Lambadu (Band 2) - Nadine Seidel - E-Book

Lambadu (Band 2) E-Book

Nadine Seidel

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Beschreibung

Lambadu kehrt zurück! Band 2 der mitreißenden Fantasyreihe ab 8 Jahren. Ein neues Abenteuer beginnt, als eine geheimnisvolle Buchseite auf mysteriöse Weise in der Welt der Fabelwesen landet und jede Menge Wurzeln folgen. Mit kraftvoller Magie wenden die Zauberer Odin und Xülibert den mächtigen Fluch kurzzeitig ab. Doch ein dunkles Geheimnis offenbart sich. Lambadu und ihre Freunde handeln sofort, aber können sie Helars Fluch noch rechtzeitig stoppen? Wunderschöne Illustrationen von Sabine Marie Körfgen verzaubern Groß und Klein! Kurze Kapitel und eine Spannung die bis zuletzt anhält, sorgen für einen maximalen Lesesog und lassen Kinderherzen höher schlagen. Buchrückseite: Die böse Feuerhexe ist besiegt! Lambadu und ihre Freunde haben die Herzen der Kinder auf der Erde zurückerobert. Aber da passiert es: Tief im Feuersee schlummert ein dunkler Fluch und bedroht die magische Welt. Nur der Glutdiamant von König Oqeio kann Helars Rache jetzt noch aufhalten. Lambadu, Cooper und Xavarix machen sich sofort zusammen mit dem Mädchen Kaija auf die Suche. Werden sie alle Gefahren meistern? Die Zeit rennt! »Ob du mutig genug bist, wirst du erkennen, wenn du dich in den magischen Welten beweist!« Buchtrailer: https://youtu.be/-zHkJb4AjAE

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Seitenzahl: 171

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In der Reihe sind bei Tredition erschienen:

Lambadu: Der Zahnfeenstab der Magie des Herzens

Lambadu: Das Geheimnis der Feuerhexen

Impressum

Text & Idee © 2021 Nadine Seidel

Illustration, Gestaltung und Layout ©️ Sabine Marie Körfgen 2021 www.sabinemariekoerfgen.com

Lektorat: Bettina Bergmann

www.lektorat-bergmann.de

Buchsatz (e-Book): Herzblut-Lektorat – Stephanie Bösel

www.herzblut-lektorat.de

Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

1. Auflage 2021

ISBN 978-3-347-42311-4 (Paperback)

ISBN 978-3-347-42312-1 (Hardcover)

Alle Personen in dieser Geschichte sind fiktive Figuren. Ähnlichkeiten sind nur zufällig und nicht gewollt. Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und der Autorin unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie, detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überhttp://dnb.d-nb.de abrufbar.

Urheberrechtlich geschütztes Material

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1 – Die mysteriöse Nachricht

Kapitel 2 – Lambadus Rückkehr

Kapitel 3 – Der Wurzelfluch

Kapitel 4 – Ankunft in der fremden Welt

Kapitel 5 – Arturos Befreiung

Kapitel 6 – Der Schatten greift an

Kapitel 7 – Xüliberts zweiter Versuch

Kapitel 8 – Die Reise durchs düstere Meer

Kapitel 9 – Das geheime Tor

Kapitel 10 – Die vergessenen Spiele

Kapitel 11 – Das glühende Fellbüschel

Kapitel 12 – Die geheimnisvolle Begegnung

Kapitel 13 – Der Blick aus dem Turm

Kapitel 14 – Im Königreich der Elfen

Kapitel 15 – Die Verfolgungsjagd

Kapitel 16 – Die Freude kehrt zurück

Kapitel 17 – Die ersten Vorbereitungen

Kapitel 18 – Ein Wiedersehen im Märchenland

Kapitel 19 – Die ungeahnte Entdeckung

Kapitel 20 – Das zuckersüße Hexenhaus

Kapitel 21 – Helars Macht verbindet sich

Kapitel 22 – Die Wurzeln greifen an

Kapitel 23 – Der geheime Weg zum Schloss

Kapitel 24 – Blubberöl und Wurzelkraut

Kapitel 25 – Falteralarm in der Schlossküche

Kapitel 26 – Der Glutdiamant

Kapitel 27 – Rückzug der Wurzeln

Kapitel 28 – Dunkler Besuch in der Schlossküche

Kapitel 29 – Helars Verwandlung

Kapitel 30 – Magie findet immer einen Weg

Danksagung

Nachwort

Über die Autorin

Weitere Bücher der Buchreihe

Kapitel 1 – Die mysteriöse Nachricht

Zauberer Xülibert sprang auf. Die Uhren in seiner Vitrine zappelten, als das geheimnisvolle Zepter von seinem Schoß hinunterkullerte. Der Zauberer legte das Märchenbuch zur Seite, als Odin erschien.

