Meine Verrückten Ferien mit Papa - Nico Blohm - E-Book

Meine Verrückten Ferien mit Papa E-Book

Nico Blohm

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Beschreibung

Meine verrückten Ferien mit Papa Ein wildes Abenteuer voller Chaos und Lachen! Annabel hat sich ihre Sommerferien ganz anders vorgestellt: Ruhige Tage am See, entspanntes Baden und friedliche Natur. Stattdessen erwarten sie und ihr Papa wilde Tiere, schräge Erlebnisse und jede Menge chaotische Missgeschicke. Gemeinsam meistern Vater und Tochter eine verrückte Zeit voller Pannen, Spaß und echter Abenteuer – und lernen dabei, dass manchmal gerade die größten Katastrophen zu den schönsten Erinnerungen werden. Mit vielen bunten Illustrationen. Ideal zum Selberlesen für Kinder ab 8 Jahren, zum gemeinsamen Vorlesen ab 6 Jahren und perfekt geeignet für junge Leser bis etwa 12 Jahren – und für alle Junggebliebenen!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsverzeichnis

Der letzte Schultag

Der Vulkan

Der große Tag

Und gewonnen hat …

Endlich Ferien

Los geht’s

Wir gehen so richtig baden

Unerwünschter Besuch

Auf der Jagd

Wir gehen angeln

Der Baum

Wir stechen in See

Eine Seefahrt, die ist lustig

Zurück auf die Straße

Dem Ziel so nahe und doch so fern

Mutprobe

Spaß ohne Ende

Ab nach Hause

Frei wie ein Vogel

Endlich zu Hause

Eine Woche später …

Impressum

Mein verrückter Urlaub mit Papa

Ein chaotisches Ferienabenteuer voller Vulkane, Mops-Alarm und Camping-Chaos von

Nico Blohm

Impressum

Verantwortlich für den Inhalt gemäß § 5 TMG und § 55 RStV:

Nico Blohm Brooklande 13H 23863 Bargfeld-Stegen Deutschland E-Mail: [email protected] Website: www.nicoblohm.de

Copyright © 2025 Nico Blohm. Alle Rechte vorbehalten. Dieses Buch oder Teile daraus dürfen ohne schriftliche Genehmigung des Autors weder reproduziert, gespeichert noch in irgendeiner Form übertragen werden – sei es elektronisch, mechanisch, durch Fotokopie, Aufzeichnung oder auf andere Weise.

Weitere Angaben Erstveröffentlichung: 2025 ISBN: 9783819419539 Lektorat: Lisa Bogen – lektorat-bogen.de Coverdesign und Illustrationen: Nico Blohm mit ChatGPT

Hinweis Alle Figuren und Ereignisse in diesem Buch sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Widmung

Für meine wunderbare Tochter.

Du bist mein größtes Abenteuer.

Mit dir wird jeder Tag zu einer Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden.

In Liebe,

dein Papa

Vorwort

Dieses Buch ist etwas ganz Besonderes für mich – denn es ist für einen ganz besonderen Menschen geschrieben:

meine liebe Tochter.

Mit jeder Seite, jedem Lacher und jeder verrückten Idee wollte ich dir zeigen, wie viel Fantasie, Liebe und Abenteuer in unserem Alltag stecken können – ganz besonders, wenn man gemeinsam lacht, spinnt, träumt und vielleicht auch mal ein bisschen Unsinn macht.

Annabels Geschichte ist deine – ein bisschen zumindest. Denn du bist für mich genauso mutig, clever, lustig und wunderbar verrückt wie sie.

Ich wünsche dir (und allen anderen Leserinnen und Lesern) ganz viel Spaß mit diesem Buch – zum Schmunzeln, Mitfiebern, Träumen … und zum Erinnern daran, dass das größte Abenteuer oft in den kleinen Momenten steckt.

Dein Papa

Danksagung

Dieses Buch wäre ohne die Unterstützung zweier wunderbarer Menschen nicht entstanden.

Meiner Lebensgefährtin Romy danke ich von Herzen dafür, dass sie mir den Raum, die Zeit und die Ruhe geschenkt hat, die ich zum Schreiben brauchte. Mit ihrem Vertrauen und ihrer Geduld hat sie dieses Abenteuer erst möglich gemacht.

Ein besonderes Dankeschön geht auch an Lisa Bogen, meine Lektorin, die mit ihrem geschulten Blick, ihrer Liebe zum Detail und ihrer Begeisterung für Geschichten dazu beigetragen hat, dass dieses Buch seine beste Form gefunden hat.

Der letzte Schultag

Wie immer, wenn es zur Schule geht, war ich viel zu spät dran. Ich bin zu spät aus dem Bett gestiegen und habe dann noch gelesen und Musik gehört. Im Badezimmer hatte ich es auch nicht sehr eilig. Mama und Papa riefen mehrmals, ich solle zum Frühstück kommen. Aber wie soll man das in der kurzen Zeit schaffen? Außerdem war ich eh schon satt, weil ich aus meinem geheimen Schokovorrat genascht hatte. Leider war mein kleiner Vorrat schon so gut wie aufgebraucht. Aber kein Problem, ich düse nach der Schule einfach am Supermarkt vorbei. Mama und Papa wissen von diesem Geheimnis nichts. Oder vielleicht doch? Manchmal habe ich das Gefühl, dass meine Eltern immer wissen, was ich so treibe. Selbst wenn ich mal nicht ganz die „richtige“ Wahrheit erzähle, scheinen sie mich zu durchschauen. Wie machen die das bloß?

„Annabel, du musst los!“, rief Mama zum dritten oder vierten Mal von unten. Aber was konnte ich dafür, dass es immer Wichtiges zu erledigen gab?

Mit einem Blick aus dem Fenster sah ich auch schon meine Freundinnen Lea und Marlis mit ihren Rollern herbeidüsen. Jetzt wurde es wirklich Zeit, mich anzuziehen! Wo war nur meine Hose? Ich suchte überall, aber konnte sie einfach nicht finden.

„Mama, wo ist meine Hose mit den kleinen grünen Sternchen?“, brüllte ich nach unten.

„Da, wo du sie gestern ausgezogen hast“, kam Mamas überhaupt nicht hilfreiche Antwort zurück. Meine Mama Kathrin bringt so leicht nichts aus der Ruhe. Sie ist immer fröhlich, hört gut zu, wenn ich traurig bin, unternimmt allerhand schöne Dinge mit mir und hilft immer und zu jeder Zeit. Nur in dem Moment war sie mir keine so große Hilfe.

Schließlich kam Mama aber ins Zimmer gelaufen. Sie schaute sich zweimal um und zog die gesuchte Hose unterm Schreibtisch hervor. „Was ist mit der hier?“, brummte sie mit hochgezogenen Augenbrauen.

„Mama, ganz ehrlich, die war da eben noch nicht“, murmelte ich, auch wenn ich eigentlich gar nicht unterm Schreibtisch nachgeschaut hatte.

„Jetzt aber los!“, hetzte mich Mama.

Schnell schlüpfte ich in meine Lieblingshose und flitzte nach unten. Aber Moment, ich brauchte ja noch Geld für den Supermarkt, um meinen Süßigkeitenvorrat aufzufüllen. Ich rannte wieder nach oben und Mama stöhnte. Doch viel schlimmer war, dass mein Sparschwein so gut wie leer war. Hoffentlich würde es noch für eine kleine Tüte Gummibären reichen. Ich musste unbedingt mit meinen Eltern über eine Taschengelderhöhung sprechen!

Aber erst mal musste ich mich jetzt beeilen. Sogar Hanna von nebenan stand schon vor der Tür. Dabei ist die sonst immer die Letzte.

Gut, dass Papa mein Fahrrad schon rausgeholt hatte. Mein Papa heißt übrigens Bernd. Ach, und wenn wir schon dabei sind: Ich heiße Annabel. Ich werde in einem Monat zehn Jahre alt und gehe in die dritte Klasse.

Mama gab mir noch einen Abschiedskuss auf die Wange und Papa drückte mich ganz fest. Kein Wunder, dass ich immer so spät dran bin, wenn meine Eltern so trödeln.

„Hi Lea, hi Marlis, hi Hanna“, begrüßte ich die anderen und wir sausten los zur Schule. Mein süßer, aber viel zu dicker Mops Oskar lief uns noch ein paar Meter hechelnd hinterher. Dann waren wir endlich da.

Quasi mit der Schulglocke sprang ich an meinen Tisch und setzte mich völlig außer Atem neben Ella. Ella ist meine beste Freundin. Mit ihr bin ich schon durch dick und dünn gegangen.

„Hey Annabel! Ich hatte schon Angst, dass du heute gar nicht kommst.“

„Ach, meine Eltern wollten heute Morgen schon wieder tausend Sachen von mir. Du weißt schon …“

Ella nickte verstehend. „Das kenne ich.“ Und da ging auch schon die Tür auf und Frau Schmitz, unsere Mathelehrerin, kam herein.

„Guten Morgen, liebe Kinder.“ Frau Schmitz war schon fast siebzig Jahre alt. Eigentlich müsste sie gar nicht mehr arbeiten. Aber weil an unserer Schule Lehrer fehlten und ihr zu Hause viel zu langweilig war, hatte sie sich entschieden, noch etwas länger Lehrerin zu bleiben. Sie hatte graue Locken und eine sportliche Figur. Ich mochte Frau Schmitz total gern.

„Da heute unsere letzte gemeinsame Stunde vor den Ferien ist, habe ich euch ein paar Knobelaufgaben mitgebracht. Ich bin gespannt, wer die lösen kann. Noten gibt es dafür natürlich nicht mehr. Habt einfach ein bisschen Spaß daran.“

Die Aufgaben waren urkomisch und die Stunde ging im Nu zu Ende. Warum konnten nicht alle Mathestunden so sein?

Nach Mathe hatten wir Kunst bei Herrn Gabriel. Der ist klein und ein bisschen übergewichtig und fast immer gut gelaunt. Im Gesicht trägt er einen Schnurrbart und eine viel zu große Brille. Seine letzten Haare, die an den Seiten seines Kopfes wachsen, kämmt er sich über seine Glatze. Diesmal hatte er tolle Neuigkeiten: „Wie ihr wisst, beginnen nächste Woche die Sommerferien.“

Und ob wir das wussten. Nur noch diese Stunde, dann Deutsch und wir hatten es endlich geschafft. Es warteten sechs Wochen Ferienspaß.

Herr Gabriel sprach weiter: „In der ersten Ferienwoche findet wie jedes Jahr unsere Projektwoche statt, an der alle Kinder der dritten Klasse teilnehmen können. In diesem Jahr ist das Thema: Natur, Umwelt und Technik. Dafür baut und bastelt jeder etwas, was man in der Natur finden kann. Zum Beispiel einen Baum, einen Berg oder ein Windkraftwerk. Lasst eurer Fantasie freien Lauf! Die Werke werden dann nächsten Freitag in der Turnhalle ausgestellt und eine Lehrer-Jury wird das beste Projekt auszeichnen. Wie immer ist die Teilnahme freiwillig. Doch wer mitmacht, hat die Chance, eine komplette Campingausrüstung, bestehend aus Rucksack, Outdoorkleidung und Wanderschuhen zu gewinnen.“

„Wow, das ist ja fantastisch!“ Ich liebe die Natur. Würde ich den Preis gewinnen, könnte ich mit meinen Eltern endlich einen echten Abenteuerurlaub machen. Doch das würde nicht einfach werden. Die gesamte Klasse strahlte und hörte aufmerksam zu. Bestimmt wollten alle an der Projektwoche teilnehmen. Und in den zwei anderen dritten Klassen würde es ähnlich aussehen.

„Außerdem gibt es noch eine weitere Aufgabe, die allerdings nicht freiwillig ist“, fügte Herr Gabriel noch hinzu. „Jeder von euch fotografiert bitte vier verschieden Tiere. Wenn möglich, nicht nur eure eigenen Haustiere. Geht dafür in den Tierpark oder in den Wald. Mit den Fotos basteln wir im neuen Schuljahr eine große Collage, die dann in der Schule ausgehängt wird.“

Das wurde ja immer besser. Ich fotografiere nämlich für mein Leben gern und habe schon zig Fotoalben gefüllt. Am Wochenende radele ich oft stundenlang durch die Landschaft und fotografiere alles, was mir vor die Linse kommt. Ich habe schon die tollsten Sonnenaufgänge, die buntesten Regenbögen, die glitzerndsten Flüsse und natürlich auch schon viele Tiere fotografiert. Aber für das Projekt würde ich mich besonders anstrengen.

Es folgte die Deutschstunde mit Frau Müller, unserer Klassenlehrerin. Sie ist noch sehr jung und hat immer ein Lächeln im Gesicht. Selbst die schwierigsten Dinge kann sie so erklären, dass jeder es versteht.

In dieser Stunde passierte allerdings nicht mehr viel. Wir schauten zusammen einen Film und bekamen dann unsere Zeugnisse. Ich konnte mich jedoch überhaupt nicht auf den Film konzentrieren. Angespannt überlegte ich, was ich für die Projektwoche bauen könnte.

Nach dem Unterricht radelte ich, so schnell ich konnte, nach Hause. Kaum hatte Mama die Tür geöffnet, rief ich auch schon: „Mama, Papa, wir müssen unbedingt etwas Großartiges für die Projektwoche bauen!“

Meine Eltern standen auf dem Schlauch. „Was sollen wir?“, fragte Papa. „Etwas bauen? Wenn du ein Projekt willst, könntest du dein Zimmer aufräumen. Dann hast du sogar ein Projekt für zwei Wochen.“

Mama und Papa lachten, aber ich fand das gar nicht so lustig. Wie sagt man schließlich so schön? Nur ein Genie beherrscht das Chaos. „Und wie sieht denn dein Zeugnis aus?“, fragte Mama.

