Meine feuerroten Stilettos - Anne West - E-Book

Meine feuerroten Stilettos E-Book

Anne West

0,0
1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
  • Herausgeber: Feelings
  • Kategorie: Erotik
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2014
Beschreibung

Seidene Strümpfe, Lederhandschuhe und Dessous: Sex-Päpstin Anne West zeigt in diesen vier Stories die textilen Spielarten der Verführung Kurz vor ihrer Hochzeit wird Cherie in ein geheimnisvolles Schuhgeschäft gelockt, kauft feuerrote Stilettos und entdeckt eine vollkommen neue Seite an sich. »Am Abend Handschuhe« erzählt davon, dass Handschuhe nicht nur vor Kälte schützen können… In »What's new, Pussycat?« beschreibt Delila die erregende Vorbereitung auf ein leidenschaftliches Rendezvous. Eine Frau entdeckt in »Schwalbenschauer« den Reiz der eleganten käuflichen Liebe… Diesen anziehenden schmutzigen Geschichten kann man nicht widerstehen! In dieser Reihe sind neben »Meine feuerroten Stilettos« noch »Gentle Bondage«, »Paris, Montana« und »Die Vorleser« erschienen. Begeisterte Leserstimmen: »Anne West hat einen genialen, farbenfrohen Schreibstil, der dem Leser genügend Raum lässt seine eigenen Fantasien auf der Basis der gebotenen Texte zu entwickeln.« »Ich finde diese Kurzgeschichten echt super und unterhaltsam!« »Literarische Verführung.« »Meine feuerroten Stilettos« ist ein eBook von feelings –emotional eBooks*. Mehr von uns ausgewählte romantische, prickelnde, herzbeglückende eBooks findest Du auf unserer Facebook-Seite: www.facebook.de/feelings.ebooks. Genieße jede Woche eine neue Liebesgeschichte - wir freuen uns auf Dich!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 79

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Anne West

Meine feuerroten Stilettos

und andere anziehende schmutzige Geschichten

Knaur e-books

Über dieses Buch

Seidene Strümpfe, Lederhandschuhe und Dessous: Sex-Päpstin Anne West zeigt in diesen vier Stories die textilen Spielarten der Verführung

Kurz vor ihrer Hochzeit wird Cherie in ein geheimnisvolles Schuhgeschäft gelockt, kauft feuerrote Stilettos und entdeckt eine vollkommen neue Seite an sich. »Am Abend Handschuhe« erzählt davon, dass Handschuhe nicht nur vor Kälte schützen können …In »What’s new, Pussycat?« beschreibt Delila die erregende Vorbereitung auf ein leidenschaftliches Rendezvous.

Inhaltsübersicht

What’s new, Pussycat?Meine feuerroten StilettosAm Abend HandschuheSchwalbenschauerHeiß auf mehr?
[home]

What’s new, Pussycat?

Er war der einzige Mann des Universums, der ein Leopardenhöschen tragen konnte und damit besorgniserregend gut aussah. Jahre später sollte er mit einem Paillettentanga am Rand eines Pools abgelichtet werden, die Haare auf der Brust angegraut, der Slip grün schimmernd und in den Augenwinkeln das kaltblütige Lächeln des Tigers, bevor er sich auf eine jagdwarme, blutjunge Antilope stürzt. Ein Mann, der einen bloß anzuschauen brauchte, und schon schien der eigene String auf den Boden zu klatschen wie bei den Vargas Girls. Im kleinen Finger hatte dieses Tier mehr Erotik als eine Horde geölter Stripper. Seine Stimme raunte und lockte und koste, seine Bewegungen waren die einer ganzen verdammten Love maschine, und wenn er seinen kleinen Ausfallschritt machte und dabei das Becken rollte, fielen regelmäßig die Zuschauerinnen in den ersten Reihen in Ohnmacht. Kurz, Mister Jones hatte das, was Männer zu neidischen Plappergänsen und Frauen zu willenlosen Kuschelkätzchen macht; ganz abgesehen von den Ladyboys, die ihm durchaus mit den nackten Beinen um den Hals springen würden.

Mr. Tom Jones. Der Gott.

Mein Typ war er ja nun nicht.

Tante Delila sagte dazu nichts.

Man muss allerdings erwähnen, dass Tante Delila eine von den Frauen ist, die nach dem dritten Martini unterm Tisch und nach dem vierten im Bett liegen – und leider nicht unter dem Gastgeber. Delila war seit etwa fünfzehn Jahren fünfundvierzig, das schönste Alter für eine Frau, wie sie meinte, und sie sah auch nur wenige Tage älter aus.

