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Wer heute 60 ist, hat bis zum eigentlichen "Alter" mit seinen Abbauprozessen noch rund 20 geschenkte Jahre. Wie machen wir das Beste daraus? Wer wollen wir sein? Und wie gehen wir mit Krankheit, Tod und Sterben um? Dieses Buch gibt ganz konkrete Antworten, wie sich diese Lebensphase bewusst gestalten lässt. Die Autorin macht Mut, bietet Strategien für ein gelassenes Altern und verschweigt auch nicht die körperlichen und seelischen Veränderungen, denen wir unweigerlich unterworfen sind. Mit diesem Buch hat es jede und jeder selbst in der Hand, mindestens 20 Jahre lang 40 zu bleiben.
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Seitenzahl: 224
Titel
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In diesem Buch wurden alle Namen von Personen, die der Autorin von ihren Erfahrungen erzählten, anonymisiert.
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© 2020 Herbig in der Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart
Alle Rechte vorbehalten.
Umschlaggestaltung: Maria Seidel, atelier-seidel.de
Umschlagmotiv: iStockphoto/Hulinska_Yevheniia; Cat_Chat
Lektorat: Christine Gerstacker, München
Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering
ISBN 978-3-7766-8306-6
www.kosmos.de/herbig
Inhalt
Vorwort: Schickes Altern
Die Jungen Alten haben sich im Lebenslauf dazwischengemogelt
60 ist das neue 40?
Anti-Aging ohne Hormone und Skalpell?
Ewiger Jungbrunnen durch Alternsforschung?
Ewiger Jungbrunnen durch medizinischen Fortschritt?
Mein Altern neu denken
Halbzeit des Lebens
Wer erträgt schon 40 Jahre Urlaub!
Unzufrieden mit dem gelebten Leben – und nun?
Null Bock auf gar nichts, aber keine Depression
Mein Altern neu gestalten
Gebraucht werden
Warum nicht mal ein Ehrenamt?
Mini-Selbstständigkeit im Rentenalter
Warum nicht neue Freunde suchen?
Warum nicht einfach nur Großeltern sein?
Warum nicht in einer Senioren-WG leben?
Warum nicht Drei-Generationen-Familie?
Warum nicht als Single leben?
Warum nicht Granny-Au-pair?
Warum nicht etwas nur für mich tun?
Mein Altern neu fühlen
Ich bin verliebt bis über beide Ohren
Ich habe bald Goldene Hochzeit
Ich hätte gern mehr Sex
Rund um das Gehirn
So arbeitet und altert unser Gehirn
Vergesslichkeit ist keine Krankheit
Fitness fürs Gehirn
Was Körpersignale bedeuten
Übergewicht? Und es sind doch die Hormone!
Im Faltenreich
»Er hört nur, was er will«
Die rote Ampel wird übersehen
Und ständig tropft die Nase
Müdigkeit ist der Schmerz der Leber
Noch Genuss oder schon Sucht?
An der Handschrift erkennen wir unser Altern
Am Abdruck des Sockengummis erkennen wir Abflussstörungen
Am gestörten Geruchssinn erkennen wir Krankheiten
Wenn ein Freund stirbt
»Ich ziehe nächste Woche um«
Pudelmütze statt Aktentasche
Tischtennis und Skat bis zum Schluss
Angst vor dem Sterben? Palliativmedizin und Hospiz
Wenn die Eltern älter werden
Wir sind nicht verantwortlich für das Glück unserer Eltern, aber sie brauchen unser Mitgefühl
Bedürfnisse bleiben, Möglichkeiten schwinden
Wir kümmern uns gern um unsere alten Eltern
Vater will seinen Führerschein nicht abgeben
Mutter will keine Vorsorgevollmacht ausstellen
Eine Altersdepression kann erdrücken
Von Altersgeiz bis Verarmungswahn
Der eingebildete Kranke ist auch depressiv
Demenz ist der Abschied vom Ich
Magensonde, ja oder nein?
Die Eltern wollen oder müssen umziehen
»Wir holen Vater Weihnachten nach Hause«
»Wir haben Mutter ins Pflegeheim gebracht«
»Ich habe meine Mutter bis zum Schluss gepflegt«
Schlusswort: Mut zum Hut
Mut zum Hut 2020 – trotz Corona, nur etwas anders
Quellennachweis
Vorwort: Schickes Altern
Mein Beruf ist das Alter. Ein Leben lang, in verschiedensten Positionen und Aufgabenfeldern, vom Ehrenamt bis zur Akademieleitung, vom Pflegen bis zum Forschen (aber nur in kleinen Forschungsaufträgen!). Immer waren sie da – die Alten.
Gerade mal 24 Jahre alt, mein erstes Hochschuldiplom der Humboldt-Universität Berlin als Diplom-Medizinpädagogin in Händen, wollte ich Krankenschwestern ausbilden und Chirurgie, Pathologie, Pharmazie unterrichten. War vor dem Studium selbst eine Krankenschwester. Das passte.
Es heißt so schön, Leben findet statt, während man von seiner Zukunft träumt. So war es. Der erste Traum war geplatzt. Ich wurde eingesetzt als Dozentin im Fachschulstudium Sozialfürsorge und bekam als Lehrfach »Alternswissenschaft und Komplexe Betreuung älterer Bürger«. So hieß es damals, in Potsdam, in der DDR. Wollte kein anderer lehren. Mein Traum war das nicht, Alternswissenschaft. Dann kommt, was kommen muss. Wenn man sich in ein Thema vertieft, wird jedes Thema interessant. Es dauerte gar nicht lange, da hatte mich das Thema Alter in seinen Bann gezogen, und ich habe es nie wieder losgelassen. Oder umgekehrt, wer weiß das schon.
Im Dezember 1989 habe ich erfahren, dass die Universität Osnabrück, Standort Vechta, zum ersten Mal einen Aufbaustudiengang Gerontologie anbot. Schon 1993 konnte ich dann mein zweites Hochschuldiplom als Diplom-Gerontologin in Händen halten – als erste Diplom-Gerontologin in den neuen Bundesländern. Wie stolz war ich!
Damals war es jedoch zu früh für diesen Abschluss. Kein Arbeitgeber wusste, was er mit mir anfangen sollte; 1993, im Land Brandenburg. Gerontologin wurde ich dennoch mit Herz und Seele. Über viele Etappen, mal als Aufstieg, mal als tiefer Fall, habe ich im Jahr 2005 in Potsdam eine Einrichtung eröffnet, die ich bis heute gewerblich betreibe und etwas provokant »Schickes Altern« nenne. Ein Treffpunkt für die Jungen Alten, für die Zukunft des Alters, für die Babyboomer-Generation. Inzwischen rede ich nicht mehr über das Alter, sondern letztendlich über mich. Bin selbst alt geworden dabei und fühle mich doch noch so kraftvoll, so mitten im Leben, so neugierig auf Zukunft. Und weiß inzwischen so viel über das Altern und Altsein. Von mir, von anderen, von den Wissenschaftlern, von den Praktikern. Deshalb schreibe ich dieses Buch.
Die Jungen Alten haben sich im Lebenslauf dazwischengemogelt
Ist Ihnen bewusst, dass Sie zwischen Berufsende und biologischem Altersbeginn heute rund 20 geschenkte Jahre haben und zur ersten Generation in der Geschichte der Menschheit gehören, die diese neue Lebensphase erleben darf und gestalten muss? Ihre Altersgruppe hat sich im Lebenslauf dazwischengemogelt – nicht mehr jung, aber noch lange nicht alt. Ein eigener Begriff für diese Lebensphase, die unsere Großeltern noch nicht einmal erahnen konnten, hat sich bisher nicht ergeben. Ob Best Ager, Silver Surfer, Silver Worker, Un-Ruhestand, aktives Alter – kein Begriff passt wirklich. Wir fühlen uns noch immer in der Lebensmitte, obwohl der Kalender etwas anderes zeigt. Wir sind die Jungen Alten.
Aber wer wollen wir sein? Was wollen wir tun? Was müssen wir tun? Einfache Antworten gibt es nicht. Eine ganze Generation ist auf der Suche nach sich selbst. Traditionelle Altersbilder in unseren Köpfen oder in der Gesellschaft sind Barrieren, die sich nicht einfach wegdenken lassen. Das beginnt mit Begriffen, die es eigentlich nicht geben dürfte. Zum Beispiel die Wortschöpfung »überalterte Gesellschaft«. Was für eine respektlose Bezeichnung! Der Ausdruck wirkt wie ein stummer Vorwurf, fast schon wie ein Schimpfwort. Muss man sich als alter Mensch schämen, weil man noch lebt? Aber wer ist ab wann alt? Wer ist gemeint mit überaltert? Es gibt keine eindeutige Antwort auf diese Frage. Und wir, die Jungen Alten, sind weder unproduktiv, weder versorgungsbedürftig noch pflegebedürftig. Wir pflegen sogar unsere eigenen Eltern, oft viele Jahre. Und auch das ist neu in der Geschichte des Alters. Waren es früher vereinzelt Ausnahmesituationen, gehört das Kümmern um die alten Eltern heute zur normalen Biografie der Jungen Alten. Deshalb widme ich in diesem Buch auch ein großes Kapitel dem Thema »Wenn die Eltern älter werden«. Eine Fülle von praktischen Tipps soll Ihnen helfen, diese Lebensaufgabe mit weniger Stress, mehr Verständnis für das hohe Alter und mit mehr Stolz zu meistern.
Die Jungen Alten sind nur alt im juristischen Sinn, weil im Rentenalter oder kurz davor. Biologisch sind wir noch lange nicht alt.
Im Jahr 1950 lebten in der Bundesrepublik 10 Prozent alte Menschen (im Alter über 60), im Jahr 2020 leben in Deutschland nur 7 Prozent alte Menschen (im Alter über 80). Was soll das Jammern, wir wären eine überalterte Gesellschaft?