Liebe das Böse gut - Gerd Reuter - E-Book

Liebe das Böse gut E-Book

Gerd Reuter

0,0
17,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Vor Ihnen liegt ein autobiografisches Werk, welches den Weg des Autors beschreibt, ein gläubiger Mensch zu werden. Es ist auch ein philosophischer Ausflug. Gerd Reuter nimmt den Leser mit auf seine Reise; lässt ihn teilhaben an den Erfahrungen und Erlebnissen, die so ziemlich alle Facetten eines Suchenden beschreiben. Was heißt böse, was gut? Wie darf ich mir Gott vorstellen? Was bedeutet teuflisch? Hat nicht jeder das Gute und auch das Böse in sich? Wie schaffen wir es, beides gleichermaßen anzunehmen, zu integrieren und sowohl Licht als auch Schatten in uns selbst zu umarmen? Gerd Reuter sieht sich auch als Teil der globalen Gesellschaft, als Teil eines großen Ganzen. Er versucht mit seinem Buch, Bilder einer geheilten Welt aufzumalen …

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 422

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2025 novum publishing gmbh

Rathausgasse 73, A-7311 Neckenmarkt

[email protected]

ISBN Printausgabe: 978-3-7116-0263-3

ISBN e-book: 978-3-7116-0264-0

Lektorat: Petra Männel

Umschlagfoto: Jana Elger, Marion Schlote

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

www.novumverlag.com

Widmung

Für meine verstorbene Geliebte Sabine Brüggemann. Danke für Deinen Mut. Du, die Du Dich entschieden hast, bewusst durch den Krebs zu gehen.

Für meinen an Baucheicheldrüsenkrebs verstorbenen Freund Thomas, gesegnet sei Dein weiterer Weg in einer anderen Dimension.

Für alle Liebenden.

Für alle die frieren und hungern, die Not leiden, obwohl alles in Hülle und Fülle da ist.

Für die Kinder dieser Welt. Dass ihnen Liebe und Heimat zu jeder Zeit zuteil wird.

Für die aus der Ukraine flüchtenden Frauen und Kinder, für die getöteten Soldaten der Ukraine und Russlands. Für die Frauen, Kinder und Soldaten im Gazastreifen und im Libanon.

Für alle, die sich verantwortlich fühlen, Mutter Erde wieder zu dem machen, was Sie ist – ein Paradies, das gelobte Land.

Für meine Eltern und Geschwister, in Liebe.

Pura Vida Viva

Vorwort

Das vorliegende Buch ist mehr als ein philosophischer Ausflug. Der Autor beschreibt die geistige, spirituelle und seelische Verbindung und die Erfahrungen in allen Facetten des Suchenden ganz konkret, bezogen auf sein bisheriges Leben, auf seine Erfahrungen in vielen Bereichen des Lebens, seine Auseinandersetzung mit der Außen- und Innenwelt. Das Leben, das Schreiben und das Lesen sind Prozesse, deshalb werden Sie, sehr verehrter Leser, kein abgeschlossenes Statement finden, sondern mitgenommen im ständigen Fliesen des Hin- und Hergleitens: Was heißt eigentlich böse, was heißt gut? Wie stelle ich mir Gott oder das Göttliche vor, was bedeutet für mich das Teuflische? Wie kann ich beidem begegnen? Ständig auf der Suche nach nachhaltigen Beobachtungen, Erkenntnissen und vielleicht sogar Beweisen.

Es sieht so aus, als ob wir nicht in einem statischen Zustand sind. Das Gute und das Böse wandeln sich ständig, unsere Einstellung übt Einfluss darauf aus. Das, was böse ist, trägt meist auch Züge von uns, das, was gut ist, ebenfalls. Wie schaffen wir es, beides gleichermaßen anzunehmen zu lieben, sowohl das Licht als auch die Schatten in uns zu umarmen.

Der Autor untersucht sich selbst aber auch in Bezug zur Gesellschaft. Welche Möglichkeiten hat er, Einfluss zu nehmen, wo ist die Ohnmacht am größten? Es zeigt sich ein Kaleidoskop von Themen, welche das Kernthema umkreisen. Der Autor sucht sich Hilfe, findet Verbündete unter den vielen philosophischen Werken und bei den Menschen, welche er studiert und studiert hat. Ebensoversucht er Bilder eines geheilten Systems aufzumalen. Der Autor schreibt nicht nur ein Buch über seine Prozesse, es ist Ihm auch wichtig, ganz praktisch mit eigenen Projekten, wie „Spirit of Waste“ und „Heilungsorte“ in die Welt zu gehen und ins Handeln zu kommen.

Wenn wir uns mit dem Buch beschäftigen, so werden wir gewahr, wie oft uns diese Auseinandersetzung im Alltag begegnet – wie viele Aspekte es dazu gibt: die von uns geschaffenen Bilder und Symbole, welche das Gute wie auch das Böse beschreiben. Es ist immer wieder die Begegnung mit den äußeren und den inneren Dämonen. Wenn wir es schaffen, dass die Begegnung mit Freundlichkeit stattfindet, so bleibt den Dämonen nichts anderes übrig, als kleiner und kleiner zu werden und zuletzt gänzlich zu verschwinden.

Wenn wir weder das Böse noch das Gute sind, können wir entspannt sein und das Theaterstück genießen.

Viel Freude und Inspiration beim Studieren des Buches.

Ihr Ulrich Stempel

Prolog

Das All, die Welt und die Seele stecken voller Überraschungen. So will ich Ihnen gleich zu Beginn von einem Traum erzählen, der mich überrascht und verändert hat. Verändert in dem Sinn, dass ich das Gefühl empfinde, tiefer in mir zu sein. Dieser Traum hat die Qualität eines Einweihungstraumes.

Es ist die Nacht vom 12. auf den 13. April 2021. Die einleitende Sequenz: Eine Gruppe von Menschen ist zusammen. Es fühlt sich intim und vertraut an. Es wird intensiv am Thema Heilung und Trauma-Auflösung gearbeitet. In dieser Sequenz sind zwei Frauen bedeutend. Die eine, Istar*, die ich begehre, seitdem ich sie kenne, die andere, meine Geliebte, Aine*.

Istar legt sich immer wieder auf den Boden, meist auf den Bauch, jedes Mal, wenn sie vollkommen vom Thema berührt und überwältigt wird. Obwohl die Stimmung in der Gruppe existentiell ist, bleibt das Miteinander freundlich, weich und zärtlich. Istar legt sich in einen Türdurchgang. Ich lege mich behutsam auf sie. Ein sexueller Starkstrom setzt ein. Sie öffnet sich ganz, gibt sich hin und will. Sie wendet mir ihren Kopf zu, wir küssen uns. Ich beiße sie „kannibalisch“ zärtlich in ihren Nacken,in Schulter und Rücken – vor dem Kuss. Sie will, dass ich ihre Brüste anfasse, ganz und gar will sie das. Sie zieht ihr langes rotes einteiliges Kleid aus und sagt, dass es bestimmt Aine passt. Es ist ihr wichtig, dass Aine es anzieht. Ich bin irritiert. Wird Aine den Sex mit Istar akzeptieren und gutheißen? Da jedoch ein vollkommenes Vertrauen im Raum ist, sind alle Beteiligten eingebettet und getragen. Die Hingabe Istars ist grenzenlos, ungewöhnlich und stark.

Im Traum geht es dann wie folgt weiter: Ich komme mit einer mir unbekannten und schönen Frau in Kontakt. Mitten unter allen anderen, machen wir stehend „Sex“, jedoch ohne genitalen Kontakt. Obwohl es sich so anfühlt. Wir stehen, und sie fordert mich auf, auf einem Bein zu stehen und die Fußsohle des anderen Beines an das Knie des Standbeines zu führen. Ich sage noch, dann fallen wir doch um. Jedoch, indem ich es tue, ist der volle Kontakt mit ihr da. Sie gibt den Hinweis, dass ich beruhigt sein darf. Sie hat es schon oft mit ihrem Mann so gemacht. Wir stehen also so, jeder auf einem Bein, inmitten der Gruppe, es ist unbeschreiblich schön. Intim, sexuell, spirituell, magisch und geistig. Ein endloser Energiestrom fließt durch und durch, durch uns hindurch. Wir sind vollkommen miteinander verschmolzen, zugleich verschmolzen mit dem All und dem All-Bewusstsein. So eine Intensität erlebe ich zum ersten Mal vollkommen wach und gegenwärtig.

