Mädchensache - Sina Oberle - E-Book

Mädchensache E-Book

Sina Oberle

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Beschreibung

Vom Mädchen zur Frau zu werden ist aufregend, anstrengend - und mit vielen Unsicherheiten verbunden: Was sind Hormone, was ist ein Zyklus, wann sind die fruchtbaren Tage? Wie kann Frau lernen, mit ihrem Zyklus umzugehen - und mit den unangenehmen Nebenwirkungen wie Menstruationsbeschwerden oder Pickeln? Sina Oberle gibt ihren Leserinnen das Wissen mit auf den Weg, das ihr in diesem Alter gefehlt hat. Sie nimmt sie dabei an die Hand, ihren Körper ganzheitlich zu begreifen und langsam als Frau anzukommen.

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Seitenzahl: 173

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Bildnachweis:

S. 20: StockSmartStart/shutterstock; S. 42: GoodStudio/Shutterstock;S. 72: StockSmartStart/Shutterstock; S. 104: Sonko Drimko/Shutterstock;S. 128, 144, 162: StockSmartStart/shutterstock;Restliche Illustrationen: STT studio, Sophia Tzioutzias, München

Originalausgabe

1. Auflage 2021

Verlag Komplett-Media GmbH

2021, München

www.komplett-media.de

ISBN: 978–3-8312–0593–6

eISBN: 978-3-8312-7099-6

Auch als E-Book erhältlich

Lektorat: Anne Schmuck, Griesheim

Korrektorat: Redaktionsbüro Diana Napolitano, Augsburg

Umschlaggestaltung: FAVORITBUERO GbR, München

Layout: FAVORITBUERO GbR, München

Coverbild: StockSmartStart/Shutterstock (Mädchen, Slipeinlagen, Menstruationstasse); Sonko Drimko/ Shutterstock (Kondomverpackung); VasilkovS/Shutterstock (Uterus etc.); GoodStudio/Shutterstock (Kalender, Schwangerschaftstest)

Innenteil: StockSmartStart/Shutterstock (Mädchen für Good to know, Blätter)

Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling

Dieses Buch ist für alle Menschen, die menstruieren

und schließt auch Trans- und Inter-Personen mit ein.

Dieses Werk sowie alle darin enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrecht zugelassen ist, bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Speicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen sowie für das Recht der öffentlichen Zugänglichmachung.

DiesesBuchwidmeich allenMädchen,die sich gerade aufdem Weg zu einerwundervollenjungenFrauentwickeln.

Du bistganzwunderbar!

VORWORT

YOUR BODY – VAGINA, VULVA & CO

Vulva oder Vagina – know the difference!

Gebärmutter

Zervixschleim

Eierstöcke und Eileiter

Brüste – love your Boobs

Haut

Schweiß

Haarwachstum

Eine kleine Zusammenfassung für dich

BASICS – DAS WICHTIGSTE AUF EINEN BLICK

Pubertät – nur ’ne zickige Phase?

Hormone

Mädchen und Jungs in der Pubertät

DER ZYKLUS

Alles wiederholt sich

Was passiert im Zyklus?

Wann bin ich fruchtbar?

Was bringen die Zyklusphasen mit sich?

Live your Cycle – lebe deinen Zyklus

Zyklustracking

Wie erkenne ich den Eisprung?

DIE PERIODE – MEHR ALS NUR BLUT

Wieso bluten wir eigentlich?

Was ist eine »normale« Periode?

Hygieneprodukte

LOVE & SEX

Schmetterlinge im Bauch

Das erste Mal

Selbstbefriedigung – den eigenen Körper kennenlernen

Der Orgasmus

Fragen wir eine Expertin: 7 Fragen an Sexualtherapeutin Magdalena Heinzl

»Das Gesetz der Anziehung« – Duftstoffe und Hormone

Liebeskummer

Selbstliebe – was ist das?

LASS UNS SCHÜTZEN – ALLES ÜBER VERHÜTUNG

Welche Verhütungsmittel gibt es?

Hormonelle Verhütung

Hormonfreie Verhütung

Fragen wir eine Expertin: 7 Fragen an NFP-Beraterin Anne Schmuck

Welche Methode passt zu mir?

Geschlechtskrankheiten – kein Tabuthema!

MY BODY, MY BUSINESS

Das weibliche Körpergefühl

Ganzheitlich gesund

Über Beschwerden und Ursachen

SOS! HILFE BEI MÖGLICHEN SYMPTOMEN

Unreine Haut

Periodenschmerzen

Zu starke Periode

Periode bleibt aus

Stimmungsschwankungen

Haarausfall

Meine Produktserie: Paopao Essentials

ETWAS FÜR MAMA & PAPA

Wie können wir unsere Kinder unterstützen?

Loslassen/Safe Space

GLOSSAR

DANK

Vorwort

Mit diesem Buch möchte ich dir ein Versprechen geben: Du sollst mehr über deinen weiblichen Körper erfahren dürfen und deinen Zyklus kennen und lieben lernen. Mit dem Einsetzen deiner ersten Periode stellt sich der Körper auf einen Zyklus um. Was dich im ersten Moment vielleicht erschreckt, geschieht jedoch nicht einfach ohne Grund: Der Sinn des weiblichen Zyklus ist es, dass wir Menschen uns fortpflanzen können. Auch wenn das im Moment noch gar kein Thema für dich ist, ist es wichtig, deinen Zyklus verstehen und kennenzulernen. Warum haben wir eine Periode? Wie fühlt sich Sex an, was gibt es für Verhütungsmittel, und was kann ich gegen hormonelle Beschwerden unternehmen? Ich möchte dir wie eine große Schwester, die die Reise vom Mädchen zur Frau bereits durchlebt hat, mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ich weiß nämlich genau, wie das ist: Plötzlich verändert sich der Körper, manchmal passieren auch nervige Sachen wie unreine Haut oder Schmerzen während der Periode … Du erlebst plötzlich Gefühle, die du vorher nicht kanntest und musst dich ganz neu kennenlernen. Das alles kann ganz schön aufregend sein, dich aber gleichzeitig auch überfordern oder verunsichern. Es ist einfach plötzlich vieles anders, und das musst du erst mal sacken lassen.

Ich selbst hätte mir damals gewünscht, dass mir irgendjemand gesagt hätte, was eigentlich los ist. Und weil ich möchte, dass es dir anders geht als mir, gibt es dieses Buch: damit du dich auf eine Art und Weise kennenlernen kannst, die es dir ermöglicht, eine selbstsichere junge Frau zu werden, die genau weiß, was und warum in ihrem Körper und ihrem Zyklus passiert.

Warum das so wichtig ist? Weil unser Zyklus einen so großen Einfluss auf ganz viele Dinge hat! Mit dem Beginn der Pubertät bis zu den Wechseljahren verläuft unser Leben zyklisch. Das bedeutet, im Schnitt wiederholt sich der Zyklus mit seinen unterschiedlichen Phasen ungefähr alle vier Wochen. Diese unterschiedlichen Phasen bringen so viele tolle Ereignisse und Stärken mit sich. Das Wissen um deine Stärken kannst du gezielt einsetzen, um genau zu verstehen, was, wann und warum in deinem Körper passiert – und genau dabei soll dir dieses Buch helfen. Es möchte dich darin unterstützen, deinen weiblichen Zyklus kennenzulernen, deinen Körper zu verstehen und lieben zu lernen und somit genau zu wissen, was du brauchst und was du nicht möchtest.

Good to know

Wusstest du, dass du von Natur aus eine Intuition, also ein Bauchgefühl, hast? Dieses Bauchgefühl hilft dir dabei, Entscheidungen von innen heraus zu treffen und zu spüren, ob etwas gut für dich ist oder du lieber die Finger davon lassen solltest. Leider haben sehr viele von uns diese besondere Verbindung mit unserer inneren Stimme über die Jahre verloren. Es dringen immer mehr Stimmen von außen ein – besonders soziale Medien versuchen, dir zu sagen, wie du auszusehen oder dich zu verhalten hast. Dabei geht jedoch das Wichtigste verloren: deine Einzigartigkeit. Denn du bist besonders, und dein Körper ist einmalig!

Deine Sina

YOUR BODY – VAGINA, VULVA & CO

Vulva oder Vagina – know the difference!

Vulva und Vagina sind tatsächlich nicht dasselbe. Vielleicht überrascht dich das genauso wie mich damals. Der Unterschied war mir gar nicht bewusst!

Zu deiner Vulva gehört alles, was du sehen kannst, also der äußere Bereich deines Geschlechts. Die äußeren und inneren Schamlippen (auch Venuslippen oder Vulvalippen genannt – diese Begriffe finde ich persönlich schöner, da dein Intimbereich nichts mit Scham zu tun hat!) gehören dazu, außerdem die Klitoris, der Scheideneingang und die Harnröhrenöffnung. Du kannst einen Spiegel zur Hilfe nehmen und dich mal zwischen den Beinen betrachten, dann siehst du genau, wie deine Vulva aussieht und was alles zu ihr gehört. Keine Vulva ist gleich, jede sieht anders aus und ist besonders auf ihre Art.

Die Vagina ist der innere, also nicht sichtbare Teil deiner Vulva. Sie wird auch Scheide genannt. Die Vagina ähnelt einem dehnbaren Schlauch aus Muskeln und ist in der Regel etwa 8 bis 10 Zentimeter lang. Sie ist ein wahres »Wunderorgan«, weil sie sehr viele Aufgaben hat. Sie nimmt beim Geschlechtsverkehr den Penis auf, befördert bei der Geburt das Baby auf die Welt, verbindet die Gebärmutter mit den äußeren Geschlechtsorganen, kann dich vor Bakterien schützen und ist gleichzeitig der Durchgang für Zervixschleim und Menstruationsblut.

Gebärmutter

Deine Gebärmutter (auch Uterus genannt) kannst du dir vorstellen wie eine umgedrehte Birne: Sie hat in etwa die gleiche Form und mit 7 bis 9 Zentimetern auch eine ähnliche Größe. In der Pubertät wächst deine Gebärmutter noch. Bei erwachsenen Frauen hat sie etwa ein Gewicht von 80 bis 120 Gramm – ihr Gewicht erhöht sich jedoch während der Schwangerschaft auf gut ein Kilogramm! Wahnsinn, was der Frauenkörper alles kann, oder?

Der obere Teil – etwa zwei Drittel des Uterus – wird als Gebärmutterkörper (Corpus uteri) bezeichnet, das untere, etwas schmalere Drittel als Gebärmutterhals (Zervix), und im Inneren befindet sich die Gebärmutterhöhle (Cavum uteri). Der Gebärmutterhals verbindet deine Vagina mit der Gebärmutter. Er besteht aus einem schleimbildenden Kanal, der in die Gebärmutterhöhle hineinläuft, und dem Teil, der in die Scheide hineinragt. Dieser Teil wird äußerer Muttermund (Portio vaginalis uteri) genannt. Den Gebärmutterhals kannst du dir als Schranke zwischen der Scheide und dem inneren Teil der Gebärmutter vorstellen. Er sondert den sogenannten Zervixschleim ab.

Zervixschleim

Der Zervixschleim ist eines der ersten Anzeichen deiner Pubertät. Wir verstehen darunter eine weiße oder klare Flüssigkeit, die aus deiner Vagina fließt. Zervixschleim ist weder unhygienisch noch »eklig«, sondern im Gegenteil ein Zeichen dafür, dass dein Körper gesund und fruchtbar ist! Er bewahrt deine Vagina vor dem Austrocknen, schützt sie vor Infektionen und hält sie gesund. Wenn es dir unangenehm ist, dass deine Unterwäsche feucht wird, kannst du eine Slipeinlage verwenden.

Es lohnt sich sehr, diese Flüssigkeit einmal genauer zu betrachten. Vielleicht fällt dir auf, dass sie sich mit deinem Zyklus verändert. Während der unfruchtbaren Zeit ist der Zervixschleim eher trocken, klumpig und zähflüssig und versperrt den Muttermund, sodass weder Bakterien noch Spermien eindringen können. Anders sieht es während der fruchtbaren Zeit um den Eisprung herum aus, dann ist der Zervixschleim eher flüssig, damit Spermien in die Gebärmutter gelangen und eine Befruchtung stattfinden kann.

Eierstöcke und Eileiter

Deine beiden Eierstöcke liegen rechts und links in deinem Becken. Hier werden die Sexualhormone Östrogen und Progesteron gebildet. Außerdem lagern in den Eierstöcken die noch unreifen Eizellen.

Good to know

In einem weiblichen Embryo sind bereits in der 20. Schwangerschaftswoche 8 Millionen Eizellen angelegt! Bei der Geburt sind es dann noch 1 bis 2 Millionen. Bis zur Pubertät reduziert sich diese Zahl auf etwa 300 000 bis 500 000 Fun Fact: Als deine Oma also mit deiner Mama schwanger war, war die Eizelle bereits mit dabei, aus der du entstanden bist.

Ab der ersten Periode reifen in jedem Zyklus mehrere Eizellen im Eierstock heran, von denen eine (in seltenen Fällen zwei) beim Eisprung freigegeben wird. Dazu platzt der Follikel auf und entlässt die Eizelle in den Eileiter. Die beiden Eileiter befinden sich rechts und links am oberen Ende der Gebärmutter und haben trichterförmige Enden, die sich zur Aufnahme der Eizelle dicht an die Eierstöcke legen.

Die Eizelle kann nun im äußeren Drittel des Eileiters auf ein Spermium treffen und befruchtet werden. Ist kein Spermium vor Ort, das die Eizelle befruchten kann, stirbt sie nach spätestens 18 Stunden ab und löst sich auf. Nur wenn eine Befruchtung stattgefunden hat, wird die befruchtete Zelle anschließend durch den Eileiter in die Gebärmutter transportiert und kann sich dort in die vorbereitete Schleimhaut einnisten.

Den Weg durch den Eileiter findet die Eizelle mithilfe von trichterförmigen Abschnitten, die auch als Tuben-, Eileiter- oder Fimbrientrichter bezeichnet werden. An ihren Enden befinden sich die sogenannten Fimbrien, die du dir vorstellen kannst wie Fransen. Sie fangen die Eizelle auf und leiten sie sanft weiter. Das spezielle Gewebe der Eileiter transportiert die Eizelle zur Gebärmutter.

Good to know

Die Befruchtung der Eizelle findet im Eileiter statt. Die befruchtete Eizelle wandert anschließend noch etwa 5 Tage lang weiter in die Gebärmutter und nistet sich dort in die vorbereitete Schleimhaut ein.Diese Einnistung kann aber manchmal auch schon im Eileiter oder im Bauchraum stattfinden, dann spricht man von einer Eileiterschwangerschaft bzw. einer Bauchhöhlenschwangerschaft. Diese beiden Schwangerschaftsarten können in der Regel nicht aufrechterhalten werden.

Brüste – love your Boobs

Vielleicht hast du schon bemerkt, dass deine Brüste sich verändern. Sie fangen an zu wachsen. Was dabei geschieht, ist eigentlich ganz einfach erklärt: Durch die Produktion der weiblichen Sexualhormone Östrogen und Progesteron wächst das Fettgewebe in der Brust. Dabei nimmt auch das Drüsengewebe zu, die Brustwarzen vergrößern sich, und die Nippel (Brustknospen) treten hervor. Die Farbe der Brustwarzen verändert sich ebenfalls und wird immer dunkler.

Jede Brust sieht anders aus. Manche wachsen schneller, andere langsamer. Bis der Busen seine endgültige Größe erreicht hat, dauert es in der Regel 3 bis 5 Jahre. Manche Brüste sind größer, andere kleiner. Genau das ist das Schöne daran: Es gibt keine »normschöne« Brust – jeder Busen ist einzigartig, so wie auch jeder Körper einzigartig ist. Dein Busen ist schön, genauso, wie er ist! Er passt zu dir und deinem Körper und erfüllt seine Aufgabe ganz genauso gut wie eine größere oder kleinere Brust.

Good to know

Auch deine Brüste haben eine Aufgabe: Wusstest du zum Beispiel, dass die weibliche Brust die größte Drüse des Körpers ist? Das Sekret dieser Drüse, die Muttermilch, dient der Ernährung eines Säuglings. Deine Brust ist außerdem ein sogenanntes sekundäres Geschlechtsmerkmal, also ein Körperteil, das bei Erregung schöne Gefühle hervorrufen kann und ein wunderschönes Bild deiner Weiblichkeit.

Eines möchte ich dir noch zum Thema Brüste sagen: Niemand hat das Recht, über DEINE Brüste zu urteilen, denn sie sind ein Teil von dir, ein sehr wichtiger sogar. Vielleicht möchtest du dich mal vor den Spiegel stellen und sie ganz genau betrachten. Was gefällt dir besonders gut an ihnen? Wie fühlen sie sich an? Nimm dir Zeit für die Erkundung deiner Brüste, denn je vertrauter du mit deinem Körper umgehst, desto selbstsichererfühlst du dich in ihm. Du lernst ihn zu schätzen und zu lieben, da du genau weißt, wie er sich anfühlt und wie er aussieht. Weder deine Brüste, noch irgendein anderer Teil deines Körpers sollte mit Scham behaftet sein – im Gegenteil, du kannst stolz auf deinen Körper und deine Weiblichkeit sein!

Haut

Ein häufiges Anzeichen für die Pubertät sind Veränderungen der Fettmenge, die die Poren deiner Haut produzieren. Das bedeutet, dass nun Pickel oder Akne auftreten können. Der Beginn der Pubertät ist der beste Zeitpunkt, eine geeignete Routine für deine tägliche Hautpflege zu entwickeln und deiner Haut Gutes zu tun.

Wichtig ist, dass du bei der Wahl deiner Gesichtspflege auf hochwertige Inhaltsstoffe achtest und aggressive Pflege vermeidest. Im Bereich der Naturkosmetik wirst du in jedem Fall fündig, denn meistens sind hier die Inhaltsstoffe wohlbedacht ausgewählt und die Wirkstoffe pflanzlichen Ursprungs und tierversuchsfrei.

Good to know

Wir gehen später noch mal genauer auf die Pille ein, aber weil die Pille oftmals gegen unreine Haut empfohlen wird, möchte ich dir gern an dieser Stelle schon ein paar Denkanstöße mitgeben: Durch die Einnahme der Antibabypille werden deinem Körper künstliche Hormone verabreicht. Diese wirken anders als deine körpereigenen Sexualhormone und sorgen dafür, dass dein Körper die Produktion der eigenen Hormone herunterfährt. Das kann einige Nebenwirkungen mit sich bringen! Es gibt durchaus andere Lösungen für eine reine und gesunde Haut als die Pille.

Schweiß

Die Hormonumstellung während der Pubertät verändert auch den Körpergeruch. Während wir uns als Kinder noch keine Gedanken um möglichen Schweißgeruch machen mussten, riechen wir in der Pubertät plötzlich ganz anders. Schweiß selbst ist eigentlich geruchlos, er besteht nämlich zu 99 Prozent aus Wasser. Der unangenehme Geruch wird erst durch Bakterien ausgelöst. Diese besiedeln verstärkt den Intim- und Achselbereich, weil es hier mehr Duft- und Schweißdrüsen gibt und das Klima hier eher feuchter ist – ein idealer Nährboden für Bakterien. Deshalb wird deine tägliche Körperpflege mit Beginn der Pubertät zunehmend wichtiger.

Good to know

Wen wir nicht riechen können, mögen wir auch nicht: Der Körperduft bestimmt die Partnerwahl mit! Ob die Moleküle von zwei Menschen zueinander passen, entscheidet das Immunsystem und vermittelt dies über den Körpergeruch. Der ganz individuelle Körperduft wird von Bakterien auf der Haut beeinflusst und transportiert damit chemische Signale, sogenannte Pheromone. Der Chemiker Karl Peterson hat diesen Begriff wunderbar erklärt: »Es sind Substanzen, die von einem Individuum nach außen abgegeben werden und bei einem anderen Individuum der gleichen Art spezifische Reaktionen auslösen.«* Man »erschnuppert« also, ob die Moleküle des anderen passen oder nicht. Dies soll sicherstellen, dass der Partner zu unserem Erbgut passt und wir gesunde Nachkommen haben können. Das gilt übrigens für beide Seiten – sowohl Frauen als auch Männer »erschnuppern« sich den Partner oder die Partnerin. Du kannst dich hier also auf deine Nase verlassen.

Haarwachstum

Vielleicht hast du diese Zeichen der Pubertät schon entdeckt: Haare, die an Stellen wachsen, die vorher unbehaart waren. Beine, Achseln, Vulva, vielleicht auch die Oberlippe bekommen nun hellere oder auch dunklere Härchen. Das ist ganz normal und Zeichen des Wachstums!

Körperbehaarung rasieren oder nicht?

Unsere Körperbehaarung hat natürlich ebenfalls eine konkrete Aufgabe. Haare am Kopf helfen dir dabei, deine Körpertemperatur zu regulieren. Die Haare unter den Achseln regeln das Schwitzen und den Geruch. Überall dort, wo Körperöffnungen sind, also zum Beispiel an der Vulva, den Augen oder in der Nase, schützen die Haare dich vor Bakterien. Aus dieser Perspektive betrachtet, machen Haare am Körper also durchaus Sinn. Trotzdem musst du dir natürlich auch gefallen und da es dein Körper ist, darfst du auch entscheiden, was du mit diesen Haaren machen möchtest. Du kannst sie wachsen lassen oder entfernen. Auch hier gilt wieder: dein Körper, deine Regeln.

Eine kleine Zusammenfassung für dich

•Deine Vagina ist dehnbar und 8 bis 10 Zentimeter lang.

•Deine Gebärmutter sieht aus wie eine umgedrehte Birne und ist 7 bis 9 Zentimeter lang. Ihr Gewicht liegt zwischen 80 bis 120 Gramm, doch sie kann während einer Schwangerschaft bis zu einem Kilogramm wiegen und ihr Volumen auf 5 Liter vergrößern!

•Deine beiden Eileiter sind jeweils 10 bis 18 Zentimeter lang und etwa 1 bis 2 Millimeter dick.

•In deinen Eierstöcken waren bei deiner Geburt 1 bis 2 Millionen Follikel vorhanden, in der Pubertät sind es noch 300 000 bis 500 000.

* P. Karlson, M. Lüscher: »Pheromones: a new term for a class of biologically active substances.«, Nature 183: S. 55–56, 1959

BASICS – DAS WICHTIGSTE AUF EINEN BLICK

Pubertät – nur ’ne zickige Phase?

Eins haben wir Menschen alle gemeinsam: Wir durchlaufen die Pubertät. Was passiert da eigentlich genau im Körper, und warum hast du manchmal das Gefühl, dass niemand dich versteht? Sicher ist: Nur weil deine Stimmung Achterbahn fährt, bist du noch lange keine Zicke, und die Pubertät ist außerdem auch weitaus mehr als einfach nur eine Phase.

Zu Beginn der Pubertät beginnt dein Körper mit der Ausschüttung verschiedener Sexualhormone wie Östrogene, Progesteron und Testosteron. Dadurch wird dein Körperbau weiblicher, es können mehr Rundungen entstehen, der weibliche Zyklus startet, und damit beginnt auch deine Periode. Aber natürlich tut sich auch mental einiges! Es beginnt eine völlig neue Lebensphase, und das kann manchmal ganz schön überfordern – nicht nur dich, sondern auch deine Eltern. So warst du noch vor Kurzem ihr Kind, um das sie sich kümmern mussten, und plötzlich möchtest du deine eigenen Entscheidungen treffen. Man spricht dabei auch von Abnabeln.

Dieser natürliche Prozess führt dazu, dass du selbstständiger wirst und langsam beginnst, dein eigenes Leben zu führen. Leider klappt das manchmal noch nicht ganz so, wie du dir das wünschst – ich kenne das gut. Ein Streit mit deinen Eltern oder blöde Tage in der Schule können sehr anstrengend sein, aber ich verspreche dir: Auch das geht vorbei!

Mit der Pubertät setzt dein Zyklus ein. Das bedeutet, du wirst fruchtbar und könntest theoretisch schwanger werden. Auch wenn das im Moment noch lange nicht dein Plan ist, trifft dein Körper nun bereits die Vorbereitungen, und das ist für Körper und Geist eine große Umstellung.

Was passiert in deinem Körper?

Die Pubertät beginnt meistens im Alter zwischen 8 und 14 Jahren. Das ist bei jedem Menschen etwas unterschiedlich, denn hierbei spielen auch Umweltfaktoren und genetische Gegebenheiten, die Ernährung, die emotionale und körperliche Gesundheit eine große Rolle. Während der Pubertät werden Hormone im Gehirn (Hirnanhangdrüse) und in den Eierstöcken produziert. Genau genommen gibt dein Gehirn also den Startschuss und befiehlt deinem Körper, bestimmte Hormone herzustellen. Die Eierstöcke beginnen damit, Östrogene zu bilden, die über das Blut verteilt werden. Dieser Prozess regt den Körper dazu an, die Reifung der Geschlechtsorgane anzukurbeln. Es kann auch sein, dass du jetzt öfter mal eine weißlich-gelbe oder glasige, dehnbare Flüssigkeit in deiner Unterwäsche entdeckst. Das ist der sogenannte Weißfluss, der ungefähr 1 bis 1,5 Jahre vor der ersten Periode auftritt. Der Weißfluss ist ein ganz normales Entwicklungszeichen und kein Grund zur Sorge! Er entsteht, weil das Scheidengewebe durch die Östrogenbildung stärker befeuchtet wird und sich die Gebärmutterschleimhaut nun zum ersten Mal aufbaut. Je häufiger du diesen Weißfluss bemerkst und je öfter er glasig und dünnflüssig aussieht, umso näher rückt der Zeitpunkt deiner ersten Periode.

Wenn deine Periode dann einsetzt, ist sie anfangs meist noch sehr unregelmäßig, kann unterschiedlich lang dauern und ist eventuell erst mal etwas unangenehm. Auch für deinen Körper ist das Zyklusgeschehen etwas Neues und muss sich erst einpendeln. Meistens dauert dieser Prozess 2 bis 3 Jahre ab der ersten Blutung.

Warum wächst das Schlafbedürfnis?

Vielleicht fühlst du dich auch plötzlich ständig müde, seit du in der Pubertät bist? Dazu gibt es Studien und unterschiedliche Erklärungen. Du brauchst während der Wachstums- und Entwicklungsphasen in der Pubertät mehr Energie, und die holt sich dein Körper bestenfalls im Schlaf. Es gibt für jedes Alter eine empfohlene Schlafdauer, an der du dich orientieren kannst. Trotzdem schlafen Jugendliche in der Regel eher zu wenig. Das kann daran liegen, dass sich die Melatoninausschüttung im Körper während der Pubertät verändert und du abends viel später müde wirst. Melatonin ist unser Schlafhormon, das uns hilft, müde zu werden und zu schlafen. Wenn du jedoch abends später ins Bett gehst, bedeutet das ja meistens leider nicht, dass du morgens auch später aufstehen kannst.

WAS DU DAGEGEN TUN KANNST:

1. Achte darauf, eine Abendroutine zu entwickeln, die deinem Körper hilft, runterzukommen und abzuschalten.

2. Licht hemmt die Melatoninbildung, deshalb ist es ratsam, abends vielleicht zu gemütlicher, gedimmter Beleuchtung überzugehen und das Handy eine Stunde vor dem Schlafengehen wegzulegen.