»Ich spüre fremde Magie!«

Die Zauberer schauten sich um. Das Zepter kullerte gegen den fremden Koffer am Boden und wechselte seine Farbe.

»Es passt sich an!«, tuschelte Odin.

»Die Riesen wollten es aufhalten. Ich habe sie gehört und gleich das Märchenbuch zugeschlagen!«

»Sieh mal, dort im Zepter sind feine Initialen eingearbeitet!«

»Es gehört König Oqeio! Dann ist es auch sein Koffer!«

Odin schaute Xülibert fragend an. Der Zeitfalke Haxabro kam mit kräftigen Flügelschlägen herbeigeeilt und landete auf dem Kamin.

Mit einem Satz öffnete sich der alte Koffer und Funken strömten hervor. Xülibert und Odin wichen zurück. Haxabro krallte sich erschrocken am Kamin fest. Xüliberts Taschenuhren klapperten laut. Eine abgerissene Buchseite wirbelte heraus, dahinter schossen Wurzeln kreuz und quer aus dem Koffer.

»Ostobulum!«

Xülibert hielt Odin zurück, als er mit seinem Zauberstab blitzschnell gegen den Deckel tippte. Der alte Lederkoffer wackelte kräftig umher. Die mächtigen Wurzeln krochen auf die Zauberer zu.

»Ostobulum!«, riefen sie noch einmal wie aus einem Mund. Sie richteten ihre Zauberstäbe gleichzeitig auf den Koffer. Haxabro krächzte und flog aufgeregt umher.

»Unsere Magie funktioniert nicht!«

Die mächtigen Wurzeln schlängelten sich um die Füße der Zauberer.

»Das Zepter! Haxabro, schnell!«, rief Xülibert.

Der Zeitfalke schoss durch den Raum. Mit seinen Krallen umklammerte er Oqeios Zepter, drehte ab und ließ es in Xüliberts Hände fallen.

Der alte Zauberer hielt das Zepter den Wurzeln entgegen und rief erneut: »Ostobulum!«

Das wilde Wurzelwerk wich zurück. Es huschte zurück in den Koffer, dieser klappte zu und blieb ruhig liegen.

»Was war das?«, fragte Odin.

»Hexenmagie! Und Oqeios Zepter hier scheint sehr wertvoll und nützlich für uns zu sein. Schnapp dir die alte Buchseite, dann wissen wir mehr!«

Xülibert zeigte auf das magische Stück Papier, das vor ihnen durch die Luft flatterte. Odin fing die Buchseite ein. Eine krakelige Schrift erschien darauf.

Er las laut vor: »Ihr müsst mir helfen! Holt euch meinen Glutdiamanten. Bringt Helars Herz zum Leuchten, bevor es zu spät ist!«

Die Buchseite zerfiel. Nachdenklich schauten sich die Zauberer an.

Xülibert streifte über seinen langen Bart. Da fing Oqeios Zepter an zu qualmen. Die Zauberer trauten ihren Augen nicht.

»Meine Initialen brennen sich ein! Unsere Magie hat sich vermischt«, stellte Xülibert überrascht fest.

»Das ist gut, so kannst du sie bezwingen und es gehorcht dir. Dieses Zepter ist mit Hexenmagie bestens vertraut«, murmelte Odin.

»Diese Wurzeln sind eine große Gefahr für uns alle! Als unsere Welten sich auflösten, sagte Oqeio, dass er seinen Glutdiamanten aus dem Märchenland zu sich holt.«

»Wir müssen den Koffer vorsichtig öffnen und schauen, was in seinem Land los ist. Lass uns leise sein, die Wurzeln dürfen uns nicht hören oder bemerken! Also, psst!« Odin hielt sich einen Finger an die Lippen.

