LEGO® bauen - Allan Bedford - E-Book

LEGO® bauen E-Book

Allan Bedford

0,0

Beschreibung

Was ist der Unterschied zwischen einer Fliese und einer Platte? Warum ist es keine gute Idee, LEGO-Steine zu Säulen aufeinanderzustapeln, um daraus eine Wand zu bauen? Wie legst du ein LEGO-Mosaik? Wie konstruierst du Modelle in unterschiedlichen Maßstäben? Die Antworten auf diese und andere Fragen erhältst du in "LEGO bauen"! Diese farbige Ausgabe des beliebten US-Klassikers erklärt dir richtigen Techniken: von der Konstruktion robuster Modelle, die nicht auseinanderfallen, über das Erstellen von Mosaiken und geschwungener Skulpturen bis hin zum Aufbau eines Miniatur-Space-Shuttle und eines Bahnhofs im minifig-Maßstab.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 244

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Unzählige Dinge warten darauf, dass du sie baust!

LEGO® BAUEN

Das »inoffizielle« Handbuch

Allan Bedford

Übersetzung: Volkmar Gronau, FlensburgSatz: G&U Language & Publishing Services GmbH, www.gundu.comCopy-Editing: Alexander Reischert, KölnLektorat: Dr. Michael BarabasHerstellung: Friederike Diefenbacher-KeitaUmschlaggestaltung: Helmut Kraus, www.exclam.deDruck und Bindung: Himmer AG, Augsburg

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBNBuch 978-3-86490-083-9PDF 978-3-86491-351-8ePub 978-3-86491-352-5

Deutsche Ausgabe der amerikanischen Auflage 2013Translation copyright für die deutschsprachige Ausgabe © 2013 dpunkt.verlag GmbHWieblinger Weg 1769123 Heidelberg

Copyright der amerikanischen Originalausgabe © 2013 by Allan BedfordTitle of American original: The Unofficial LEGO® Builder’s Guide.No Starch Press, Inc., San Francisco • www.nostarch.comISBN: 978-1-59327-441-2

Die vorliegende Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten.Die Zusammenstellung der Software wurde nach bestem Wissen und Gewissen vorgenommen. Bitte berücksichtigen Sie die jeweiligen Copyright-Hinweise, die bei den Programmen enthalten sind.Die Verwendung der Texte und Abbildungen, auch auszugsweise, ist ohne die schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und daher strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen.Es wird darauf hingewiesen, dass die im Buch verwendeten Soft- und Hardware- Bezeichnungen sowie Markennamen und Produktbezeichnungen der jeweiligen Firmen im Allgemeinen warenzeichen-, marken- oder patentrechtlichem Schutz unterliegen.LEGO, LEGO-Figuren und LEGO-Bausteine sind Warenzeichen der LEGO-Gruppe.Dieses Buch ist von der LEGO-Gruppe weder unterstützt noch autorisiert worden.

Alle Angaben und Programme in diesem Buch wurden mit größter Sorgfalt kontrolliert. Weder Autor noch Verlag können jedoch für Schäden haftbar gemacht werden, die im Zusammenhang mit der Verwendung dieses Buches stehen.

5 4 3 2 1 0

Für meine Mutter, meinen Vater und meine Schwester.Danke für eure großartige und standhafte Liebe und Unterstützung.Ohne euch hätte es dieses Buch nie gegeben.

Der Autor

Allan Bedford ist schon sein ganzes Leben lang ein LEGO-Fan und -Bastler. Sein ehrgeizigstes Werk ist eine Nachbildung des berühmten CN Towers in Toronto aus 5000 Teilen. Als begeisterter Fotograf verbringt Bedford seine Zeit damit, die Straßen und Einwohner seiner Wahlheimat Toronto zu dokumentieren.

Der Illustrator

Eric »Blakbird« Albrecht ist Luftfahrtingenieur im Nordwesten der USA. Er betreibt die weltbekannte Technicopedia (http://www.technicopedia.com/) und ist ein begeisterter Anwender der LEGO CAD-Tools, mit denen er mehr als 1000 fotorealistische Zeichnungen offizieller Modelle und Eigenkreationen (MOCs) erstellt hat. Außerdem hat er Dutzende von Bauanleitungen für einige der weltbesten Technic-MOCs (mit durchschnittlich je 1500 Bauteilen) geschrieben.

Inhalt

Danksagung

Einleitung

Kapitel 1: Das LEGO-System: Unendliche Möglichkeiten

Kapitel 2: Zurück zu den Grundlagen: Tricks und Techniken

Kapitel 3: Die wunderbare Welt der Minifiguren

Kapitel 4: Die ganze Welt als Miniland

Kapitel 5: Jumbo-Elemente: Größere Steine bauen

Kapitel 6: Bauen im Mikromaßstab: Klein, aber oho!

