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Heimische Heilpflanzen können bei unglaublich vielen Krankheiten und Beschwerden eingesetzt werden. Dieser Ratgeber bietet ausführliche Informationen zu Inhaltsstoffen und gesundheitlichen Wirkungen der Top 10 unserer Heilpflanzen: Löwenzahn, Bärlauch, Beifuß, Brennnessel, Klettenwurzel, Mariendistel, Schafgarbe, Schnittlauch, Spitzwegerich und Weißdorn. Die Anwendung, z.B. in Bädern, Tees und Inhalationen, wird genau beschrieben. Notfallrezepturen mit Heilfplanzen, leckere, gesunde Kochrezepte und Tipps zum Sammeln heimischer Heilpflanzen und zum Selbstziehen auf dem Küchen-Fensterbrett runden dieses praktische, kompakte Heilpflanzenbuch ab.
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Seitenzahl: 84
Veröffentlichungsjahr: 2021
Ellen Heidböhmer
MeineHeilpflanzen
Mit 10 heimischen Pflanzen fast alles behandeln
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Ellen Heidböhmer im Internet: www.ellen-heidboehmer.com
Fotos: shutterstock
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© 2021, herbig in der Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG,
Pfizerstraße 5–7, 70184 Stuttgart
Alle Rechte vorbehalten.
Umschlaggestaltung: Studio LZ, Stuttgart
Umschlagmotive: shutterstock (2), iStock (2)
Lektorat: Michaela Zelfel, Tegernsee
Satz: DOPPELPUNKT, Stuttgart
E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering
ISBN 978-3-96859-505-4
Inhalt
Die Heilkraft der Natur nutzen
10 wichtige Heilpflanzen im Porträt
Bärlauch
Gänseblümchen
Giersch
Huflattich
Klette, Große
Lavendel, Echter
Mariendistel
Salbei, Echter
Sauerampfer
Wermut (Bitterer Beifuß)
Gesund mit Heilpflanzen
Bärlauch, der Vitamin-C-Lieferant
Gänseblümchen bei Erkältungen
Giersch gegen Rheuma, Gicht und Arthrose
Huflattich gegen Husten und Bronchitis
Klette für die Blutreinigung
Lavendel zur Beruhigung und Entspannung
Mariendistel – Stärkung für die Leber
Salbei bei Entzündungen in Mund und Rachen
Sauerampfer gegen Frühjahrsmüdigkeit
Wermut für die Verdauung
Erste Hilfe mit Heilpflanzen
Brennnesselstiche
Insektenstiche
Müde, geschwollene Füße
Prellungen, Verrenkungen und Verstauchungen
Reisedurchfall
Sonnenbrand
Wunden
Schön mit Heilpflanzen
Rezepte für eine zarte, gepflegte Haut
Hilfe für strahlend gesundes Haar
Heilpflanzen selbst sammeln
Wissenswertes für Einsteiger
Von Bärlauch bis Wermut – Tipps für die Praxis
Special: Heilpflanzen selbst ziehen
Grundwissen für Hobbygärtner
Der Anbau der einzelnen Heilpflanzen
Feine Rezepte mit Heilpflanzen und -kräutern
Kochen mit Heilpflanzen: nützliches Know-how
Suppen und Salate
Vorspeisen, Zwischen- und Hauptgerichte
Pesto, Chutney & Co.
Essigzubereitungen
Brot und Brötchen
Literatur
Die Heilkraft der Natur nutzen
Nicht der Arzt heilt, sondern die Natur. Der Arzt kann nur ihr getreuer Diener und Helfer sein. Er wird von ihr, niemals aber die Natur von ihm lernen.
Hippokrates von Kos, griechischer Arzt (ca. 460–370 v.Chr.)
Es gibt nur eine Heilkraft, und das ist die der Natur. In Salben und Pillen steckt keine.
Arthur Schopenhauer, deutscher Philosoph (1788–1860)
In Zeiten bahnbrechender medizinischer Fortschritte klingen oben stehende Zitate recht provokant. Und doch lohnt es sich, ein wenig darüber nachzudenken. Müssen wir tatsächlich bei Schmerzen, Unwohlsein oder Wehwehchen gleich in den Medizinschrank greifen? Aspirin, Ibuprofen, Paracetamol, Maaloxan & Co. sind zwar ein Segen, aber oftmals würde es auch ohne sie gehen. Zahlreiche Beschwerden lassen sich mit heilsamen Pflanzen aus Feld und Garten behandeln – zuverlässig und nebenwirkungsfrei.
Die Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) gehört zu den ältesten bekannten Therapien und ist über die ganze Welt verbreitet. Schon um 4000 v.Chr. verwendeten die Ägypter Pflanzen und Kräuter als Heilmittel. Auch in der babylonischen und der chinesischen Frühkultur finden sich Hinweise auf die Heilkraft von Pflanzen und Kräutern. Im Mittelalter ersetzten die Klostergärten häufig den Arzt oder die Apotheke. Erst mit Beginn der Industrialisierung und der Möglichkeit, Medikamente synthetisch herzustellen, verlor die Pflanzenheilkunde an Bedeutung.
So weiß heute leider kaum noch jemand, dass der im Garten wuchernde Giersch gegen Rheuma, Gicht und Arthrose hilft, oder dass die Mariendistel mit ihren auffälligen purpurroten Blüten Hautprobleme und Verdauungsbeschwerden lindern kann. Heimische Heilpflanzen leisten sogar gute Dienste bei kleinen Verletzungen im Alltag: Das Gänseblümchen z.B. hilft bei oberflächlichen Wunden und bei Insektenstichen. Zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten und Unwohlsein werden die ganzen Pflanzen oder deren Teile auf unterschiedliche Weise zubereitet: als frisches Kraut, als Aufguss, Auskochung oder Kaltwasserauszug.
Sie müssen keine Kräuterkundige bzw. kein Kräuterkundiger sein, um Heilpflanzen in Ihre Hausapotheke aufzunehmen. Dieser Ratgeber informiert über die Heilwirkungen und die Anwendung in Form von Auflagen, Bädern, Tees und mehr, nennt wichtige Inhaltsstoffe und beschreibt auch Schönheitsanwendungen mit Heilpflanzen.
Wollen Sie hier vorgestellte Heilpflanzen selbst sammelnoder ziehen, finden Sie viele wertvolle Tipps, wie dies in der Praxis gelingt. Eine kleine Rezeptauswahl am Schluss des Buches gibt Ihnen einen Überblick über die vielseitige Einsatzmöglichkeit in der Küche.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Ausprobieren der Heilanwendungen und Rezepte und natürlich viel Gesundheit und Wohlbefinden mithilfe der Heilkraft der Natur.
10 wichtige Heilpflanzen im Porträt
Meine liebsten »Top Ten« der kraftvollen Heilpflanzen, die in Deutschland wachsen oder angesiedelt wurden, stelle ich Ihnen in diesem Kapitel vor. Sie erfahren Wissenswertes über die charakteristischen Merkmale und Inhaltsstoffe, über Geschichte und Mythologie bis hin zu den wichtigsten Anwendungsgebieten und Heilwirkungen. Interessant ist auch der Blick auf die Rolle der Pflanzen in den verschiedenen Formen der Heilkunde. Willkommen in der Welt von Bärlauch, Gänseblümchen & Co.!
Bärlauch
Der Bärlauch ist die ideale Pflanze für die Frühjahrskur, denn er reinigt, belebt und erfrischt. Bärlauch liefert viel Vitamin C, außerdem nennenswerte Mengen an Kalium und Eisen.
Botanische Informationen
Wissenschaftlicher Name: Allium ursinum
Familie: Amaryllidaceae (Amaryllisgewächse)
Unterfamilie: Allioideae (Lauchgewächse)
Charakteristische Merkmale
Bärlauch hat ein kräftiges Knoblaucharoma, das sich erst richtig entfaltet, wenn die Pflanze angeschnitten wird. Im Gegensatz zum Knoblauch führt Bärlauch nach dem Verzehr nicht zu Körper- oder Mundgeruch.
Namensherkunft
Allium ursinum bedeutet übersetzt »für Bären geeigneter Lauch«. Es heißt, Bären fressen nach dem Winterschlaf als Erstes große Mengen Bärlauch, um sich zu reinigen und zu stärken.
Weitere Namen für den Bärlauch sind Hexenzwiebel, Hundsknofel, Latschenknofel, Ränsel, Ramsel, Ramsen, Ramser, Waldlauch, Wilder Knoblauch, Wurmlauch und Zigeunerlauch.
Geschichte
Die Heimat des Bärlauchs sind die gemäßigten Klimazonen Europas und Asiens.
Archäologische Funde von Bärlauch-Überresten im Alpenvorland wurden auf die Jungsteinzeit (ca. 5800–4000 v.Chr.) datiert.
In der Zeit der Pfahlbauten bis ca. 1000 v.Chr. war der Bärlauch als hramusan bekannt. Ortsnamen, die mit rams beginnen, weisen heute noch darauf hin, dass es dort größere Bärlauchvorkommen gab: z.B. Ramsau bei Berchtesgaden.
Nach dem 9. Jahrhundert geriet der Bärlauch allmählich in Vergessenheit. Der Geruch von Bärlauch galt als unrein. Seine ausgeprägte Wirkung auf die Fruchtbarkeit und die Sinnlichkeit wurde mit dem Teufel in Verbindung gebracht.
Volksheilkunde und Mythologie
Die Zwiebeln und die oberirdischen Teile wurden bei Blähungen, Koliken, Magenverstimmungen, zur Appetitanregung und als Verdauungstonikum verwendet.
