Mach's zu deinem Job! - Helene Flachsenberg - E-Book

Mach's zu deinem Job! E-Book

Helene Flachsenberg

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Beschreibung

Wie finde ich einen guten und sinnhaften Job?

Um mit dem eigenen Beruf etwas zu bewegen, muss man keine Greta oder Malala sein. Ob als Servicetechniker für Windkraftanlagen, Diversity Trainerin oder Försterin – es gibt viele Wege, die Welt zu verbessern. Aber was macht eigentlich einen wirklich guten und sinnhaften Job aus? Welche Wege stehen mir nach Schule, Ausbildung oder Studium offen? Helene Flachsenberg zeigt in diesem innovativen Ratgeber, welche Branchen zu deinen Stärken und Bedürfnissen passen, welche Berufe im Bereich Nachhaltigkeit ganz neu entstanden sind und wie du erkennst, ob ein Unternehmen wirklich „grün“ ist.

  • Praxisnah und persönlich durch Jobporträts
  • mit Online-Test, um die eigenen Stärken herauszufinden
  • von SPIEGEL Job- & Karriere-Expertin Helene Flachsenberg

Der Beruferatgeber für alle Jugendlichen, die auf der Suche sind nach einem Job mit Sinn!

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Das Buch

Du willst später mal nicht bloß Geld scheffeln, sondern wirklich was bewegen? Die Klimakrise angehen, den Tierschutz vorantreiben, dich für soziale Gerechtigkeit einsetzen? In diesem Buch begegnest du Menschen, die genau das tun, und in kurzen Interviews von ihren Berufen wie zum Beispiel Servicetechniker für Windkraftanlagen, Diversity Trainerin oder Försterin erzählen. Du erfährst, wie du deine Stärken erkennst, sie für deine Ideale einsetzen kannst und zu deinem Traumjob mit Sinn findest. Lass dich inspirieren!

Die Autorin

© privat

Helene Flachsenberg, 1991 in Kassel geboren, hat in Mainz und Hamburg Publizistik und Journalistik studiert. Heute schreibt sie für den SPIEGEL im Ressort Job & Karriere.

Der Verlag

Du liebst Geschichten? Wir bei Gabriel auch!Wir wählen unsere Geschichten sorgfältig aus, überarbeiten sie gründlich mit Autor*innen und Übersetzer*innen, gestalten sie gemeinsam mit Illustrator*innen und produzieren sie als Bücher in bester Qualität für euch.

Deshalb sind alle Inhalte dieses E-Books urheberrechtlich geschützt. Du als Käufer erwirbst eine Lizenz für den persönlichen Gebrauch auf deinen Lesegeräten. Unsere E-Books haben eine nicht direkt sichtbare technische Markierung, die die Bestellnummer enthält (digitales Wasserzeichen). Im Falle einer illegalen Verwendung kann diese zurückverfolgt werden.

Mehr über unsere Bücher, Autor*innen und Illustrator*innen:www.gabriel-verlag.de

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Gabriel auf Instagram:https://www.instagram.com/thienemannesslinger_booklove

Viel Spaß beim Lesen!

FÜR WEN IST DIESES BUCH?

Vielleicht bist du noch in der Schule, machst dir aber schon Gedanken, wie es danach weitergehen soll. Vielleicht stehst du kurz vor dem Abschluss und fragst dich das Gleiche. Vielleicht hast du auch schon eine vage Idee, was du einmal beruflich machen möchtest.

Egal, wo du in deiner Laufbahn stehst: Wichtig ist dir dabei, dass du etwas tust, das sinnvoll ist. Du willst nicht einfach nur Geld scheffeln oder eine möglichst ruhige Kugel schieben, sondern wirklich etwas bewegen. Einen Job, bei dem du die Welt jeden Tag ein kleines bisschen besser machst.

Denn, machen wir uns nichts vor: Auf dieser Welt läuft ziemlich viel schief. Die Menschheit hat den Planeten dermaßen ausgelaugt, dass sich die Klimakrise immer mehr zuspitzt. Ihre Auswirkungen sehen wir jetzt schon überall – sei es beim schmelzenden Eis in der Arktis oder ganz nah vor unserer Haustür, in unseren Wäldern und Flüssen.

