29,99 €
Magisterarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Romanistik - Italianistik, Note: 2,7, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Romanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Was ist Kommunikation? Ein Erläuterungsversuch Massenmedien und Massenkommunikation scheinen auf den ersten Blick verständliche Begriffe zu sein. In den alltagssprachlichen Konzepte evozieren sie Wörter wie „Presse, Fernsehen, Radio, Druckmedien“ usw. ein. Das genaue Formulieren aber dürfte etwas schwieriger ausfallen. Die Forscher, die sich mit dem Thema beschäftigen, stoßen auf nicht wenige Schwierigkeiten. Ziel dieser Arbeit ist, einen Teil des linguistischen Aspekts der Massenkommunikation zu untersuchen und deshalb ist es wichtig, sich mit einigen Grundbegriffen der Kommunikationswissenschaft zu befassen, denn in dieser Untersuchung wird einen Zusammenhang zwischen Sprachwissenschaft und Medien erstellt. In der Kommunikationswissenschaft herrschen kontroverse Meinungen darüber, was genau unter dem Begriff „Massenkommunikation“ verstanden werden sollte. Eines ist klar, es handelt sich um eine Art Kommunikation, also um den Austausch von Informationen. In diesem Sinne sind auch in der Massenkommunikation die drei Hauptelemente vorhanden – der Sender (Kommunikator), der Empfänger (Rezipient) und die Aussage. Eine genaue Definition des Begriffs „Kommunikation“ ist aber, wie es oft in der Wissenschaft vorkommt, nicht möglich. Je nach Einstellung und Voraussetzung kann die Kommunikation Objekt unterschiedlicher Wissenschaften sein. Das lateinische Wort communicare bedeutet u.a.: 1)a) gemeinsam machen, vereinigen; b) mitteilen, teilnehmen lassen, (empfangend) 2)gemeinsam haben oder teilen, (mündlich oder schriftlich) mitteilen, besprechen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2008
Page 1
Mittel der sprachlichen Beeinflussung in den italienischen
Page 4
I.Problemfall (Massen)Kommunikation
Massenmedien und Massenkommunikation scheinen auf den ersten Blick verständliche Begriffe zu sein. In den alltagssprachlichen Konzepte evozieren sie Wörter wie „Presse, Fernsehen, Radio, Druckmedien“ usw. ein. Das genaue Formulieren aber dürfte etwas schwieriger ausfallen. Die Forscher, die sich mit dem Thema beschäftigen, stoßen auf nicht wenige Schwierigkeiten. Ziel dieser Arbeit ist, einen Teil des linguistischen Aspekts der Massenkommunikation zu untersuchen und deshalb ist es wichtig, sich mit einigen Grundbegriffen der Kommunikationswissenschaft zu befassen, denn in dieser Untersuchung wird einen Zusammenhang zwischen Sprachwissenschaft und Medien erstellt. In der Kommunikationswissenschaft herrschen kontroverse Meinungen darüber, was genau unter dem Begriff „Massenkommunikation“ verstanden werden sollte. Eines ist klar, es handelt sich um eine Art Kommunikation, also um den Austausch von Informationen. In diesem Sinne sind auch in der Massenkommunikation die drei Hauptelemente vorhanden - der Sender (Kommunikator), der Empfänger (Rezipient) und die Aussage. Eine genaue Definition des Begriffs „Kommunikation“ ist aber, wie es oft in der Wissenschaft vorkommt, nicht möglich. Je nach Einstellung und Voraussetzung kann die Kommunikation Objekt unterschiedlicher Wissenschaften sein. Das lateinische Wortcommunicarebedeutet u.a.:
1) a) gemeinsam machen, vereinigen; b) mitteilen, teilnehmen lassen, (empfangend) 2) gemeinsam haben oder teilen, (mündlich oder schriftlich) mitteilen, besprechen.1
Daraus könnte man schließen, dass die Kommunikation in sich sowohl das Senden/Kommunizieren, als auch das Empfangen/Aufnahme und die Informationen/Daten beinhaltet. Diese Formulierung sagt aber explizit nichts über die Anzahl an Sendern, Empfängern, gesandte Informationen, Art des Austausches usw. aus. Es existieren auch keine einheitlichen Nennungen zur Bezeichnung des Informations-Sendenden und des Informations-Empfangenden.
