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Herzdiät war gestern - heute ist Genuss! Ob Sie nach einem Herzinfarkt, bei Herzschwäche oder der koronaren Herzkrankheit Ihr Herz stärken oder der gefürchteten Arteriosklerose rechtzeitig die Stopp-Karte zeigen wollen - mit diesen Rezepten tun Sie Ihrem Herzen mit jedem Bissen etwas Gutes! - Viele Rezepte: Für köstliche Abwechslung auf dem Tisch ist garantiert gesorgt: Wachmacher-Frühstücke, schnelle Kleinigkeiten für jeden Tag, besondere Ideen für Gäste und Familiengerichte, die alle glücklich machen. - Herzfeind Cholesterin? Der aktuelle Blick in die Wissenschaft - wie schädlich ist Cholesterin wirklich? Wieviel Fleisch und wie viele Eier sind vertretbar? - Durchblick bei den Fettsäuren: eine umfangreiche Tabelle zeigt Ihnen, in welchen Lebensmitteln sich die fürs Herz so positiven Omega-3-Fettsäuren verbergen und wo Sie eher aufpassen sollten. Viel Spaß beim Kochen und: Guten Appetit!
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Seitenzahl: 176
1. Auflage 2019
bei der gesunden Ernährung fürs Herz durften in den letzten Jahren Ernährungsmediziner und Herzspezialisten (Kardiologen) viel dazulernen. Dabei gab es für Menschen mit Herzerkrankungen und diejenigen, die sich vorbeugend herzgesund ernähren und verhalten wollen, hauptsächlich gute Nachrichten, denn: Es sind keine Lebensmittel mehr verboten.
Allerdings ist – wie Sie vielleicht schon von Ihrem Arzt wissen – die Ernährung ein wichtiger Faktor für Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) und Herzinfarkt. Wie Pfarrer Kneipp schon sagte: »Gesundheit bekommt man nicht im Handel – sondern durch den Lebenswandel.« Anders ausgedrückt: Nicht die genetische Veranlagung allein bestimmt, ob man eine Herzerkrankung erleidet. Erst der Lebensstil, insbesondere die Ernährung, aktiviert bzw. deaktiviert jene Genabschnitte, die für eine Erkrankung relevant sind. Natürlich gehört zum gesunden Lebensstil für das Herz auch, dass man sich regelmäßig bewegt, möglichst nicht raucht und auf sein Gewicht achtet. Selbst Entspannungsmaßnahmen oder sogar die richtige Zahnpflege sind wichtig.
Die Herausforderung für uns als Herzspezialisten und Ernährungsberaterin beim Verfassen dieses Buches war, einerseits in einfachen Worten und verständlich die neueren Erkenntnisse der Wissenschaft zu den Themen Ernährung und Herzerkrankungen zu vermitteln und dabei andererseits Erklärungen für aktuelle Ernährungsempfehlungen zu liefern. Lesen Sie, wie Sie mit Ihrer Ernährung Stoffwechselvorgänge von der Blutzuckerregulation, dem Fett- und Eiweißstoffwechsel bis hin zur Blutgerinnung beeinflussen und welche Rolle die Darmbakterien dabei spielen.
Seien Sie vor allem gespannt auf die Genussmöglichkeiten, die Ihnen eine herzgesunde Ernährung bietet. Und lassen Sie es sich schmecken!
Ihr Dr. Jochem Stockinger und Ihre Anne Iburg
Essen Sie bunt! Gemüse, Salate, Kräuter und Gewürze sowie Sprossen, Nüsse und Obst in allen Farben sind besonders gesund fürs Herz.
Gesunde Pflanzenöle aus Oliven, Raps, Leinsamen und Walnuss, aber auch das Fett aus Makrele, Lachs, Hering enthalten reichlich Omega-3–Fettsäuren.
Vermeiden Sie abgepackte Snacks und verarbeitete Fertigspeisen, sie enthalten neben viel Weizen- und Maisstärke auch ungesunde Fette.
Essen Sie ballaststoffreich! Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Gemüse sind nicht nur gut für die Verdauung, sondern auch für die Herzgesundheit.
Halten bzw. reduzieren Sie Ihr Gewicht! Gewichtsziele sollten Sie langsam mit einer kalorienreduzierten Ernährung erreichen. Die Rezepte in diesem Buch eignen sich auch zum Abnehmen!
Essen Sie eher Geflügel und Fisch! Der hohe Konsum von Schweine- und Rindfleisch ist mit einer erhöhten Sterblichkeit an verschiedenen Krebsarten und auch an Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden.
Alkohol ist nicht verboten – die Menge macht’s. Mehr als ein Glas Wein oder Bier sollte es der Gesundheit zuliebe nicht sein.
