Luis und Lena - Die Scherze des Schreckens - Thomas Winkler - E-Book

Luis und Lena - Die Scherze des Schreckens E-Book

Thomas Winkler

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Beschreibung

Scherz, lass nach!

Luis und Lena stehen vor einem Rätsel: Erst wird Frau Schnacke, dann dem Vereinsheim und bald auch dem ganzen Dorf übel mitgespielt, von jemandem, der es ganz besonders witzig meint – Torte in der Tasche, Juckpulver in der Hose, Senf an den Türklinken. Leider ist Scherzo von den Wildschweinen bekannt für solche unlustigen Pranks. Doch kann er wirklich das Mastermind hinter diesem Scherz-Terror sein? Luis und Lena haben ihre Zweifel. Dank Luis' genialem, hoch wissenschaftlichem Plan können sie nachweisen: Hier ist eine Horde magischer Scherzbolde am Werk – und damit, meint Lena, ist nicht zu spaßen!

Das dritte urkomische Abenteuer der Erfolgsreihe von Thomas Winkler, witzig illustriert von Daniel Stieglitz

Alle Bände der „Luis & Lena“-Reihe:

Luis und Lena - Die Zahnlücke des Grauens (Band 1)

Luis und Lena - Der Zwerg des Zorns (Band 2)

Luis und Lena - Die Scherze des Schreckens (Band 3)

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Seitenzahl: 128

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© 2022 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag

in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,

Neumarkter Str. 28, 81673 München

Vermittelt durch die Literaturagentur im Verlag der Autoren,

Frankfurt am Main

Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Geviert GbR, Grafik & Typografie

Umschlag- & Innenillustrationen: Daniel Stieglitz

tp · Herstellung: MC

Satz: Uhl + Massopust, Aalen

ISBN 978-3-641-28680-4V001www.cbj-verlag.de

Inhaltsverzeichnis

Vorwort Probleme, nichts als Probleme

Kapitel 1 Kranke Pranks

Kapitel 2 Es stinkt mehr und mehr zum Himmel …

Kapitel 3 Erst Eid, dann Streit

Kapitel 4 Scherzo unschuldig? Dass ich nicht lache …

Kapitel 5 Scherzos geheimes Leben

Kapitel 6 Die Nacht der Wahrheit

Kapitel 7 Der Morgen der Gewissheit

Kapitel 8 Die großartigste Idee aller Zeiten (von mir)

Kapitel 9 Die Versammlung des Schreckens

Kapitel 10 Die großartigste Lüge aller Zeiten

Kapitel 11 Die zwei historischen Schlachten um das Vereinsheim

Kapitel 12 Die doofste Idee aller Zeiten (von Lena)

Kapitel 13 Das Scherzbold-Forschungszentrum

Kapitel 14 Magische Vokabeln büffeln

Kapitel 15 Lagebesprechung

Kapitel 16 Paaanisch? Wer bitte ist hier paaanisch?

Kapitel 17 Umsiedeln, schwumsiedeln

Kapitel 18 Der Auftritt des doofen Schwachmaten

Kapitel 19 Die Ruhe vor dem Sturm des Schreckens

Kapitel 20 Wir kommen in Frieden! In! Frieden! Verdammt!

Kapitel 21 Die Stunde des (beknackten) Helden

Kapitel 22 Ein rauschendes Fest

Vorwort Probleme, nichts als Probleme

Zunächst eine kleine Frage: Welcher der folgenden Punkte trifft am ehesten auf dich zu?

Man kann mich mit Streichen nicht reinlegen. Niemand hat das jemals geschafft und das wird auch so bleiben! Ha!Ich passe zwar immer gut auf, bin aber trotzdem schon mal auf einen Streich hereingefallen.Leider bin ich, was Streiche anbelangt, ziemlich dusselig. Sobald jemand sagt: »Fass das da mal an«, oder: »Schau mal da hin«, tue ich das. Außerdem bin ich sehr gutgläubig und mache immer alles mit. Deshalb komm ich jeden Tag entweder mit Torte im Gesicht, abrasierten Haaren, zusammengeknoteten Schuhbändern, verkohlter Mütze oder Juckpulver in der Unterhose von der Schule nach Hause.