Kapitel 7: Skulpturen: Bildbauer statt Bildhauer

Kapitel 8: Mosaike: Muster und Bilder aus Steinen

Kapitel 9: Das Gelernte anwenden: Von Ideen zu Bausteinen

Kapitel 10: Nicht nur Bauklötze: Mehr Spaß mit LEGO-Steinen

Anhang A: Brickopedia

Anhang B: Designraster: Besser bauen durch gute Planung

Hinweis des Illustrators

Index

Inhaltsverzeichnis

DANKSAGUNG

EINLEITUNG

1DAS LEGO-SYSTEM: UNENDLICHE MÖGLICHKEITEN

Terminologie der Bausteine

Die Größen der Elemente

Die Noppe

Das Röhrchen

Steine

Platten

Schrägsteine

Sonderelemente

Bogenelemente

Fliesen und Paneele

Zylinder und Kegel

Rundplatten

Grundplatten

Dekorative Elemente

Präzision, Geometrie und Farbe

Die Bedeutung der Fertigungsgenauigkeit

Kleine Spielereien mit der LEGO-Geometrie

Farben

Rückblick: Das LEGO-System

2ZURÜCK ZU DEN GRUNDLAGEN: TRICKS UND TECHNIKEN

Entscheidungen ohne Ende: Die besten Möglichkeiten zur Verbindung von Bausteinen

Stapeln

Überlappen

Versetzen

Wände bauen

Wände verbinden

Runde Wände aus eckigen Steinen

Aussteifung: Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn

Träger

Stützen

Teile trennen

Rückblick: Grundlegende Konstruktionsprinzipien

Groß bauen, klein denken

Den richtigen Verband auswählen

3DIE WUNDERBARE WELT DER MINIFIGUREN

Eine Frage des Maßstabs: Alles ist relativ!

Ein Gebäude im Minifiguren-Maßstab errichten

Zwei Versionen des Bahnhofs bauen

Stückliste: Was du für das Modell brauchst

Schritt für Schritt: Der Bau des Bahnhofs im Einzelnen

Fehlende Sonderteile ersetzen

Farben ersetzen

Bogensteine ersetzen

Fensterelemente ersetzen

Schrägsteine ersetzen

Rückblick: Bautechniken und Alternativen

4DIE GANZE WELT ALS MINILAND

Der Miniland-Maßstab: Größer, aber immer noch klein

Die Grundstruktur von Miniland-Figuren

Die besten Teile: Nützliche Elemente für Miniland-Figuren

Eine grundlegende Miniland-Figur

Figuren mit Persönlichkeit erschaffen

Köpfe und Kopfbedeckungen

Hemden und Röcke

Beine ohne Ende

Arme und Zubehör

Immer unterwegs: Miniland-Figuren in Bewegung

Miniland-Gebäude

Fassaden bauen

Stadtleben: Eine einfache Straßenszene im Miniland-Maßstab

Hinter den Kulissen

Die Fassade abstützen

Rückblick: Großartige Möglichkeiten im kleinen Maßstab

5JUMBO-ELEMENTE: GRÖSSERE STEINE BAUEN

Vergrößern – aber wie?

Die Wände des Jumbo-Steins bauen

Andere Teile, gleiche Technik: Noch mehr Möglichkeiten für Jumbo-Steine

Bauen mit Jumbo-Steinen

Das Beste ist immer einfach

Welche Maßstäbe sind geeignet – und warum?

Näherung

Rückblick: Jumbo-Steine sind erst der Anfang

6BAUEN IM MIKROMASSSTAB: KLEIN, ABER OHO!

Erste Schritte: Die Details vernachlässigen

Vom Plan zum Modell

Die Technik im Überblick

Große Bauelemente durch Mikrovarianten ersetzen

Mikroräder

Mikrofenster

Bauanleitung für das Mikrohaus

Rückblick: Was du im Mikromaßstab bauen kannst

7SKULPTUREN: BILDBAUER STATT BILDHAUER

Kugel: Eine runde Sache

Bauen in zwei Phasen

Andere Objekte nachformen: Die Sphinx

Ein bezeichnendes Merkmal auswählen

Den Kopf bauen

Bautechniken für besondere Merkmale

Das Fundament zum guten Schluss

Rückblick: Erlaubt ist, was gefällt

8MOSAIKE: MUSTER UND BILDER AUS STEINEN

Material für ein horizontales Mosaik

Geometrische Muster

Fotomosaike erstellen

Vertikale Mosaike gestalten

Designraster für vertikale Mosaike

Auf die Seite gestellte Mosaike

Rückblick: Mosaike aller Größen und Formen

9DAS GELERNTE ANWENDEN: VON IDEEN ZU BAUSTEINEN

Denken wie ein Modelldesigner

Den Projektumfang abstecken

Das Motiv auswählen

Hocharbeiten von unten nach oben

Die Wirklichkeit bestimmt die Gestaltung

Das Modell von der Seite

Den Maßstab wählen

Farben

Aspekte der Gestaltung

Form

Farbe

Proportion

Wiederholung

Die »Triton« bauen – Schritt für Schritt

Schritt 1

Schritt 2

Schritt 3

Schritt 4

Schritt 5

Schritt 6

Schritt 7

Schritt 8

Schritt 9

Ist etwas schiefgelaufen? Umbau ist kein Beinbruch!

Du bist fertig. Und jetzt?

Rückblick: Du bist der Designer!

