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Der Reisebericht richtet sich mit Informationen und nützlichen Tipps in erster Linie an Motorradfahrer:innen, die eine eigene Reise bis in den Norden Europas planen. In dem Bericht werden die Erlebnisse und Erfahrungen auf dem Weg durch die grandiose Gebirgslandschaft im Süden Norwegens, über den Polarkreis bis auf die Lofoten und Versteralen beschrieben. Die Rückreise führt über Narvik, Kiruna und Östersund durch die weiten Wälder, Fluss- und Seenlandschaften Schwedens.
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Seitenzahl: 114
Veröffentlichungsjahr: 2023
Joachim Schulze
Mit dem Motorrad auf die Lofoten und Vesterålen
Ein Reisebericht für Motorrad-Freunde und die, die es werden möchten
© 2023 Joachim Schulze
Umschlag und Fotos: Joachim Schulze
Druck und Distribution im Auftrag des Autors:
tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg
ISBN
Paperback
978-3-347-88179-2
e-Book
978-3-347-88194-5
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter:tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg.
Cover
Titelblatt
Urheberrechte
Vorwort
Wie alles begann
Was zeichnet die Ténéré aus? Vor- und Nachteile
Der Weg auf die Lofoten und Vesterålen
Ein paar nützliche Informationen zur Planung
06.06.2022 - Wunstorf (D) – Zarnekau (D)
Gesamtstrecke: 288 km
07.06.2022 – Zarnekau (D) – Hirtshals (DK)
Gesamtstrecke: 518 km
08.06.2022 – Larvik (N) – Rjukan (N)
Gesamtstrecke: 186 km
09.06.2022 – Rjukan (N) – Lofthus (N)
Gesamtstrecke: 257 km
10.06.2022 – Lofthus (N) – Viksdalen (N)
Gesamtstrecke: 199 km
11.06.2022 – Viksdalen (N) – Eidsbygda (N)
Gesamtstrecke: 321 km
12.06.2022 – Eidsbygda (N) – Verdal (N)
Gesamtstrecke: 395 km
13.06.2022 – Verdal (N) – Storforsen (N)
Gesamtstrecke: 273 km
14.06.2022 – Storforsen (N) – Saltstraumen (N)
Gesamtstrecke: 352 km
15.06.2022 – Saltstraumen (N) – Lofoten (N)
Gesamtstrecke: 331 km
16.06.2022 – Lofoten (N) – Haersletta-Narvik [N]
Gesamtstrecke: 437 km
17.06.2022 – Haersletta-Narvik [N] – Sorsele [S]
Gesamtstrecke: 629 km
18.06.2022 – Sorsele [S] – Östersund [S]
Gesamtstrecke: 353 km
19.06.2022 – Östersund [S] – Malung [S]
Gesamtstrecke: 445 km
20.06.2022 – Malung [S] – Mariestad [S]
Gesamtstrecke: 263 km
21.06.2022 – Mariestad [S] – Jälluntofta [S]
Gesamtstrecke: 270 km
22.06.2022 – Jälluntofta [S] – Eutin [D]
Gesamtstrecke: 434 km
23.06.2022 – Eutin [D] – Wunstorf [D]
Gesamtstrecke: 253 km
Resümee
Reiseinformationen
Eckdaten
Campingplätze
Kosten
Packliste
Cover
Titelblatt
Urheberrechte
Vorwort
Reiseinformationen
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Vorwort
Auch in meinem zweiten Reisebericht möchte ich mich nicht nur an erfahrene Motorradprofis, sondern in erster Linie auch an diejenigen richten, die als Fahranfänger eine Motorradtour in den Norden Europas unternehmen möchten. Er fasst in verständlicher Wortwahl meine Erfahrungen und Erlebnisse zusammen, die ich auf meiner Tour zur Inselwelt der Lofoten und Vesterålen gesammelt habe, und soll dazu beitragen, Gedankenanregungen bei der Planung und Vorbereitung einer eigenen Motorradtour zu geben. Es wird an dieser Stelle kein Anspruch auf eine exakte Beschreibung der besuchten Sehenswürdigkeiten oder der Streckenführungen erhoben, sondern es soll anhand von Tagebuchaufzeichnungen, Fotografien und Motorradfeeling das Interesse des Lesers geweckt werden, sich diesem Abenteuer zu widmen. Dabei spielt das Alter oder der Lebensabschnitt eher eine untergeordnete Rolle. Wer sich gesund und fit fühlt und über eine gewisse Freizeit verfügt, für den wird eine Motorradtour auf die Lofoten und Vesterålen eine unvergessliche Erinnerung im Leben bleiben.