Auf meiner linken Seite, in Höhe der Augen, erscheint eine rote Platine mit silbrigen Leiterbahnen und Lötstellen, in etwa so groß wie eine Postkarte. Diese wird durchströmt von Energie und erzeugt ein sich ständig veränderndes Muster. Entsprechend dem Energiefluss„tippe“ ich auf den Rücken dieser unbekannten und schönen Frau, wie beim Klavierspielen, ganz sanft und zärtlich. Das Antippen ist durch das Muster vorgegeben, gleichsam wie die Noten in der Musik. Die Noten, das Muster gleicht einer Codierung. Unser Kontakt ist Ein-Sein/Eins-Sein. Dem Gefühl nach schreiben wir einen Heilungscode und geben eine Information ein. Eine Information für die Heilung der Erde und der Schöpfung. Diese Information fließt in die Akasha-Chronik, in die Biosphäre und in die Noosphäre. Damit entziehen wir dem Bösen die Macht. Dieser Liebesakt ist weltlich und über weltlich zugleich. Ich bin nur glücklich, jede Zelle ist pures Glück.

In der Hinführung zu dieser Sequenz sah ich für einen kurzen Moment einen älteren, „unscheinbaren“, jedoch charismatischen Mann. Er hat eine große, schwarz umrandete Brille auf. Nun treffe ich ihn wieder. Er ist sehr freundlich. Er sagt:„Vorhin hat mich deine Uhr geblendet, du bekommst eine neue Uhr aus Perlmutt oder einer speziellen Titanlegierung“. Diese Uhr ist eher ein Ritualgegenstand, einErkennungszeichen, ein „Medizinbeutel“. Diese Uhr weist darauf hin, ich bin nun in diese eingeweihte Gruppe initiiert. Das fühlt sich erhaben und nüchtern zugleich an, wieder bin ich glücklich. Und es ist gewiss, dass ich mit der Frau weiter zusammen bin und sein werde.

Der „ältere Mann“ sagt noch, da ich innerhalb von 4 Sekunden in diesen speziellen Zustand mit der Frau gekommen sei, bin ich somit qualifiziert. In dieser Aussage liegt Anerkennung, und sie gibt mir die Gewissheit, dass wirklich ich gemeint bin. Er ist so etwas wie der „Häuptling“. Die ganze Zeit über, in jeder dieser Traumsequenzen, ist die Gesamtenergie frei von Hierarchie, eher wie in einer Arbeitsgruppe, besser wie in einem Stamm. Die Menschen sind sich ihres Potentials, ihres Auftrages bewusst, ohne daraus eine Besonderheit an den Tag legen zu wollen. Alle sind bescheiden, klar und wach.

Später im Traum, sitze ich mit einer kleinen Gruppe an einer Straßenecke, es wird Musik gemacht, neue Menschen gesellen sich dazu. Alle sind mir „fremd“, jedoch zugleich vertraut. Eine enorme Wachheit strahlt aus allen Augen. Ich werde freundlich begrüßt und wertgeschätzt, geradezu geliebt. Soweit dieser bewegende und inhaltsreiche Traum. Es ist eher selten, dass ich mich so ausführlich und detailliert an einen Traum erinnere, dafür bin ich sehr dankbar.

Ich bin inspiriert und tief glücklich über die Schönheit und die Kraft, die in diesem Traum liegt. Der Traum legt klar dar, dass es eine heilende Wahrheit gibt, die all-gegenwärtig ist. Und schon immer, seit Anbeginn der Zeit, sorgen liebende und wache Seelen für die Balance der Kräfte und wissen, wie es geht.

Es ist, als träfe ich meine Seelenfamilie, Seelengemeinschaft!!!

Ich teile Ihnen diesen Traum mit wegen des Einweihungscharakters, den ich durch diesen Traum empfinde. Weit bevor ich begann, ein gläubiger Mensch zu werden, war das „Mysterium“ sexueller Energie und Kraft für mich von existentieller Bedeutung. In diesem Traum vereinigt sich die sexuelle Energie mit heiliger und heilender spiritueller Energie. Auch dafür bin ich zutiefst dankbar. Zeit meines Lebens „vermutete“ ich, dass sexuelle und spirituelle Energie in ihrer Essenz zusammen gehören und der Freude, dem Heiligen und dem Heilenden angehören. Dieses schöne Gottesgeschenk gilt es zu ehren und von allen Missverständnissen und jedwedem Missbrauch zu reinigen. Das ist eines der Anliegen des vorliegenden Buches.

Ich will diese Ehrerbietung gegenüber der heiligen und heilenden sexuellen Kraft unterstreichen. Heute, am 5 November 2021, begegne ich auf der Staubstraße nach Colos,einem kleinen Städtchen im Süden Portugals, einer kleinen Schlange. Sie sonnt sich in einer Mulde. Jetzt, am Abend, lese ich in einem schamanistischen Buch verschiedener indigener Stämme folgendes: „Die Kraft der Schlange ist Schöpferkraft, denn sie enthält Sexualität ebenso wie psychische Energie, Alchemie, Fortpflanzung, Transformation und Unsterblichkeit. Die Verwandlung des Kreislaufs aus Leben – Tod – Wiedergeburt ist in der Häutung der Schlange versinnbildlicht. Es ist die Energie der Ganzheit, der kosmischen Energie und der Fähigkeit, widerstandslos und willentlich alle Erfahrungen zu machen. Es ist das Wissen darum, dass alle Dinge in gleicher Weise Geschöpfe sind und dass die Dinge, die möglicherweise als giftig erfahren werden, mit der richtigen inneren Einstellung ebenso gut wie alle anderen gegessen, verdaut, integriert und verwandelt werden können. Thot, ein Bewohner von Atlantis, der später als Hermes auf die Erde zurückkehrte und der Vater der Alchemie wurde, hat als Symbol des Heilens zwei um ein Schwert gewundene, ineinander verschlungene Schlangen. Das volle Verstehen und Annehmen der weiblichen und männlichen Elemente in jedem Organismus erlaubt ein Zusammenschmelzen der beiden in einem und bringt dadurch göttliche Energie hervor.“ Aus dem Buch Karten der Kraft – Jamie Sams und David Carson

Dankbarer Weise komme ich, seit ein paar Tagen endlich wieder dazu, kontinuierlicher an diesem Buch zu arbeiten. Die Synchronizität, das Treffen mit der Schlange heute, ermöglicht mir an dieser Stelle, mit Hilfe der indigenen Weisheit, auszudrücken, wie ich sexuelle Energie empfinde. Das ist mir wichtig, dass Sie wissen, was ich sagen will, sobald ich sexuelle Energie erwähne. In dieser heutigen Welt, die gottlos und lieblos ist, wird so viel missverstanden. Vor allem, das, was heilig und heilend ist. So will ich hier mein Wort erheben, für Gott, fürdie Liebe, füreine authentische Spiritualität und eine heilige und heilende Sexualität.

Mir ist es wichtig, dieses sexuelle Thema zu bringen, da ich schon sehr früh mit dem Starkstrom des Sexus und der daraus resultierenden Frage: Was ist Liebe? In Berührung kam. Zeit meines Lebens begleitet mich diese Frage und dieser Starkstrom.

Jahrzehnte später, zum Zeitpunkt des spirituellen Aufwachens, erlebe ich dieselbe Intensität und Tiefe dieses Themas wieder. Die sexuelle Hochenergie, die sich in meinem Körper abspielt, finde ich geistig und seelisch wieder. Ich erlebe die spirituelle Energie ebenso intensiv und tief, wie die sexuelle und empfinde beide als gleichwertig stark. Wobei mir die spirituellen Erkenntnisse dienen, die sexuelle Kraft und die Liebes Frage in einem umfassenderen Sinn einzuordnen. Als ob Körper, Geist und Seele zu einer Einheit werden.

* Zu ihrem Schutz verändere ich die Namen.

Einleitung

Die Unversehrtheit der Seele ist einzig und allein von Bedeutung!