10NICHT NUR BAUKLÖTZE: MEHR SPASS MIT LEGO-STEINEN

Eigene Bauanleitungen erstellen

Fotos der einzelnen Schritte

Computergenerierte Anleitungen

Viel Spaß mit LEGO-Brettspielen

»Dame« und Schach in LEGO

»Connect-Across«

Rückblick: Alle Aspekte von LEGO genießen

ABRICKOPEDIA

Der Aufbau der Brickopedia

Kategorien und Unterkategorien von LEGO-Elementen

Steine

Platten

Schrägsteine

Spezialteile

Bogensteine

Fliesen und Paneele

Zylinder und Kegel

Grundplatten

Dekorative Elemente

BDESIGNRASTER: BESSER BAUEN DURCH GUTE PLANUNG

Die Raster herunterladen

Die vier Raster im Überblick

Designraster Nr. 1

Designraster Nr. 2

Designraster Nr. 3

Designraster Nr. 4

Die Raster wirkungsvoll nutzen

Bring Farbe in deine Ideen!

Beschreibung und Datum zur späteren Orientierung

Zeichnen auf Designraster Nr. 1

Zeichnen auf Designraster Nr. 2

Zeichnen auf Designraster Nr. 3

Zeichnen auf Designraster Nr. 4

Rückblick: Vom Raster zum Modell

HINWEIS DES ILLUSTRATORS

INDEX

Danksagung

Als Erstes gebührt allen Lesern und Fans der ersten Ausgabe dieses Buches großer Dank. Ich habe Berichte gehört und E-Mails gelesen, aus denen deutlich hervorgeht, wie sehr ihr dieses Buch schätzt. Und weil das so war, habt ihr Mundpropaganda betrieben, euren Freunden und Verwandten davon erzählt, bei eurem Buchhändler nachgefragt und das Buch verschenkt. Ihr alle seid wahre LEGO-Baumeister, und ohne euch wäre dieses Buch nicht so erfolgreich geworden. Vielen Dank!

Als Nächstes möchte ich den Mitarbeitern von No Starch Press, wo die Originalausgabe erschienen ist, dafür danken, wie sehr sie mich und dieses Buch über die Jahre hinweg unterstützt haben. Danke, Serena Yang, für all die harte Arbeit, die du aufgewandt hast, um diese Neufassung zustande zu bringen und endlich Farbe in das Buch zu bekommen. Danke auch dafür, dass du mich dazu gebracht hast, nichts von dem zu vergessen, was auf meiner Aufgabenliste stand! Riley Hoffman und Alison Law möchte ich für die Beiträge danken, die sie zu dem neuen Erscheinungsbild und dem neuen Layout geleistet haben, und dafür, dass sie geholfen haben, mit den Hunderten von kleinen Änderungen fertig zu werden. Ein weiteres Dankeschön geht an Bill Pollock, der mich dazu ermuntert hat, diese farbige Runderneuerung von LEGO bauen in Angriff zu nehmen, und viele Vorschläge und gute Ratschläge beigesteuert hat. Ebenso möchte ich Karol Jurado für die vielen Stunden harter Arbeit danken, die sie in die erste Ausgabe gesteckt hat. Danke auch an Leigh Poehler dafür, dass du im Laufe der Jahre so viele E-Mail-Anfragen beantwortet hast! Ich schätze es immer sehr, eine ermutigende Antwort zu erhalten.

Auch wenn ich sie bereits in der Widmung angesprochen habe: Diese Danksagung wäre nicht vollständig ohne die erneute Erwähnung meiner Eltern. Es gibt auf der Welt keine größeren Fans von LEGO bauen! Dank eurer rastlosen Bemühungen, Freunden und Bekannten nah und fern davon zu erzählen, gibt es jetzt noch viel mehr Fans. Danke, Mom und Dad.

Ein weiteres Dankeschön geht an Patricia Witkin dafür, dass sie so viele Möglichkeiten gefunden hat, dieses Buch Technik- und LEGO-Bloggern vorzustellen, die daraufhin begeisterte Kritiken schrieben. Mit deiner Hilfe ist die Zahl der LEGO bauen-Fans noch mehr gestiegen!

Dank an Joe Meno für die fortgesetzte Unterstützung durch dich persönlich und durch BrickJournal. Außerdem muss ich Joe sowie John Fiala und Frédéric Siva für die Zeit und Kraft danken, die sie in die Lektüre und Korrektur der ersten Ausgabe gesteckt haben. Ich weiß eure ehrlichen und aufschlussreichen Rückmeldungen sehr zu schätzen.

Du hast sicher gemerkt, dass LEGO bauen jetzt endlich in Farbe vorliegt. Ein ganz besonderes Dankeschön geht an Eric Albrecht, der mehrere Monate lang mit mir zusammengearbeitet hat, um Hunderte von Computergrafiken für die Abbildungen in diesem Buch neu zu rendern. Du hast großartige Arbeit geleistet, Eric – vielen Dank!

Ein Dankeschön verdienen auch die Softwareentwickler und Autoren der Teilebibliotheken für das »virtuelle Bauen« mit LEGO-Steinen. Viele der Bilder in diesem Buch haben wir mit euren Programmen erstellt, und ohne sie wäre dieses Buch nicht halb so aufregend geworden. Alle Leser, die selbst virtuelle LEGO-Modelle erstellen möchten, sollten sich auf jeden Fall auf http://ldraw.org/ umsehen.

Und an die Clique von Hipstamatic gerichtet: vielen Dank für eure Liebe und Unterstützung!

Was kann ich Jacki sagen? Danke dafür, dass du Jacki bist! Ich bin sehr dankbar für unsere Freundschaft. Danke für dein Vertrauen und deine fotografische Inspiration.

Megan, danke für deine künstlerische Saite, deine starke Schulter und dein ständiges Nachhaken.