Die Ureinwohner Amerikas nutzten ihn zum Kochen, als Bestandteil entzündungshemmender Salben und zur Behandlung von Blasensteinen.
Ein englisches Sprichwort aus dem 17.Jahrhundert heißt: Eat leeks in Lide and ramsons in May and all the year after physicians may play. (Iss Lauch im März und Bärlauch im Mai, dann haben die Ärzte das ganze Jahr frei.)
Im Dorf Hayn in Mittelthüringen wurde in der Walpurgisnacht das Ramschelfest zu Ehren des Bärlauchs gefeiert.
Bärlauch ist nicht nur gesund, sondern auch ein echter Hingucker.
Gänseblümchen
Das kleine, unscheinbare Gänseblümchen ist ein wahres Kraftpaket für Ihre Gesundheit. Es versorgt Sie mit Provitamin A, Vitamin C, Kalium und Eisen.
Botanische Informationen
Wissenschaftlicher Name: Bellis perennis
Familie: Asteraceae/Compositae (Korbblütler)
Unterfamilie: Asteroideae
Charakteristische Merkmale
Das Gänseblümchen folgt dem Stand der Sonne. In der Nacht und bei Regen schließt sich die Blüte.
Namensherkunft
Das Gänseblümchen verdankt seinen Namen vermutlich den Gänseangern (Gänseweiden), auf denen es früher in großen Mengen wuchs. Für die Gänse war es eine Delikatesse.
Sein englischer Name ist daisy, entstanden aus day’s eye, weil es dem Lauf der Sonne folgt.
Der Name Marienblümchen bezieht sich auf Mutter Maria. Weitere Namen sind Augenblümchen, Himmelsblume, Kleine Margerite, Regenblume und Tausendschön.
Geschichte
Das Gänseblümchen stammt ursprünglich aus Mitteleuropa. Über seine Geschichte ist leider nur sehr wenig bekannt. Im 13.Jahrhundert schmückte es zusammen mit der Lilie das Wappen des französischen Königs Louis IX. Mit der Ausfuhr von Grassamen, unter die sich Gänseblümchensamen gemischt hatten, gelangte das Gänseblümchen u.a. nach Amerika, Australien und Neuseeland.
Volksheilkunde und Mythologie
Im Mittelalter wurde das Gänseblümchen u.a. gegen Husten, zur Anregung des Harnflusses, bei Verrenkungen, Knochenbrüchen und zur Wundheilung eingesetzt. Wegen seiner beschützenden Haltung galt es als Symbol der Mutterliebe, wegen seiner Anspruchslosigkeit als Symbol für Bescheidenheit.
In der nordischen Mythologie war das Gänseblümchen Freya, der Göttin der Liebe und der Fruchtbarkeit, gewidmet. Nach der griechischen Mythologie sind die Gänseblümchen aus den Tränen der schönen Helena entstanden.
Eine christliche Legende führt die rötliche Farbe auf der Unterseite der Blüten auf die Tränen zurück, die Mutter Maria auf der Flucht nach Ägypten weinte.
Im Volksglauben hieß es einst: »Wer vor den ersten drei Gänseblümchen des Jahres niederkniet, die Blüten abbeißt und schluckt, der bleibt das ganze Jahr über geschützt vor Augenkrankheiten, Fieber und Zahnschmerzen.«
Auch als Orakelblume ist das Gänseblümchen beliebt. Die Blätter werden gezupft und abgezählt: Er liebt mich, er liebt mich nicht, er liebt mich …
Giersch
Für die meisten Menschen ist Giersch ein schwer zu bekämpfendes Unkraut. Dabei hat er überraschend viel für Gesundheit und Wohlbefinden zu bieten: Giersch enthält bis zu zehnmal mehr Mineralstoffe als Grünkohl (v.a. Calcium, Kalium und Eisen) und viermal so viel Vitamin C wie Zitronen.
Botanische Informationen
Wissenschaftlicher Name: Aegopodium podagraria
Familie: Apiaceae/Umbelliferae (Doldenblütler)
Unterfamilie: Apioideae
Charakteristische Merkmale
Die Pflanze entspringt einem stark wuchernden Rhizom. Die Ausläufer können regelrechte Kolonien bilden. Giersch hat hohle Stängel und Doppelfrüchte.
Namensherkunft
Der wissenschaftliche Name für Giersch leitet sich ab von den lateinischen Wörtern aegopodium für Geißfuß oder Giersch und podagra für einen akuten Gichtanfall am Großzehengrund- oder Großzehenendgelenk.
Andere Namen für den Giersch sind Bodenholunder, Dreiblatt, Erdholler, Geißblatt, Geißfuß, Gichtkraut, Wiesenholler, Ziegenfuß und Zipperleinkraut.
Geschichte
Giersch ist in ganz Europa heimisch, sowohl in Wäldern als auch in Gärten.