Namaste – „ich verbeuge mich vor Ihnen“ und ya azim „ich grüße das Göttliche“ in Ihnen“.

Mein Name ist Gerd Reuter. Es gibt Mächte auf der Erde, die ich weder heraufbeschwören, noch bekämpfen will. Wenn ich gegen diese Mächte kämpfe, gebe ich ihnen durch den Kampf Energie. Diese Energie nährt und stärkt diese Mächte. Ich meine hier die verselbständigten Mächte des unsagbar Bösen, dunkle und grausame Mächte. Die bisherige Welt liegt im Würgegriff einer immer unmenschlicher werdenden Grausamkeit. Das muss und wird ein Ende finden. Wie?

Ich gehe von der göttlichen Liebe aus, die stärker ist, als all dieses Böse. Ich gehe fest davon aus, dass in uns Menschen eine Liebe ist, die so stark ist wie Gott, die so stark ist, wie das Leben selbst. Diese bedingungslose und göttliche Liebe ist der Schlüssel, der die Tür zu einem kommenden Paradies öffnet. Auf der Erde findet, wahrscheinlich seit Anbeginn der Zeiten, ein Kampf zwischen Gut und Böse statt. Dieser Kampf spiegelt eine grundlegende Spannung im All wieder. Die Spannung zwischen Finsternis und Licht. Diese Spannung ist wichtig für die Erschaffung des Lebens, durch ständiges Werden und Vergehen. Diese Spannung ist eine Grundtatsache und ein Prinzip im All, sie ist zunächst neutral und frei von Wertung.

Erst durch die Entstehung des sich selbst reflektierenden Bewusstseins schon vor dem Menschen, bis hin zum Menschen, entwickelt sich die Fähigkeit, eine Wahl zu treffen – sich für das Licht oder die Finsternis zu entscheiden. Unglücklicherweise vermute ich hier den Ausgangspunkt für den Kampf zwischen Gut und Böse. Die Menschheitsgeschichte zeigt im Wesentlichen auf, dass zumeist die Wahl getroffen wird, bewusst oder unbewusst, sich für das Böse, das Dunkle, das Unlicht, zu entscheiden. Jedoch, durch angewendete, bedingungslose Liebe besteht die Möglichkeit, die Spannung zwischen Finsternis und Licht immer wieder auszubalancieren und die ursprüngliche Neutralität dadurch wieder in Harmonie zu bringen. Das ist eine bewusste Wahl. Diese bewusste Wahl zu treffen, ist sowohl der Auftrag, als auch die Aufgabe des Menschen in der Schöpfung. Das ist meine Grundannahme, soweit kann ich es derzeit sehen und weitestgehend formulieren.

Liebe das Böse gut! Logbuch eines Werdenden. Dieses Buch ist eine Einladung, geschrieben zu Ihrer Inspiration. Seit März 2006 bin ich dabei, ein gläubiger Mensch zu werden, bin ich dabei, einem spirituellen Prozess des Erwachens zu folgen. Dieser Prozess ist ein Weg und ich will die Schritte auf diesem Weg sichtbar machen und mitteilen. Ich ringe damit, achtsam und bewusst zu sein, für die Allgegenwart Gottes. Und, ich will der uns von Gott gegebenen bedingungslosen und grenzenlosen Liebe folgen. Das gewünschte Resultat ist dann die Anwendung dieser Liebe, indem ich mich dafür entscheide, einen heiligen und heilenden göttlichen Weg zu gehen.

Liebe das Böse gut ist eine Einladung, sich auf Gott und die bedingungslose Liebe einzulassen. Sich darauf einzulassen, Gott in Betracht zu ziehen. Ich stehe heute an einem Punkt, wo ich Gott als Sie/Es/Er wahrnehme. Gott ist also sowohl eine Person, welche ich als ein Wesen betrachte als auch unpersönlich, eine in allem Seienden existierende und gegenwärtige Energie und bewusste Intelligenz.

Wieso Gott?

Gute Frage. Ich bin des Öfteren in meinem Leben in eine sich teilweise bedrohlich anfühlende und existentielle Ratlosigkeit gekommen. Aufgrund dieser Ratlosigkeit muss und will ich geradezu und unbedingt in Erfahrung bringen, weshalb ich hier auf der Erde bin und was ich tun kann, damit die Ratlosigkeit aufhört. Die materialistischen Antworten waren und sind mir zu wenig. Aufgrund der Tatsache, dass ich bewusst sein kann, bewusst denken und fühlen kann, bewusst lieben kann, bewusst böse, destruktiv und zerstörerisch sein kann, bewusst tätig und schöpferisch sein kann, frage ich mich, weshalb ich so widersprüchlich sein kann? Die bislang einzig schlüssige Annahme ist, dass diese in mir seienden Fähigkeiten, die ja dem Menschen und anderen beseelten Lebewesen zu eigen sind, aus einer übergeordneten Intelligenz hervor gehen. Diese Intelligenz beinhaltet die Fähigkeiten, die ich gerade beschrieben habe und sie ist darüber hinaus in der Lage, ein ganzes Weltall, ein unendliches Universum hervorzubringen. Diese Intelligenz ist metaphysisch, statt materialistisch. So lautet eine weitere Grundannahme und Hypothese von mir.

Wer oder was hat uns gemacht?

Spätestens mit der Erkenntnis, dass weder meine Eltern noch irgendein anderer Mensch mich „gebaut und konstruiert“ haben, also dass etwas anderes als eine materielle, mechanische und zufällige Ursache der Grund meiner Existenz und der Existenz überhaupt sein muss, komme ich zu der Annahme, dass es etwas gibt, was die Ursache und Quelle der Existenz ist. Damit berühre ich eine menschheitsgeschichtliche Frage. In jeder Kultur finden sich Hinweise auf eine metaphysische Ursache, die Leben schenkt. Jede Kultur hat zwar einen anderen Namen dafür, jedoch werden die Auswirkungen dieser metaphysischen Ursache ähnlich oder gleich beschrieben, ich werde sie in diesem Buch im Wesentlichen Gott nennen. Da die Sprache eine Tendenz zur babylonischen Sprachverwirrung hat, betone ich nochmal, dass ich von einem Gott spreche, der zwar durchaus auch personale Züge hat, jedoch ist Gott – Sie/Er/Es, letztlich frei von geschlechtlicher Zuordnung.

Der Weg des Guten ist ein Weg durch den Dschungel des Bösen. Ich will gleich hier am Anfang klar sagen, böse zu sein ist mir durchaus vertraut. Böse zu sein basiert oft auf abgespaltenen und/oder verdrängten Bewusstseins- und Seeleninhalten, sowie aus biografischen und karmischen Erfahrungen. Manche Quellen ziehen in Betracht, dass auch die ganze Ahnenreihe, mit der wir verbunden sind, eine erhebliche Rolle spielt. Böse zu sein, ist eine bewusste Entscheidung. Mir liegt es fern, hier als ein scheinheiliger Moralapostel zu wirken. Aufgrund einer langen Kette von Erfahrungen, die mich bewusst, unbewusst und unterbewusst veranlassen, selbst „Böses“ anzurichten, weiß ich, wovon ich spreche. Doch ist mir mittlerweile der Preis des „eigenen böse Seins“ zu hoch, zu anstrengend und zu verletzend. Zumal es ja so ist, dass alles, was ich in Gedanken, Gefühlen, Worten und Taten aussende, früher oder später auf mich zurückkommt – wie ein Bumerang. Das, was aus dem Bereich des Bösen zurückkommt, habe ich zu oft als verstörend, verwirrend, verletzend erlebt, bis dahin, krank zu werden oder Unfälle zu haben.

Wie der Volksmund schon sagt: „Wie du in den Wald hineinrufst, so schallt es heraus.“

Gleichzeitig ist es mir wichtig, so wie ich um Gott ringe, auch dem Bösen auf die Spur zu kommen, dem Bösen ins Gesicht zu schauen und es zu begreifen. Ich werde dabei zu überraschenden und verstörenden Einsichten geleitet. Dafür bin ich letztlich dankbar. Ich bin deshalb dankbar, weil ich weiß, dass ich das Böse nur dann gutlieben und durch Liebe integrieren und heilen kann, wenn ich es deutlich erkenne.

Dennoch: Ich bin glücklich, wie angenehm sich Gott anfühlt, wie leicht es mir ums Herz ist, wenn ich Seiner Gegenwart folge. Es ist ein kontinuierliches und ständiges Ringen. Die „Siege“, die ich in Gottes Namen dabei erringe, fühlen sich befreiend an. Die Liebe, die ich dann fühle erzeugt eine angenehme Weite, das Atmen fällt leichter, der Blick wird klarer, das Gemüt atmet auf, Geist, Körper und Seele entspannen sich. Geist und Herz sind Eins und kohärent, Geist und Körper sind Eins und kohärent, Geist und Materie sind Eins und kohärent, Gedanken und Gefühle sind Eins und kohärent – Gott und Mensch sind Eins und kohärent. Auf dem spirituellen Weg lerne ich nach und nach zu akzeptieren, dass das Bewusstsein und das Leben ein Mysterium sind. Je tiefer meine Fragen werden, desto mehr verlieren bisherige vorschnelle Annahmen und Erklärungen an Bedeutung, mit denen ich mich lange zufrieden gegeben habe. Wie zum Beispiel, dass das Universum aus einem Urknall entstanden ist, dass Gott tot ist, dass die Schöpfung eine Verkettung von zufälligen biochemischen Prozessen ist, aus denen immer komplexere Zellen und schließlich Organismen, bis hin zu Pflanzen, Tieren und Menschen, entstanden sind, … usw.

Ich erreiche also einen Ausgangspunkt, an dem ich gewissermaßen immer wieder von vorne anfange und dabei hilft es mir, das Leben als ein Mysterium aufzufassen und mich darauf einzulassen. Ich lasse mich auf das ein, was unerklärbar scheint und dennoch da ist. In diesem Sinn ist Gott sowohl ein Mysterium als auch, nach meinem Empfinden, die schöpferische Intelligenz, die im All tätig ist und wirkt. Insofern bin ich wohl dabei, mich von einem gläubigen Menschen zu einem Mystiker zu entwickeln. Ein Mystiker – nach dem, was ich bislang darüber weiß – ist ein Mensch, der Gott lebendig erfährt und erlebt. In dem Erleben, im Erfahren Gottes komme ich zu dem Schluss, dass die Schöpfung einer Absicht und einem Sinn folgt.

Willkommen also zu diesem meinem Weg – in der Hoffnung, dass sich die mir gewonnene Zuversicht Ihnen mitteilt. Fern jeder Art von Belehrung, fern jeder Anmaßung, die alleinige Wahrheit zu kennen, fern jeden Anspruchs, zu 100 % genau zu sein.

Das Privileg

Ich will an dieser Stelle betonen, dass solche Überlegungen ein Privileg sind. Ein Privileg, welches zu nutzen nur in einem sicheren Lebensraum möglich ist. Dieser sichere Lebensraum ermöglicht Zugang zu Energie, Nahrung und Wasser und ist frei von akuten Kriegen.

Für einen großen Teil der Menschheit, z. B. für die verhungernden Menschen in Ostafrika; für die in Flüchtlingslagern lebenden Menschen, für die heimatlosen und hungernden Kinder; für diejenigen Menschen, die unter unwürdigsten Umständen leben und um ihr Überleben kämpfen; für die Frauen, Kinder und Männer, die jetzt zwischen den Fronten in den Kriegen zwischen Russland und der Ukraine, dem Gazastreifen und Israel sterben, will ich meine Stimme erheben. Zu lange hatte ich weggeschaut. Weil der Schmerz darüber zu groß war, dass in einer Welt, in der alles in Hülle, Fülle und einem unermesslichen Reichtum da ist, eine solch unerbittliche Ungerechtigkeit herrscht.

Was der Mensch dem Menschen antut, ist schlimm genug. Doch es geht ja weiter und weiter. Biotope werden zerstört, lebenswichtige Wälder sind abgeholzt, die Weltmeere und Wasservorkommen verdreckt und vergiftet, Arten ausgerottet, exzessive Agrar-Industrie vergiftet die Böden und Gewässer, Tiere werden in der Massentierhaltung gequält und in Schlachthöfen industriell vernichtet. Die Liste lässt sich endlos fortsetzen.

Ja basta, es ist genug! Diejenigen, die im privilegierten und sicheren Lebensraum leben, will ich anregen, dieses Privileg dafür zu nutzen, sich für das Wohl des Ganzen einzusetzen.

Ein Blick in die derzeitige Realität

Juli/August 2021 – verheerende Waldbrände an der Westküste der USA, in Italien, Griechenland, der Türkei, sowie nicht zu löschende in Sibirien. 38 °C gemessen am nördlichen Polarkreis. Vor ein paar Tagen enorme Hitzewellen mit mehr als 50 °C und nun die Überflutungen in Österreich, Deutschland, Belgien. Es ist zum verrückt werden, mein offenes Herz kann es kaum aushalten. Was muss noch geschehen? Meinem Empfinden nach fordert die Erde dazu auf, wach zu werden und die Schöpfung wieder in Ordnung zu bringen und einen nächsten Schritt in der Evolution zu machen.

In einer von Gott, Liebe, Natur und Schöpfung getrennten Welt herrscht Angst, Brutalität, Gewalt, Krieg und eine grausame Lieblosigkeit, eine kalte Gefühllosigkeit, eine gierige Zerstörung jeder Lebensgrundlage. Einige indigenen Stämmen sagen, dass sich der „zivilisierte“ Mensch kannibalisch aufführt.

Die „zivilisierte“ Menschheit, mit all ihrer Intelligenz, mit all dem schöpferischen Potential, steht am selbst geschaffenen Abgrund. Mittlerweile, in der heutigen globalisierten Welt, ist die ganze Menschheit betroffen, ausnahmslos. Ist das alles, wozu wir in der Lage sind? Alles, was erhaben, großartig, liebenswert, einmalig und schön ist, was wir einst liebten – zu vernichten? Das Leben selbst, den Ausdruck einer allumfassenden schöpferischen Gegenwart und Intelligenz zu zerstören?

Wir sind zu mehr in der Lage!

Es gibt einen „Wermutstropfen“, da sich die Energien des Bösen im Menschen – ob bewusst und/oder unbewusst und unterbewusst ist dabei fast nebensächlich – Bahn brechen und das schöpferische Potenzial sabotieren. Das ist eine Erfahrungstatsache. Lange versuchte ich, das innewohnende Böse zu leugnen, zu verdrängen und zu verneinen. Mit dieser Haltung bin ich allerdings ein Nährboden für die Aktionen des Bösen, des Dunklen. Es gehört wohl zu der Absicht und dem Sinn der menschlichen Existenz, dass ich, dass wir in der Lage sind, gegen die Liebe, gegen das heilige Leben zu handeln – mittels der Kraft des freien Willens. Dieser ist ein Segen und ein Fluch zugleich. Wir sind in der Lage, Fehler zu machen, und wir sind in der Lage, die Fehler zu korrigieren.

„Wenn du Fehler machst, dann verpass nicht auch noch die Lektion“ Aussage des Dalai-Lama, zur Jahrtausendwende.

Ich will nochmal betonen, es liegt mir fern, ein Moralapostel zu sein, da ich mir mittlerweile des Bösen in mir bewusst bin, das Böse also gut kenne. Im Verlauf des Buches will ich ausarbeiten, weshalb und warum ich das sage.

Dennoch, gerade deshalb, liegt es mir sehr am Herzen, dass die Erde ein besserer Ort wird. Sie ist unsere Heimat, unsere Mutter, unsere Liebe. Das mag kitschig klingen, jedoch ist mir, seitdem ich ein Kind war, klar, dass ich in einer anderen, gesunden Welt leben will und mit dafür verantwortlich bin, diese andere Welt aufzubauen, in der ich leben will. Eine Welt, die frei ist von Angst. Das ist eine Entscheidung, basierend auf Selbstachtung, Selbstakzeptanz, Selbstbewusstsein, Selbsterkenntnis und Selbstverantwortung.

„Die Angst muss von der Erde verschwinden“ sagte einst Michail Gorbatschow.

Was ist los mit uns Menschen?

Karma

Ich will mein Privileg dafür nutzen und diejenigen Kräfte erkennen und zum Ausdruck bringen, die Schluss machen mit den Flüchtlingslagern, den Kriegs-, Krisen- und Notgebieten dieser Welt. Karma ist ein Begriff aus dem Sanskrit. Das Karma ist wie ein Rad, es wird auch Schicksalsrad genannt. Dieses Rad dreht sich so lange immer wieder an dieselbe Stelle, bis die bisherige Ursache/Wirkung-Verknüpfung erkannt und ersetzt wird durch eine andere Ursache/Wirkung-Verknüpfung. Es besteht die Möglichkeit, sowohl das Menschheitskarma, als auch das persönliche Karma zu verändern. Ja, es besteht sogar die Möglichkeit, das Schicksalsrad zu verlassen. Die Veränderung besteht zum einem darin, das Karma-Gesetz von Ursache und Wirkung zu akzeptieren und zu kennen. Zum anderen, dieses Gesetz zu erkennen und damit zu wissen, ich, also der Mensch, kann eine andere Ursache setzen, und dadurch wird sich entsprechend eine andere Wirkung manifestieren.

Wie es in der matriarchalen Kultur war, fällt mir schwer einzuschätzen. Durch langjährige Charakterarbeit und der speziellen Forschung innerhalb meiner Zeit in einer Gemeinschaft, kann ich klar sagen, dass spätestens mit der patriarchalen Kulturentwicklung, im Wesentlichen geprägt von Eroberungskriegen und imperialistischen Herrschaftsstrukturen, jeder Mensch schwerwiegende Traumata in sich trägt. Gewalt, Krieg und Machtmissbrauch sind Ursachen und bewirken innerhalb der derzeitigen patriarchalen Welt Wirkungen, die im wesentlichen Leid mit sich bringen.

Das Gesetz des Karma besagt, es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung. Jeder Gedanke, jedes Gefühl, jedes Wort und jede Tat lässt sich als eine Schwingung mit verschiedenen Frequenzen auffassen. Sie sind die Ursache. Eine Schwingung, die entsprechend ihrer Frequenz Energie erzeugt. Diese Energie wird sich, entsprechend ihrem Inhalt, manifestieren. Die Manifestation ist die Wirkung. Die vedische Beschreibung des Karma besagt Folgendes, wie in dem Buch „Bhagavad Gita – Wie sie ist“ – von Sri Srimad A.C., beschrieben wird:„Handlung, die immer eine materielle Reaktion – ob gut oder schlecht – nach sich zieht und den Ausführenden an den Kreislauf von Geburt und Tod bindet. Gesetz des Karma; Gesetz von Aktion und Reaktion.“

In der Bhagavad Gita gibt es weitere, aufschlussreiche Ausführungen zum Karma. Dazu ergänzend zwei Aussagen von Rudolf Steiner:

„Das universelle Schicksalsgesetz von Ursache und Wirkung besagt, dass jede physische, seelische oder geistige Wirkung, die von einem Wesen ausgeht und – bewusst oder unbewusst – die geistig-kosmische Ordnung stört, auf dieses selbst zurückschlägt und auch dessen eigene innere seelisch-astrale Ordnung stört und in Disharmonie zur geistigen Weltordnung bringt und dadurch sein Schicksal bestimmt.“

Das, was wir als einzelner Mensch tun, sowie das, was die Menschheit tut, hat unmittelbare Auswirkungen, die auf einen selbst zurück kommen. Jeder Mensch ist verantwortlich für seine Taten und die daraus entstehenden Konsequenzen. Neben dem persönlichen Karma gibt es ein Menschheitskarma. Auch die Menschheit als Ganzes ist verantwortlich für ihre Taten und die daraus entstehenden Konsequenzen. Beide sind miteinander verwoben. Dazu weiter, aus der Gesamtausgabe 100, Seite 86, von Rudolf Steiner:

„Neben dem individuellen Karma hat der Mensch, insofern er immer auch einer Menschengemeinschaft und damit einem Gruppen-Ich angehört, auch ohne jede persönliche Verfehlung Anteil am Gemeinschaftskarma, z. B. am Familienkarma, am Volkskarma usw. und insbesondere am Menschheitskarma. … Der Mensch gehört der ganzen Welt an und hat auch sein Schicksal in der Gesamtheit. Das Karma betrifft nicht nur den einzelnen Menschen, sondern es geht auch über das Leben von ganzen Völkern dahin.“

Wie schon gesagt: „Wie du in den Wald hineinrufst, so schallt es heraus.“

Das Karma, als Schicksalsrad, dreht sich also solange immer wieder an dieselbe Stelle, bis die bisherige Ursache/Wirkung-Verknüpfung erkannt ist und ersetzt wird durch eine andere Ursache/Wirkung-Verknüpfung. Ich finde es wichtig zu wissen, dass diese Veränderung des Schicksals dem Menschen möglich ist. Kraft seines, von Gott gegebenem, innewohnenden Potentials. Kraft seines Geistes. Kraft seiner Intelligenz. Kraft seiner Mitschöpferkraft. Kraft seiner Liebesfähigkeit. Dieses innewohnende Potential setze ich gleich mit dem in uns wohnenden Christusbewusstsein.

Es stehen der Menschheit, jedem selbst drei Möglichkeiten zur Verfügung:

Das Karma so zu lassen, wie es seit tausenden von Jahren praktiziert wird – was voraussichtlich zur vollständigen Zerstörung alles Lebendigen führt.

Das Karma zu verändern, z. B. durch die Entscheidung, für das Wohl des Ganzen zu wirken. Das setzt allerdings voraus, sich seiner unterbewussten/unbewussten Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen bewusst zu werden und die Entscheidung zu treffen, seinen Charakter von einem „selbstsüchtigen“ Ich zu einem wahren Ich, zu einem bewussten Selbst zu entwickeln.

Das Karma-Gesetz zu verlassen – mittels des Christus-Geistes in uns, der „Schnittstelle“ zu Gott, der uns beauftragt und befähigt das „Königinnenreich der Göttin – das Königreich Gottes“ zu erkennen, zu ehren, zu pflegen und wieder aufzubauen. In dem Buch von Emmet Fox „Die Bergpredigt“ formuliert er eindeutig und klar, dass, sobald im Menschen das Christusbewusstsein aktiviert ist und angewendet wird, diese Möglichkeit gegeben ist, das Karma-Gesetz zu verlassen.

Vor kurzem bin ich auf einen bemerkenswerten Mann gestoßen, Kurt Tepperwein. Er geht noch einen anderen Weg, indem er sagt, wir sind vollkommenes Bewusstsein. Das hat er im Laufe seines Lebens erlernt und praktiziert es. Dieses vollkommene Bewusstsein ist immer im Jetzt und ist unsere Natur. „In der Wirklichkeit Ihres wahren Seins sein, bei Bewusstsein und im Jetzt sein. Und, es geschieht kein Karma mehr. Sie erleben noch den Rest Karma, doch jedes weitere Karma bleibt aus“. Zitat aus einem YouTube Video mit ihm.

In meinem Buch nenne ich dieses vollkommene Bewusstsein meistens Christusbewusstsein. Wie es auch benannt wird, in diesem „sich seiner selbst gewahr sein“, also sich seines „So Seins“ bewusst zu sein, liegt die Möglichkeit, im Jetzt Ursachen zu setzen, die sich als Wirkungen in unserem Leben verwirklichen. Aus diesem Bewusstsein heraus nehme ich als Schöpfer aktiv teil an der Schöpfung und kann diejenigen Ursachen setzen, die die gewollten Wirkungen mit sich bringen, die mich aus dem Karma/Schicksalsrad befreien. Das bedeutet sich seiner selbst, als authentisches und wahres Ich bewusst zu sein. Sowie sich als Kind Gottes und der Einheit bewusst zu sein. Derjenigen Einheit, aus der Gott selbst, die schöpferische Intelligenz, hervorgegangen ist. Die Einheit ist komplexer als die Dualität und die Polarität. Sie ist, als übergeordnete Wirklichkeit, frei von dem Ursache-Wirkung-Dualismus. Das Karma-Gesetz zu verlassen, klingt zwar bislang wie eine Utopie, jedoch halte ich es für die Bestimmung des Menschen, im Paradies, im gelobten Land, zu leben. Das ist unser Geburtsrecht. Das ist die Anwendung und Freisetzung des uns innewohnenden Potentials.