Auch in unserer Gesellschaft geht es noch lange nicht gerecht zu. Täglich haben Menschen mit Rassismus zu kämpfen. Diskriminierung gibt es auch noch immer gegen LGBTQI, Menschen mit Behinderungen oder anderen Personengruppen, denen die Gesellschaft den Stempel »anders« aufdrückt.

All das willst du nicht einfach so hinnehmen. Gleichzeitig fragst du dich, was du als einzelner Mensch überhaupt tun kannst – und wie sich das in einen Beruf umsetzen lässt. Denn du hast auch schon eine gewisse Ahnung, dass der Arbeitsmarkt nach seinen eigenen Mechanismen funktioniert, dass nicht einfach alle das machen können, worauf sie Lust haben, und dafür dann ein üppiges Gehalt bekommen.

Wo kannst du ihn finden – den Job für die Zukunft?

Wir können nicht alle die Klimaaktivistin Greta Thunberg oder die Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai sein. Und zum Glück ist das auch völlig in Ordnung. Ja, es braucht Leute wie sie, die viel beachtete Reden halten, die andere mit ihrer Arbeit aufrütteln und inspirieren. Aber es braucht auch ganz viele andere Leute. Wenn wir die Welt besser machen wollen, gibt es sehr, sehr viel zu tun. Und es gibt sehr, sehr viele unterschiedliche Dinge zu tun.

Sprechen wir über eine bessere Welt, fällt oft das Wort »Nachhaltigkeit«. Dabei denkt man vielleicht zuerst an Dinge wie weniger Plastikverpackungen oder Reisen per Bahn statt per Flugzeug. Doch in Wahrheit steckt noch viel mehr in diesem Begriff. Wenn wir diese Welt zu mehr Nachhaltigkeit bringen wollen, dann müssen wir das auf vielen Wegen tun: Wir brauchen nicht nur saubere Weltmeere oder umweltfreundlichere Fortbewegungsmittel. Wir brauchen auch soziale Gerechtigkeit, einen fairen Arbeitsmarkt, auf dem alle die gleichen Chancen haben, und neue Geschäftsmodelle, die nicht auf Ausbeutung basieren.

Das klingt erst mal nach sehr großen, abstrakten Zielen. Doch wenn man genauer hinschaut, stecken dahinter ganz viele konkrete Aufgaben. Und damit ganz viele konkrete Jobs, bei denen bestimmt auch einer für dich dabei ist.

Dieses Buch soll dir helfen, einen solchen Job zu finden.

Einsteigen werden wir mit ein paar grundsätzlichen Überlegungen, wonach man seinen Beruf eigentlich auswählen sollte. Als Nächstes werden wir uns anschauen, was alles in dem Begriff Nachhaltigkeit steckt.

Um dir zu helfen, deinen eigenen Platz in der Arbeitswelt zu finden, gibt es außerdem einen Abschnitt, der unterschiedliche Persönlichkeitstypen beleuchtet. Bist du eher eine Planerin? Ein Vermittler? Oder doch die Kreative? Je nachdem gibt es Jobs, die sich mehr oder weniger für dich eignen können.

Und dann geht es direkt in die Praxis: Im folgenden Teil werden unterschiedliche Branchen und Berufe vorgestellt, die zu einer besseren Welt beitragen. Außerdem wirst du Menschen begegnen, die mit ihrem Job einen Beitrag leisten. In kurzen Interviews erzählen sie, welche Fähigkeiten man für ihren Beruf braucht, was sie den ganzen Tag so tun und warum das wichtig ist. Mithilfe solcher Berichte von echten Menschen kannst du dir den Arbeitsalltag besser vorstellen.

Und damit du nach dem Lesen nicht einfach nur vor einem Berg von Informationen stehst, geht es im letzten Kapitel noch einmal darum, wie du jetzt weitermachen kannst, damit der Einstieg in deinen neuen Traumberuf gelingt.

Die meisten Menschen verbringen einen großen Teil ihres Erwachsenenlebens bei der Arbeit.1 Und bis jemand eine bessere Idee hat, sind wir auf Arbeit angewiesen, um Geld zu verdienen und ein gutes Leben zu führen. Doch das muss uns gar nicht frustrieren. Denn, wie du auf den folgenden Seiten sehen wirst: Es gibt jede Menge spannende und wichtige Jobs. Jobs, die wirklich etwas bewegen. Und wenn du den richtigen für dich findest, dann macht so ein Job sogar Spaß.

