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Hörst du sie nicht, die Tiere, die Bäume, die Blumen? Doch, auch die haben ihre Sprache, nur sind es nicht unsere Worte. Schau sie dir genau an! Beobachte sie im Frühling, Sommer, Herbst und Winter! Sie sprechen zu uns, wenn sie sich bewegen, wenn sie zu uns kommen oder weglaufen, wenn sie Blätter bekommen und blühen, wenn sie die später wieder abwerfen, wenn ihre Früchte wachsen, wenn sie duften. Sie alle sprechen untereinander und zu uns, denn wir gehören zusammen. Deshalb: Lernt auch mit den Augen zu sprechen! Und stellt euch mal an einen besonders großen Baum, lehnt euch an ihn und schließt die Augen - vielleicht könnt ihr ihn dann hören!
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Seitenzahl: 38
Veröffentlichungsjahr: 2020
Mit einer Kindheit voller Liebe kann man ein halbes Leben hindurch die kalte Welt aushalten.
(Jean Paul)
Liisa’s kleine Abenteuer Welt
Der große Traum vom kleinen Pferd
Glückliche Schweine im Matsch
Ball-Obst kann gefährlich sein
Fee, der liebste Hund der Welt
Ein besonderes Ereignis
Fahrrad, auch Drahtesel genannt
Kaulquappen fangen macht Spaß
Liisa’s Gold und Silber Schatz
Regentage machen Spaß
Katzengeburt, ein spannendes Ereignis
Blumenträume
Der Spielplatz im duftenden Heu
Vögel sind nicht alle gleich
Feuer und Flamme
Schnellflöckchen - Weißröckchen
Selleriesalat, Weihnachtskekse und eine Gans
Liisa hat bereits ihren fünften Geburtstag gefeiert. Sie ist ein aufgewecktes Mädchen mit hellblauen Augen und blond gelocktem Haar. Sie darf allein in dem kleinen gemütlichen Dorf mit den vielen Bauernhöfen, Gärten und Imkern herum laufen. Hier werden summende, fleißige Bienen gezüchtet und leckerer Honig gemacht. Sie erkundet ihre kleine Welt und lernt Gefahren, die ihr begegnen, zu meistern.
Niemand schimpft mit ihr, wenn sie wieder einmal schmutzig nach Hause kommt, sie von den Krallen einer Katze verletzt wird, sie ins Wasser gefallen ist, oder wenn sie beim Klettern an einem Zaun oder Strauch einen Riss in ihre Hose oder Rock bekommen hat. Geduldig bringt Oma Lina wieder alles in Ordnung, wäscht, näht und pflegt kleine Wunden.
Liisa kann auch schon pfeifen. Mit gespitztem Mund flötet sie vor sich hin, wenn sie Langeweile hat. Eine Nachbarin hat ihr deswegen den Namen „Zwitscherschwalbe“ gegeben.
Manchmal schlendert sie nur so durch die Gärten, Felder und Wiesen, denn die Menschen hier haben noch nicht so viele Zäune, wie in anderen Gegenden. Hier darf man mal eine rote Tomate pflücken, eine reife Erdbeere essen oder auch die Stachelbeeren genießen. Aber bei den Stachelbeeren muss man aufpassen, denn sie tragen zu Recht ihren Namen. Die Stacheln am Busch können sich in der Haut verfangen und Kratzer hinterlassen. Ist ja nicht schlimm, es heilt ja wieder. In einem Garten ist eine Schaukel an einem starken Ast eines Kirschbaumes befestigt. Jedes Kind aus dem Dorf darf hier schaukeln, wenn es ihm Spaß macht. Liisa ist gerne hier, schaukeln ist ihr Hobby und sie schaut dabei oft in den Himmel. „Es ist fast so wie fliegen“, denkt sie dabei und freut sich, wenn ganz weit oben in den Wolken ein Flugzeug zu entdecken ist.
In Liisa’s Dorf gibt es auch eine Kirche mit einem Glockenturm. Diese Glocke hat einen dumpfen Klang. Nur der Küster und eine Helferin dürfen sie mit einem dicken Tau in Bewegung setzen, damit die Glocke schwingend ihren Ton klingend verbreiten kann. Sonntags oder auch, wenn eine Hochzeit stattfindet, wird geläutet. Oft kommen die Hochzeitspaare mit einer Blumen geschmückten und von Pferden gezogenen Kutsche. Das gehört zur Tradition in diesem schönen Dorf.
Liisa hat einen ganz großen Traum. Sie hätte gern ein eigenes Fohlen, ein kleines Pferd nur für sich. Pferde riechen so gut und sind so schön. Ihr Fell glänzt und die Nüstern, die sie sich gerne streicheln lassen, sind wunderbar weich. Aber es gibt auch Pferde, die beißen und treten, und dann Liisa muss gut aufpassen.
Fohlen haben einen niedlichen Schwanz aus weichen Haaren. Oft geht Liisa auf die Weide, wo Pferde grasen und streichelt die kleinen Fohlen, die jetzt im Frühling geboren wurden. Die großen Pferde kennen das kleine zutrauliche Mädchen bereits und haben nichts dagegen, wenn sich Liisa nähert. Manchmal drückt die Bäuerin ihr eine Milchflasche in die Hand, so wie Liisa es von kleinen Kindern kennt, nur größer natürlich. Dann darf sie die jungen Pferde mit Milch füttern. Diese saugen gierig an dem großen Schnuller. Schnell ist die Milch getrunken und dann laufen die niedlichen Fohlen bettelnd hinter Liisa her. Sie lassen sich streicheln oder auch mit einer Bürste das Fell reinigen.
Einmal im Jahr findet ein großes Fest, ein Reitturnier statt. Die großen Reitpferde werden gestriegelt und geputzt. Manche Mähnen werden in viele Zöpfe geflochten und mit Perlen verziert. Der Schwanz wird frisiert bis er glatt und glänzend aussieht. Die Ledersättel und Steigbügel sind sauber poliert und blinken, und die Stiefel der Reiter müssen auch blitzblank sein. Liisa darf beim Putzen helfen. Weil sie so fleißig ist, schenkt ein Reiter ihr eine silberne Münze. Dann hebt er sie in den Sattel auf das große schwarze Pferd. Liisa quiekt vor Freude, aber ein bisschen mulmig