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Immer, wenn Oma der Lisa von Billy erzählte, gab es Irritationen: "Beim letzten Mal hast du das aber anders erzählt." So entstand die Idee, Billy aufzuschreiben. Das Ergebnis: ein Vorlesebuch für Kinder von 3-7 Jahren, aber auch für das 1. Lesealter geeignet. Kinder und Erwachsene tauchen in eine phantasievolle Geschichte über eine wunderbare Freundschaft ein.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 56
Veröffentlichungsjahr: 2021
Die kleine Elfe Billy
Billy im Kindergarten
Billy fährt zu Lisa
Der Zauberspruch
Billy spricht mit Lisa
Lisa baut eine Elfenecke
Was werden Mama und Papa wohl sagen?
Lisa macht sich Sorgen
Große Neuigkeit
Endlich wieder bei Lisa
Oma und die Malstifte
Lisa hat noch eine Freundin
Weihnachten
Ins neue Jahr
Der Dieb
Der Sommer geht vorbei
Die Elfen haben Hunger
Schulkinder
Wieder Winter
Abschied
Traurig steht die kleine Elfe Billy am Zaun des Kindergartens und schaut, wie die Menschenkinder draußen spielen. Die sind immer so fröhlich. Die kleine Elfe aber ist oft traurig und ihr ist es langweilig.
In dem Wald, in dem sie mit ihren Eltern und dem Elfenvolk wohnt, ist sie das einzige kleine Elfenkind. Die anderen Elfenkinder gehen alle schon in die Elfenschule und der Elfenkindergarten ist geschlossen. Deshalb muss sie so oft alleine spielen, weil die Erwachsenen nicht viel Zeit haben und immer nur mit den Erwachsenen zusammen zu sein findet Billy sowieso nicht schön.
Sie denkt sich manchmal Spiele aus und sucht Stöcke und Blätter, damit sie daraus kleine Elfenhäuser und Tiere bauen kann. Aber alleine macht ihr das keinen Spaß mehr. Sie findet alles nur noch doof.
Zum Glück wohnt der kleine Grashüpfer Frido in ihrem Wald, mit dem sie Verstecken und Hüpfen spielen kann. Er ist immer so lustig und erschreckt sie manchmal, wenn er hinter einem Baum hervorspringt. Aber Frido ist in die Hüpferschule gekommen und hat auch nur noch wenig Zeit.
In der Nähe, neben dem Wäldchen in dem Billy wohnt, ist der Menschenkindergarten. Billy hört oft die Kinder lachen und schreien. Deshalb schleicht sie sich dann an den Zaun und schaut zu. Sehen kann sie niemand, denn Elfen sind für Menschen unsichtbar.
Manchmal denkt Billy, ob es nicht schön wäre, eine Menschenfreundin zu haben, die auch vier Jahre alt ist. Genauso wie sie. ‚Ich frag einfach mal Mama‘, denkt sie heute.
Als die Mama ihr abends „Gute Nacht“ sagt, legt sie los: „Mama, ich möchte nicht immer alleine spielen. Kann ich nicht eine Menschenfreundin haben? In dem Kindergarten neben unserem Wäldchen sind so viele Kinder.“
Die Mama findet die Idee toll, aber auch schwierig. „Da müssen wir uns etwas überlegen. Du kannst zwar einfach in den Kindergarten gehen. Aber die Kinder hören und sehen dich nicht und du weißt, wir können die Menschen immer hören und sehen. Die Menschen aber hören uns nur, wenn wir den Zauberspruch gesprochen haben. Das geht ein Mal am Tag und auch nur kurz. Ich muss überlegen. Vielleicht kommt mir eine Idee. Aber jetzt schlaf schön.“
Die Mama deckt sie noch gut mit den Blättern vom Kastanienbaum zu, gibt ihr ein Küsschen und fliegt dann zum Papa.
