Lektüreschlüssel. F. Scott Fitzgerald: The Great Gatsby - Andrew Williams - E-Book

Lektüreschlüssel. F. Scott Fitzgerald: The Great Gatsby E-Book

Andrew Williams

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Beschreibung

Reclams "Fremdsprachen-Lektüreschlüssel" folgen dem bewährten Aufbau- und Darstellungsprinzip der Lektüreschlüssel zur deutschen Literatur. Sie beziehen sich auf den fremdsprachigen Originaltext (wenn möglich in Reclams Roter Reihe), sind aber auf Deutsch verfasst und unterstützen ebenso die Lektüre der deutschen Übersetzung. Eine "Checkliste" enthält Aufgaben zur Verständniskontrolle in der Fremdsprache. Unter dem Darstellungstext stehen Übersetzungshilfen und Schlüsselbegriffe in der Fremdsprache, um die Bearbeitung dieser Aufgaben und ein fremdsprachiges Referieren über das Werk zu erleichtern. Lektüreschlüssel erschließen einzelne literarische Werke. Um eine Interpretation als Zentrum gruppieren sich 10 wichtige Verständniszugänge: * Erstinformation zum Werk * Inhaltsangabe * Personen (Konstellationen) * Werk-Aufbau (Strukturskizze) * Wortkommentar * Interpretation * Autor und Zeit * Rezeption * "Checkliste" zur Verständniskontrolle * Lektüretipps mit Filmempfehlungen * Raum für Notizen F. Scott Fitzgeralds Meisterwerk "The Great Gatsby" (dt. "Der große Gatsby") von 1925 ist eine der großen Liebesgeschichten der Weltliteratur. Jay Gatsby, durch dubiose Geschäfte zum Millionär geworden, gibt in seiner Villa auf Long Island glanzvolle Partys für die New Yorker Gesellschaft. Er selber aber träumt davon, die Vergangenheit wiederzubeleben und seine große Liebe zurückzugewinnen. Doch die Suche nach der verlorenen Zeit endet tragisch.

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Seitenzahl: 96

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F. Scott Fitzgerald

The Great Gatsby

Von Andrew Williams

Reclam

Dieser Lektüreschlüssel bezieht sich auf folgende Textausgabe in der Originalsprache: F. Scott Fitzgerald: The Great Gatsby. Hrsg. von Susanne Lenz. Stuttgart: Reclam, 1995 [u. ö.]. (Universal-Bibliothek. 9242.)

Alle Rechte vorbehalten

© 2014 Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart

Made in Germany 2014

RECLAM, UNIVERSAL-BIBLIOTHEK und RECLAMS UNIVERSAL-BIBLIOTHEK sind eingetragene Marken der Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart

ISBN 978-3-15-960447-3

ISBN der Buchausgabe 978-3-15-015439-7

www.reclam.de

Inhalt

1. Erstinformation zum Werk

2. Inhalt

3. Personen

4. Werkaufbau

5. Sprache

6. Interpretation

7. Autor und Zeit

8. Rezeption

9. Checklist: Revision for Term Papers & Finals

10. Lektüretipps

Hinweise zur E-Book-Ausgabe

1. Erstinformation zum Werk

»Gatsby is America«»Gatsby is America«, proklamierte einmal ein amerikanischer Literaturkritiker, und es gibt einige Gründe, die für eine solche Identifikation sprechen. Wie der Erzähler von The Great Gatsby, Nick Carraway, bemerkt, verfügt Gatsby über eine schier grenzenlose Fähigkeit zu träumen, wie ebenjenes Land, das ihn hervorbrachte. Der Titelheld Jay Gatsby zeichnet sich aber auch durch ein anscheinend ebenso grenzenloses Streben nach materiellem Besitz aus sowie durch ein obsessives und zugleich optimistisches Festhalten an seinem Traum, durch ›aspiration‹, eine Eigenschaft, die in Fitzgeralds Augen als typisch für den amerikanischen Charakter galt.

Der besondere amerikanische Idealismus, den Gatsby exemplifiziert, lässt sich schwer vom amerikanischen Traum abgrenzen. »The American Dream« ist zu einem festen Begriff geworden, der sich im Laufe der Jahre allerdings sehr stark verändert hat, so dass man nun vor allem das Streben nach Reichtum und Besitz als die äußeren Symbole des Erfolgs damit verbindet. Nur wenige Figuren der Literatur- und Kunstgeschichte beleuchten die unterschiedlichen Facetten des amerikanischen Traums so anschaulich wie Fitzgeralds Jay Gatsby, der sich selbst neu erfindet, eine stark ausgeprägte Fähigkeit zu träumen hat und der sich schon als junger Mann einem Ideal hingibt, an dem er schließlich zugrunde geht.

