Madame Kunterbunt, Band 1: Madame Kunterbunt und das Geheimnis der Mutmagie - THiLO - E-Book
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Madame Kunterbunt, Band 1: Madame Kunterbunt und das Geheimnis der Mutmagie E-Book

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Beschreibung

Wenn Schule schöner ist als Ferien! Die Schüler der 3a lieben ihre neue Klassenlehrerin! Madame Kunterbunt trägt Kleider in allen Farben des Regenbogens, wenn sie spricht, klingt es wie eine schöne Melodie, und sämtliche Sorgen werden in ihrer Gegenwart ein bisschen kleiner. Das liegt auch an ihren Chamäleons Cilly und Rosso, die immer herrlich viel Blödsinn anstellen und auch ansonsten echt fantastisch sind. Denn ihre schimmernden Schuppen haben Zauberkräfte! Entdecke alle Abenteuer rund um Madame Kunterbunt: Band 1: Madame Kunterbunt und das Geheimnis der Mutmagie Band 2: Madame Kunterbunt und das Abenteuer der Wunderwünsche Band 3 erscheint im Frühjahr 2023

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Seitenzahl: 120

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Als Ravensburger E-Book erschienen 2022

Die Print-Ausgabe erscheint im Ravensburger Verlag

© 2022, Ravensburger Verlag

 

Text © 2022 THiLO

Originalausgabe

Cover- und Innenillustrationen: Bille Weidenbach

Alle Rechte dieses E-Books vorbehalten durch Ravensburger Verlag GmbH, Postfach 2460, D-88194 Ravensburg.

ISBN 978-3-473-51112-9

www.ravensburger.de

1. Ein Regenbogen um Mitternacht

2. Madame Kunterbunt

3. Knsnntsch

4. Ein Beet ist kein Bett

5. Cilly und Rosso

6. Madame ist leider leichthörig

7. Sir Isaac Newton rettet Rosso

8. Noch mehr Wunder, noch mehr Ärger

9. Nickys Auftritt

10. Chamäleon-Sitter

11. Wo ist Rosso?

12. Immasuld!

13. Willkommens-Danke-Chamäleon-Party

Autoreninformation

Leseprobe

1. Kapitel, in dem es Nora schwindlig wird

2. Kapitel, in dem es noch zwei rätselhafte Briefe gibt

1. Ein Regenbogen um Mitternacht

Nicky saß aufrecht im Bett, ihr Herz klopfte wild. Rund und dick schien der Vollmond in ihr Zimmer, alles war in ein gespenstisches blaues Licht getaucht. Einen Augenblick lang war Nicky sich nicht sicher, ob sie überhaupt schon geschlafen hatte. Aber das musste sie wohl, denn an die letzten Stunden hatte sie keine Erinnerung. Und es war …

Nicky drehte den altmodischen Wecker mit den zwei Schellen zu sich, eines der wenigen Andenken an ihre Eltern.

… es war kurz vor Mitternacht und draußen heulte der Sturm wie ein hungriger Wolf. Gestern Abend war es unglaublich stickig gewesen, das Atmen war ihr richtig schwergefallen. Deshalb hatte Nicky das Fenster ihres Dachzimmers offen gelassen. Nun schlug der eine Flügel gleichmäßig gegen den Fensterrahmen. Klonk, klonk, klonk. Dieses Geräusch musste sie geweckt haben.

Ein mulmiges Gefühl machte sich von ihrem Bauch aus in Nickys ganzem Körper breit. So, als würde gleich etwas ganz Außergewöhnliches passieren. Sie musste dringend zu Nick!

Als Nicky schon mit den Zehen den Teppich berührte, gab es plötzlich einen Knall. Nicky zuckte zurück und zog sich die Decke bis zum Kinn. Beinahe hätte sie laut aufgeschrien.

Nicky brauchte einen Augenblick, um zu verstehen, was passiert war: Der andere Flügel des Fensters war ebenfalls aufgeflogen und hatte kräftig gegen die Wand geschlagen. Klonk, klonk, klonk klapperte nun auch er.

Nicky atmete tief aus. „Seit wann bist du so schreckhaft, Nicky?“, flüsterte sie sich selbst Mut zu.

Aber der Weg ins Nachbarzimmer zu ihrem Cousin Nick schien ihr trotzdem mit einem Mal viel zu weit zu sein. Wenn sie ganz still liegen blieb, schlief sie bestimmt schnell wieder ein!

Doch dafür fegte der Wind viel zu wild durch Nickys Zimmer. Er wirbelte alles auf ihrem Schreibtisch durcheinander, blätterte die Seiten in ihrem Lieblingsbuch um und rüttelte an den Pferdepostern an der Wand. Nicky sah staunend zu. Jetzt packte er auch noch das knallbunte Bild, das Nicky in der vergangenen Woche gemalt hatte. Es erhob sich vom Tisch und wirbelte im Zickzackflug nach oben, Richtung Fenster.

Nicky sprang aus dem Bett. Das Bild sollte ein Geschenk für ihre neue Klassenlehrerin sein und morgen – nein, heute! – waren die Sommerferien zu Ende. Sie musste es retten!

Zweimal sprang Nicky in die Höhe, konnte das Blatt aber nicht erreichen. Also stieg sie auf den Tisch und warf das Fenster zu. Eine Sekunde lang stand das Bild neben ihr in der Luft, dann segelte es langsam zu Boden.

In diesem Moment zuckte draußen der Blitz los. Ein gewaltiger Lichtstrahl teilte den Nachthimmel und schlug gegenüber im Garten der Villa Rosenrot ein. Er war so grell, dass Nicky die Augen schließen musste. Gleichzeitig spürte sie, wie ihr Herz noch schneller zu schlagen begann. Bestimmt brannte das Haus, sie musste sofort die Feuerwehr rufen!

Nicky zählte die Sekunden, bis der Donner loskrachte. Doch der Donner kam nicht.

Als sie die Augen wieder öffnete, war da auch kein Feuer. Zum Glück! Der Garten der Villa war so dunkel wie immer. Nicky atmete ein paar Mal heftig ein und aus. Puh! Was für eine seltsame Nacht!

Nicky wollte gerade vom Tisch klettern, als sie den Schatten sah. Ein Mensch kniete genau da, wo der Blitz eingeschlagen hatte. Die Villa stand leer, solange Nicky denken konnte. Einmal waren sie und Nick an den Rosenranken hochgeklettert und hatten neugierig durch ein staubiges Fenster gespäht. Die früheren Bewohner hatten Möbel, Bücher und alle anderen Gegenstände dort gelassen, als wären sie bloß in einen langen Urlaub gefahren.

Was also tat ein Mensch um Mitternacht bei Gewitter in diesem Garten? Und warum kniete er dort? War er vor dem Blitz in Deckung gegangen? War es ein Einbrecher? Dann würde er eine Eisensäge brauchen, denn die Tür der Villa war mit einer dicken Kette gesichert.

Nicky presste ihr Gesicht so fest an das Fenster, dass ihre Nase ganz platt wurde. Sie rieb ein paar Mal kräftig ihre Augen, doch der Schatten blieb, wo er war. Er richtete sich lediglich auf, streckte sich und drehte dann den Kopf, als würde er sich umsehen.

Nicky sprang vom Tisch und lief in den Flur. Es fiel ihr schwer, leise zu sein. Aber Tante Jo und Onkel Kalli sollten sie nicht hören. Die beiden schliefen im Zimmer unter ihrem und mochten es nicht, wenn ihr Sohn Nick oder ihre Nichte nachts durch das Haus spazierten.

Sie hatten ja keine Ahnung davon, wie viele Dinge Neunjährige zu besprechen hatten, die nicht bis zum nächsten Morgen warten konnten! Zum Beispiel Schatten in Gärten von leer stehenden Villen …

Nicky legte ihre Hand auf die Türklinke, drückte sie herunter und quetschte sich durch den Spalt in Nicks Zimmer. Weiter ging die Tür nicht auf, denn jede Menge Kleider, Sportsachen, Bücher und elektronischer Kram lagen auf dem Boden verteilt. Nick hasste Ordnung. Wie ein Storch stieg Nicky über alles hinweg.

„Nick!“, flüsterte sie. „Wach auf!“

Als Nick ruhig weiterschnaufte, packte Nicky ihren Cousin an der Schulter und schüttelte ihn. „Nick!“

Nach zwei Grunzern war Nick endlich wach.

„W-w-was …?“, stammelte er, doch Nicky legte ihm ihren Zeigefinger auf die Lippen.

„Psst!“, flüsterte sie. „Da schleicht jemand um die Villa!“

Nick kannte Nicky lange genug. Er wusste, wenn sie ihn mitten in der Nacht aus dem Bett scheuchte, gab es einen guten Grund. Also stand er leise auf.

Nicky nahm seine Hand und führte ihn zum Fenster.

„Bist du dir sicher?“, wollte Nick wissen.

Statt einer Antwort zeigte Nicky in den Garten der Villa. „Da, neben dem hohlen Baum!“, flüsterte sie.

Der Schatten war tatsächlich immer noch da. Es schien, als würde er auf irgendetwas warten. Er hatte den Kopf gehoben und blickte zum Himmel.

„Was macht der denn da?“, flüsterte Nick zurück.

Nicky zuckte mit den Schultern. „Bisher nichts außer rumstehen. Ich habe ihn auch nur durch Zufall gesehen, weil es geblitzt hat“, berichtete sie.

„Die Kaninchen scheinen ihn jedenfalls zu mögen“, murmelte Nick.

Nicky sah, was ihr Cousin damit meinte: Zwei kleine Schatten wuselten um den Menschen herum. Von der Größe her konnten es tatsächlich Kaninchen sein. Allerdings bewegten sie sich anders, irgendwie eckiger. Vielleicht hatten auch sie schon geschlafen. Jetzt stupste eines von ihnen dem anderen seinen Kopf in die Seite. Dafür bekam es einen Tritt und kullerte auf den Rücken.

Der Mensch bückte sich, schimpfte mit dem einen und stellte das andere wieder auf die Beine. Nein, Kaninchen waren das sicher nicht. Denn nun passierte etwas ganz Merkwürdiges: Das Tier leuchtete im Dunkeln rot auf, als hätte der Mensch eine Lampe angeknipst. Nicky konnte kurz das Gesicht sehen – und war überrascht. Es war eindeutig eine Frau! Zwei Herzschläge später erlosch das Licht wieder.

„Was … was war das jetzt …?“, wunderte Nick sich.

Die Frau richtete sich auf und streckte den Arm aus. Von ihrem Handteller erhob sich ein glühender Punkt Richtung Himmel. Wie eine rote Schneeflocke. Höher und höher stieg die Flocke. Der Wind wurde wieder kräftiger, doch die Flocke behielt ihren Kurs bei, schnurgerade nach oben. Genau in dem Moment, als sie die Wolken erreicht hatte, zuckte ein weiterer Blitz los.

Nicky hielt sich schützend die Hand vor die Augen.

„Das glaube ich jetzt nicht …“, flüsterte Nick neben ihr.

Nicky blinzelte – und hielt den Atem an. Ein Lichtstrahl zog sich vom Himmel hinunter bis in den Garten der Villa. Es war gar kein Blitz, es war ein Regenbogen, mitten in der Nacht! Nicky konnte deutlich die Farben Rot, Orange, Gelb, Grün, Hellblau, Dunkelblau und Violett erkennen. Deshalb hatte es auch vorhin keinen Donner gegeben! Kein Blitz, kein Donner. Dort, wo der Regenbogen die Erde berührte, stand ein großer Koffer.

„War der eben schon da?“, fragte Nick.

Nicky zuckte wieder mit den Schultern. Langsam kam sie bei all diesen seltsamen Dingen mit dem Denken nicht mehr hinterher.

Die Frau öffnete den Koffer, holte einen kleinen Stab heraus und klopfte damit gegen den Regenbogen. Lautlos zerplatzte er in Tausende von bunten Schnipseln. Kreuz und quer segelten sie durch die Luft und verteilten sich im gesamten Garten, auf der Terrasse und den Wänden und Dächern der Villa. Überall leuchtete und glitzerte es in allen Farben.

Die Frau sah dem Konfetti eine Weile zu. Dann nickte sie zufrieden, schloss den Koffer wieder und stieg mit ihm die drei Stufen zur Villa hinauf. Vor der Tür zog sie einen Schlüssel aus der Tasche und schob ihn ins Schloss. Rasselnd fiel die dicke Kette auf die Holzterrasse. Die Frau öffnete die Tür und trat ein.

Zwei Atemzüge lang war sie im Inneren verschwunden. Dann tauchte ihr Arm noch einmal auf und sie schnipste mit den Fingern. Die beiden kleinen Schatten reckten die Köpfe und liefen ihr nach. Das eine Tierchen versuchte dabei, das andere wieder die Treppe hinunterzustupsen. Die Frau hob drohend den Finger und sprach zu den Tieren – wahrscheinlich ein paar ernste Worte. Es schien zu wirken, denn beide flitzten nun nebeneinanderher in die Villa. Kaum waren sie drin, wurde die Tür zugezogen.

Nick und Nicky warteten noch ein paar Minuten ab, doch mehr passierte dort drüben nicht. Kein Licht wurde angeschaltet, kein Fenster geöffnet, kein Laut war zu hören. Langsam verblassten auch die Regenbogenschnipsel. Die Villa lag scheinbar so still und einsam da wie all die Jahre zuvor.

„Wie es aussieht, haben wir eine neue Nachbarin“, brach Nick das Schweigen. „Wenn sie keinen Schlüssel gehabt hätte, würde ich jetzt die Polizei rufen.“

Nicky nickte. „Das war auf jeden Fall der seltsamste Einzug aller Zeiten“, bestätigte sie.

Ihr Hals war ganz trocken. Offenbar hatte sie das Wunder auf dem Nachbargrundstück die ganze Zeit mit offenem Mund bestaunt.

„Was machen wir denn jetzt?“, wollte Nick wissen und warf sich in seinen Sessel. „Schlafen kann ich bestimmt nicht mehr.“

In diesem Moment öffnete sich seine Zimmertür und das Licht ging an. Onkel Kalli kam im Schlafanzug herein und nahm ihnen die Entscheidung ab.

„Kinder, ich fasse es nicht!“, polterte er. „Ab in die Federn, die Ferien sind vorbei. In sechs Stunden klingelt der Wecker!“

Nick sah Nicky in die Augen. Kein Wort zu meinen Eltern!, bedeutete dieser Blick.

Aber die Warnung war völlig unnötig. Nicky hätte auch so nichts gesagt. Was auch? Im Garten der Villa Rosenrot hat ein Blitz eingeschlagen, der aber eigentlich ein Regenbogen war und zerplatzt ist, und dann hat es bunt geschneit? Und, ach ja, eine Frau ist dort eingezogen, nur mit einem Koffer und zwei Haustieren, die sich streiten und ab und zu glühen?

Onkel Kalli und Tante Jo fanden sowieso schon, dass Nicky zu viel Fantasie besaß. Nach dieser Geschichte hätten die beiden höchstens bei ihr Fieber gemessen und sie für ein paar Tage ins Bett gesteckt. Doch den Schulanfang in der dritten Klasse wollte Nicky auf keinen Fall verpassen! Schließlich freute sie sich schon seit Wochen auf die neue Lehrerin, auch wenn kein Schüler sie bisher gesehen hatte.

2. Madame Kunterbunt

Nick und Nicky rannten die Straße entlang. Sie waren viel zu spät dran! Tante Jo hatte Nicky nach der kurzen Nacht kaum wach bekommen. Bei Nick hatte sie sogar mit einem Eimer kaltem Wasser drohen müssen. Erst dann hatte er sich vom Bett auf den Teppich fallen lassen und war auf allen vieren ins Badezimmer gekrabbelt.

Für Frühstück war keine Zeit mehr gewesen. So waren die beiden bisher noch gar nicht dazu gekommen, über die Erlebnisse der letzten Nacht zu reden.

Nicky hatte nur beim Anziehen einen Blick auf die Villa geworfen – bis Tante Jo darauf bestanden hatte, dass man sich besser auf dem Boden als auf dem Schreibtisch anziehen konnte. Villa Rosenrot sah kein bisschen anders aus als all die Jahre zuvor. Hatte Nicky vielleicht doch alles nur geträumt?

„Du bist dir doch auch sicher, oder?“, schnaufte Nicky, als sie in die Schulstraße einbogen. „Da war ein Regenbogen. Mitten in der Nacht.“

Nick japste. Vor der Bäckerei Schrot & Korn blieb er plötzlich stehen und hielt sich die Rippen, als hätte er Seitenstechen. Aber Nicky wusste es natürlich besser. Die Leckereien, von denen sie nur eine Glasscheibe trennte, zogen ihren Cousin wie immer magisch an.

„Ja, und über die Tiere habe ich den Rest der Nacht nachgedacht“, berichtete Nick. „Kaninchen waren es jedenfalls nicht!“ Er sah ins Schaufenster, wo zwanzig Arten von Brötchen zu einem Kleeblatt zusammengelegt waren.

„Sag mal, hast du dein Schulbrot eingesteckt?“, wollte er wissen. „Ich hab meins in der Eile auf dem Tisch liegen gelassen.“

Nicky zog ihrem Cousin am T-Shirt-Ärmel. „Nick, wir haben keine Zeit mehr, um was zu kaufen“, ermahnte sie ihn. „Wir sind sowieso schon zu spät.“

Nick warf dramatisch seine Hände in die Luft. „Aber es ist ein Notfall! Schüler im Unterricht verhungert, Skelett fällt durch Mathetest – willst du morgen so eine Schlagzeile in der Zeitung lesen?“

Er sah zur Kirchturmuhr. „Außerdem macht es doch gar nichts mehr aus“, fand er. „Ob wir nun drei Minuten später kommen oder fünf …“

Und ehe Nicky protestieren konnte, war Nick in der Bäckerei verschwunden.

Nicky rollte genervt mit den Augen. Aber so war Nick nun mal.

Hmm, dachte Nicky nach ein paar Sekunden. Auf der Straße herumstehen war ja auch blöd. Da konnte sie Nick eigentlich lieber hinterhergehen. Heute war Montag, da gab es doch immer diese zuckrigen Butterkringel. Oder hießen die buttrige Zuckerkringel? Dieses Rätsel musste Nicky dringend lösen!

Das kleine Glöckchen über der Tür klingelte, als Nicky eintrat. Herr Schrot stand wie jeden Tag hinter der Theke und bediente seine Kunden. Nicky fragte sich, ob er keinen Schlaf brauchte. Ungesund früh am Morgen war er in der Backstube und danach verkaufte er bis zum Abend all das, was er gebacken hatte.

„Ah, da sind ja meine Lieblingszwillinge!“, rief er begeistert.

Nick und Nicky holten tief Luft.

„Wir sind keine Zwillinge“, erklärte Nick Bäckermeister Schrot sicher zum tausendsten Mal. „Wir sind Cousine und Cousin, Nickys Eltern sind kurz nach ihrer Geburt gestorben, deshalb wohnt sie bei uns.“