Also – lass uns loslegen.

WAS MUSS ICH AUF DER SUCHE NACH MEINEM TRAUMJOB BEACHTEN?

Bevor wir uns die konkreten Jobs angucken, in denen du zu einer besseren Welt beitragen kannst, lass uns erst mal über ein paar grundsätzliche Eigenschaften eines Traumjobs reden. Denn egal, wie wichtig die Sache ist, an der du mitarbeitest: Wenn die Aufgaben und die Rahmenbedingungen eines Jobs nicht zu dir passen, wirst du nicht glücklich. Und wenn man etwas von einem Traumjob erwarten darf, dann, dass er dich glücklich macht.

Zum Glück wissen wir ziemlich viel darüber, was ihn ausmacht, den perfekten Job. Wissenschaftler*innen und andere Fachleute haben sich über Jahrzehnte mit diesem Thema beschäftigt und viele Erkenntnisse gewonnen. Die wichtigsten Punkte werden auf den kommenden Seiten zusammengefasst. Außerdem wird es Fragen geben, die du dir stellen kannst – und deren Antworten dir auf der Suche nach deinem persönlichen Traumjob weiterhelfen.

Was macht also deinen Traumjob aus?

Du bist gut in dem, was du machst

In seinem Beruf sollte man etwas tun, was man gut kann. Das mag auf den ersten Blick offensichtlich erscheinen. Aber tatsächlich wählen viele ihren Beruf nicht nach ihren Fähigkeiten aus, sondern nach ihren Interessen. Und das, zeigt die Forschung immer wieder, kann in die Hose gehen.

Zufriedener und erfolgreicher im Job sind die Leute mit einem Beruf, der ihren Begabungen entspricht. Tut man etwas, das man gut kann, hat man immer wieder Erfolgserlebnisse, die ein gutes Gefühl geben. Außerdem kommt man schneller im Job voran, wird vielleicht befördert oder kann sich die Arbeitsstelle aussuchen.2

Die gute Nachricht: Jede*r kann etwas besonders gut. Ja, wirklich jede*r. Es kann aber auch etwas dauern, bis man herausfindet, was das ist. Denn manche Begabungen sind offensichtlicher als andere, und manche entdeckt man erst später im Leben.

Bedenke dabei auch, dass »Begabung« nicht heißen muss, dass du bei dieser Sache besser bist als alle anderen. Stattdessen geht es um Bereiche, in denen du zufrieden bist mit deinen Leistungen, weil du etwas gut hinbekommst, ohne dich dafür übermäßig anstrengen zu müssen.

Fragen, die dir helfen können, deine Begabungen zu finden:

›Gibt es Schulfächer, in denen du gute Noten hast?

›Gab es einzelne Unterrichtseinheiten oder Projekte, die dir besonders leichtfielen?

›Machst du in deiner Freizeit Dinge, bei denen du gute Ergebnisse erzielst? Z. B. im Sportverein, beim Handwerken oder am Computer?

›Denk auch an den zwischenmenschlichen Bereich: Suchen andere bei dir Rat, wenn sie unglücklich sind? Hast du in deinem Freundeskreis immer die verrücktesten Ideen? Kannst du gut zwischen deinen Geschwistern vermitteln, wenn die sich streiten?

›Solche sozialen Begabungen können sich auch in der Schule zeigen. Kannst du vielleicht besonders gut Referate halten und anderen etwas erklären? Oder sorgst du bei Gruppenarbeiten immer dafür, dass alles glattläuft?

TU, WAS DU LIEBST?

In sozialen Medien oder in Ratgeberbüchern liest man oft Ratschläge wie »Follow your passion« oder, auch sehr beliebt: »Finde einen Job, den du liebst, und du wirst in deinem Leben keinen Tag arbeiten.« Wenn man dem folgt, müsste man theoretisch einfach irgendein Hobby oder ein Interesse nehmen, und dann einen Beruf suchen, der damit zu tun hat.

Doch diese Ratschläge sind ziemlich verkürzt. Denn man kann in einem Bereich arbeiten, den man super interessant findet, und trotzdem kreuzunglücklich sein. Eine passionierte Fußballspielerin kann einen Job beim FC Bayern München landen, aber sich dort zu Tode langweilen, weil sie den ganzen Tag nur vor einem Computer sitzt und überprüft, wie viele Fan-Tassen pro Tag im Online-Shop verkauft werden.

