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Livi wohnt in einer Hochhaussiedlung. Ganz oben - im 18. Stock! Zusammen mit ihren Freunden Wiktor, Akua, Cem und Chi gibt es immer etwas zu entdecken. Sie erleben Abenteuer, lachen gemeinsam oder machen zusammen Sport. Im Vordergrund steht aber immer das Thema Freundschaft - die Kids aus der Hochhaus-Siedlung halten zusammen!
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Seitenzahl: 37
Veröffentlichungsjahr: 2020
Für den Butzen
Über den Wolken
Eine Aufgabe für Livi
Frau Nagel
Der große Platz
Der Kiosk
Auf der Suche
Ab durch die Mitte
Was nun?
Beste Freunde
Die große Erleichterung
Küchenschreck
Und das mit dem Karton war so…
Eine super Überraschung
»Livi! Huhu! Komm mal eben her!« – Mama rief jetzt schon zum zweiten Mal nach ihr, aber Livi hörte sie nicht. Livi träumte vor sich hin.
Livi wohnte ganz oben. In einem Hochhaus. Im 18. Stock! Ihr Schreibtisch in ihrem Zimmer stand vor einem großen Fenster und von dort aus konnte sie fast über die ganze Stadt sehen.
Sie sah die Autos auf der Autobahn fahren, wenn sie nach links schaute. Und wenn sie nach rechts schaute, dann konnte sie weit entfernt sogar den Hafen mit seinen Schiffen und den großen Kränen erkennen.
Aber am tollsten war es, direkt nach unten zu schauen. Denn vor dem Hochhaus, in dem Livi wohnte, befand sich ein großer Platz. Und auf dem Platz war immer etwas los. Dort gab es vieles zu beobachten, dort passierten die spannendsten Abenteuer. Um den Platz herum standen noch mehr Hochhäuser. Aber die waren nicht so hoch wie das Haus von Livi. Im Hochhaus von Livi befanden sich 85 Wohnungen. Das hatte Livi schon vor drei Jahren herausgefunden, da war sie 8 Jahre alt. Sie zählte dafür einfach die Klingelknöpfe am Klingelbrett unten an der Eingangstür. Fünfmal neu anfangen zu zählen musste sie, weil sie immer durcheinanderkam, wenn jemand aus der Haustür heraus- oder hineinging. Aber irgendwann hatte sie es geschafft. 85 Wohnungen! Die anderen Häuser, die den Platz umgrenzten, waren jedenfalls alle kleiner, als das von Livi. Naja, zumindest ein bisschen kleiner. Manche waren sogar nur sechs Stockwerke hoch, andere immerhin acht oder zwölf. Aber keines war so hoch wie das Haus, in dem Livi wohnt.
Livi, die eigentlich Liv hieß, aber von allen immer nur Livi genannt wurde, liebte es, von oben auf die anderen Häuser und den Platz zu schauen. Sie fühlte sich dort oben in ihrem Zimmer immer ein wenig so, als würde sie über den Wolken schweben!
»Livi – warum kommst du denn nicht?« – Die Tür ging plötzlich auf und Mama stand im Zimmer.
Livi schreckte auf, ihr Kopf drehte sich ruckartig zur Tür. »Manno, Mama, sag mal, was soll denn das?! Du sollst anklopfen und nicht einfach so hereinstürmen – merk dir das doch mal. Ich gerade!«
Ihre Mama verdrehte die Augen. Das tat sie meistens, wenn Livi »chillen« sagte. Oder »abhängen«. Ganz schlimm wurde es, wenn Livi »geil« sagte. Dann verdrehte Mama nicht nur die Augen, dann wurde sie sogar richtig wütend und verbot Livi, »so zu reden«. Meistens hielt sich Livi auch daran, aber manchmal rutschte ihr so ein Wort einfach raus. Da kann man ja auch gar nichts gegen machen – so etwas passiert eben einfach mal. Findet jedenfalls Livi.
»Ich habe doch mehrmals nach dir gerufen! Komm jetzt bitte mal schnell in die Küche, du musst Papa was runterbringen.«
Nun verdrehte auch Livi die Augen. »Oh Mama! Ich habe echt keine Lust, nach unten zu fahren. Kannst du nicht?«
Aber Livi wusste, dass Mama nicht mit sich reden ließ. Mama musste auf Theo aufpassen. Theo war erst 5 Jahre alt, er war Livis kleiner Bruder und hatte gerade Timmi zu Besuch, seinen Freund aus der Kita-Gruppe. Die beiden konnte Mama nicht alleine lassen, das war klar. Sie würden sofort die halbe Wohnung verwüsten, wenn Mama mal zwei Minuten nicht aufpasste. Oder etwas anzünden. Oder die Badewanne zum Überlaufen bringen. Vielleicht sogar auf dem Balkongeländer balancieren. Im 18. Stock! Und auf Livi würden sie nicht hören. Niemals. Nein, es war klar, dass Mama oben bleiben musste, um die beiden Chaoten zu bändigen.
»Jetzt komm schon!« Mama deutete mit ihrem Finger auf einen roten Karton, der neben ihr auf dem Fußboden stand. »Bring Papa bitte schnell diesen Karton mit den Akten runter, er braucht ihn, weil er sich nachher noch mit Bernd trifft und die beiden etwas besprechen müssen.«
Bernd war Papas bester Freund. Livi mochte ihn, denn Bernd war immer sehr lustig, wenn er zu Besuch kam. Und er war der einzige