Maxi von Phlip (1). Vorsicht, Wunschfee! - Anna Ruhe - E-Book + Hörbuch

Maxi von Phlip (1). Vorsicht, Wunschfee! Hörbuch

Anna Ruhe

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Beschreibung

Feenwirbel, hallo! Langweile, ade! Bei Paula Goldenberg ist eine echte Wunschfee eingezogen - mit Glitzerstaub und Zauberkraft! Genial, oder? Naja, fast … Maximeralda Feodora Dilara Nima von Phlip, oder einfach Maxi, ist eine beurlaubte Fee mit eingeschränkten Zauberfähigkeiten. Erst wenn sie für Paula gute Taten vollbringt, kann sie eines Tages wieder eine echte Fee werden. Doch Maxi hat ganz eigene Vorstellungen davon, was gut für Paula ist. Stinknormale Tage sind ab jetzt superspannende Kopfstandtage … Bestsellerautorin Anna Ruhe und Illustrator Max Meinzold verzaubern ihre Leser mit einer neuen Kinderbuchfigur voller Witz und Charme. Nicht nur für Feenfans ab 7 Jahren. Gelistet auf Antolin.de

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Zeit:1 Std. 13 min

Sprecher:Uta Dänekamp

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Anna Ruhe

wurde in Berlin geboren. Nach einem Abstecher an die englische Küste studierte sie Kommunikationsdesign und Illustration und arbeitete daraufhin viele Jahre als Grafikdesignerin. Spannende Geschichten hatte sie schon immer im Kopf, mit dem Schreiben begann sie nach der Geburt ihrer zwei Kinder. Mit ihrer Familie lebt sie in Berlin.

www.annaruhe.de

Max Meinzold

ist freischaffender Grafikdesigner und Illustrator. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Science-Fiction, Fantasy und der Kinder- und Jugendliteratur. Für seine moderne, innovative Buchgestaltung wurde er bereits für zahlreiche Preise nominiert. Er lebt und arbeitet in München.

1. Auflage 2021

© 2021 Arena Verlag GmbH,

Rottendorfer Straße 16, D-97074 Würzburg

Alle Rechte vorbehalten

Text: Anna Ruhe

Einband und Illustrationen: Max Meinzold

Lektorat: Christine Denk

E-Book-Herstellung und Auslieferung: readbox publishing, Dortmundwww.readbox.net

E-Book ISBN 978-3-401-80893-2

Besuche den Arena Verlag im Netz:

www.arena-verlag.de

Kopfstandtage

Tage können so verschieden sein. Manche sind supertoll, andere eher nervig, und die meisten sind einfach nur stinknormal. Aber dann gibt es noch Tage, an denen man das Gefühl hat, die Welt steht plötzlich kopf – so falsch herum und verrückt kommen sie einem vor. Das sind Tage, die alles durcheinanderbringen. Letzter Dienstag war so ein Tag. Ein Kopfstandtag.

Bis mittags lief noch alles so wie immer. Noch machte der Tag keinen Kopfstand.

Ich heiße übrigens Paula, und wie immer stellte ich nach der Schule mein Fahrrad am Schaufenster von Goldenbergs Dinge ab. Das ist der Trödelladen von meinem Papa. Den Laden hat er so genannt, weil wir beide mit Nachnamen Goldenberg heißen und er darin lauter uralte Dinge verkauft.

»Ich bin wieder da…ha!«, rief ich mit dem Bimmeln der alten Türglocke um die Wette. Praktischerweise liegt der Laden direkt unter unserer Wohnung. In der lebe ich mit Papa und unserem weißen Perserkater Baron Schnurr zusammen.

Ganz hinten im Laden klapperte es in der Teeküche. Nach der Schule gibt es nämlich immer einen Kakao für mich. Damit leitet Papa meinen Feierabend ein, wie er es nennt.

»Da bist du ja!«, rief er zurück. »Wie war’s in der Schule?«

»Gut. Autsch!« Irgendwas lag im Weg, und ich rieb mir meinen kleinen Zeh. Neben dem Verkaufstresen wackelte eine Holzkiste. »Hast du heute neue Sachen bekommen?«, fragte ich.

»Brandneu und besonders alt! Wie es sich für einen anständigen Trödelladen gehört.« Papa kam mir mit zwei dampfenden Tassen entgegen und stellte sie auf den Tresen.

Ich mag es, wenn neue alte Sachen geliefert werden. Dann stelle ich mir immer vor, Papa hätte keinen Trödelladen, sondern ein Reisebüro, in dem er Fahrten in die Vergangenheit verkauft. Aus seinen Kisten zieht er nämlich lauter Dinge, an die sich kaum noch jemand erinnern kann. Bestimmt gibt es nicht viele Mädchen, die wissen, was ein Chapeau claque ist und dass man es wie »Schappo klack« ausspricht und damit einen zusammenklappbaren, vornehmen Männerhut meint. Oder wozu eine Flotte Lotte und ein Fuß-Whirlpool früher mal gut waren. Für die meisten ist das nur alter Kram.

Das Erste, was mir auffiel, als ich in die Kiste am Boden linste, war eine grüne Glasflasche. Komisch. Ich hob sie auf und hielt sie Papa vor die Nase. »Nimmst du jetzt auch Pfandflaschen im Laden an?«

Papa verzog nur das Gesicht. »Hab die Sachen noch nicht sortiert, aber die Flasche kann weg. Nimm sie einfach mit hoch, und leg sie zum Altglas.« Belustigt darüber, was manche Leute ihm so vorbeibrachten, schüttelte er den Kopf. Dann fing er an, die Regale zu entstauben – woraufhin ich mir meine Tasse Kakao schnappte und mich schnell die Treppe hoch in den ersten Stock verdrückte. Nicht dass er noch auf die Idee kam, beim Staubwischen Hilfe zu brauchen.

Auf dem Weg in mein Zimmer bog ich kurz in die Küche ab, um die Flasche in die Altglastonne zu werfen. Wie immer lag Baron Schnurr im Weg und bewegte sich keinen Zentimeter vom Fleck. Er mag es nämlich gern gemütlich. Aber als ich mit der Flasche in der Hand über ihn drübersteigen wollte, sprang er senkrecht in die Höhe und fauchte wie verrückt. Vor Schreck fiel sie mir fast aus der Hand.

»Was ist denn los?«, meckerte ich und fing die Flasche gerade noch auf, bevor sie auf die Fliesen knallen konnte. Und genau in diesem Moment wurde aus dem stinknormalen Tag plötzlich ein Kopfstandtag.

Hausarrest in einer Flasche

Als ich die Flasche in die Altglastonne werfen wollte, erschreckte ich mich genauso wie unser Kater. Hinter dem grünen Glas bewegte sich etwas. Aber weil Baron Schnurr nicht aufhörte zu fauchen, verzog ich mich damit in mein Zimmer.

Im Schneidersitz ließ ich mich auf mein Bett plumpsen und drehte die Flasche hin und her. Komisch, was war das eben? Ob vielleicht ein Schmetterling darin eingesperrt war?

Um mehr zu erkennen, wischte ich mit meinem T-Shirt über das Glas. Dabei rollte etwas im Inneren herum. Sofort machte mein Herz einen Purzelbaum, jedenfalls fühlte es sich so an. Das war auf keinen Fall ein Schmetterling!

Wieder starrte ich durch das Glas, und im nächsten Moment sprang ich genau wie Baron Schnurr vor Schreck fast an die Decke. Aus der Flasche funkelten mich zwei Augen an!

Winzige Augen. Und sie gehörten zu einem genauso winzigen Mädchengesicht, das sich von innen gegen das Glas drückte. Wirklich! In der Flasche saß ein Mädchen, das nicht größer war als ein durchschnittlicher Radiergummi!

Ich versuchte, wieder normal zu atmen. Bestimmt hatte nur jemand ein Püppchen dorthinein gesteckt. Schließlich sah durch das zerkratzte Glas alles ganz verschwommen aus.

Doch dann strich sich die Minipuppe plötzlich die Haare aus dem Gesicht und klopfte ungeduldig gegen das Glas. Ich erstarrte zu einem Eiswürfel. Das winzige Mädchen hingegen zeigte mit seinem Finger auf mich und rief irgendetwas, das ich nicht hören konnte.

Ein paar Sekunden vergingen, in denen ich einfach nur auf die Flasche starrte. Doch während ich in meinem Eiswürfel-Zustand verharrte, verzog das Minimädchen genervt sein Gesicht und streckte immer wieder einen Arm pfeilgerade in die Höhe.