Bis zu meinem Umzug nach Bayern traf bei mir ganz klar a) zu. Seit ich aber die Wildschweine kennengelernt habe, hat sich das leider geändert. Das liegt nicht an den Jungs generell, sondern nur an einem von ihnen, nämlich Scherzo. Der bezeichnet sich selbst stolz als »Prank-König« (»prank« ist Englisch und heißt auch nur Streich, klingt aber deutlich cooler) und legt mich so oft rein, dass ich inzwischen kurz vor Antwort c) stehe.

Willst du wissen, warum das so schlimm für mich ist? Bei mir hat es ein bisschen länger gedauert, bis ich Freunde in dem Dorf vor den Alpen gefunden habe, in dem ich seit ein paar Monaten lebe. Und um ganz ehrlich zu sein: Es hat nicht nur Zeit gebraucht, sondern sogar zwei magische Wesen (1 dicke Zahnfee, 1 Taschenriese), bis ich das Gefühl hatte, dass mich alle bei den Wildschweinen schätzen gelernt haben. Jetzt nennen sie mich aber »Doktor« und an manchen sehr, sehr schönen Tagen sagt auch mal einer »Professor« zu mir. (Klar, Lena nennt mich natürlich immer noch Luis. Wie langweilig.)

Oh Gott, da fällt mir gerade auf: Bei Lena hat es noch viel länger gedauert, bis alle sie akzeptiert haben. Lena lebt ja schon seit ihrer Geburt im Dorf, und erst nachdem sie die Wildschweine bei unserem letzten Abenteuer mit dem Taschenriesen endgültig davon überzeugen konnte, dass es tatsächlich magische Wesen gibt, wurde sie bei ihnen aufgenommen. Als allererstes Mädchen! Wow! Und die Jungs sind dafür Mitglieder bei ihrer Gesellschaft für magische Katastrophen (GMK) geworden. Noch mal wow!

Und so »wow« soll es doch bitte auch bleiben! Dazu gehört aber, dass jeder den anderen respektiert und ihm beispielsweise keine Streiche spielt, bei denen er als der letzte Trottel dasteht, wenn er gern als megaschlauer Wissenschaftsexperte der Gruppe gelten würde. (Wie ich.)

Der mit Abstand übelste Prank wurde mir am 1. April gespielt. Da stand ich in einer Kabine im Jungsklo der Schule, hatte die Jeans schon heruntergelassen und wollte gerade Klopapier abwickeln, um es auf die Klobrille zu legen. Irgendein Scherzbold – das heißt Scherzo, auch wenn er es wie immer bestreitet – hatte eine Plastikspinne hinten am Klorollenpapier befestigt, die dann durch das Drehen der Klopapierrolle keine fünf Zentimeter von meiner Hand entfernt plötzlich oben auf der Rolle von hinten hervorschoss. Ich konnte die Spinne gerade noch der Familie der Springspinnen zuordnen, dann setzte vor Schreck mein Gehirn aus.

Du weißt ja bereits, dass ich ein großer Naturwissenschaftsfan bin und deshalb natürlich alle Tiere im gleichen Maß bestaune und liebe. Spinnen jedoch … na ja … Spinnen bestaune und liebe ich sehr gern aus großer Entfernung.

Panisch und mit heruntergelassener Hose stolperte ich aus der Toilette zur Tür und hüpfte in den Gang. Als mich alle entsetzt anstarrten, deutete ich in die Toilette und schnaufte: »Würgespinne! Würgespinne! Würgespinne!«

Ich weiß genau, was du jetzt denkst: Das war doch eine Springspinne und Spinnen, die ihre Beute würgen, gibt es natürlich gar nicht. Vielleicht wollte mir mein Gehirn in dieser Situation ja nur helfen, weil man so aufgeregt nicht dreimal hintereinander »Springspinne« sagen kann. (Wenn du es nicht glaubst, kannst du es gerne jetzt ausprobieren!)

