Nächte der Lust, Nächte der Macht! Erotische SM-Geschichten - Nova Ostermond - E-Book

Nächte der Lust, Nächte der Macht! Erotische SM-Geschichten E-Book

Nova Ostermond

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Beschreibung

Dieses E-Book entspricht 280 Taschenbuchseiten ... Neun Storys ohne Tabus, voller Hingabe und Leidenschaft. Hier kannst du sein, wie du bist - devot oder dominant und so sexy, wie nicht mal der Teufel sein kann ... Versuchst du, deine düstere Vergangenheit mithilfe von BDSM-Spielchen zu vergessen? Willst du deinem brutalen Ehemann entkommen, um deine eigenen Regeln aufzustellen? Befindest du dich im Zentrum der Macht, frönst aber düsteren Gelüsten mit Handschellen und Gerten und leidest obendrein unter Sexsucht? Kurz gesagt: Wenn du auf Sachen stehst, die deine Familie oder dein Boss auf keinen Fall erfahren dürfen, dann findet deine Lust in diesen Geschichten Nahrung. Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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Seitenzahl: 350

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Impressum:

Nächte der Lust, Nächte der Macht! Erotische SM-Geschichten

von Nova Ostermond

 

Nova Ostermond ist studierte Grafik-Designerin und Kunstmalerin, die schon im Alter von neun Jahren mit dem kreativen Schreiben begann. Sie liebt Kino, Musik und Mode und kocht gern (vegetarisch), wenn sie es nicht muss. „Die Marmorblüte“ ist ihr erster Roman. Wenn sie sich nicht gerade mit ihren zahlreichen Freundinnen trifft, liest sie gern erotische Geschichten (was für eine Überraschung!) oder bereitet Ausstellungen vor.Novas größter Traum war es immer, einen Bestseller zu schreiben ...

 

Lektorat: Jasmin Ferber

 

 

Originalausgabe

© 2021 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © Alex Volot @ shutterstock.com © jakkapan @ shutterstock.com

Umschlaggestaltung: MT Design

 

ISBN 9783750704909

www.blue-panther-books.de

Lass mich dir dienen

Daniel. Er liegt neben mir. Dieser Typ, der die Massen begeistert. Mit einem einzigen Augenaufschlag. Seine Hand ruht auf meinem Bauch. Und er will das alles aufgeben wegen mir.

Den Ruhm, das Geld, die Fans. Er sagt, er will nur von mir geliebt werden, mehr wünscht er sich gar nicht. Gibt es ein schöneres Kompliment?

Vor ein paar Stunden haben wir uns geliebt, mit allem Drum und Dran. Baden, Küssen, Streicheln. Lecken. Ich habe meine geheimsten Träume mit ihm wahr werden lassen. Denn er ist bereit, auch weiterzugehen.

Klapse sind da noch gar nichts. Er nimmt auch den Rohrstock und ich liebe es. Wir können so weit miteinander gehen, es ist das Paradies. Wenn wir im Spiel sind, würde ich alles für ihn tun. Er fesselt mich an Möbelstücke und ich muss ihm dienen. Nein, ich will ihm dienen. Er ist köstlich. Reiner Honig. Ich fiebere schon wieder der nächsten Bestrafung, dem nächsten Sex entgegen.

Unsere Geschichte ist eine lange, wunderschöne Kette aus Lustperlen.

***

»Ich bin wach, du auch?« Seine Stimme ist so weich und kann dennoch so harten Rap hervorbringen.

»Willst du Sex?«, schiebt er hinterher.

Was für eine Frage! Natürlich will ich und nicke.

»Dann nimm die Arme hoch!« Danny bindet sie am Bettrahmen fest, mit seinem Kimonogürtel. »Jetzt gibt es kein Entkommen, Baby!«

»Ja, ich weiß. Aber für dich auch nicht!«

»Freches Ding!«

Er umfasst mein Gesicht. Steckt seinen Daumen in meinen Mund. Ich beiße ihn ein bisschen.

»Na warte!«

Er spreizt meine Schenkel. Fühlt, wie feucht ich bin. Er hält sein Ding in seiner Faust. Es ist so groß und ich weiß, wie es sich in meiner Miniaturpussy anfühlt. Es füllt mich restlos aus.