Haxabro setzte sich neugierig auf Xüliberts Schulter und senkte seinen Kopf. Die Zauberer näherten sich Oqeios Koffer. Langsam öffneten sie ihn und schauten hinein. Die Wurzeln krochen wild umher und schlängelten sich durch Bäume und Häuser.

»Alles steht bereits still durch Helars Zorn. Das Land ist ganz düster. Man kann fast gar nichts mehr sehen!«, stellte Odin entsetzt fest.

Gemeinsam beobachteten sie das zähe Wurzelwerk, das erst langsam, doch dann immer schneller aus einer fremden Welt voller Magie auf sie zukroch.

Mit einem Satz schlugen sie den Koffer zu. Das Zepter sprang aus Xüliberts Händen in die Luft, drehte sich ein paar Mal und landete wieder darin. Haxabro flatterte vor Schreck mit den Flügeln.

»Das magische Band zwischen euch existiert bereits«, sagte Odin.

Xülibert nickte. »Jetzt müssen wir nur so schnell wie möglich Helars Herz entzünden, um den fiesen Wurzelfluch zu stoppen!«

Haxabro landete auf dem Koffer.

Xülibert überlegte weiter: »Jetzt wird mir auch klar, warum das Mäusepaar vorhin ins Märchenbuch gesprungen ist!«

»Unsere Mäuse?«

»Ja, sie haben Oqeio geholfen!«

»Was machen wir nun?«, fragte Odin.

»Wir müssen zuerst den Glutdiamanten finden. Das bedeutet, wir müssen herausfinden, wo Oqeio ihn versteckt hält. Lass uns das Zepter befragen!«

Odin nickte.

»Haxabro, du musst zu Lambadu und Kaija fliegen. Sie sind Teil der Geschichte! Bring alle her, sonst funktioniert es nicht!«, sagte er.

Der Zeitfalke spreizte seine Flügel und streckte sich. Vor Xülibert tauchte eine goldene Taschenuhr auf. Haxabro löste sich in dem Moment in Luft auf, als er die Uhr zu fassen bekam.

Kapitel 2 – Lambadus Rückkehr

Lambadu, Cooper und Xavarix standen gerade auf dem Dach eines Hauses auf der Erde, als Haxabro auftauchte und die Taschenuhr in Coopers Arme fallen ließ.

»Haxabro! Was für eine Überraschung! Was machst du denn hier?«, fragte Lambadu freudig.

Der mächtige Zeitfalke landete vor ihren Füßen und krächzte.

»Ein Fluch? Und du sagst, wir müssen Kaija mitnehmen?«

»Ein Menschenkind?«, fragte Xavarix.

Die Elfe drehte den großen Milchzahn des Mädchens, das sie eben besucht hatten, in ihrer Hand. Cooper schaute auf die tickende Uhr in seinen Händen.

»Hört mal, sie wird lauter. Die Zeiger werden schneller, uns läuft die Zeit davon. Wir sollten uns beeilen!«

Zusammen machten sie sich auf den Weg zum Haus des kleinen Mädchens. Während die anderen im Vorgarten warteten, schlich sich Lambadu auf Kaijas Fensterbank und verschwand durch den Schlitz des geöffneten Fensters. Ein kleines Nachtlicht leuchtete ihr den Weg zum Bett, in dem Kaija schlief.

»Pssst! Bist du noch wach?«, rief Lambadu laut.

Das Mädchen rieb sich müde ihre Augen, drehte sich erschrocken um und machte ihr Licht an.

»Was machst du denn hier?« Kaija war plötzlich hellwach. Strahlend musterte sie Lambadu.

»Wir brauchen deine Hilfe. Du bist schon Teil der Geschichte geworden und spielst jetzt eine wichtige Rolle! Du musst mit uns mitkommen! Wir brauchen deine Fantasie! Alle Welten sind erneut in großer Gefahr!«

»Es ist Helar, nicht wahr?«, fragte Kaija besorgt und setzte sich auf die Bettkante.