Blöderweise hat meinen peinlichen Auftritt irgendjemand mit seinem Handy gefilmt und danach ins Internet gestellt. Zwei Wochen lang war ich der größte Idiot der Schule, den jeder im Flur fragte, ob er heute schon von einer Spinne gewürgt wurde.

Hast du nach dieser entsetzlichen Geschichte verstanden, warum man keine Streiche spielen soll? Vor allem nicht mir! Gut, dann sprich mir bitte jetzt nach:

ICH: Hiermit schwöre ich …

DU: (Hiermit schwöre ich …)

ICH: …, dass ich niemals wieder irgendjemandem einen Streich spielen werde …

DU: (… dass ich niemals …)

ICH: …, auch wenn ich ihn für irre lustig halte.

DU: (... auch, wenn ich ...)

ICH: Sollte ich aber zufällig dennoch jemandem mal einen doofen Streich spielen …

DU: (…)

ICH: …, werde ich das auf keinen Fall filmen und dann ins Internet stellen.

DU: (…)

ICH: Vielen Dank!

Falls du glaubst, die Springspinnengeschichte wäre das Schlimmste, was jemals jemandem bei einem Streich passiert ist, dann lies bitte die folgende Geschichte: Es begann alles ganz harmlos, als die ersten Frühlingstage ins Land zogen und die Osterferien nicht mehr weit waren. Niemand hätte geahnt, dass wir plötzlich befürchten müssten, unser Vereinsheim und ein Wildschwein für immer zu verlieren …

Kapitel 1 Kranke Pranks

Zuerst nahmen wir die ganze Sache mit den Scherzen des Schreckens nicht sonderlich ernst. Es begann damit, dass eines schönen Tages unsere Deutschlehrerin, Frau Schnacke, plötzlich Torte in ihrer Schultasche hatte. Sie begrüßte uns wie jeden Morgen, als sie das Klassenzimmer betrat, stellte ihre Schultasche aufs Pult und öffnete sie. Dann blickte sie einen langen Moment ungläubig hinein, begriff, dass etwas nicht stimmte, und trat vor Schreck einen Schritt zurück. Sie blähte sich auf, legte eine Hand auf ihr Dekolleté, reckte die andere theatralisch in die Luft und rief entsetzt: »Ich habe Torte in der Tasche!«

Weil ein paar von uns kicherten und Scherzo seinen »Mua-Ha-Ha«-Lacher ertönen ließ, eilte unsere Lehrerin zurück zum Pult und neigte ihre Schultasche in unsere Richtung, sodass wir sehen konnten, dass sie tatsächlich bis zum Rand voll Torte war. Frau Schnacke lief wie eine Operndiva aufgeregt vor der Klasse hin und her und stieß mit zittriger Stimme aus: »Ich habe Tortä in der Taschä!«

Falls du noch nie eine Oper gesehen hast: In einer Oper steht eine aufgeregte Frau mit der gleichen Geste wie Frau Schnacke auf der Bühne, versucht, mit ihrer Stimme das Orchester zu übertönen, und singt etwas wie »Ich muss stärben! Ich muss stärben!«. Danach wetzt ein Chor auf die Bühne, singt »Sie muss stärben, stärben, stärben!«, und dann stirbt sie tatsächlich. Es gibt aber auch weniger traurige Stücke. Da steht dieselbe aufgeregte Frau mit derselben Geste auf der Bühne, schreit »Ich bin verlübt!«, dann kommt der Chor reingewetzt, singt »Sie ist verlübt, verlübt, verlübt!«, danach stirbt sie jedoch auch wieder.

Aber keine Sorge. Frau Schnacke sang zwar »Ich habe Tortä in der Taschä!«, doch danach wetzte weder ein Chor herein, noch starb jemand. Und nur damit du jetzt nicht denkst: Was regt sich diese Frau überhaupt so auf? Ich persönlich mag ja Torte sehr gern. Du magst vielleicht Torte mit Buttercreme, Banane oder Marzipan. In Frau Schnackes Tasche aber war Torte mit Federmäppchen, Spitzer und Deutschbuch. Schon klar, dass sie davon nicht sonderlich begeistert war.

