Moby-Dick - Herman Melville - E-Book

Moby-Dick E-Book

Herman Melville.

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Beschreibung

klassischer Abenteuerroman mit philosophischem Hintergrund. Im weitesten Sinne ein psychologische Auseinandersetzung mit einer Person, die bedingt durch ein traumatisches Erlebnis mit "dem" Wal in eine selbstzerstörerische Jagd getrieben wird und dabei ohne Rücksicht auf seine Kameraden bis zum bitteren Ende sener Manie folgt.

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Abbildung 1: Der Übersetzer

Als ich während meiner umfangreichen Recherchen zu dieser Übersetzung des Klassikers “Moby-Dick, oder Der Wal” von Herman Melville im Dezember 2019 zufällig auf die Internetsite “Power Moby-Dick, the Online Annotation” von Margaret Guroff stieß, welche sie bereits im Jahre 2008 veröffentlicht hatte, war das für mich wie eine verborgene Tür in ein neues Land der amerikanischen Sprache. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich mit einer Übertragung des Textes aus einer Penguin-Taschenbuchausgabe von 1967 abgequält, welches zwar nach der Originalausgabe von 1851 gedruckt war, aber doch recht schwierig zu handhaben war. Mrs. Guroff, die in zwischen Mrs. Guroff Barnett heißt und mit dem hervorragenden Jazzmusiker und Komponisten Charlie Barnett verheiratet ist, - übrigens auch mein Jahrgang 1951, und laut Meg - wie ich meine Brieffreundin aus den USA inzwischen nennen darf - “still performing”, wie ich den mir inzwischen zugänglich gemachten CDs entnehmen kann, hat in diesem Werk nicht nur den Originaltext von Melville verarbeitet, sondern auch in unzähligen “sidenotes” sämtliche Begriffe aus der amerikanischen Sprache erläutert, die nicht mehr im Umgangsamerikanisch der heutigen Zeit verwendet werden, weiterhin alle Bezüge des Autors auf historische und religiöse Ereignisse und Persönlichkeiten sowie die meisten seemännischen Begriffe erläutert und durch Links auf erklärende Internetsites wie Wikipedia ergänzt hat. Was einige Begriffe aus dem Segeln angeht, habe ich es mir, selber Segler, nicht nehmen lassen, auch ein paar Bemerkungen hinzuzufügen.

Eine solche Steilvorlage durfte ich mir nicht entgehen lassen und bin im Februar 2020 in E-Mail Kontakt mit dieser Dame getreten, wobei ich um die Erlaubnis der Verarbeitung ihres Werks - also die sidenotes, der Originaltext ist ja in der public domain, also frei zugänglich - gebeten habe, welche mir mit einer netten Bemerkung bezüglich irgendwelcher Einkünfte in der Zukunft auch freundlichst erteilt wurde. Sie schrieb damals sinngemäß: Falls ich irgendwann einmal Geld mit der Veröffentlichung des Werkes verdienen würde, wäre das eine Brücke, die wir auch gemeinsam überqueren könnten, da schließlich auch ihre Arbeit ihren Lohn verdiene. Das sind eben Yankees, Nordstaatler, - geschäftstüchtige Unternehmer halt, wie ich mit einem Schmunzeln für mich festgestellt habe. Genau wie Herman Melville selbst, der Autor des vorliegenden Buches, was besonders im Kapitel “Cetologie” festgestellt werden kann, wo kaum ein Wal beschrieben wird, für den nicht auch die Menge an Öl, die aus ihm gewonnen werden kann, angegeben ist.

Noch ein paar Worte zu mir selbst. Ich bin, wie schon oben erwähnt ein Kind der Fünfzigerjahre und war im Summer of Love 1967 sechzehn Jahre alt, was eigentlich alles sagen sollte. Ich habe nichts ausgelassen, bin in verschiedenen Berufen, angefangen vom Werkstoffprüfer, Maurer, REFA-Techniker und schlussendlich die letzten zwanzig Jahre als Technischer Redakteur durch ein abenteuerliches Arbeitsleben gegangen, um dann, nach dem viel zu frühen Ableben meiner Frau und Gefährtin 2014, als ich auch der Arbeitswelt den Abschied gab, endlich zur Auffüllung der großen Leere in meinem Geist nach Susannes Tod zu dieser erfüllenden Tätigkeit des Übersetzens und der Beschäftigung mit starken Texten zu finden.

Dieter Kurz, im März 2021

“Der krumme Baum lebt sein Leben, der gerade Baum wird ein Brett.”

Chinesisches Sprichwort

“All men live enveloped in whale-lines.”

Herman Melville

MOBY-DICK

oder,

Der Wal

von Herman Melville

mit einer

Einleitung

von

Charles Child Walcutt

Aus dem Amerikanischen Englisch von Dieter Kurz

IMPRESSUM

© 2019 Dieter Kurz

Umschlag, Illustration: Dieter Kurz unter Verwendung des Bildes “Peche du Cachalot” von Ambroise Louis Garneray

Lektorat, Korrektorat: Dieter Kurz und tredition GmbH

Übersetzung: Dieter Kurz

Weitere Mitwirkende: Margaret Guroff Barnett, durch die Zurverfügungstellung ihrer Inhalte aus der Website “Power Moby-Dick, the Online Annotation”

Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN

 

Paperback

ISBN Paperback

Hardcover

ISBN Hardcover 978-3-347-27315-3

e-Book

ISBN e-Book 978-3-347-27316-0

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Grundlage für diese Übersetzung ist der Text des Moby-Dick von Herman Melville, welcher öffentlich zugänglich in der public domain ist. Ich habe aus dem “Power Moby-Dick, The Online Annotation” von Mrs. Margaret Guroff Barnett mit ihrer Erlaubnis gearbeitet. Die Einleitung von Charles Child Walcutt und den kurzen Lebenslauf von Herman Melville habe ich aus einem Penguin Taschenbuch entnommen, das mir zu Beginn meiner Übersetzung und vor der Verwendung der Online Annotation als Übersetzungsgrundlage gedient hat. Dies sind Texte, die nicht von Mrs. Guroff Barnett bearbeitet wurden.

Alle durch ein (M) gekennzeichneten Fußnoten unterliegen dem Copyright von Margaret Guroff Barnett, deren Erlaubnis der Verarbeitung mir schriftlich erteilt wurde. Die von ihr verfassten Texte (Sidenotes in der Online Annotation) sind in den Fußnoten mit (M) gekennzeichnet. Nicht alle von Mrs. Guroff Barnett in der Online Annotation gemachten Sidenotes sind von mir genutzt worden. Bei einigen hat sich die Erwähnung allein durch die Übersetzung gelöst. Die von Melville benutzte Sprache gab im Amerikanischen Englisch von Heute einen erhöhten Klärungsbedarf, der aufgrund der seltenen oder gar nicht mehr vorkommenden Verwendung dieser Wörter in Sidenotes von Mrs. Guroff Barnett erläutert wurden. Durch die Übersetzung hat sich eine solche Erklärung dann aber häufig als nicht mehr notwendig erwiesen. Ebenso wie Mrs. Guroff Barnett habe ich die eigenwillige Schreibweise mancher Eigennamen durch Melville übernommen, die dann zumeist in einer Sidenote/Fußnote Erklärung findet.

Mrs. Guroff Barnett verwendet in ihren Sidenotes ihrer “Power Moby-Dick, The Online Annotation” Links auf Artikel von Wikipedia. Diese sind in Auszügen von mir kopiert und zur zusätzlichen Erläuterung eingefügt worden. Diese Texte sind ebenfalls frei zugänglich und ebenfalls in der public domain. Die von mir benutzten Texte aus Wikipedia sind mit (W) gekennzeichnet worden.

Eine weitere Grundlage für Texte in den Fußnoten ist die Studienausgabe des Moby-Dick von The Northwestern-Newberry Edition. Solche von mir benutzten und übersetzten Zitate sind gesondert ausgewiesen und mit Herkunft, Kapitel und Seitenzahl genannt.

Bilder, die von mir in dieser Übersetzung zur Verdeutlichung und Erläuterung in den Text eingebunden sind, haben einen entsprechenden Hinweis auf das Copyright. Wenn es gemeinfreie Bilder sind, so ist das in Klammern hinter dem Text vermerkt (Gemeinfrei) zusätzlich habe ich auch die Quelle (W) für Wikipedia oder eine andere vermerkt.

Hinweise wie Gewichts-, Entfernungs-, Volumen- oder Temperaturangaben sind von mir mittels einer Umrechnungstabelle in die gültigen europäischen SI-Einheiten modifiziert worden und sind dann mit dem Vermerk (D. Ü.), das ist “Der Übersetzer”, versehen worden. Ebenso bin ich vorgegangen, wenn Erläuterungen von mir für sinnvoll erachtet wurden, die sich mit der Klärung seemännischer Begriffe beschäftigen und die nicht von Mrs. Guroff Barnett erwähnt wurden.

INHALT

Abbildungsverzeichnis

Einleitung

Wortherkunft

Auszüge

I Es zieht herauf

II Die Reisetasche

III Der Gasthof “Zum Speier“

IV Die Tagesdecke

V Frühstück

VI Auf der Straße

VII Das Gotteshaus

VIII Die Kanzel

IX Die Predigt

X Ein Busenfreund

XI Das Nachthemd

XII Lebensgeschichtliches

XIII Der Schubkarren

XIV Nantucket

XV Sämige Muschelsuppe

XVI Das Schiff

XVII Der Ramadan

XVIII Sein Zeichen

XIX Der Prophet

XX Alles in Bewegung

XXI Man geht an Bord

XXII Frohe Weihnachten

XXIII Die Leeküste

XXIV Der Rechtsbeistand

XXV Nachschrift

XXVI Ritter und Knappen (1)

XXVII Ritter und Knappen (2)

XXVIII Ahab

XXIX Auftritt Ahab; an Stubb gewandt

XXX Die Pfeife

XXXI Königin Mab

XXXII Cetologie

XXXIII Der Speckschneider

XXXIV Der Kajüttisch

XXXV Der Masttopp

XXXVI Das Achterdeck

XXXVII Sonnenuntergang

XXXVIII Abenddämmerung

XXXIX Erste Nachtwache

XL Mitternacht, das Vorschiff

XLI Moby-Dick

XLII Das Weißsein des Wales

XLIII Hör’ mal!

