Meine ganz normalen, verrückten Träume - Andy Peterle - E-Book

Meine ganz normalen, verrückten Träume E-Book

Andy Peterle

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Beschreibung

Hast du jemals im Schlaf geträumt? Bestimmt. Waren die Träume so echt, dass du kaum zwischen Fiktion und Realität unterscheiden konntest? Genau so geht es mir auch. Und wenn dann plötzlich noch Freunde verschwinden die zuvor im Traum aufgetaucht sind, wird es richtig kurios...

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Seitenzahl: 66

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Für meine Familie

Inhaltsverzeichnis

Mein Ich

Die Klasse

Alltag

Träume

Leerer Magen

Seltsame Begegnung

Die Gestalt

Sandras Traum

Der nächste Tag

Vermisst

Thomas’ Traum

Wo ist Thomas?

Mara’s Traum

Ein Verbrechen?

Der Schock

Überall Polizei

Der Verdächtige

Der Hausbesuch

Schultag

Vermisste Person aufgetaucht

Die Verhaftung

Der Brief

Mein Ich

Mein Name ist Eddie.

Ich bin mittlerweile 14 Jahre alt und sehe mich selber nicht mehr als Kind. Ich gehöre zu der Gruppe, denen man nachsagt, sie seien unberechenbar, laut und faul. Kurzum - Teenager.

Ich konnte für mich diese ganzen Vorurteile nicht bestätigen. Ich gehörte eher zu der ruhigen Sorte. Redete wenig, beobachtete dafür um so mehr und träumte vor mich hin. Ich gehörte nie zu den coolen und das würde ich wohl auch nie.

Ich hatte schwarze kurze Haare, meist verwuschelt weil ich es nie hinbekommen hatte, eine Frisur am morgen zu machen. Ich hatte mir eine Weile lang wirklich Mühe gegeben. Entweder sah ich danach aus wie ein Igel, da ich zu viel Gel benutzte oder aber wie wenn mich ein Esel geleckt hätte. Nun hab ich mich halt für den „Captain Jack Sparrow“-Look entschieden - einfach irgendwie. Das Gleiche galt für meine Kleidung.

Ich besuchte die 7. Klasse mit 12 anderen Schülern, wobei es schnell weniger wurden.

Die Klasse

Wenn ich in unsere Klasse blickte, so sah ich zum Beispiel Thomas.

Er hatte kurze braun-blonde Haare, war ziemlich gross, bestimmt zwei Köpfe grösser als ich und von stämmiger Figur. Thomas war wohl der Inbegriff von unberechenbar, laut und faul.

Er war der älteste in der Klasse mit seinen 16 Jahren - zweimal Sitzen geblieben. Konnte von einer Sekunde auf die andere die Gefühlslage ändern und wie wild herumschreien. Manchmal erinnerte er mich irgendwie an einen Gorilla, der sich nicht ausdrücken konnte. Wobei der IQ bei einem Gorilla wohl höher war als bei ihm.

Bei Mädchen kam er unterschiedlich an. Die einen mochten ihn, die anderen konnten ihn nicht ausstehen.

Apropos Mädchen: Die einzige, mit der ich mal etwas zu tun hatte, war Sandra. Sie trug eine runde Brille, hat lange braune Haare, eine Pony-Frisur, schlanke Figur. Sie lebte, atmete und schwitzte für Noten. Für gute Noten versteht sich.

Wenn es einmal „nur“ für eine 2 reichte, war dies für sie ein Weltuntergang. Sie ist dass, was man als Streber bezeichnete.Sass in der ersten Reihe, verschlang ein Buch nach dem anderen und redete, wenn überhaupt, nur für Vorträge oder Gruppenarbeiten. Ihre Stimme war äusserst leise, nuschelte hauptsächlich in ihren Rollkragenpullover, der ihr dieser viel zu gross war und ihre Lippen bedeckte. Wenn man sie ansah, so sah man nur immer die Augen und Nase - wie ein Ninja.

Neben Sandra sass direkt Mara. Mara war das komplette Gegenteil von Sandra. Unsere Lehrerin, Frau Meier, setzte sie daher auch gezwungener Massen neben Sandra - in der Hoffnung Mara würde sich bessern. Mara war immer top gestylt, lebte für Fashion und Mode und war meistens nur mit gleichgesinnten anzutreffen.

Ihre kurzen blonden Haare, ihre schwarze Lederjacke oder die modernen Boots haben ihr Übriges zu ihrem Erscheinungsbild getan.

Sie ging nie ohne Make-Up und gemachten Nägel aus dem Haus, weshalb sie öfters zu spät zum Unterricht erschien. Nach jeder Schulstunde spazierte sie auf die Mädchen Toilette um sich selbst zu betrachten. Sollte ein Haar nicht so sitzen, wie sie das wollte, wurde sie zu einer totalen Furie und äusserst zickig. Und bockig. Und nervig. Eine richtige Diva halt.

Alltag

Mein Alltag sah seit je her immer gleich aus.

