Max, der Superheld - Fabian Starke - E-Book

Max, der Superheld E-Book

Fabian Starke

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Beschreibung

Superheld Max hat die Fähigkeit zu fliegen und lebt in New York. Er besitzt eine Wohnung in der obersten Etage eines Wolkenkratzers und in der Tiefgarage stehen mehrere Sportwagen, von denen einer sogar als U-Boot benutzt werden kann. Seine Aufgabe ist es, die Bösewichter zu jagen und endlich zu besiegen. Als die Bösewichter chemische Waffen herstellen, kämpft er wieder einmal gegen sie. Diese sprengen aber das Labor in die Luft, giftige Dämpfe entweichen und Max wird in einen großen Hund verwandelt. Auf der Suche nach Hilfe begegnet er dem 14-jährigen Tommy, der ihm sofort helfen will. Beide müssen einige Abenteuer bestehen, um an die richtigen Bestandteile für das Elixier zum Rückverwandeln heranzukommen.

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Seitenzahl: 145

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VORWORT

Ich grüße dich ganz herzlich und freue mich, dass du mein Buch lesen möchtest.

Ich heiße Fabian und bin jetzt, wo das Buch veröffentlicht ist, 15 Jahre alt. Auf die Idee zu dieser Geschichte bin ich durch eine Hausaufgabe im Deutschunterricht gekommen. Wir sollten ein Gerüst für den Aufbau einer selbst erdachten Lügengeschichte erstellen und dann ganz kurz diese Geschichte aufschreiben. Meine Idee von Max, dem Superhelden, und seinem Abenteuer „Einsatz auf vier Pfoten“ fanden meine Eltern so toll, dass sie mich dabei unterstützten. Wir haben immer mehr an dem Grundgerüst gearbeitet, bis ich zufrieden war. Nun fehlte nur noch die Geschichte selbst. Und so was schreibt sich nicht einfach in ein oder zwei Stunden. Mein Papa und ich haben erst mal eine so genannte Kurzgeschichte für die Schule geschrieben. Dabei stellte mein Papa fest, dass ihn die Story so fesselte, dass er nicht mehr aufhören konnte zu schreiben. Mein Papa hat am Tage geschrieben, abends haben wir das gelesen und durchgesprochen, wie es weitergeht. Nun ist diese Geschichte hier herausgekommen. Und weil es so einen Spaß gemacht hat, haben wir beschlossen, das „Vier-Pfoten-Abenteuer“ zu veröffentlichen.

Ich wünsche dir ganz viel Spaß damit und grüße dich

Fabian Sommer 2022

INHALT

Vorwort

Teil 1 - Operation Maunti

Max, der Superheld

Tommy und ich...

Der verdrehte Wissenschaftler

Der Teleporter

Operation Maunti

Ein Yeti namens Hrombah

Die Welt der Wunder

Unsere Rückkehr

Ein neuer Tag

Teil 2 - Operation Waldi

Die Super-Ausrüstung

Einweisung in eklig

Planung der neuen Mission

Freunde

Operation Waldi

Eine unerwartete Begegnung

Bestandteil Nummer 4

Teil 3 - Wieder zu Hause

Die Verwandlung

Und alles ist gut!

MAX, DER SUPERHELD

Hallo, mein Name ist Max. Ich wohne in einem 200 Meter hohen Wolkenkratzer im obersten Stockwerk in New York. Von meinem Fenster aus kann ich über die ganze Stadt schauen. In der Tiefgarage stehen für mich einige blitzschnelle Sportwagen mit modernster Technik bereit. Eines dieser Autos kann sich sogar in ein U-Boot verwandeln. Alle sind vollelektrisch mit riesiger Reichweite und einem Mega-Speed.

Was niemand von mir weiß ist, dass ich ein Superheld bin und die Superkraft zum Fliegen habe. Immer, wenn es gefährliche und schwierige Situationen gibt, erhalte ich von der Superheldenakademie über meine Smartwatch eine Nachricht, wo mein nächster Einsatz stattfindet.