XLIV Die Seekarte

XLV Die beeidete Aussage

XLVI Vermutungen

XLVII Der Mattenmacher

XLVIII Das erste Aussetzen der Boote

XLIX Die Hyäne

L Ahabs Boot und die Mannschaft; Fedallah

LI Die Geisterfontäne

LII Die Albatros

LIII Das “Gam”

LIV Die Geschichte der Town-Ho

LV Über die grässliche Abbildung von Walen

LVI Über die weniger abwegigen Abbildungen von Walen und die wahrhaftigen Bilder von Szenen aus dem Walfang

LVII Von Walen in der Darstellung; auf Zähnen; auf Holz; aus Eisenblech; aus Stein; in den Bergen; in den Sternen

LVIII Plankton

LIX Tintenfisch

LX Die Leine

LXI Stubb tötet einen Wal

LXII Der Wurfspieß

LXIII Die gegabelte Stange

LXIV Stubbs Nachtmahl

LXV Der Wal als Mahlzeit

LXVI Das Hai-Massaker

LXVII Zerlegen

LXVIII Die Bettdecke

LXIX Das Begräbnis

LXX Die Sphinx

LXXI Die Geschichte der Jerobeam

LXXII Das Affenreep

LXXIII Stubb und Flask töten einen Glattwal; dann unterhalten sie sich darüber

LXXIV Der Kopf des Pottwals - Vergleichende Ansicht

LXXV Der Kopf des Glattwals - Vergleichende Ansicht

LXXVI Der Rammbock

LXXVII Das Große Heidelberger Fass

LXXVIII Zisterne und Kübel

LXXIX Die Prairie

LXXX Die Nuss

LXXXI Die Pequod trifft die Jungfrau

LXXXII Die Ehre und der Ruhm des Walfangs

LXXXIII Historische Betrachtung des Jonas

LXXXIV Überschlagen

LXXXV Der Springbrunnen

LXXXVI Der Schwanz

LXXXVII Die große Armada

LXXXVIII Schulen und Schulmeister

LXXXIX Fester Fisch und loser Fisch

XC Köpfe oder Schwänze

XCI Die Pequod trifft die Rosenknospe

XCII Ambra

XCIII Der Schiffbrüchige

XCIV Ein Händedruck

XCV Das Priestergewand

XCVI Das Auskochwerk

XCVII Die Lampe

XCVIII Verstauen und Aufräumen

XCIX Die Dublone

C Bein und Arm; die Pequod aus Nantucket trifft die Enderby aus London

CI Die Karaffe

CII Eine Laube auf den Arsakiden

CIII Die Maße des Walskeletts

CIV Der versteinerte Wal

CV Reduziert sich die Größe des Wals? - Wird er zugrunde gehen?

CVI Ahabs Bein

CVII Der Zimmermann

CVIII Ahab und der Zimmermann

CIX Ahab und Starbuck in der Kajüte

CX Queequeg in seinem Sarg

CXI Der Pazifik

CXII Der Schmied

CXIII Die Esse

CXIV Der Vergolder

CXV Die Pequod trifft die Bachelor

CXVI Der sterbende Wal

CXVII Die Walwache

CXVIII Der Quadrant

CXIX Die Kerzen

CXX Das Deck gegen Ende der ersten Wache

CXXI Mitternacht - das Schanzkleid des Vorschiffs

CXXII Mitternacht oben - Donnern und Blitzen

CXXIII Die Muskete

CXXIV Die Nadel

CXXV Das Log und die Leine

CXXVI Die Rettungsboje

CXXVII Das Deck

CXXVIII Die Pequod trifft die Rachel

CXXIX Die Kajüte

CXXX Der Hut

CXXXI Die Pequod trifft die Delight

CXXXII Die Symphonie

CXXXIII Die Jagd - Erster Tag

CXXXIV Die Jagd - Zweiter Tag

CXXXV Die Jagd - Dritter Tag

Nachwort

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1: Der Übersetzer

Abbildung 2: Wale

Abbildung 3: Herman Melville

Abbildung 4: Coenties Slip

Abbildung 5: Corlears Hook

Abbildung 6: Whitehall

Abbildung 7: Peter Stuyvesant

Abbildung 8: Patagonien

Abbildung 9: Nantucket

Abbildung 10: Unterschiede bei Bögen von runden und gebrochenen Schriftarten

Abbildung 11: Weltkarte nach Herodot

Abbildung 12: die Insel Java, rot

Abbildung 13: Scrimshaw

Abbildung 14: Robley und eine Auswahl von Mokomokai

Abbildung 15: Wapping von James McNeill Whistler

Abbildung 16: Schneemassen in New Bedford

Abbildung 17: Höhle von Elephanta

Abbildung 18: Lotsenstoff-Jacke, Pilot jacket, P.-jacket

Abbildung 19: Strick-, oder Jakobsleiter

Abbildung 20: Rollwerkkartusche

Abbildung 21: Mittelmeer, geplante Reise des Jonas (rot)

Abbildung 22: Lage von Sag Harbor, Staat New York

Abbildung 23: Annonce für ein Paketschiff

Abbildung 24: amerikanischer Toppsegelschoner Pride of Baltimore

Abbildung 25: der Leuchtturm von Eddystone

Abbildung 26: Seekarte der Beringstraße

Abbildung 27: der Stern von Indien

Abbildung 28: Auskochtöpfe

Abbildung 29: Quersaling am Toppmast

Abbildung 30: Lugger

Abbildung 31: Dschunke

Abbildung 32: Galiot als gaffelgetakelte Ketsch

Abbildung 33: Dreikönigsschrein im Dom zu Köln

Abbildung 34: Kathedrale von Canterbury

Abbildung 35: Belegnägel

Abbildung 36: Wigwam der Ojibwe

Abbildung 37: Deutsche Quäker in Friedensthal

Abbildung 38: Marlspieker

Abbildung 39: Karte Kattegat 1852

Abbildung 40: Spleiße

Abbildung 41: Vorschiff

Abbildung 42: Touristen mit Handspaken am Ankerspill

Abbildung 43: Cellinis Perseus mit dem Haupt der Medusa

Abbildung 44: Narwal in Brehms Tierleben

Abbildung 45: Pottwal

Abbildung 46: Ein atlantischer Nordkaper (Eubalaena glacialis) mit Kalb

Abbildung 47: Maul eines Bartenwals

Abbildung 48: Finnwale

Abbildung 49: Sonnenuhr

Abbildung 50: Buckelwal

Abbildung 51: Blauwal, (Balaenoptera musculus)

Abbildung 52: Schwertwale (Orcinus orca)

Abbildung 53: Grind- oder Pilotwal

Abbildung 54: Narwal (Monodon monoceros)

Abbildung 55: kleiner Schwertwal

Abbildung 56: Schweinswal

Abbildung 57: Glattdelfine

Abbildung 58: Walfänger am Masttopp

Abbildung 59: Simeon Stylites

Abbildung 60: Koloss von Rhodos

Abbildung 61: John Wyclif

Abbildung 62: die “Moby-Dick Münze”

Abbildung 63: der “Mahlstrom”

Abbildung 64: Leidener Flasche

Abbildung 65: Die Eiserne Krone der Langobarden

Abbildung 66: Brassbaum

Abbildung 67: Charles Fenno Hoffman

Abbildung 68: Schiffsglocke zum Anschlagen der Glasen

Abbildung 69: Bugspriet

Abbildung 70: Nordwestpassage

Abbildung 71: Karyatiden

Abbildung 72: “Die Ballade vom alten Seemann” Illustration von Gustave Doré

Abbildung 73: Südansicht des Tower of London

Abbildung 74: eine Karte des Weißen Meeres von 1702

Abbildung 75: Ausschnitt einer Karte von Korea

Abbildung 76: Lage der Timorsee (blau)

Abbildung 77: geografische Lage von Ombay (rot)

Abbildung 78: Owen Chase

Abbildung 79: Blöcke

Abbildung 80: Dolle

Abbildung 81: Palstek

Abbildung 82: die Crozet-Inseln

Abbildung 83: Samuel Johnson

Abbildung 84: Noah Webster

Abbildung 85: Bowiemesser

Abbildung 86: Schnitt durch ein Linienschiff, Poopdeck (rot)

Abbildung 87: Matsya

Abbildung 88: Hogarths ‘Der hinabsteigende Perseus’

Abbildung 89: Beale: Bild dreier Wale,

Abbildung 90: Beales Bild auf dem Frontispiz

Abbildung 91: Ambroise Louis Garneray: Peche du Cachalot

Abbildung 92: Ambroise Louis Garneray: Walfischerei in der Südsee

Abbildung 93: Jean Baptiste Henri Durand-Brager; Walfänger vor Anker

Abbildung 94: Jean Baptiste Henri Durand-Brager: Französischer Walfänger beim Fischen

Abbildung 95: geografische Lage von Java

Abbildung 96: Augspleiß

Abbildung 97: Flensmesser, Walspaten

Abbildung 98: Schiffsdecks, Orlopdeck, rot eingefärbt

Abbildung 99: Vergleichsdiagramm

Abbildung 100: Schnitt durch den Kopf eines Pottwals

Abbildung 101: Königin Anne

Abbildung 102: Orgel in der St.-Bavo-Kirche in Haarlem

Abbildung 103: Bremsklotz (Quoin)

Abbildung 104: Wechseleimer

Abbildung 105: zeitgenössische Darstellung des Felssturzes 1850

Abbildung 106; Marmorsitzstatue des Zeus

Abbildung 107: Shakespeare und Melanchthon

Abbildung 108: der Herkules von Farnese

Abbildung 109: Michelangelo, Die Erschaffung der Sonne, des Mondes und der Pflanzen

Abbildung 110: Prau

Abbildung 111: Karte mit der Javasee

Abbildung 112: Eugène Francois Vidocq

Abbildung 113: Daniel Boone

Abbildung 114: Klampe

Abbildung 115: Pompeiussäule

Abbildung 116: Diebsfänger

Abbildung 117: Glasballon

Abbildung 118: die Bastille

Abbildung 119: Quadrant

Abbildung 120: Herculaneum

Abbildung 121: Log und Leine

Abbildung 122: Türkischer Bund

Abbildung 123: Franklins Glasharmonika

Abbildung 124: Polarstern finden

Abbildung 125: Nautilus

Abbildung 126: Natural Bridge, Virginia

Abbildung 127: Strebewerk

Abbildung 2: Wale

1. Grönlandwal, 2. Orca (Schwertwal), 3. Nordkaper (Glattwal),

4. Pottwal, 5. Narwal, 6. Blauwal, 7. Furchenwal, 8. Belugawal (Weißer Wal).

Alle Wale sind im gleichen Maßstab gezeichnet. (Gemeinfrei) (W)

In dieser Geschichte ist natürlich nicht von einem Belugawal die Rede, sondern von einem Albino-Pottwal.

