Mit allen Sinnen leben - Gay Hendricks - E-Book

Mit allen Sinnen leben E-Book

Gay Hendricks

0,0
7,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

365 Tage bewusst und leidenschaftlich leben Aus dem Vollen schöpfen, die eigenen Potentiale erkennen, wissen, was man wirklich will, Ziele umsetzen und Fesseln abstreifen, sich selbst entdecken und entfalten – aber wie? Hektik, Alltag und Zwänge stehen uns nur zu oft im Weg. Diese Meditationen helfen, die Hindernisse zu überwinden und Tag um Tag ein emotional und spirituell erfülltes, leidenschaftliches Leben zu leben. (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 411

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Gay Hendricks

Mit allen Sinnen leben

365 Meditationen, die uns jeden Tag genießen und bewusst erleben lassen

Aus dem Englischen von Tatjana Kruse

FISCHER Digital

Mitarbeit Laura Joyce

Inhalt

Für Katie und für [...]Tagesmeditationen für ein Jahr [...]Januar1. Januar2. Januar3. Januar4. Januar5. Januar6. Januar7. Januar8. Januar9. Januar10. Januar11. Januar12. Januar13. Januar14. Januar15. Januar16. Januar17. Januar18. Januar19. Januar20. Januar21. Januar22. Januar23. Januar24. Januar25. Januar26. Januar27. Januar28. Januar29. Januar30. Januar31. JanuarFebruar1. Februar2. Februar3. Februar4. Februar5. Februar6. Februar7. Februar8. Februar9. Februar10. Februar11. Februar12. Februar13. Februar14. Februar15. Februar16. Februar17. Februar18. Februar19. Februar20. Februar21. Februar22. Februar23. Februar24. Februar25. Februar26. Februar27. Februar28. FebruarMärz1. März2. März3. März4. März5. März6. März7. März8. März9. März10. März11. März12. März13. März14. März15. März16. März17. März18. März19. März20. März21. März22. März23. März24. März25. März26. März27. März28. März29. März30. März31. MärzApril1. April2. April3. April4. April5. April6. April7. April8. April9. April10. April11. April12. April13. April14. April15. April16. April17. April18. April19. April20. April21. April22. April23. April24. April25. April26. April27. April28. April29. April30. AprilMai1. Mai2. Mai3. Mai4. Mai5. Mai6. Mai7. Mai8. Mai9. Mai10. Mai11. Mai12. Mai13. Mai14. Mai15. Mai16. Mai17. Mai18. Mai19. Mai20. Mai21. Mai22. Mai23. Mai24. Mai25. Mai26. Mai27. Mai28. Mai29. Mai30. Mai31. MaiJuni1. Juni2. Juni3. Juni4. Juni5. Juni6. Juni7. Juni8. Juni9. Juni10. Juni11. Juni12. Juni13. Juni14. Juni15. Juni16. Juni17. Juni18. Juni19. Juni20. Juni21. Juni22. Juni23. Juni24. Juni25. Juni26. Juni27. Juni28. Juni29. Juni30. JuniJuli1. Juli2. Juli3. Juli4. Juli5. Juli6. Juli7. Juli8. Juli9. Juli10. Juli11. Juli12. Juli13. Juli14. Juli15. Juli16. Juli17. Juli18. Juli19. Juli20. Juli21. Juli22. Juli23. Juli24. Juli25. Juli26. Juli27. Juli28. Juli29. Juli30. Juli31. JuliAugust1. August2. August3. August4. August5. August6. August7. August8. August9. August10. August11. August12. August13. August14. August15. August16. August17. August18. August19. August20. August21. August22. August23. August24. August25. August26. August27. August28. August29. August30. August31. AugustSeptember1. September2. September3. September4. September5. September6. September7. September8. September9. September10. September11. September12. September13. September14. September15. September16. September17. September18. September19. September20. September21. September22. September23. September24. September25. September26. September27. September28. September29. September30. SeptemberOktober1. Oktober2. Oktober3. Oktober4. Oktober5. Oktober6. Oktober7. Oktober8. Oktober9. Oktober10. Oktober11. Oktober12. Oktober13. Oktober14. Oktober15. Oktober16. Oktober17. Oktober18. Oktober19. Oktober20. Oktober21. Oktober22. Oktober23. Oktober24. Oktober25. Oktober26. Oktober27. Oktober28. Oktober29. Oktober30. Oktober31. OktoberNovember1. November2. November3. November4. November5. November6. November7. November8. November9. November10. November11. November12. November13. November14. November15. November16. November17. November18. November19. November20. November21. November22. November23. November24. November25. November26. November27. November28. November29. November30. NovemberDezember1. Dezember2. Dezember3. Dezember4. Dezember5. Dezember6. Dezember7. Dezember8. Dezember9. Dezember10. Dezember11. Dezember12. Dezember13. Dezember14. Dezember15. Dezember16. Dezember17. Dezember18. Dezember19. Dezember20. Dezember21. Dezember22. Dezember23. Dezember24. Dezember25. Dezember26. Dezember27. Dezember28. Dezember29. Dezember30. Dezember31. DezemberGay und Kathlyn Hendricks [...]

Für Katie und für Christopher, Timothy und Benjamin

Tagesmeditationen für ein Jahr des bewussten Lebens – was für eine hinreißende Idee! Das war meine erste Reaktion, als mich vor einigen Jahren eine Frau nach einem meiner Vorträge ansprach und sich erkundigte, ob es ein solches Buch gibt. Sie meinte, es wäre hilfreich, für jeden Tag des Jahres eine solche Anleitung zu haben und damit ein Stück Weisheit in leicht verdaulichen Portionen präsentiert zu bekommen, über die man während des Tages meditieren kann. Ich erwiderte damals, dass auch ich mir wünschte, es würde ein derartiges Buch geben, und ich versprach ihr, es eines Tages zu schreiben.

Für mich symbolisieren die Ideen und Übungen in diesem Buch nicht nur das Herz meiner Arbeit, sondern auch eine Lebenseinstellung. Ich habe die vergangenen dreißig Jahre damit zugebracht, Menschen auf ihrer Reise des bewussten Lebens zu begleiten. Die Weisheiten in diesem Buch haben mir mehr als eine Welt der Freude und der vielfältigsten Lernerfahrungen geschenkt – sie haben mir mein Leben geschenkt. Nichts auf diesen Seiten ist einfach, nur weil es gut klingt oder sich gut liest. Jede Idee und jede Übung wurden in dem unerbittlichen Labor des wirklichen Lebens «auf Herz und Nieren» getestet. Mit anderen Worten, in diesem Buch steht nichts, was nicht schon realen Menschen geholfen hätte, reale Probleme zu lösen.

 

LEITSÄTZE FÜR EIN BEWUSSTES LEBEN

Während Ihres Jahres des bewussten Lebens werden Sie feststellen, dass sich bestimmte Themen wiederholen, so wie sich bestimmte Themen auch durch Ihr ganzes Leben ziehen.

Diese Themen lassen sich als Leitsätze formulieren, auf denen die bewusste Reise aller Menschen basiert:

 

1. LEITSATZ

Authentizität ist von entscheidender Bedeutung. Ein aufrichtiges Leben ist sowohl Ergebnis der Reise als auch ein probates Mittel, zum Ziel zu gelangen.

 

2. LEITSATZ

Die Reise des bewussten Lebens basiert auf Selbsterkenntnis, nicht auf Überzeugungen und Meinungen. Sie müssen in Ihrem Innern erkennen, was die Menschen eint, nicht, was sie teilt.

 

3. LEITSATZ

Um bewusst zu leben, müssen Sie erkennen, welche Ziele für Sie wichtig sind, und diese Ziele in einem Rhythmus verfolgen, der Ihnen entspricht und Sie das Leben auskosten lässt.