„Papa, das Zimmer muss warten. Und Mama, das Zeugnis war wie immer gut. Jetzt gibt es aber Wichtigeres als Aufräumen und Zeugnisse. Nämlich die Projektwoche in der Schule. Wer das tollste Projekt hat, gewinnt eine Campingausrüstung. Ist das nicht absolut großartig?“

„Das stimmt“, bestätigte Mama. „Wenn du die Ausrüstung gewinnst, kannst du zusammen mit Papa direkt für eine Woche campen fahren. Ich hab ja leider noch keinen Urlaub.“

Meine Mundwinkel wanderten ein Stück nach unten. „Ohne dich? Dann macht es doch nur halb so viel Spaß. Und überhaupt, Papa hat doch gar keine Ahnung vom Campen. Als wir das letzte Mal im Wald spazieren waren, hat er sich verlaufen. Wir mussten ihn zwei Stunden lang suchen.“

„Das ist doch schon ewig her!“, verteidigte sich Papa.

„Papa, das war letzte Woche! Ohne Mama hat das keinen Sinn!“

„Hör mal, kleine Maus“, schaltete sich Mama ein. „Da gibt es einen wunderschönen Wald an einem See. Dein Papa und ich waren vor Jahren schon mal dort. Wir sind mit einem kleinen Ruderboot raus auf den See gefahren. Dein Papa wollte mir einen Heiratsantrag machen. Dabei hat er vor Aufregung so sehr gezittert, dass ihm glatt der Verlobungsring ins Wasser gefallen ist. Ich habe trotzdem Ja gesagt. Und ein Jahr später bist du zur Welt gekommen. Ich bin mir sicher, dass ihr viel Spaß haben werdet. Dann musst du eben auf Papa aufzupassen.“ Mama zwinkerte mir zu.

Okay, das hörte sich tatsächlich nicht schlecht an. „Machen wir dann auch Lagerfeuer, grillen Marshmallows und Würstchen?“

„Na klar, machen wir das. Das und noch viel mehr“, antwortete Papa freudestrahlend.

„Super, ich bin dabei! Dann müssen wir nur noch die Campingausrüstung gewinnen.“

„Und auch wenn wir nicht gewinnen, könnt ihr ja trotzdem campen“, meinte Mama. „Jetzt sollten wir aber erst mal was essen. Vielleicht fällt uns schon das eine oder andere für deine Projektwoche ein.“

Beim Mittagessen – es gab Spinat, würg –, erklärte ich noch mal alles in Ruhe. Fieberhaft überlegten wir, was wir bauen könnten.

Papa hatte die erste Idee: „Was haltet ihr von einer Sonnenblume aus Pappe, die wir bunt anmalen?“

„Papa, hast du zu heiß geduscht? Mit einer ollen Sonnenblume gewinnen wir niemals den ersten Preis. Da werden wir höchstens ausgelacht. Wir brauchen etwas Großes, Spektakuläres!“

Also grübelten wir weiter. Mama hatte die nächste Idee: „Was sagt ihr zu einem Berg mit einem echten Wasserfall?“

Ich legte den Kopf schief. „Das ist schon nicht schlecht. Aber Ella hatte so eine ähnliche Idee. Das geht leider nicht mehr.“

Plötzlich sprang Papa so heftig auf, dass sein Stuhl fast aus der Küche in den Flur geschleudert wurde. „Ich hab’s! Wir bauen einen Vulkan. Einen richtig großen Vulkan. Einer, der Feuer, Rauch und Lava ausspuckt!“

Wow, das hörte sich megagut an. Damit würden wir die Projektwoche auf jeden Fall gewinnen.

Der Vulkan

Am Samstag bastelten Mama und ich einen Vulkan, der fast genauso groß war wie ich. Zuerst bauten wir einen Kegel. Dafür nahmen wir Pappe und Zeitungspapier, die in Leim getränkt und anschließend geformt wurden. Auf der Oberfläche des Vulkans entstanden Erhebungen, Risse, Furchen und kleine Löcher. Zusätzlich bestreuten wir das feuchte Papier mit feinem Sand. Das sah schon richtig gut aus.

Als der Leim getrocknet war, malten wir den Vulkan an. Oben wurde er grau, ab der Mitte grün. Einige Vertiefungen und Risse wurden rot, was wie echte, heiße Lava wirkte. Am Fuß des Vulkans brachten wir noch kleine Bäume an. Das sah echt gut aus!

Jetzt fehlte nur noch Papa. Der hatte sich in seine Werkstatt verzogen, um etwas „Gigantisches“ zu entwerfen. Was das war, wollte er nicht verraten. Am Sonntag ließ sich Papa daher nur kurz blicken. Er schnappte sich den Vulkan und war sofort wieder verschwunden. Was er plante und baute, durfte ich erst am Montag sehen.

Am Montag fuhr ich daher ein wenig mit dem Fahrrad durch die Gegend. Ich hoffte, ein paar gute Schnappschüsse zu machen. Aber ich war überhaupt nicht bei der Sache, weil ich die ganze Zeit überlegte, was Papa wohl austüftelte. Gegen Mittag hielt ich es nicht mehr aus. Ohne ein einziges gutes Bild radelte ich nach Hause und lief zu Papa in die Werkstatt.

„Da bist du ja, meine Starfotografin. Hast du ein paar tolle Momente eingefangen?“, begrüßte er mich. „Du wirst sprachlos sein, wenn du siehst, was ich gebastelt habe.“

Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er zu seiner Werkbank. Darauf stand etwas, was mit einer Decke verhüllt war. Er zog die Decke begeistert weg, doch der Vulkan sah noch genau so aus, wie Mama und ich ihn gebaut hatten.

„An dem Vulkan hat sich ja gar nichts verändert“, meinte ich stirnrunzelnd.

„Schau mal hier.“ Papa deutete auf etwas, das wie eine Fernbedienung aussah. Allerdings fehlten alle Tasten bis auf zwei. Hey, das war nicht nur EINE Fernbedienung, das war UNSERE Fernbedienung von UNSEREM Fernseher!

„Mensch, Papa, du kannst doch nicht einfach unsere Fernbedienung kaputtmachen. Wie soll ich jetzt meine ganzen Serien schauen?“

Mit erhobenem Zeigefinger sagte Papa: „Ich habe die Fernbedienung nicht kaputtgemacht. Ich habe sie optimiert. Und ein, zwei Wochen wirst du auch mal ohne Fernsehen auskommen.“

Ich war mir da nicht ganz sicher. So wie ich Papa kannte, würde er die Fernbedienung nicht wieder repariert bekommen und der Fernseher würde wochenlang aus bleiben.

„Hättest du statt der Fernbedienung nicht auch einen alten Lichtschalter nehmen können?“

Papa grübelte. „Lichtschalter? Oh, darauf hätte ich auch kommen können. Davon habe ich noch welche im Keller liegen. Beim nächsten Mal nehme ich dann einen Lichtschalter.“

Nächstes Mal? Wann sollte das denn bitte sein? Aber egal, für den Hauptpreis würde ich auch ein paar Tage ohne Fernsehen in Kauf nehmen.

„Okay, Papa, was kannst du denn mit den zwei verbliebenen Tasten machen? Ich vermute, dass du mit der einen Taste etwas einschalten willst, und mit der anderen machst du das Ganze wieder aus. Richtig?“

„Sehr scharfsinnig! Man merkt sofort, dass du meine Tochter bist.“ Papa lachte vergnügt und drückte auf die Fernbedienung. „Tadaaaaaa!“

In dem Vulkan ratterte es. Einen Moment später spritze ein Schwall gelbbraune Flüssigkeit aus der Spitze. Papa und ich waren klatschnass. Das sah supereklig aus und hatte nichts mit einem Vulkanausbruch zu tun. Außerdem klebte das Zeug ungeheuerlich. Ein Teil war mir auch ins Gesicht gespritzt und schmeckte verdächtig nach … Limonade!

„Papa, so sieht doch niemals ein Vulkanausbruch aus. Hast du etwa eine Flasche mit Limonade so doll geschüttelt, dass beim Öffnen alles raus spritzt?“

„Cool, oder?“

„Nein, Papa, das ist gar nicht cool. Damit gewinne ich maximal den Trostpreis und alle werden mich auslachen.“

Papa sah etwas traurig aus, aber er nickte kurz. „Okay, ich lasse mir was anderes einfallen. Komm am besten morgen Nachmittag wieder.“

„Danke, Papa! Ich habe dich lieb.“ Ich drückte ihn und er sah wieder etwas glücklicher aus.

Mit einem mulmigen Gefühl im Magen ging ich Dienstagnachmittag wieder in Papas Werkstatt.

---ENDE DER LESEPROBE---