Liebe als gesellschaftliches Phänomen im Funktionswandel der Zeit - Saskia Pohl - E-Book

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Saskia Pohl

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Beschreibung

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Beziehungen und Familie, Note: 2,8, Universität Rostock, Sprache: Deutsch, Abstract: Jeder kennt wohl das Gefühl – Schmetterlinge im Bauch, Herzrasen, feuchte Hände, hochroter Kopf, zitternde Knie, zaghafte Stimme und andere Einschränkungen, die auf DAS hinweisen. Ein Gefühl, was im Volksmund Berge versetzen kann. Es ist die Liebe, von der ich spreche. Liebe, ein Phänomen, was schwer zu beschreiben ist. Für manche ist es die stärkste Zuneigung, die man für einen anderen empfinden kann, ein Gefühl, was tiefe Verbundenheit ausdrückt. Für andere Menschen, vor allem für Wissenschaftler, ist es ein chemischer Prozess, der in jedem Menschen abläuft. Aber was ist Liebe nun soziologisch definiert? Liebe ist in der Soziologie weniger ein Gefühl, sondern ein gesellschaftlich wirkendes Symbol, es dient der zwischenmenschlichen Beziehung. In der folgenden Arbeit möchte ich das gesellschaftliche Phänomen Liebe näher beschreiben und durch einen chronologischen Abriss durch die Zeit laufen lassen. Mein Hauptaugenmerk habe ich auf den Zusammenhang zwischen Liebe, Sexualität und Ehe gesetzt – Dinge, die in unterschiedlichen Gesellschaften zusammengehörten oder auch nicht.

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Inhaltsverzeichnis
1. Die Gesellschaft, die mit den Göttern lebt -
Der Kugelmensch von Aristophanes
1. 3. 1. Griechenland
1. 3. 2. Rom

Page 1

Liebe als gesellschaftliches Phänomen im Funktionswandel der Zeit

Rostock, 1. August 2005

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Einleitung

„Kein steinern Bollwerk kann der Liebe wehren; doch Liebe wagt, was irgend Liebe kann.“(Shakespeare, S. 28, Z. 831 f)

Jeder kennt wohl das Gefühl - Schmetterlinge im Bauch, Herzrasen, feuchte Hände, hochroter Kopf, zitternde Knie, zaghafte Stimme und andere Einschränkungen, die auf DAS hinweisen. Ein Gefühl, was im Volksmund Berge versetzen kann.

Es ist die Liebe, von der ich hier spreche. Liebe, ein Phänomen, was schwer zu beschreiben ist. Für manche ist es die stärkste Zuneigung, die man für einen anderen empfinden kann, ein Gefühl, was tiefe Verbundenheit ausdrückt. Für andere Menschen, vor allem für Wissenschaftler, ist es ein chemischer Prozess, der in jedem abläuft.

Aber was ist Liebe nun soziologisch definiert? Liebe ist in der Soziologie weniger ein Gefühl, sondern ein gesellschaftlich wirkendes Symbol, es dient der zwischenmenschlichen Beziehung.

In meiner folgenden Arbeit möchte ich das gesellschaftliche Phänomen Liebe näher beschreiben und durch einen chronologischen Abriss durch die Zeit laufen lassen. Mein Hauptaugenmerk habe ich auf den Zusammenhang zwischen Liebe, Sexualität und Ehe gesetzt - Dinge, die in unterschiedlichen Gesellschaften zusammengehörten oder auch nicht.

Sexualität, was verstehen wir darunter? Ist es nur das körperliche Begehren eines anderen Menschen oder der Trieb oder ist es die Liebe, die uns dazu treibt, den Partner an seinen intimsten Körperstellen zu berühren? Der Biologe Alfred C. Kinsey hat unter Sexualität jedes Verhalten verstanden, das in einen Orgasmus mündet (Vgl. Lautmann 2002, S. 20). Soziologische Definitionen zu Sexualität gibt es eher selten, die meisten Autoren verzichten auf diese und setzen auf das intuitive Verstehen (Vgl. Lautmann 2002, S. 20). Wahrscheinlich denken die Menschen nicht darüber nach, sie tun es einfach. Haben denn die Menschen der Antike, des Mittelalters oder der Neuzeit auch nicht darüber nachgedacht oder wird der Prozess der sexuellen Beziehungen unterschiedlich angesehen? Auch das soll Gegenstand meiner Arbeit sein: Wie hat sich das Verständnis zur Sexualität im Laufe der menschlichen Entwicklung verändert?