»Pfleg dich, mein Kind«, sagte sie immer, »ab sechzehn geht’s abwärts.« Ich tat, wie mir befohlen. Belohnt wurde ich dafür auch: Meine grauen Haare stehen mir ausgezeichnet und ich bin noch weit von Krähenfüßen entfernt. War auch besser so, mit neunundzwanzig.

Tante Delila war die jüngere Schwester meiner Mutter, unverheiratet geblieben und eine echte Lady. Auch über sie gab es Gerüchte, wie sie in jeder ordentlich debilen Familie schwelen, was die Gründe für ihre Lebensweise anging: Vorliebe für Frauen war das eine Gerücht, hartnäckig hielt es sich, auch wenn es von Alfred, Cousin dritten Grades und nicht einmal blutsverwandt, in die Welt gesetzt wurde, weil er auf einer Taufe 1974 versucht hatte, Delila in der Sakristei den BH zu öffnen. Nur so, aus Spaß, versteht sich, aber sie drehte sich um, zog ihren kanariengelben Handschuh aus und knallte ihm eine. Danach zog sie den Handschuh wieder an und sang den Choral Seite achtundvierzig, Strophe eins bis sechs, »Lobet den Herrn, den Allmächtigen«.

Der zweite Grund ließ uns Mädchen früher oft zu ihren Füßen kauern. Dann erzählte sie von dieser einen, der großen Liebe. Irgendwann, als wir Mädchen ahnten, dass Dinge zwischen Mann und Frau passieren, die mehr mit Schwitzen und Stöhnen als mit Herzensach und Liebessucht zu tun haben, gab sie zu, dass es reiner, purer, nackter Sex war, der beste, den sie je hatte. Danach konnte es nur abwärtsgehen, und so ließ sie es lieber ganz bleiben.

Das dritte Gerücht war, sie hätte immer noch eine Affäre. Seit Jahren. Und immer wieder auf verschiedenen Kontinenten. Die Liebe also.

Kam die Sprache darauf, hob Delila nur kaum merklich eine Augenbraue und sagte: »Schätzchen, wo auch immer man eine Affäre hat, jedenfalls nicht im eigenen Bett. Je weiter weg, desto besser. Aber wenn du für einen Fick nach Amerika fahren musst, Herzchen, solltest du dich fragen, was an deinem Verhältnis mit deiner Mutter nicht stimmt.«

Und schon hatte sie einen dazu gebracht, über eigene Probleme nachzudenken anstatt über ihr Geheimnis.

Und nun dieses Tagebuch. Ich hatte meine Episode der Liebe, die sich als lebenslanges Gewitter herausstellen sollte, verdrängt. Delila hatte mir als ihrer Lieblingsnichte ihre persönlichen Dinge gegeben. Sie meinte, die Erinnerungen seien mehr wert als jedes Bild. Ich mochte den ledernen Einband, das Schloss, mit dem das Buch gesichert war. Es fasste sich gut an. Ich vermutete einen Fotoband, weil das Buch so überdimensioniert war, und knackte das Schloss. Delila besaß eine wunderschöne Handschrift, und eigentlich hätte ich der Moral wegen das Buch zuklappen und wegpacken sollen.

Ha, ha. Und so las ich das, was nicht für meine Augen bestimmt war, einen Eintrag aus dem Sommer, in dem ich geboren worden war:

»Before.

Ich besitze einen Spiegel mit goldenem Rahmen. Viel hat er noch nicht gesehen; sein Zwilling hängt an einem anderen Ort. Der sah ein Mädchen und einen Mann, der dort nicht hingehörte; aber er stand eines Mitternachts vor der Tür, sagte die Worte: ›Ich musste dich einfach sehen.‹ Welches Mädchen hätte dann ihrer beider Silhouetten nicht im Spiegel tanzen sehen wollen, auf den kalten Fliesen davor, und schließlich nur ein Heben und Senken eines Rückens, rasche Bewegungen aus der Hüfte heraus.

Aber dieser hier sah es nicht.

Dieser sah auch nicht, wie der dritte Zwilling der Spiegelreihe, das Gesicht des Mädchens, wenn es im Bad um Fassung ringt, wenn sich ihre Scham vorsichtig an kaltem Porzellan reibt, durch weißen, nassen Stoff hindurch, einfach um zu prüfen, wie das rote Kleid nass aussieht. Und dann, ob tropfendes Kerzenwachs auf der Haut brennt.

Ja. Es sei denn, es ist Paraffin. Dann nicht.«

Sie musste um die dreißig gewesen sein, als sie das schrieb. Ich kannte Delilas Spiegelsammlung. Sie hatte drei golden eingefasste, mannshohe Spiegel in ihrer Wohnung. Ich klappte das Buch zu und rief sie an.

»Delila, ich hab ein Problem.«

»Schätzchen, es gibt wenig, was sich nicht mit einem Pfeifenreiniger beheben lässt.«

»Vermisst du dein Tagebuch nicht?«

»Nein, sollte ich?«

»Ich hab es hier.«

»Und das ist ein Problem?«

»Nein.«

»Ist es wieder der Kerl, dem du nachflennst? Liebes, wenn du einen hohen Marktwert hast, rennt dir der Kerl nach. Hast du in seinen Augen einen eher mittleren, dann brauchst du dich nicht wundern, dass deine Methode, dich rar zu machen, nicht funktioniert. Sich interessant machen funktioniert nur, wenn man interessant ist. Bist du es?«

»Ich bin irritiert.«

»Das vergeht. War noch was?«

»Also, dein Tagebuch …«

»Herzchen. Wenn du meinst, du lernst was, lies es. Ansonsten gib es deiner Mutter, die wollte sowieso wissen, ob ich darin auch Kochrezepte habe.«

»Es ist intim!«

»Jetzt hör mal, Kleines. Wenn du deine Leidenschaften kennst, kannst du mit ihnen leben lernen. Nichts, dessen man sich schämen sollte. Und dir täte es sowieso ganz gut, wenn du mal lernen würdest, deine innere Prinzessin zu entlassen und dich zur Königin zu erheben.«

Ich schwieg.

»Schätzchen? Bist du noch da? Also. Weniger Trala-porentief-rein-Prinzessin, mehr Königin. Hast du das verstanden?«

Nein. Ich sagte: »Ja.«

Und las weiter.

»Dieser Spiegel hier sieht das Mädchen jetzt, eine Frau, und er ist mir wie seine Zwillinge zuvor zum Gefährten geworden. Er betrachtet mich, wie ich dastehe, die schwarze Spitze betaste, den Halter auf zwölf Uhr drehe, den anderen auf halb vier, ich liebe es, wie er sich um die Taille schmiegt, lieber hätte ich ihn noch breiter, er sollte mich umfassen wie ein Mieder. Ich mag die Stockings mit dem schlichten Abschluss, ohne Spitze. Ich ziehe den Slip über die Halter, ziehe ihn wieder aus, aber würde mich Nässe verraten? Ich streife den BH herunter, wähle das Unterkleid, ich mag das Kitzeln genau am Sweet Spot meiner Arschbacken und wie der durchsichtige Stoff über meinem Bauch schimmert. Und ziehe es wieder aus. Betrachte mich. Schlüpfe in die Nuttenschuhe, dabei sind sie nicht mal rot, sondern nur schwarz, gelackt, hoch, Stilettoabsätze, vorne offen, Sandalettchen, wie sie im Buch der sieben Sünden stehen. Damit kann ich nur dekorativ herumstehen, auch gehen, ja, aber dann könnte ich auch gleich rufen: ›Mach’s mir!‹, und rufen will ich das vielleicht, aber lieber erst flüstern, dann inständig bitten, flehen, niemals rufen, lieber schreien oder keuchen – und ›Mach’s mir!‹ würde zu einem ›Fick mich!‹ geraten. Ich schlüpfe trotzdem hinein und mag es, wie der Riemen sich um meine Knöchel legt. Ich lege wieder den Kopf schief, das mache ich zu oft. Probiere einen der fünf schwarzen Röcke. Die Halter zeichnen sich ab. Nein. Es soll eine Entdeckung sein, kein Verkaufen. Jagen soll er, ich will die Beute sein, ein schönes Stück Beute.

Ich ziehe alles wieder aus. Die Schuhe, die Stockings, alles. Ich müsste meine Miss Pompidou nachrasieren. Er nennt sie Kitty. Aber ihre Lippen sind so empfindlich geworden, kein Wunder, wenn ich nicht die Hände davon lassen kann, und der Flaum fühlt sich weich genug an, verboten sieht es trotzdem aus, auch wenn das zurückgelassene Dreieck um Verzeihung bittet. Ich ziehe die Lippen ein wenig auseinander. Ich sehe es glänzen.

Glattes Leder, kalt, Metallringe, kalt, verdammt, zu sexy für mich. She’s a lady, sagte er mal, als er mich anderen vorstellte. Aber er weiß ja nicht, dass der Spiegel sieht, wie mit dem Wechsel eines Stoffes andere Seiten einer Lady zum Vorschein kommen. Nein. Nicht heute. Er soll nicht auf Leder und Metall treffen. Auch wenn es wunderschön aussieht.