Das innewohnende Potential

„God’s greatest gift to you is your unlimited potential – your greatest gift to God is to use that potential to the fullest.” Diesen Spruch fand ich in einem Restaurant, an einen Kühlschrank geheftet. Er hat mich zu diesem Absatz inspiriert und stammt von James Arthur Ray.

Dieser Spruch macht mir Mut und erzeugt Freude und Zuversicht. Großartig, welche Möglichkeiten uns Menschen in die Wiege gelegt sind. In diesem Buch will ich so viel „Schutt“ wie möglich beiseite räumen, welcher dieses Potential blockiert. Das größte Geschenk, welches ich Gott machen kann, ist also dieses Potential durch Anwendung voll und ganz zu nutzen. Mein erster Schritt der Anwendung ist, die Aussage über das uns von Gott gegebene unlimitierte Potential anzunehmen und für wahr zu halten. Mein zweiter Schritt ist, gemäß dieser Aussage mein Leben daraufhin Auszurichten. Daraus ergibt sich mein Weg. Dieses innewohnende Potential frei zu legen, beinhaltet sich selbst zu erkennen, sich selbst zu achten, sich selbst zu lieben. Daraus ergibt sich Selbstverantwortung. Die bislang abgegebene Verantwortung an Eltern, Schule, Kirche, Autoritäten und Staat, hole ich zu mir zurück. Die bisherigen Schuldverschiebungen gegen diese „Institutionen“ lege ich mehr und mehr ab. Ein Akt der Selbstachtung und Selbstakzeptanz. Der tut sehr, sehr gut.

Das göttlich innewohnende Potential steht dem Menschen uneingeschränkt zur Verfügung. Es ist im Menschen, damit es angewendet und genutzt wird. Zu diesem Potential gehören: Anteilnahme, Bewusstsein, Empathie, Gedanken, Gefühle und Glaube, Harmonie, Intelligenz, Kraft, Liebe, Mitgefühl, Schönheit, Vollkommenheit und Wille. Meiner Wahrnehmung entsprechend machen uns diese Gaben zu dem Ebenbild Gottes. Diese Gaben sind der Grund, weshalb wir über ein ethisches Gewissen verfügen, lieben können und die Intelligenz verfügen, eine Welt zu erschaffen, die frei ist von Angst und die auf das Wohl des ganzen Lebens auf Erden ausgerichtet ist.

In jedem Menschen, und ich vermute in allem Seienden, existiert ein göttlicher Funke. Ein Funke, wenn er auf dem Zunder landet, entfacht ein Feuer. Das Potential des Funken entfaltet somit seine Kraft. Dieses Potential ist grenzenlos und ohne Limit. Es kann immer und jederzeit entfacht und angewendet werden. Dazu ist es ja da und in uns. Neben der Schöpferkraft hat Gott das Vertrauen, dass wir als „Kinder“ Gottes dieses Potential schöpferisch und verantwortungsbewusst anwenden. Wobei mehr als zu hinterfragen ist, inwieweit das bisherige Verhalten des Menschen in Übereinstimmung ist mit dem in uns von Gott, der schöpferischen Intelligenz, gesetzten Vertrauen. Aus eigenen Erfahrungen weiß ich, es gehören viele Irrungen, Wirrungen und Sackgassen dazu. Es ist gut, freundlich und gnädig zu sich zu sein, auch in Momenten des Scheiterns. „Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitergehen“, das ist eine schöne Aussage, die dieses „Scheitern“ treffend beschreibt.

Alentejo – Portugal

Das Coronavirus hat die ganze Welt im Griff. Es ist der 4.4.2020. Heute beginnt die Reise. Die Reise, dieses Buch zu schreiben. Die Reise heraus aus der Angst, heraus aus dem Zweifel, heraus aus der Ungewissheit. Ich will dasjenige mitteilen, was mir auf diesem Weg Mut macht. Ich folge dabei meiner Intuition und lasse es zu, dabei durchaus naiv zu sein. Die Naivität hilft mir zu staunen, was wahrlich adäquat ist, im Angesicht der unermesslichen Schönheit des Alls und der Schöpfung, der atemberaubenden und erstaunlichen Harmonie und Präzision der Abläufe in den unendlichen Weiten des Alls sowie in Biotopen und unserem Körper.

„COVID-19“ ist ein Zen-Schlag für uns, für die Menschheit. Die Herausforderung besteht darin, aufzuwachen in das innewohnende Potential. Es gilt, seine Gaben zum Wohle aller anzuwenden.

„COVID-19“, dieses Virus existiert, unbestritten. Das Virus wird jedoch missbraucht. Waren vormals Erkältungen, Grippe und Infektionen zum Leben dazugehörend, wird mit diesem Virus die ganze Menschheit in Angst, Paranoia und Schrecken versetzt. Das Böse zeigt ungeschminkt seine Fratze. Sind die, die das Böse wollen, am Ende? Bakterien und Viren gehören nun ein mal zum Leben dazu, sie sind lebenswichtig. Gerade das Durchleben jeder Art von Infektion macht einen kräftiger und stärker. Der Körper ist auf das Leben hin geschaffen und mit allem ausgestattet und wird durch jede Infektion stärker.

„COVID-19“, falls es noch korrekt ist, es so zu sagen. Mittlerweile wird „ein Kaninchen nach dem nächsten aus dem Hut gezaubert“. Wir schreiben November 2021. Nach der Mutation in die Delta-Variante – dazwischen gab es noch die Mutation B 1.1.529, sind wir jetzt bei der Omikron-Mutation/Variante. Wird es weiter und weiter so laufen? Vor Corona haben sich Grippen und Erkältungen ebenfalls stetig entwickelt und verändert. Ab der „Corona-Zeitrechnung“ wird jedoch alles auf dieses Virus bezogen, damit die Kette der sich verschlimmernden Pandemie ununterbrochen bleibt!?! Die Impfungen halten weniger, als sie versprechen. Der zunehmende Ausschluss, die einsetzende Diffamierung – kurz vor der absoluten Kriminalisierung – von denjenigen Menschen, die sich erlauben, selbst zu bestimmen, was, wann, wie mit ihnen gemacht wird, ruft Erinnerungen wach. Wird in naher Zukunft der „Ungeimpfte“ ein „unwertes Leben“ sein? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Ich gehe fest davon aus, dass die Menschheit aufgerufen ist, innezuhalten und die bisherigen Verhaltens- und Konsumgewohnheiten zu überdenken und zu verändern!

„COVID-19“ ist eine Katharsis/Reinigung, bis in die tiefsten Tiefen, durch alle Ebenen und Schichten unserer Existenz, gründlich und fundamental. Die Menschheit, die Natur, die Welt hält inne, für einen Blick in die bisherige Realität und kommt in Berührung mit der Wirklichkeit. Ich benutze das Wort Realität im Sinne der von uns Menschen gemachten Welt. Das Wort Wirklichkeit beinhaltet diese Realität und geht zugleich weit darüber hinaus. Wirklichkeit ist demnach diejenige Welt, in der die Erde, der Mensch, das Kreatürliche und die Natur sowie die Sonnensysteme und die Galaxien existieren, das Welt-All, die schöpferische Intelligenz – Gott. Unsere Mutter Erde/Gaia ist ein, in der Wirklichkeit seiender, beseelter Organismus. Alles, was existiert, ist beseelt, erhaben, komplex und zum Staunen. Des weiteren ist erstaunlich, dass sich die Existenz in Wirklichkeit immer weiter entwickelt, durch Evolution. Dadurch vervollkommnet sich alles Existierende und wird immer komplexer.