Ein Dankeschön geht an Dana für fortgesetzte Geduld, Anleitung und Kameradschaft trotz beispielloser Veränderungen.

Lisa, ich bin so froh, dass wir jetzt als ältere, echtere Versionen unserer selbst zu einer unglaublichen neuen Freundschaft gefunden haben.

Einleitung

LEGO-Steine begeistern schon seit Jahrzehnten Bastler aller Altersgruppen. Es gibt viele Möglichkeiten, um LEGO-Elemente miteinander zu verbinden, und Millionen verschiedener Dinge, die sich damit bauen lassen. Für viele sind diese unzähligen Möglichkeiten geradezu überwältigend. Oft stellen sie sich die Frage: »Wie fange ich an?«

Diese Frage hoffe ich mit diesem Buch beantworten zu können. LEGO bauen beginnt ganz am Anfang und setzt keinerlei Vorkenntnisse voraus.

In Kapitel 1 erfährst du, was LEGO-Elemente sind, in welche Gruppen sie fallen und was verhindert, dass die Teile, die du zusammensteckst, wieder auseinanderbrechen.

Kapitel 2 baut auf diesen elementaren Kenntnissen auf und stellt die wesentlichen Bautechniken vor. Grundlegende Konstruktionsprinzipien (etwa wie man eine Säule aus gestapelten Steinen sichert) werden erklärt und illustriert, um dir das Rüstzeug für die folgenden Beispiele zu geben.

In Kapitel 3 lernst du das Bauen nach einem Maßstab und erfährst, wie du einen Bahnhof im richtigen Größenverhältnis für Minifiguren konstruierst.

Den etwas größeren Miniland-Maßstab, der auch für die Ausstellungen in den Legoland-Freizeitparks verwendet wird, lernst du in Kapitel 4 kennen.

Um großmaßstäbliches Bauen geht es in Kapitel 5. Hier erfährst du, wie du Jumboversionen von LEGO-Elementen konstruierst.

In Kapitel 6 drehen wir das Prinzip wieder um und bauen winzige Modelle im Mikromaßstab, für die nur ein Minimum an Teilen erforderlich ist.

Hast du dich jemals gefragt, wie du mit LEGO-Steinen eine Kugel formen kannst? Kapitel 7 beschreibt »Bildhauerei« mit LEGO-Steinen und enthält auch die schrittweise Bauanleitung für eine Kugel aus nur 220 Standardelementen!

Mosaike sind das Thema von Kapitel 8. Hier erfährst du, wie du wunderschöne Muster legen, aber auch Fotos mithilfe von regulären LEGOElementen nachbilden kannst.

In Kapitel 9 bekommst du deine Ausbildung zum Modelldesigner! Ich führe den ganzen Designvorgang vor, angefangen von der Motivwahl bis zur Konstruktion eines kompletten Prototyps. Dazu gibt es die vollständige Bauanleitung für einen Space Shuttle.

Kapitel 10 zeigt, wie du Bauanleitungen für deine eigenen LEGOModelle erstellen und weitergeben kannst. Ein weiteres Thema ist die Gestaltung von Spielfeldern und -figuren für Brettspiele mithilfe von LEGOElementen.

Die Brickopedia (Anhang A) ist ein illustriertes Nachschlagewerk für die gebräuchlichsten und vielseitigsten LEGO-Elemente. Darin sind zwar nicht sämtliche jemals produzierten Teile verzeichnet, aber die Einträge umfassen doch eine stattliche Sammlung von LEGO-Steinen, -Platten, -Schrägsteinen und sonstigen Elementen, die das LEGO-System ausmachen.

Anhang B stellt Designraster vor. Dabei handelt es sich um eine besondere Form von kariertem Papier, auf dem du deine LEGO-Modelle planen kannst.

Ich hoffe, dass dieses Buch LEGO-Bastlern, die über die Anleitungen in den offiziellen Bausätzen hinausgehen und eigene Modelle entwerfen möchten, gute Dienste leistet. Ob du nun ein Neuling bist oder bereits ein erfahrener Bastler, der sich noch einmal lang vergessene Techniken ins Gedächtnis rufen oder einige neue kennenlernen möchte – in jedem Fall ist dieses Buch die richtige Wahl für dich!

Setz dich also vor einen Haufen LEGO-Steine und fang an zu bauen!

Wenn du Fragen zu den Informationen in diesem Buch hast, kannst du mir gern (in englischer Sprache) eine E-Mail an [email protected] senden. Ich freu mich auch darauf, von den Modellen zu hören (oder vielleicht sogar Bilder davon zu sehen), die du mit den in diesem Buch beschriebenen Techniken gebaut hast.

1

Das LEGO-System: Unendliche Möglichkeiten

Für Millionen von Menschen überall auf der Welt sind LEGO-Steine ein Inbegriff von Kreativität. Wie alt wir auch immer sein mögen, so erkennen wir doch jenes Geräusch wieder, das diese Bausteine verursachen, wenn wir in einer Kiste voll von ihnen herumkramen oder in einem Stapel wühlen, der auf dem Fußboden aufgetürmt ist.

Wenn du vor einem Haufen LEGO-Steine sitzt, siehst du etwas, was zugleich außerordentlich komplex als auch außerordentlich einfach ist: nämlich die unterschiedlichen Bestandteile eines Systems. Das LEGO-System ist eine Zusammenstellung von einzelnen Teilen, die du zu größeren Objekten und Gruppen von Objekten kombinieren kannst.