Auch jetzt. Ja, reibe mich auf!

Er bohrt sich in mich, dehnt mich, stößt gnadenlos zu, während meine Hände streng gefesselt sind.

Ich versuche mitzustoßen. Sein Drängen aufzufangen. Aber er hat mich völlig in seiner Gewalt. Sein Blick wirkt total entschlossen. Aber ich bin hart im Nehmen.

»Komm schon, Kleine, schrei für mich!«

Er kriegt mich, als er auch noch meinen Hals packt. Ich presse es heraus, Klänge reiner Lust.

»Dreh dich um«, befiehlt er, nachdem er mich, noch keuchend, losgemacht hat.

»Ich nehm jetzt deinen Arsch, Baby.«

Aber das ist eine leere Drohung, denn sein Weg führt in meine klassische Weiblichkeit.

»Wollte dich nur anheizen.«

»Ist gelungen.«

Wieder ist er fordernd, wieder löse ich mich in tropische Hitze auf. Es regnet Erfüllung. Sie prasselt geradezu auf mich nieder …

***

Ich bin im Bad. Er schläft noch. Als ich wieder ins Schlafzimmer komme, hält er mein Handy in der Hand. »Erklär mir das!«

»Was denn?«

»Die tausend SMSen von einem gewissen Toni.«

Ich muss lachen. »Toni ist eine Freundin.«

»Wirklich? Toni nennt dich immer Süße!«

»Macht man schon mal unter Mädels.«

»Dann muss ich mich entschuldigen, auch dass ich geschnüffelt hab. Ich leck dich dafür, okay?«

»Wieso? Ist das ’ne Strafe für dich?«

»Ich will dir eine Freude machen.«

»Dann kauf mir endlich ein Halsband!«

Er muss schmunzeln. »Eine Statementkette also!«

Ich: »Ja, und was für ein Statement!«

Danny: »Nichts lieber als das!«

***

Hand in Hand gehen wir am darauffolgenden Abend in einen Sexshop. Es gibt zwar inzwischen Halsbänder auch schon in ganz normalen Shops, aber ich will ein richtig verruchtes. Eins mit Leine.

Er trägt wieder seine alberne Erkennt-mich-bloß-nicht-Verkleidung und ich schäme mich ein bisschen, mehr als für das Halsband samt lederner Leine, das ich jetzt zur Kasse trage.

Danny zahlt.

***

Er sieht wieder normal aus, wir sind zu Hause.

»Alles ausziehen!«, befiehlt er.

Als ich nackt bin, soll ich mich mitten ins Wohnzimmer stellen. Langsam geht er um mich rum und legt mir schließlich das neu erworbene It-Piece an. Es ist aus schwerem Leder, sechs Zentimeter in der Breite. Als er es zugeschnallt hat, drückt er kurz mein Gesicht.

»Ich weiß, du brennst für mich, aber kriechst du auch für mich?«

»Ja, Herr«, sage ich leise.

Er verbindet die Leine mit dem Halsband. Als der Karabiner geschlossen ist, durchfährt mich ein totaler Flash. Alles ist im Fieber. Nicht zuletzt mein Hirn.

Er packt die Leine in seiner Faust und zwingt mich auf die Knie.

»Blasen, aber nicht so, dass du schlucken musst.«

Oh, das ist knifflig. Ich nehme ihn in mich auf, meine Lippen liebkosen ihn sanft.

»Wenn ich komme, bekommst du die Reitgerte. Und zwar in deine Spalte.« Er weiß genau, dass er mir damit wirklich drohen kann. Ich mag so was nicht.

»Aber du musst es zehn Minuten schaffen. Die Zeit läuft.«

Er zieht an der Leine. Ich habe Mühe, ihn im Mund zu behalten. Er stöhnt dabei. Ich bleibe bei meinem Schneckentempo. Kreise diesmal nicht mit der Zunge um die Eichel.

Danny packt meine Handgelenke. »Du willst den Honig, nicht wahr? Es ist die ultimative Demütigung, richtig?«

Oh, ich komme gleich.