Abbildung 3: Herman Melville (Gemeinfrei) (W)

Herman Melville

wurde 1819 in New York City geboren. Als sein Vater starb, war er gezwungen, die Schule zu verlassen und sich Arbeit zu suchen. Nach dem Durchlaufen einiger minderer klerikaler Beschäftigungen schiffte sich der Achtzehnjährige zur See ein, zuerst eine kürzere Frachtfahrt, dann, als Einundzwanzigjähriger, auf eine dreijährige Walfangreise in die Südsee. Aus den auf seinen Reisen gewonnenen Erfahrungen erwuchs das Material seiner frühen Bücher, Typee (1846) und Omoo (1847), als auch das für solche Meisterstücke wie Moby Dick (1851), Pierre (1852), The Piazza Tales (1856) und Billy Budd, Sailor (posthum 1924).

Trotzdem seine ersten beiden Bücher - populäre, romantische Abenteuergeschichten - sich gut verkauften, verfehlten seine ernsthafteren Werke den Publikumsgeschmack, möglicherweise deshalb, weil sie die gängige transzendentalistische Salonphilosophie und die von ihr unterstützte „Autarkie“ angriffen. (So wie er es 1857 in seiner wilden Komödie The Confidence Man klarmachte, hielt Melville gar nichts von der Emersonianischen Philosophie) Er verbrachte seine späteren Jahre als Zollinspektor auf den New Yorker Docks und schrieb nur noch die Battle Pieces (1866) umfassenden Gedichte. Er starb 1891 und hinterließ Billy Budd, Sailor unveröffentlicht.

Copyright dieses Textes © 1967 by Bantam Books

EINLEITUNG

Das, was der uns durch Coleridge überlieferte Seemann über seine unglückselige Reise sagt -

Wir war’n die Ersten, die je

In diese ruh’ge See geborsten sind.

hätte auch sehr gut über Melvilles Moby-Dick gesagt werden können. Seine ersten Leser waren schockiert und aufgeschreckt durch die fremde Welt, die ihnen hier enthüllt wurde. Das Buch wurde von den meisten englischen und amerikanischen Kritikern mit Respekt begrüßt, aber auch mit Ungeduld und Fassungslosigkeit. Mehr als die Hälfte aller führenden Fachzeitschriften haben das Werk ignoriert. Die Reaktionen der Übrigen rangierten von glühendem Lob für seinen lebhaften und energischen Stil, bis hin zu strengen Tadeln für seinen Schwulst und die unromanhafte Form. Einigkeit herrschte bei allen Kritikern darüber, dass es eine wilde Mischung aus Philosophie, Blasphemie, Fantasie, Geist, Überschwang und Abenteuer wäre.

Zunächst schien es so, dass Melville sein Buch wie ein Seeabenteuer angelegt hatte, in der Tradition von Mardi und White Jacket. Am 27. Juni 1850 bereits bot er das teilweise schon komplette Manuskript einem englischen Verleger an, als “eine Fantasieerzählung über Abenteuer, begründet auf bestimmten, wilden Legenden aus der südlichen Pottwalfischerei, und illustriert durch des Autors eigene persönliche Erfahrung aus zwei und mehr Jahren als Harpunier.“ Die Veränderung in seiner Konzeption des Romans scheint aus dem Juli des gleichen Jahres zu rühren, als er Nathaniel Hawthornes Mosses from an Old Manse las. So trafen sich also Melville und Hawthorne im August und fanden sich beide in tiefster Seelenverwandtschaft über tiefgründigen Problemen, die sie aus freiem Willen und absolut unvergleichlich teilten. Später verbrachte Melville noch einige weitere Tage mit Hawthorne auf Lenox, und sie beschäftigten sich mit weiterführendem, herzlichem Austauschen von Gedanken. Melville fand in Hawthorne einen Mann, der seine zutiefst versteckten Andeutungen begriff, ja, der selbst darüber geschrieben hatte, obwohl, in einer Art, die so zurückhaltend und vage war, dass niemand, außer vielleicht nur Melville selbst, ihre Tragweite ermessen konnte. Er erzählte Hawthorne Dinge, die er sich keinem anderen Menschen anzuvertrauen gewagt hätte: “Der Grund dafür, dass die Masse der Menschen Gott fürchtet, und ihn im Grunde nicht mag, liegt darin, dass sie lieber Seinem Herzen misstrauen, und Ihn, ganz Hirn, leiden mögen, wie eine Uhr."

Beeinflusst durch Hawthorne erschuf Melville ein neues und anderes Buch als das, was er begonnen hatte zu schreiben. Mit einem Jahr Verspätung, im Oktober 1851 herausgegeben, war Moby-Dick Hawthorne mit den Worten: “Zum Zeichen meiner Wertschätzung seines Genies“ gewidmet. Hawthornes briefliche Antwort zurück an Melville, Moby-Dick betreffend, ist leider verloren gegangen. Melville erhielt ihn um den 15. November 1851 herum, und erwiderte: "In mir herrscht in diesem Moment ein Gefühl der unsäglichen Sicherheit, da Sie mein Buch verstanden haben. Ich habe ein gottloses Buch geschrieben, und fühle mich doch unbefleckt wie ein Lamm.“ Er fuhr fort, Hawthorne gegenüber sein Erstaunen auszusprechen, der seine tiefsten Gedanken so exakt erspürte und so vollends erfühlte, was Melville die ganze Zeit über gefürchtet hatte, ihm mitzuteilen.

Nicht nur wurde Moby-Dick verändert, er wurde auch erheblich erweitert. Was Melville im Juni 1850, als die Hälfte beschrieb, war nur mehr ein schmales Viertel des gesamten Werkes. So wie Melvilles Symbole Wichtigkeiten und weitere Bedeutung schufen, wuchs das Buch in Umfang und Vielschichtigkeit. Was mit Calvinismus begann, reichte bald in den Zoroastrismus1 hinein; was als ein Symbol der Natur begann, wurde erst ein Symbol für Gott, und dann für die Menschheit.

Stilistisch war Melville von Sir Thomas Browne beeinflusst, einem aus dem siebzehnten Jahrhundert stammenden Schriftsteller, dessen Prosa viele amerikanische Autoren des neunzehnten Jahrhunderts beeinflusst hatte. Melville machte sowohl stilistisch als ebenfalls auch bei den Figuren starke Anlehnungen an Shakespeare. Pip scheint beispielsweise nach dem Narren im König Lear modelliert zu sein. Ahab im Kapitel CXIX dem Feuer trotzend, erinnert an Lear im Sturm auf der Heide, wo er die Götter, ob ihrer absoluten Ungerechtigkeit herausfordert. Im großartigen Kapitel XXXVI, wo Ahab der Mannschaft ihre Bestimmung erklärt, tut er das in einem achtbaren Shakespearschem Blankvers, welchen Melville als Prosa niederlegt,

Nehmt doch eure Augen fort! Unerträglicher noch als

Des Satans Blick ist mir ein tölpelhaftes Starren!

So, so; abwechselnd werdet ihr rot und blass;

Euch hat wohl meine Hitz’ zum Zornesglüh’n gebracht.

Doch seht mal, Starbuck, das was man in der Hitze sagt,

- die Sach’, die widerruft sich selbst. Es gibt Männer,

Deren warmes Wort schon eine kleine Demütigung bedeutet.

Ich wollt’ euch nicht erbosen. Lasst’s geh’n.

Schaut! Seht drüben dort die wilden, bräunlich gefleckten Wangen -

Lebend’ge, atmende Bilder von der Sonn’ gemalt.

Die ungläubigen Leoparden, die nicht berechnenden

Und niemanden anbetenden Dinge, die doch leben; und die da suchen und

Nie ‘nen Grund angeben für dies glüh’nde Leben, dass sie spüren!

Die Mannschaft, Mann, die Mannschaft! Sind sie nicht

Samt und sonders mit dem Ahab, in dem Geschäft hier mit dem Wal?

Je öfter man diese Passage abermals liest, umso augenfälliger gibt sie die Bewegung der Verse in Shakespeares großen Tragödien wieder, insbesondere im King Lear. Selbst die unerheblichen Unregelmäßigkeiten, die sich in den ersten drei Zeilen oben zeigen, erscheinen charakteristisch für Shakespeare.

In seinem Eifer und dem Jubel über den Schaffensakt schrieb Melville an Duyckinck, "Könnt Ihr mir so um die fünfzig schnell schreibender Jugendliche schicken, mit einem leichten Stil und nicht abgeneigt, ihre Erzeugnisse zu verfeinern?“ Mit einer derartigen Belegschaft ausgerüstet hätte er mit seiner Inspiration Schritt halten können. Ohne eine solche musste er mit ansehen, wie seine Kreatur größer wurde, als er fähig war, sie zu kontrollieren. “Gott behüte mich davor, irgendetwas jemals zu beenden,“ schrieb er, als ihm klar wurde, dass dieser Zustand bei einer solchen Vorstellung unvermeidbar war. "Dies ganze Buch ist ein einziger Trunk - nein, der Trank eines Trankes. Oh, Zeit, Kraft, Bargeld und Geduld!“

Ein zweiter Grund für den größeren Umfang des umgeschriebenen Buches ist der, dass seine Behauptungen nicht so einfach oder auch nur klar genannt werden können. Es muss "abgeleistet“ werden, um Henry James berühmtes Wort zu verwenden, und diese Leistung beinhaltet Umwege und Mehrdeutigkeiten, die den Leser weiter und tiefer in dieses Labyrinth der Wahrheit führen. Gleichzeitig aber war das, was Melville zu sagen wusste, in einigen Aspekten derart blasphemisch, den religiösen Empfindungen seiner Zeitgenossen gegenüber so vollkommen schockierend, dass er sich nicht getraute, damit gerade heraus zu kommen. An der Spitze seiner wuchernden Symbolik erlegte er sich einen Stil des scherzhaften Ausweichens, der doppelten und dreifachen Rede, listiger Andeutungen und unverschämter Ironien auf, die es schwer erscheinen ließen, ihn direkt für seine kühnen Aussagen und Gottlosigkeiten, die sie damit ausdrückten, verantwortlich machen zu wollen. Ihm war, wenn er sich direkt ausdrücken sollte, die Erkenntnis unbehaglich und bedrückte ihn ebenfalls, dass keine künstlerische Unterhaltung mehr ist, als nur ein Bruchteil dessen, was der Künstler tatsächlich zu sagen beabsichtigt.