In diesem Kapitel lernst du das LEGO-System kennen und erfährst, was es so besonders macht. Ich zeige dir eine Reihe der Bauteile, die das System ausmachen, und ihre Beziehungen zueinander. Außerdem schauen wir uns an, wie Geometrie und Farbe bei der Konstruktion mit LEGO-Steinen ins Spiel kommen.

Das LEGO-System besteht aus einer enormen Menge an verschiedenen Teilen oder Elementen. Jeder Baustein ist ein Element, und jedes Element (mit wenigen Ausnahmen) kann auf fast unbegrenzte Weise mit anderen verbunden werden. Aus einer Handvoll Steinen kannst du eine Mauer bauen. Füge noch einige wenige Teile mehr für ein Dach hinzu, und du hast ein komplettes Haus ... vielleicht auch noch ein Auto sowie eine Auffahrt, um dieses zu parken. Am nächsten Tag kannst du die Teile wieder auseinandernehmen, um damit einen Raumkreuzer zu bauen, die Skulptur einer Katze oder sogar eine mittelalterliche Festung inklusive Rittern. Ist das LEGO-System nicht erstaunlich?

Terminologie der Bausteine

Wenn du dir den Haufen LEGO-Steine genauer ansiehst, wirst du feststellen, dass gar nicht alle dieser »Bausteine« wie solche aussehen. Einige sind abgeschrägt, andere zylindrisch oder kegelförmig, wieder andere sind dünner als der Rest. Um vernünftig bauen zu können, musst du die einzelnen Merkmale der verschiedenen Elemente kennen. In diesem Abschnitt lernst du daher die wichtigsten Eigenschaften der einzelnen Kategorien von LEGO-Steinen kennen.

In der folgenden Aufstellung der verschiedenen Arten von LEGO-Elementen wirst du zweifellos viele wiederfinden, die dir vertraut sind und sich bereits in deiner Sammlung befinden, wahrscheinlich aber auch einige neue kennenlernen. Das gehört zur Faszination des LEGO-Systems dazu. Wenn du neue Kästen kaufst oder gebrauchte Steine auf Flohmärkten oder in Secondhandshops erwirbst, kannst du dabei immer wieder neue Elemente entdecken, mit denen sich weitere Konstruktionsmöglichkeiten eröffnen.

Die Größen der Elemente

Um die verschiedenen Bauteile genau zu bezeichnen, verweise ich jeweils auf ihre Größe und Form. Um das System zu erläutern, beginnen wir mit dem grundlegenden 1 × 1-Stein, den du in Abbildung 1–1 siehst.

Abbildung 1–1: Ein 1 × 1-Stein, stark vergrößert dargestellt

Der 1 × 1-Stein ist der Standard, auf den die Maße aller anderen Bauteile verweisen. Wenn du zwei 1 × 1-Steine nebeneinandersetzt, erhältst du die Maße des nächstgrößeren Standardsteins, nämlich des 1 × 2-Steins (siehe Abbildung 1–2). Ein Element mit derselben Höhe wie der 1 × 1-Stein ist »einen Stein hoch«. Ein Stein mit derselben Höhe wie der 1 × 1-Stein, aber der doppelten Länge, ist ein 1 × 2-Stein.

Abbildung 1–2: Zwei 1 × 1-Steine nebeneinander entsprechen der Größe eines 1 × 2-Steins.

Gewöhnlich wird bei diesen Größenangaben die kürzere Seite eines Steins (die Breite) vor der längeren (der Länge) genannt. Das Element in Abbildung 1–3 wird also als 2 × 4-Stein bezeichnet (da es so breit ist wie zwei 1 × 1-Steine und so lang wie vier davon). Diese Maßangaben werden von allen LEGO-Konstrukteuren verwendet, weshalb ich mich auch in diesem Buch daran halten werde.

Abbildung 1–3: Aufbau eines 2 × 4-Steins. Wenn du dir den Stein von allen Seiten ansiehst, bekommst du ein Gefühl für seine allgemeine Größe und Form.

Eine weitere wichtige Vereinbarung ist die Verwendung von n als Platzhalter für die Länge eines Steins. Wenn ich beispielsweise davon spreche, dass ich die Außenwand eines Gebäudes aus 1 × n-Steinen zusammenbaue, dann steht das n für die verschiedenen möglichen Steinlängen wie 1 × 2, 1 × 4, 1 × 8 usw. Anstatt alle Größen einzeln anzugeben, verwende ich einfach den Platzhalter n für alle verwendbaren Längen.

Die Noppe

Die Noppe (in Abbildung 1–4 eingekreist) ist Bestandteil fast aller LEGOElemente und dient als Maßeinheit für die Länge und Breite eines Teils. Die Noppen machen das charakteristische Aussehen von LEGO-Elementen aus und sind für das Funktionieren des Systems unverzichtbar.

Der 1 × 1-Stein aus Abbildung 1–4 weist eine Noppe auf und ist damit eine Noppe breit und eine Noppe lang. In Abbildung 1–3 dagegen siehst du einen 2 × 4-Stein: zwei Noppen breit und vier Noppen lang.

Abbildung 1–4: Die Noppe ist eines der beiden Bestandteile eines LEGO-Elements, das die Verbindung mit nahezu allen anderen Elementen möglich macht.