1Werner, H.(Hg.),Latein, Lexikon der Lateinischen Sprache,Nebel Verlag, Erlangen, o.J., S.83
Page 5
Man spricht allgemein von Hörer/Sprecher, von Kommunikator/Rezipient, von Sender/Empfänger. Im Laufe der Zeit entstehen durch die Entwicklung der Technologie sogar Zweifel, ob an der Kommunikation nur Menschen teilnehmen können, oder allgemein Lebewesen, und ob Maschinen, wie z.B. Computer, kommunikationsfähig sind. Wichtig dabei ist zu erwähnen, dass der Austausch von Einheiten oder Informationen in beide Richtungen funktionieren kann, d.h. dass keine von beiden Seiten während des Prozesses passiv bleibt. Kommunikation ist daher eine Interaktion.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Art und Weise des Kommunizierens. Spontan würde man es mit der Sprache als Sprachfähigkeit verbinden. Kommunizieren ist aber nicht gleich Sprechen. Kommunikation kann auch mittels nonverbaler Zeichen verwirklicht werden, wie z.B. mit Gestik, Mimik, Schrift und Bild. Die Teilnehmer des kommunikativen Prozesses können sich sowohl in unmittelbarer (physischer) Nähe befinden, als auch sehr weit voneinander entfernt sein. Es wird klar, dass Kommunikation nicht immer direkt, alsoface-to-facesein muss. Sie kann auch mit Hilfe eines Mediumsvermitteltwerden. Solche Medien können allgemein phonisch, graphisch und/oder visuell sein - Ton (Telefongespräch, Tonbandaufnahme, Hörfunk, usw.)geschriebener Text (Brief, Buch, Zeitung, Aufruf, Slogan, usw.), Bild ( aufgenommenes Photo, Poster, Film, usw.), oder Kombinationen aus ihnen, wie z.B. das Internet. Man spricht in diesem Zusammenhang von einer graduellen Einstufung der Medien nach ihrer Entfernung von den Kommunizierenden. Dieface-to-faceInteraktion, also das Gespräch, stellt die primäre Stufe dar, bei der keiner der Teilnehmer ein technisches Mittel benutzt. Sekundäre Medien sind die, die nur vom Sender/Kommunikator benutzt werden und nicht vom Empfänger/Rezipienten, z.B. Printmedien und Schreibmittel. Tertiäre Medien sind Hilfsmittel, die von beiden Seiten benutzt werden - das Fernsehen, das Radio. Im Fall von quartären Medien werden außer eines der oben aufgezählten Medien noch ein Computer und eine Onlineverbindung erforderlich.2Letztere gelten auch als „neue Medien“ und gehören, zusammen mit Printmedien, Fernsehen und Hörfunk, zur Kategorie der Massenmedien. Eine andere
2Burger,H.,Mediensprache, Eine Einführung in Sprache und Kommunikationsformen der Massenmedien,Walter de Gruyter Verlag, Berlin³, 2005, S. 2
Page 6
Schematisierung der verschiedenen Medien erfolgt nach „mediale Gestaltung“3. Es wird ein Stufenmodell erschaffen, bei dem jede Stufe die Voraussetzung für die nächst höhere Stufe ist. Die erste Stufe wird mit dem Begriff „Signifikationsmedium“ bezeichnet und stellt die Art und Weise der Codierung dar; die zweite ist die Stufe des „Präsentationsmediums“, bei der weitere Elemente mit der ersten Stufe verbunden werden, um Kohärenz zu schaffen; die dritte Stufe ist die des „Performanz-/Distributionsmediums“, bei der die Rahmen und die Art der Vorführung festgelegt werden; die letzte, vierte Stufe ist die Stufe des „Organisationsmediums“, die die Institution darstellt, die sich mit der Verbreitung des Performanzmediums beschäftigt.4Um dieses Schema konkreter zu gestalten, werden einige Beispiele für jede Stufe gegeben. So gehören z.B. zu der ersten Stufe die Sprache, die Schrift, der Gesang, Geräusche, die Gestik, die Mimik usw. Bestandteile der zweiten Stufe sind der Text, die Rede, das Lied, das Gemälde, der Film, das Gespräch. Der dritten Stufe gehören die Zeitung, die Zeitschrift, das Buch, die Fernsehsendung, das Telefonat, die CD-ROM usw. Die letzte Stufe wird duch das Kino, die Filmproduktion, den Fernsehsender, das Verlag, das Theater, das Internet usw. repräsentiert.5
In dieser Arbeit werden zur Untersuchung nur Beispiele aus den Medien Presse und Fernsehen behandelt, daher ist die Anmerkung nötig, dass der Begriff „Massenmedien“ im Laufe der Arbeit (wenn nicht explizit anders erläutert) sich auf diesen beiden Medien bezieht.
