Lohengrin - Unbekannt - E-Book

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Beschreibung

Lohengrin Unbekannt - Über dem Lande Brabant, wo der Scheldestrom sich mit dem Rhein ins weite Nordmeer ergießt, lastete tiefe Trauer, denn Herzog Gottfried, der weise und gerechte Herrscher, lag im Sterben. Viele Jahre hatte er das Herzogtum am Niederrhein regiert. Der Kaiser wußte, daß er nicht allen seiner Vasallen so unbeschränkt vertrauen konnte wie ihm, wenn er mit wehendem Banner gegen die Feinde des Reiches zog. Herzog Gottfried wiederum hatte waffenstarke Vasallen in seinem Dienst, die seine milde und weise Regierung stützten; unter ihnen galt sein besonderes Vertrauen dem Grafen Friedrich von Telramund.

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Unbekannt
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Lohengrin

Über dem Lande Brabant, wo der Scheldestrom sich mit dem Rhein ins weite Nordmeer ergießt, lastete tiefe Trauer, denn Herzog Gottfried, der weise und gerechte Herrscher, lag im Sterben. Viele Jahre hatte er das Herzogtum am Niederrhein regiert. Der Kaiser wußte, daß er nicht allen seiner Vasallen so unbeschränkt vertrauen konnte wie ihm, wenn er mit wehendem Banner gegen die Feinde des Reiches zog. Herzog Gottfried wiederum hatte waffenstarke Vasallen in seinem Dienst, die seine milde und weise Regierung stützten; unter ihnen galt sein besonderes Vertrauen dem Grafen Friedrich von Telramund.

Nun forderte das Alter seinen Tribut, die Strapazen der langen Kriegszüge hatten dem Helden die Lebenskraft erschöpft. Herzog Gottfried wußte um seinen nahen Tod.

In seinem Schmerz, aus dem Leben scheiden zu müssen, blickte er zugleich mit banger Zukunftssorge auf seine Tochter Elsa, die an seinem letzten Lager kniete.

»Elsa, liebe Tochter«, stieß er mit schwindender Kraft hervor, »der Himmel hat mir einen männlichen Erben versagt, denn deine Mutter verschied bei deiner Geburt. Aber ich weiß, daß du stark und tapfer bist, und ich weiß dich im Schutz treuer Vasallen. Ruf darum Graf Telramund zu mir!«

Der Todgeweihte erhob sich mit letzter Kraft von seinem Lager und bestand darauf, daß man ihm zur Besprechung mit dem Lehnsmann die herzogliche Rüstung anlegte. So saß er an der Seite seiner jugendschönen Tochter auf dem Throne, als Graf Telramund ergeben sein Knie vor ihm beugte.

»Tretet näher, Graf Friedrich« sagte der Herzog, und hoffnungsvoll ruhte sein Auge auf dem starken Vasallen. »In den heftigsten Schlachten habt Ihr mir treu gedient«, fuhr er fort, »und in der Lenkung meines brabantischen Kronlandes konnte ich mich auf keinen Ratgeber verlassen wie auf Euch. Jetzt schlägt für mich die Stunde des Abschieds . . .«

Telramund hob den Arm. »So dürft Ihr nicht sprechen, gnädiger Herr Herzog. Noch viele Jahre . . .«

Herzog Gottfried war in diesen Augenblicken wie in der Vollkraft seiner Mannesjahre. »Laßt solche Einwände, Graf Friedrich. Wir Menschen kennen das unabwendbare Gesetz des Todes, wir wissen von der Spanne Zeit, die Gott uns gesetzt hat. Der Tod wäre für mich ohne Schrecken, wenn mich nicht die Sorge um meine Elsa erfüllte, die ich ohne väterlichen Schutz zurücklasse . . .«