Korrekturmöglichkeiten von Fehlentwicklungen bei einer gescheiterten Fremdplatzierung von Kleinkindern bis 6 Jahren - Michael Schön - E-Book

Korrekturmöglichkeiten von Fehlentwicklungen bei einer gescheiterten Fremdplatzierung von Kleinkindern bis 6 Jahren E-Book

Michael Schön

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dies er Hausarbeit soll es se in, in knapper Form, Einblick in die Analysemethoden und Korrekturmöglichkeit en, aus kinderpsychiatrischer Sicht, von Fehlentwicklungen von Kindern bis 6 Jahren zu geben, die durch eine gescheiterte Fremdplatzierung entstanden sind. Ich gehe hier nicht auf die Ausgangsbedingungen ein, die zugrunde lagen, dass eine Fremdplatzierung scheiterte. Also etwa die möglicherweise mangelhafte Vorarbeit des Jugendamtes bei der Auswahl z. B. der Pflegefamilie oder anderer Ursachen. Mich interessieren hier allein die Möglichkeiten, die Kinderpsychiater haben um Fehlentwicklungen wie etwa ADS fest zustellen und zu korrigieren. Aus Platz gründen kann ich auch nicht auf die Wirksamkeit der einzelnen Methoden oder eine Prognose der weiteren Entwicklung von fehlentwickelten Kindern eingehen.

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Veröffentlichungsjahr: 2005

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Inhaltsverzeichnis
Kapitel
1.0. Einleitung
1.1. Was ist Entwicklungspsychologie?
1.2. Ziel der Arbeit.
2.0. Definitionen
2.1. Fehlentwicklungen.
2.2. Fremdplatzierung.
3.0. Was sind Entwicklungsstörungen?
4.0. Analysemöglichkeiten zur Feststellung von Fehlentwicklungen.
4.1. klinisch-medizinische Untersuchung.
4.2. kinderpsychiatrische Analyseverfahren.
5.0. Korrekturmöglichkeiten.
5.1. Krisenintervention, Herausnahme aus der Familie
5.2. Klinisch-therapeutische Maßnahmen.
5.2.1. Medikamente.
5.2.2. Verschiedene Therapieformen
5.3. Umweltveränderung.
6.0. Abschließende Gedanken

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1.0. Einleitung

Meine Schwester ist Erzieherin in einem SOS-Kinderdorf und wir tauschen uns zuweilen auf fachlicher Basis über Erkenntnisse aus der Praxis aus. Meine Schwester arbeitet jetzt bereits seit 10 Jahren dort und hat deshalb schon eine ganze Reihe an Kindern kommen und gehen sehen. Als wir uns wieder einmal über ihre Beobachtungen in der täglichen Praxis unterhielten, meinte sie, es wäre in den letzten Jahren ein Trend zu beobachten, dass immer mehr schwer gestörte, traumatisierte Kinder die immer älter seien, wenn sie kämen und oft bereits jede Menge Stationen, auch Pflegschaften hinter sich hätten.

Sie glaubt, dass die Jugendämter zum einen aufgrund der veränderten Gesetzeslage in den letzten Jahren, wo die Rechte der Eltern gestärkt worden seien und zum anderen aus Geldmangel der öffentlichen Hand immer länger versucht würde die Kinder in den Familien zu belassen, auch wenn es dort zu fortgesetzten schweren Mißbräuchen käme, die eigentlich gar nicht übersehen werden könnten.

Das ist jetzt ihre persönliche Meinung, die ich hier nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen kann und möchte.

Was jedoch relevant ist, ist die Tatsache, dass die SOS-Kinderdörfer auf so schwer traumatisierte Kinder gar nicht eingerichtet sind und es zumindest in dem Dorf in dem meine Schwester arbeitet, nicht die Möglichkeit gibt die Kinder zu therapieren. Es fehlen Kinder- und Jugendpsychotherapeuten, welche sich um die Kinder kümmern. Die Kinderdorfmütter sind damit häufig völlig überfordert. Doch das ist jetzt ein anderes Thema.