 

4. LEITSATZ

Die Reise des bewussten Lebens beginnt in dem Moment, in dem Sie die volle Verantwortung für Ihr Leben übernehmen, und wird unterbrochen, sobald Sie einer Verantwortung aus dem Weg gehen.

 

5. LEITSATZ

Glück, Erfolg und gesunde Beziehungen setzen voraus, dass Sie nichts kontrollieren wollen, was außerhalb Ihrer Kontrolle liegt.

 

6. LEITSATZ

Spirituelles Wachstum ist nicht die Folge von Ausflügen in fragliche Fantasiewelten, sondern lässt sich am besten durch die Anerkennung der menschlichen Wirklichkeit erreichen, wie sie sich in Emotionen, Sexualität und Konflikt zeigt.

 

7. LEITSATZ

Bewusstseinsveränderungen – vom Mangel zur Fülle, von Verteidigung zu Offenheit, von Furcht zu Liebe – lassen sich rasch herbeiführen und werden die äußeren Umstände Ihres Lebens verwandeln.

 

8. LEITSATZ

Letztendlich finden wir Seelenfrieden, wenn wir für die Gesellschaft, in der wir leben, einen kreativen Beitrag leisten.

 

9. LEITSATZ

Sich für Schlüsselwerte wie Ehrlichkeit, Verantwortung und Dankbarkeit zu engagieren, verschafft Ihnen nicht nur einen inneren Fluss der Harmonie, sondern belohnt Sie mit einer authentischen Form der Macht, die nichts mit Kontrollausübung oder aufgeblasenem Ego zu tun hat.

 

10. LEITSATZ

Entscheidend ist, dass Sie von sich aus eine Quelle von Dankbarkeit und Verantwortung werden wollen und nicht darauf warten, dass die Ereignisse des Lebens Sie dazu inspirieren, eine solche Haltung einzunehmen.

 

Diese Leitsätze und andere verwandte Kernthemen wiederholen sich, jedes Mal auf einer höheren Ebene oder mit einer anderen Facette. Stellen Sie sich dieses Jahr als eine evolutionäre Spirale vor, in der Sie stetig nach oben steigen. Während Ihr Bewusstsein sich die Spirale hinaufentwickelt, begegnen Sie in jeder Kurve einer dieser Aufgaben des bewussten Lebens, die Sie nun auf einer höheren Ebene meistern können.

Laura Joyce, meine Nichte und Forschungspartnerin, deren Stimme Sie in diesem Buch von Zeit zu Zeit hören werden, fügt eine frische Perspektive hinzu, da sie sich in einer anderen Lebensphase befindet als ich. Meine Kinder sind beispielsweise schon erwachsen, ihre dagegen toben noch durch ihr Arbeitszimmer. Ihre Beiträge waren für mich von großem Wert.

Januar

1. Januar

Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit einem einzigen Schritt.

Die Reise zu einem bewussten Leben beginnt mit einem einzigen Augenblick der Hingabe, in dem wir Ja sagen zu der Sehnsucht in uns, zu wachsen, sich zu entfalten und unseren größtmöglichen Beitrag zur Welt zu leisten.

Ja zu sagen bedeutet nicht, schon zu wissen, wie Sie jeden einzelnen Moment der Reise handhaben sollen – und es bedeutet ganz sicher nicht, dass Sie (oder andere) wissen, wo die Reise endet.

Als Kind litt ich unter Fettleibigkeit, einem Problem, bei dem mir meine Familie zu helfen versuchte – von Diäten bis hin zu injizierten Wachstumshormonen. Mit zwanzig schlug ich mich immer noch mit demselben Problem herum. An einem magischen Tag erkannte ich, dass ich mich selbst nie wirklich für einen gesunden Körper engagiert hatte. Ich gelobte abzunehmen. Innerhalb eines Monats verlor ich 30 Pfund und im Folgejahr noch weitere 70. Es war nie einfach, aber das war es zuvor auch nicht gewesen. Das Feld der Möglichkeiten lässt das Leben oft reicher und aufregender erscheinen, aber denken Sie immer daran: Dieses Feld wurde durch Ihre Bereitschaft bestellt, den ersten Schritt zu tun.

An Silvester oder am 1. Januar treffen viele von Ihnen gute Vorsätze. Sie geloben endlich Sport zu treiben oder mehr Geld zu sparen. Hier und jetzt möchte ich Sie jedoch auffordern, einen anders gearteten Vorsatz zu fassen: «Dieses Jahr verspreche ich mir, bewusst, mit allen Sinnen zu leben, und ich werde dabei Spaß haben.»

2. Januar

Etwas Neues zu lernen ist das Besteste auf der Welt.

Andrew Harper, 7 Jahre

Stellen Sie sich Ihre Reise der Bewusstwerdung als Lernprojekt vor, nicht als Therapie. Ein Lernumfeld bietet gegenüber einem Therapie- beziehungsweise Heilumfeld ganz bestimmte Vorteile. Bei Letzterem müssen wir immer davon ausgehen, dass etwas mit uns nicht stimmt, bevor es uns besser gehen kann. Während meiner Beratertätigkeit habe ich immer wieder erlebt, wie schwer Menschen mit dem Feedback, das sie erhalten, zu ringen haben. Das große Problem beim Feedback besteht darin, dass man denkt: «Was stimmt mit mir nicht?» Dann schaltet man sofort auf Verteidigung oder fühlt sich schlecht und übersieht so am Ende die Botschaft. In einem Lernumfeld geht man nicht davon aus, dass etwas mit uns nicht stimmt; dort heißt es einfach, dass es Dinge gibt, die wir lernen können, um unser Leben leichter und produktiver zu gestalten. Das Lernumfeld lädt uns dazu ein, die volle Verantwortung für unser Leben zu übernehmen, sich in der Gegenwart zu engagieren und sich Ziele für die Zukunft zu stecken.

Kehren Sie heute bei der Verrichtung Ihrer Alltagsaktivitäten regelmäßig zu der Frage zurück: «Was kann ich in diesem Augenblick lernen?» Machen Sie sich klar, dass es bei Ihrer Reise nicht darum geht, Recht zu haben oder etwas zu leisten; es geht immer nur darum, etwas zu lernen.

3. Januar

Die angenehmste Verantwortung trägt immer schon ein anderer.

Anonymus

Wir alle haben schon die Macht ungesunder Verantwortung erlebt. Die Märtyrerin zu spielen und für andere die Last der Verantwortung auf sich zu nehmen ist ungesund. Wenn jemand, der die Schuld immer gern von sich weist, seine Verantwortung auf den Schultern eines anderen ablädt, dann ist das ebenfalls ungesund. Bei der Reise in ein bewusstes Leben muss man die Verantwortlichkeitsformel genau einhalten: 100 Prozent für dich und 100 Prozent für mich.

Gesunde Verantwortung definiert sich so: Wir übernehmen 100 Prozent der Verantwortung und inspirieren gleichzeitig andere dazu, das Gleiche zu tun. Der gesunden Verantwortung stehen zwei Formen der ungesunden Verantwortung gegenüber: weniger als 100 Prozent zu übernehmen (dabei sieht man sich als Opfer) oder mehr als 100 Prozent (dabei sehen wir andere als Opfer und ernennen uns zu deren Fürsprechern).

Achten Sie heute darauf, ob Sie sich selbst als Opfer sehen oder ob Sie anderen diese Rolle zuweisen. Beginnen Sie Ihre Suche, indem Sie die folgenden Aussagen laut aussprechen:

Ich weiß, wie man klare Absprachen trifft. Absprachen mit anderen treffe ich ganz bewusst. Wenn ich etwas zusage, dann halte ich das auch ein. Wenn ich sage, dass ich etwas nicht tue, dann tue ich es auch nicht. Ich weiß, was ich zu tun habe, falls ich – oder die anderen – doch einmal eine Absprache nicht einhalte. Ich weiß, wie man Absprachen ändert, die nicht funktionieren. Ich übernehme die gesunde Verantwortung für mein Leben.

4. Januar

Erwachsen werden, das ist schrecklich schwer. Es ist so viel leichter, es sein zu lassen und von einer Kindheit in die andere zu wechseln.

F. Scott Fitzgerald

Es ist ganz einfach herauszufinden, was einem insgeheim wichtig ist – wir müssen uns nur ansehen, womit wir uns herumschlagen.

Ein Freund beklagte sich, dass er viel Zeit und Energie an das Finanzamt verschwendete. Ich fragte ihn: «Warum, meinst du, machst du das so hingebungsvoll?» – «Ich mache das überhaupt nicht hingebungsvoll», fing er an. Ein törichtes Lächeln überzog sein Gesicht, als ihm ein Licht aufging. Später teilte er mir seine Einsichten am Telefon mit: «Wenn ich meine Energie für das Finanzamt aufbrauche, dann muss ich mich nicht der schwierigen Aufgabe stellen, neue Einkommensquellen aufzutun.»

Viele von uns sind der verrückten Überzeugung, dass unsere Absichten und das, was letztendlich aus ihnen wird, zwei Paar Stiefel sind. In dem Augenblick, in dem wir akzeptieren, dass die Dinge, die wir tun, sichtbar gemachte, unbewusste Absichten sind, wird unser Leben um einiges einfacher.

Nehmen Sie sich ein bestimmtes Problem vor, das Ihnen Kummer bereitet, beispielsweise «Ständig streite ich mich mit meinem Partner». Suchen Sie die unbewusste Absicht, die zu diesem Ergebnis führte: «Ich streite mit meinem Partner, weil mir dieser ständige Streit etwas gibt.» Achten Sie darauf, wie Ihr Körper und Ihr Geist gegen diese kraftvolle Behauptung ankämpfen wollen. Achten Sie aber auch auf das Gefühl der Heiterkeit, wenn Sie endlich Ihre unbewusste Absicht anerkennen. Jetzt haben Sie das Steuer in der Hand!

5. Januar

Es gibt eine Zeit im Leben, in der wir etwas über uns schlucken müssen, und es schmeckt entweder gut oder stößt sauer auf.

Pearl Bailey

Es ist ein normaler menschlicher Instinkt, sich nur kurz auf das zu konzentrieren, was verändert werden muss, und dann übereilt aktiv zu werden. Machen Sie langsamer. Gestatten Sie sich den Luxus, über das Loslassen nachzudenken. Heute ist die Zeit, den Blick zu schärfen, neue Wege zu lernen, tief in sich zu schauen und verborgene Schichten offen zu legen. Das Reiseziel hat wenig Wirkung, wenn Sie die Reise nicht miterleben. Lassen Sie Ihr Bedürfnis los, nur das Ziel im Auge zu haben. Heute besteht Ihre Aufgabe darin, Schicht um Schicht an Erinnerungen, Erfahrungen oder Gefühlen abzuschälen, die sich über Ihr Herz gelegt haben. Lieben Sie jede neue Schicht, die Sie offen legen, und lieben Sie sich selbst wegen all Ihrer Facetten, insbesondere derjenigen, die Sie am tiefsten in sich versteckt haben.

Nehmen Sie sich fünf bis zehn Minuten Zeit. Denken Sie an eine Zeit, als Sie vorschnell vor einem bestimmten Teil Ihrer selbst geflohen sind. Wovor sind Sie weggelaufen? Warum?

Gestatten Sie Ihren Gedanken, in der Erinnerung herumzuwandern, und akzeptieren Sie alle Gefühle, die dabei hochkommen: Trauer, Frust, Wut, Scham, Angst … Diese Gefühle sind ebenso ein Teil von Ihnen wie Ihre braunen Augen. Sie könnten ebenso versuchen, Ihre Augen zu verstecken wie Ihre Gefühle zu verleugnen. Sie sind Ihre Gefühle und Ihre Gefühle sind Sie.

6. Januar

Es scheint so natürlich und einfach, mich selbst zu lieben. Wie konnte ich es mir nur je so schwer machen?

Diese «sicheren», geschützten Stellen, die wir um unser Herz herum erschaffen – diejenigen, die so angelegt sind, dass niemand uns verletzen kann –, haben einen entscheidenden Fehler: Wenn niemand uns verletzen kann, kann uns auch niemand berühren. In der wirklichen Welt der bewussten Beziehungen ist niemand und doch jeder sicher. Ein Paradoxon? In einer bewussten, hingebungsvollen und ehrlichen Beziehung wagt man sich mit seinem Herzen in das dicke Gestrüpp der Wahrheit und zweifellos besteht die Möglichkeit, dass unser Herz zerschlagen und wund endet. Obwohl wir manchmal Schmerz erfahren werden, bietet sich uns auch immer wieder die Gelegenheit, überschäumende Freude zu erfahren und ein solch gutes Gefühl, wie es einem Menschen, der sein Herz versteckt, unvorstellbar scheint.

Stellen Sie sich Ihre Geheimnisse und Unwahrheiten als etwas Dunkles vor und Ihre Wahrheit als hell, luftig und rein. Schließen Sie die Augen und atmen Sie. Atmen Sie all die dunklen Geheimnisse und Unwahrheiten aus, die die Poren Ihres Körpers verstopfen, und atmen Sie die reine, helle Wahrheit ein. Lassen Sie sich von der Helligkeit und dem guten Gefühl vereinnahmen, die Ihnen sagen, dass Sie im Frieden mit der Wahrheit sind. Kehren Sie zu der Körperlichkeit des guten Gefühls zurück, indem Sie sich auf diese Gefühle konzentrieren, wenn Sie merken, dass Sie vom bewussten Weg abkommen.

7. Januar

Ich glaube, wir können weit mehr Vertrauen aufbringen, als wir das bislang tun.

Henry David Thoreau

Wenn Sie Ihr Herz verstecken, entsteht eine Pseudosicherheit. Jedes Wesen krümmt sich, wenn es verletzt wird, aber der mutige Mensch muss sich wieder aufrichten und erneut ein Risiko eingehen, um zu wachsen. Nach der schmerzlichen Trennung von meiner ersten Liebe hielt ich mein Herz jahrelang verschlossen. Rückblickend glaube ich nicht, dass ich in dieser ganzen Zeit etwas Wertvolles in Sachen Beziehung gelernt habe. Schließlich kroch ich aus meinem Schneckenhaus und begab mich wieder in die Welt. Natürlich bekam ich meinen Teil an Schmerz ab, aber ich spürte auch wieder die Heiterkeit des Wachstums.

Stellen Sie sich heute einige dieser Schlüsselfragen:

Was verberge ich?

Vor wem oder was verstecke ich mich?

Was habe ich davon, dass ich mich verberge?

Welchen Preis muss ich für mein Versteck bezahlen?

8. Januar

Nichts ist so lästig wie ein Geheimnis.

Französisches Sprichwort

Wie sieht Ihr größtes Geheimnis aus, die Sache, die nie über Ihre Lippen kommt? Denken Sie einen Augenblick darüber nach und überlegen Sie sich, warum Sie diese Sache in dem Versteck Ihres Herzens verschlossen haben. Wenn Scham Ihr Beweggrund war, machen Sie sich klar, dass Ihr Herz wie eine Petrischale agiert und sich Ihre Scham in der Dunkelheit und Feuchtigkeit wie ein kleiner Krankheitserreger ausbreitet. Die einzige Möglichkeit sich zu reinigen, besteht darin, Ihr Herz zu lüften. Geheimnisse gedeihen nicht im hellen Licht des Tages und sie überwältigen uns auch nicht, wenn wir uns nicht ihrer Gnade ausliefern. Nehmen Sie Ihr Geheimnis in Besitz mit dem Wissen, dass Sie größer sind als jedes Geheimnis. Ohne Ihr Einverständnis kann es Sie weder besitzen noch kontrollieren.

Suchen Sie sich einen hellen, ruhigen Ort, an dem Sie nicht gestört werden. Schreiben Sie mit Füllfeder und Papier Ihr Geheimnis mit möglichst wenig Worten auf und konzentrieren Sie sich auf das, was Sie geschrieben haben. Atmen Sie tief, spüren Sie die saubere, frische Luft, die Sie durchströmt. Legen Sie anschließend das Blatt Papier zur Seite. Machen Sie diesen Augenblick zu demjenigen, in dem Sie sich von der Dunkelheit des Geheimnisses trennen. Jetzt ist es draußen und was noch in Ihnen ist, braucht liebevolle Akzeptanz und Heilung. Mit dem heutigen Tag haben Sie diesen Prozess begonnen.

9. Januar

Des Menschen Unglück rührt daher, dass er sich der Wirklichkeit nicht so stellt, wie sie ist.

Buddha

Die Reise des bewussten Lebens wird in dem Moment mühelos, in dem Sie ein einfaches Prinzip lernen, das zu meistern ein Leben lang dauern kann. Dieses Prinzip lautet: Stress und Anspannung werden nicht durch die Ereignisse des Lebens verursacht, sondern dadurch, dass wir den vier erforderlichen Reaktionen auf diese Ereignisse aus dem Weg gehen. Je mehr wir diese Reaktionen meiden, desto mehr Spannung baut sich auf, und das nicht nur in unserem Körper. Spannung entsteht, wenn wir uns der Realität einer Situation nicht stellen oder sie nicht akzeptieren. Der Schlüssel für eine effiziente Handlungsweise liegt darin, die Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind. Die Spannung setzt sich fort, wenn wir keine Entscheidung fällen, und sie erreicht ihren Höhepunkt, wenn wir nicht aktiv werden. Nur wenige von uns würden ein Auto mit einem Platten am Hinterreifen über Monate oder Jahre hinweg fahren – die Spannung würde uns in die Verzweiflung treiben. Leider kenne ich Menschen, die einem Problem jahrelang aus dem Weg gehen, einem Problem, das sie innerhalb von Minuten erkennen und in den Griff bekommen könnten.

Nehmen Sie sich heute einen Augenblick Zeit und stellen Sie sich die Schlüsselfrage: «Gibt es in meinem Leben etwas, dem ich aus dem Weggehe, das ich nicht akzeptiere?» Wenn Ihnen etwas einfällt, akzeptieren Sie es so, wie es ist, und gehen Sie dieses Problem dann sofort an.

10. Januar

Ich mache ihnen das Leben nicht zur Hölle. Ich sage einfach die Wahrheit und das kommt ihnen wie die Hölle vor.

Harry S. Truman

Was wäre, wenn unserem ersten Schritt auf dem Weg des bewussten Lebens nicht Schmerz, vergrabene Wunden und Ängste folgen würden, sondern Freude und Lachen? Sind Sie jemand, der tief im Innern weiß, dass eine Beziehung schwierig zu sein hat – harte Arbeit, mühevolle Kommunikation, nüchterne Gedanken und unangenehme Gefühle? Denken Sie doch einmal über die Alternative nach: Obwohl wir konzentriert daran arbeiten müssen, verkörpert bewusstes Leben und Lieben reine, überschäumende Freude! Ich kenne viele Paare, die, kurz nachdem sie sich lange vorenthaltene Wahrheiten offenbarten, etwas, worüber sie seit Wochen oder Monaten nicht zu sprechen wagten, lachten und Händchen hielten. Wenn Sie Ihre Gefühle an die Luft lassen, beenden Sie die dunkle Existenz, die von der Scham zeugt. Stattdessen richten Sie Ihr Gesicht stolz in die Sonne.

Jetzt liegt es an Ihnen, die Wahrheit über das zu sagen, worüber sich nicht streiten lässt: über Sie und Ihre Gefühle. Fragen Sie sich heute, wie es Ihnen geht. Erkundigen Sie sich ehrlich in Ihrem Herzen und Ihrer Seele. Wenn Ihr Partner oder ein enger Freund Sie fragt, wie es Ihnen geht, wird Ihre Antwort aus Ihrem Herzen kommen. Versuchen Sie Ihre Gefühle auszudrücken. Mögliche Gefühle (jedes davon Ihre Wahrheit, Ihre Tatsache) sind beispielsweise: glücklich, einsam, verwirrt, zufrieden, wütend, aufgeregt …

11. Januar

Ich wundere mich oft, warum zwar jeder Mensch sich selbst am meisten liebt, jedoch seine Meinung von sich selbst hinter die aller anderen stellt.

Marc Aurel

Wie kommt es, dass Sie heute hier sitzen und diese Worte lesen? Eine feste oder zitternde Stimme – vielleicht beides – hat Sie gerufen und Sie hierher gebracht. Sie haben den Glauben und den Mut zuzuhören. Diese Stimme ist Ihre Stimme, Ihr Herz, das offen ist und nach Veränderung verlangt. Hier die erste Wahrheit für Sie: Ich bin heute hier, weil meine Begeisterung, mein volles Potential auszuleben, größer ist als meine Verhaftung an das Vertraute. Ich will lebendig sein. Ich will mich an siedend heißen Wahrheiten verbrühen und mich mit kühlender Ehrlichkeit heilen. Ich will Dinge, von denen es hieß, sie wären zu viel verlangt. Raum zum Atmen für meine Essenz – meine Integrität – ist nicht zu viel verlangt; es ist mein gutes Recht.

Legen Sie im Laufe des Tages einige Pausen ein, um die Reise anzuerkennen, auf der Sie sich befinden, und um sich selbst daran zu erinnern, offen für die Reise zu bleiben. Affirmation: «Heute wird mein Wunsch, zu lernen und zu wachsen, größer sein als mein Verlangen, derselbe Mensch zu bleiben.» Atmen Sie vor, während und nach Ihrer Affirmation tief durch. Sie reinigen dadurch sowohl Geist als auch Körper. Wiederholen Sie diese Affirmation immer dann, wenn Alltagsinteraktionen Sie angespannt oder ängstlich machen. Denken Sie daran: Ich bin heute hier zum Wohle meines Herzens.

12. Januar

Niemand kann Ihnen etwas beibringen, was nicht schon im Dämmer Ihres Wissens schlummert.

Kahlil Gibran

Ehren Sie Ihre Wurzeln aus der Vergangenheit, die Wahrheiten und Erfahrungen, die Ihre Lebensgeschichte bilden – alles, was tief in Ihrem Herzen verwurzelt ist. Ehren Sie Ihre Facetten, den Tanz, das Atmen, das lebendige Zeugnis Ihres Offenseins für Wachstum und Veränderung. Obwohl Sie vielleicht manches von sich loswerden wollen, insbesondere aus Ihrer Vergangenheit, sind das Einzige, das wir loslassen müssen, Verhaltensweisen; unsere Geschichte und unsere Erinnerungen werden wir nicht los. Sie sind in uns und gehören zu uns, ebenso wie unser Herz, und wir tun gut daran, ihre dauerhafte Anwesenheit zu respektieren. Das soll nicht heißen, dass Sie Ihrer Vergangenheit erlauben dürfen Sie zu beherrschen. Sie müssen vielmehr lernen wachsam zu sein, um Ihre Vergangenheit zu ehren und sie dennoch davon abzuhalten, zu Ihrer Gegenwart zu werden oder Ihre Zukunft zu bestimmen.

Denken Sie an ein Wort, mit dem Sie sich selbst oft beschreiben. Sprechen Sie dieses Wort laut aus, lauschen Sie ihm, spüren Sie es – erfahren Sie, was es für Sie bedeutet. Begrüßen Sie das Wort, wenn Sie es aussprechen. Akzeptieren Sie Ihre Kraft, Ihre Stabilität, heißen Sie den Teil von sich willkommen, der aufrecht steht und vom Wind der Veränderung nicht bewegt wird – und begrüßen Sie gleichermaßen den Teil von sich, der in der Brise schwankt, sich zur Sonne reckt und jenes Wachstum und jene Veränderung sucht, die Bewegung und Wärme mit sich bringen.

13. Januar

Mr. Duffy lebte in kurzer Entfernung von seinem Körper.

James Joyce

Gehen Sie ruhig davon aus, dass immer, wenn Sie sich für etwas engagieren, bald darauf eine große Herausforderung auf Sie zukommt. Auf diese Art und Weise will sich das Universum vergewissern, dass es Ihnen ernst ist. Ich habe vor einigen Jahren beschlossen mich für meine Gesundheit zu engagieren und stellte meine Ernährungsweise radikal um. In der ersten Woche nahm ich fünf Pfund ab und fühlte mich besser als seit langem. Prompt kam eine Freundin mit einer riesigen Pralinenschachtel vorbei. Ich konnte förmlich das Tauziehen zwischen meinem Engagement für meine Gesundheit und meinem brennenden Verlangen nach einem Karamell spüren. In der ersten Runde gewann das Karamell, aber mir wurde schlecht und so nahm ich das Engagement für mein Wohlbefinden wieder auf. Sie sind sich selbst immer mehr im Weg als die Knüppel, die andere Ihnen zwischen die Beine werfen. Wenn sich die inneren Dämonen erheben, machen Sie sich klar, dass es nur aufgrund Ihres Engagements für eine neue Lebensweise geschieht. Wenn Sie ein großes Engagement eingehen, werden all Ihre inneren Barrieren an die Oberfläche gespült, um von Ihrer Akzeptanz geläutert zu werden.

Stimmen Sie sich auf die körperlichen Empfindungen ein, die Sie erfahren werden, wenn Sie planen, sich auf der Ebene der Seele für ein bewusstes Leben zu engagieren. Achten Sie darauf, ob Sie Angst, Wut, Trauer oder etwas anderes fühlen. Akzeptieren Sie alles, was hochkommt, denn es ist ein Teil von Ihnen, der akzeptiert werden will und muss.

14. Januar

Denn ein jeder Mensch hat seinen Eingang ins Leben.

Apokryphen

Seit Jahren arbeite ich mit Menschen, deren Probleme bis zur Geburt zurückreichen und sogar in die pränatale Phase. Ein Geburts- oder Vorgeburtstrauma kann unsere Lebenserfahrungen prägen, wenn wir es uns nicht liebevoll und respektvoll ins Bewusstsein rufen. Es gibt unmittelbare Symptome eines Geburtstraumas; so kann jemand, der im Geburtskanal feststeckte, später Klaustrophobie entwickeln. Andere Arten eines Geburtstraumas sind «bildlicher»; ein ungewolltes Kind muss später vielleicht von Augenblick zu Augenblick um das Zutrauen kämpfen, dass andere es wirklich lieben und schätzen. Welcher Religion Sie auch angehören, Sie können nicht nur an Ostern die zweite Chance feiern – die zweite Chance, angesichts Ihrer Menschlichkeit demütig zu sein, und die Gelegenheit und die Gnade, die es Ihnen erlauben, unvollkommen zu sein und dennoch geliebt zu werden und zu lieben.

Führen Sie sich zurück zu dem Augenblick Ihrer Geburt. Stellen Sie sich die Dunkelheit vor und wie Sie ins Licht fluten. Die friedlichen, rhythmischen Geräusche der Gebärmutter und die lauten Geräusche des Lebens, die Sie bei Ihrer Geburt begrüßten. Atmen Sie langsam und tief und gestatten Sie sich, noch einmal geboren zu werden. Heute ist Ihre Geburt ein Grund zur Freude, der nur Liebe, Wärme, Akzeptanz und Freude mit sich bringt. Es ist richtig, geboren zu werden, und Sie haben das Recht dazu. Machen Sie sich das heute klar.

15. Januar

Ich habe nicht den Wunsch, durch das Tanzen irgendetwas zu beweisen. Ich tanze einfach.

Fred Astaire

Unser Körper ist ein magisches Gefährt, das unsere Erfahrungen, Gefühle und unser Wesen trägt. Je weiter wir von der Empfindung unseres Körpers entfernt sind, desto weiter entfernen wir uns von unserem Wesen; die beiden sind unentwirrbar miteinander verschlungen. Durch Drogen oder Alkohol trennen sich die Menschen körperlich von ihrem emotionalen Dasein. Indem sie ihren Körper betäuben, betäuben sie auch die Gefühle, die nach Aufmerksamkeit verlangen. Es ist ein Teufelskreis, aus dem es nur einen Ausweg gibt: sich selbst zu kennen, zu umarmen und zu lieben; sich selbst zu konfrontieren, ohne den Schutzschild der Täuschung zwischen uns und unserem Wesen.

Schließen Sie die Augen und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit nach innen. Achten Sie auf Ihre Empfindungen, während Sie dreimal entspannt und tief durchatmen. Bewegen Sie sich dann auf eine Weise, die die Freude ausdrückt, sich selbst zu kennen oder zentriert zu sein. Vielleicht wollen Sie sich wie zu Musik wiegen oder auch tanzen. Lassen Sie die Bewegung ganz natürlich entstehen. Öffnen Sie nun die Augen und machen Sie drei Beobachtungen, ohne zu urteilen: 1) Mein Körper fühlte _____, 2) Am stärksten bewusst war ich mir meiner _____, 3) Dieser Teil von mir fühlte sich an wie _____. Seien Sie sich im Laufe dieses Tages Ihres Körpers bewusst. Verbinden Sie Ihre emotionale Erfahrung mit Ihrer physischen. Spüren Sie die wundersame Verwandlung Ihres Körpers.

16. Januar

Ich habe eine alltagstaugliche Religion, die für mich gut funktioniert: Liebe dich selbst, dann ergibt sich alles andere wie von selbst.

Lucille Ball

Oberflächlich betrachtet klingt es selbstsüchtig, sich selbst zu lieben, aber in Wirklichkeit ist es der ultimative Akt des selbstlosen Schenkens. So sind Egoismus und Prahlerei nur deshalb schwer zu ertragen, weil sie ein Zeichen von Selbsthass sind. Sie verkörpern den verzweifelten Versuch, die Aufmerksamkeit anderer auf sich zu lenken, weil man sich selbst nur verachten kann. Ein Augenblick ehrlicher Selbstliebe kann zu einem Leben der mitfühlenden Hilfe führen. Eine meiner Freundinnen, Yogalehrerin und allein erziehende Mutter mit mehreren Kindern, erzählte mir: «Wenn ich mir jeden Tag ein paar Minuten für meine Meditation nehme, um mit mir selbst in Einklang zu kommen, dann kann ich den Rest des Tages ganz für meine Kinder da sein. Doch wenn ich mir diese kurze Zeit versage, bin ich schon bei der kleinsten Forderung der Kinder verstimmt.» Wir sollten uns alle ihre Entdeckung zu Herzen nehmen. Wenn man die unliebenswerten Teile von sich selbst liebt – Wut, Angst, Trauer oder was immer –, klären sich die Probleme mit anderen Menschen.

Nehmen Sie sich heute fünf oder zehn Minuten Zeit für sich selbst. Tun Sie nichts – setzen Sie sich einfach hin und seien Sie für sich da. Schätzen Sie sich selbst so, wie Sie sind. Machen Sie sich klar: Wenn ich mich nicht gut um mich selbst kümmere, wer dann?

17. Januar

Wenn du es nicht in deinem Körper findest, wohin willst du dann gehen, um es zu suchen?

Upanischaden

Wir mögen staunend vor dem Taj Mahal oder den Großen Pyramiden stehen, aber Tag für Tag spazieren wir in einem Wunder herum – unserem eigenen Körper. Die steinernen Wunder verblassen dagegen. Unser Körper ist reich an Weisheit und eine echte Quelle der Erleuchtung … wenn wir auf ihn hören. Wir neigen allerdings dazu, uns auf die Dinge zu konzentrieren, die mit unserem Körper nicht stimmen, und schätzen ihn nicht als das Wunder, das er ist. Das ist so, als ob man die Pyramiden besucht und nur die fehlenden Felsblöcke moniert. Den ganzen Tag über saugt unser Verstand Bilder in sich auf – im Fernsehen, auf Reklametafeln und in Zeitschriften. Im Laufe eines einzigen Tages sind wir unter Umständen mehreren hundert Werbebotschaften ausgesetzt, ohne es zu merken. Dieses Bombardement aus Bildern macht es schwer, in uns zu horchen, um beispielsweise herauszufinden, was unser Körper wirklich essen will. Am Ende eines typischen Tages können durchaus zehn Minuten am Stück Bilder in Ihren Kopf gepumpt worden sein. Verbringen Sie mindestens ebenso viel Zeit damit, auf Ihren Körper zu hören.

Nehmen Sie sich jetzt gleich ein paar Minuten um Ihren Körper zu ehren. Schenken Sie ihm einen Augenblick der schweigenden Wertschätzung für all die Jahre, die er Ihnen schon gedient hat. Fragen Sie Ihren Körper: «Was kann ich heute für dich tun, um dir zu zeigen, dass ich dich liebe?»

18. Januar

Kühnheit trägt Genie, Kraft und Magie in sich.

Johann Wolfgang von Goethe

Ein bewusstes Engagement läutet den Prozess der bewussten Veränderung ein. Viele Menschen im Süden der Vereinigten Staaten haben beispielsweise über die Bürgerrechtsbewegung nachgedacht, aber erst Martin Luther King engagierte sich bewusst dafür und es traten Veränderungen ein. Viele Menschen hatten schon daran gedacht, zum Mond zu fliegen, aber erst John F. Kennedy traf die bewusste Entscheidung, jemand dorthin zu schicken. Sobald diese Entscheidung gefällt war, trat Veränderung ein. Ich habe das Gleiche auf persönlicher Ebene sowohl im Kleinen wie im Großen erlebt, wenn meine Schüler und Freunde eine Absicht in ihrem Leben verfolgten und diese Absicht erblühen und Wurzeln schlagen ließen. Zu Beginn unserer Reise des bewussten Lebens sollten wir uns für etwas engagieren. Dann tritt Veränderung ein.

Stellen Sie sich heute ein paar Minuten vor den Spiegel und sprechen Sie die folgenden Aussagen laut aus:

Zunächst engagiere ich mich für die Selbsterkenntnis: Ich will mich authentisch und vollständig kennen lernen. Zweitens engagiere ich mich für die Wahrheit: Ich verpflichte mich, mein Selbst authentisch auszudrücken. Drittens stehe ich für Integrität ein: Ich verpflichte mich, meine Gefühle anzuerkennen, die Verantwortung für mein Tun zu übernehmen und alle Absprachen einzuhalten. Viertens stehe ich für Kreativität ein: Ich verpflichte mich, meine eigene Kreativität voll auszudrücken und zum Katalysator der Kreativität anderer zu werden.

19. Januar

Wir brauchen mehr Menschen, die sich auf das Unmögliche spezialisieren.

Theodore Roethke

Es gibt in unserem Leben drei «Zonen» des Lernens. Zone eins besteht aus dem, von dem wir wissen, dass wir es wissen. Ein Beispiel: Sie wissen, wie man Auto fährt, und Sie wissen, dass Sie es wissen. Dann gibt es Zone zwei, Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie nicht wissen. Ein Beispiel: Sie wissen um die Lehre von den quadratischen Gleichungen, aber Sie wissen nicht, wie sie im Einzelnen aussieht. Die Schlüssellehren des Lebens treten allerdings in Zone drei auf: Dinge, von denen Sie nicht wissen, dass Sie sie nicht wissen. Ein Beispiel: Zu Beginn meiner Ehe sagte man mir, ich sei emotional distanziert. Zuerst leugnete ich es, dann rechtfertigte ich es eine Zeit lang und dachte, meine Frau und meine Freunde hielten mich nur für distanziert, weil sie mich um meine Selbstsicherheit beneideten. Schließlich lernte ich durch eine Zonedrei-Erfahrung etwas, das mein Leben veränderte: Ich erkannte, dass ich andere nicht an mich heranließ, weil ich fürchtete, sie könnten mich verlassen, und wenn ich mich abweisend verhielt, würde es nicht so wehtun. Der Punkt ist der: Ich hatte nicht gewusst, warum ich mich so distanziert verhielt, und ich hatte nicht gewusst, dass ich es nicht wusste.

Erschließen Sie die Macht der Zone drei durch bewusste Hingabe. Sprechen Sie es laut aus: «Heute will ich das lernen, was ich am dringlichsten lernen muss. Ich erwarte nicht länger, dass sich mir das Leben auf bestimmte Weise präsentiert – ich nehme es, wie es kommt, und lerne, so viel ich kann.»

20. Januar

Der Mensch ist nur ein Teil und hofft doch ganz zu sein.

Robert Browning

Unsere Verteidigungshaltung ist das größte Hindernis auf dem Weg des bewussten Lebens. Jedes Mal, wenn Sie sagen «Moment, das ist nicht die Erfahrung, die ich eigentlich machen will!», setzen Sie den Fuß auf die Bremse der möglichen Lernerfahrungen. Echter Mut ist erforderlich, um sich gegen die eigene Verteidigungshaltung zu stellen, sie bewusst loszulassen und sich verletzlich zu machen.

An den Antworten auf die Frage «Was fühlst du gerade?» lassen sich verschiedene Verteidigungsmuster demonstrieren. Ablenkung: «Ich muss erst telefonieren, dann können wir reden.» Feindseligkeit: «Warum sind nur immer alle von Gefühlen wie besessen? Was ist mit dem guten altmodischen Denken passiert?» Übermäßige Intellektualisierung: «Mein Freund Sid hat irgendwo gelesen, Gefühle würden aus drei chemischen Stoffen bestehen, an die ich mich im Moment leider nicht erinnern kann.» Der Versuch, Zustimmung zu gewinnen oder zu gefallen: «Vermutlich habe ich Angst – hört sich das für dich richtig an?»

Achten Sie heute darauf, wann Unbehagen in Ihnen aufsteigt. Fragen Sie sich jedes Mal, wogegen Sie sich damit verteidigen wollen. Wenn Sie sich im Moment des Verteidigens ertappen und Ihre Verteidigungshaltung dann bewusst loslassen, machen Sie einen großen Sprung nach vorn auf dem Weg des bewussten Lebens.

21. Januar

Man sieht nur mit dem Herzen gut; das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

Antoine de Saint-Exupéry

Wenn wir in unserem Körper ein Aufbäumen spüren oder hören, dann heißt das, dass wir uns für den Weg, auf dem wir reisen, noch nicht genügend engagieren. Hören Sie auf die Geräusche Ihres Körpers: die Spannung Ihrer Muskeln, das zögerliche oder befreite Atmen, die Energiebewegungen in ihrer Ganzheit. Wenn ich mich wirklich engagiere, dann spüre ich oft eine gewisse Verspannung oder «Schmetterlinge» im Bauch. Diese Empfindungen lassen mich wissen, dass ich Angst habe, was mir wiederum sagt, dass es an der Zeit ist, mich noch stärker zu engagieren. Als ich beispielsweise beschloss, mich volle drei Jahre für meinen Doktortitel zu engagieren, spürte ich dieses Gefühl beinahe einen Monat lang. Als ich mich schließlich mit Körper und Seele in die Sache stürzte – «Nichts wird mich aufhalten können» –, verschwand die Angst binnen eines Augenblicks. Stellen Sie sich die Angst als Prüfstein Ihres Engagements vor, als eine Möglichkeit, Ihre Aufmerksamkeit auf die Frage zu richten: «Will ich das wirklich?»

Sprechen Sie Ihr Engagement für ein bewusstes Leben laut aus. Verwenden Sie alle Worte, die Sie wollen. Während Sie es laut aussprechen, achten Sie darauf, ob irgendwelche Gefühle in Ihrem Körperbewusstsein aufsteigen. Nützen Sie diese als Inspiration, um Ihr Engagement noch zu vertiefen, nicht als Vorwand, um es abzubrechen.

22. Januar

Wenn der Himmel ihn gemacht hat, dann findet die Erde auch Verwendung für ihn.

Chinesisches Sprichwort

Zu den kraftvollsten Dingen, die wir tun können, gehört das bewusste Zuhören. Am besten fangen wir damit an, indem wir die Absicht hinter unserem Zuhören untersuchen. Manche Leute hören zu, um einen Fehler zu finden. Andere fragen sich beim Zuhören ständig: «Was ist da für mich drin?» Wieder andere hören nur zu, um das Gesagte zu widerlegen, zu streiten oder zu diskutieren. Bewusstes Zuhören basiert auf einer völlig anderen Absicht. Stellen Sie zuerst sicher, dass Sie genau verstehen, was der andere sagt. Das ist «Zuhören mit Sorgfalt». Die zweite Absicht besteht darin, mit der Emotion hinter den Worten mitzuschwingen. Das nennt sich «Hören auf Gefühle». Wenn der andere beispielsweise wütend ist, dann sollten wir mit der Emotion mitschwingen, damit wir sie verstehen können. Die Menschen wollen gehört werden. Nur selten wünschen sie sich einen Rat, eine Meinung oder eine Diskussion. Stellen Sie sich eine Welt vor, in der die Menschen einander tatsächlich zuhören! Um zu einer solchen Welt beizusteuern, halten Sie im Laufe des Tages öfter inne und führen Sie die folgende Übung durch.

Wenn Sie heute angesprochen werden, dann strengen Sie sich an, hören Sie mit Sorgfalt zu und achten Sie auf Emotion. Verwenden Sie Sätze wie «Wenn ich Sie richtig verstehe, dann meinen Sie _____» oder «Das klingt, als ob Sie das Gefühl haben, dass _____». Halten Sie sich mit Ratschlägen oder Meinungen zurück. Hören Sie lieber so intensiv zu, dass der Redner seine eigene Weisheit findet.

23. Januar

Die Wahrheit wird in uns immer von einer Minderheit vertreten.

Will Durant

Eine Absprache nicht einzuhalten und dafür noch eine gute Ausrede zu erfinden ist nicht dasselbe wie eine Absprache einzuhalten, und doch tun wir genau das immer wieder, als ob wir klüger wären als derjenige, den wir zum Narren halten wollen – nämlich uns selbst. Das darf nicht sein! Wenn Sie schlau genug sind, um eine Lüge zu erfinden, die Ihre nicht eingehaltene Absprache erklären soll, dann sind Sie auch schlau genug, sich bei dieser Lüge zu ertappen. Hören Sie auf Ihren Körper.

Warum lassen wir nicht die Finger von diesem ganzen schmutzigen Geschäft der Selbsttäuschung und nehmen den geraden, sauberen Weg der Wahrheit? Sich auf diesem Weg zurechtzufinden ist einfacher, als Sie glauben. Wenn Sie auf sich selbst hören, auf den Lärm der Selbsttäuschung oder das beruhigende Flüstern der Wahrheit, dann haben Sie es schon so gut wie geschafft.

Denken Sie an einen Vorfall, als Sie Ihrem Partner ein Geheimnis über sich selbst anvertrauen wollten, es aber nicht getan haben. Vielleicht redeten Sie sich ein, Ihren Partner schützen zu wollen. Doch Sie haben nur sich selbst geschützt, sonst niemand. Gehen Sie die Erinnerung noch einmal durch und stellen Sie sich vor, was geschehen wäre, wenn Sie die Wahrheit gesagt hätten. Sollten Sie je in eine ähnliche Konfliktsituation geraten, dann seien Sie ehrlich. In der Welt der Beziehungen sind Lügen und Geheimnisse nichts weiter als Selbstverteidigungsstrategien, die unweigerlich zu Distanzierung und Verstrickungen führen.

24. Januar

Energie ist das einzige Leben und stammt vom Körper; Vernunft umgibt die Energie und gibt ihr Halt.

William Blake

Der erste Schritt auf dem Weg des bewussten Herzens besteht darin, sich auf der Ebene der Seele zu engagieren. Es muss etwas sein, was wir wirklich wollen, und wir müssen unsere Widerstände aufdecken und mit ihnen umgehen. Auf unserer Reise zur Mitte des Herzens treffen wir die bewusste Entscheidung, nichts zurückzuhalten. Visualisieren Sie das, und denken Sie dabei auch an einen Alkoholiker, der seinen Wunsch, mit dem Trinken aufzuhören, öffentlich kundtut, aber immer noch eine Flasche versteckt, nur für den Fall. Sie müssen sich in Ihrem tiefsten Kern engagieren, wenn Sie sicher ans Ziel kommen wollen – der Transformation Ihrer selbst auf intrapersoneller und interpersoneller Ebene. Eine Theorie wird Sie nicht verändern oder neu definieren. Nur dem Engagement gelingt dies, aber es muss echt sein, konzentriert und absichtlich.

Fragen Sie sich selbst: «Was hält mich davon ab, auf dem Weg des bewussten Herzens zu reisen?» Wenn Sie rasch von der gefrorenen Einöde emotionaler Distanz zur Wärme einer liebevollen Umarmung überwechseln können, dann ist das ein Wunder.

25. Januar

Meine Religion ist ganz einfach – meine Religion ist die Freundlichkeit.

Der Dalai Lama

Die Kampagne für mehr Freundlichkeit beginnt in unserem Kopf und unserem Herzen. Viele von uns gehen dermaßen kritisch und verächtlich mit sich um, dass es nicht verwundert, wenn das auf andere überschwappt. Laura schreibt: Ich erinnere mich an einen Abend, an dem ich meinem Sohn bei den Hausaufgaben half. Er hatte Probleme in der Schule und ich hörte ihn murmeln: «Ich bin so dumm.» Ich hatte das Gefühl, einen Schlag in den Bauch zu erhalten, als ich mein eigenes Kind von sich selbst so verächtlich reden hörte. Wir legten die Arbeit für einige Augenblicke zur Seite und ich erzählte ihm von meinem eigenen Kampf mit Mathe, dann sprachen wir darüber, wie wir uns lieben können, wenn wir uns gar nicht liebenswert fühlen.