Mein perfektes Dinner
Erbsensuppe
Vorspeise
Für 4 Personen
30 Min.
10 g Kerbel1 Kartoffel1 Zwiebel1 EL Rapsöl450 g TK-Erbsen600 ml Gemüsebrühe100 ml SahneSalzweißer PfefferDen Kerbel abbrausen, trocken tupfen und fein hacken. Dann beiseitestellen. Die Kartoffel schälen und in Würfel schneiden. Die Zwiebel fein hacken.
Das Öl in einem kleinen Topf erhitzen, Zwiebel und Kartoffel darin anschwitzen. 400 g Erbsen hinzugeben, mit Brühe aufgießen und 15 bis 20 Minuten köcheln lassen. Die restlichen Erbsen auftauen lassen.
Die Suppe pürieren. Die Sahne unterrühren. Salzen und pfeffern. Die Suppe durch ein feines Haarsieb gießen und auf 4 Suppentassen verteilen. Die aufgetauten Erbsen und den Kerbel hinzugeben.
Kabeljau auf Kürbis
Hauptgericht
Für 4 Personen
60 Min.
1 kg gelbfleischiger Kürbis250 g Porree1 rote Chilischote5 g Ingwer2 Limetten600 g Kabeljaufilets2 EL Rapsöl400 ml Kokosmilch125 ml GemüsebrüheSalz½ Bund KorianderKürbis schälen, von den Kernen befreien und das Kürbisfleisch in Scheiben schneiden. Porree in Ringe schneiden. Chilischoten entkernen und ebenfalls in kleine Ringe schneiden. Ingwer schälen und fein hacken. Etwas Limettenschale abreiben, Limetten auspressen und den Saft auffangen.
Kabeljaufilets waschen, trocken tupfen und in mundgerechte Stücke schneiden. Jeweils die Hälfte des Limettenabriebs, des Ingwers und der Chili vermengen. Den Fisch mit dieser Paste einreiben, einige Minuten einwirken lassen.
1 EL Öl in einem Topf erhitzen und Kürbis, Porree, Ingwer und Chili darin anschwitzen. Mit Kokosmilch, Gemüsebrühe, Limettenabrieb und der Hälfte des Limettensaftes ablöschen. 5 Min. köcheln lassen und mit Salz abschmecken.
Fisch in einer heißen Pfanne mit 1 EL Öl von jeder Seite 2 bis 3 Min. anbraten. Limettensaft über den Fisch träufeln und mit etwas Salz abschmecken.
Koriander klein schneiden, unter das Gemüse heben und zusammen mit dem Fisch anrichten.
Orangen-Joghurt
Nachspeise
Für 4 Personen
30 Min.
2 Orangen500 g Joghurt 1,5% Fett1 Msp. Kardamom2 EL englische MarmeladeDie Orangen filetieren, dafür die Orange auf ein Holzbrett stellen und die Schale mit weißer Haut abschneiden. Die Orangenfilets aus den Kammern lösen, dabei den Saft auffangen.
Den Joghurt mit Kardamom, Marmelade und Orangensaft glatt rühren. Den Joghurt auf 4 Schälchen verteilen und die Orangenfilets darauf verteilen.
Titelei
Liebe Leserinnen und Leser!