Das Röhrchen

Das Röhrchen innerhalb des Steins hilft dabei, die Elemente zusammenzuhalten. Mit den Röhrchen werden die Noppen eingeklemmt, um die LEGO-Elemente zu verbinden. Zu sehen sind die Röhrchen an der Unterseite der meisten LEGO-Elemente (siehe Abbildung 1–5).

Abbildung 1–5: Die Unterseite der LEGO-Elemente zeigt die zweite geheime Zutat, die die Steine zusammenhält.

In Abbildung 1–5 wird das Zusammenwirken von Röhrchen und Noppen anhand einer einfachen Kombination aus auf dem Kopf stehenden Elementen dargestellt. Die verschiedenen Elemente weisen unterschiedliche Arten von Röhrchen auf. In dem dünnsten Bauteil oben in Abbildung 1–5 sind sie verkürzt, in den 2 × 4-Steinen darunter länger ausgeführt. Der 1 × 4-Stein (unten in der Skulptur) weist dünne Stiele statt hohler Rohre auf. Trotz dieser Unterschiede dienen aber alle diese Arten von Röhrchen demselben Zweck: Sie klemmen die Noppen der angeschlossenen Elemente mit gerade der richtigen Kraft ein, um die Steine zusammenzuhalten.

Steine

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden zwar alle LEGO-Elemente als »LEGO-Steine« bezeichnet, doch genau genommen gilt die Bezeichnung »Stein« nur für einen bestimmten Typ. Ein Stein im engeren Sinne ist ein LEGO-Element, das die Höhe des 1 × 1-Standardelements aufweist – wie die in Abbildung 1–6. Steine haben gerade Seiten und eine rechteckige Form.

Abbildung 1–6: Verschiedene Größen von Standardsteinen

LEGO-Steine ähneln den Backsteinen zum Hausbau und können unter anderem auch dazu verwendet werden, die Wände von Gebäuden zu konstruieren. Allerdings lassen sich damit auch Fahrzeuge, Städte, Burggräben, Flugzeuge und viele andere Dinge bauen, die sich im wirklichen Leben nicht aus Backsteinen herstellen lassen.

Steine verschiedener Größen verwenden

Der 1 × 1-Stein wird auf viele verschiedene Weisen verwendet – in Miniland Figuren (Kapitel 4), in Mosaiken (Kapitel 8), in kleinformatigen Tiermodellen und überall dort, wo feine Details benötigt werden. Dieser Stein ist äußerst flexibel, dennoch werden seine Möglichkeiten oft übersehen. Die Steine der Größe 1 × 2 und 1 × 3 sind praktisch, um Säulen entweder als echte Tragkonstruktionen oder als dekorative Elemente zu bauen, wie du in Kapitel 2 noch sehen wirst. Die längeren Steine der Kategorie 1 × n bilden das Rückgrat für feine Konstruktionsarbeiten mit dem LEGO-System. Es gibt eine große Menge von Anwendungsmöglichkeiten für sie. Unter anderem bilden sie die üblichen Wände für praktisch alle Arten von kleinen Gebäuden, da ihre Dicke die Größenverhältnisse vieler Wände in »echten« Bauwerken auf annehmbare Weise widerspiegelt.

Bei den breiteren Bausteinen sticht einer aus allen anderen heraus: Für viele Konstrukteure bildet der 2 × 4-Stein das Musterbild eines LEGOSteins. Dieses Element findest du in Modellen jeder Größe und Art. Für viele Projekte stellen sie das Grundmaterial dar, zu dem andere Elemente hinzugefügt werden. Dies sind die wahren »Bausteine« des LEGO-Systems.

Platten

Auf den ersten Blick mag die gewöhnliche Platte (siehe Abbildung 1–7) nicht so nützlich erscheinen wie ihr großer Bruder, der Stein, denn schließlich muss man drei Platten aufeinanderstecken, um die Höhe eines regulären Steins zu erhalten. Aber gerade das ist es, was die Platte zu einem wertvollen Bauelement macht: Da sie nur ein Drittel der Dicke eines ausgewachsenen Steins aufweist, lassen sich damit feine Details und interne Befestigungen konstruieren und realistische maßstabsgerechte Modelle bauen.

Abbildung 1–7: Verschiedene Größen von Standardplatten

Die Platte ist oft das kleine Teil zur rechten Zeit. Es gibt sie in vielen Breite-Länge-Verhältnissen, in denen auch Steine gefertigt werden: 1 × 1, 1 × 4, 2 × 2, 2 × 4 usw.

Platten verschiedener Größen verwenden

Die 1 × 1-Platte kannst du fast in jedem Modell finden, vom kleinsten Auto über kunstvolle Mosaike (siehe Kapitel 8) bis hin zu riesigen Skulpturen (wie denen in Kapitel 7). Auch 1 × 2- und 1 × 3-Platten werden in einer breiten Palette von Anwendungen und Farben eingesetzt.

