Mörderische Geschichten von der Oker - Katrin Rohde - E-Book

Mörderische Geschichten von der Oker E-Book

Katrin Rohde

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Beschreibung

Willkommen auf der Oker! Ein beschauliches Flüsschen, das dem Harz entspringt und auf seinem Weg die Stadt Braunschweig durchquert. Nicht nur im Sommer ist die Oker ein Sehnsuchtsziel für Erholungssuchende und Wassersportler, auch im Frühling und im Herbst, selbst im Winter, strahlt sie einen wundervollen Reiz aus. Wenn da bloß nicht die heimtückischen Morde wären, mit denen die Kommissare Henrike Noske und Lars Henkel alle Hände voll zu tun haben! Die drei Kurzgeschichten wurden von der Autorin für die Veranstaltungsreihe "Mord auf der Oker" geschrieben und persönlich auf der neunzigminütigen Floßfahrt vorgelesen.

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Seitenzahl: 106

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Mörderische Geschichten von der Oker

VorwortEin dicker Fisch [2017]Eine berühmte Autorin [2018]Ein düsteres Haus [2019]tocImpressum

Vorwort

Willkommen auf der Oker! Ein beschauliches Flüsschen, das dem Harz entspringt und auf seinem Weg die Stadt Braunschweig durchquert. Nicht nur im Sommer ist die Oker ein Sehnsuchtsziel für Erholungssuchende und Wassersportler, auch im Frühling und im Herbst, selbst im Winter, strahlt sie einen wundervollen Reiz aus. Wenn da bloß nicht die heimtückischen Morde wären, mit denen die Kommissare Henrike Noske und Lars Henkel alle Hände voll zu tun haben!

Die drei folgenden Kurzgeschichten wurden von der Autorin für die Veranstaltungsreihe Mord auf der Oker geschrieben und persönlich auf der neunzigminütigen Floßfahrt vorgelesen. Alle Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind nicht gewollt und rein zufällig.

Zur Autorin:

Katrin Rohde wurde in Braunschweig geboren, lebt mit ihrem Mann in ihrer Geburtsstadt und arbeitet hauptberuflich in einem großen Unternehmen. In ihrer Freizeit geht sie gerne spazieren und fotografiert mit großer Begeisterung. Unterwegs fallen ihr neue Ideen für ihre Romane und Krimis ein, die sie anschließend am heimischen Schreibtisch festhält.

Coverbild©Rohde: Das Foto ist bei einem Spaziergang in Riddagshausen entstanden.

Weitere Kriminalromane mit den Kommissaren Lars Henkel und Henrike Noske sind im Buchhandel erhältlich:

Löwenbrut

ISBN 9783954515578 Taschenbuch; auch als eBook

Löwengrab

ISBN 9783749410712 Taschenbuch; auch als eBook

Ein dicker Fisch [2017]

Es wurde dämmrig an der Oker. Auf dem Wasser schipperten ein paar Kanus und Tretboote umher, die ein älterer Mann mit seinem Enkel vom Ufer aus beobachtete. Beide hielten eine Angel in der Hand, die sie träge bewegten.

»Klaus?«, sprach der etwa Zehnjährige den ergrauten Mann an. »Gibt es überhaupt Fische in der Oker?«

Klaus kam immer noch nicht darüber hinweg, dass sein Enkel beschlossen hatte, nicht mehr Opa zu ihm zu sagen. Er schluckte seinen Unmut über diese Tatsache hinunter. »Klar gibt`s Fische, Tim. Sonst würden wir hier nicht stehen.«

Sie schwiegen und starrten auf ihre Angelhaken, an denen sich jedoch nichts tat.

»Wo ist eigentlich Jacky?« Tim drehte sich im Kreis, konnte ihn aber nirgendwo entdecken. »JACKY!«

Klaus hob seufzend die Augenbrauen. Nicht nur, dass seine Tochter Tim eine Woche lang bei ihnen einquartiert hatte, weil sie mit ein paar Freundinnen Wellness an der Ostsee machte, nein, auch die kleine Fußhupe war bei ihnen untergekommen. Und die beanspruchte viel Aufmerksamkeit sowie den besten Platz auf dem Sofa.

In der Zwischenzeit zog Tim sein Smartphone aus der Hosentasche und wischte mit geübten Fingerbewegungen darüber hinweg. »Da ist Jacky! Der Räuber ist beim Schlachter um die Ecke. Gut, dass ich ihn per GPS überwachen kann.« Er rannte davon.

Klaus war`s recht, während er gedankenverloren auf die Wasseroberfläche starrte – und stutzte! War da nicht etwas? Etwas Großes? Ein riesiger Schatten?

Er fixierte die Stelle, aber es tat sich nichts mehr, so dass er den Kopf über sich selbst und seine Einbildungskraft schüttelte.

»Klaus!« Tim winkte ihm aus der Ferne zu und zerrte den Hund an der Leine hinter sich her. »Ich habe Jacky gefunden.«

»Schön«, seufzte Klaus und beobachtete, wie der Hund schnüffelnd zum Ufer lief. Ein böser Gedanke nahm Form in seinem Kopf an. »Lass ihn nicht zu nah ans Wasser.«

Überrascht blickte Tim auf. »Warum?«

»Hast du noch nichts von dem riesigen Wels gehört, der in der Oker herumschwimmt?«

Verunsichert trat Tim etwas zurück, ließ den Hund dennoch weiter in der Nähe des Wassers schnuppern. »Was ist ein Wels?«

»Ein Wels ist ein ziemlich großer Fisch. Der schnappt sich Enten und schluckt sie in einem Häppchen hinunter.«

Tim sah ihn mit großen Augen an, dann änderte sich sein Gesichtsausdruck. »Du willst mich verarschen!«

Klaus musste sich bei der Ausdrucksweise zusammenreißen. Die Kinder wurden eben nicht mehr richtig erzogen, war er der Meinung. »Wenn du mir nicht glaubst, sieh im Internet nach!«

Das brauchte er Tim nicht zweimal zu sagen. Und der staunte nicht schlecht, was er dort zu lesen bekam. »Welse sind Raubfische. Die haben einen breiten Kopf mit so langen Dingern am Maul. Voll hässlich,« kicherte er vergnügt. »Die können bis zu drei Meter lang werden und hundertfünfzig Kilo wiegen. Mega!« Er bog sich lachend. »Hier steht, Welse haben einen kräftigen, muskulösen Schlund, darauf folgt ein stark dehnbarer Magen.«

Klaus vernahm die Worte wie durch Watte, da sein Gehirn damit beschäftigt war dunkle Fantasien zu entwickeln. In denen tauchte der Wels auf und schnappte sich das leckere Häppchen in Form eines wuscheligen Vierbeiners. Kaum, dass ihm die Bilder durch den Kopf gejagt waren, schämte er sich dafür.

Mittlerweile hatte Tim das Smartphone weggesteckt und warf kleine Steine in die Oker. Jacky stand schwanzwedelnd neben ihm und erfreute sich an dem Treiben.

Auf einmal erbebte der kleine Körper des Hundes, während er die linke Vorderpfote in Zeitlupe in die Höhe hob.

»Jacky, was hast du?« Tim folgte dem Blick des Hundes und spähte ins dunkle Wasser. »Da ist doch nichts!« Er spuckte wie zum Beweis hinein.

Der Hund spitzte die Ohren, gefolgt von einem überraschend tiefen Knurren, dann begann er aufgebracht zu bellen.

»Das reicht jetzt«, brummte Klaus, »wir gehen.« Er holte die Angelleine ein. Das Kläffen des Hundes ging ihm mächtig auf die Nerven. »Pack zusammen, wir wollen nach Hause,« wies er Tim an, während er seine Sachen in der Tasche verstaute.

Er erhielt keine Antwort, ging aber davon aus, dass seine Anweisungen befolgt wurden. Währenddessen steigerte sich der Hund immer mehr in sein Gebell hinein.

Verdutzt registrierte Klaus wie Wasser bis zu seiner Tasche schwappte und seine Füße umspülte. »Verdammt, was ist das!« Er richtete sich auf und sah für einen Bruchteil einer Sekunde etwas Dunkles, das rückwärts in der Oker versank.

Der Hund bellte jetzt wie ein Irrer.

Eiseskälte kroch an Klaus empor, als er erfasste, dass Tim wie vom Erdboden verschluckt war. Er geriet in Panik. Wo war Tim?

Laut rief er seinen Namen. Wieder und wieder.

Aber der Junge antwortete nicht.

*

Ein Eisvogel – und das an der Oker! Lena atmete ganz flach, um das possierliche Tierchen auf keinen Fall zu stören. Sein buntes Federkleid leuchtete in der Sonne und zauberte ihr ein Lächeln auf das Gesicht.

»Sehen Sie!«, rief sie mit gedämpfter Stimme ihrer Gruppe zu, »wenn die Tier- und Pflanzenwelt intakt ist, dann gibt es solche Prachtexemplare zu bestaunen.«

Die Gruppe, in der Mehrzahl Erwachsene mittleren Alters, klebte förmlich an ihren Lippen. Sie verband eine Gemeinsamkeit: die Liebe zur Natur.

Nun trat Lena von ihrem Fernglas zurück, das sie auf einem Stativ in angenehmer Augenhöhe montiert hatte. Jeder durfte einmal hindurchsehen. Das Ah und Oh klang wie Musik in ihren Ohren und war Belohnung zugleich für ihre ehrenamtliche Tätigkeit, Gruppen wie diese zu führen.