Als wir später im Pausenhof im Kreis standen, fragte Rülpsi Scherzo: »Wie hast du denn das mit der Torte hinbekommen?«

Die Reaktion unseres Scherz-, Witz- und Streichexperten überraschte niemanden. Immer, wenn Scherzo nämlich bei einem seiner Pranks erwischt oder darauf angesprochen wird, macht er genau dasselbe: Er schaut erst entgeistert in die Runde, als könnte er nicht verstehen, warum ausgerechnet er in Verbindung mit dem Vorfall gebracht wird (man sieht ihm aber dabei genau an, wie stolz er darauf ist). Dann lächelt er verschmitzt und beteuert: »Ich schwöre, ich habe damit nicht das Geringste zu tun!« Wenn dann immer noch alle um ihn herum wenig überzeugt dreinblicken, sagt er schnell: »Echt jetzt, Ehrenwort!«, und dann platzt sein »Mua-Ha-Ha«-Lachen aus ihm heraus.

Und genau so war es auch dieses Mal.

Und genau wie immer sahen sich die Wildschweine im Pausenhof ratlos an und zuckten mit den Achseln. Über die Jahre hatten sich alle an Scherzos Streiche und sein eigenartiges Verhalten gewöhnt.

Und außerdem gab es ja Paragraf 13 der Vereinssatzung: »Jedes Wildschwein darf in seiner Freizeit machen, was es will. Auch wenn es damit gelegentlich mal andere Wildschweine nerven sollte.« Der Zusatz 13a lautete: »Außer jemand nervt richtig. Dann wird er bestraft.«

Trotzdem war in der gesamten Vereinsgeschichte noch nie eine Strafe wegen des Zusatzparagrafen 13a ausgesprochen worden. Nicht einmal bei den Brüdern Krümel und Hosenmann, die sich ununterbrochen gegenseitig nervten.

Während des Nachhausewegs musste ich Lena als Neuschwein erst einmal mit diesen Feinheiten der Vereinssatzung vertraut machen. Die hätte nämlich am liebsten gleich Scherzo zur Rechenschaft gezogen, weil sie Frau Schnacke sehr gern mochte.

»Wie auch immer, Luis«, maulte Lena, nachdem ich ihr alles erklärt hatte. »Ich sage dir nur eines: Wenn irgendjemand Frau Schnacke noch einmal einen Streich spielt, werde ich mir denjenigen vorknöpfen.«

Du kannst dir vorstellen, wie froh ich war, als der nächste Streich dann nicht Frau Schnacke, sondern unseren Sportlehrer Herrn Grabstettner traf. Der schleuderte seine Kugel beim Kugelstoßen auf eine Sensationsweite von minus 7 Zentimeter. Doch eins nach dem anderen.

Kapitel 2 Es stinkt mehr und mehr zum Himmel …

Am nächsten Tag brachte uns Herr Grabstettner Kugelstoßen bei. Nachdem er uns auf den Sportplatz geführt und wie üblich angeschnauzt hatte, erklärte er die Technik:

»Männer! Beim Kugelstoßen dreht sich alles um einen wunderbaren Moment. Den Moment, in dem ihr explodiert und all eure Kraft auf die Kugel übertragt! Ich zeige euch, wie beeindruckend es aussieht, wenn dies perfekt gelingt!«

Mit einem souveränen Lächeln griff er sich die schwere Metallkugel, die neben der Abwurfstelle lag, drückte sie sich an seinen Hals und ging in die Knie. Dann machte er einen schnellen Schritt und tatsächlich konnten wir ihn dann alle erleben: den Moment, in dem Herr Grabstettner all seine Energie auf die Kugel übertrug. Es war wirklich beeindruckend. Gleich auf diesen Moment folgte jedoch der nächste, nicht weniger beeindruckende Moment: der, in dem Herr Grabstettner feststellte, dass seine Hand an der Kugel festklebte.