Außerdem ist es oft so, dass Bereiche, in denen Leute privat Begeisterung zeigen, nicht unbedingt die sind, in denen es die meisten Jobs gibt. Viele Leute machen gern Musik – Rockstars werden nur die wenigsten. Ähnlich ist es beim Sport oder in der Kunst. Auch hier gelingt es nur wenigen, mit ihrer Leidenschaft Geld zu verdienen.

Man sollte zudem bedenken: Wer eine Leidenschaft zum Beruf macht, kann privat die Freude daran verlieren. Oft erfüllt ein Hobby oder ein Interesse ja eine Funktion – du kannst dabei abschalten, dich kreativ ausleben, oder einfach Spaß haben. Wenn du aber gezwungen bist, damit Geld zu verdienen, verlierst du vielleicht den Spaß an der Sache.

Hinzu kommt: Nicht jede*r hat so eine große Leidenschaft oder das eine Hobby, in das er oder sie die ganze Freizeit steckt. Vielleicht triffst du dich einfach gern mit Freund*innen, liest mal ein Buch und gehst ins Kino. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass es keinen Job gibt, der perfekt zu dir passt.

Und zuletzt: Unsere Interessen können sich ändern. Überleg mal, was du vor fünf Jahren gern gemacht hast, welche Serien du geguckt hast und welche Klamotten du dir gekauft hast – findest du das alles heute noch genauso gut?

Die Arbeit fesselt dich

Kennst du das: Du machst etwas und bist davon so eingenommen, dass du irgendwann auf die Uhr schaust und überrascht bist, wie viele Stunden vergangen sind? Vielleicht erlebst du das beim Sport, beim Zeichnen oder beim Computerspielen.

Im besten Fall solltest du genau dieses Gefühl auch in deinem Job erleben. Denn Forscher*innen haben herausgefunden, dass Menschen, die bei der Arbeit in einem solchen »Flow«-Zustand geraten, am zufriedensten mit ihrem Job sind.3 Macht ja auch Sinn: Statt gelangweilt zu warten, dass die Stunden bis zum Feierabend verstreichen, gehen so die Tage schnell vorbei.

Fragen, die du dir stellen kannst:

›Wann vergeht dir die Zeit besonders schnell?

›Welche Tätigkeiten könntest du stundenlang machen?

›Welche Schulstunden kommen dir kürzer vor als andere?

Du fühlst dich mit den Menschen um dich herum wohl

Wenn man arbeitet, sieht man seine Kolleg*innen mitunter öfter als seine Freund*innen oder Familie. Deswegen ist es wichtig, dass man sich mit ihnen versteht. Das bedeutet nicht, dass man mit allen gleich best friends werden muss. Viel wichtiger ist, dass deine Kolleg*innen dich unterstützen, also hilfsbereit sind und faires Feedback geben.

Zum jetzigen Zeitpunkt kannst du mit dieser Info vielleicht noch nicht so viel anfangen. Schließlich ist das hier ein Buch zur Berufsorientierung, und die Kolleg*innen lernt man meistens erst kennen, wenn eine konkrete Arbeitsstelle in Aussicht ist. Trotzdem ist das etwas, was du im Hinterkopf behalten solltest: Mit wem du arbeitest, ist ebenso wichtig wie das, was du tust. Selbst vermeintlich langweilige Jobs können Spaß machen, wenn man sie zusammen mit einem tollen Team macht.

Außerdem kannst du schon jetzt darüber nachdenken, wann du dich unter Menschen am wohlsten fühlst. Denn auch hier gibt es zwischen Berufen große Unterschiede. Während man in manchen Jobs die meiste Zeit für sich allein ist, trifft man in anderen viele und ständig neue Menschen.

Frage dich deshalb:

›Mag ich Gruppenarbeiten und Projekte mit vielen Leuten? Arbeite ich gern in Zweierteams, bei denen man sich mit einer anderen Person abspricht?

›Oder mache ich lieber ganz mein eigenes Ding?

›Lerne ich gern viele unterschiedliche Menschen kennen oder ist es mir lieber, wenn ich in einem vertrauten Umfeld bin?