»Du kennst die Hexe?«

»Ja, ich habe oft von ihr geträumt, aber ich habe sie durch meine Fantasie immer bekämpft!« Kaija schaute ernst. »Ich kann hier nicht weg, Lambadu! Meine Eltern werden mich vermissen und dann bekomme ich richtig Ärger, weil sie sich Sorgen machen! Außerdem bin ich doch viel größer als ihr. Wie soll das funktionieren?«

Haxabro landete draußen auf der Fensterbank. Er pickte mit seinem Schnabel gegen die Glasscheibe und krächzte.

»Haxabro sagt, die Zeit vergeht hier viel langsamer als bei uns. Deinen Eltern wird es nicht auffallen. Und du bist bald wieder zurück. Um deine Größe kümmert sich schon die Magie. Du musst uns vertrauen. Dann kann dir nichts passieren!«

Kaija schlug die Bettdecke zur Seite und stand auf.

»Okay, aber …?« Das Mädchen schaute zu ihren nackten Füßen hinab und wackelte mit den Zehen. Unschlüssig zupfte sie an ihrem Schlafanzug.

»Haxabro sagt, du musst dich auch nicht umziehen! Die Magie kleidet dich ein!« Lambadu grinste. »Also, hilfst du uns?«

»Okay! Das hört sich spannend an, ich komme mit!«

Kaija nickte und öffnete entschlossen ihr Kinderzimmerfenster. Haxabro, Cooper und Xavarix flogen herein. Nacheinander stellten sie sich vor. Kaija lächelte und schloss das Fenster.

»Was muss ich jetzt machen?«, fragte sie aufgeregt.

»Nichts, Xüliberts Magie findet immer einen Weg!«, erklärte Lambadu.

Cooper warf die goldene Taschenuhr bereits auf den Boden. Der Deckel sprang auf. Ein mächtiger Lichtstrahl strömte aus dem Uhrwerk und erhellte das Kinderzimmer. Dann erhob sich ein Wirbelsturm aus magischem Zeitsand und erfasste Kaija und die Fabelwesen. Die Zeiger der Uhr sausten.

Kurze Zeit später fanden sie sich in Xüliberts Höhle wieder.

»Endlich!«

Xülibert und Odin betrachteten Kaija.

»Du bist es also! Das Mädchen mit der größten Fantasie auf der Erde!«, rief Xülibert.

Kaija schaute sich verlegen um.

»Du musst dich nicht schämen, das ist ein großes Geschenk! Deine Eltern sind bestimmt sehr stolz auf dich. Du hast die Gabe, Welten zu verändern und Großes zu erschaffen«, erklärte Odin. Er klopfte sanft auf Kaijas Schulter.

Lambadus Zahnfeenstab leuchtete hell auf. Sirius bewegte müde seine Zacken, sprang vom Stab hinunter und streckte sich in der Luft. Der Holzstab zerfiel in Lambadus Hand zu Staub.

»Die Kinder auf der Erde glauben endlich wieder an uns und die Fantasie ist zurückgekehrt! Kaija ist dafür der beste Beweis«, jubelte der Stern, der wie ein Wirbelwind umherbrauste.

»Ein sprechender Stern! Du hast für uns auf der Erde so schön geleuchtet. Ich habe deine Kraft gespürt!«, freute sich Kaija.

»Ich heiße Sirius! Ich bin der hellste Stern am Himmel und ab jetzt dein Freund!«

»Und das hier sind Xülibert und Odin! Sie sind die mächtigsten Zauberer in Zoldaum!«, verriet Lambadu.

Xülibert schwenkte seinen Zauberstab.

»Das hast du schön gesagt!« Er wandte sich zu Sirius und rief: »Mastrum klawirula!«

Der Stern wuchs zu seiner alten Größe heran.

»Ich bin noch nie echten Zauberern begegnet. Und schaut mal, meine Kleidung!«, staunte Kaija.

»Es dauert etwas, aber du gewöhnst dich an Magie! Jetzt kannst du selbst Haxabro verstehen! In unserer Welt läuft einiges anders als in deiner«, erklärte Lambadu.

»Xülibert! Was ist genau passiert?«, fragte Xavarix.