Sein Buch ist schwierig und vielschichtig, weil Melville die Probleme der Welt und des Lebens nicht zu kindischen Einfachheiten reduziert. Im Moby-Dick arbeitet er mit Angelegenheiten der tiefgreifendsten Geheimnisse. Melville war betroffen, da er sich unfähig sah, alles das auszudrücken, was er meinte, noch mehr aber, all seine tiefsten Gedanken zu offenbaren.

Moby-Dick ist eine Geschichte, die dazu geschaffen wurde, eine Idee zu entwickeln und zu verdeutlichen. Die Reise im Streben nach Moby-Dick ist eine intellektuelle Reise auf der Suche nach einer Wahrheit. Aus diesem Grunde nimmt der Roman auch nicht die traditionelle dramatische Form der Problem-Konflikt, Auswahl (Höhepunkt) - und Lösung an. Ahab ist einem Widersacher gegenübergestellt, den er nicht begreift. Die Handlung des Buches, physisch gesehen, ist die Verfolgung des Weißen Wales; psychisch jedoch ist es die Geschichte der sich entwickelnden Vorstellung Ahabs davon, was sein Widersacher vertritt und was er zu tun plant, sowie darin, wie sich sein Verständnis über den Widersacher weiterentwickelt. Zum Ende der Geschichte hat Ahab diese Erkenntnisse, sieht die Warnungen und die Vorzeichen. Er erkennt die liebevollen Annäherungen von Pip, die edle Beredsamkeit des Starbuck und die Wärme seines Heims durchaus an, die ihn letztendlich aber trotzdem abstoßen, bis hin zu einer sich für ihn als hoffnungslos erkennbar gebenden Konfrontation. Trotzdem muss er dennoch immer weiter voranschreiten. Sein Entschluss, voranzugehen, ist nicht das Resultat einer klar gefällten Entscheidung, sondern entsteht aus ihrem vernichtenden Zwang. “Was ist das, welch namenloses, unergründlich, unirdisch Ding ist das; welch kosender, verborg’ner Herr und Meister, und grausam, erbarmungsloser Regent befiehlt mir da; das, was entgegen allem natürlichen Lieben und Sehnen, mich weiter ziehen lässt, drängen und hintertreiben, die ganze Zeit?“ Ahab fragt und erhält doch keine Antworten. Der Gedanke ist leitend und die Charakterisierung Ahabs wirkt hier etwas befremdlich, da seine intellektuelle Entwicklung uneins mit seinem Rachetrieb ist.

Melville erlaubt uns, aus seinen Vorstellungen von der Natur des Bösen und des Universums diese verschiedenen Möglichkeiten zu bedenken:

1. Das Universum und Gott sind im geistigen Sinne wesentlich zum Wohle aller bestimmt. Das ist die transzendentale Art und Weise, welche Gott, den Menschen und die Natur in friedlicher Perfektion vereint.

2. Das Universum wird von einem allmächtigen und wohlmeinenden Gott gelenkt, der das Böse in Mensch und Natur verbietet. Das stellt den christlichen Dualismus dar, welcher einen enormen Bereich von Dogmen, Interpretationen und Philosophien mit sich bringt.

3. Gut und Böse sind unabhängige, gleichermaßen kraftvolle Prinzipien im Krieg um die Kontrolle des Universums. Das ist zoroastrisch und manichäisch.

4. Das Universum oder Gott sind grundlegend böse.

5. Das Universum ist chaotisch.

6. Das Universum ist geordnet aber gottlos, und daher zutiefst gleichgültig.

Alle, oder fast alle Kritiker sind sich einig in der besonderen Wichtigkeit des Wals als ein Symbol. Der außergewöhnliche Umfang an Vorstellung und Möglichkeit, die dem Wal hier zum Hinweise gereicht werden, geben dem Moby-Dick seine enorme Fülle. Zu Beginn ist der Wal die Natur, eine Quelle für Öl, Fleisch, Walbein und das wertvolle Walrat. Er ist ebenso die größte und stärkste aller Kreaturen, fähig zu den unglaublichsten, plötzlichen und zerstörerischen Kraftakten. Wie Ishmael entdeckt, erscheint es unmöglich, den Wal näher zu beschreiben oder zu bezeichnen, da er seine Gestalt verliert, wenn er nicht im Wasser ist, und es dazu auch noch unmöglich ist, sich ihm auf eine kürzere Distanz zu nähern, ohne sich in der allergrößten Gefahr zu befinden. Unter den Seeleuten wurden bezüglich des Weißen Wals solange Legenden laut, bis er beides wurde, unsterblich und allgegenwärtig.

Dann die Walfänger, sie werden zu Suchenden nach einer ultimativen Wahrheit, die sich immer weiter in die verbotenen Tiefen der entlegensten Ozeane zurückzieht. Sie entdecken “die tödliche, unertragbare Wahrheit, dass alles tiefe, ernste Denken einzig eine kühne Anstrengung der Seele ist, die off’ne Unabhängigkeit ihrer See zu erhalten; während des Himmels und der Erde wild’ste Winde sich verschwören, sie an heimtückisch sklav’scher Küste zu zerschmettern.“ (XXIII). Aus derartigen Motiven, erzeugt durch die Erforschung seines großen Symbols, konstruiert Melville einige der außergewöhnlichsten Aussagen in der amerikanischen Literatur, Sätze, die ihre Greifbarkeit und Lebenskraft, ihre wundervollen poetischen Vorzüge, direkt aus den Kräften erlangen, die er aus seinem Symbol erzeugt. In dem Versuche, dem Moby-Dick so nahe zu gelangen, um ihn tatsächlich zu erkennen, kommen seine Verfolger zur Erfahrung eines äußersten, untrennbar unbegreiflichen Nebeneinanderbestehen von Gut und Böse. “Beurteilt nun selbst, zu welchen Stimmungen aufgeputschter Wut die Gedanken seiner mehr hoffnungslosen Jäger angetrieben wurden, wenn sie inmitten der Splitter zerschmetterter Boote und den versinkenden Gliedmaßen zerrissener Kameraden aus dem weißschäumenden Born der grässlichen Wut des Wales in das heitere, zur reinen Verzweiflung treibende Sonnenlicht hinausschwammen, das auf sie hinunterlächelte, als wäre es für eine Taufe oder für eine Hochzeit gemacht.” (XLI) Von solchen bildlichen Vorstellungen des Grauens und der Verzweiflung bewegt sich Melville zu noch erschreckenderen und geheimnisvolleren Ideen: “Doch haben wir die Beschwörung dieses Weißseins noch nicht gelöst, und so begriffen, warum es unsere Seele mit einer solchen Kraft anspricht; und fremder noch und auch weit mehr unheilvoll - warum es, wie wir schauen durften, das gleichzeitig bedeutendste Symbol geistlicher Dinge, nein, eben der Schleier der christlichen Gottheit ist; und dennoch so, wie’s uns erscheint, auch noch der Verstärkungsfaktor bei den die Menschheit höchst beängstigenden Dingen.” (XLII) Durch das Abstrahieren und Erforschen dieser einen Eigenschaft des Wales - sein Weißsein - erzeugt Melville ganze Welten von Vorstellungen und neuen Bedeutungen über das Christentum hinaus, hinweg über die unterschiedlichen Religionen des Ostens, die durch seine Suche nach dem Unbekannten beschworen werden, über Gut und Böse hinaus, selbst hinaus über die Möglichkeit der Bedeutung, bis “das gelähmte Universum einen Aussatz auf uns legt; und wie sich der eigensinnige Reisende in Lappland weigert, farbige Gläser für sein Augenlicht zu tragen, so starrt sich dann der erbärmliche Unglückselige blind an dem monumentalen weißen Leichentuch, das alle ihn umgebende Aussicht zudeckt. Und von all diesen Dingen war der Albino-Wal das Symbol. Wunderst du dich da noch über diese feurige Jagd?“

Im Moby-Dick, seinem großen “Trunk eines Trankes“ drang Melville tiefer in die Mysterien der todgeweihten Bedrängnis der Menschheit vor als irgendein amerikanischer Schriftsteller es vorher oder nachher getan hat.2

Copyright dieses Textes © 1967 by Bantam Books

1 Der Zoroastrismus bzw. Zarathustrismus (auch: Mazdaismus oder Parsismus) ist eine Religion mit heute etwa 120000–150000 Anhängern, die vermutlich in Baktrien im östlichen iranischen Hochland entstand und sich etwa im 7. bis 4. Jahrhundert v. Chr. im iranischen Kulturraum (in Persien und im zentralasiatischen Raum) ausgebreitet hat. Ihr Stifter war Zarathustra, über dessen Datierung in der Forschung bis heute Uneinigkeit herrscht (zwischen 1800 und 600 v. Chr.). Die Anhänger des Zoroastrismus werden Zoroastrier oder Zarathustrier genannt. Größere Gemeinden leben in Indien, Iran und den USA. Die Anhängerschaft im heutigen Indien und Pakistan bezeichnet man auch als Parsen. (W)

2 Charles Child Walcutt, 1908 - 1989, war ein amerikanischer Autor, Herausgeber und, so wie hier, Verfasser von wunderschönen Einleitungen.

WORTHERKUNFT

(Geliefert von einem kürzlich verstorbenen, schwindsüchtigen Pedell eines Gymnasiums)

DER BLEICHE Pedell - fadenscheinig in Kleidung, Herz, Körper und Hirn; da, jetzt erkenn’ ich ihn. Stets staubte er seine alten Lexika und Sprachlehren mit einem merkwürdigen Taschentuch ab, fast schon höhnisch verziert mit all den stolzen Flaggen der Nationen dieser Welt. Er liebte es, seine alten Grammatiken abzustauben; erinnerte es ihn doch irgendwie milde an seine eigene Sterblichkeit.