DIE SACHE MIT DEM GELD

»Geld macht nicht glücklich«, den Spruch hast du bestimmt schon mal gehört. Andererseits ist auch klar: Zu wenig Geld macht unglücklich. Denn wer arm ist, bleibt von vielen Teilen des Lebens ausgeschlossen. Deshalb sollte ein Beruf genug einbringen, damit du im Leben auf nichts Wichtiges verzichten musst. Eine angemessene Bezahlung ist außerdem ein Zeichen von Respekt und Wertschätzung. Wer sich ständig abrackert, dafür aber bloß warme Worte oder nicht mal das bekommt, wird langfristig einen Groll gegen seine Arbeit entwickeln.

Deshalb ist es wichtig und auch vollkommen in Ordnung, sich im Job eine angemessene Bezahlung zu wünschen – selbst dann, wenn es um »die gute Sache« geht. Schließlich sollte eine faire Behandlung bei den eigenen Mitarbeitenden anfangen.

Etwas Wahres ist an dem Spruch dennoch dran. Tatsächlich ist wissenschaftlich belegt: Je mehr Geld die Menschen verdienen, desto zufriedener sind sie – vermutlich allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt. Ab wann genau es keinen Zusammenhang mehr zwischen einem höheren Einkommen und der Zufriedenheit der Menschen gibt, darüber ist sich die Wissenschaft nicht ganz einig. Klar ist aber: Superreiche sind nicht automatisch superglücklich.

Was bedeutet das für die Jobsuche? Offenbar sollte man den Traumjob nicht nur danach aussuchen, wo es das meiste Geld zu verdienen gibt. Gleichzeitig solltest du dich auf keinen Fall »unter Wert« verkaufen. Von deinem Job solltest du leben können – und zwar nicht nur gerade so.

Die Arbeit leistet einen Beitrag

Zuletzt zeigen die Untersuchungen zum Thema »Traumjob« noch einen ganz wichtigen Punkt: Menschen sind dann glücklich mit ihrem Job, wenn sie ihn für sinnvoll halten.4

Aus psychologischen Experimenten wissen wir, dass es uns froh macht, anderen Menschen zu helfen.5 Und das scheint auch im Beruf zu funktionieren. Dabei muss die Hilfe gar nicht unbedingt direkt erfolgen – also beispielsweise wie bei einer Ärztin, die eine kranke Person heilt. Es reicht, wenn ich weiß, dass meine Arbeit einen guten Zweck hat, selbst wenn ich nicht persönlich jemandem helfe.

Diese Erkenntnis kommt uns natürlich sehr gelegen. Denn genau darum soll es in diesem Buch ja gehen: einen Job zu finden, der die Welt ein bisschen besser macht.

VORSICHT, KILLER-KRITERIEN!

Nun haben wir uns angeguckt, was einen Traumjob ausmacht. Doch Wissenschaftler*innen haben nicht nur erforscht, was an einem Beruf glücklich macht, sondern auch, wann Leute bei der Arbeit besonders unglücklich sind. Dabei zeigt sich immer wieder, dass es vor allem vier Dinge gibt, die aus einem Job einen Horrorjob machen – selbst dann, wenn die Tätigkeit an sich den Menschen eigentlich gefällt. Auch von diesen vier Killer-Kriterien solltest du schon einmal gehört haben. Denn sie können dich im schlimmsten Fall vor einer Enttäuschung bewahren.

Was Menschen bei der Arbeit unglücklich werden lässt:

›Lange Arbeitszeiten: Damit sind sowohl viele Arbeitsstunden am Stück gemeint als auch Jobs, in denen man regelmäßig erst spät am Abend Schluss hat.6

›Unfaire Bezahlung: Das heißt nicht bloß, dass man wenig verdient, sondern vor allem, dass das Gehalt im Vergleich mit anderen Kolleg*innen im Unternehmen oder auch bei anderen vergleichbaren Firmen zu gering ist.7

›Job-Unsicherheit: Wenn man beispielsweise nur befristet angestellt ist, oder ständig fürchtet, dass die Firma pleitegeht.8

›Eine lange Pendelstrecke: Wenn Menschen sehr lang zu ihrem Arbeitsplatz brauchen, sind sie unzufriedener.9

WELCHER PERSÖNLICHKEITS-TYP BIN ICH?

Vorneweg

Wie du auf den folgenden Seiten sehen wirst, ist die Arbeitswelt unglaublich vielfältig. Es gibt Berufe, von denen du wahrscheinlich noch nie gehört hast, oder von denen du zumindest nicht weißt, was man da eigentlich genau macht. Eines haben jedoch alle diese Jobs gemeinsam: Für irgendjemanden sind sie genau richtig. Die Frage, die du dir wahrscheinlich stellst, ist: Woher weiß ich, welcher jemand ich bin?

Diese Persönlichkeitstypen können dir dabei ein bisschen helfen. Das folgende Kapitel stellt euch fünf Typen von Menschen vor und erklärt, worin diese besonders gut sind und wie sie ihre Fähigkeiten in der Arbeitswelt einbringen können.10 Je nachdem, wo du dich einordnest, kann dir das schon einmal eine Richtung vorgeben, welche Jobs für dich infrage kommen. Schau also beim Lesen, von welcher Beschreibung du dich am ehesten angesprochen und wiedergegeben fühlst.

Aber: Menschen sind komplex. Sie lassen sich natürlich nicht einfach auf einer Buchseite vollständig zusammenfassen. Vielleicht findest du dich auch in mehreren Typen wieder. Jede*r von uns ist eine einzigartige Kombination aus Eigenschaften und Fähigkeiten. Das Wichtigste ist, dass du anfängst, über dich selbst und deine Fähigkeiten nachzudenken.

DAS ORGANISATIONSTALENT

Das Organisationstalent behält immer den Überblick. Menschen, die in diese Kategorie passen, halten bei Projekten in der Schule oder in ihrer Freund*innen-Gruppe alles zusammen. Eine große Gruppenarbeit steht an? Das Organisationstalent verteilt die Aufgaben, stellt sicher, dass die anderen sie auch rechtzeitig erledigen, und führt am Ende die Ergebnisse zusammen. Am Wochenende ist ein Ausflug an den See geplant? Das Organisationstalent findet heraus, welche Radroute die schnellste ist, koordiniert, wer welche Snacks mitbringt und achtet darauf, dass am Ende kein Müll auf der Wiese liegen bleibt. Auch die eigenen Angelegenheiten hat das Organisationstalent immer im Griff. Dass es mal einen Geburtstag vergisst, kommt selten vor – und ein passendes Geschenk ist natürlich rechtzeitig vor der Party besorgt.

Mit anderen Worten: Organisationstalente haben auf dem Schirm, welche Aufgaben erledigt werden müssen, um ein Projekt erfolgreich zu Ende zu führen. Und sie haben Spaß daran, das Projekt zu begleiten, sich regelmäßig mit anderen Beteiligten abzusprechen und alle Fäden in der Hand zu halten. Ein Organisationstalent zu sein, bedeutet nicht, unflexibel oder spießig zu sein. Es heißt lediglich, immer den Blick auf das Endergebnis zu richten – und das kann auch heißen, spontan einen Plan abzuändern, wenn er nicht funktioniert wie gedacht.

Stärken: Pläne schmieden und umsetzen; Dinge organisieren wie Partys oder Gruppenarbeiten; Probleme frühzeitig erkennen und Lösungen finden

Dein Platz in der Arbeitswelt

Das Organisationstalent hat Glück: Dinge zu organisieren gehört in ganz vielen Branchen dazu. Überall, wo unterschiedliche Menschen an einem Projekt beteiligt sind, muss es Leute geben, die den Überblick behalten. Hier kann das Organisationstalent seine Begabung perfekt einbringen.

Das Organisationstalent kann z. B. gut im Veranstaltungsbereich arbeiten. Ob es darum geht, eine Messe zu organisieren, ein Charity-Event oder einen wissenschaftlichen Kongress: Bei einer Veranstaltung muss im richtigen Moment alles sitzen, vom Catering zur Beleuchtung bis zum Sicherheitskonzept. Damit das klappt, braucht es Leute, die koordinieren.

Aber auch sonst gibt es viele Einsatzbereiche für ein Organisationstalent. In so gut wie jedem Unternehmen und jeder Organisation gibt es Projekte, bei denen unterschiedliche Menschen oder Abteilungen beteiligt sind. Hier kann sich das Organisationstalent ebenso gut einbringen, indem es z.B. als Projektmanager*in oder Teamleiter*in die Aufsicht über alles übernimmt.

