Krabat von Otfried Preußler - Textanalyse und Interpretation - Otfried Preußler - E-Book

Krabat von Otfried Preußler - Textanalyse und Interpretation E-Book

Otfried Preußler

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Beschreibung

Spare Zeit und verzichte auf lästige Recherche! In diesem Band findest du alles, was du zur Vorbereitung auf Referat, Klausur, Abitur oder Matura benötigst – ohne das Buch komplett gelesen zu haben.   Alle wichtigen Infos zur Interpretation sowohl kurz (Kapitelzusammenfassungen) als auch ausführlich und klar strukturiert.   Inhalt: - Schnellübersicht - Autor: Leben und Werk - ausführliche Inhaltsangabe - Aufbau - Personenkonstellationen - Sachliche und sprachliche Erläuterungen - Stil und Sprache - Interpretationsansätze - 6 Abituraufgaben mit Musterlösungen NEU: exemplarische Schlüsselszenenanalysen NEU: Lernskizzen zur schnellen Wiederholung   Layout: - Randspalten mit Schlüsselbegriffen - übersichtliche Schaubilder NEU: vierfarbiges Layout   Preußler überträgt den Sagenstoff von Krabat in eine zeitlich unabhängige, allgemein gültige Geschichte, in der er menschliche Konflikte aufzeigt, die aus Isolierung und Angst erwachsen, und durch Zusammenhalt und Liebe überwunden werden können.

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Seitenzahl: 151

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KÖNIGS ERLÄUTERUNGEN

 

Textanalyse und Interpretation zu

Otfried Preußler

Krabat

Sabine Hasenbach

Alle erforderlichen Infos für Referat und Klassenarbeit

Zitierte Ausgabe: Preußler, Otfried: Krabat – Ausgabe mit sorbischer Sage. Stuttgart: Thienemann, 6. Auflage 2018. (Die Seitenzählung ist mit den bisher erschienenen Schulausgaben identisch.)

Über die Autorin dieser Erläuterung:Sabine Hasenbach hat Mineralogie (mit den Nebenfächern Mathematik, Physik und Chemie) an den Universitäten Köln und Bonn sowie Literaturwissenschaft (mit den Nebenfächern Psychologie und Soziologie) an der FernUniversität in Hagen studiert, wo sie mit einer Arbeit über Katherine Mansfield graduiert worden ist. Sie wohnt in Düsseldorf und arbeitet an der dortigen Heinrich-Heine-Universität. In ihrer Freizeit läuft sie Langstrecke.

 

1. Auflage 2024

978-3-8044-4146-0

© 2024 by Bange Verlag, Marienplatz 12, 96142 Hollfeld – www.bange-verlag.de Alle Rechte vorbehalten, darunter fällt auch eine Nutzung des Werks für Text und Data Mining im Sinne von §44b UrhG! Titelabbildung: David Kross und Christian Redl in der Verfilmung der Krabat-Sage (2008). © picture alliance / Everett Collection | ©20thCentFox/Courtesy

Hinweise zur Bedienung

Inhaltsverzeichnis Das Inhaltsverzeichnis ist vollständig mit dem Inhalt dieses Buches verknüpft. Tippen Sie auf einen Eintrag und Sie gelangen zum entsprechenden Inhalt.

 

Fußnoten Fußnoten sind im Text in eckigen Klammern mit fortlaufender Nummerierung angegeben. Tippen Sie auf eine Fußnote und Sie gelangen zum entsprechenden Fußnotentext. Tippen Sie im aufgerufenen Fußnotentext auf die Ziffer zu Beginn der Zeile, und Sie gelangen wieder zum Ursprung. Sie können auch die Rücksprungfunktion Ihres ePub-Readers verwenden (sofern verfügbar).