"Wenn Du es angehst, andere zu unterrichten, und lehrst sie, bei welchem Namen ein Walfisch3 in unserer Sprache genannt wird, und du lässt, durch Unkenntnis vielleicht, den Buchstaben H, der fast alleine die Bedeutung des Wortes ausmacht, fort, dann übermittelst du etwas Unwahres.“

Hackluyt.4

"WAL. * * * Schwedisch und Dänisch hval. Dieses Tier ist durch Rundheit und Rollen benamt; weil hvalt im Dänischen bogenförmig, gewölbt heißt.

Websters Dictionary.

"WAL. * * * mehr aus dem Niederländischen und dem Deutschen Wallen; A.S.5 Walw-ian, sich rollen, suhlen.“

Richardsons Dictionary.

ןתייוול

-

Hebräisch

Φάλαινα

-

Griechisch

CETUS

-

Latein

WHŒL

-

Angelsächsisch

HVALT

-

Dänisch

WAL

-

Niederländisch6

HWAL

-

Schwedisch

WHALE

-

Isländisch

WHALE

-

Englisch

BALEINE

-

Französisch

BALLENA

-

Spanisch

PEKEE-NUEE-NUEE

-

Fidschi

PEHEE-NUEE-NUEE

-

Erromangoisch7

3 im Englischen: whale (D. Ü.)

4 Richard Hakluyt: ein englischer Schriftsteller. (M) (* um 1552 in London oder in Herefordshire; † 23. Oktober 1616 in London) war ein englischer Geograf und Schriftsteller. Richard Hakluyt studierte in Oxford und führte als Professor der Kosmografie den Gebrauch der Globen im englischen Schulunterricht ein. 1584 begleitete er den englischen Gesandten als Kaplan nach Paris, 1605 erhielt er eine Präbende* am Westminster Abbey und das Rektorat in Suffolk. Sein Hauptwerk ist The principal navigations, voyages and discoveries of the English nation etc. (erschienen 1589 und überarbeitet 1598–1600). Dieses Buch enthielt Reiseberichte von Kapitänen und Entdeckern, die vornehmlich Gebiete aufsuchten, die für die englische Exportwirtschaft von Bedeutung sein konnten – aber auch viel Unbewiesenes, wie zum Beispiel eine Beschreibung des Magnetberges. (W) *Eine Präbende ist eine Pfründe, also ein sicheres Einkommen aus einem Kirchenamt, ohne dass man dafür arbeiten muss. (Wiktionary).

5 Abkürzung A.S. das ist Anglo Saxon (D. Ü.)

6 Niederländisch: dies ist eigentlich das deutsche Wort für Wal. Zu jener Zeit wurde das Wort “Dutch” auch mitunter für “Deutsch” benutzt. (M)

7 Erromango ist eine Insel der Neuen Hebriden im Pazifischen Ozean (18° 48′ S, 169° 4′ O) und ist die größte Insel in Tafea, der südlichsten Provinz von Vanuatu. Die beiden größten Städte sind Port Narvin (Potnarvin, 250 Einwohner) und Dillons Bay (Unpongkor, 500 Einwohner). Am 20. November 1839 wurde auf Erromango der britische Missionar John Williams von Kannibalen getötet und verspeist. Vielleicht lässt sich die Erwähnung dieser eigenartigen Lokalität durch Melville auf dieses Ereignis zurückführen, da es doch recht drastisch ist, und auch in den Zeitraum passt, in der Moby-Dick entstand. (M + W)

AUSZÜGE

(GELIEFERT VON EINEM HILFS-ERSATZ-BIBLIOTHEKAR.)

Es wird gezeigt werden, dass dieser ausschließlich Ordnung haltende Wühler und Bücherwurm eines armen Teufels von Hilfsersatz durch all’ die Vatikane8 und Straßenbuden auf der ganzen Welt gezogen ist, um auch tatsächlich jedwedem zufälligen Hinweis auf Wale in allen Büchern, geistlich oder weltlich, nachzugehen. Daher dürft ihr niemals, in welchem Fall auch immer, diese durcheinander gewürfelten Wal-Meinungen, so authentisch sie auch immer in diesen Auszügen scheinen mögen, für das wahrhaftige Wal-Evangelium halten. Das sei weit von uns. So, wie wir die historischen Autoren im Allgemeinen berühren, als auch die Dichter, welche hier auftauchen, sind diese Auszüge doch nur insoweit unterhaltsam oder wertvoll, als dies nur einen vorübergehenden Blick aus der Vogelperspektive darüber gewährt, was alles an Verworrenem über diesen Leviathan9 gesagt, gedacht, gemocht und gesungen wurde, durch viele Nationen und Generationen, unsere eigene mit eingeschlossen.

So fahr denn wohl, du armer Teufel von einem Hilfsersatz, dessen Berichterstatter ich bin. Du gehörst zu diesem hoffnungslosen, blässlichen Stamm, den nie ein Wein aus dieser Welt je wärmen wird; und für den selbst fahler Sherry viel zu rosig-stark sein wird; jedoch mag man von Zeit zu Zeit mit ihnen sitzen, um sich selbst auch armteufelig zu fühlen; gesellig bei den Tränen sein; um ihnen ganz unverblümt zu sagen, vollen Augs und leerem Glase, in einer insgesamt nicht unangenehmen Trauer - gebt es doch auf, ihr Hilfsersatze! Denn um wie viel mehr ihr euch darum bemüht, der Welt gefällig zu sein, um so mehr werdet ihr auf ewig undankbar sein! Wünscht’ auch, ich könnte euch Hampton Court10 und auch die Tuilerien11 rein’gen! Doch schluckt hinunter eure Tränen und eilt mit eurem Herz empor die Royalstenge12; weil die Freunde, welche vor euch gingen, bereits den siebenstöck’gen Himmel13 entrümpelt haben, und Flüchtlinge aus den verwöhnten Gabriel, Michael und Raphael14 vor eurem Kommen machten. Hier sucht ihr nur gesplitterte Herzen heim - doch dort schlagt ihr auf unzerbrechlich’ Gläser.

--------------------------

“Und Gott schuf große Seeungeheuer15.“

Genesis.

"Leviathan schafft einen Weg16, ihm nach zu leuchten; man möchte denken, dass die Tiefe altersgrau sein mag17”

“Er lässt hinter sich eine leuchtende Bahn; man denkt, die Flut sei Silberhaar."

Hiob.

“Nun hatte der Herr aber einen großen Fisch bereitet18, den Jonas zu verschlingen.“

“Aber der Herr ließ einen großen Fisch kommen, Jona zu verschlingen.”

Jonas.

“Darauf fahren die Schiffe19; dort ist der Leviathan, den du schufest, darin zu spielen.”

“Dort ziehen Schiffe dahin; da ist der Leviatan, den du gemacht hast, damit zu spielen.”

Psalmen.

“An diesem Tage20 wird der Herr mit seinem schrecklichen und großen und starken Schwert den Leviathan, die stechende Schlange, strafen, ja, selbst Leviathan, die betrügerische Schlange; und er wird schlachten den Drachen, der lebt in der See.”

“Zu der Zeit wird der Herr heimsuchen mit seinem harten, großen und starken Schwert den Leviatan, die flüchtige Schlange, und den Leviatan, die gewundene Schlange, und wird den Drachen im Meer töten.”

Jesaja.

Und welche Sach’ auch immer ins Chaos dieses Monsters Maul gerät, sei’s Tier, Boot oder selbst Stein, ungehemmt geht es seinen faul’gen Schlund hinab und verreckt im bodenlosen Abgrund seines Bauchs.“

Hollands Ausgabe der moralischen Schriften des Plutarch21.

“Die indische See hat die wohl größten und gewaltigsten Fische ausgebrütet, unter denen die Wale und Strudel, auch

Balæne genannt, eine Fläche von einem Morgen oder auch einem Joch22 zeigen.“

Hollands Ausgabe des Plinius.23

“Wir waren knapp zwei Tage auf See vorangekommen, als gegen Sonnenaufgang eine große Menge Wale und andere Ungeheuer der See auftauchten. Unter den Ersteren befand sich einer von wahrhaft monströser Größe.

*.*

Dieser kam auf uns zu, off’nen Maules, die Wellen nach allen Seiten aufpeitschend, und die See vor ihm zu einem Schaum aufschlagend.“

Tookes Ausgabe der "Wahren Geschichten“

des Lukian von Samosata.24

“Er besuchte jenes Land auch mit einem Hinblick darauf, Pferde-Wale25 zu fangen, deren sowohl Knochen als auch Zähne von großem Wert waren, derer er einige dem König brachte. * * * Die besten Wale wurden in seinem eigenen Land gefangen, von denen einige achtundvierzig andere fünfzig Yards26 lang waren. Er berichtete, dass er einer von den Sechsen wäre, die ihrer sechzig an zwei Tagen getötet hätten.“

Other27 oder Octhers mündliche Erzählung, aus seinem Munde übernommen von König Alfred, A. D. 890.28

“Und wohingegen alle die anderen Dinge, ob Tier, ob Boot, die in des Monsters (Wals) schrecklichem Schlunde stranden, unmittelbar verloren sind, und verschlucket werden, jedoch versteckt sich der See-Gründling29 darinnen in größter Sicherheit und schläft dann dorten.“

Montaigne30. - Verteidigungsschrift des Raimond Sebond.31

“So lasst uns flieh'n, lasst uns flieh'n! Mag mich der Teufel holen, wenn das nicht Leviathan ist, so wie’s beschreibt der edle Prophet Moses im Leben des geduld’gen Hiob.“

Rabelais.32

“Die Leber dieses Wales wog zwei Fuder."33

Stowes Annalen.34

“Der große Leviathan, der die See wallen lässt, wie kochend’ Pfannen.“

Lord Bacons Version der Psalmen.35

“Diesen monströsen Haufen von einem Wal oder Ork36 betreffend haben wir nichts Sicheres erfahren. Sie werden übermäßig fett, dermaßen, dass eine enorme Menge Öl aus einem einzigen Wal extrahiert werden kann.“

Derselbe, “Histora vitae et mortis37“.

“Das heilsamste Ding auf Erden für eine innere Verletzung ist Walrat38.“

König Heinrich.39

“Sehr an einen Wal erinnernd.“

Hamlet.40

“Es ist gewiss, nicht Wunderheilerkunde

Brächt’ Lind’rung ihm, wenn er zurück nicht kehrte

Zu dem Bewirker seiner Wunde,

Der mit dem Pfeil ihm schlug die ew’ge Schwäre,

Gleich wie der wunde Wal zum Strande fliehet von dem Meere.“

Die Feenkönigin.41

“Gewaltig wie Wale, die Bewegungen dieser unermesslichen Körper können in der friedlichsten Ruhe den Ozean aufstören bis er kocht.“

Sir William Davenant42, Vorwort zu Gondibert.43

“Was Walrat ist, das mag der Mensch mit Recht bezweifeln, da schon der gelehrte Hosmannus44 aus seinem dreißigjähr’gen Werk45 nur schlicht bemerkte, Nescio quid sit46.“

Sir T. Browne47, vom Walrat und dem Pottwal.

Siehe seine V(ulgar). E(rrors)48.

“Wie Spencers Talus49 mit dem neumodischen Flegel50,

Droht er Verderben an, mit seinem schwerfälligen Schwanz.

*   *   *   *

In seiner Seite trägt er ihren festen Wurfspeer,

Und auf dem Rücken hebt ein Hag von Piken sich.“

Wallers Schlacht bei den Sommer Inseln51.

“Durch Kunst erschaffen ist dieser ries’ge Leviathan, ein Gemeinwesen oder Staat genannt - (im Lateinischen civitas), und ist doch nur eine künstliche Menschheit.“

Anfangssatz aus Hobbes Leviathan.52

“Das dumme Mansoul verschlang's, ohne zu kauen53, als wär’s ‘ne Sprotte im Rachen eines Wals.“

Die Pilgerreise.54

“Dies Seeungeheuer Leviathan, das Gott in seinem Schöpfen als das Größte schuf, zu schwimmen in des Meeres Strom.“

Das Verlorene Paradies.55

“Dort Leviathan,

Gewaltigster in der belebten Kreatur, in seiner Tiefe

Ausgestreckt so wie ein Vorgebirge, schläft dort oder schwimmt.

Und scheint wie ein bewegtes Land; durch seine Kiemen saugt er

Ein, und sein Odem sprüht ein Meer aus.“

Ebda.

“Die mächtigen Wale welche in einem Meer aus Wasser schwimmen und doch ein Meer aus Tran in sich tragen“

Fullers Vom Heiligen und Weltlichen Staate56

“So dicht hinter einer Landzunge liegen

Die gewaltigen Leviathane auf Ihre Beut’ zu lauern,

Und geben kein Pardon, nur schlingen ein die Brut,

Die durch den klaffend’ Rachen verloren ihren Weg.“

Drydens Annus Mirabilis57

“Sie schneiden seinen Kopf ab, während der Wal am Heck des Schiffes treibt, und schleppen ihn vermittels eines Bootes so nahe wie möglich an die Küste, aber er wird in zwölf bis dreizehn Fuß tiefem Wasser stranden.“

Thomas Edges58 Zehn Reisen nach Spitzbergen59, bei Purchass60

“So sahen sie auf ihren Wegen viele Wale, die im Meer spielten, und die mutwillig das Wasser durch ihre Röhren und Schlitze aufschäumten, welche die Natur ihnen auf die Schultern gesetzt hat.“

Sir T. Herberts Reisen nach Asien und Afrika. Harris Coll.61

“Dort schauten sie gewaltige Schwärme von Walen, sodass sie aus der Angst heraus, auf sie zu rennen, gezwungen waren, sich mit dem größtmöglichen Bedacht zu bewegen.“

Schoutens sechste Weltumseglung62

“Wir setzen Segel von der Elbe, der Wind wehte aus nordöstlicher Richtung, auf einem Schiff "Der Jonas im Walfisch“ genannt.

* * *

Einige sagen, der Wal könne sein Maul nicht aufreißen, aber das ist eine Fabel.

* * *

Oftmals erklimmen sie die Masten, ob sie nicht einen Wal erspähen können, weil der, der ihn zuerst entdeckt, sich für seine Schmerzen eines Dukatens63 sicher weiß.

* * *

Mir wurde von einem Wal berichtet, der nahe Shetland64 gefangen wurde, welcher in seinem Bauche ein Barrel65 von Heringen hatte.

* * *

Einer unserer Harpuniere erzählte mir, dass er einmal in Spitzberbergen einen Wal gefangen hatte, der ganz und gar weiß war.“

Eine Reise nach Grönland, A. D. 1671. Harris Coll.66

“Einige Wale sind uns auf diese Küste gekommen (Fife67). Anno 1652 kam einer rein, von dieser Walbein-Art68, mit achtzig Fuß Länge, der, (so wurde ich informiert) außer einer enormen Menge Öl auch eine Menge von 500 Gewichten69 an Fischbein brachte. Seine Kiefer stehen als ein Tor im Garten von Pitferren70.“

Sibbalds Fife and Kinross.71

“Ich selbst habe mich bereit erklärt, zu versuchen, ob ich diesen Pottwal bezwingen und töten kann, denn ich habe noch nie von einem solchen Tier gehört, das von einem Menschen getötet wurde, so heftig und schnell ist er.“

Richard Straffords Brief von den Bermudas.

Wörtliche Übertragung A. D. 1668.72

“Wale im Meer,

Auf Gottes Stimme hör’.

N. E. Primer.73

“Wir sahen auch eine Fülle von großen Walen, wobei es in diesen südlichen Meeren, wie ich sagen darf, hundert zu eins mehr gibt, als wir nördlich von uns haben.“

Kapitän Cowleys Reise um den Globus. A. D. 1729.74

”… und der Atem des Wals wird häufig von einem so unerträglichen Geruch begleitet, dass es zu einer Gehirnerkrankung kommt..“

Ulloas Südamerika.75

“Den fünfzig Sylphen von spezieller Note, auf welche wir gemeinhin bau’n, Woll’n wir die schwere Hut des Unterrocks vertrau’n.

Dies siebenfache Bollwerk, kann, wir sehn’s, selbst wenn’s mit Reifen gleich verseh’n, und Walfischrippen es bewehr’n, nicht widersteh’n.“

Der Lockenraub.76

“Wenn wir Landtiere bezüglich ihrer Größe mit solchen vergleichen, die ihren Aufenthalt in der Tiefe haben, dann werden wir sehen, dass sie kläglich aus dem Vergleich hervorgehen. Der Wal ist zweifelsohne das größte Tier in der Schöpfung.“

Goldsmith, Nat. His.77

”Sollten Sie eine Fabel für kleine Fische schreiben,

würden Sie sie wie große Wale sprechen lassen.“

Goldsmith an Johnson.78

“Am Nachmittag erspähten wir etwas, dass sich wie ein Fels anmutete, bei dem wir aber herausfanden, dass es ein toter Wal war, den irgendwelche Asiaten getötet hatten, und welchen sie sodann an Land schleppen wollten. Sie waren scheinbar bemüht, sich hinter dem Wal zu verbergen, um nicht von uns gesehen zu werden.“

Cooks Reisen.79

“Größere Wale wagen sie nur selten anzugreifen. Vor einigen von ihnen haben sie so große Angst, dass sie sich auf See nicht einmal trauen, ihren Namen zu nennen, und sie tragen Dung, Kalkstein, Wacholderholz und einige andere Gegenstände ähnlicher Art in ihren Booten mit sich, um sie zu erschrecken und zu verhindern, dass sie ihnen zu nahe kommen.”

Uno von Troils80 Brief zur Reise von Banks und Solander nach Island 1772.81

“Der Pottwal, der von den Nantucket-Leuten82 gefunden wird, ist ein energisches, grimmiges Tier, und erfordert von den Fischern beachtliche Gewandtheit und Kühnheit.“

Aus Thomas Jeffersons Waljournal an den französischen Kanzler, 1778.83

“Und bitte, Sir, was um alles in der Welt kommt dem gleich?“

Edmund Burkes Bezugnahme im Parlament zur Walfischerei von Nantucket.84

“Spanien - ein großer Wal, gestrandet an Europas Gestaden.“

Edmund Burke (irgendwo).

"Der Zehnte Teil der üblichen Einkünfte des Königs, von denen gesagt wird, dass sie auf der Überlegung beruhen, dass er die Meere bewacht und vor Piraten und Räubern schützt, stammt aus dem Recht auf königlichen Fisch, welche Wal und Stör sind. Und diese, wenn sie entweder an Land gespült werden, oder nahe der Küste gefangen

werden, sind der Besitz des Königs.“

Blackstone.85

“Flugs zu dem Todessport die Mannschaft bessert aus:

Rodmond unfehlbar überm Haupte hält Den widerhak’gen Stahl, und begleitet damit jede Wendung.“

Falconers Schiffbruch.86

“Hell leuchteten Dächer, Dome und die Türme,

Und Feuerwerke stiegen, selbstgetrieben,

Um ihr vorübergehend Feuer aufzuhängen,

Rund um des Himmels Wölbung.

“Vergleiche dieses Feuer mit dem Wasser

Das uns der Ozean tischt auf, gar hoch

Hinaufgespien durch den Wal, hoch in die Luft,

Ausdrückend schwerfällige Freude“

Cowper87, zum Besuch der Königin in London.

“Zehn oder fünfzehn Gallonen88 Blut werden bei jedem einzelnen Herzschlag mit immenser Geschwindigkeit aus dem Herzen gespült.“

John Hunters89 Bericht über die Sezierung eines Wals.

(Ein kleineres Exemplar)

"Die Aorta eines Wals ist in ihrem Durchmesser größer als das Hauptrohr des Wasserwerks an der London Bridge90, und das tosende Wasser, das durch dieses Rohr strömt, hat einen geringeren Antrieb und eine geringere Geschwindigkeit als das Blut, das aus dem Herzen des Wals strömt.“

Paleys Theologie91.

“Der Wal ist ein säugerartiges92 Tier ohne Hinterläufe“

Baron Cuvier.93

“Bei 40 Grad südlicher Breite sichteten wir Pottwale, aber bis zum ersten Mai nahmen wir keine gefangen, weil ab dann die See von ihnen übersät war.“

Colnetts94 Reise zum Zweck der Ausdehnung der Befischung des Pottwals.