Jobs, die zu dir passen könnten:

›Energiemanager*in

›Logistiker*in

›Pressesprecher*in

›Projektmanager*in

›Veranstaltungskauffrau*mann

DIE TOOLBOX

Die Toolbox findet man an vielen Orten – nur nicht am Schreibtisch. Denn sie arbeitet am liebsten mit ihren Händen. Sie baut und bastelt gern. Angst, sich die Hände schmutzig zu machen, kennt sie nicht. Sie ist gern in der Natur, schon als Kind hat sie Staudämme gebaut oder kleine Hütten im Wald. Vielleicht hat sie einen Hund, mit dem sie gern lange Spaziergänge macht und stundenlang Stöckchen wirft. Langes Herumsitzen hingegen liegt der Toolbox nicht, ebenso wenig wie ausführliche theoretische Diskussionen. Ihr ist es lieber, Dinge auszuprobieren und Probleme praktisch zu lösen. Wenn etwas kaputtgeht, repariert sie es selbst. Wenn sie dafür noch zusätzliche Hilfe oder Material braucht, organisiert sie das eben. Einen Fahrradschlauch zu wechseln oder auch einen Knopf anzunähen, ist für sie schon als Kind selbstverständlich. Die Toolbox mag es, wenn sie sehen und anfassen kann, woran sie gearbeitet hat – besonders dann, wenn es gut geworden ist.

In der Regel sind Toolboxen schwer aus der Ruhe zu bringen, denn sie haben Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten und sind sich sicher, dass es für jedes Problem eine Lösung gibt. Das schätzen auch Freund*innen an ihnen. Auf Toolboxen kann man sich verlassen, weil sie immer bereit sind, zu helfen und andere mit ihren Fähigkeiten zu unterstützen.

Stärken: handwerkliches Geschick; Tüfteln und Bauen; praktisches Denken

Dein Platz in der Arbeitswelt

Mit ihren Begabungen sind Toolboxen wie gemacht für das Handwerk. Denn in handwerklichen Berufen geht es, wie der Name schon sagt, darum, Dinge mit den Händen zu erledigen. Statt ständig vor einem Computer zu sitzen, arbeiten Handwerker*innen mit unterschiedlichen Werkzeugen und Werkstoffen: Schreiner*innen stellen Möbel her, sie gestalten Fenster, Türen oder ganze Inneneinrichtungen. Bäcker*innen stehen in der Backstube und kneten leckere Brötchen und Brote. Im Baugewerbe läuft nichts ohne Maurer*innen, Dachdecker*innen und Maler*innen.

Weil sie die Natur mögen, freuen sich Toolboxen auch über Jobs, bei denen sie viel draußen sind, vielleicht sogar mit Tieren oder Pflanzen arbeiten. Doch selbst in Bürojobs können Toolboxen ihre Stärken ausspielen. Besonders gut funktioniert das etwa in Ingenieursberufen, bei denen es darum geht, neue Maschinen zu entwickeln. Auch hier ist das praktische Denken der Toolboxen ein großer Vorteil.

Jobs, die zu dir passen könnten:

›Förster*in

›Gärtner*in

›Handwerker*in

›Ingenieur*in

›Tierpfleger*in oder Tierärzt*in

DER MENSCHEN-MENSCH

Den Menschen-Mensch erkennt man daran, dass andere zu ihm kommen, wenn es ihnen schlecht geht. Denn der Menschen-Mensch kann gut zuhören. Er kann sich in seine Gesprächspartner*innen hineinversetzen und versteht deshalb, was diese in dem Moment brauchen. Wenn sein Gegenüber es möchte, überlegt er gern gemeinsam Lösungen für ein Problem – aber er weiß auch, dass man sich Ratschläge manchmal sparen und einfach nur für eine Person da sein sollte. Seine eigene Meinung kann er in diesem Moment zurückstellen.