»Als ihr auf der Erde wart, erhielten wir eine Nachricht von König Oqeio. In seiner Welt herrscht bereits Finsternis, denn ein Fluch breitet sich dort immer weiter aus. Wurzeln schlängeln sich durch die kleinsten Ritze oder klettern an Mauern und Zäunen empor. Sie verwüsten alles, setzen sich überall fest. Alles steht still. Mehr konnten wir nicht sehen. Aber wir wissen von Oqeio, dass es Helars Wurzeln sind. Ihre Hexenmagie ist noch nicht ganz besiegt. Wir müssen sie mit seinem Glutdiamanten stoppen. Er ist unsere einzige Rettung, denn mit ihm können wir das Herz der Feuerhexe in Windeseile in ein gutes verwandeln! Damit wäre der Fluch gebrochen!«

»Aber die goldenen Pforten heilen die Hexen doch auch?«, warf Cooper ein.

»Das stimmt, Cooper, aber das würde unter den gegebenen Umständen viel zu lange dauern! Es fehlt uns an Zeit!«

»Dann müssen wir den Glutdiamanten sofort suchen«, entschied Lambadu.

Odin nahm Xavarix den großen Milchzahn ab und legte ihn zur Seite. »Stellt euch in einen Kreis!«

Kaija nickte. Alle stellten sich auf und schauten nach unten auf den großen Kreis, der sich plötzlich auf dem Höhlenboden zeigte. Eine alte Landkarte flog von irgendwoher durch die Luft und landete darin. Sie wurde größer und größer, bis sie den ganzen Kreis ausfüllte.

»Mein Rubinkreisel!«

Der funkelnde Stein löste sich von Lambadus Kette und schwebte über dem alten Papier.

»Er gewinnt ein wenig an Größe, seht her, es ist wie damals. Die Magie braucht seine Kraft. Warte!«, befahl Xülibert. Er hielt Lambadu zurück. »Gib der Magie die Kraft, die sie braucht. Nur so kann sie sich frei entfalten. Wir müssen sie fließen lassen, damit sie ihren Weg findet.«

Das magische Zepter schwebte aus seiner Hand auf Lambadus Rubinkreisel zu. Es drehte sich auf der Spitze des Kreisels.

»Wow, ein riesiger Kompass«, flüsterte Cooper.

Sie schauten gespannt zu, was als nächstes passierte.

»Alles bewegt sich um uns herum! Es wirkt so echt, so magisch! Die vielen bunten Lichter. Ich sehe Wälder und höre Tiergeräusche! Das Meer!«, staunte Kaija. »Dort sind Kinder, Fabelwesen, Tiere und Pflanzen. Sie sind glücklich und lachen. Ein Herz pocht. Selbst der Sand fließt umher!«

»Alles ist miteinander verbunden!«

»Das Zepter dreht sich langsamer!«

»Nein, halt, jetzt steht es still!«

»Worauf zeigt die Spitze?«, fragte Xavarix neugierig in die Runde.

Xülibert bückte sich. »Der Glutdiamant befindet sich noch in Oqeios Königreich!«

»Wir können ihn nicht einfach holen. Die Wurzeln werden uns niemals durchlassen«, sagte Odin.

»Es hilft nichts, wir müssen uns aufteilen! Haxabro und Sirius, ihr fliegt los und warnt alle! Ich werde mit Pampur und Isar Xave versuchen, den Fluch für eine Weile aufzuhalten. Wenn ich es schaffe, die Zeit ein wenig zurückzudrehen, dann habt ihr einen klaren Vorsprung!

Odin, du bleibst hier und beschützt Zoldaum!«

»Der Kompass hat entschieden. Lambadus Rubinkreisel ist aufgeladen und kennt jetzt den Weg! Ihr könnt Oqeio vertrauen. Er wird euch den Stein aushändigen. Sein Gespür ist hervorragend. Wir werden dafür sorgen, dass ihr rechtzeitig bei ihm sein werdet, bevor die Wurzeln sein Königreich stürmen können. Traut ihr euch das zu?«, fragte Xülibert.

»Ja, wir schaffen das!«, rief Lambadu siegessicher. Ihr Rubinkreisel schrumpfte auf seine alte Größe und wirbelte durch die Luft zurück an ihre Kette. Er leuchtete hell.

»Kaija, in dir steckt bereits eine Heldin! Lass sie raus! Kannst du das?«

»Ja! Oma sagt immer: Ich kann alles schaffen, wenn ich es nur wirklich will!«

»Cooper, hol deinen Raupenblitz«, wandte sich Xülibert an den Schmetterling. »Wenn ihr den Glutdiamanten in Händen haltet, kommt zurück. Wir treffen uns im Schloss der Zahnfeen. Durch meine Taschenuhr werdet ihr wohlbehalten und zur richtigen Zeit in Oqeios Welt landen. Behaltet die Uhr stets bei euch und merkt euch den Landepunkt. Nur von dort könnt ihr wieder zu uns zurückkehren. Weiter reicht meine Magie nicht aus. Seid ihr angekommen, führt euch Lambadus Kreisel. Folgt Lambadu und dem Licht des Rubins, folgt ihrer Herzensmagie und sie wird euch zu Oqeio bringen!«

Cooper dachte angestrengt an den Raupenblitz und befahl ihn herbei. Es quietschte und magischer Flugstaub wirbelte auf.

»Aber Xülibert, mein Raupenblitz hat nur drei Sitze, wir sind jetzt vier!« Cooper wedelte den Staub beiseite. Der Raupenblitz landete im gleichen Augenblick vor ihm.

»Das ist im Land der Zauberer kein Problem«, erklärte Xülibert. Schnell zauberte er einen vierten Sitzplatz hinein. Das Dach des Raupenblitzes schoss nach hinten.

»Das ist krass! Die Sitze sind ganz anders gepolstert, viel flauschiger und er ist gar nicht länger! Die Griffe zum Bremsen sind nicht mehr da. Jetzt reicht mein Pedal? Du hast ihn poliert? Was ein Geschoss, wie er glänzt! Wie hast du das gemacht?«

Cooper wackelte vor Aufregung und Freude mit den Fühlern hin und her.

»Das fragst du nicht wirklich. Deine Bremsen funktionieren jetzt einwandfrei. Es geht schließlich um eure Sicherheit und der Rest, sagen wir mal, ist ein kleines Dankeschön von uns an euch!« Der Zauberer lachte.

»Danke, Xülibert!«

Lambadus Umhängetasche wehte heran und sie fing sie auf. Sie hängte sie um. Die Zauberer schmunzelten, als auch die magischen Seile der Fabelwesen aus dem Raupenblitz schossen und sich an Lambadus, Coopers und Xavarix´ Schultern schmiegten.

»Aber was ist mit Kaija? Sie hat kein Seil?«, fragte Lambadu.

»Ihr zieht sie mit! Die Verbindung zu euren Seilen ist bereits stark genug!«

Xülibert näherte sich Kaija.

»Deine eigenen Stärken wirst du entdecken, wenn du die Gelegenheit bekommst, dich in den magischen Welten zu beweisen!«

Er legte Kaija einen kleinen Beutel in die Hand.

»Was ist da drin?«, fragte sie neugierig.

»Magische Flügel! Steck sie ein. Wenn du fliegen möchtest, nimmst du sie heraus, legst sie auf deine Hand und pustest sie fort. Sie werden sich deiner Größe anpassen und sich von ganz allein an deinen Rücken haften. Sie können dich tragen, wohin du nur willst.«

Kaija staunte und steckte den kleinen Beutel aufgeregt weg. Es polterte laut zwischen Coopers Sitzen. Lambadu, Xavarix und Cooper schnappten ihre Deuxel und steckten sie an ihre Gürtel. Alle stiegen in den Raupenblitz ein.

»Ihr könnt im Raupenblitz den Wurzeln entkommen, bis unsere Kräfte sie aufhalten. Dann zieht ohne ihn weiter. Findet ein Wesen, dass die Sonne im Herzen trägt. Es besitzt genug Licht und Liebe, um euch durch das düstere Meer weiter zum Königreich von Oqeio zu führen! Findet es und bittet es um Hilfe!«

»Wie werden wir es erkennen?«, fragte Lambadu in letzter Sekunde. Cooper drückte bereits einige Knöpfe und der Raupenblitz ruckelte.