 

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Inhaltsverzeichnis

1. Das Wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht

2. Otfried Preußler: Leben und Werk

2.1 Biografie

2.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund

Der Große Nordische Krieg (1700–1721)

Wichtige Jugendbücher in den 1970er-Jahren

2.3 Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken

3. Textanalyse und -Interpretation

3.1 Entstehung und Quellen

3.2 Inhaltsangabe

Das erste Jahr

Das zweite Jahr

Das dritte Jahr

3.3 Aufbau

3.4 Personenkonstellation und Charakteristiken

Krabat

Der Meister

Tonda

Juro

Die Kantorka

Die anderen Müllergesellen

Pumphutt

Der Gevatter

3.5 Sachliche und sprachliche Erläuterungen

3.6 Stil und Sprache

Erzählersprache

Figurensprache

Erzählperspektive und Erzählverhalten

Themen und Motive

Stilmittel

3.7 Interpretationsansätze

Krabat als Adoleszenzroman

Krabat als Erlösungsgeschichte

4. Rezeptionsgeschichte

Der Roman in der Kritik

Krabat in der deutschen Literaturwissenschaft

Künstlerische Adaptionen von Krabat

5. Materialien

Die Krabat-Sage und ihre literarische Bearbeitung

Zauberei in der Literatur

6. Prüfungsaufgaben mit Musterlösungen

Aufgabe 1: *

Aufgabe 2: ***

Aufgabe 3: ***

Lernskizzen und Schaubilder

Literatur

Zitierte Ausgabe

Biografisches

Über Krabat

Übergreifende Darstellungen

1. Das Wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht

Damit sich alle Leserinnen und Leser in unserem Band rasch zurechtfinden und das für sie Interessante gleich entdecken, hier eine Übersicht.

 

Im 2. Kapitel beschreiben wir das Leben Otfried Preußlers und stellen den zeitgeschichtlichen Hintergrund dar:

Otfried Preußler wurde am 20. Oktober 1923 im böhmischen Reichenberg geboren und arbeitete als Lehrer. Er starb am 18. Februar 2013 im bayerischen Prien am Chiemsee.

Zeitgeschichtlicher Hintergrund des Romans Krabat ist der Große Nordische Krieg 1700 bis 1721.

Krabat ist der Jugendliteratur zuzuordnen. In diesem Genre gehört der 1971 erschienene Roman zu den Klassikern.

Im 3. Kapitel bieten wir eine Textanalyse und -interpretation.

Krabat – Entstehung und Quellen:

Zu Krabat motiviert wurde Preußler durch die Kindheitslektüre der sorbischen Sage. Er recherchierte die historischen Orte in der Lausitz, las über Mühlentechnik und ließ sich von einem befreundeten Müllermeister über das Leben auf einer Mühle berichten.

Ende der 1950er-Jahre: Preußler beginnt mit der Arbeit an Krabat.

1971: Erstpublikation des Romans durch den Arena Verlag, Würzburg.

Inhalt:

Der Lausitzer Bettlerjunge Krabat folgt dem Ruf eines Meisters der Schwarzen Kunst und lässt sich in dessen Mühle zum Zauberer ausbilden. Zunächst gefällt dem Jungen sein neues Leben. Die mysteriösen Tode seiner Freunde Tonda und Michal und weitere merkwürdige Vorgänge in der Mühle lassen ihn jedoch misstrauisch werden. Als er erfährt, dass der Meister in die Tode der Freunde involviert ist, beschließt er, sich an ihm zu rächen. Mit der Hilfe seines Mitgesellen und Freundes Juro und der selbstlosen Kantorka aus Schwarzkollm, in die sich Krabat verliebt hat, führt er den Untergang des Meisters und der Mühle herbei.

Aufbau, Chronologie und Schauplätze:

Der Roman hat eine triadische Struktur. Das Geschehen umspannt drei Jahre und wird überwiegend chronologisch erzählt. Schauplatz ist die Lausitz (in der Nähe von Hoyerswerda und Kamenz; die Lausitz ist eine Region in Deutschland und Polen).

Hauptfiguren:

Krabat

Bettlerjunge aus der Lausitz

legt sich mit dem Meister der schwarzen Magie an

Der Meister

bösartiger Lehrer der schwarzen Magie

scheitert an Krabat

Tonda

Krabats bester Freund

wird umgebracht

Juro

hintersinniger Müllergeselle

plant mit Krabat die Revolte

Die Kantorka

in Krabat verliebt

erlöst Krabat aus der heidnisch-okkulten Welt

 

Auch auf die Nebenfiguren, die für das Verständnis des Romans von Bedeutung sind, gehen wir ein.

Stil und Sprache:

Preußler arbeitet mit

einer an Adjektiven reichen Erzählersprache sowie mit dem epischen Präteritum

einer individuell geprägten Figurensprache

überwiegend auktorialem Erzählverhalten

zahlreichen Motivwiederholungen.

Auf folgende Interpretationsansätze gehen wir näher ein:

Krabat als Adoleszenzroman

Krabat als Erlösungsgeschichte

2. Otfried Preußler: Leben und Werk

2.1 Biografie[1]

Otfried Preußler

(1923–2013) © picture-alliance / dpa | Ursula Düren

Jahr

Ort

Ereignis

Alter

1923

Reichen­berg / Böhmen (Tsche­chien)

Otfried Preußler wird am 20. Oktober als Otfried Syrowatka geboren. Seine Eltern sind beide Lehrer. 1927 wird sein Bruder Wolfhart geboren.

 

1941

Reichen­berg

Preußlers Vater Josef Syrowatka ist NSDAP-Mitglied und lässt den Nachnamen in Preußler ändern.

18

1942

Reichen­berg

Preußler legt an der Rudolfschule das Abitur ab, wird sofort zum Kriegsdienst eingezogen und muss an die Ostfront.

19

1943 oder 1944

Berlin

Publikation des in nationalsozialistischer Manier gehaltenen Jugendbuches Erntelager Geyer,[2] das Preußler als 17-Jähriger verfasste.

20

1944–1949

Russ­land

Preußler kommt in russische Kriegsgefangenschaft.

21

1949

Rosen­heim / Ober­bayern

Preußler wird aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und findet in Bayern seine Familie, die vertrieben worden war, und auch seine Braut Annelies Kind wieder. Sie heiraten im selben Jahr.

26

1949

 

Preußler beginnt ein Studium der Pädagogik, um Lehrer zu werden. Nebenbei arbeitet er als Lokalreporter und schreibt erste Geschichten für den Kinderfunk.

26

1951

 

Geburt der Tochter Renate.

28

1953

 

Preußler wird nach seinem Studium Lehrer an der Volksschule Stephanskirchen. Geburt der Tochter Regine.

30

1956

Stutt­gart

Der kleine Wassermann erscheint im Stuttgarter Thienemann Verlag und macht Preußler bekannt.

33

1957

Frank­furt

Otfried Preußler wird für Der kleine Wassermann bei der Verleihung des Deutschen Jugendbuchpreises[3] mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.Die kleine Hexe erscheint.

34

1958

 

Geburt der Tochter Susanne. Publikation von Bei uns in Schilda.

35

1962

 

Publikation von Der Räuber Hotzenplotz. Preußler übersetzt das Kinderbuch Kocour Mikeš (Kater Mikesch) des tschechischen Autors Josef Lada.

39

1963

Frank­furt

Preußler wird für seine Nacherzählung des Kater Mikesch mit dem Deutschen Jugendbuchpreis ausgezeichnet.

40

1966

 

Das kleine Gespenst erscheint.

43

1968

 

Publikation von Die Abenteuer des starken Wanja.

47

1969

 

Neues vom Räuber Hotzenplotz wird veröffentlicht.

46

1970

 

Preußler scheidet aus dem Schuldienst aus.

47

1971

Würz­burg

Publikation von Krabat im Arena Verlag.

48

1972

Frank­furt

 

Auszeichnung Preußlers mit dem Deutschen Jugendbuchpreis und dem Internationalen Hans-Christian-Andersen-Preis für Krabat.

49

1973

 

Hotzenplotz 3 erscheint.

50

Rotter­dam

Preußler erhält für Krabat den Silbernen Griffel von Rotterdam.

Padua

Die American Library Association ehrt Preußler für Krabat als Notabel Book of 1973, die Universität Padua mit dem Europäischen Jugendbuchpreis.

1977

 

Preußler wird für Krabat mit dem Jugendbuchpreis des polnischen Verlegerverbandes geehrt.

54

1978

 

Mit Die Flucht nach Ägypten – Königlich böhmischer Teil veröffentlicht Preußler erstmals einen Roman für Erwachsene.

55

Ham­burg

Preußler beginnt seine Zusammenarbeit mit dem Verlag für Kindertheater.