Ich stand um 6:30 Uhr auf, ging duschen, zog mich an und ass Frühstück. Jeden morgen Rührei - exakt 1,5 Minuten gebraten. Mit einem Glas Milch dazu. Musste so sein. Wie das Amen in der Kirche.

Um 7:30 Uhr machte ich mich bereit für die Schule, zog meinen schwarzen Ranzen an und ging aus meiner Haustür. Eine Viertelstunde später war ich in der Schule angekommen. Ein kurzes „Hallo“ an die zwei, drei Schüler die mich leiden konnten, oder besser gesagt, die mich nicht mobbten und schon ging es ab in unser Klassenzimmer.

Mathe stand an, Englisch folgte, die grosse Pause kam - jeden Tag das Gleiche. Ich sass auf meinem Platz, schaute nach links aus dem Fenster und dachte mir jedesmal, wie gerne ich doch aus diesem Trott verschwinden würde. Ich blickte in meine Klasse und fragte mich, wie das wohl so sein mag, cool oder sportlich zu sein. Oder einfach nur einmal beliebt. Ich hatte weder Freunde noch wirklich Feinde. Ich dachte, die einzige die mich mag, war meine Lehrerin. Irgendwie traurig wenn eine erwachsende Person die einzige war, die mich Leiden konnte, aber was soll’s.

Nach der Schule ging es schnell nach Hause, wo mich meine Mama meist bereits mit ihrem selbst gemachten Essen begrüsste. Sie war nicht die beste Köchin, gab sich aber immer Mühe. Glaubte ich zumindest. Die Küche sah jedenfalls immer wie ein Kriegsfeld aus - auch wenn sie nur ein Sandwich machte. Hatte sie wahrscheinlich aus ihrem Kochbuch „Moderne Küche für die moderne Hausfrau“. Alles modern, nur unsere Küche war es nicht.

Nach dem essen ging ich auf mein Zimmer, setzte meine Kopfhörer auf die Ohren und widmete mich meinen Hausaufgaben die ich am nächsten Tag bestimmt jemandem aus meiner Klasse geben musste, um abschreiben zu können. Manchmal überlegte ich, ob ich die Aufgaben bewusst falsch machen sollte damit derjenige, der abschreibt, auch alles falsch hatte.

Ich kam aber ganz schnell von diesem Gedanken weg, als ich mich an eine Prüfung erinnerte. Da hatte doch tatsächlich mein Banknachbar Ivan einige Aufgaben von mir abgeschrieben. Aufgefallen war es bei der Frage 14, als ich als Antwort schrieb: „Ich weiss nicht“ und Ivan bei der selben Frage schrieb: „Ich auch nicht“.

Seit da an sass Ivan alleine.

Ich übrigens auch.

Als ich mit den Hausaufgaben fertig war, drehte ich die Musik laut auf, legte mich ins Bett und schloss die Augen.

Träume

Schon als kleines Kind hatte ich eine blühende Fantasie. So wurden aus normalen Bäumen Bohnenranken, die weit in den Himmel empor gingen. Im Sandkasten stellte ich mir die Wüste mit der unerbittlichen Hitze gefolgt von einigen Fata Morgana’s vor.

Generell war ich ein sehr „begeisterungsfähiges“ Kind - heute würde man dem vielleicht „verpeilt“ sagen. Ich hatte immer ein bisschen länger als andere und liess mich auch immer viel zu schnell ablenken.

Die absurdesten Träume hatte ich jeweils in der Nacht während dem schlafen. Da wurde kurzerhand der rote Sportplatz zu Lava, die Turnhalle zur Höhle und das Schulhaus zu Wohnungen für komische Kreaturen, die meist wie unsere Lehrer aussahen. Egal welche Nacht es war, egal wie oft ich geträumt hatte - jeder Traum spielte sich in der Schule ab.

Zumal die Träume immer wie detailreicher wurden. So waren es anfänglich nur schraffierte Objekte, keine Geschichten, nur Bilder und Töne. Mit den Jahren wurden es immer wie mehr. Reale Gebäude wie meine Schule, reale Personen wie meine Klasse und reale Schauplätze wie der Sportplatz. Je mehr ich an einem Ort aufhielt, desto merkwürdiger wurden die Träume und Ereignisse.

Ich träumte auch heute noch, nur leider nicht mehr so oft und auch nicht mehr so lang. Wenn es dann aber einmal passierte, dann genoss ich es vollen Zügen. Früher machten mir diese Träume Angst, heute würde ich alles dafür geben, um in diese Zeit zurückkehren zu können.

Leerer Magen

Es war morgen, der Tag stand an. Ich ging runter in die Küche, wollte mir wie jeden Morgen Rührei zubereiten. Ich öffnete den Kühlschrank und sah - nichts. Nichts. Keine Eier! Das hatte es noch nie gegeben. Erstarrt nahm ich die Milch aus dem Kühlschrank, schenkte mir dann halt einfach zwei Gläser ein und trank diese schnell auf den Schock herunter.