Mystery Hunter (1). Die kriechende Gefahr - Max Held - E-Book

Mystery Hunter (1). Die kriechende Gefahr E-Book

Max Held

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Beschreibung

Vorsicht Suchtgefahr! Ein Geheimnis jagt das andere! Gefährlichen Hybridwesen und meisterhafte Detektivarbeit! Dieses Detektivtrio nimmt es mit jedem Mysterium auf! Für alle Fans von Stranger Things und Die Drei Fragezeichen, ab 8. Der naturwissenschaftlich begeisterte Caspar erhält eine leuchtende Bodenprobe per Post. Sofort ist sein Interesse geweckt. Zusammen mit seinem besten Freund Bob und dem kauzigen Wissenschaftler Doc nimmt er die Ermittlungen auf. Können die drei herausfinden, was die leuchtende Substanz mit der gigantischen Kreatur zu tun hat, die im Stausee am Wilderness Park ihr Unwesen treibt? Die Jungs kommen einem großen Geheimnis auf die Spur, doch ihnen läuft die Zeit davon, denn: Wenn die Bestie den Stausee verlässt, ist ganz Los Angeles in Gefahr. Neue Abenteuer und Hybrid-Bestien erwarten dich: "Mystery Hunter (2). Die achtbeinige Bedrohung" erscheint im Herbst 2022. Lust auf weitere Action-Abenteuer von Max Held? Dann darfst du Wild Claws nicht verpassen! Band 1: Im Auge der Python Band 2: Der Biss des Alligators Band 3: Im Visier der Haie

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Seitenzahl: 97

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Weitere Bücher des Autors im Arena Verlag:

Wild Claws (1). Im Auge der Python

Wild Claws (2). Der Biss des Alligators

Wild Claws (3). Im Visier der Haie

Max Held ist ein waschechter Abenteurer. In seiner Freizeit legt er sich mit wilden Tieren an, seilt sich aus selbst gebauten Minihubschraubern ab und kommt mysteriösen Geheimnissen auf die Spur – zumindest in seinen Büchern. Der Autor lebt und schreibt in Bonn.

Philipp Ach, geboren 1993, hat Illustration und Design an der Fachhochschule Münster und der HAW Hamburg studiert. Heute arbeitet er als freiberuflicher Illustrator im Emsland. Er illustriert Spiele, Bücher und alles, was kleine Abenteurer in fantastische und fremde Welten eintauchen lässt. Wenn er nicht gerade arbeitet, genießt er seine Zeit beim Gärtnern oder bei einem guten Brettspiel.

Ein Verlag in der Westermann Gruppe

1. Auflage 2022

© 2022 Arena Verlag GmbH

Rottendorfer Straße 16, 97074 Würzburg

Alle Rechte vorbehalten

Text: Max Held

Umschlag- und Innenillustrationen: Philipp Ach

Lektorat: Deborah Schirrmann

Umschlagtypografie: Juliane Lindemann

Satz: Hermann Zanier

E-Book ISBN 978-3-401-80983-0

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Schon von Weitem sah Caspar die Frau auf dem Dach des Hauses. Unschlüssig ging sie auf und ab, den Blick auf das große Gebüsch im Garten unter ihr gerichtet. In einer anderen Stadt hätten die Nachbarn dieses Verhalten vermutlich seltsam gefunden. Aber in Los Angeles waren die Leute schrulliges Benehmen gewohnt. Eine auf dem Hausdach herumspazierende Frau war da nicht wirklich etwas Besonderes. Außerdem kannte Caspar die Dame.

»Tag, Miss Richards«, rief er und lenkte sein BMX-Rad in die Auffahrt zum Haus.

Die Frau lächelte. »Hallo, Caspar. Schön dich zu seh…« Plötzlich verlor sie den Halt und stieß einen Schrei aus. Hektisch mit der Armen rudernd, rutschte sie das schräge Dach herunter. Vergeblich versuchte sie, die Dachrinne zu erwischen, und stürzte knapp sechs Meter in die Tiefe. Mitten in den Busch.

Caspar stellte sein Rad ab und öffnete den Spanngurt, mit dem er seinen Metallkoffer auf dem Sattel befestigt hatte. Während er zur Haustür schlenderte, fragte er sich, ob er das Formalin aufgefüllt hatte. Der letzte Rest war für die Untersuchung des toten Stinktiers vor ein paar Tagen draufgegangen. Danach hatte er mit seinem Dad im Walmart einen Liter gekauft. Aber hatte er auch die Ampullen in seinem Untersuchungskoffer aufgefüllt?

Der Busch neben ihm gab quietschende Geräusche von sich. Miss Richards krabbelte aus dem Blätterwirrwarr und strich sich die wild vom Kopf abstehenden Locken aus dem Gesicht. »Und? Wie sah es aus?«

Caspar nickte anerkennend. »Ziemlich gut. Besonders der Teil, wo Sie mit den Armen gerudert haben.« Er zeigte zum Busch. »Ist der echt?«

Miss Richards schüttelte den Kopf. »Aus Gummi. Innen befindet sich eine Auffangvorrichtung aus Latex. Da landet man so sanft wie auf einer weichen Matratze.«

»Drehen Sie einen neuen Film?« Caspar wusste natürlich, dass Miss Richards als Stuntfrau in Hollywood arbeitete. Immer wenn es gefährlich wurde, war sie im Einsatz. Sie stürzte von Häusern, sprang über Dächer und lieferte sich Verfolgungsjagden mit Autos und Motorrädern. Ihre Spezialität waren Kletterpartien an den Kufen von Helikoptern. Einmal war sie mit einem Fluganzug aus einem Hubschrauber gesprungen, hundert Meter durch die Luft gesegelt und im achtzehnten Stock eines Wolkenkratzers gelandet. Dabei krachte sie mitten durch die Scheibe, die natürlich aus Spezialglas gefertigt worden war. Für ihre waghalsigen Stunts hatte Miss Richards schon viele Preise gewonnen. Und Caspar kannte niemanden, der schneller und besser Auto fuhr als sie.

»Cowboys im Weltraum«, sagte Miss Richards und öffnete die Haustür. »Eine Handvoll Banditen aus dem Wilden Westen wird durch ein schwarzes Loch zu einer hoch entwickelten Zivilisation am Rande des Universums teleportiert. Dort müssen sie die Tochter des Präsidenten aus den Klauen von Technosauriern befreien.« Sie winkte ab. »Das Übliche halt. Limonade?«

»Gern.« Caspar folgte Miss Richards in die Küche. »Und wozu brauchen Sie den Busch?«

»Für die Szenen im Wilden Westen.« Miss Richards mixte mehrere Säfte in einem Glas mit Eiswürfeln zusammen. »Da gibt es Schießereien am laufenden Band. Meistens fallen die Opfer dann von Dächern – weil’s besser aussieht. Und da kommen die Büsche zum Einsatz.« Lächelnd reichte sie Caspar das Glas. »Bob ist in seinem Zimmer.«

Auf dem Weg zu Bobs Zimmer passierte Caspar eine Ritterrüstung mit Echsenarmen und Krokodilkopf, gefolgt von einem Alien mit Glupschaugen und Riesenhirn. Zuletzt kam er an einem Kiemen-Monster vorbei, aus dessen Maul sich lange Speichelfäden zogen.

Die Wände des Hauses waren übersät mit Fotos berühmter Schauspieler, die mit Miss Richards oder ihrem Mann posierten. Auch Mister Richards arbeitete in Hollywood. Er war Tricktechniker und Modellbauer. Das hieß, er erschuf von Tentakelwesen bis Raumzeitmonster alles, was man sich vorstellen konnte. Momentan arbeitete er an einem Tierhorrorfilm. Daher erinnerte das Wohnzimmer mehr an einen Bestienzoo als an einen Ort, an dem man gemütlich auf dem Sofa chillen wollte.

»Ich hatte dich gewarnt«, dröhnte eine düstere Stimme hinter der Tür zu Bobs Zimmer. »Nun bleibt mir nichts anderes übrig, als dich auszulöschen. Bye-bye, Honey.« Das brutzelnde Geräusch einer elektrischen Entladung ließ die Luft vibrieren. Es folgte ein dumpfer Knall. Dann wurde es still.

Caspar schob vorsichtig die Tür auf. »Bob?«

Im Zimmer war es stockdunkel. Und totenstill. Der Geruch von verbranntem Plastik waberte durch den Raum. Und von irgendwoher strömte heiße Luft. »Bist du da?«

Caspar betrat den Raum. Ein Luftzug riss ihm die Tür aus der Hand. Mit einem KRACHEN knallte sie hinter ihm ins Schloss. Caspar zuckte zusammen. Um ihn herum herrschte Finsternis.

»Du«, dröhnte eine tiefe Stimme.

Caspar wurde unwohl. Was ging hier vor? Und wo war sein Kumpel?

Zwei Lichter flammten auf. Blutrot. Und abgrundtief böse.

»Du hast mich erschaffen«, knurrte die Stimme. Ein bläulich leuchtendes Skelett aus Knochen und Metall schälte sich aus der Dunkelheit. Metallstangen mündeten in kugelförmigen Gelenken, Zahnräder rotierten in einem offenen Schädel und eine knirschende Mechanik bewegte die Kiefer der Menschmaschine auf und ab. »Nur du kannst mich zerstören. Deshalb musst du sterben. Dein Tod ist mein Weg zu ewigem Leben.« Das Metallmonster streckte seine Arme nach Caspar aus. Dann schoss es einen Laserstrahl aus seinem Mund.

Caspar kniff erschrocken die Augen zusammen. Aber statt vom Lichtstrahl zerfetzt zu werden, hörte er plötzlich eine vertraute Stimme.

»Ups!«

»Bob?«

Das Deckenlicht wurde eingeschaltet. Caspars Augen gewöhnten sich an die Helligkeit. Er erkannte, dass das Metallskelett lediglich auf dem Fernseher zu sehen war, der einen Großteil der Zimmerwand einnahm.

»Yo, Bro. Was machst du hier?« Bob streifte den Kopfhörer ab und legte ihn auf den Schreibtisch.

»Was ich hier mache?«, fragte Caspar erstaunt. »Wir sind verabredet!«

»Ach ja, stimmt, ich … au, verdammt!« Bob zog seine Hand ruckartig von einem Lötkolben zurück, der neben ihm auf dem Schreibtisch lag. Vor Schmerz schüttelte er die Hand. »Hatte total vergessen, dass ich das Ding noch am Netz habe«, sagte er und steckte den Lötkolben aus.

»Was baust du da?«

Bob zeigte auf ein defektes Kabel. »Ich repariere den Anschluss zum Aufladen meiner Leuchtsneakers.«

Daher kam also der Plastikgeruch.

Bob entdeckte den Drink in Caspars Hand. »Darf ich mal?« Ohne eine Antwort abzuwarten, nahm er ihm das Glas ab und versenkte seine Finger zwischen den Eiswürfeln. »Das tut gut! Ach, kannst du die Schuhe kurz am PC anschließen? Wäre krass nett von dir, Buddy.«

Caspar tat es. Sobald die Schuhe mit Strom versorgt wurden, begannen gelbe Lichter um die Sohlen zu blinken.

Caspar drehte sich zum Fernseher, auf dem noch immer das Skelett mit ausgestreckten Armen verharrte. »Ist das ein neuer Film?«

»Ghosts of Darkness 3«, bestätigte Bob. »Frisch aus Hollywood.«

Caspar wusste, dass es bereits zwei Teile gab. Die Filmplakate hatten bei den Richards eine Zeit lang im Wohnzimmer gehangen. Sie handelten von einem wahnsinnigen Wissenschaftler, der eine unbesiegbare Kampfmaschine erschaffen hatte. Dafür hatte er einen Roboter mit einem menschlichen Gehirn ausgestattet. Logisch, dass die Kreatur aus dem Ruder lief und sich selbstständig machte.

»Ich wusste gar nicht, dass es einen neuen Teil gibt«, wunderte sich Caspar.

»War auch total geheim. Dad hat nicht mal mir was davon erzählt.« Bob zog seinen Finger aus dem Drink und reichte Caspar das Glas. »Hier, bitte.«

Caspar betrachtete den Inhalt ein wenig unschlüssig.

»Sollen wir weitergucken?« Bob setzte ein Basecap auf und legte eine Tüte Mais in die Mikrowelle neben dem Lötkolben. »Der Film kommt erst Donnerstag offiziell in die Kinos.«

Caspar stellte seinen Koffer auf den Schreibtisch. »Lieber nicht. Sieht ziemlich gruselig aus. Außerdem brauche ich deine Hilfe. Ich habe nämlich ein Paket bekommen.«

»Ein Paket?«, fragte Bob neugierig. »Und was ist drin?«

Caspar öffnete die Schnappverschlüsse des Koffers, hob den Deckel an und entnahm ein schlankes Röhrchen mit einer milchigen Flüssigkeit. »Das hier.«

»Was ist das?« Bob betrachtete die Flüssigkeit neugierig.

»Genau das müssen wir herausfinden!« Caspar legte das Röhrchen auf den Schreibtisch. »Ein paar chemische Tests habe ich schon durchgeführt, aber dabei kam nicht viel heraus. Ich will die Probe unter dem Mikroskop checken. Aber meins ist immer noch kaputt. Doc repariert es gerade. Deshalb dachte ich, wir könnten deins nehmen.«

Bob beäugte seinen Freund skeptisch. Caspar hatte ein paar merkwürdige Eigenheiten und selbst Bob, der ihn schon fast so gut wie einen Bruder kannte, war noch hin und wieder überrascht.

»Ich besitze kein Mikroskop«, sagte Bob so behutsam wie möglich. »Das weißt du doch.«

»Klar hast du eins! Das Elektronenmikroskop, das dein Dad für Das Grauen kommt auf leisen Sohlen gebaut hat.« Caspar legte den Kopf schief und lächelte. »Hast du das etwa vergessen?«

»Ach, das meinst du!« Erleichtert lachte Bob auf. »Das haben wir natürlich noch. Es ist im Keller. Komm, wir holen es!«

Kurz darauf schleppten sie das klobige Gerät in Bobs Zimmer – was gar nicht so einfach war. Denn Mister Richards hatte ein normales Mikroskop in das Forschungsinstrument eines Wahnsinnigen verwandelt und mit allerhand Details versehen.

»Was hat dein Dad bloß darin verbaut?«, stöhnte Caspar.

»Seine alte Yamaha«, gab Bob zurück. »Mum hat sie beim Üben für einen Stunt zu Schrott gefahren. Und Dad meinte, er könne die Teile gut für eine neue Requisite gebrauchen, besonders den Motor.«

Sie wuchteten das Mikroskop auf den Schreibtisch.

Mit einer Pipette gab Caspar einen Tropfen der Flüssigkeit auf einen Objektträger. Er legte ein Deckglas darauf und fixierte das Glasrechteck auf dem Objekttisch. »Der Augenblick der Wahrheit naht.« Bob schaltete das Mikroskop ein.

Caspar blickte durch die Linse am oberen Teil des Mikroskops. Aber er sah nur einen verschwommenen Schatten. »Wo stelle ich scharf?«

»An der rechten Seite«, sagte Bob. »Da ist ein Stellrad in Form eines … äh, Motorradgashebels.«

Caspar ertastete den Griff und drehte daran. Der Schatten wurde schärfer.

»Und?«, fragte Bob und studierte den Rest der milchig weißen Flüssigkeit im Reagenzglas. Sie war zähflüssig wie Honig und durchsetzt mit dunklen Punkten.

»Ich suche noch«, erwiderte Caspar und verschob den Objektträger. Ein weiterer Schatten in Form einer Wabe kam in sein Blickfeld.

Bob hatte das Reagenzglas in der Zwischenzeit geöffnet und schnupperte daran. Angewidert verzog er das Gesicht. »Müffelt wie alte Socken. Wieso schickt dir jemand so was?«

»Wenn ich das wüsste.« Caspar drehte erneut am Gashebel. Die Struktur vor seinen Augen wurde schärfer. »Es handelt sich um ein Wabenmuster, allerdings nicht symmetrisch wie eine Honigwabe, sondern eher wie bei Badeschaum.«

»Und das heißt?«, fragte Bob.

»Dazu müsste ich noch mehr …«

FUMM!

Ein dumpfer Knall – und es wurde stockdunkel im Raum.

»Was war das?«, fragte Caspar erschrocken.

»Die Sicherung, die fliegt heute irgendwie ständig raus«, seufzte Bob. »Alter Falter! Siehst du das auch?« Bob hielt das Röhrchen in die Höhe. Die Flüssigkeit darin glühte in der Dunkelheit grünlich. »Wie kann das sein? Wieso leuchtet das Zeug?«