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Ebenso wie das unterschiedliche Verständnis zur Sexualität wichtig ist, sind auch die unterschiedlichen Auffassungen der Ehe bedeutend für die gesellschaftliche Entwicklung der Liebe. Herrad Schenk definiert die Ehe im heutigen Sinne als eine dauerhaft und rechtlich geschlossene Lebens- und Sexualgemeinschaft zwischen zwei Personen unterschiedlichen Geschlechts. Aber war das früher auch schon so, und ist diese Definition nicht auch für unsere Zeit bereits überholt? Warum heiratete man in den Gesellschaften? Und sind nicht heute auch schon Ehen zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern legitim? Auch die Ehe hat den Individualisierungsschub bis in die heutige Moderne miterlebt. Worin bestand der Zusammenhang zur Liebe? Hat man in der Antike oder im Mittelalter denjenigen geheiratet, den man auch liebte?

Das alles sind Fragen, die ich versuchen werde in meiner B.A. - Arbeit zu beantworten.

Es existieren bereits zahlreiche Theorien und Auffassungen über die Liebe, deren Anfänge sich in der griechischen und römischen Antike wieder finden lassen. Ausgehend von dieser Epoche werde ich die Liebe zu den Göttern und den freien Umgang mit der Sexualität beschreiben.

Darauf aufbauend werden die Ausführungen auf die mittelalterliche Zeit und auf die Herausbildung der Ansichten der Katholischen Kirche bezogen. Anschließend werde ich die Ansichten der Protestantischen Kirche für einen Vergleich heranziehen.

Ein nächstes Hauptaugenmerk fällt auf die Betrachtung der Neuzeit. Besonders relevant erschienen mir hier die Herausbildung des kapitalistischen Marktes sowie die Auswirkungen, die dieser auf das Verständnis von Liebe, Sexualität und Ehe hatte.

Abschließend ist in meinen Ausführungen natürlich die Gegenwart sehr bedeutend. Hier werde ich den Prozess der Individualität, sowie den Beitrag der Massenmedien erklären und veranschaulichen. Weiterhin halte ich es für bedeutsam, die Neuheiten im Vergleich zur Vergangenheit darzulegen, wie beispielsweise der Umgang mit der Liebe im Massenmedium Internet.

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1. Die Gesellschaft, die mit den Göttern lebt - Das antike Ideal der Liebe, Sexualität und Ehe

Ein Großteil wissenschaftlicher Literatur über die Liebe bezieht sich nicht auf deren Praxis, sondern auf ausgewählte Diskurse und Theorien. Vor allem bezieht man sich bei neueren Untersuchungen immer erst auf Studien aus der Philosophie und Literaturwissenschaft. Es gibt eine Vielzahl von Erkenntnissen, die vor allem die früheren Philosophen ansprachen, die heute immer noch Gültigkeit haben, um das Phänomen der Liebe zu klären. 1. 1. Die Theorie von Platons Konzept von der Liebe

Der Philosoph Platon lebte von 427 bis 347 vor Beginn unserer Zeitrechnung. Er wurde in eine reiche adlige Familie geboren, wobei er sich während seines Lebens als Schüler des Sokrates die Philosophie lehren ließ. „Das Gastmahl“ (Symposion) ist unter anderem eines seiner bekanntesten Werke. Es stammt aus seiner mittleren Schaffensphase um 375 v. Chr.

„Die platonische Liebeskonzeption ist, neben der christlichen, für unseren Kulturkreis wohl die wirkungsvollste gewesen. Platon lässt im Symposion eine Reihe von Gestalten auftreten, die ihre Ansichten über die Liebe darlegen.“(Hahn/Burkart 1998, S. 16)

Der Kugelmensch von Aristophanes

Aristophanes, der als Komödiendichter bekannt wurde, erzählt im „Symposion“ die folgende Geschichte des Kugelmenschen: