#Metoo Nord: Bloß keine Toleranz! E-Book

Herbert Seibold

• Herausgeber: Books on Demand
• Kategorie: Krimi
• Sprache: Deutsch

Seitenzahl: 16

Veröffentlichungsjahr: 2018

Beschreibung

Die sechzehnjährige Kirsten bekommt von ihrem Vater nach einem guten Jahreszeugnis einen Reitkurs an der Nordsee geschenkt. Die sportliche Schülerin beherrscht Kickboxen und reitet schon ordentlich gut. Sie wehrt sich bei einem sexuellen Übergriff des Reitlehrers nicht nur durch einen schmerzhaften Kick, sondern bringt durch einen raffinierten Plan den unbelehrbaren Wiederholungstäter in Lebensgefahr. Es geht auch um Schuld und Sühne und der Hoffnung, künftige Übergriffe zu verhindern.

Leseprobe

#Metoo Nord: Bloß keine Toleranz!

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Kirsten war gerade sechzehn Jahre alt geworden und war am letzten Schultag doch ein wenig erschöpft. Die Zeugnisse waren verteilt worden. Sie brauchte sich dafür aber nicht zu schämen. Als sie das Zeugnis ihrem Vater zeigte, lächelte er zufrieden und sagte ihr: „Wünsch dir was!“ Sie lächelte zurück und wusste sofort, was sie wollte. „Papa, ich will einen Reitkurs am Wattenmeer machen. Es ist verrückt. Aber ich habe heute Nacht geträumt, dass ich auf einem Liliputaner schallend lachend mit wehenden Haaren über das Wattenmeer galoppiert bin.“ „Kirsten Du bist eine Wucht. Aber pass auf. Mein Geschäftsfreund aus Cuxhaven hat mir jüngst so nebenbei erzählt, seine Tochter sei auf dem Wattenmeer bei einem Ritt zu einer Hallig gestürzt und glücklicherweise nur mit einer Verstauchung davongekommen. Eine Schulfreundin von ihr sitzt aber nach einem derartigen Sturz im Rollstuhl.“ „Ach Papa, immer bist du so ängstlich.“ Ihre Mutter wollte mit ihr im Internet nach einem Reitstall suchen. Kirsten war schneller als ihre Mutter und zeigte auf ein Flyer: „Uwes Reitstall: Sechs feurige Hengste und dazu noch Uwe.“ Ihr Vater schmunzelte und murmelte nur: „Ziemlich schräg. Ich bin aber einverstanden. Es gibt nur einen kleinen Wermutstropfen: Du musst leider mit Deiner Mutter allein hochfahren. Ich habe eine wichtige Firmenbesprechung.“

Dorle, ihre Mutter war noch nie an der Nordsee und freute sich sichtlich. Sie flogen nach Hamburg und nahmen eine Fähre an die Nordsee. Der Reitstall war schnell gefunden. Am Ort gab es nur einen. Mama Dorle war auch sofort von dem sie anstrahlenden Uwe angetan, der ihr zur Begrüßung überraschend galant die Hand küsste, stellte aber klar: „Ich selber reite aber nicht - höchstens auf Kamelen.“ Kirsten klärte den verblüfften Reitlehrer auf: „Meine Mutter denkt immer noch an ihren Urlaub in Marokko zurück.“ Die Mutter war keine Pferdeliebhaberin und wollte lieber bei klarer Sicht die Seeluft einatmen, einen kleinen Strandspaziergang machen und einen Aperitif nehmen.