Billy kann lange nicht einschlafen, so aufgeregt ist sie. Eine Menschenfreundin zu haben ist bestimmt ein großes Abenteuer. Hoffentlich hat Mama eine Idee. Und dann ist sie ganz plötzlich doch eingeschlafen. -
Als Mama sie am nächsten Morgen weckt, ist Billys erste Frage: „Mama hast du jetzt eine Idee?“ „Ja, habe ich. Ich denke, ich bringe dich gleich mal in den Menschenkindergarten. Das merkt ja niemand. Und dann kannst du erst einmal sehen, ob es da überhaupt ein Mädchen gibt, das du zur Freundin haben möchtest. Vielleicht sind die Mädchen ja gar nicht so nett, wie du glaubst.“
„Oh, ja“, Billy springt aus dem Bett, „Mama, das ist eine tolle Idee. Gleich nach dem Frühstück fliegen wir hin.“
Diesmal ist Billy schnell mit dem Frühstück fertig und nun kann sie mit Mama zum Menschenkindergarten fliegen. Dort schickt die Mama sie alleine hinein, damit sie selbständig wird.
Billy hat Herzklopfen, obwohl sie weiß, dass niemand sie sehen kann.
Jetzt werden die Kinder von ihren Eltern gebracht und schnell schlüpft sie hinter einem Jungen ins Haus. Ist das aufregend. So hat sie sich das nicht vorgestellt.
Billy staunt. Hier ist alles so groß und bunt. Ganz anders als im Wald, wo sie spielt. Jedes Kind hat seine eigene kleine Garderobe und es gibt dort drei große Zimmer. In jedes Zimmer gehört eine Kindergruppe und dort liegt sooo viel Spielzeug.
Die Kinder sind alle sehr laut, daran muss Billy sich erst gewöhnen.
Sie geht in einen Raum und hört, wie die Kindergärtnerin sagt: „So, jetzt sind wir alle mal ganz leise und singen unser Morgenlied.“ Das gefällt Billy sehr.
Sie geht von einem Raum in den anderen. Die Mädchen sehen alle sehr nett aus. Wer soll denn nun ihre Freundin werden? Oder soll sie sich einen Freund aussuchen? Nein, sie will lieber eine Freundin haben.
Die Anna, die Cornelia und einige andere Mädchen sind ihr zu laut. Nora und Mara streiten sich dauernd. Das mag Billy auch nicht. Aber da ist ja noch ein Mädchen. Es sitzt am Tisch und hat viele Stifte vor sich liegen. Sie stellt sich hinter das Mädchen. Oh, die Stifte haben verschiedene Farben und das Mädchen macht damit Bilder. Das ist für Billy ganz neu. Bei den Elfen gibt es das nicht.
Plötzlich ertönt lautes Geschrei. Nora hat den Lars geschubst und der ist voll auf das Gesicht gefallen. Schnell springt das Mädchen mit den Bildern hinzu und hilft Lars. Sie gibt ihm ein Papiertaschentuch, weil die Nase blutet und tröstet ihn.
Jetzt weiß Billy, dieses Mädchen möchte sie zur Freundin haben. Sie ist so hilfsbereit und sie macht so schöne Bilder. Aber wie heißt das nette Mädchen eigentlich?
Da hört sie die Kindergärtnerin sagen: „Lisa, das ist aber schön, dass du dem Lars sofort geholfen hast. Danke. Jetzt kannst du wieder in Ruhe malen. Dein Bild wird sehr schön.“
Das nette Mädchen heißt also Lisa und was sie gerade macht, das nennt man malen. Das möchte Billy auch mal können. Wenn Lisa ihre Freundin ist, zeigt sie ihr bestimmt, wie das Malen geht und ob es auch kleine Malstifte gibt. Die Stifte der Menschen sind für Elfen viel zu groß und zu schwer.
Sie bleibt noch im Kindergarten. So kann sie sehen, wie die Menschenkinder spielen. Elfenkinder spielen auch gerne zusammen, aber anders. Sie spielen im Wald mit Blättern, Blumen und Zweigen. Manchmal tanzen sie auch zusammen oder spielen mit den Tierkindern. Und sie sind nicht so laut.
Jetzt ist sie schon den ganzen Morgen im Kindergarten und niemand hat sie bemerkt. Nun muss sie gehen, weil sie sieht, dass die Mama vor der Türe steht.
Mit einem Kind, das abgeholt wird, schlüpft sie schnell hinaus und fliegt zur Mama: „Mama, das war toll im Menschenkindergarten. Hier möchte ich öfter hinfliegen. Und weißt du, wie der Kindergarten heißt? - - Löwenzahn - -