Die längeren 1 × n-Platten kannst du für verschiedenste Zwecke verwenden, beispielsweise als Rotorblätter für kleinmaßstäbige Hubschraubermodelle oder als bunte Streifen an der Seitenwand von Lokomotiven. Sie bilden auch eine großartige Möglichkeit, um Säulen aus Steinen oder anderen Platten zusammenzuhalten, die du ohne Versatz übereinandergestapelt hast, um ein bestimmtes Muster zu erzielen (siehe Kapitel 2). Ebenso wie die 2 × n-Steine die Grundlage der Steinkategorie bilden, so formen die Platten der Größen 2 × 2, 2 × 3 und 2 × 4 das Rückgrat ihrer Klasse, mit deren Hilfe du bei wenig Aufwand viel erreichen kannst.

Schrägsteine

Wenn du tief in deiner LEGO-Sammlung gräbst, wirst du wahrscheinlich irgendwann Elemente zutage fördern, die wie Rampen für winzige Fahrzeuge aussehen. Dies sind so genannte Schrägsteine, da wenigstens eine ihrer Seiten abgeschrägt ist (siehe Abbildung 1–8). Dabei gibt es Abschrägungen in verschiedenen Winkeln zwischen 18° und 75°, wobei jedoch Gefälle von 33° und 45° am weitesten verbreitet sind.

Abbildung 1–8: Schrägsteine gibt es in einer Vielzahl von Winkeln und Formen.

Manchmal werden die Schrägsteine auch als Dachsteine bezeichnet, allerdings kannst du damit weit mehr tun, als einfach nur einem LEGO-Haus ein Dach aufzusetzen. Mit Schrägsteinen kannst du Modellen den letzten Schliff geben, indem du rechtwinklige Kanten abschrägst, einem Flugzeug Tragflächen mit abgekantetem Profil gibst, einen Baum halbwegs lebensecht nachformst ... oder eben ein Gebäude mit einem Dach versiehst. Es gibt auch Schrägsteine mit umgekehrter Form, bei denen die Oberseite schmaler ist als die Unterseite, die also das Spiegelbild eines regulären Schrägsteins darstellen (siehe Abbildung 1–9). (Um das auszuprobieren, kannst du deine LEGO-Steine auch auf einen Spiegel setzen. Aber erwarte nicht, dass die Steine dabei selbst bemerken, wie toll sie sind ...)

Abbildung 1–9: Diese beiden Schrägsteine bilden praktisch Spiegelbilder voneinander. Viele Schrägsteine gibt es sowohl in der regulären als auch in der umgekehrten Form.

Sonderelemente

Manche Elemente des LEGO-Systems widersetzen sich einer Klassifizierung, etwa diejenigen aus Abbildung 1–10. Sie sind entweder komplett einmalig oder weichen zumindest so stark von anderen Elementen ab, dass sie eine eigene Kategorie bilden. Viele dieser Teile weisen eine einmalige Form oder eine ungewöhnliche Ausrichtung der Noppen auf. Gewöhnlich bieten Steine dieser Art irgendeine besondere Funktion. Sie sind in vielen gewöhnlichen und besonderen Situationen nützlich.

Bei manchen Klassifizierungssystemen (gewöhnlich in Katalogen für die Suche nach Teilen und den Verkauf) werden Sonderelemente in die bestehenden Standardkategorien eingeordnet, selbst wenn sie nicht genau dort hineinpassen, was es manchmal schwierig macht, diese Teile zu finden. Die »Brückenplatte« ganz links in Abbildung 1–10 wird beispielsweise oft als Platte mit einer einzelnen Noppe in der Mitte beschrieben, manchmal aber auch als modifizierte Platte oder Versatzplatte bezeichnet. Du könntest sie aber genauso gut als Fliese mit Mittelnoppe bezeichnen, da ihre Oberfläche eher an eine Fliese als an eine Platte erinnert. Ohne eine eigene Kategorie lässt sich dieses Teil nur schlecht klassifizieren.

Abbildung 1–10: Sonderelemente können die verschiedensten Formen und Größen aufweisen.

Bogenelemente

Bogenelemente (siehe Abbildung 1–11) scheinen eine zu besondere Form aufzuweisen, um sie außerhalb von architektonischen Anwendungen einzusetzen, aber du kannst allen Arten von Modellen damit Charakter verleihen und bei ihrer Gestaltung helfen.

Abbildung 1–11: Die Bögen gehören zu den elegantesten LEGO-Elementen. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Formen.

Einen Bogen als Torbogen einzusetzen, ist trivial; der zielgerichtete Einsatz von Bogenelementen der verschiedenen Größen und Formen erfordert etwas mehr Tüftelei. Es ist gewöhnlich am besten, sich unmittelbar von dem Gebäude inspirieren zu lassen, das du nachzubauen versuchst – oder von einer ähnlichen Struktur, wenn du etwas Neues ohne direkte Vorlage konstruierst. Wenn du dir ansiehst, auf wie viele verschiedene Weisen Bögen in Gebäuden eingesetzt werden, stellt sich bald ein ähnliches Gefühl ein wie im Falle jener Denksportaufgaben, bei denen du herausfinden sollst, wie viele Dreiecke durch die Dutzende sich schneidender Linien in einem Bild gebildet werden.

Fliesen und Paneele

Normale Fliesen lassen sich leicht erkennen, denn sie sehen aus wie Platten ohne Noppen (siehe Abbildung 1–12). Rundkacheln erwecken den Eindruck von winzigen, glatten Gullydeckeln.

Abbildung 1–12: Fliesen weisen eine dünne Nut an der Unterseite auf, um sie leichter entfernen zu können.

