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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (Institut für Deutsche Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit analysiert Lehnwortbeziehungen im deutsch-niederländischen Sprachkontakt. Die Lehnwörter werden nicht nur zum Spiegel der Kulturgeschichte des kontinentalwestgermanischen Raumes, sondern darüber hinaus zu Einzelelementen innerhalb der Gesamtstruktur der diachronischen Kommunikationssituation zwischen beiden sich verselbstständigenden Sprachen. Dabei werden die wechselseitigen kulturellen, religiösen, wirtschaftlichen und persönlichen Beeinflussungen sowie die Entwicklung beider Sprachen am Beispiel des niederländischen Romans „De Tweeling“ (zu deutsch „Die Zwillinge“) von Tessa de Loo dargestellt. Betrachtet werden ca. zwanzig Wörter, die in der deutschen Übersetzung des Romans auftauchen und jeweils im Wortschatz beider Kultursprachen vorkommen bzw. aus der jeweils anderen Kultursprache entlehnt wurden.
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Veröffentlichungsjahr: 2006
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Lehnwortbeziehungen zwischen der deutschen und der
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1 Einleitung
Die vorliegende Arbeit analysiert Lehnwortbeziehungen i m deutsch-niederländischen Sprachkontakt. Dabei werden die wechselseitigen kulturellen, religiösen, wirtschaftlichen und persönlichen Beeinflussungen sowie die Entwicklung beider Sprachen am Beispiel des niederländischen Romans „De Tweeling“ (zu deutsch „Die Zwillinge“) von Tessa de Loo1dargestellt. Betrachtet werden ca. zwanzig Wörter, die in der deutschen Übersetzung des Romans auftauchen und jeweils im Wortschatz beider Kultursprachen vorkommen bzw. aus der jeweils anderen Kultursprache entlehnt wurden. Die gegenseitigen Wortentlehnungen aus der deutschen und niederländischen Sprache sind die Symptome einer Erscheinung, die die Entwicklung zweier selbstständiger Sprachen auf kontinentalwestgermanischer Basis hervorgerufen hat. Die Lehnwörter werden nicht nur zum Spiegel der Kulturgeschichte des kontinentalwestgerma nischen Raumes, sondern darüber hinaus zu Einzelelementen innerhalb der Gesamtstruktur der diachronischen Kommunikationssituation zwischen beiden sich verselbstständigenden Sprachen .2
Die Ursachen und Hintergründe der Wortschatzübernahmen werden innerhalb dieser Arbeit nach kulturellen sowie nach diachronischen Gesichtspunkten analysiert. Dabei wird zunächst auf den kulturellen Aspekt der Wechselbeziehungen der deutschen und niederländischen Sprachen, wie sie v.a. innerhalb der Randzonen beider Sprachlandschaften bestanden, sowie auf deren nachhaltige Auswirkung auf die jeweilige Sprache, eingegangen. Anhand der diachronischen Analyse der Wortentlehnungen soll in Bezug auf die deutsch-niederländischen und niederländisch-deutschen Beziehungen nicht nur eine strukturelle Wortschatzuntersuchung vorgenommen, sondern auch die Erforschung des Aspekts der Kommunikationsstruktur beider Sprachen bis ins 18. Jahrhundert für weitere Forschungsarbeiten angeregt werden.
1Die niederländische Originalausgabe des Romans erschien 1993 bei Uitgeverij De Arbeiderspers in Amsterdam.
2J. P. Ponte: Deutsch-niederländischer Lehnwortaustausch. In: M. Walter (Hg.): Wortgeographi e und Gesellschaft. Berlin 1968, S. 562.