Es ist schon spät und ich liege entspannt auf meiner Couch. Da blinkt meine Smartwatch und ich bekomme die Meldung, dass acht Bösewichte in einem Labor chemische Waffen bauen. Schnell ziehe ich meinen Superheldenanzug an und fliege zum Labor. Dort angekommen schleiche ich mich leise hinein. Von einem Balkon aus kann ich direkt in das Labor hineinschauen. Die Bösewichte sind gerade dabei, die chemischen Waffen zu verpacken. Im Halbdunkel erkenne ich, dass die Bösewichte das Labor mit Dynamit bestückt haben. Ich vermute, dass sie es nach ihrer Flucht in die Luft sprengen wollen. Sofort springe ich in das Labor und kämpfe mit ihnen. Zwei von ihnen habe ich k.o. gesetzt, die anderen versuchen zu fliehen. Darunter ist auch der Chef der Bande. Der hat plötzlich einen Fernzünder in der Hand. Während die anderen abhauen, dreht sich der Anführer um, schaut mir in die Augen und grinst ganz frech. Dann drückt er auf den Fernzünder. Das Labor fliegt in die Luft! Der Rauch kratzt mir im Hals und die heiße Explosionswelle schleudert mich mitten in das Labor. Ich stoße gegen einen Behälter mit einer grünlichen Flüssigkeit, der Behälter fällt zu Boden, geht kaputt und eine ätzende Dampfwolke hüllt mich ein. Ich verliere das Bewusstsein.

Langsam komme ich wieder zu mir und merke, dass irgendetwas anders ist. Über mir steckt ein Splitter eines Spiegels in der Wand. Ich schaue direkt hinein und bekomme einen Riesenschreck. Aus dem Spiegel schaut mich ein Hund an. Ich versuche, meinen Kopf zu drehen. Plötzlich fällt mir ein Wassertropfen ins Auge. Beim Wegwischen sehe ich, dass ich keine Hände mehr habe, sondern Pfoten. Richtige Pfoten. Aber nicht genau solche, wie ein Hund hat. Nein, ich habe noch voll bewegliche Finger. Fellbedeckt, aber beweglich wie vorher. Ich taste mich ab, erst das Gesicht, dann meine Brust, meine Arme, den ganzen Körper.

Ich bin ein Hund! Mit Fell, Pfoten und einem buschigen langen Hundeschwanz. Als ich aufstehen will, stelle ich fest, dass ich trotzdem wie ein Mensch stehen und laufen kann. Das Labor um mich herum ist ein wüster Steinhaufen.

TOMMY UND ICH...

Was kann ich tun? Wer kann mir helfen, wieder ein Mensch zu werden? Mit fällt mein Arzt ein. Ich brauche die halbe Nacht, um zu ihm zu kommen. Erschrocken sieht mich mein Arzt an. Das hat er noch nicht erlebt. Ich versuche mit ihm zu reden, doch er versteht mich nicht. Kein Wunder, denn ich winsel und knurre und belle. Panisch laufe ich auf die Straße und stoße mit einem Jungen zusammen. Ich sage „Entschuldigung“ und der Junge antwortet „Macht nichts, es ist ja nichts passiert.“ Dann zuckt er zusammen, schaut mich an und fragt: „Bist du ein Hund oder ein Mensch?“ „Kannst du mich verstehen?“ frage ich. „Ja“, sagt der Junge und fragt „Was ist denn mit dir passiert?“ „Ich bin Max, ein Superheld und die Bösewichte haben mich in einen Hund verwandelt und sind mit ihren chemischen Waffen geflohen.“ „Echt, du bist ein Superheld?“ staunt der Junge. „Ach so, ich habe mich noch nicht vorgestellt, ich bin Tommy.“ Der Junge reicht mir die Hand. Ganz sachte reiche ich ihm meine rechte Pfote. Tommy nimmt sie und streichelt langsam das weiche Fell. Ich schaue Tommy an und sage: „Kannst du mir helfen? Kennst du jemanden, der mich wieder zurück verwandeln kann?“ Tommy überlegt.