Wichtig ist die Beobachtung, dass es immer mehr Kinder werden, die schwere Störungen aufweisen und für eine Pflege kaum mehr vermittelbar sind. Es läuft offensichtlich einiges falsch im momentanen System. Eigentlich müsste das System so angelegt sein, dass Kinder aus den Familien genommen werden können, ehe sie schwere Schäden erleiden, die sie oft ihr ganzes Leben begleiten. Da das aber offensichtlich nicht der Fall ist und das Wohl der Kinder auf den reinen Kostenfaktor reduziert wird, möchte ich zumindest versuchen darzustellen, welche Möglichkeiten Kinder- und Jugendpsychiatern offen stehen, fehlentwickelte Kinder zu therapieren. Diese Fehlentwicklungen quasi zu korrigieren, soweit das möglich ist. Ich beziehe mich dabei auf die Altersgruppe bis sechs Jahren.

Erst möchte ich einen kurzen Einblick geben, was Entwicklungspsychologie ist, da sie eine Grundlage für die Arbeit von Kinder- und Jugendpsychiatern darstellt. Dann beschreibe ich kurz das Ziel der Arbeit und definiere wichtige Begriffe, bevor ich dazu übergehe die verschiedenen Entwicklungsstörungen zu beschreiben und welche Möglichkeiten es gibt sie zu analysieren und sie zu korrigieren.

In der Kürze der Arbeit und der Komplexität des Themas kann ich hier nur einen sehr oberflächlichen Überblick geben und nicht alle relevanten Zusammenhänge ansprechen.

1.1. Was ist Entwicklungspsychologie?

Die empirisch begründete Entwicklungspsychologie ist in etwa 100 Jahre alt, wobei es verschiedene Forschungstraditionen mit jeweils unterschiedlichen Menschenbildern und Fragestellungen gibt, die jeweils unterschiedliche Konzepte und Theorien der menschlichen Entwicklung ausgebildet haben.

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Allen gemeinsam ist aber, "dass sie sich mit Veränderungen und Stabilitäten im Lebenslauf befassen."1

Unter Veränderung im psychologischen Sinne versteht man unter anderem, Lernen, Vergessen, Adaptieren, Sensibilisieren, Konditionieren, Verdrängen, Internalisieren, Verstehen, Konstruieren, Umbewerten usw. Die Entwicklungspsychologie konzentriert sich dabei auf nachhaltige und nachhaltig wirkende Veränderungen. Es sind also die Veränderungen interessant, die eine Wirkung auf die gesamte Lebensspanne haben. Also etwa, wenn ein Kind im frühen Lebensalter sexuellen Mißbrauch erlebt hat und diese damit verbundenen Veränderungen in der Persönlichkeit, im Verhalten, im Vertrauen gegenüber anderen Menschen usw. einen nachhaltigen Einfluß auch im Erwachsenenalter haben. Das ist jetzt ein sehr drastisches Beispiel. In aller Regel laufen Veränderungen weniger dramatisch, von den Menschen oft kaum wahrnehmbar ab.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass Entwicklung eine Kontinuität der Veränderung meint. Das heißt also: "Entwicklung ist die Transformation eines Ausgangszustandes in einen neuen Zustand...nicht die Ersetzung des Alten durch etwas Neues..."2

Ergänzend muss dazu noch bemerkt werden, dass es sich dabei nicht nur um allgemeine sondern auch um differentielle Veränderungen handelt, die für die Entwicklungspsychologie relevant sind. Was auch noch bedeutsam ist, ist die Tatsache, dass, das Alter allein noch keine Erklärung für eine Veränderung ist. Veränderungen treten nur ein, weil Ereignisse oder Prozesse eintreten, die eine solche bewirken.