Manchmal spürt der Menschen-Mensch auch, dass jemand sich nicht gut fühlt, ohne dass die Person es ihm sagt. Denn er hat sehr feine Antennen für die Gefühle anderer. Er merkt, wenn seine Eltern gerade gezankt haben – auch wenn sie so tun, als wäre alles super. Dem Menschen-Mensch ist es wichtig, dass seine Mitmenschen glücklich sind. Gern trägt er seinen Teil dazu bei, wenn das in seiner Macht steht. Deshalb ist der Menschen-Mensch ein toller Freund und eine großartige Freundin.

Das muss nicht bedeuten, dass er der Mittelpunkt jeder Party ist. Menschen-Menschen können auch introvertiert sein. Ihre Begabung liegt vor allem darin, jedem einzelnen Menschen ihre Aufmerksamkeit zu schenken und auf dessen Bedürfnisse einzugehen.

Stärken: ein offenes Ohr; gutes Gespür für die Gefühle und Bedürfnisse anderer; auf Menschen eingehen; Lösungen für ihre Probleme finden

Dein Platz in der Arbeitswelt

Der Menschen-Mensch ist besonders geeignet für Jobs, in denen er mit – Überraschung – Menschen arbeitet. Durch sein feines soziales Gespür kann er viel Verständnis aufbringen, aber auch gut persönliche Probleme lösen. Das ist vor allem in Berufen nützlich, in denen man Menschen in Krisensituationen hilft, z. B. Geflüchteten oder Menschen mit psychischen Problemen. Wenn seine Mitmenschen unter Stress stehen oder Angst haben, kann der Menschen-Mensch seine soziale Begabung einsetzen.

Generell eignen sich Menschen-Menschen für die Arbeit mit Personengruppen, die mehr Unterstützung brauchen. Das könnten kleine Kinder sein, Jugendliche, alte Menschen oder Menschen mit Behinderung. Auch in diesen Bereichen zahlt es sich aus, dass der Menschen-Mensch auf jede Person individuell eingeht, sich gut in andere einfühlen kann und für sie da sein möchte.

Abgesehen von sozialen Berufen sind Menschen-Menschen auch in Unternehmen gut aufgehoben. Denn Mitarbeitende sind schließlich auch Menschen. Als Teamleiter*innen, Betriebsrät*innen oder Personalabteilungsmitarbeitende etwa können Menschen-Menschen ihre Fähigkeiten dafür einsetzen, dass am Arbeitsplatz menschlich alles glattläuft.

Jobs, die zu dir passen könnten:

›Geburtshelfer*in

›Pädagog*in

›Pfleger*in

›Psychotherapeut*in

›Sozialarbeiter*in

DER NERD

In Filmen erkennt man Nerds oft an einer dicken Brille. Mit der Realität hat das wenig zu tun. Im wahren Leben zeichnet Nerds eher aus, dass sie sich gern ausführlich in komplizierte Themen einarbeiten. Schulfächer wie Mathe oder Naturwissenschaften fallen ihnen leicht. Auch in ihrer Freizeit fordern sie ihren Kopf gern heraus. Manche spielen stundenlang Strategiespiele. Andere arbeiten sich in aller Ausführlichkeit in ein Thema ein, das sie interessiert, vertiefen sich in Bücher oder Dokus und sind erst zufrieden, wenn sie alles darüber wissen.

Nerds fällt es leicht, Zusammenhänge zu begreifen. Sie mögen es, wenn Dinge logisch aufgebaut sind, denn so können sie diese nach Belieben auseinanderbauen und wieder zusammensetzen. Deshalb können sie auch gut mit Computern und werden von ihrer Familie regelmäßig als IT-Spezialist*innen eingesetzt. Das kann zwar nervig sein – aber meistens lässt sich ihr Ehrgeiz wecken, wenn man ihnen ein Problem vorsetzt, das sie mit logischem Denken und Detailkenntnis entschlüsseln können.

Was Nerds hingegen gar nicht berührt, sind Oberflächlichkeiten. Small Talk brauchen sie nicht, ebenso wenig scheren sie sich um Gossip. Wenn sie sich mit anderen unterhalten, mögen sie lieber tiefgründige Gespräche und Diskussionen, in denen sich ihr Gegenüber ebenfalls mit einem Thema auskennt. Oft haben sie deshalb eher wenige, gute Freund*innen als einen riesigen Kreis von flüchtigen Bekannten.

Stärken: Rechnen; logisches Denken; Technik; Computer; Zusammenhänge begreifen; Detailwissen

Dein Platz in der Arbeitswelt