1979

München

Preußler wird mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.

56

1981

 

Die Geschichte Hörbe mit dem großen Hut erscheint.

58

1983

 

 

Hörbe und sein Freund Zwottel wird veröffentlicht.

60

1985

 

Publikation der Weihnachtsgeschichte Der Engel mit der Pudelmütze.

62

Augs­burg

Preußler erhält die Liebieg-Medaille des Heimatkreises Reichenberg.

1987

 

Publikation von Herr Klingsor konnte ein bisschen zaubern. Auszeichnung mit dem Bayerischen Poetentaler.

64

1988

Volkach

Ehrung Preußlers mit dem Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur e. V. für sein Gesamtwerk.

65

1990

 

Preußler erhält den Eichendorff-Literaturpreis und die Verdienstmedaille Pro Meritis vom Bayerischen Staatsminister für Unterricht und Kultur.

67

1991

 

Ernennung Preußlers zum Titularprofessor[4] der Republik Österreich.

68

1992

Aschau

Preußler übernimmt den Vorsitz des von ihm in den 1970er-Jahren mitbegründeten „Hilfswerks für die Orthopädische Kinderklinik Aschau“.

69

1993

 

Auszeichnung Preußler mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.

70

2000

 

Preußler erhält den Konrad-Adenauer-Preis der Deutschland-Stiftung.

77

2010

München

Preußler wird der Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst verliehen.

87

2013

Prien / Bayern

Otfried Preußler stirbt am 18. Februar 2013 in Prien am Chiemsee.

89

2.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund

Zusammenfassung

Die Handlung von Krabat vollzieht sich vor dem zeitgeschichtlichen Hintergrund des Großen Nordischen Krieges (1700–1721) zwischen August I. von Sachsen, Kurfürst von Sachsen und König von Polen, und dem schwedischen König Karl XII.

Der Große Nordische Krieg (1700–1721)

„Der polnischen Krone wegen führte der Kurfürst von Sachsen seit Jahren Krieg mit dem Schwedenkönig; und da man zum Kriegführen außer Geld und Kanonen vor allem Soldaten braucht, ließ er im Lande fleißig die Trommel rühren und Truppen anwerben.“ (S. 69)

Mit diesem Zitat wird auf den Großen Nordischen Kriegvon 1700 bis 1721 verwiesen. Kontrahenten waren das Russische Reich unter seinem Regenten Peter I. (auch: Peter der Große), Polen unter seinem König August I. von Sachsen (auch: August der Starke und später August II.[5]) und Dänemark unter Friedrich IV. auf der einen Seite und Schweden unter Karl XII. auf der anderen Seite. Ab 1711 kamen die Türken hinzu, die die Schweden unterstützten.

Schweden war in dieser Zeit eine europäische Großmacht und Peter I. wollte Russland zu einer machen – mit der Einverleibung des Baltikums, was eine Kontrolle über die Ostsee voraussetzte: Die Kontrolle hatte allerdings zur damaligen Zeit Schweden und dies bewog Peter I., die oben erwähnte Koalition zu schmieden und Krieg gegen Karl XII. zu führen.

„Der goldene Reiter“: August der Starke in Dresden. © picture alliance / Gk/Shotshop | Gk

Zunächst läuft der Krieg aber gut für die Schweden. 1700 schlägt Karl XII. erst die Dänen, dann auch in der Schlacht im estnischen Narwa die Russen, okkupiert Livland und Kurland[6] und dringt 1703 in Polen ein. 1704 erobern die russischen Truppen Narwa zurück, die Schweden marschieren in Schlesien und Sachsen ein. 1706 diktiert Karl XII. den Frieden von Altranstädt bei Leipzig: August I. muss die polnische Krone an den von Karl XII. favorisierten Stanislaus Leszczynski abgeben und steigt aus dem Bündnis mit Zar Peter I. aus.

1708/1709 beginnt Karl XII. seinen Feldzug gegen Russland. Wie später bei Napoleon I. 1812 und Adolf Hitler 1942/43 schwächen der Wintereinbruch, Krankheiten und Partisanenüberfälle das schwedische Heer, das schließlich 1709 bei der Schlacht von Poltawa vernichtend geschlagen wird. Karl XII. flieht zu den Türken, die er von einer Koalition gegen das Zarenreich überzeugen kann. Ab 1711 beteiligt sich die Türkei an der Seite Schwedens am Krieg gegen Peter I. Das russische Heer wird am Pruth umzingelt, doch Peter I. erreicht durch Bestechung freien Abzug, wobei er auf die am Don gelegene Festung Asow verzichtet.