Da fällt ihm ein, dass sein Vater Wissenschaftler ist und an den verschiedensten Sachen forscht. „Du, ich kenne da jemanden, der dir vielleicht helfen kann“, sagt Tommy. „Wirklich? Wer kann das sein?“ frage ich ihn hoffnungsvoll. „Mein Vater. Er ist Wissenschaftler und experimentiert an allen Sachen, die die Menschheit besser machen.“ „Oha, das ist ja eine gewaltige Aufgabe, die er sich da vorgenommen hat. Meinst du, dass er mir helfen kann?“ „Bestimmt!“ sagt Tommy, „Komm mit. Wir fahren zur Universität. Dort hat mein Vater sein Versuchslabor. Er ist auch zurzeit im Labor, denn er versucht, einen Teleporter zu entwickeln.“ „Was soll das denn sein“, frage ich. „Mit dem Teleporter soll man ohne die Umwelt zu verschmutzen reisen können“, informiert mich Tommy. „Wäre ja super, wenn das funktionieren würde“, meine ich und sage noch „Das ist aber ganz schön weit bis zur Uni.“ Tommy winkt ab: „Wir nehmen ein Taxi. Du wirst aber wie ein richtiger Hund hinten sitzen müssen.“ Dann stellt er sich an den Straßenrand und winkt nach einem Taxi.

Wir müssen eine ganze Zeit warten, ehe eins anhält. Der Fahrer schaut mich misstrauisch an, so einen großen Hund hat er wohl noch nie gesehen. „Beißt der?“ fragt er ängstlich. Tommy winkt ab, „Nein, der ist ganz friedlich.“ „Hoffentlich pinkelt er mir nicht ins Auto“, sagt der Fahrer noch. Das geht mir voll auf die Nerven. Es reicht schon, dass ich wie ein Hund aussehe, da muss ich nicht noch ständig überall das Bein heben. „Wenn der Kerl noch weiter nervt, passiert das wirklich“ raune ich Tommy leise zu. Tommy grinst. Ich wedle mit dem Schwanz und gehe einen Schritt auf den Taxifahrer zu. Der zuckt zurück. „Ist ja gut“ beschwichtigt er. „Rein mit euch.“ Wir steigen ein und ich muss wirklich nach hinten. „Wo soll‘s denn hingehen“, fragt der Fahrer und schaut sicherheitshalber noch mal zu mir. „Zur Uni. Und dort zum Versuchsgelände. Da treffen wir einen Wissenschaftler“ sagt Tommy ganz wichtig.

Der Taxifahrer meint: „Da kann der ja den Hund in einen Menschen verwandeln. Groß genug ist das Tier ja.“ Ich knurre und der Fahrer dreht sich schnell nach vorn und starrt geradeaus. Wir fahren los. Bis zur Universität sind wir fast eine halbe Stunde unterwegs. Das Versuchsgelände liegt abseits vom Campus und ist schlecht beleuchtet. Als wir aussteigen und Tommy bezahlen, will ruft der Fahrer: „Alles gut, geht auf meine Rechnung. Und schön, dass der Hund nicht ins Auto gepinkelt hat.“ Dann rast er los und ist verschwunden.

Tommy und ich schauen uns an. Tommy zuckt mit den Schultern, ich will es auch machen, geht aber nicht – klar, bin ja ein Hund. Langsam gehen wir durch das Halbdunkel. Das Laborgebäude, in dem Tommys Vater experimentiert, liegt ganz am Rande des Geländes in einem alten Gebäude. Von den Außenwänden bröckelt der Putz, die Fenster haben alte Holzrahmen, die schon seit Jahren nicht mehr gestrichen wurden. Und die Eingangstür wurde schon mehrfach ausgebessert. Tommy steuert zielstrebig auf das Haus zu. Und ich? Ich muss pinkeln. Eigentlich eine ganz normale Sache, wenn man weiß, wie das ein Hund so macht. Ich bin ja froh, dass ich auf zwei Beinen stehen und laufen kann. Aber wie soll ich das mit dem Pinkeln machen? Tommy ruft: „Was ist denn los, komm endlich!“ Ich rufe zurück: „Ich muss mal.“ „Drinnen sind Toiletten“, sagt Tommy und stutzt: „Ach ja, du darfst da nicht rein. Dann ab in Büsche mit dir, Wauwie.“ Ich knurre ihn an und gehe auf die Büsche zu.

Dort stelle ich mich hin und… es geht wie bei einem Mann. Zufrieden schaue ich mich um und mein Blick fällt auf ein Fenster, welches teilweise durch die Büsche zu sehen ist. Hinter dem Fenster blitzt es immer wieder grell auf. So als würde es ständig in dem Raum blitzen. Ich recke meinen Hals und versuche von meiner Stelle aus, in das Zimmer zu schauen. Es ist außer den Blitzen nichts zu sehen.