“Im freien Elemente unter mir, da schwamm,

Zappelte und taucht’, im Spiel, der Jagd und in der Schlacht,

Fisch jeder Farbe, Form und Art;

Wie sie die Sprach’ nicht malen kann, und die der Seemann

Niemals hatt’ geschaut; vom grausen Leviathan

Zu des Insekts Millionenvolk in jeder Well’:

Gesammelt in enormen Schwärmen, wie schwebend’ Inseln,

Geleitet durch den rätselhaften Instinkt, gerade durch die Ödnis

Und weglose Region, obwohl auf jeder Seit’

bestürmt von dem gefräß’gen Feind,

Wal, Hai und Untier, an Stirne oder Kiefer wohl bewehrt,

Mit Schwertern, Sägen, spiraligem Gehörn und hak’gem Fang.

Montgomerys Welt vor der Sintflut.95

“Io96! Den Lobgesang, Io! Singt,

Dem floss’gen Volkes König.

Kein mächt’ger Wal denn dieser

Im weitesten Atlantik ist;

Kein fett’rer Fisch als er,

Bewegt sich im polaren Meer.”

Charles Lambs Triumph des Wals.97

“Im Jahre 1690 waren einige Leute auf einem hohen Hügel versammelt und beobachteten wie die Wale speiend miteinander herumtollten; als einer bemerkte, ‘dort’ - zur See hin zeigend -, ‘ist eine grüne Weide, nach der die Enkelkinder unserer Kinder einmal um Brot gehen werden.’“

Obed Macys Geschichte von Nantucket.98

“Ich baute ein Landhaus für Susan und mich selbst, wo ich durch das Aufrichten der Kieferknochen von Walen ein Eingangstor in der Art eines gotischen Bogens schaffte.“

Hawthornes Zweimal erzählte Geschichten.99

“Sie kam, um ein Denkmal für ihre erste Liebe zu bestellen, welcher im Pazifik von einem Wal getötet worden war, vor nicht weniger als vierzig Jahren.“

Ebd.

"Nein Sir, ‘s ist ein nördlicher Glattwal,“ antwortete Tom; “ich sah ihn blasen; er warf ein Paar Regenbogen auf, so prächtig, wie sichs ein Christenmensch nur wünschen kann, um anzuschau’n. Er ist ‘n rechtes Ölfass, der Bursche!“

Coopers Der Lotse.100

"Die Zeitungen wurden hereingebracht, und wir sahen in der Berliner Gazette, dass Wale dort bereits auf die Bühne des Geschehens gebracht worden waren.“

Eckermanns Gespräche mit Goethe.101

"Mein Gott! Mr. Chace, was ist los?“ Ich antwortete: "Wir sind von einem Wal gerammt worden.“

"Erzählung über den Schiffbruch des Walfangschiffs Essex aus Nantucket, welches von einem großen Pottwal im Pazifik angegriffen und schließlich zerstört wurde.“ Von Owen Chace102 aus Nantucket, erster Offizier des besagten Fahrzeugs. New York. 1821.

“Ein Seemann saß in den Wanten103 einst,

Der Wind, er pfiff so frei;

Mal hell, mal ganz gedämpft, das Mondlicht bleich erschien,

Und Phosphor glomm in des Wales Wirbelschleppen,

Wie er dort zappelt’ in der See.”

Elizabeth Oakes Smith104

“Die Menge an Leine, die von den verschiedenen Booten, die am Fang dieses einen Wals beteiligt waren, eingeholt wurde, belief sich insgesamt auf 10440 Yards oder fast sechs englische Meilen.105.“

* * *

“Zuweilen schüttelt der Wal seinen ungeheuren Schwanz in der Luft, der, wie eine Peitsche knallend, bis zu einer Entfernung von drei oder vier Meilen zu hören ist.“

Scoresby.106

“Verrückt durch die Qualen, die er durch diese erneuten Attacken erdulden muss, rollt sich der erboste Pottwal um und um, bäumt seinen enormen Schädel auf und schnappt mit weit aufgerissenen Kiefern nach allem um ihn herum, stürmt mit seinem Kopfe auf die Boote zu; diese werden mit äußerster Geschwindigkeit durch ihn vorangetrieben und mitunter auch voll und ganz zerstört.

* * *

Es gibt uns Grund zum Erstaunen, dass die Berücksichtigung eines solch interessanten, und, aus kommerzieller Sicht auch wichtigen Tieres (wie dem Pottwal) doch dermaßen vernachlässigt wurde, oder aber so wenig Neugier unter den vielen, meist gar auch noch kompetenten Beobachtern geweckt hat, wobei sich in den letzten Jahren dennoch reichliche und ausreichend Gelegenheit ergeben hat, ihre Gewohnheiten zu bezeugen.“

Thomas Beales Geschichte des Pottwals, 1839.107

“Der Cachalot108 (Pottwal) ist nicht nur besser bewaffnet als der Wahre Wal (Grönland- oder Glattwal), da er an beiden Enden seines Körpers eine gewaltige Waffe besitzt, sondern er zeigt auch häufiger die Neigung, diese Waffen offensiv und gleichzeitig so kunstvoll, kühn und böswillig einzusetzen, sodass er als die gefährlichste aller bekannten Walarten des Walbestandes gilt.“

Frederick Debell Bennetts Walfangreise um die Erde, 1840.109

13. Oktober. "Da bläst er,“ wurde aus dem Mastkorb gesungen.

"In welcher Richtung?“ fragte der Kapitän nach.

"Drei Strich vom Leebug110, Sir.“

"Dann richte das Steuer so aus. Stetig!“

"Stetig, Sir.“

"Mastkorb, ahoi! Siehst du den Wal nun?“

"Aye aye, Sir! Eine Schule Pottwale! Da blasen sie! Da brechen sie durch!“

"Sing sie aus, sing die ganze Zeit aus!“

"Aye aye, Sir! Da blasen sie! Da, dort - daaart - blääst er - bäst - bääääst!“

"Wie weit fort?“

"Zwei Meilen und ‘ne halbe.“

"Blitz und Donner! so nahebei! ruft alle Mann!“

J. Ross Brownes Skizzen einer Walfangfahrt. 1846111

“Das Walfangschiff Globe, an dessen Bord sich die schrecklichen Vorgänge ereigneten, von denen wir gleich berichten werden, gehörte zur Insel Nantucket.“

Erzählung über die Meuterei auf der Globe112, durch die Überlebenden Lay und Hussey. AD. 1828113

“Als er einmal von einem Wal verfolgt wurde, den er verwundet hatte, parierte er den Angriff für einige Zeit mit einer Lanze; doch stürzte sich das wütende Monster schließlich auf das Boot; er und seine Kameraden wurden nur dadurch gerettet, dass sie ins Wasser sprangen, als sie das Einsetzen des Angriffs sahen, der unvermeidlich war.“

Missionsbericht von Tyerman und Bennett114

“Nantucket selbst", so Webster, "ist ein sehr markanter und eigentümlicher Teil des nationalen Interesses. Es gibt eine Bevölkerung von acht- oder neuntausend Menschen, die hier am Meer leben und jedes Jahr durch die kühnste und beharrlichste Industrie erheblich zum nationalen Reichtum beitragen.

Protokoll der Rede von Daniel Webster115 vor dem US-Senat über den Antrag auf die Errichtung einer Mole bei Nantucket, 1828

“Der Wal fiel direkt auf ihn und tötete ihn vermutlich im selben Augenblick.“

Der Wal und seine Fänger oder Die Abenteuer des Walfängers und des Wales Biografie, gesammelt auf der Heimfahrt der Sloop USS Flottillenadmiral Preble (nach Edward Preble, einem US-Militär der Zeit) von Rev. Henry T. Cheever.116

“Wenn du auch nur den geringsten verdammten Hauch eines Geräusches machst,“ erwiderte Samuel, “dann schicke ich dich zur Hölle.“

Das Leben des Samuel Comstock (der Meuterer), von seinem Bruder, William Comstock. Eine andere Version der Überlieferung von der Meuterei auf dem Walfangschiff Globe.117

"Die Reisen der Holländer und Engländer in den nördlichen Ozean, mit dem Auftrag, wenn möglich, eine Passage durch ihn nach Indien zu entdecken, legte trotz ihres Scheiterns die Aufenthalte der Wale offen.“

McCullochs Wirtschaftslexikon118

“Diese Dinge sind wechselwirkend; der Ball prallt ab, nur um wieder nach vorne zu springen; denn jetzt, wo die Walmänner die Jagdgründe des Wals offen legen, scheinen sie indirekt auf neue Wege zu jener mystischen Nordwestpassage119 gestoßen zu sein.“

Aus "Etwas Nichtpubliziertem”.120

“Es ist unmöglich, einem Walfänger auf dem Ozean zu begegnen, und nicht bei seinem näheren Erscheinen entgeistert zu werden. Das Fahrzeug geht unter kurzen Segeln (d. h. gerefften, also verkürzten Segeln, d.Ü.), mit Beobachtern in den Mastspitzen, die erwartungsvoll die sie umgebende Weite absuchen, und ist von einer total anderen Ausstrahlung als ein Schiff, das in gewöhnlichem Reisen unterwegs ist.“

Strömungen und Walfang. U.S. Ex. Ex.121

“Fußgänger in der Umgebung von London und anderswo mögen sich an große, gebogene Knochen erinnern, die aufrecht in die Erde versenkt waren, um entweder Torbögen über Eingangstoren, oder Eingänge zu Nischen zu formen, und man mag ihnen eventuell mitgeteilt haben, dass diese Rippen von Walen seien.“

Geschichten eines Walreisenden zum arktischen Ozean.122

“Erst als die Boote von der Verfolgung dieser Wale zurückkehrten, sahen die Weißen ihr Schiff im blutigen Besitz der Wilden, die sich in der Besatzung befanden.“

Zeitungsbericht über die Übernahme und die Zurückeroberung des Walfangschiffes Hobomock.123

"Es ist allgemein gut bekannt, dass Mitglieder der Mannschaften von Walfängern (amerikanischen) nur höchst selten anbord der Schiffe zurückkehrten, in denen sie ausfuhren.“