In The Great Gatsby hat Fitzgerald die Stimmung der 1920er Jahre eingefangen. Nach der Katastrophe des Ersten Weltkriegs suchte man nun Ablenkung und Vergnügen. Man tanzte neuartige Tänze, die die Welt der Vorkriegszeit als schockierend empfunden hätte. Frauen trugen auf einmal kurze Haare und kurze Röcke (Vertreterinnen dieses Frauentyps wurden ›flappers‹ genannt). Es waren, zumindest auf gesellschaftlicher Ebene, emanzipierte Frauen, und es waren dies die Frauen, die Gatsbys legendäre wöchentliche Partys bevölkerten, bei denen man reichlich Alkoholika trank, obwohl zur Zeit der Prohibition die amerikanische Verfassung den Genuss von Alkohol verbot. Man vergnügte sich, man hatte keine Sorgen. Als genauer Beobachter seiner Umwelt und seines Zeitalters prägte Fitzgerald das Wort vom »Jazz Age«.

Fitzgeralds eigene Trunksucht war Wasser auf die Mühlen derjenigen Kritiker, die in ihm einen zweitklassigen Schriftsteller erkennen wollten. Doch Fitzgerald war alles andere als ein Schreiber (auch wenn er zeitweise vom Verkauf kleinerer, heute vergessener Kurzgeschichten lebte). Er überarbeitete seine Manuskripte sehr gewissenhaft (wobei er die Orthographie vernachlässigte), und im Falle von The Great Gatsby sind es vor allem die Änderungen, die er im letzten Augenblick vorgenommen hat, die die Struktur des Werkes prägen – so zum Beispiel die Tatsache, dass der Leser erst relativ spät Gatsbys wahre Biographie erfährt.

Mit der Planung von The Great Gatsby hat Fitzgerald im Sommer 1922 begonnen. Ihm schwebte ein Werk vor, das zwischen dem Mittleren Westen und New York am Ende des 19. Jahrhunderts spielt, ihm schwebte etwas »Neues« vor, »etwas Außergewöhnliches und Schönes«. Im Sommer 1923 begann er mit der Arbeit in Great Neck, Long Island, Vorbild für den Schauplatz des Romans, aber große Fortschritte machte er erst an der französischen Südküste, wo er sich im Sommer 1924 aufhielt. Im November schickte er das Manuskript dem Verleger, Maxwell Perkins, dessen Rückmeldungen Fitzgerald zu einer gründlichen Überarbeitung des Manuskripts veranlassten, die er im Januar und Februar 1925 vorgenommen hat. Nun war The Great Gatsby fertig. Kritiker bemängelten Fitzgeralds Fixierung auf Liebe und Erfolg, worauf er antwortete: »But, my God! it was my material, and it was all I had to deal with.«

Gatsbys GrößeThe Great Gatsby ist ein ungewöhnlicher und zugleich auch gelungener Titel. Er erinnert an historische Figuren wie zum Beispiel »Alexander the Great«, »Frederick the Great« oder »Catherine the Great«. In den 1920er Jahren wurden aber selbst die neuzeitlichen Helden wie Charles Lindbergh, der über den Atlantik geflogen war, oder die Kinostars Rudolph Valentino und Charlie Chaplin nur selten mit dem Attribut ›great‹ versehen. Dies war Magiern und Unterhaltungskünstlern vorbehalten (ein bekanntes Beispiel ist »the great Houdini«). Gerade durch das Wort ›great‹ wird das Trügerische, Großspurige an Gatsbys Persönlichkeit unterstrichen. Gatsby ist eine Illusion. Kann man ihn kennenlernen? Der amerikanische Schriftsteller Jack Kerouac sagte dazu: »Nobody’ll ever know America completely because nobody ever knew Gatsby.«1

etw. proklamieren: to proclaim s.th.Fähigkeit: abilityals etw. gelten: to be seen as s.th.Reichtum: wealthetw. beleuchten: to illuminate s.th.Facette: facetsich selbst neu erfinden: to reinvent o.s.Ablenkung: diversiongewissenhaft: conscientiousihm schwebt vor: he has in mindMittlerer Westen: the Midwestetw. bemängeln: to criticize s.th.neuzeitlich: modernUnterhaltungskünstler: entertainertrügerisch: deceptive

