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Gibt es die Wortwächter wirklich? Oder wollte Mama Max nur erschrecken? Was passiert in der unheimlichen Dunkelhöhle mit Kindern, die zuviel fluchen? Was hat die durchsichtige Freya getan, daß die Wortwächter sie entführten? Kann der Zwergenkönig Böwor den Kindern helfen und wird er es ohne Gegenleistung tun? Ein Kind wird entführt, eine geheimnisvolle Bücherkiste taucht auf und ein Kristallsee erweist sich als Weg in die Freiheit. Wird die traurige Prinzessin mit der Monsterspinne jemals wieder lachen können und was bedeutet der leuchtendblaue Stein der Wortwächer mit der seltsamen Inschrift?
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Seitenzahl: 46
Veröffentlichungsjahr: 2012
Imprint:
Max und die WortwächterMarionMeilinger-FrischCopyright: © 2012 MarionMeilinger-Frischpublishedby:epubliGmbH, Berlin,www.epubli.deISBN 978-3-8442-3101-4
Max und die Wortwächter4
„Was für ein beschissener Scheißtag!“ Max schleuderte seinen Rucksack auf den Boden und knallte die Haustür hinter sich zu. „Max! Was soll denn diese Ausdrucksweise? Du weißt genau, dass ich das nicht mag!“ Das war Mama aus der Küche. „Ist aber doch wahr“, maulte Max. „Diese behinderte Lehrerin hat uns so viel an Hausaufgaben aufgegeben, da kann ich mein Fußballtraining glatt vergessen!“ „Deine Lehrerin ist nicht behindert, Max. Über so etwas macht man keine Witze. So schlimm wird das mit den Aufgaben schon nicht sein. Du hast es doch bis jetzt immer geschafft, sie zu machen.“ Das war wieder mal typisch Mama. „Mein Leben ist zum Kotzen,“ schrie Max. „mir geht es beschissen!“ „Jetzt ist aber Schluss!“ Mama schoss wie der Blitz aus der Küche heraus und funkelte Max wütend an. „Eines Tages erwischen dich die Wortwächter! Würde mich nicht wundern bei deinen Ausdrücken!“ „Was für Wächter?“ Max vergaß für einen Augenblick sein tragisches Schicksal. “Die Wortwächter, mein Junge. Sag bloß, du hast noch nie von ihnen gehört?“ „Ach Mama, die hast du doch gerade eben erfunden, “ gab Max zurück. „Wer bewacht schon meine Worte?“ “Die Wortwächter bewachen nicht nur deine Worte, Max.“ Mama setzte sich an den Küchentisch. „Sie bewachen die Schimpfworte aller Kinder. Und wenn es zu arg wird mit dem Fluchen, dann holen sie dich. Man erzählt sich, dass die Wortwächter in einem unterirdischen Höhlensystem leben. Sie können dich nur dann hören, wenn du fluchst. Damit wächst ihre Macht. Deswegen freuen sie sich jedes Mal, wenn du wieder ausrastest.“ „Super“, strahlte Max. „Da solltest du dir echt mal ein Beispiel nehmen, Mama!“ „lass die dummen Witze, Max!“ fuhr Mama fort. “Das ist nicht komisch! Ich erinnere mich, dass schon gelegentlich Kinder verschwunden sind. Kann gut sein, dass die Wortwächter sie geholt haben. Und den Weg aus der unteren Dunkelhöhle hat noch niemand gefunden!“ Jetzt gruselte sich Max doch ein wenig. Untere Dunkelhöhle! Das hörte sich ziemlich unheimlich an. Ob die Geschichte wohl stimmte? Er konnte nur hoffen, dass Mama einfach mal wieder zu viel Fantasie hatte. Und am Nachmittag, beim Fußballspielen, hatte Max die Wortwächter natürlich längst vergessen.
„Du bist wohl blind, du Sackgesicht!“ schrie Max zum Tor hinüber, wo ein verdutzter Jonas zusah, wie der Ball an ihm vorbei ins Tor sauste. „Jetzt noch zwei“ sagte eine Stimme direkt neben ihm. “Was?“ fragte Max irritiert. „Mama?“ Er schaute sich um. So ein Unsinn. Mama war daheim, und zur Hölle mit den Wortwächtern. Das Spiel ging weiter. Gerade eben hatte Jonas mal wieder verpeilt, dass sich der gegnerische Ball dem Tor näherte. „Du Idiot! Das darf doch nicht wahr sein!“ Max war völlig aus dem Häuschen. „Noch eins!“ Da war schon wieder diese Stimme. Max blieb stehen und lauschte. „He, Max! Schlafen kannst du in der Schule. Das Spiel ist noch nicht zu Ende!“ Das kam von Benny. „Halt die Fresse, Spasti!“ schoss Max zurück. „Und meins!“ sagte die Stimme zum dritten Mal. “He! Was zum Teufel soll das?“ Max taumelte plötzlich. Das Fußballfeld, seine Freunde, alles begann, sich rasend schnell um ihn herum zu drehen. Der Himmel schien auf Max herabzustürzen, und dann war plötzlich alles dunkel.
Max öffnete mühsam die Augen und sah sich um. Es war stockdunkel. Er konnte überhaupt nichts sehen. Sein Herz schlug schneller und ein Gefühl von schrecklicher Angst überfiel ihn. Max tastete nach unten. Der Boden, auf dem er lag, war steinig und kalt. Max riss die Augen auf. So allmählich konnte er vage Umrisse seiner Umgebung erkennen. Soviel er sah, befand er sich in einer großen Höhle. „Was für eine riesengroße Scheiße!“ flüsterte Max. Ein Schatten kam aus der Dunkelheit auf ihn zu. Eine warme Hand presste sich auf seinen Mund.“ Bitte sei leise! Und vor allem: Nicht fluchen! Auf gar keinen Fall fluchen! Hast du mich verstanden?“ Max nickte, zu Tode erschrocken. „Warte, ich mache Licht!“ Das war doch eine Mädchenstimme? Im nächsten Moment wurde es ein wenig heller. Max blinzelte. Tatsächlich! Neben ihm hockte ein Mädchen. Sie hielt eine Art leuchtenden Stein in der Hand und betrachtete ihn neugierig. „Wo bin ich denn hier?“ flüsterte Max. „Und wer bist du?“ „Ich heiße Lena. Und du bist in der Höhle der Wortwächter.“ „Bei den Wortwächtern?“ Max war fassungslos. „Aber das ist doch nur ein Märchen. Die gibt es doch gar nicht!“ „So, meinst du? Schau dich doch mal um!“ Max schluckte. Also hatte Mama doch Recht gehabt. Hätte er ihr doch bloß geglaubt! „Aber was machen wir denn jetzt?“ Max sah Lena ratlos an. „Sind noch andere Kinder hier unten?“ „Ja. Und sie werden schon auf uns warten. Hier ist sozusagen der Bahnhof für die Neuankömmlinge. Wie heißt du eigentlich?“ „Ich bin Max. Ich kann das alles noch gar nicht glauben. Ich war doch eben noch auf dem Fußballplatz. Wir haben gespielt und ich hab mich furchtbar geärgert. Und dann habe ich ziemlich übel geflucht. Plötzlich war da diese Stimme…!“ “Noch zwei, noch eins und meins!“ ergänzte Lena. „So war es bei uns allen. Keiner von uns hat es für möglich gehalten, dass es Wortwächter gibt. Aber wir werden es irgendwie schaffen, hier