Plötzlich taucht am Fenster ein Schatten von einem Mann mit äußerst wirren Haaren auf. Nur ganz kurz ist der Schatten zu sehen. Auf einmal ist das ganze Zimmer hell erleuchtet und ein lautes Knistern ist zu hören. Es hört sich an, als ob trockene Nadelbaumzweige im Feuer verbrennen, nur viel viel lauter und intensiver. Das Ganze dauert 3, 4 Sekunden und dann ist alles wieder dunkel und ruhig. „Hey, Max, wo bleibst du denn?“ ruft Tommy leicht genervt, „dauert es noch lange?“ „Ich komme“, rufe ich und laufe zu ihm.

DER VERDREHTE WISSENSCHAFTLER

Wir schieben die leicht klemmende Eingangstür auf und treten in den Korridor. Ein paar schwache Glühlampen geben gespenstiges Licht von sich. „Wir müssen ganz nach hinten zu der gelben Tür“, sagt Tommy, den das Licht nicht stört, „dort ist das Labor meines Vaters“. Auf der gelben Tür ist ganz groß ein Totenkopf mit zwei gekreuzten Knochen darunter aufgemalt. Und darüber steht: Eintreten nur nach Aufforderung und auf eigene Gefahr! „Meine Idee“, grinst Tommy und fügt hinzu: „Manchmal sind die Experimente meines Vaters nicht ganz ungefährlich. So wie neulich, da hat…“ Tommy kann den Satz nicht beenden. Die Tür wird aufgerissen und ein mittelgroßer dünner Mann mit einer Riesenmähne reißt die Tür auf und brüllt: „RUHE! Wie soll man denn bei diesem Lärm arbeiten?!“ Dann schaut er uns an und fragt unhöflich: „Sie wünschen?“ Tommy lacht und sagt: „Ach Papa, hast du deine Brille wieder irgendwo liegen gelassen? Ich bin‘s doch, Tommy!“

Tommys Vater kramt in den Taschen seines vor langer Zeit weiß gewesenen Laborkittels, findet eine Brille und setzt diese auf. „Tommy“, ruft er freudig, „schön, dass du mich endlich mal wieder hier besuchst.“ Dann schnappt er sich seinen Sohn und drückt ihn ganz fest an sich. Tommy windet sich und ächzt: „Ja, Papa, lange her, ich glaube, das war gestern…“ Er kommt frei und Vater und Sohn grinsen sich an. Tommys Vater dreht sich zu mir hin, schaut mich neugierig an und fragt: „Äh, Tommy, wer oder was ist das?“ Ich gehe einen Schritt auf ihn zu und sage: „Ich bin Max, ein Super …“ Weiter komme ich nicht, denn Tommys Vater weicht nach hinten und die schon mächtig wirren Haare stellen sich noch mehr auf. „Tommy, beißt der?“ „Nein, Papa, der ist ganz friedlich.“ „Aber warum knurrt er so böse?“ fragt der Vater ängstlich. Natürlich, er kann mich nicht verstehen.

Tommy nimmt seinen Vater an den Arm und führt ihn ins Zimmer. „Papa, das ist Max, ein Superheld. Die Bösewichte haben ihn in einen Hund verwandelt, als er ihnen das Handwerk legen wollte.“ „Interessant, interessant“, murmelt der Wissenschaftler und tritt an mich heran, umkreist mich und zupft mir am Fell. Dann stellt er sich vor mich auf die Zehenspitzen, zieht eine Lupe aus der Kitteltasche und versucht, mir mit der Lupe in die Augen zu schauen. „Interessant, interessant“, murmelt er wieder. Während Tommys Vater, den ich für leicht verrückt halte, um mich herumtänzelt, hat Tommy ihm die ganze Geschichte erzählt und stellt die entscheidende Frage: „Papa, kannst du ihn zurückverwandeln?“