Ein Aspekt der Evolution

Die Evolution entwickelt sich permanent. Diese Entwicklung führt dazu, die das Leben bejahenden Resultate zu erkennen. Alle geistigen, künstlerischen, philosophischen, wissenschaftlichen, spirituellen und religiösen Richtungen sind für diesen Erkenntnisprozess von Bedeutung. Bedeutend im Versuch, dem Mysterium des Lebens sowie der göttlichen Wahrheit und Wirklichkeit auf die Spur zu kommen. Alle Kulturen beruhen im Grunde – in ihrer Essenz – auf einer aus der Schöpfung kommenden Ethik. Sie ruhen auf den Pfeilern derjenigen Erkenntnisse, die im Laufe der evolutionären Entwicklung das Mysterium erkennbarer und begreifbarer machen. Das Mysterium des Lebens selbst, die ungreifbare Unendlichkeit des Alls, ist durchwoben von einer schöpferischen und universellen Intelligenz – zu der ich gerne Gott sage. Gott ist der umfassende, zugleich sich jeder Definition entziehende Begriff. Gott ist eher ein Seins-Zustand. Das „Phänomen“ einer numinosen, schöpferischen Intelligenz, eines sich im All befindenden, aktiven Bewusstseins. Das Schöne ist, dass wir die ganze Zeit, auf immer und ewig, mit diesem aktiven Bewusstsein verbunden sind. Wir sind Teil dieses Bewusstseins und zugleich latent das ganze Bewusstsein. Das ist eine weitere Wahrnehmung, wie ich das innewohnende Potential erlebe.

Suchen und finden

Zeit meines Lebens, von Kindesbeinen an, versuche ich, etwas zu begreifen, zu verstehen, was sich im Unbekannten befindet. Ich fühle „etwas“. Dieses Etwas nehme ich wahr und nehme es „für wahr“. Also mache ich mich auf die Suche und werde fündig, in einem langen, immer noch andauernden Prozess. Auf diesem Weg offenbart sich: es gibt einen Sinn, es gibt eine schöpferische Intelligenz. Es gibt Göttinnen – Artio, Astarte, Bastet, Durga, Eris, Freya, Hathor, Indra, Isis, Itzpapalotl, Kali, Maat, die Nossa Senhora, Nike, Nuit, Shakti/(Shiva), Tara, …, um nur einige Göttinnen zu nennen. Es gibt Gott – Allah, Brahman, Jahwe, Sri Krishna, Odin, Shiva/(Shakti), Vishnu …

Es gibt die indigenen Völker, die diese göttliche Signatur ehren in den Bäumen und Wäldern, den Tieren, den heiligen Kraft- und Zeremonie-Orten, denn Wasserquellen usw. Jede Kultur hat für die göttliche Signatur ihren eigenen Ausdruck. Ohne diese schöpferische Intelligenz bliebe das Leben für mich unverständlich. Die göttliche Welt der verschiedenen Weltreligionen ist eine kunterbunte und vielfältige Welt. Das Eine, Unendliche, Ewige manifestiert und offenbart sich dem Menschen auf unterschiedlichste Art und Weise. Die Beschäftigung mit den göttlichen Vorstellungen der verschiedenen Völker ist faszinierend.

Ich werde mich im Wesentlichen „christlich“ ausdrücken. Das Christentum ist in diesem Leben meine Kultur. Doch der Weg, ein gläubiger Mensch zu werden, ist ein interreligiöser, spiritueller Weg. Je weiter ich auf diesem spirituellen Weg voranschreite, desto mehr unterschiedliche Quellen erregen mein Interesse. Und das Erstaunliche ist, in der Tiefe sind sich die authentischen Quellen des indigenen Mysterien-Wissens, des schamanischen Wissens, der Mysterien-Schulen und die spirituellen Quellen der Religionen im Wesentlichen einig. Obwohl die Symbole variieren und die Göttinnen und Götter andere Namen tragen. Das Göttliche wurde und wird angebetet, in Bergen und Flüssen, als Devas, Elfen, Feen, das kleine Volk, Kobolde und Zwerge, bis hinauf in die Galaxien und Sterne. Doch in der Quintessenz wird das Mysterium des Lebens ähnlich oder gleich ausgedrückt und empfunden. Es gibt sozusagen einen durchgehenden roten Faden, der darauf hinweist, wir Menschen sind „Spirituelle Wesen“ mit menschlichen Erfahrungen. Die Welt ist komplexer als unsere dreidimensionale Wahrnehmung. Und diese komplexe Welt ist aus Gott, ist aus einer schöpferischen Intelligenz hervorgegangen.

Grundlegendes

Der apokalyptisch bedrohliche Grundzustand auf der Erde ist mir schon seit meiner Geburt zu viel. Ich empfinde und fühle die Grausamkeit und Zerstörung. Es ist mehr als genug. Dass sich dieser apokalyptische Grundzustand noch steigert und verschlimmert, das hielt ich lange Zeit für unmöglich und unvorstellbar. Ich gehe davon aus, dass es eine Kraft im Menschen gibt, die willens und in der Lage ist, die Apokalypse im Sinne des Untergangs zu beenden. Diese Kraft und dieser Wille befinden sich ausnahmslos in jedem Menschen. Diese Kraft empfinde ich als bedingungslose Liebe.

Ich gehe vom ewigen Leben aus. Von Reinkarnation, von der ewigen Existenz der Seele.

Ich gehe davon aus, dass Christus, die Anwesenheit Gottes im Menschen, ausnahmslos in jedem Menschen existiert.

Ich gehe davon aus, dass Ahriman, die Anwesenheit des Teufels/des Bösen, ausnahmslos in jedem Menschen existiert.

Ich gehe davon aus, dass wir Menschen dazu bestimmt und in der Lage sind, zu wählen: Gehen wir den Weg des Guten oder den Weg des Bösen? Es ist die Aufgabe des Menschen, diese Dualität des ewigen Kampfes zwischen Gut und Böse zu erkennen und die daraus resultierenden Konsequenzen zu beenden.

Ich folge im Wesentlichen meinen Gefühlen und meiner Intuition. Schon vor meiner Lehre als Handwerker wollte ich unbedingt ein Intellektueller werden, ein geistiger Mensch, der logisch denken kann und geistig alles durchdringt. Bis heute halte ich das für ein ehrenwertes Ziel. Doch im Verlauf meines Weges erkannte ich, dass ich zuerst fühlend wahrnehme und dann versuche, das Wahrgenommene geistig einzuordnen und zu verstehen. Dass ich mehr ein Gefühlsmensch bin, kann ich mittlerweile akzeptieren, doch das hat sehr lange gedauert. Ich teile das hier mit, da ich weitgehend alles, was ich schreibe, zuerst fühlend und intuitiv erfasse. Das ist für Sie wichtig zu wissen, vor allem, wenn ich versuche, mich auf wissenschaftliche Aussagen zu stützen. Ich schätze zwar das wissenschaftliche Denken, jedoch das intuitiv Wahrgenommene dann wissenschaftlich zu formulieren, stellt eine größere Herausforderung für mich dar, als ich wahrhaben will. Dabei bin ich immer wieder fasziniert und verblüfft, dass sich vermehrt spirituelle Empfindungen in wissenschaftlichen Aussagen formuliert, wiederfinden. Es drängt sich der Eindruck auf, dass sich die Wissenschaft immer öfter mit der spirituellen Welt überschneidet. Ich werde versuchen, so genau und präzise wie möglich zu sein, die benutzten wissenschaftliche Aussagen wiederzugeben, obwohl es sein kann, dass ich dabei eher „ungenau und unscharf“ bin.

Es wird im Verlauf des Buches auch zu Widersprüchen kommen. Das ist unvermeidlich, da sich auf dem spirituellen Weg die Einsichten ausweiten, weiter entwickeln und verändern. Der Weg, ein gläubiger Mensch zu werden, bringt mich Schritt für Schritt dem Göttlichen näher. Während ich Gott näher komme, verändert und verfeinert sich meine Wahrnehmung von Gott. Wem die Sufi Barracks oder die Zen Koans bekannt sind, dem werden das Paradoxe und die Widersprüche bekannt vorkommen. Widersprüche gehören zum Leben dazu und bringen eine gewisse Dynamik mit sich.

Die drei Lebensphasen

Zu meinem 60sten Geburtstag, am 12. 6. 2021, fasse ich einen Entschluss und betrete, absichtlich und bewusst, meine dritte Lebensphase, mit der Grundhaltung: Ich bin ein Mitarbeiter/Mitschöpfer Gottes! Als dieser halte ich mich nun bereit, empfänglich und offen, für die Weisungen Gottes. Damit löse ich mich von der ersten Lebensphase, ein Handwerker aus einer Handwerkerfamilie zu sein. Enttäuscht, wütend und rebellisch zugleich.