»Ihr werdet euch gegenseitig anziehen, das hat das Universum so vorgesehen. Es ist ein Naturgesetz!«

Das Dach des Raupenblitzes schloss sich, als aus Xüliberts Vitrinenschrank eine goldene Taschenuhr in die Hand des Zauberers brauste. Der Deckel der kleinen Uhr klappte auf. Cooper zündete den Raupenblitz und der Flugstaub vermischte sich mit dem magischen Zeitsand aus Xüliberts Uhr. Cooper zog das Lenkrad zu sich heran. Der Raupenblitz drehte sich, schrumpfte und verschwand auf magische Weise in dem kleinen Uhrwerk. Xülibert klappte die Uhr zu und warf sie in den Koffer. Zusammen mit Odin schaute er zu, wie die kleine magische Taschenuhr zwischen den riesigen Wurzeln verschwand. Dann klappten sie den alten Koffer zu. Xülibert hob seine Hand, das magische Zepter rollte über den Boden, wirbelte durch die Luft und landete darin.

»Nun, mein Zepter. Herzlich willkommen in Zoldaum!«, erklärte er. »Ich hole jetzt Pampur und Isar Xave ab und dann statten wir mit ihnen dem Feuersee einen Besuch ab!«

Odin nickte. Eine neue Taschenuhr erschien und fiel zu Boden. Feiner Sand wirbelte auf. Xülibert sprang hinein und verschwand.

Kapitel 3 – Der Wurzelfluch

Schwungvoll landete Xüliberts Taschenuhr in heißer Lava. Der Deckel öffnete sich und Pampur, Isar Xave und Xülibert selbst erschienen. Überall schossen Feuerfontänen aus dem Boden. Flammen züngelten um ihre Stiefel. Geheimnisvoll flüsterten die riesigen Tümpelflammen. Xülibert steckte seine tropfende, noch glühende Uhr zurück in seine Manteltasche. Das Zepter in seiner Hand verfärbte sich orangerot.

»Du hast die Zeit zurückgedreht. Wir sind in der Vergangenheit gelandet! Noch sind keine Wurzeln zu sehen. Bist du sicher, dass sie hier aus Helars Flammenmeer stammen?«, fragte Tante Pampur besorgt.

Der Zauberer nickte und zeigte auf die riesigen Flammen, die vor ihnen wild hin und her flackerten und ihnen den Weg versperrten.

»Wo sollen sie sonst herkommen? Helars Wurzeln sind hier! Von hier aus kann sie sie in alle Welten lenken. Der See ist ihr Zuhause! Folgt mir über den Feuerpfad. Wir müssen ins Innere gelangen, bevor der Feuersee wieder verschwindet. Er wird bald merken, dass Helar nicht zurückkehrt und sich eher schließen als sonst. Dann geht es los! Dort entlang, schnell!«

Der Zauberer lenkte das glühende Zepter gegen die Tümpelflammen. Sie wichen zurück.

»Sie werden kleiner«, stellte er fest und lief schneller.

Pampur und Isar Xave folgten ihm über den heißen Pfad. Die Flammen züngelten in alle Richtungen. Immer wieder tuschelte das wilde Feuer, dann knisterte es laut. Rauch hüllte sie ein. Gewaltige Flammenspitzen jagten ihnen nach.

Der Feuerpfad und die Flammen lösten sich bereits vor ihren Augen auf.

»Springt!«, rief Xülibert.

Mit einem gewaltigen Satz sprangen alle in die Tiefe des Sees hinein. Sie staunten, als sie wieder festen Boden unter ihren Füßen spürten.

Tante Pampur schaute sich um und flüsterte: »Glas, alle Wände sind aus Glas! Dahinter zeigen sich die prächtigen Tümpelflammen! Sie warten nur darauf, wieder das Tageslicht zu erblicken! Hört ihr, wie das Feuer knistert und kichert? Man kann Helars Flammen selbst durch das Glas hören.«

»Aber sie strahlen kaum Wärme aus.«

»Da vorne stehen noch jede Menge Hexenbesen. Außerdem sind wir auf einem riesigen Spiegel gelandet. Seht mal!«

Sie betrachteten ihre verzerrten Spiegelbilder, die zurückstarrten.

»Klettert hinab!«, befahl Xülibert.