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"Mordswelle" ist ein spannender Kriminalroman, der in einer Privatklinik an der Nordsee sowie in der Karibik spielt. Ein korrupter Arzt und ein skrupelloser Krankenpfleger töten vermögende Patienten, um über eine anonyme Stiftung an deren Erbe zu gelangen. Als die junge Ärztin Dr. Klara Müller misstrauisch wird und das Verbrechen fast im Alleingang aufdeckt, gerät sie selbst in Gefahr. Der Kampf gegen die Täter gerät zu einem Wettlauf gegen die Zeit und um das Leben weiterer Patienten. Ein packender Nordsee-Krimi, der in die Abgründe der menschlichen Seele blickt und zeigt, wie weit manche Menschen zu gehen bereit sind.
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Seitenzahl: 66
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Siggi lag im Intensivbett und röchelte leise. Der 56-jährige geschiedene Handwerker war an Schläuchen und Maschinen angeschlossen, die sein Leben erhielten. Derart ans Bett gefesselt, konnte er sich kaum bewegen. Seine Augen blieben geschlossen, aber er war nicht bewusstlos.
Die Kabel an Siggis Monitoren begannen zu leben. Wie Schlangen kringelten sie sich in seinem Bewusstsein durchs Krankenzimmer. Wie nur sollte er je wieder die Kabelverbindungen entwirren? Panik machte sich in ihm breit.
Der Arzt und die Pfleger kamen und gingen, überprüften seine Vitalzeichen und gaben ihm Medikamente. Sie sagten ihm, dass er stabil sei, aber sein Zustand kritisch. Siggi konnte sie hören, aber er konnte nicht antworten. Er war gefangen in seinem eigenen Körper und konnte nicht ausdrücken, was er fühlte.
Erst wenige Tage zuvor war er in die exklusive Privatklinik mit Meerblick eingeliefert worden. Nach der OP hatte man ihn direkt ins Koma legen müssen. Und als er aus diesem wieder langsam zu Bewusstsein kam, glich sein Gehirn einer Horrorwerkstatt. Es reihte Bilder aneinander, wie Perlen auf der Schnur: Herzinfarkt, Bluttransfusion. Lungenbeatmung, Leberversagen, tanzende Gallensteine, die in Richtung Niere wanderten.
Der Nervenzusammenbruch war eine Frage der Zeit und des Gefühls. Siggi schwitzte, schreckte im Bett hoch – mit einem stummen Schrei. Dann wurde es wieder dunkel um ihn.
Dr. Klara Müller betrat die Privatklinik mit einem Gefühl von Aufregung und Nervosität. Sie war frisch examinierte Assistenzärztin und hatte gerade ihre erste Stelle angetreten. Das Klinikgebäude beeindruckte sie sofort, es war ein moderner, lichtdurchfluteter Bau, nahe Emden direkt an der Nordsee gelegen, mit einem atemberaubenden Blick auf das Meer.
Klara wurde von einer jungen Verwaltungsangestellten begrüßt und durch das Gebäude geführt, während ihre Gedanken schweiften, was für ein privilegierter Ort das hier doch war, um Patienten zu behandeln. Sie selbst war gerade erst 26 geworden.
Klara wurde ihrem neuen Chefarzt, Dr. Karsten Fenger, vorgestellt, der ihr einen herzlichen Empfang bereitete. »Willkommen in unserer Klinik, Dr. Müller«, sagte er strahlend. »Wir freuen uns, Sie in unserem Team zu haben.« Klara hatte das Gefühl, dass der fröhliche Mittfünfziger mit den zu früh ergrauten Haaren jemand war, dem sie vertrauen konnte.
Dr. Fenger stellte Klara ihrem neuen Kollegium vor und sie hatte das Gefühl, dass sie gut aufgenommen wurde. Eine Ärztin begrüßte sie mit den Worten: »Willkommen an Bord, wir freuen uns auf Ihre Mitarbeit hier bei uns« und ein Pfleger sagte: »Schön, dass wir Verstärkung bekommen, wir haben hier einiges zu tun!«
Klara war beeindruckt von der Professionalität und dem Wissen der Ärzte und Pflegekräfte. Sie war zuversichtlich, dass sie hier gut arbeiten und einiges lernen würde.
Doch bereits ihre erste Nachtschicht auf der Intensivstation geriet zu einem wahren Albtraum. Es gab ständig Notfälle und sie musste schnell handeln und Entscheidungen treffen. Der Oberarzt, unter dessen Leitung sie arbeiten sollte, war nicht auffindbar und sie musste ganz allein mit den Pflegern die Patienten behandeln.
Klara hatte das Gefühl, dass sie nicht genug Unterstützung hatte und dass sie ständig überfordert war. Sie fragte sich, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte, als sie diese Stelle annahm.
Trotz ihrer Bedenken arbeitete Dr. Klara Müller hart und tat ihr Bestes. Sie war entschlossen, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und ihre Patienten erfolgreich zu behandeln.
Krankenpfleger Max Heitmann betrat Siggi Meyers Zimmer und ging zu seinem Bett. Er grüßte ihn nicht und sagte kein Wort. Heitmann war ein großer Mann von etwa 1,90 m mit breiten Schultern und einem muskulösen Körperbau. Er hatte kurzes, dunkelbraunes Haar und einen kantigen Kiefer. Seine Augen waren dunkelbraun und hatten einen harten Ausdruck. Er trug die übliche blaue Krankenpfleger-Uniform und machte eine ernste Miene.
Heitmann begann, eine Infusion anzuschließen, und Siggi spürte, wie die Flüssigkeit in seinen Körper floss. Er hatte das Gefühl, dass etwas ganz gewaltig nicht stimmte. Er sah zu Heitmann auf und versuchte, ihm in die Augen zu sehen, aber der Pfleger sah weg.
Plötzlich begann Siggi, starke Schmerzen in der Brust zu spüren, die sich auf seinen linken Arm und seinen Hals ausbreiteten. Er keuchte und versuchte, Heitmann um Hilfe zu rufen, doch kein Ton kam aus seinem Mund. Der Pfleger sah ihn an, aber sein Gesichtsausdruck blieb unverändert und er tat nichts, um zu helfen.
Siggis Herz begann zu rasen und er spürte, wie seine Atmung immer schwieriger wurde. Er hatte das Gefühl, dass er kurz davor stand zu sterben und er konnte nichts tun, um es zu verhindern. Max Heitmann sah ihn einfach nur an, ohne irgendetwas zu tun, während Siggi immer schwächer wurde und schließlich das Bewusstsein verlor.
Dr. Klara Müller eilte zu Siggi Meyers Bett, als sie den Alarm hörte. Sie rief: »Was ist hier los? Was ist passiert?«, als sie das Zimmer betrat und sah, dass Pfleger Max Heitmann bereits dort war und eine Herz-Lungen-Massage durchführte.
»Der Alarm wurde automatisch vom EKG ausgelöst, ich war gerade bei ihm und sah, dass er keine Herztätigkeit mehr hatte«, sagte Heitmann und fuhr fort mit der Herz-Lungen-Massage. Klara sah ihn an und fragte sich, wie er so schnell beim Patienten gewesen sein konnte, da sie Siggi Meyer gerade erst vor wenigen Minuten in seinem Zimmer besucht hatte und alles in Ordnung schien.
Klara hatte keine Zeit, weiter darüber nachzudenken, sie sprang sofort in Aktion und übernahm die Führung: »Los, wir müssen ihn wiederbeleben, machen Sie Elektroschocks bereit!«, befahl sie dem Pfleger und begann mit der Herzmassage.
Klara und Heitmann arbeiteten schnell und effizient zusammen, um Siggi wiederzubeleben, aber es war zu spät. Der Patient war bereits tot und Klara war ratlos, wie sich sein Zustand so schnell verschlechtern konnte. Sie sah Heitmann an und fragte sich, ob er etwas versäumt hatte, als er sich um den Patienten kümmerte. »Ich verstehe das nicht, warum hat das passieren können?«, fragte sie ihn.
Heitmann schüttelte den Kopf und sagte: »Ich weiß es nicht, es tut mir leid. Ich habe alles getan, was ich konnte.« Klara nickte und wandte sich ab. Sie wusste, dass es jetzt wichtig war, die Angelegenheit zu untersuchen und herauszufinden, was genau passiert war. Mit einer schweren Last auf ihren Schultern verließ sie das Zimmer und eilte zum nächsten Notfall.
Das Wasser war ruhig und glatt wie ein Spiegel, als die zwei Paare auf die Nordsee hinausfuhren. Der Himmel blieb blau und wolkenlos und die Sonne strahlte hell und warm auf ihre Gesichter. Das Segelboot glitt lautlos durch das Wasser und die vier genossen die Schönheit der Umgebung.
Die salzige Seeluft blies erfrischend und reinigend in ihre Gesichter und die Wellen plätscherten sanft gegen den Rumpf des Bootes. Die Paare lachten und plauderten, während sie das Boot in Richtung Horizont steuerten. Sie entdeckten Seehunde in der Nähe und beobachteten, wie die Vögel in der Luft kreisten.
Die Sonne ging langsam unter und tauchte den Himmel in ein spektakuläres Farbenspiel aus Orange, Rosa und Purpur. Maria drehte sich zu ihrem Mann Walter um und sagte: »Schau dir das an, das ist einfach unbeschreiblich. Ich kann nicht glauben, dass wir das endlich gemacht haben.«
Thomas und seine Frau Inge stimmten zu und sie unterhielten sich über ihre Pläne für die Zukunft und die Erinnerungen, die sie an diesen Törn behalten würden. Sie lachten und genossen die Gesellschaft des anderen, als plötzlich das Satellitentelefon klingelte. Thomas nahm den Anruf entgegen und hörte eine Stimme am anderen Ende sagen: »Es tut mir leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Ihr Vater, Siggi Meyer, heute im Krankenhaus verstorben ist.«