Obwohl alles wahnsinnig schnell ging, kommt es mir im Nachhinein so vor, als hätte man noch für einen winzigen Augenblick den verdutzten Ausdruck in seinem Gesicht sehen können, bevor dieses zusammen mit seinem restlichen Körper von der Kugel in seiner Hand mitgerissen und durch die Luft geschleudert wurde. Nachdem der Sportlehrer kurz vor der Stelle eingeschlagen war, bei der die Weitenmessung begann, verkündete Bossi, der wie immer die Weite nahm, nüchtern: »Minus 7 Zentimeter.«

Das liest sich jetzt lustig, war es aber überhaupt nicht. Vielleicht wird dir die Ernsthaftigkeit der Situation eher anhand einer extrem ernsthaften Illustration klar.

Gut, auch da sieht es eher komisch aus. In Wirklichkeit wirkte es aber einfach nur so, als hätte jemand einen ziemlich unkomischen Scherz gemacht.

Weil ich ja selbst ständig Leidtragender von solchen Pranks bin, möchte ich es hier noch mal betonen: Scherze sind immer unkomisch. Ich kann zum Beispiel wirklich nichts lustig daran finden, wenn du mir am 1. April erzählst, dass dein Onkel von deinem Leguan gebissen wurde, und dann kommt später heraus, dass du weder Leguan noch Onkel hast. Hihihi, wie lustig ist das denn? Die Antwort: Überhaupt nicht!

Da solche Situationen in dieser Geschichte leider häufiger vorkommen werden, erfinde ich gleich ein neues Wort. Ich verwende es ab jetzt immer, wenn etwas lustig sein sollte, aber eigentlich traurig ist. Lass mich überlegen, das Wort muss am Anfang aufregend klingen und hinten raus enttäuschend … »juhugähn« – das ist es! Perfekt!

Die Stimmung am Sportplatz war juhugähn. Niemand lachte. Das heißt, niemand, bis auf Scherzo. Der ließ natürlich wieder seinen »Mua-Ha-Ha«-Lacher los. Und später im Pausenhof dann gleich noch einmal, als die Wildschweine ihn auf den Vorfall ansprachen und er wie immer seine Unschuld beteuerte.

Um die Sache kurz zu machen: In den nächsten Tagen wurde es immer schlimmer. Die Streiche wurden fieser und häuften sich. Und das nicht nur in der Schule. Immer mehr Einwohner unseres kleinen Ortes waren betroffen. Hier nur eine kleine unvollständige Tabelle der Vorkommnisse, damit du einen Eindruck gewinnst.

Nach einer weiteren Woche voller Streiche waren die Leute im Dorf dann nicht nur bis aufs Blut gereizt, sondern richtig panisch. Niemand traute noch jemandem, alle erwarteten ständig, dass ihnen im nächsten Moment etwas Übles widerfahren könnte.

Diese Anspannung steigerte sich, je näher die Osterferien rückten, in denen wie jedes Jahr die ersten Kurgäste anreisten. Da hatten wohl viele Geschäftsleute Angst, die Touristen könnten durch die bescheuerten Pranks gleich wieder vertrieben werden.

Der Gemeinderat, zu dem auch Bossis Vater gehörte, hielt sogar eine Sondersitzung zu dem Thema. Und am vorletzten Schultag hatten wir dann den Salat.

Als ich mit Lena zu den anderen auf den Pausenhof kam, sahen alle bedröppelt zu Boden.

»Was ist denn mit euch los?«, fragte ich.

»Mein Vater erlaubt uns nicht mehr, im Vereinsheim zu sein«, sagte Bossi heiser.

»Was? Warum denn das?«, riefen Lena und ich wie aus einem Mund.

»Als Strafe. Er denkt, die Wildschweine sind an den Streichen schuld«, erklärte Bossi und kickte frustriert einen Stein weg.

»Das ist so unfassbar gemein«, maulte Krümel.

»Wenn wir nur wüssten, wer wirklich dahintersteckt«, sagte Beule.

Die anderen, für die es sonnenklar war, wer dahintersteckte, sahen ihn verwundert an.

»Ich hätte da schon eine Idee«, knurrte Rülpsi in dem Moment, als Scherzo um die Ecke bog.