Ab 1713 bis 1720 erfolgen Angriffe auf die schwedischen Nord- und Ostseebesitzungen, Russland besetzt Finnland (1714) und marschiert in Schweden ein (1719/20). Karl XII. kehrt aus der Türkei zurück und greift wieder ins Kriegsgeschehen ein. 1718 fällt er vor der norwegischen Festung Frederikshald. Ein Jahr später beginnen Friedensverhandlungen, die 1721 mit den Friedensschlüssen von Stockholm und Nystad enden. Schweden ist keine Großmacht mehr, wohl aber Russland, das wie von Peter I. beabsichtigt jetzt die Ostsee kontrolliert und sein Staatsgebiet beträchtlich erweitert hat. Zu den Siegern gehört auch August I., denn er wird wieder König von Polen.

Wichtige Jugendbücher in den 1970er-Jahren

Krabat von Otfried Preußler (1971).

Momo von Michael Ende (1973): Das Mädchen Momo hört den Menschen zu und schenkt ihnen Zeit. Eines Tages tauchen mit den grauen Herren Abgesandte einer Macht auf, die den Menschen die Zeit stehlen will. Momo stellt sich ihnen erfolgreich entgegen.

Der Bleisiegelfälscher von Dietlof Reiche (1977): Thema des 1613 handelnden Romans ist Feigheit. Nördlinger Lodenweber produzieren überzählige Lodenstoffe, was mit Siegelfälschungen kaschiert wird. Als das bekannt wird und die Nördlinger Kaufleute ihren Ruf gefährdet sehen, soll einer der Weber dafür büßen.

Die unendliche Geschichte von Michael Ende (1979). Der von seinen Klassenkameraden schlecht behandelte Bastian Balthasar Bux zieht sich häufig in die Welt der Bücher zurück, so versinkt er in die Handlung des Buches Die unendliche Geschichte, in dem das Land Phantásien durch ein stetiges Verschwinden bedroht ist. Nur ein junger Mensch kann diesen Verfall aufhalten und Bastian fragt sich, ob er dieser junge Mensch sein kann, womit sich Realität und Fiktion vermischen. Wie Krabat ist Die unendliche Geschichte ein Klassiker der Jugendbuchliteratur.

2.3 Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken

Zusammenfassung

Preußler verfasste Kinder- und Jugendbücher, von denen einige zu Klassikern ihres Genres wurden, so Der Räuber Hotzenplotz (1962) und Krabat (1971). Für manche seiner Bücher hat Preußler auf Sagenstoffe zurückgegriffen, wie beispielsweise auch bei Krabat.[7]

In der Biografie Ich bin ein Geschichtenerzähler (2010) erklärt Preußler sein Schreiben u. a. mit seiner Verantwortung für Kinder.

Preußlers erster Erfolg war das Kinderbuch Die kleine Hexe (1957). Die benannte Hexe ist 127 Jahre alt und damit zu jung für die Walpurgisnacht auf dem Blocksberg: Sie soll stattdessen Zaubersprüche lernen. Entgegen des Verbots fliegt sie zum Blocksberg, wobei sie erwischt wird. Zur Strafe muss sie alle Zaubersprüche auswendig lernen und versprechen, eine „gute“ Hexe zu werden. Die kleine Hexe wurde für den Deutschen Jugendbuchpreis 1958 vorgeschlagen.

1963 findet sich erneut ein Kinderbuch Preußlers auf der Vorschlagsliste zum Deutschen Jugendbuchpreis: Es ist das Kinderbuch Der Räuber Hotzenplotz, erschienen 1962. Auch hier gehört mit Zwackelmann ein Zauberer zu den Protagonisten, der durch die Freunde Kasperl und Seppel und der Hilfe einer Fee in einen Vogel verzaubert wird. 1970 folgt Neues vom Räuber Hotzenplotz, 1973 Hotzenplotz 3.