Beginnen Sie heute mit Ihrer Freundlichkeitskampagne. Fragen Sie sich: Wie kann ich heute freundlich zu meinem Körper sein? Wie kann ich freundlich zu meinen Gefühlen sein? Wenn meine Religion die Freundlichkeit wäre, wie könnte ich heute meine Religion mit anderen ausüben?

Legen Sie jetzt zehn Sekunden Pause ein und spüren Sie, wie sich die Freundlichkeit in Ihnen anfühlt. Stellen Sie sich jemand vor, mit dem Sie heute Kontakt haben werden. Umgeben Sie diesen Menschen mit Freundlichkeit. Wenn Sie noch Zeit haben, rufen Sie sich andere Leute ins Gedächtnis, die Sie heute wahrscheinlich treffen werden. Umgeben Sie sie mit Freundlichkeit. Achten Sie darauf, was geschieht, wenn Sie diesen Menschen dann wirklich begegnen.

26. Januar

Man muss jede Gelegenheit ergreifen, die man findet.

Francis Bacon

Bevor Sie sich speziell für die Wahrheit, die Verantwortung oder eine Beziehung engagieren können, müssen Sie sich dem Engagement hingeben. Diese Hingabe bedeutet, sich selbst etwas zu geloben, das Gelöbnis, zu staunen, zu hinterfragen und die Wahrheit zu erfahren, ohne sich mit den Beschränkungen von Vorurteilen und Schuldzuweisungen zu belasten.

Sowohl Laura als auch ich haben ein «fettes inneres Kind», den dicklichen Schatten unseres früheren Körpers. Wir mussten feststellen, dass wir erst in der Lage waren, Zugang zu einem gesunden, neuen Körper zu finden, als wir dieses benachteiligte, ungeliebte Kind in uns liebevoll akzeptierten. Dieses Akzeptieren begann mit Fragen: Wer ist dieses Kind, das so traurig in mir lebt? Und diese Fragen enthielten kein Urteil: Wie kann ich dieses Kind lieben? Wie kann ich dieses Kind wissen lassen, dass es sicher ist und geliebt wird?

Stellen Sie sich noch mehr Fragen zu Ihrem Engagement: Wie sieht ein Engagement auf der Ebene der Seele aus und wie kann ich spüren, dass ich es eingegangen bin? Wie könnte ich das Engagement, mich auf diese Reise zu machen und mein Wesen in Besitz zu nehmen und zu lieben, in Worte fassen?

27. Januar

Der erste und wichtigste Frieden ist derjenige, der in der Seele der Menschen erfolgt, wenn sie ihre Beziehung, ihr Einssein mit dem Universum und all seinen Mächten erkennen und ihnen klar wird, dass im Mittelpunkt des Universums der Große Geist wohnt. Diese Mitte ist in Wirklichkeit überall, sie ist in jedem von uns.

Black Elk

In Black Elks großartiger Vision sind wir alle durch die gemeinsame Mitte miteinander verbunden. Wir tragen den Großen Geist in uns, in unserer Mitte, und er ist immer da, auch wenn wir ihm keine Aufmerksamkeit schenken. Wenn man diese machtvolle Vorstellung noch weiterführt, könnte man sagen, dass wir uns selbst den Krieg erklären, wenn wir so tun, als seien wir nicht eins mit allem. Wenn wir behaupten, wir seien nicht eins mit Wut, Angst, Sexualität oder irgendeinem anderen Aspekt unserer Persönlichkeit oder der Welt, lässt der Lärm der Disharmonie eine unangenehme Schwingung durch all die Milliarden Zellen laufen, aus deren Tanz wir bestehen. Frieden stellt sich nur dann ein, wenn wir uns selbst als eins mit allem anderen erklären.

Nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, um Ihre Verbindung mit allem zu spüren. Fühlen Sie, dass Ihr Körper zwar aus vielen getrennten Teilen besteht, diese aber in Wirklichkeit alle eins sind. Fühlen Sie, dass Sie genauso sind wie alle anderen Menschen – die gesamte Menschheit ist eins. Fühlen Sie, dass es kein vom Universum getrenntes «Sie» gibt. Alles ist eins und Sie sind alles. Konzentrieren Sie sich an diesem Tag auf das Einssein aller Dinge, nicht auf das, was sie trennt.

28. Januar

Wenn Ihr Kontakt zum Wesentlichen blockiert ist, taucht Ihre Kreativität häufig in den Untergrund ab oder wird fehlgeleitet und verschwendet.

Sie konzentrieren sich darauf, sich selbst zu entdecken, in den Spiegel und in die Seele zu schauen und sich zu gestatten, das, was Sie sehen, auch zu akzeptieren. Viele von uns verbringen Ihr Leben mit dem Kampf, die geheime Scham zu unterdrücken, die im Fluss ihres Blutes strömt und alles in dunkle, verhüllende Töne färbt. Im Gegensatz dazu haben Sie sich entschieden, die mikroskopische Wahrheit zu sagen; Sie haben die volle Ehrlichkeit gewählt und halten nichts zurück. Ihr Anfangspunkt liegt in Ihnen selbst und Sie sind Ihr erstes Publikum. Ich kann nicht versprechen, dass die Wahrheit keine negativen Auswirkungen auf Sie oder auf Ihre Beziehung zu anderen haben wird. Ich verspreche jedoch den frischen, belebenden Atem der Freude und die lebensbejahende Kraft, die sich einstellt, wenn man eine freie Wahl getroffen hat.

Werden Sie sich über etwas klar, das Ihnen Unbehagen bereitet. Setzen Sie sich mit diesem Wissen hin und nehmen Sie es in sich auf. Begrüßen Sie es und die daraus entstehenden Gefühle und fragen Sie sich selbst: «Wie fühle ich mich, wenn ich das liebe, von dem ich früher glaubte, es sei nicht liebenswert?»

29. Januar

Der schnellste Weg, sich elend zu fühlen, besteht darin, seine Versprechen nicht zu halten. Dann müssen Sie so tun, als würden Sie es nicht bemerken, oder Sie müssen lügen und Entschuldigungen erfinden. Und prompt landen Sie im Fettnapf und wissen nicht, wie Sie da wieder herauskommen sollen.

Gail Padilla

Eine der Fertigkeiten des bewussten Lebens besteht darin, Versprechen zu machen und sie einzuhalten. Wer seine Versprechen nicht einhält oder Absprachen trifft, die er nicht einzuhalten gedenkt, entzieht sich selbst Energie. Man verbringt letztendlich so viel Zeit damit, gebrochene Versprechen zu flicken, dass keine kreative Energie mehr übrig ist für ein erfolgreiches Leben. Es besteht eine eindeutige Analogie zur Lüge. Denken Sie an die Energie, die erforderlich ist, um die bei einer Lüge notwendigen Ausflüchte zu entwickeln und aufrechtzuerhalten. Lügen ist Schwerstarbeit und außerdem unproduktiv.

Machen Sie nur Versprechen, hinter denen Sie auch wirklich stehen. Halten Sie gewissenhaft alle Versprechen ein. Wenn Sie eines ändern müssen, tun Sie es sofort und mit Bedacht und seien Sie bereit, den Gefühlen der Betroffenen angesichts Ihrer Änderungswünsche zu lauschen.

Fertigen Sie eine Liste aller Versprechen, die Sie in der letzten Woche nicht eingehalten oder geändert haben. Wenn Sie diese Liste einschüchtert, denken Sie nur an eine Absprache, die Sie nicht eingehalten haben, und leisten Sie Wiedergutmachung bei den Betroffenen. Sie werden erstaunt sein, wie viel kreative Energie daraus entsteht.

30. Januar

Man vertut sein Leben durch Details … vereinfachen, vereinfachen!

Henry David Thoreau