Körper, Raum und Handlung. Die Künstlerin Marina Abramovic in ihrer Entwicklung - Doreen Mehner - E-Book

Körper, Raum und Handlung. Die Künstlerin Marina Abramovic in ihrer Entwicklung E-Book

Doreen Mehner

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Kunst - Installationen, Aktionskunst, 'moderne' Kunst, Technische Universität Dresden (Institut für Kunstpädagogik), Veranstaltung: Hauptseminar: Der Sprung aus dem Tafelbild, Sprache: Deutsch, Abstract: In einem Referat im Hauptseminar über Marina Abramovic stellte ich viele ihrer Performances vor, die sie teils allein ausführte und teils mit Ulay zusammen machte. Da viele der körperbezogenen / körperzerstörenden Performances auf Unverständnis der Kommilitonen stießen, und Fragen nach dem Sinn und Ziel dieser aufkamen, möchte ich in dieser Verschriftlichung des Referats neben den Beschreibungen der Aktionen auch versuchen, diese Fragen zu beantworten, indem ich eigene Aussagen Marina Abramovics mit einbeziehe. Wichtig für ein tieferes Verständnis ihrer Arbeit sind auch biographische Kenntnisse über die Künstlerin, denn künstlerisches Handeln ist oft Mittel zur Bewältigung und Verarbeitung bestimmter persönlicher Erlebnisse. Der Schwerpunkt der Arbeit wird auf Marina Abramovic liegen. Dabei möchte ich versuchen, den Zusammenhang zwischen ihrer Biographie und ihrer künstlerischen Veränderung und Entwicklung aufzuzeigen.

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Inhalt:

 

1 Einleitung

2 Biografische Hintergründe

3 Soloperformances (1973 – 1975 in Serbien)

4 Gemeinschaftsperformances von Marina Abramovic & Ulay (1976 – 1988)

4.1 Phase 1: “Relation Works” (1976 – 1980)

4.2 Phase 2 (1980 – 1988)

5 Soloperformances & Objekte (1989-heute)

6 Zitate

7 Schluss

8 Literatur

1  Einleitung

Im Referat zu diesem Thema stellte ich viele Performances von Marina Abramovic vor, die sie teils allein ausführte und teils mit Ulay zusammen machte. Da viele der körperbezogenen / körperzerstörenden Performances auf Unverständnis der Kommilitonen stießen, und viele Fragen nach dem Sinn und Ziel dieser aufkamen, möchte ich in dieser Verschriftlichung des Referats neben den Beschreibungen der Aktionen auch versuchen, diese Fragen zu beantworten, indem ich noch mehr eigene Aussagen Marina Abramovics mit einbeziehen. Wichtig für ein tieferes Verständnis sind meiner Meinung nach auch biographische Kenntnisse über die Künstlerin, denn künstlerisches Handeln ist oft Mittel zur Bewältigung und Verarbeitung bestimmter persönlicher Erlebnisse. Der Schwerpunkt der Arbeit wird auf Marina Abramovic liegen. Dabei möchte ich versuchen, den Zusammenhang zwischen ihrer Biographie und ihrer künstlerischen Veränderung und Entwicklung aufzuzeigen.

2  Biografische Hintergründe

 

Marina Abramovic wurde 1946 in Belgrad geboren. Sie kommt aus dem Balkan, „wo alles extrem ist, extreme Zärtlichkeit, extremer Hass, extreme Gewalt, ein extremes Gefühl für Heldentum, für Legenden und alles andere.“[1] Marina Abramovic begann im Alter von 12 Jahren zu malen. Erst wollte sie ihre Träume malen, dann malte sie Auto-Unfälle, Flugzeuge am Himmel und machte 3-stufige Wolkenstudien. Schon dabei zeigt sich ihre Vorliebe für die Vergänglichkeit: die Zeichnung eines Flugzeuges am Himmel verschwindet nach einer Weile, Wolken ziehen weiter und bleiben niemals gleich. Von 1960 bis 1968 arbeitete sie an Ölgemälden, von 1965 bis 1970 studierte sie an der Akademie der Bildenden Künste in Belgrad Malerei. Im Zeitraum von 1970 bis 1973 entstanden Klanginstallationen. Dabei wollte sie zum Beispiel „auf einer Brücke das Geräusch der einstürzenden Brücke installieren“[2]. Aller 3 Minuten war das Einsturzgeräusch, das sie beim Abriss eines Hauses aufgenommen hatte, zu hören. Einen kleinen Einblick in die familiären Verhältnisse gibt folgender Ausschnitt aus einem Interview mit Thomas McEvilley: „Ich war 18, als mein Vater meine Mutter verließ. Meine Mutter kontrollierte mich und meinen Bruder mit militärischer Strenge. Bis ich 29 Jahre alt war, durfte ich das Haus am Abend nach 10 Uhr nicht mehr verlassen.“[3]

 

In „Biography“, einer Solo-Theater-Performance, die Marina Abramovic seit 1992 regelmäßig aufführt, zeigen sich für sie wichtige Erinnerungen und Ereignisse:

 

„1951 Ich sehe, wie mein Vater mit einer Pistole schläft

1952        Geburt meines Bruders Velimer...

1956       Handgreiflicher Streit zwischen Mutter und Vater...

1972        Beginne meinen Körper als Material zu benutzen

 

Blut, Schmerz

Sehe in Krankenhäusern bei chirurgischen Eingriffen zu

Treibe meinen Körper an seine physischen und geistigen Grenzen

 

1973        Verbrenne mein Haar

 

Schneide mit einem Rasiermesser einen Stern in den Bauch

Höre Maria Callas...“[4]

 

Die letzten Stichpunkte zeigen Ansätze der seit 1973 durchgeführten Soloperformances Marina Abramovics.