Step by step zur Herzgesundheit
Gute Fette, schlechte Fette
Teil I Herzerkrankungen – wenn die Pumpe schwächelt
1 Der Kreislauf mit Pumpe und Gefäßen
1.1 Arterien und Kapillaren
1.2 Die Herzkranzgefäße
1.3 Das elektrische Leitungssystem
2 Die vier Hauptgruppen der Herzerkrankungen
2.1 1. Durchblutungsstörungen des Herzens
2.2 2. Herzmuskelerkrankungen
2.3 3. Herzklappenerkrankungen
2.4 4. Herzrhythmusstörungen
2.5 Kann die Ernährung helfen?
3 Arteriosklerose – wenn der Kalk rieselt
3.1 Der Aufbau der Arterien
4 Die Verkalkung der Herzkranzgefäße
4.1 1. Verletzung der Innenschicht
4.2 2. Cholesterinbedingte Arteriosklerose
5 Wie verläuft die Erkrankung?
5.1 Die Frühphase der Erkrankung
5.2 Die chronische Entzündung
5.3 Der Infarkt
5.4 Das Frühwarnsystem
6 Risikofaktoren für Gefäßverkalkung
6.1 Erfolgreiche Lebensstiländerung
Teil II Richtig essen – für das Herz
7 Der Kampf gegen Fette
8 Die Zuckerfalle
9 Von Japan lernen
9.1 Das Besondere der japanisch-asiatischen Ernährungsform
9.2 Wie lassen sich die Ergebnisse übertragen?
10 »Gute« Nahrungsmittel
11 Problematische Nahrungsmittel
12 Von Fetten profitieren
12.1 Die herzschützende Wirkung von Omega-3-Fettsäuren
13 Hilfreiche Ballaststoffe
14 Mikronährstoffe
15 Das war uns bei den Rezepten wichtig
Teil III Rezepte – lecker und bekömmlich
16 Frühstück
17 Kleine Gerichte
18 Hauptgerichte
19 Besonderes
20 Beilagen
21 Desserts
22 Backen
Sachverzeichnis
Impressum
1 Der Kreislauf mit Pumpe und Gefäßen
2 Die vier Hauptgruppen der Herzerkrankungen
3 Arteriosklerose – wenn der Kalk rieselt
4 Die Verkalkung der Herzkranzgefäße
5 Wie verläuft die Erkrankung?
6 Risikofaktoren für Gefäßverkalkung
Der Herzinfarkt ist sicher die häufigste und bekannteste Herzerkrankung, aber nicht die einzige.
Um die medizinischen Hintergründe für die verschiedenen Arten von Herzerkrankungen etwas besser zu begreifen, wird hier kurz das Herz-Kreislauf-System insgesamt dargestellt. Das ist auch die Grundlage für das Hauptanliegen dieses Buches: dass Sie als Betroffene von Arteriosklerose und Herzinfarkt Ihre Erkrankung verstehen und erfahren, was Sie für Ihr (Ess-)Verhalten ableiten können. Denn je mehr Sie über diese Zusammenhänge wissen, desto leichter wird es Ihnen fallen, Ihre Ernährung, wenn nötig, umzustellen. Auf diesem Wege können Sie nicht nur Ihre Gesundheit stabilisieren und eine hohe Lebensqualität aufrechterhalten, sondern diese sogar zurückgewinnen.
Gesundheit gibt es nicht umsonst oder einfach zu kaufen. Ihr eigener Beitrag ist entscheidend und wichtig.
Das Herz als zentraler Hohlmuskel, erhält den gesamten Blutkreislauf (ca. 5 l Pumpvolumen pro Minute) aufrecht. Man muss sich das einmal vorstellen: Mit ungefähr 100 000 Schlägen pro Tag pumpt das Herz ca. 7 000 l Blut – eine unglaubliche Leistung.
Es werden zwei Herzabschnitte unterschieden. Der rechte Herzabschnitt sammelt das Blut aus dem Körperkreislauf im rechten Herzvorhof. Das Blut wird über eine Herzklappe (die Trikuspidalklappe), die wie ein Ventil arbeitet, in die rechte Herzhauptkammer geleitet. Die rechte Hauptkammer pumpt aktiv durch Zusammenziehen der Muskulatur das Blut über ein weiteres Ventil, die Pulmonalklappe, in die Lungen. Dort wird das Blut mit Sauerstoff gesättigt und gleichzeitig wird aus dem Stoffwechsel angefallenes Kohlendioxid über die Atemluft abgegeben.
Aus der Lunge fließt das mit Sauerstoff angereicherte Blut weiter zum linken Herzabschnitt und sammelt sich im linken Herzvorhof. Von dort kommt es über ein weiteres Ventil, die Mitralklappe, in die linke Herzhauptkammer. Diese pumpt dann das Blut in den Körperkreislauf über eine vierte Herzklappe, die Aortenklappe.
Unser Herz ist also ein Vierventilmotor mit zwei Hochdruck- und zwei Niederdruckkammern. Denn die rechte Herzhauptkammer muss das Blut »nur« durch den Lungenkreislauf pumpen bei relativ geringem Widerstand und kurzer Wegstrecke. Die linke Herzhauptkammer dagegen muss das Blut mit deutlich höherem Druck, dem Blutdruck (Soll ca. 120/80 mmHg), gegen einen deutlich höheren Widerstand als auf der rechten Herzseite pumpen. Daher ist die Muskulatur der linken Hauptkammer auch wesentlich stärker ausgebildet als die der rechten. Natürlich muss das rechte und linke Herz das gleiche Blutvolumen transportieren, aber die hauptsächliche Muskelarbeit leistet die linke Hauptkammer.
Über das transportierte Blut wird unser gesamtes Organsystem mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Die Gefäße, die – wie Rohrsysteme – sauerstoffreiches Blut in den gesamten Körper hineintransportieren, nennt man Arterien. Die Arterien verzweigen sich in immer kleinere Äste, um die verschiedenen Organe und Körperabschnitte zu durchbluten. Die Gefäße werden dabei immer kleiner und dünner, bis nur noch eine durchlässige Gefäßwand besteht. Man spricht dann von den Kapillaren. Durch die dünne Kapillarwand kann der Gasaustausch stattfinden – Sauerstoff geht ins Gewebe hinein und Kohlendioxid wird abgeholt. Weiterhin finden im Bereich der Kapillaren auch der Nährstoff- und Flüssigkeitsaustausch statt.