Plötzlich ertönte ein enttäuschtes Oh.

»Was ist denn?«, fragte Lena die Frau, die durch das Fernglas blickte und schob sie sanft zur Seite.

Im nächsten Augenblick verstand sie ihre Enttäuschung. Der Eisvogel war verschwunden, nur das dünne Ästchen, auf dem er gesessen hatte, wippte leicht nach.

»Das ist schade, aber der Eisvogel ist nun mal sehr scheu. Die kleinste Störung und er fliegt davon.« Sie blickte in die Runde und erntete Verständnis, allerdings überwog die Ernüchterung.

»Nun gut, dann suchen wir uns ein anderes, interessantes Lebewesen.« Lena klappte das Stativ zusammen und hievte es auf die Schulter.

Sie führte ihre Gruppe an der Oker entlang in Richtung Staatstheater. Für einen sonnigen Samstagnachmittag war es erstaunlich ruhig auf dem Wasser, nur ein paar Eltern strampelten sich mit ihren Kindern auf Tretbooten ab, die in Gestalt eines Schwans daherkamen. Am Ufer saßen Jugendliche zusammen und unterhielten sich, vereinzelt erklang ein helles Lachen.

»Normalerweise ist es nicht so leise«, erklärte Lena. »Die Tiere müssen sich gerade im Sommer an die Massen von Menschen gewöhnen, die die Oker und die angrenzenden Grünflächen bevölkern. Wenn es nach mir ginge, sollte man dem wilden Treiben Einhalt gebieten.«

Sie erhielt dafür zustimmendes Gemurmel, denn Naturliebhaber waren eine eingeschworene Gemeinschaft und verfolgten dieselben Prinzipien, dachte Lena zufrieden.

Im nächsten Moment blieb sie wie angewurzelt stehen und ihre Augen verengten sich.

»Was sehen Sie?«, flüsterte der Mann neben ihr. »Wieder einen Eisvogel?«

Lena schüttelte den Kopf. »Nein, hören Sie das denn nicht?«

Der Mann spitzte die Ohren. »Ich weiß nicht genau.«

Angespannt horchte die Gruppe. Auf was genau sie zu achten hatten, wussten sie nicht. Noch nicht.

Die Minute zog sich hin.

Ein Radfahrer rauschte an ihnen vorbei und kicherte über den seltsamen Anblick der Gruppe, wie sie dort stand, ein jeder den Oberkörper nach vorne gebeugt und angestrengt lauschend.

»Da!«, rief Lena aus.

Ein Geräusch, eine Art Wummern, näherte sich ihnen.

»Jetzt höre ich es auch.«

Lena baute sich zur vollen Größe auf. »Das, was da auf uns zukommt, sind die wahren Feinde der Natur! Laut, rücksichtslos, ungehobelt.«

Alle Blicke richteten sich auf diese sogenannten Feinde, die ihnen bald ins Blickfeld geraten sollten. Erst einmal schwoll das Wummern unverkennbar zur Musik an. Darunter mischten sich laute Stimmen, die versuchten den Geräuschpegel zu übertönen.

Jetzt verstand die Gruppe, was Lena meinte.

Die Quelle des Lärms kam in Sichtweite. Es handelte sich um ein Floß mit rund zwanzig jungen Frauen an Bord. Sie hockten laut schwatzend auf den Bänken, während die Tische mit Gläsern, Flaschen und Essen überquollen.

Die Frauen trugen allesamt schwarze T-Shirts mit einer rosa Aufschrift, die von weitem nicht zu entziffern war.

Allem Anschein nach handelte es sich um einen Junggesellinnenabschied, der kritisch vom Ufer aus beäugt wurde.

Als eine Ente die Geschwindigkeit des Floßes unterschätzte und beinahe gerammt wurde, brach Empörung unter den Naturliebhabern aus. »So eine Frechheit!«, ertönte es von einer jungen Frau hinter Lena.

Auf dem Floß bekam niemand davon etwas mit, denn nun ertönte aus der Musikanlage ein berühmter Schlager, der die Frauen zum Kreischen brachte. Die Braut, eine komplett in rosa gekleidete Frau mit einem silbernen Krönchen auf dem Kopf, hüpfte auf den Tisch, fegte Essen und Getränke hinunter und begann zu tanzen. Umjubelt von den anderen.

Lena warf aufgebracht die Arme in die Luft. »Sehen Sie, was ich meine? Die sind verantwortlich, dass der Eisvogel weggeflogen ist!«

Bestätigung flog ihr zu, untermalt von aggressiven Untertönen.

Lena wurde von der Stimmung getragen, als sie zu einem Gebüsch am Ufer stapfte. »Es wird Zeit, denen eine Lektion zu erteilen!« Auf ihrem Gesicht zeichnete sich Entschlossenheit ab.