Ebenfalls 1962 erschien Kater Mikesch[8]. In Märchentradition erzählt Preußler von einem sprechenden Kater, der zusammen mit anderen sprechenden Tieren ein sorgloses Leben führt, bis er aus Versehen den Rahmtopf der Großmutter zerschlägt. Aus Angst und Scham läuft er weg und arbeitet bei einem Zirkus, wo er viel Geld verdient. Dieses Geld investiert er u. a. in einen neuen Rahmtopf und Geschenke und kehrt in sein Dorf zurück. 1963 erhielt Preußler dafür den Deutschen Jugendbuchpreis.

Das kleine Gespenst, erschienen 1966, ist ebenfalls ein Kinderbuch. Es handelt von einem auf der Burg Eulenstein lebenden Gespenst, das die Welt gerne einmal bei Tageslicht sehen würde. Durch einen technischen Fehler schlägt die Rathausuhr um die Mittagszeit Mitternacht, woraufhin das Gespenst tagaktiv wird und allerlei Schabernack treibt. Auch dieses Buch wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und kam in die engere Auswahl zum Deutschen Jugendbuchpreis 1967.

Die Abenteuer des starken Wanja, erschienen 1968, ist ein weiteres, sehr erfolgreiches Buch Preußlers. Wanja ist der dritte Sohn des Bauern Wassili Grigorewitsch. Während die Söhne Grischa und Sascha wohlgeraten sind, ist Wanja faul und verbringt sieben Jahre auf dem Ofen, ohne einen Finger zu rühren. Nach diesen sieben Jahren verlässt Wanja seine Familie und erlebt diverse Abenteuer. In dieses Buch lässt Preußler russische Sagen und Märchenmotive einfließen. Neben zahlreichen Übersetzungen in europäische, asiatische und afrikanische Sprachen kam der Roman auf die Auswahlliste zum Deutschen Jugendbuchpreis des Jahres 1969. 1972 wurde er mit dem Silbernen Griffel von Rotterdam ausgezeichnet, 1980 folgte mit dem Libro de interés infantil der Jugendbuchpreis des Ministeriums für Kultur in Madrid, 1988 der El Barco de Vapor, ebenfalls in Madrid.

Eine sorbische Sage ist die Grundlage des bekannten Jugendbuches Krabat (1971).

In dem Buch für Erwachsene Die Flucht nach Ägypten – Königlich böhmischer Teil (1978) greift Preußler auf die Weihnachtsgeschichte zurück und lässt die Heilige Familie via Böhmen nach Ägypten fliehen. Der Roman ist ein Porträt Böhmens des ausgehenden 19. Jahrhunderts mit seinen Menschen des Erz- und Riesengebirges, in ihm finden sich skurrile Figuren wie der Räuber Schmirgelseff, der Kantor Linek und die Sagenfigur Rübezahl.

Ich bin ein Geschichtenerzähler von 2010 ist eine Biografie Otfried Preußlers mit autobiografischen Texten, die seine beiden Töchter herausgegeben haben. In ihr berichtet er über seine Kindheit in Böhmen, über seine Kriegserlebnisse und über seine Anfänge als Schriftsteller. Er reflektiert über das Alter, erzählt von der Entstehung seiner wichtigsten Romane und von der Verantwortung, für Kinder zu schreiben, die er als besonders beschreibt.

3. Textanalyse und -interpretation

3.1 Entstehung und Quellen

Zusammenfassung

Zu Krabat motiviert wurde Preußler durch die Kindheitslektüre der sorbischen Sage.[9] Er recherchierte die historischen Orte in der Lausitz, las über Mühlentechnik und ließ sich von einem Müllermeister über das Leben in einer Mühle berichten.

Ende der 1950er-Jahre beginnt Preußler mit seiner Arbeit an Krabat.

1971: Krabat erscheint erstmals im Arena Verlag, Würzburg. Seitdem wurden zahlreiche Neuauflagen publiziert. Inzwischen erscheint der Roman, wie viele andere Bücher Preußlers, beim Stuttgarter Thienemann Verlag.

Über die Entstehungsgeschichte seines Krabat äußerte sich Preußler wie folgt:

„Als Vorlage für meinen Krabat