind; Und die Gefahr dient unter ihnen.

König. Schatzung? Auf was? und welche Schatzung? Kardinal, Der Ihr den Tadel hiefür mit uns tragt, Wißt Ihr von dieser Schatzung?

Wolsey. Erlaubt, mein König, Ich weiß nur einzelnes, von allem was Den Staat betrifft, und steh nur mit im Gliede, Wo andre mit mir schreiten.

Königin. Nein, Mylord, Ihr wißt nicht mehr als andre; doch Ihr schmiedet Die Dinge, die auch jeder kennt; nicht heilsam Für die, die lieber nicht sie kennten, doch Wohl notgedrungen sie erfahren. Diese Erpressungen, von denen mein Gemahl will wissen, Im Hören sind sie Pest schon; und sie tragen – Der Rücken bricht der Last. Man sagt, Ihr seids, Der sie ersonnen; ist das nicht, so seid Ihr Zu hart beschuldigt.

König. Immerdar Erpressung! – Von welcher Art? Laßt hören, welcher Art Ist die Erpressung?

Königin. Wag ich doch zuviel, So prüfend Eure Milde! Doch mich stärkt Die Nachsicht, so Ihr zugesagt. Es ruht Des Volks Beschwerd auf Steuern, so ein Sechsteil Von jeglichem Vermögen sonder Aufschub Einfordern, und als Vorwand soll Eur Krieg In Frankreich gelten. Dies macht dreiste Zungen, Der Mund speit aus die Pflicht; in kalten Herzen Gefriert die Treu; Verwünschung wohnt anjetzt, Wo sonst Gebete; ja, es kam so weit, Daß nun lenksame Folgsamkeit erscheint Als jeglicher erhitzten Laune Sklav. Oh, möcht Eur Hoheit bald erwägen dies Geschäft! Keins ist so dringend. –

König. Nein, bei meinem Leben! – Dies ist zuwider unserm Wunsch.

Wolsey. Und ich Ging meinerseits hierin nicht weiter, als Durch eine Stimm; auch diese gab ich nur Auf Rat gelehrter Richter. Schmähen mich Unkundge Zungen, so mein Innres nicht Erkannt, noch meine Weg', und wollen dennoch Die Chronik werden meines Tuns: so weiß man, 's ist nur der Würden Los, der Dornenpfad, Den Tugend wandeln muß. Beschränke keiner, Was ihm zu tun notwendig, in der Furcht, Er stoß auf neidsche Tadler, die beständig, Raubfischen gleich, dem neugeschmückten Fahrzeug Nachziehn, wiewohl es Vorteil bringt mitnichten, Nur eitle Jagd. Oft unsre beste Tat, Wie Böse oder Schwache deuten, ist Nicht unsre, oder nicht gelobt; die schlimmste, Dem gröbern Sinn verständlich, preist man oft Als unser bestes Tun. Müßten wir stillstehn In Furcht, belacht sei unser Gehn, verlästert, Wir müßten Wurzel schlagen, wo wir sitzen; Wo nicht, gleich Bildern sitzen.

König. Weise Tat, Vollbracht mit Vorsicht, schirmt sich selbst vor Furcht; Tat ohne Vorbild aber ist zu fürchten In ihrem Ausgang. Habt Ihr einen Vorgang Für solche Schatzung? Wie mir scheint, wohl keinen. Man darf das Volk nicht vom Gesetz losreißen Und an die Willkür ketten. Wie! Ein Sechsteil? Entsetzliche Besteurung! Ei, wir nehmen Von jedem Baum Ast, Rind' und selbst vom Stamm! Und lassen wir ihm auch die Wurzel, so verstümmelt, Verzehrt die Luft den Saft. In jede Grafschaft, Wo dies verhandelt, schickt Sendschreiben mit Vollkommner Nachsicht allen, so bestritten Das Recht sotaner Schatzung. Sorgt dafür, Ich legs in Eure Hand.

Wolsey(zu seinem Geheimschreiber). Hört, auf ein Wort! Ihr fertigt Briefe mir für jede Grafschaft, Von Königs Gnad und Nachsicht. Die gekränkten Gemeinden sind uns abhold; sprenget aus, Als sei auf unser Fürwort der Erlaß Auf Widerruf erfolgt. Ich werd alsbald Euch ferner unterrichten. (Geheimschreiber ab.)

Der Haushofmeister tritt auf.

Königin. Es geht mir nah, daß Herzog Buckingham Sich Eur Mißfallen zuzog.

König. Viele schmerzt es: Er ist gelehrt, ein trefflich seltner Redner, Naturbegünstigt, an Erziehung fähig, Den größten Meistern Lehr und Rat zu geben, Nie Hilfe suchend außer sich; und dennoch, Wo also edle Gabe schlecht verteilt Erfunden wird – wenn erst der Geist verderbt ist – Verkehrt sie sich zum Laster, zehnfach wüster Als schön zuvor. Derselbe Mann, so edel, Der stets den Wundern wurde beigezählt, Bei dem – entzückt zu horchen – uns Minuten Die Stunden seiner Red erschienen: dieser, Mylady, hat die Grazie, einst ihm eigen, In scheußliche Gestalt verkehrt, so schwarz Wie aus dem Höllenpfuhl. Nehmt Platz und höret Dinge (Hier steht, der sein vertrauter Diener war), Die Ehre trauern machen. Lasset ihn Die Schliche wiederholen, die wir nie Zuwenig fühlen, zuviel hören können.

Wolsey. Kommt vor, erzählt mit freiem Mut, was Ihr, Als ein sorgsamer Untertan, erforscht Vom Herzog Buckingham.

König. Nur dreist gesprochen.

Haushofmeister. Erst wars ihm zur Gewohnheit, jeden Tag Sein Reden zu verpesten durch die Äußrung, Daß, stürb ohn Erben unser Herr, er sicher Das Zepter an sich brächte: diese Worte Hört ich ihn sagen seinem Schwiegersohn Lord Aberga'nny, dem er eidlich schwur Rach an dem Kardinal.

Wolsey. Bemerk Eur Hoheit In diesem Punkte sein gefährlich Denken; Feindlich im Wünschen strebt sein böser Wille Entgegen Eurer heiligen Person, Ja, zielt noch jenseits selbst auf Eure Freunde.

Königin. Seid christlich, Mylord Kardinal!

König. Fahrt fort! Wie stützt' er seinen Anspruch auf die Krone, Wenn wir dahin? Hast über diesen Punkt Auch was vernommen?

Haushofmeister. Dazu leitet' ihn Des Niklas Hopkins eitles Prophezein.

König. Wer war der Hopkins?

Haushofmeister. Ein Kartäusermönch, Sein Beichtger, der ihn stets genährt mit Worten Von Kron und Königtum.

König. Wie weißt du dies?

Haushofmeister. Nicht lang, eh Eure Hoheit zog gen Frankreich, Geschahs, daß in der Rose, in dem Kirchspiel Sankt Laurenz Poultney, mich der Herzog fragte, Was für Gespräch in London ich gehört, Betreffend Euren fränkschen Zug. Drauf sagt ich, Man fürchte der Franzosen treulos Wesen Zu unsers Herrn Verderben. Alsobald Begann der Herzog: Dazu gäb es Grund, Und, meint' er, wohl erfülle sichs, was ihm Ein heilger Mönch gesagt, «der oft», erzählt' er, «Zu mir gesandt, gelegne Zeit begehrend, Wo meinem Kapellan, John de la Court, Hochwichtge Ding' er offenbaren wolle; Und als er drauf, unterm Sigill der Beichte, Förmlichen Eid verlangt, was er entdeckte, Das solle mein Kaplan nie einem Menschen Als mir enthülln – da sprach er ernst, bedächtig, Dies Wort: 'Der König weder, noch sein Stamm (So sagt dem Herzog), wird gedeihn: drum streb er Des Volkes Liebe zu gewinnen. Er, der Herzog, Wird England einst beherrschen.'» –

Königin. Hör ich recht, Wart Ihr des Herzogs Hausvogt und verlort Auf seiner Pächter Anklag Eure Stelle; So habt wohl acht, schmäht nicht in Eurer Bosheit Den edlen Mann und wagt die edlere Seele. Habt acht, ich sags Euch, ja, ich bitt Euch herzlich.

König. Laß ihn. – Fahr fort!

Haushofmeister. Wahr red ich, auf Gewissen. Ich sagte dem Herrn Herzog, Teufels Blendwerk Betrüge wohl den Mönch: es sei gefährlich, So lang hierob zu brüten, bis zuletzt Ein Anschlag reifte, wie's gewiß geschäh, Traut' er ihm erst. Er aber rief: «Sei still! – Es bringt mir nimmer Schaden!» – sagt' auch noch: «Wofern der König starb im letzten Fieber, So fiel das Haupt des Kardinals, sowie Sir Thomas Lovells.»

König. Wie! So arg? Ei, ja! Das ist ein schlimmer Mann. Weißt du noch mehr?

Haushofmeister. Ich weiß, mein Fürst.

König. Fahr fort.

Haushofmeister. Zu Greenwich wars. Verweis hatt' Eure Hoheit meinem Herzog Erteilt, Sir William Blomers willen –