Das Floß fuhr gerade an ihnen vorbei, von dem ihnen einige der Frauen lachend zuwinkten. »Was seid ihr denn für ein lahmer Haufen? Bei euch ist ja gar keine Stimmung!« Ausgelassen schwenkten sie ihre Gläser und stießen miteinander an.

Trotz dieser Provokation grinste Lena siegesgewiss von einem zum anderen Ohr. »Ihr werdet gleich euer blaues Wunder erleben.«

Als das Floß fast an ihnen vorbeigefahren war, zog sie ihren Arm ruckartig nach hinten. Darauffolgend schnellte ein Seil empor, das auf der gegenüberliegenden Seite an einem Baum festgebunden war.

Das Floß schwamm einen Moment weiter geradeaus, ehe ein wuchtiger Schlag hindurchging und den Frauen grelle Schreie entlockte. Die rosa Braut auf dem Tisch geriet ins Straucheln. Sie ruderte mit den Armen und kämpfte ums Gleichgewicht.

Die ersten Hände reckten sich ihr entgegen – umsonst! Mit einem spitzen Schrei stürzte sie in die Oker.

Einige der Frauen sprangen erschrocken auf und hielten einander fest, andere begannen das Wasser nach der Braut abzusuchen.

Die Gruppe an Land beobachtete erstarrt das Geschehen, dennoch setzte sich langsam die Erkenntnis durch, dass die rosa Prinzessin wohl nicht mehr auftauchen würde. Mit mulmigem Gefühl suchten sie ihrerseits das Wasser und das Ufer ab.

Einzig allein Lena berührte das Ereignis nicht. Ihre Augen flackerten voller Genugtuung, während sie leise vor sich hinmurmelte. »Nieder mit allen Junggesellenpartys.«

*

Henrike und Lars standen am Ufer der Oker und sahen zu, wie der Polizist gegenüber, die kurze, aber steile Böschung hinabrutschte. Seinem überraschten Gesicht nach zu urteilen, hatte er den Hang unterschätzt und geriet ins Schlingern.

»Gleich fällt er hinein«, meinte Henrike und der Schalk im Nacken wünschte sich das beinahe.

Der Polizist tat ihr allerdings nicht den Gefallen, krallte sich am nächsten Baum fest und kam knapp vor dem Wasser zum Stehen.

»Pech gehabt«, meinte Lars enttäuscht. »Aber mal ehrlich, die ganze Sache hier ist unser echt unwürdig.«

Henrike hob überrascht die Augenbrauen. »Mal nicht so übermütig, mein junger Kollege.«

»Hör mal«, hielt Lars dagegen, »erstmal bin ich auch keine zwanzig mehr und zweitens ist das hier«, er breitete die Arme in einer weiten Geste aus, »doch wohl kaum eine ernsthafte Aufgabe für zwei so talentierte Kommissare wie wir.«

»Gut, dass uns niemand hört.« Henrike blickte sich vorsichtshalber um.

Währenddessen begann Lars das Seil auf ihre Seite zu ziehen, nachdem es der Polizist vom Baum gelöst hatte. »Also, was mache ich gerade?« Er wartete ihre Antwort nicht ab. »Ich ziehe ein Seil von einer auf die andere Seite. Bei aller Liebe, das ist doch nichts für einen Kommissar.«

Henrike verfolgte, wie das Seilende langsam auf sie zukam. »Immerhin wurde dadurch eine Floßfahrt sabotiert.«

»Und? Kam jemand zu Schaden?« Er wickelte das tropfende Seil auf.

»Soweit ich weiß nicht.« Sie reichte ihm eine große durchsichtige Plastiktüte und er ließ es hineingleiten.

»Vermutlich waren es Jugendliche, die sich einen Spaß erlaubt haben«, schloss er bereits mit dem Fall ab.

»Ich lasse das Seil trotzdem bei uns in die Asservatkammer bringen. Man kann ja nie wissen.« Sie drehte sich um und wäre um Haaresbreite gegen eine Frau gelaufen, die hinter ihr stand. »Himmel, wo kommen Sie denn her?«, herrschte sie die unbekannte Frau ohne es zu wollen an.

»Ich war mal bei den Pfadfindern«, meinte die etwa Siebzigjährige mit einem verschmitzten Lächeln. »Anschleichen war seit jeher meine Stärke.«

»Und Lauschen«, grummelte Lars und setzte sich in Bewegung.

»Warten Sie!«, rief die Frau und schloss zu ihnen auf. »Ich kann nicht bestreiten, Sie belauscht zu haben.«

»Ach.«

»Ich interessiere mich eben für meine Umwelt.«

»Interesse heißt hier wohl Neugierde.«