Tommys Vater schaut mich tiefgründig an und überlegt. Nach einer ganzen Weile geht er zu seinem Schreibtisch, auf dem ein enormes Chaos herrscht, wühlt herum und zieht dann ein kleines Notizbuch hervor. Darin blätternd sagt er mit einem skeptischen Seitenblick auf mich: „Na ja, das ist nicht einfach, da ich die chemische Substanz nicht kenne, die der Hund – äh – die Max eingeatmet hat. Und auch nicht die Dosis. Ich bräuchte eine Probe davon…“ „Woher sollen wir die denn kriegen? Das ganze Labor ist in die Luft geflogen“, sagt Tommy verzweifelt. Da es ja um mich geht, will ich auch mal was sagen und belle so eine Minute lang in den Raum hinein. Tommys Vater guckt mich zweifelnd an. Doch Tommy versteht mich: „Stimmt ja. Max hat vorhin ganz nötig Hunde-Pipi machen müssen. Er war in den Büschen vor deinem Fenster.“ „Na das ist doch super“, frohlockt Tommys Vater, geht zu einem Wandschrank und holt eine kleine Schaufel und ein verschließbares Glas heraus. Das möchte er mir geben, ich aber verdrehe die Augen und sage: „Wie soll das denn gehen? Mit den Hundepfoten?“ Natürlich hört Tommys Vater das nur als ein grummeliges Knurren und schaut seinen Sohn fragend an. Der lacht und meint: „Aber Papa, das muss ich machen, denn Max hat ja keine Hände“ und fügt hinzu: „Noch nicht“.

Während Tommy draußen in den Büschen eine Probe meiner Hinterlassenschaft nimmt, schaut mich Tommys Vater durchdringend an und meint: „Dass Tommy dich, äh, sie versteht, scheint zu zeigen, dass sie nicht komplett in einen Hund verwandelt wurden. Auch, dass sie mich verstehen, ist sehr gut. Und da müssen wir ansetzen. Und da wir auch nicht wissen, ob die Verwandlung stagniert oder weiter vor sich geht, müssen wir schnell handeln. Ich habe da so eine Idee …“

Er wird immer leiser, bis man nur noch ein Dahingemurmel hört und geht an eine große Schultafel, die an der Wand gegenüber dem Fenster hängt. Und während er so vor sich hin brabbelt, beginnt er große Berechnungen aufzustellen. Er geht vor und zurück, streicht hier was durch und dort fügt er was dazu.

Inzwischen ist Tommy mit der Bodenprobe wieder da, legt den Zeigefinger über den Mund und hockt sich neben mich. „Jetzt darf man ihn nicht stören“, flüstert er mir ins Ohr. Er lehnt sich an mich und kurz darauf ist er eingeschlafen. Ich halte still, um ihn nicht zu wecken und döse selbst so vor mich hin. Und ein wenig träume ich sogar: von einem Hund, der aussieht wie ich und der wie ich die Bösewichter jagt.

„Das ist es!“ ruft Tommys Vater plötzlich ganz laut. Tommy und ich schrecken hoch. Der, wie ich meine, verrückte, Wissenschaftler steht vor der Schultafel, die voller komplizierter Mathe-Formeln ist. Er dreht sich zu uns herum, sieht uns triumphierend an und zeigt auf das Ergebnis, welches ganz rechts unten in der Ecke steht: 4. „Vier?“ fragt Tommy erstaunt. „Vier!“ bestätigt sein Vater. Ich sage oder besser knurre bzw. belle lieber erst mal gar nichts. Aber komisch kommt mir das Ergebnis schon vor.

Tommys Vater schaut uns an und merkt, dass wir ihm nicht folgen können. „Dann will ich es euch mal erklären“, sagt er und legt los: „Wir müssen hier über die Chaosforschung ansetzen. Und da müssen wir uns ganz genau die Phänomene anschauen. Die besagen folgendes: Ein wesentliches Ergebnis der Chaosforschung ist die Entdeckung, dass chaotische Systeme trotz ihres langfristig nicht vorhersagbaren, scheinbar irregulären Verhaltens bestimmte typische Verhaltensmuster zeigen. Da sie bei völlig unterschiedlichen Systemen beobachtet werden, sind sie von universeller Bedeutung. Und enorm wichtig hierbei ist das typische Phänomen bei chaotischen Prozessen der sogenannten Seltsamen Attraktoren. Ein Seltsamer Attraktor ist ein Attraktor, also ein Ort im Phasenraum, der den Endzustand eines dynamischen Prozesses darstellt, dessen fraktale Dimension nicht ganzzahlig und dessen Kolmogorov-Entropie echt positiv ist. Es handelt sich damit um ein Fraktal, das nicht in geschlossener Form geometrisch beschrieben werden kann. Gelegentlich wird auch der Begriff chaotischer Attraktor bevorzugt, da die Seltsamkeit dieses Objekts sich mit den Mitteln der Chaostheorie erklären lässt. Der dynamische Prozess zeigt ein aperiodisches Verhalten.“