»O Baby, ich möchte auch in dir abspritzen. So sehr. Mich einfach in dir verlieren.«

Der Gedanke an die Gerte in meiner Rose bringt mich wieder zur Vernunft. Fünf Minuten noch. Ich will fragen, was ich bekomme, wenn ich es schaffe. Aber ich habe den Mund voll. Diese Zigarre ist zwar köstlich und ihr Rauch sonst auch immer, aber ich will unbedingt gewinnen.

»Noch sechs Sekunden.«

Er wird doch nicht auf den letzten Metern …? Aber seine Stimme bricht schon. Er atmet schwer. Sein süßer Honig tröpfelt in meine Kehle. Und kurz darauf ein ganzer erhitzter Schwall.

Ich schlucke schnell. Lutsche ihn sauber. Wir sehen uns tief in die Augen.

Danny: »Das wollte ich nicht, wirklich. Ich wollte dich nur reizen.«

»Manilow«, lasse ich unser Safeword fallen. Ich will die Gerte höchstens auf meinem Po.

Sofort will er das Halsband lösen, aber ich sage: »Nein, so war das nicht gemeint, ich ertrage nur keine Gerte in meiner Minipussy.«

»Das weiß ich doch, ich hätte dir das niemals angetan.«

»Mistkerl.«

»Komm, kriech stattdessen ein bisschen für mich.«

Er zieht an der Leine. Ich bin auf allen vieren. Der harte Dielenboden schmerzt in den Knien. Das Halsband ist verdammt starr und elektrisierend sexy. Plötzlich, nach nur drei Metern, packt er meinen Nacken. Er wird doch nicht schon wieder hart sein? O doch! Ich spüre es an meinem Hintern.

»Jetzt will ich deinen Honig, Baby!«

Er drückt sich in mich. Prall, unnachgiebig. Und mühelos, denn ich bin wahnsinnig feucht. Streng hält er die Leine fest. Zieht meinen Hals damit nach hinten. Danny ist schnell, hungrig nach mir. Heiß drauf, meinen Nektar zu ernten. Immer wieder stößt er zu. Vögelt mich durch. Ich kann bald nicht mehr.

»Danny …«, keuche ich.

»Ja, Honey?«

»Bring mich zu Ende!«

Kurzerhand zieht er die Leine unterm Bauch durch meinen Schritt. Oje, die Lederschnur reizt meine Pussy unerträglich hart und zugleich werde ich dabei unsagbar weich. Ich komme. Laut. Losgelöste Zwänge, aufgehoben in Sekunden.

»Da ist er ja, der Bienensaft.«

Ich spüre, wie er meine Schenkel runterrinnt und Danny ihn auffängt. Mit der Zunge. Ich bin komplett fertig mit der Welt …

In dieser Nacht, wie in allen, die ich mit Danny verbracht habe, dürfte ich nicht an Gabriel denken, aber ich tue es. Ich spüre ihn geradezu.

Gabriel, mein geliebter Gabriel.

Er ist hier. Er steht im Zimmer und sofort drehe ich mich zu Danny neben mir. Der schläft jedoch. Danny ist Gabriels Doppelgänger. Aber Gabriel ist doch tot?

Er lächelt mich an. Das sehe ich im Mondlicht, das durchs Fenster scheint. Er legt den Zeigefinger auf seine Lippen, damit ich still bleibe. Mein Herz, es stolpert bedenklich. Mein Atem ist schwer.

Gabriel kommt näher. Was soll ich jetzt tun? Ist er ein Geist, ist das ein Traum? Habe ich Halluzinationen?

Er kniet jetzt vor dem Bett. Vor mir. Leise sagt er: »Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben!«

»Ich auch nicht.«

»Was ist mit ihm?« Er deutet auf Danny neben mir.

Ich: »Sieh ihn dir an.« Die verblüffende Ähnlichkeit zwischen beiden ist wirklich nicht von der Hand zu weisen.

»Du liebst uns beide?«

Ich nicke.

»Das ist okay.« Gabriel gibt mir seine Hand, sie fühlt sich sehr menschlich an.

Ich drücke sie. Sie gibt weder nach noch verschwindet sie.