2. Inhalt

In den neun Kapiteln des Romans berichtet Nick Carraway, der aus dem Mittleren Westen der Vereinigten Staaten stammt, von Ereignissen, die ihn während seiner Zeit an der Ostküste im Sommer 1922 tief berührten. Die Handlung, die der Erzähler vorgeblich etwa zwei Jahre nach den ereignisreichen Monaten niederschreibt, wird nicht chronologisch präsentiert. Darüber hinaus reflektiert der Erzähler wiederholt über sich selbst, so dass der Text nicht nur ein Roman über Jay Gatsby ist, sondern auch eine Abbildung von Nicks Seelenzustand und Befindlichkeiten.

Kapitel I

Nick goes EastVor dem Beginn der eigentlichen Handlung bzw. des Berichts reflektiert der Erzähler über eine seiner wichtigsten Charaktereigenschaften: Er neigt dazu, lieber zuzuhören, als ein Urteil zu fällen. Dies hat dazu geführt, dass sich so mancher seiner Zeitgenossen ihm anvertraut hat. Nick Carraway stammt aus dem Mittleren Westen, wo seine Familie seit drei Generationen zum angesehenen Bürgertum gehört. Nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg kehrt er zurück nach Amerika und ist rastlos. Er beschließt im Frühling 1922, an die Ostküste zu gehen, um in der New Yorker Finanzwelt Fuß zu fassen. Er hat auch vor, sich selbst zu bilden, in der Absicht, ein »well-rounded man« (10) zu werden.

Nick mietet ein schlichtes und günstiges Haus in West Egg auf Long Island, das umso mehr auffällt, als es von den herrschaftlichen Villen der Millionäre umgeben ist. Eine finnische Zugehfrau kümmert sich um den Haushalt. Carraways Nachbar ist Gatsby, der im Nachbau eines französischen Rathauses wohnt.

In East Egg, dem im Vergleich zu West Egg schickeren Wohnort, wohnen Tom und Daisy Buchanan. Daisy ist Nicks Cousine, und Tom kennt er von Princeton. An einem Sommerabend im Jahr 1922 fährt Nick nach East Egg, um beide zu besuchen. Diesen Abend kann man als Beginn der eigentlichen Handlung bezeichnen.

»Gatsby? What Gatsby?«Bei den Buchanans findet Nick auf einer riesigen Couch zwei Frauen vor. Eine davon ist Daisy, Nicks Cousine. Seine Aufmerksamkeit gilt nun der anderen Frau, Jordan Baker, die schweigend auf der Couch verweilt. Sie ist schlank und athletisch. Jordan fragt Nick beiläufig, ob er seinen Nachbarn Gatsby schon kennengelernt hat, was Daisy fragen lässt: »Gatsby? […] What Gatsby?« (21). Tom Buchanan, Daisys Mann, gesellt sich zu der Gruppe. Beim Abendessen führt eine beiläufige Bemerkung Nicks zu Toms Ausführungen über den Untergang des Abendlandes bzw. die Bedrohung der Weißen durch die Schwarzen. Daisy macht sich lustig über Toms Neigung, Bücher mit langen Wörtern zu lesen.

Der Butler meldet einen Anruf, Tom verlässt die Gesellschaft, um sich um das Telefonat zu kümmern. Daisy nennt Nick »an absolute rose« (25) und verlässt die beiden. Miss Baker möchte das Gespräch zwischen den Eheleuten mithören, denn Tom hat, wie Jordan Nick verrät, eine Geliebte, was Allgemeinwissen sei. Daisy und Tom kehren zurück. Das Telefon läutet nach kurzer Zeit abermals, aber Daisy hindert Tom daran, den Anruf entgegenzunehmen. Es herrscht eine bedrückte Stimmung.

Daisy und Nick unterhalten sich allein draußen auf der Veranda. Daisy spricht ganz offen von ihrem Unglück. Nick fällt es schwer, diese Äußerungen zu durchschauen, und ist sich nicht sicher, ob Daisy durch ihre Offenbarung etwas Bestimmtes bezweckt.

Sie gehen wieder hinein. Nick erkennt plötzlich, dass es sich bei Miss Baker um die bekannte Sportlerin Jordan Baker handelt. Daisy scherzt darüber, dass Nick und Jordan gut zusammenpassen würden. Nick ist weiterhin im Geflecht der Spannungen gefangen. Beim Abschied fragt Daisy Nick, ob die Gerüchte stimmen, er sei mit einem Mädchen aus seiner Heimat verlobt.

Nick, verwirrt und auch etwas angewidert, fährt nach Hause. Dort sieht er zum ersten Mal seinen Nachbarn Gatsby, der in der Dunkelheit zu den Sternen schaut. Nick möchte nach ihm rufen, unterlässt es aber, als Gatsby auf unerklärliche Weise seinen Arm ausstreckt, um kurz darauf plötzlich zu verschwinden. Nick sieht nichts, worauf Gatsbys ausgestreckter Arm hätte deuten können, außer einem grünen Licht, das wohl auf der anderen Seite des Gewässers leuchtet.

Kapitel II

Das Ende eines FestesEs ist Anfang Juli. Tom und Nick sind unterwegs im Zug nach New York. Plötzlich beschließt Tom auszusteigen, damit Nick sein »Mädchen« kennenlernen kann. Es handelt sich um Myrtle Wilson, die Ehefrau des Autowerkstattinhabers George B. Wilson, mit dem Tom in einer lockeren geschäftlichen Verbindung steht. Tom sagt Myrtle, als ihr Mann kurz verschwindet, um Stühle zu holen, sie soll in den nächsten Zug einsteigen. Sie fährt aber nicht im gleichen Waggon. In der Stadt angekommen, steigen sie in ein Taxi ein, Myrtle lässt den Fahrer anhalten, weil sie einen Hund kaufen möchte. Obwohl Nick andere Pläne hat, geht er mit zum Appartement, wo man Whiskey trinkt. Nick verlässt das Appartement, um Zigaretten zu kaufen. Bei seiner Rückkehr sind Tom und Myrtle verschwunden. Er wartet im Wohnzimmer. Myrtles Schwester, ein schlankes Mädchen um die dreißig Jahre alt, trifft ein. Ebenfalls anwesend ist Mr. McKee, ein Fotograf mit künstlerischen Ansprüchen. Im Gespräch fällt wieder der Name Gatsby, denn Catherine war schon mal in West Egg, um eine von Gatsbys Partys zu besuchen. Catherine verbreitet das Gerücht, Gatsby habe sein Vermögen vom deutschen Kaiser, mit dem er verwandt sei. Myrtle beklagt im Gespräch mit ihrer Schwester ihre unglückliche Ehe. Catherine meint, Daisy und Tom sollten sich scheiden lassen. Über die verlogene Behauptung, Daisy sei katholisch, wundert sich Nick, denn er weiß es besser. Myrtle berichtet Nick von ihrem ersten Treffen mit Tom. Sie hätten sich im Zug nach New York kennengelernt und seien gemeinsam in ein Taxi gestiegen. Es wird acht, neun und plötzlich zehn Uhr abends. McKee ist eingeschlafen. Es herrscht ein Durcheinander unter den Gästen. Myrtle ruft wiederholt Daisys Namen. Tom, der es offenbar nicht duldet, dass Myrtle Daisys Namen nennt, verliert die Fassung und bricht ihr mit einem kräftigen Schlag die Nase. Nick verlässt die Gesellschaft zusammen mit dem Fotografen McKee, um in dessen Wohnung einige seiner Werke anzuschauen. Frühmorgens findet er sich dann an der Pennsylvania Station wieder, wo er auf den Vier-Uhr-Zug nach Hause wartet.

Kapitel III

Das dritte Kapitel beginnt mit einer Beschreibung von Gatsbys Partys und Lebenswandel. Er besitzt mehrere Autos, darunter einen Rolls Royce. Er hat Bedienstete, die sich um sein Anwesen kümmern und nach den Partys die Schäden beseitigen. Nick hat eine Einladung bekommen und begibt sich dorthin. Er sucht aber seinen Gastgeber vergeblich. Erleichtert trifft er auf die allseits bekannte Jordan Baker, mit der er durch die Abendgesellschaft zieht. Hier und da nimmt er an nichtigen Gesprächen teil. Über Gatsby herrscht allgemeine Unwissenheit. Man spekuliert