3Sager, S.F.,Ist Multimedia überhaupt ein Medium?,in: Sprache und neue Medien, Institut für deutsche Sprache, Jahrbuch 1999, Walter de Gruyter Verlag, Berlin, 2000, S. 82
4Sager,Ist Multimedia…,S. 82
5Sager,Ist Multimedia…,S. 83
Page 7
Dieser kurze Überblick über die Hauptkriterien der Kommunikation im Allgemeinen und über die Typologisierung der Medien sollte der weiteren Eingrenzung der Massenmedien dienen. Man könnte verallgemeinernd behaupten, dass Massenmedien technische Mittel für die Verbreitung von Massenkommunikation sind. Daher ist es grundlegend, hier einen Versuch zur Erläuterung des Begriffs „Massenkommunikation“ zu machen. Der erste wichtige Aspekt der
Massenkommunikation ist ihre Öffentlichkeit - sie ist dafür bestimmt, eine möglichst große Anzahl an Rezipienten zu erreichen. Das Wort „Masse“ wird in der Forschung durch den Terminusdisperses Publikum6ersetzt. Darunter wird einen Sammelbegriff vieler, räumlich und zeitlich getrennter Rezipienten verstanden. Diese Rezipienten können völlig unabhängig voneinander sein, deren einzige Gemeinsamkeit ist der Zugriff zu dem konkreten Medium.7Die Massenkommunikation wird von manchen Forscher als Weiterentwicklung der Kommunikation gesehen, denn bei der Massenkommunikation der Mangel der Einzel - oder Kleingruppenadressierung überwunden wird.8Die undefinierbare Dimension des Rezipienten in der Massenkommunikation ist proportional zur Größe des Kommunikators. Es ist genauso schwierig festzustellen, wer als Sender der Information gilt. Der Autor eines Zeitungsartikels z.B. ist Vertreter der gesamten Redaktion. Die Redaktion ihrerseits verkörpert meistens die Überzeugung derer, die die Zeitung finanzieren oder unterstützen. Beim Radio und Fernsehen wird die audio- oder audiovisuelle Erscheinung des Sprechers meistens mit dem Kommunikator verbunden, auch wenn der Sprecher technisch gesehen nur der Vermittler der Information ist. Dies gilt in vergleichbarem Maße auch im Fall des „Moderators“.9Es wird klar, dass man in der Massenkommunikation nicht von einem Individuum als Kommunikator sprechen kann. In der Forschung wird „Massenkommunikation“ folgendermaßen dargestellt:
Im Massenkommunikationsprozeß werden
6Burger, H.,Mediensprache…,S. 5
7Vgl. Burger, H.,Mediensprache,S. 5
8Günther, H.,Sprechen hören-Schrift lesen-Medien erleben,in: Sprache und neue Medien, Institut für deutsche Sprache, Jahrbuch 1999, Walter de Gruyter Verlag, Berlin, 2000, S. 91
9Vgl. Burger, H.,Mediensprache…,S. 5
Page 8
1. Inhalte, die im überwiegendem Maße für den kurzfristigen Verbrauch bestimmt sind (…),
2. in formalen Organisationen mittels hochentwickelter Technologien hergestellt und
3. mit Hilfe verschiedener Techniken (Medien)
4. zumindest potenziell gleichzeitig einer Vielzahl von Menschen (disperses Publikum), die für den Kommunikator anonym sind, 5. öffentlich, d.h. ohne Zugangsbegrenzung,
6. in einseitiger (Kommunikator und Rezipient können die Positionen nicht
7. indirekter Weise (ohne direkte Rückkoppelung)
8. mit einer gewissen Periodizität der Erzeugung 9. kontinuierlich angeboten.10