»Du lässt dir aber wehtun, ich hab es gesehen.«

»Ja, das ist wahr. Aber wenn ich den äußeren Schmerz fühle, ist der innere nicht so stark.«

»Wegen mir?«

»Du weißt warum.«

»Ja, ich weiß.«

Gabriel lächelt. Sein umwerfendes Lächeln, das mir die Knie weich macht.

»Ich wünsch mir so sehr, wieder eins zu sein mit dir!«

»Ja, ich auch.«

Danny bewegt sich. Er fährt erschrocken hoch, als er Gabriel bemerkt.

»Wer zur Hölle …?«

»Hi, Danny, ich bin Gabriel, Linas verstorbener Ex.«

»Fuck!«

»Danny!«, rufen Gabriel und ich gleichzeitig.

Danny: »Ja, zur Hölle: FUCK!!« Er fährt sich nervös durchs Haar. »Ist das die Twilight Zone, verdammt?«

Gabriel: »Denk nicht darüber nach. Es ist, wie es ist. Ich bin hier und ich liebe euch beide.«

Danny: »FUCK!!!«

Gabriel: »Brauchst ein Schnäpschen? Ach, du trinkst ja nicht.«

Danny: »Woher weißt du das?«

Gabriel: »Ich weiß alles von dir!«

Danny: »Kommt Audrey auch noch dazu? Machen wir ’nen Gespenster-Vierer?«

Gabriel: »Audrey passt auf jemand auf. Sie kann nicht kommen.«

Danny: »Du kennst sie?«

Gabriel: »Natürlich. Wir kennen uns alle. Jeden.«

Danny: »Wie gehts ihr?«

Gabriel: »Was soll ich sagen? Sie liebt dich noch immer sehr. Aber sie hat dir Lina geschickt. Zum Trost.«

Danny: »Audrey hat mir Lina geschickt? Abgefahren!«

Gabriel: »Ich machs kurz, ich möchte noch mal mit Lina schlafen, falls sie auch will.«

Danny: »Das verstehe ich, aber was ist mit mir?«

Gabriel: »Du kannst teilhaben oder auch nicht, das ist alles okay für mich.«

Danny: »Wahrscheinlich kann man einem Toten keinen Wunsch abschlagen, oder? Ich wäre aber gern dabei, wenn es dir nichts ausmacht.«

Gabriel: »Ganz und gar nicht, ich bin ja auch immer dabei, wenn ihr es treibt.«

Danny: »Verfluchte Scheiße!«

Gabriel: »Du brauchst dich für nichts zu schämen, ich habe wirklich schon alles gesehen.«

Gabriel steigt zu uns ins Bett. Er ist menschlich warm. Das blühende Leben. Wir umarmen uns. Lange. Ich will ihn so viel fragen. Wie ist es da oben? Was macht ihr den ganzen Tag? Sind dort alle Engel? Aber mein Mund kann ihn nur küssen. Oh, wie habe ich das vermisst! Er ist so wahnsinnig zärtlich.

Aus dem Augenwinkel sehe ich Dannys Unmut. Aber auch Interesse. Gabriel legt mich jetzt nieder. Er küsst sich sanft meinen Körper entlang, vom Kinn bis zur Scham. Als er auch sie zu liebkosen beginnt, setzt Danny mit ein. Er streichelt meinen Kopf, berührt mit seinen Lippen mein erhitztes Gesicht. Von zwei Männern gleichzeitig verwöhnt zu werden war schon immer meine Lieblingsfantasie. Und jetzt wird sie wahr. Es ist mir schnurzegal, ob es ein Traum ist oder was auch immer.

Gabriel öffnet meine Schenkel. Küsst die Innenseiten, während Dannys Zunge in meinem Bauchnabel versinkt. Sie haben dasselbe geile Rhythmusgefühl. Gabriels Zunge berührt meine Klit. Es ist himmlisch. Er ist himmlisch.

Danny küsst mich derweil auf den Mund. Spielt mit meiner Zunge Fangen.

Sämtliche Lippen werden stimuliert. Gabriel zieht seine stetigen Kreise um meine Perle. Unterdessen verschlingt mich Danny. Ich kann mich nicht länger erwehren gegen einen sagenhaften, eruptiven Orgasmus.

Die Männer hat mein Keuchen hart gemacht. Sie bringen mich in Position, ich knie jetzt auf dem Bett. