9,99 €
Was, wenn wir die Kinder bitten, uns Ihre Geschichten zu erzählen? Ihre Lieblingsgeschichten? Oder sie in die Märchenkiste greifen zu lassen, einen Ring, eine Krone und ein Schwert herausholen und daraus eine eigene Geschichte zu erfinden? Wird es ein Happy End geben? Kommen wir ohne Laserschwert aus und gibt es eine 'Moral von der Geschicht' Wenn wir dabei auch noch über den Tellerrand hinaus nach Afrika schauen, entdecken wir spannende, inspirierende und amüsante Geschichten. Für alle, die einmal die Kinder zu Wort kommen lassen wollen - Kinder in Deutschland und Kinder in Nigeria. Und für alle, die Märchen lieben und daraus etwas lernen wollen. Über die eigene und über die fremde Kultur. What if we ask the children to tell us their stories? Their favourites? Or have them grab some items from the fairy tale box, a ring, a crown and a sword and make their own story out of it? Will there be a happy end? Do we need lightsabers and is there a moral of the story? And if we then dare to look beyond our own nose to Germany we will encounter exciting, inspiring and entertaining stories. For all who want to listen to the children's stories - children in Nigeria and children in Germany. And for all who love tales and want to gain something from it. About their own culture and the culture of others.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 49
Veröffentlichungsjahr: 2020
Einführung/Introduction (Rev. Prof. Christian Anieke)
Nigerianische Märchen
Dike und der König
Warum Menschen sterben und nicht mehr ins Leben zurückkommen ...
Deutsche Märchen
Der Komische Frosch
Die Verzauberte Prinzessin
Der Goldene Löffel
Der Hase und die Schildkröte
Nigerian Tales
Dike and the
King
Why Men die and never come back to Life
German Tales
The weird frog
The bewitched princess
The golden spoon
The Hare & the Tortoise
Klasse 4c
der
Grundschule an der Burg
Krefeld, Deutschland
Tales by:
Class Primary 4
Godfrey Okoye University
Primary School
Enugu, Nigeria
“Märchen aus Deutschland – Tales from Nigeria” is a very interesting book which brings stories from Germany and Nigeria and thus builds a narrative bridge between the two countries. It is quite interesting how stories from both countries can teach children that goodness has got its rewards. Children have to learn that evil has to avoided and goodness pursued since a good life brings a lot of benefits to human beings. Besides, stories are good for children as they imprint in the landscape of their minds ideas of virtues or vices so that that can become useful members of the human family.
Furthermore, the narrative bridge built by these children from Nigeria and Germany through their tales may inspire those interested in intercultural dialogue to find stories in different countries that can foster dialogue and bring young people to see a reflection of their own world in the stories from other places. It is really important that humanity identifies the stories that reveal our common origin as humans. These tales will continue to be an inspiration for children, teachers and those involved in the project of intercultural dialogue. Reading them will be quite refreshing and inspiring.
„Märchen aus Deutschland – Tales from Nigeria“ ist ein spannendes Buch, das Geschichten aus Deutschland und Nigeria zusammenbringt und so eine Brücke zwischen den beiden Ländern baut. Märchen aus beiden Ländern erzählen, dass das Gute stärker ist als das Böse. Auf manchmal dramatische und mitreißende Weise wachsen Kinder so in Wertvorstellungen hinein und werden angespornt, auch im eigenen Leben das Böse zu überwinden und das Gute zu tun.
Auch Erwachsene kann diese erzählerische Brücke zwischen den Kulturen anregen, ihre eigene Welt reflektiert in den Geschichten anderer Kulturen wiederzufinden. Märchen aus fremden Ländern erweitern den Horizont und können zu interkulturellem Dialog beitragen, denn sie bringen unseren gemeinsamen Ursprung als Menschenkinder ans Tageslicht.
Geschichten anderer Länder können immer eine Inspiration für Kinder, Lehrer und jene sein, die sich an interkulturellem Dialog beteiligen.
Es war einmal ein armer Schmied im Lande Abosi namens Dike. Dike war ein andächtiger Christ, der an Gott glaubte und täglich zu ihm betete. Jedoch gerade wegen dieses Glaubens hasste ihn der König des Landes, der ein Heide war. Eines Tages schickte der König einen Boten zu Dike, der ihn verwarnen sollte. Er solle sofort aufhören, Gott anzubeten und er dürfe nur noch den Gott des Königs anbeten. Dieser Gott, den der König selber gemacht hatte, war ein Götzenbild aus Holz, das in einem Schrein im Wald aufgestellt war. Dike dachte ernsthaft über die Nachricht des Königs nach und zwei Tage später sandte er seine Antwort: Nichts und niemand könnten ihn davon abbringen, seinen Gott zu verehren und stattdessen eine Holzfigur anzubeten.
Dikes Antwort machte den König sehr wütend. Er konnte nicht verstehen, warum Dike nicht ein Heide wie er selber und seine Untertanen werden und stattdessen seinen eigenen Gott anbeten wollte, den er doch nicht sehen konnte. Schließlich beschloss er, Dike zu prüfen.
Der König gab Dike sein königliches Armband und befahl ihm, es eine Woche lang sicher aufzubewahren. Danach sollte er es wieder zurückgeben. Der König warnte Dike: Wenn du das Armband nicht nach einer Woche zurückgibst, wirst du dem Holzgott geopfert. Der König versprach Dike aber auch: Wenn du das Armband zurückgibst, bete ich deinen Gott an und belohne dich mit einem Beutel Goldmünzen.
Sanftmütig stimmte Dike der Prüfung des Königs zu und nahm das Armband mit nach Hause. Er legte das Armband in einen Kasten und versteckte ihn unter seinem Bett. Er vertraute darauf, dass Gott ihm helfen würde, den Test zu bestehen. Nicht um ein reicher Mann zu werden, sondern damit der König und seine Untertanen an den wahren Gott glauben und aufhören würden, ein Holzstandbild zu verehren.
In der Nacht, gerade als Dike seine Abendgebete sprach, hörte er ein lautes Heulen, wie wenn ein Sturmwind durch die Bäume fegte. Er dachte, ein Sturm käme auf und eilte, die Fenster im Zimmer zu schließen. Als er aber zum Fenster kam und hinausschaute, erstarrte er. Drei Männer in weißen Gewändern, die aussahen wie Geister, kamen heran und glitten einfach durch die Wand in sein Zimmer. Zitternd vor Furcht sah er zu, wie die Geistermänner eintraten, das Armband aus dem Kasten unter seinem Bett nahmen und einfach durch die Wand wieder nach draußen verschwanden. Sofort verstummte das Heulen.
Dike dachte, er hätte geträumt oder sich die Geister eingebildet. Er schüttelte den Kopf, wie um das Gesehene abzuschütteln, schloss die Fenster, beendete seine Gebete und ging dann zu Bett. Als er aber am Morgen aufstand und nachsah, ob das Armband noch da war, fand er es nirgends. Es war fort! Dike traute seinen Augen nicht, war es doch kein Traum gewesen? Aber das konnte doch nicht sein, er glaubte nicht an Geister! Aber es war offensichtlich, dass das Armband nicht mehr in dem Kasten war.
Tatsächlich waren die Geistermänner vom König gesandte Zauberer, die das Armband stehlen und in den Fluss werfen sollten, damit Dike es niemals wiederfinden könne. Das hatte sich der König so ausgedacht, damit er Dike töten könne und ihn so dafür zu bestrafen, dass er nicht aufhören wolle, seinen Gott anzubeten.