Ich löse mich von der zweiten Lebensphase, Mitarbeiter an einem globalen Projekt für eine „Neue Kultur“ zu sein. Diese Lebensphasen sind Vorbereitung gewesen und ich lerne mehr und mehr die Qualitäten dieser Phasen, die ich wertzuschätzen lernen darf, zu integrieren. Die Integration besteht u. a. darin, dass ich zu akzeptieren und wertzuschätzen lernte, „nur“ ein Handwerker zu sein. Dass ich lernte, meine Eltern zu sehen und zu verstehen, dass sie ihr Bestes taten. Mit bestem Gewissen und Wissen. Das Wichtigste jedoch ist, dass ich lernte, trotz aller Schwierigkeiten, sie zu lieben. Gott sei Dank habe ich es ihnen vor geraumer Zeit gesagt.

Der gesamte Weg durch die Gemeinschaft, mit allen Höhen und Tiefen, hat meinen Charakter verfeinert. Er hat mich gelehrt, den menschlichen Fehlern und Schwächen gegenüber tolerant zu werden, durch das Wissen, dass jedem Menschen die Fähigkeit zu lieben gegeben ist, dass es möglich ist, sich zu verändern und sich weiter zu entwickeln.

Hinweis zum besseren Verständnis

Ich weise darauf hin, dass ich mich durchaus auf umstrittene Aussagen, Quellen und/oder Menschen und Gruppen beziehen werde. Mir geht es dabei mehr um die dort gewonnenen Aussagen, die Essenz der erarbeiteten Aussagen, in Anerkennung und im Bewusstsein über die „Fehlbarkeit“, denn irren ist menschlich. Es ist wichtig, Fehler zu machen, sie zu akzeptieren, dann zu erkennen und diese schließlich zu korrigieren.

„Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht 10000 Meilen in seinen Mokassins gelaufen bin“. Sinngemäße Worte aus dem Gebet eines Apachen.

Ich werde von Gott, Liebe, Spiritualität, Sexualität, Teufel und das Böse sprechen. Das mag befremden. Ich bin mir bewusst, damit in eine bestimmte Ecke gestellt zu werden. Es ist gut möglich, mich für einen „Schwurbler“ (absurdes Wort), einen Verschwörungstheoretiker oder sonst etwas zu halten. Ich will lediglich etwas herausfinden über die Liebe und das Bewusstsein, da diese beiden Themen mich von Kindesbeinen an begleiten. Deshalb erlaube ich mir, von den „absurdesten, dreckigsten und staubigsten“ Winkeln, bis hinauf zu den erhabensten Winkeln des „Wahren, Schönen und Guten“ zu blicken. Erst in einer weitgehenden Gesamtschau lässt sich wohl die Spreu vom Weizen trennen. Ich will, soweit und so tief wie möglich, herantreten an archetypische, seelische Bilder und Inhalte – konfessionsfrei, interreligiös und forschend.

Gott, Liebe, Spiritualität, Sexualität, Teufel und das Böse begreifen zu lernen und zu nutzen, für die Entwicklung der Aussagen, das ließe sich sicher auch abstrakter, psychologischer, wissenschaftlicher formulieren. Auch ohne die Worte Gott, Liebe und Teufel gibt es ja Angst, Gewalt, Grausamkeit, Krieg und die Zerstörung der Lebensgrundlagen auf Erden. Doch da mich diese Begriffe, diese Worte schon lange auf meinem spirituellen Weg begleiten und beschäftigen, sind sie mir vertraut. Um es bildlich auszudrücken, sie sind das Skelett, dass den Körper dieses Buches tragen soll.

Ich werde mich „des Öfteren wiederholen“. Damit ist eine Absicht verbunden, die darin besteht, wie bei den Gebetsmühlen immer wieder das Wesentliche zu betonen. Damit jedes Missverständnis von vornherein klar gestellt ist: Die konkreten Auswirkungen des Bösen auf der Erde sind zu grausam, über die Grenze des Aushaltbaren und Sagbaren hinaus. Dennoch wage ich es, Lösungen in Betracht zu ziehen und hier vorzustellen, die sich mir auf dem spirituellen Weg zeigen.

Des Weiteren will ich deutlich sagen, dass mir die scharfe Kritik an den politischen Strukturen, in diesem Buch, wichtig ist. Dabei ist mir klar, dass ich einen zu einseitigen Standpunkt gegenüber diesem komplexen politischen Thema einnehme. Das entspringt meinem heiligen Zorn. Der heilige Zorn entsteht, wenn die grundsätzliche Absicht von Politik, dem Gemeinwohl zu dienen, zu Korruption und Machtmissbrauch verkommt. Ich anerkenne, wenn Politik glaubwürdig ist, wenn Politik wirklich darauf basiert, an sozialen Strukturen zu arbeiten, die geeignet sind, komplexe gesellschaftliche Systeme zu koordinieren. Ich halte es für möglich, dass diese Zeit angebrochen ist, in der sich die Politik wieder an ethischen Prinzipien orientiert. Liebe das Böse gut.

Willkommen

Herzlich Willkommen bei diesem Versuch, einen Ausweg aus der globalen Krise und Not zu finden. Einen selbstbestimmten und verantwortlichen eigenen Weg zu gehen. Zum Wohle des Lebens, zum Wohle des Ganzen, zum Wohle der ganzen Welt. Ich will mit diesem Buch eine Möglichkeit für diesen Weg aufzeigen. In der Hoffnung Mut zu machen, dabei sein Herz zu öffnen und der Liebe zu folgen.

„Du kannst nicht ‚nicht erlöst‘ werden. Es gibt keine Hölle, außer der, dass du dies nicht weißt“. Sagt Shams-e Tabrizi, in dem tiefgründigen Buch „Die vierzig Geheimnisse der Liebe“ – von Elif Shafak

Bescheiden und Dankbar, in aufrechter Demut, von Herzen und in wachsender Liebe – Namaste und Ya Azim

1. Kapitel: Liebe das Böse gut

Logbuch und Notizen eines Werdenden

Liebe das Böse gut.In einem geöffneten seelischen Moment fiel mir dieser Titel zu. Der Titel, der dieses Buch inspiriert. Dieser Titel führt zu Erkenntnissen. Diese Erkenntnisse führen zu einer Konsequenz. Die Konsequenz, sich zu entscheiden. Diese Entscheidung gilt es letztlich, in jedem Augenblick zu treffen. Wähle ich das Böse oder wähle ich das Gute?

Ausgestattet mit dem göttlich gegebenen innewohnenden Potential, ergänzt durch diese Entscheidungsfähigkeit, ist es für uns alle möglich, dem weltweiten Massaker und den Grausamkeiten gegen das Leben ein konstruktives Ende zu setzen – auch wenn der Krieg zwischen Ukraine und Russland eine andere Sprache spricht, sowie die Eskalation zwischen Israel und Palästina/Gazastreifen.

Dennoch hat die Menschheit auch längst damit begonnen, sich für das Leben auf der Erde einzusetzen. Beispiele dafür sind: Reinigung der Weltmeere und Wasserkreisläufe, Aufforstungen und Wiederbewaldung, Wüstenbegrünung; Veränderungen in der Energiepolitik durch die Reduzierung der Nutzung fossiler Brennstoffe; steigendes Bewusstsein für die Bedeutung echter Nahrungsmittel, zunehmender Anbau durch biologische Landwirtschaft; Aufbau lokaler und regionaler Netzwerke; steigendes Bewusstsein für die Rohstoff- und Ressourcenschonung, für die Abfallvermeidung und die zunehmende Umsetzung effizienten Recyclings. Erste konstruktive Ansätze lassen sich also erkennen. Ich gehe des Weiteren davon aus, dass die engagierten und verantwortungsbewussten Menschen sich darüber im Klaren sind, dass dies nur die ersten Schritte sind.

Das uns von Gott gegebene innewohnende Potential wirkt im Kern des Menschen als bedingungslose, selbstlose Liebe, als