Ausfahrt in einem Walfänger.124

"Plötzlich erhob sich eine gewaltige Masse aus dem Wasser, lotrecht in die Luft aufsteigend. Es war der Wal.“

Miriam Coffin oder der Walfänger.125

“Der Wal wird zwar harpuniert, aber bedenken Sie, wie Sie mit einem kräftigen, ungebrochenen Hengstfohlen allein mithilfe eines Seils, das an die Schwanzwurzel gebunden ist, zurechtkommen würden. “

Ein Kapitel über Walfang in Spanten und Laderaum126

"Bei einer Gelegenheit sah ich zwei dieser Monster“ (Wale), "womöglich Männchen und Weibchen, langsam schwimmen, eines hinter dem anderen, weniger als einen Steinwurf von einem Ufer entfernt“ (Terra del Fuego127), "über welches die Buchen ihre Äste breiten.“

Darwins Reise eines Naturforschers128

“’Volle Kraft zurück!' Rief der Maat, als er beim Drehen des Kopfes die aufgerissenen Kiefer eines großen Pottwals nahe am Bug des Bootes sah, der diesem mit sofortiger Vernichtung drohte - ‘alles rückwärts, um euer Leben! ’“

Wharton der Waltöter129

“Also seid fröhlich, meine Jungs, lasst eure Herzen nie erlahmen,

Während der kühne Harpunier den Wal angreift!“

Lied aus Nantucket130

“Oh der schwarze, alte Wal, mitten in Sturm und Böe

In seinem Ozeansheim wird er

Ein Riese in seiner Macht sein, wo Macht Recht ist,

Und ein König in der grenzenlosen See”

Lied des Wales131

8 Vatikane: der Sitz der katholischen Kirche hat eine riesige Bibliothek. (M) Die Bibliotheca Apostolica Vaticana (deutsch Vatikanische Apostolische Bibliothek) ist die Bibliothek des Heiligen Stuhles und befindet sich in der Vatikanstadt. Ihre Bestände zählen heute zu den wertvollsten der Welt, unter anderem gehören der Bibliothek die Bibliotheca Palatina und die Bibliothek der Königin Christina von Schweden an. Bestand: zwei Millionen Exemplare. (W)

9 Leviathan: ein biblisches Seeungeheuer. (M) Leviathan (hebr. liwjatan "der sich Windende“) ist der Name eines Seeungeheuers der jüdischchristlichen Mythologie. Seine Beschreibung enthält Züge eines Krokodils, eines Drachen, einer Schlange und eines Wals. (W)

10 Hampton Court: ein königlicher Palast in London, England. (M) Hampton Court Palace ist ein Schloss im äußersten Südwesten Londons am linken Ufer der Themse im Stadtbezirk Richmond upon Thames. Das Schloss war von 1528 bis 1737 eine bevorzugte Residenz der englischen und britischen Könige. Ursprünglich wurde es im Tudorstil erbaut, gegen Ende des 17. Jahrhunderts und im 18. Jahrhundert wurden große Teile im Stile des englischen Barock umgebaut. Mit seinen gewaltigen Ausmaßen, seiner prächtigen Innenausstattung und seinen ausgedehnten Gärten gilt es als eines der Hauptwerke des Tudorstils und des Barocks in England. (W)

11 Tuilerien: ein Palast in Paris, Frankreich (M) Das Palais des Tuileries (deutsch Tuilerienpalast) in Paris war das frühere Stadtschloss der französischen Herrscher, ungefähr 500 Meter von der königlichen Residenz des Palais du Louvre entfernt und mit diesem zeitweise durch große Flügelbauten verbunden. Es brannte 1871 beim Aufstand der Pariser Kommune aus und wurde später abgerissen. (W)

12 Royalstenge: der oberste Abschnitt des höchsten Schiffsmastes, des Hauptmasts. (M)

13 siebenstöck’ger Himmel: man dachte früher, der Himmel sei in sieben Schichten unterteilt. (M) Der Ausdruck siebter Himmel stammt wahrscheinlich aus der Theorie des griechischen Philosophen Aristoteles. Dieser teilte den Himmel als Plural in sieben durchsichtige Gewölbe (Schalen) ein, in die die Himmelskörper eingebettet sind. In jeder der sieben Himmel oder Sphären bewegt sich je einer der sieben bekannten Planeten: Mond, Merkur, Venus, Sonne, Mars, Jupiter und Saturn. Das siebente Gewölbe, also der siebte Himmel, sei jener Bereich, der die Welt mit all ihren Planeten, Sternen, Monden und Sonnen gegen das Nichts abschließe. (W)

14 Gabriel, Michael und Raphael: drei in der Bibel erwähnte Erzengel. (M) Als Erzengel (von altgriechisch ἀρχάγγελοι archángeloi) werden solche Engel bezeichnet, die innerhalb der Schar der Engel eine führende Stellung einnehmen. Nach der Engellehre des Pseudo-Dionysius Areopagita bilden sie den achten der Neun Engelschöre. Während die gewöhnlichen Engel für die Einzelmenschen verantwortlich sind, sind die Erzengel jene Boten, die weitreichende göttliche Beschlüsse überbringen, die für Gemeinschaften oder ganze Völker von Bedeutung sind. Die Vorsilbe Erz- geht auf das griechische Wort ἀρχή archē, deutsch ‚Anfang, Führung‘, zurück, das einen Vorrang zum Ausdruck bringt. (W)

15 … große Wale: Genesis 1:21. (M)

16 … schafft einen Weg: Hiob 41:32. (M) Der Verweis von (M) bezieht sich auf die King James Bibelversion, KJV, der entsprechende Verweis in der Lutherbibel 2017, steht direkt darunter und ist Hiob 41:24. (D. Ü.)

17 Leviathan: in keiner der mir zu Verfügung stehenden Bibelversionen habe ich einen Hinweis auf “Leviathan” finden können, dort ist immer nur die Rede von “Ihm”, “Er hinterlässt …, aber das sei dahingestellt. (D. Ü.)

18 … Fisch bereitet: Jonas 1:17 (KJV) (M) Übersetzung der KJV durch mich. Nächste Zeile: Jonas 2:1, Lutherbibel 2017. (D. Ü.)

19 Darauf fahren die Schiffe: Psalm 104:26 (M) Übersetzung der KJV durch mich. Nächste Zeile: Lutherbibel 2017 (D. Ü.)

20 An diesem Tage: Jesaja 27:1 (M) Übersetzung der KJV durch mich. Nächste Zeile: Lutherbibel 2017 (D. Ü.)

21 Philemon Holland: 1552 - 1637, Übersetzer großer Klassiker, Plutarch, Plinius, Sueton usw., 1601. (M)

22 … Ausgabe des Plinius: die Übersetzung de Naturalis Historia, einer Enzyklopädie von Plinius d. Ä. (23 -79 v. Chr.) (M) Ein römischer Gelehrter, Offizier und Verwaltungsbeamter, der vor allem durch die Naturalis historia, ein enzyklopädisches Werk zur Naturkunde, Bedeutung erlangt hat. (W) Ein Morgen (Mg) war ein bis etwa 1900 in Deutschland verwendetes Flächenmaß von 1906 bis 11780 Quadratmetern. Das Maß wurde durch jene Fläche bestimmt, die mit einem einscharigen Pferde- oder Ochsenpflug an einem Vormittag pflügbar ist. Joch: je nach Region – zwischen 33 und 58 Ar (3300 bis 5800 m2 oder 0,3 bis 0,6 ha). (W)

23 siehe Fußnote zum vorherigen Zitat, Philemon Holland betreffend. (D. Ü.)

24 Tookes Lukian: Die ‘Wahren Geschichten’, ein fiktionales Werk auf Griechisch des Satirikers Lukian von Samosata (ca. 125 - n. 180 v. Chr.) 1820 übersetzt von William Tooke, 1744 - 1820, Russlandhistoriker und Übersetzer aus den alten Sprachen, letztes Werk, Lucian of Samosata, from the Greek, with the Comments and Illustrations of Wieland and others, 1820. (M + W)

25 Pferde-Wale: Walrosse. (M)

26 48 Yards, das ist 43,89 m; 50 Yards, das ist 45,72 m (D.Ü.)

27 Other: ein norwegischer Seemann. (M)

28 König Alfred: der englische König Alfred der Große, 848 - 899 n. Chr. (M) Alfred der Große (auch Ælfred, von altenglisch Ælfrēd; * 848 oder 849 in Wantage, Oxfordshire; † 26. Oktober 899) war ab 871 König der West-Sachsen (Wessex) und ab etwa 886 der Angelsachsen. Er war der jüngste der fünf Söhne des 858 verstorbenen Westsachsenkönigs Æthelwulf und dessen erster Frau Osburga. Seine besondere Bedeutung für die englische Geschichte liegt darin, dass er nach erfolgreicher Abwehr der Wikinger die Grundlagen für eine Vereinigung der angelsächsischen Königreiche unter der Hegemonie von Wessex schuf sowie die altenglische Sprache und Literatur förderte. (W)

29 See-Gründling: ein Fisch, der auch unter dem Namen Schwarzgrundel bekannt ist. (M) Die Schwarzgrundel (Gobius niger) ist ein kleiner Meeresfisch, der an der europäischen Atlantikküste (südlich von Trondheim), in der Nordsee, in der südlichen Ostsee (nicht im Bottnischen Meerbusen), im Mittelmeer und im Schwarzen Meer vorkommt. Sie bewohnt Seegras und Algen in Ästuaren, Lagunen und ufernahem Gewässer. (W)

30 Montaigne: Michel de Montaigne (1533 - 1592), ein Schriftsteller der französischen Renaissance. (M) Michel Eyquem de Montaigne (lateinisch Michael Montanus; * 28. Februar 1533 auf Schloss Montaigne im Périgord; † 13. September 1592 ebenda) war Jurist, Skeptiker und Philosoph, Humanist und Begründer der Essayistik. Als dem katholischen Glauben verbundener Politiker hatte er Zugang zu den einflussreichen Persönlichkeiten der französischen Monarchie am Ende der Renaissance und zu Beginn der Reformation sowie der beginnenden Gegenreformation. (W)

31 Verteidigungsschrift des Raymond Sebond: Montaignes wohl bekanntestes Essay; die Verteidigung des katalanischen Theologen und Mediziners Raimond Sebond, worin er für die Philosophie des Skeptizismus streitet. (M)

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