Wie alles begann
Es sind nun ca. 4 Jahre vergangen, seitdem ich meine erste Motorradreise in den äußersten Norden Europas unternommen habe. An dieser Stelle möchte ich auf meinen Reisebericht „Mit dem Einzylinder zum Nordkap“ aus dem Jahr 2018 hinweisen. Er ist ebenfalls im Verlag Tredition veröffentlicht und kann dem Anhang dieses Berichtes entnommen werden. Auf Grund der tollen Erlebnisse und Erfahrungen, die ich auf jener Reise gewonnen hatte, hege ich nun den Wunsch, noch einmal eine Reise in den Norden Europas zu unternehmen. Ursprünglich wollte ich die Reise im Juni 2020 antreten. Die Planungen waren schon weit fortgeschritten und sollten in die Tat umgesetzt werden. Doch da kam sie, die Corona-Welle, und machte alle Planungen zunichte. Es half also nichts, die Reise musste verschoben werden. Um ganze 2 Jahre! Ich hatte also viel Zeit, das Ziel und die Streckenplanung zu überdenken. Als besondere Herausforderung wollte ich Karelien, den Westen Russlands über St. Petersburg, entlang des größten Binnensees Europas, den Ladoga-See, bis auf die Kola-Halbinsel im Oblast Murmansk durchfahren, über Kirkenes durch Nord-Norwegen sollte es bis auf die Lofoten gehen. Von hier aus wollte ich den Rückweg antreten und die Fjell- und Fjordlandschaften im Süden Norwegens durchqueren. Es sollte wieder eine spannende und erlebnisreiche Tour werden. Aber auch hieraus wurde nichts, denn am 24. Februar 2022 änderte sich bekanntlich Einiges. Mit dem großangelegten Überfall Russlands auf die Ukraine erledigten sich auch meine Überlegungen und Planungen den äußeren Westen Russlands mit dem Motorrad zu entdecken. Auch ich zählte zu denjenigen, die sich ein Krieg in Europa in der heutigen Zeit nicht vorstellen konnten. Aber man wird eines Besseren belehrt. Und so musste ich mich erneut umorientieren.
Ich beschloss für mich, auf weitere detaillierte Planungen zu verzichten, und als Alternativlösung die ursprünglich anvisierte Inselgruppe der Lofoten anzusteuern. Ohne eine Buchung von Fähren oder Unterkünften auf Campingplätzen sollte die Reise Anfang Juni 2022 nun endlich beginnen. Meine alte Yamaha XT 660 ZA Ténéré aus dem Jahr 2011, die sich auf meiner letzten Reise als besonders tourentauglich erwiesen hatte, sollte wieder aus dem Tiefschlaf geweckt und für eine Reise vorbereitet werden. Hierzu habe ich sie zunächst von einer Yamaha Fachwerkstatt mit einer gründlichen Inspektion durchchecken lassen und von Straßenbereifung (Pirelli Skorpion Trail II) auf tourentaugliche Bereifung (Metzler Tourance) umrüsten lassen. Aus meinen Erfahrungen während der Tour zum Nordkap 2018 ist die gewählte Bereifung ein wesentlicher Sicherheits-Aspekt, der gründlich überlegt sein sollte. Aber hierzu später mehr.
Was zeichnet die Ténéré aus? Vor- und Nachteile
Es soll hier keine Lobrede auf die Yamaha XT 660 ZA Ténéré gehalten werden, und dennoch besitzt sie aus meiner Sicht für Inhaber der Führerscheinklasse A2 einige Vorteile. Zum einen verfügt sie über einen durchzugsstarken Motor mit exakt 48 PS (also das Maximum für den A2 Führerscheininhaber) und ein Drehmoment von 57 Nm bei 5250 U/min, welches deutlich über dem, vergleichbarer Motorräder liegt. Auch der Tankinhalt, der nach Angaben des Hersteller 23 Liter beträgt und Reichweiten von bis zu 450 km gewährleistet, hat sich für mich als besonders positiv herausgestellt. Hierzu muss ich jedoch sagen, dass ich den Tankinhalt nie bis in die Reserve gefahren habe. Der Einzylinder der Ténéré mit 5-Ganggetriebe ist mit Sicherheit sehr robust. Ich habe die Maschine mittlerweile über 20.000 km gefahren und sie ist unter allen klimatischen Bedingungen immer sofort angesprungen. Allerdings muss man wissen, dass ein Einzylinder stets eine Mindestdrehzahl benötigt, damit er ohne Murren „rund“ läuft, was jedoch dazu führt, dass oftmals viel geschaltet werden muss.
Ein wesentlicher Aspekt ist die Wahl der richtigen Bereifung. Vom Hersteller wurde die Ténéré mit der tourentauglichen Bereifung „Metzler Tourance“ ausgestattet. Ich habe die Maschine zeitweise auch mit einer Straßenbereifung „Pirelli Skorpion Trail II“ gefahren. Im Vergleich muss ich jedoch sagen, dass ich für eine Tour in den Norden Europas immer die tourentaugliche Bereifung wählen würde. Dies auch vor dem Hintergrund, dass man besonders in Schweden mit kilometerlangen Schotterpisten rechnen muss.
Da die Maschine fahrfertig deutlich über 200 kg auf die Waage bringt, zählt sie nicht gerade zu den Leichtgewichten, was das Handling besonders auf unebenem Gelände erschwert.
Auch die Sitzhöhe von 865 mm ist nichts für kleinere Personen. Ich hatte das Glück, dass meine Maschine beim Kauf bereits tiefer gelegt war und somit für mich ein sicherer Stand beim Anhalten der Maschine möglich ist.
Seit gut 3 Jahren ist mittlerweile das mit viel positiver Kritik beschriebene Nachfolgemodel, die Ténéré 700 auf dem Markt verfügbar. Sie wird jedoch von 2 Zylindern mit 73 PS (68 Nm bei 6.500 U/min) angetrieben und ist daher für den A2-Führerscheininhaber nicht ohne Leistungsreduzierung fahrbereit. Wer das nötige Kleingeld von ca. 10.000 Euro (zzgl. Reiseausstattung) investieren will, für den ist die neue Ténéré bestimmt eine gute Wahl.
Der Weg auf die Lofoten und Vesterålen
Nach meiner Empfindung braucht jede Tour ein Ziel. Für einige ist der Weg das Ziel oder eine Stadt, ein Berg, ein Breiten- oder Längengrad oder eine Insel. Mein Ziel war klar definiert: ich wollte die Inselgruppe der Lofoten und Vesterålen erreichen und mit dem Motorrad bereisen.
So wie ich besuchen insgesamt ca. 280.000 Touristen pro Jahr die Lofoten und Vesterålen. Die beste Reisezeit in Bezug auf relativ stabiles Wetter beschränkt sich jedoch auf die Monate Juni bis August. Die Inselgruppe kann auf dem Landweg von Norden über die Stadt Narvik und auf dem Seeweg u.a. von Süden mit der Fährverbindung Bodø – Moskenes erreicht werden. Viele Besucher nutzen die [E10] als Haupttransitstrecke über die Lofoten für ihre Tour zum Nordkap.
Wer die [E10] über die Lofoten fährt, bekommt auf jeden Fall einen ersten Eindruck von der besonderen Schönheit dieser Inselgruppe. Ich wollte auf meiner Reise die Lofoten mit den nördlich anschließenden Vesterålen in ihrer Gesamtausdehnung zwischen den Ortschaften Å im Süden und Andenes im Norden bereisen und auch abseits der [E10] Land und Leute kennenlernen und Besonderheiten entdecken.
Daher habe ich mich im Vorfeld im Internet mit einigen Highlights auf den einzelnen Inseln beschäftigt. Hierzu zählen insbesondere die an einigen Stellen anzutreffenden weißen Sandstrände, die in türkisblaues Wasser eintauchen und somit den Flair einer Südseeregion suggerieren. Auch die malerischen Fischerdörfer, markante Bergformationen, spektakuläre Fjorde und zerklüftete Küstenregionen prägen diese unglaubliche Landschaft. In meinem Reisebericht habe ich versucht, die von mir besuchten Lokalitäten zu beschreiben und wichtige Tipps zu den Sehenswürdigkeiten vorzustellen.
Manch einer wird sich die Frage stellen „soll ich die Reise allein antreten, zu zweit reisen oder mich lieber einer Gruppe anschließen?“ Hierauf gibt es sicher keine klare Antwort. Diese Entscheidung ist wohl sehr individuell zu treffen. Ihr solltet hierzu folgende Überlegungen anstellen:
Ist es für mich wichtig, die Freiheit zu haben, jederzeit eigene Entscheidungen zu treffen, mich mit niemandem abstimmen zu müssen, anzuhalten, um die Landschaft zu genießen oder zu fotografieren, jeden Tag an einem anderen Ort zu sein, Essen einzukaufen, das vielleicht nur mir schmeckt, je nach Laune die Fahrstrecke gestalten oder kurzfristig umzugestalten, nie zu schnell oder zu langsam zu fahren, mit netten Leuten ins Gespräch zu kommen?
Andererseits hat man zu zweit oder in einer Gruppe stets die Möglichkeit sich auszutauschen oder sich in schwierigen Situationen auf seinen Reisepartner zu verlassen. Oftmals muss man jedoch Kompromisse eingehen.
Ich reise gern alleine. Denn all die o.g. Überlegungen machen für mich die eigentliche Freiheit auf einer derartigen Reise aus. Aber wie gesagt, es ist eine sehr individuelle Entscheidung und sollte von jedem im Vorfeld gut überlegt sein.
Ein paar nützliche Informationen zur Planung
Eine sinnvolle Installation auf dem Smartphone, das heutzutage jeder mit sich führt, ist die App „NorCamp“, in der für unterwegs mittlerweile sehr viele Campingplätze in Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark, Deutschland und Polen gelistet und – wie ich finde - ausreichend beschrieben sind. Aus Erfahrungen, die ich auf meinen Touren durch Skandinavien gesammelt habe, kann ich diese App besonders empfehlen. Sie ist kostenlos und bietet anhand einer länderspezifischen Übersichtskarte eine schnelle Listung vieler Campingplätze, die auf der geplanten Strecke liegen. Für jeden Campingplatz können hier die entsprechenden Lagekoordinaten entnommen werden. Für diejenigen, die eine ähnliche Reise planen oder die hier beschriebenen Campingplätze ansteuern wollen, habe ich im Anhang eine Koordinatenliste zusammengestellt.
Eines der wichtigsten Gerätschaften auf meinen Reisen ist das Navi. Ich habe mir seinerzeit den TomTom Rider 410 mit einem Kartensatz von ganz Europa angeschafft. Zugegeben, es ist keine preiswerte Anschaffung, aber es macht die Planung und Streckenführung deutlich entspannter. Es hat mich auch auf dieser Reise – bis auf das Stadtzentrum von Kiruna – nie in die „Irre“ geführt, sondern problemlos und leicht bedienbar überall hin gelotst. Nützliche Funktionen, wie die Entfernungsanzeige zur nächsten Tankstelle oder bis zum nächsten Blitzer mit rechtzeitiger akustischer Warnung oder die Anzeige der Restfahrzeit und verbleibende km bis zum eingegebenen Ziel konnte ich stets gut gebrauchen. Kurzum, für mich war es eine sinnvolle und nützliche Anschaffung. Es ist ein Gerät, das ich über die Jahre schätzen gelernt habe und nicht mehr missen möchte.
Neben dem Navi habe ich mir einen Satz Straßenkarten von Norwegen und Schweden gekauft. Diese haben sich besonders zur Übersicht und Planung der Tagesrouten, Eintragung von Besonderheiten sowie zur Markierung der zurückgelegten Fahrtstrecke bewährt.