Paneele dagegen gibt es in komplizierteren Formen und mehr Größen (siehe Abbildung 1–13). Sie wirken wie Fliesen, an die im rechten Winkel andere Fliesen angebracht sind, um vertikale Wände zu bilden. Einige Arten von Paneelen verfügen über Noppen.

Abbildung 1–13: Paneele gibt es in vielen verschiedenen Größen und Formen.

Zylinder und Kegel

Zylinderelemente (Rundsteine) weisen eine zylindrische Form auf wie eine Konservendose oder eine Trommel (siehe Abbildung 1–14), Kegel dagegen erinnern an umgestülpte Eistüten. Es gibt zwar nur wenige Elemente, die in die Kategorie der Zylinder und Kegel fallen, doch was sie an Menge nicht haben, machen sie durch Nützlichkeit wett.

Abbildung 1–14: Die Elemente mit den senkrechten Wänden sind Zylinder, jene mit den abgeschrägten Wänden Kegel.

Von Baumstämmen über Lichtmasten bis zu den Düsen von Wasserkanonen lassen sich Zylinder und Kegel auf vielfältige Weise einsetzen.

Rundplatten

Rundplatten sind einfach nur flache Versionen der bausteinhohen Zylinderelemente. Die einzigen Elemente in dieser kleinen Unterkategorie sind die Rundplatten der Größen 1 × 1, 2 × 2 und 4 × 4 (siehe Abbildung 1–15).

Abbildung 1–15: Die drei einzigen Rundplattenelemente im ganzen System

Grundplatten

Große Standardplatten und kleine Grundplatten lassen sich leicht verwechseln. Wo hören die Standardplatten auf und wo fangen Grundplatten an? Eine Grundplatte wollen wir als ein Element definieren, das so hoch wie ein Stein und größer als 8 × 16 Noppen ist oder das einen »Waffelboden« aufweist, an dessen Unterseite keine weiteren Steine angeschlossen werden können. Dieser zweite Typ von Grundplatte ist außerdem dünner als eine Standardplatte, wie du in Abbildung 1–16 siehst. Grundplatten gibt es in einfacher Form (ausschließlich mit regulären Noppen auf der Außenseite), aber auch mit einem aufgedruckten Muster (z.B. Straßen).

Grundplatten können als Fundament für Modelle verschiedener Arten dienen, etwa für Gebäude, Maschinen oder Skulpturen. Sie erweisen sich als nützlich für alles, was eine Plattform zur Stabilisierung, für den Transport oder die Präsentation benötigt.

Abbildung 1–16: Der Höhenunterschied zwischen einer Standardplatte der Größe 1 × 1 und einer Grundplatte mit Waffelboden

Dekorative Elemente

Wenn du deinen Modellen ein bisschen Leben einhauchen willst, kommen dekorative Elemente ins Spiel – realistisch aussehende Fenster, Türen, Bäume usw. Solche Elemente bilden oftmals eine einteilige Lösung für besondere Konstruktionsprobleme, und wie du in Abbildung 1–17 siehst, können sie die unterschiedlichsten Formen annehmen.

Abbildung 1–17: Zäune, Fenster, Bäume und Flaggen sind nur wenige Beispiele für dekorative Elemente.

Präzision, Geometrie und Farbe

Nachdem du jetzt die grundlegenden LEGO-Begriffe und die wichtigsten Kategorien der Elemente kennst, wollen wir uns ansehen, wie wichtig die Präzision, die Geometrie und die Farben im LEGO-System sind.

Die Bedeutung der Fertigungsgenauigkeit

Beim Bauen mit LEGO-Steinen wird eine wichtige Tatsache sehr schnell deutlich: Alle Elemente sind mit einem hohen Grad an Genauigkeit gefertigt, ähnlich der Präzision bei der Herstellung von Flugzeugteilen. Auf den ersten Blick scheint es nicht viel auszumachen, wenn es beim Zusammenbauen weniger Steine um Abweichungen von der Breite eines Haares kommen könnte. Aber was geschieht, wenn du immer mehr Steine aufeinandersetzt? Wann werden winzige Abweichungen bei der Qualitätskontrolle deutlich?

Schau dir als Beispiel Abbildung 1–18 an. Stelle dir vor, du baust einen Torbogen. Auf der rechten Seite verwendest du korrekt gefertigte Steine, die alle genau die vorgesehene Höhe aufweisen. Die linke Seite jedoch baust du aus einer Handvoll Steinen zusammen, die nicht dem üblichen Qualitätsstandard genügen, sondern ein klein bisschen niedriger sind – vielleicht nicht mehr als die Dicke eines Bleistiftstrichs. Wie du siehst, reichen wenige Lagen ungenau gefertigter Steine aus, um eine Konstruktion zunichtezumachen. Lassen sich diese beiden nicht zueinander passenden Säulen noch zu einem stabilen Modell verbinden?

Abbildung 1–18: Die Auswirkungen eines winzigen Fehlers summieren sich mit den einzelnen Lagen.

Die Höhe ist nur eine der drei Dimensionen, in denen die Elemente zueinanderpassen müssen. Auch Abweichungen bei der Länge oder der Breite werden sehr schnell deutlich, wenn sich ein Stein nicht mehr sicher auf die darunterliegenden drücken lässt. Die Noppen fluchten dann nicht mehr richtig, sodass es praktisch unmöglich wird, auch nur ein Modell bescheidener Größe fertigzustellen.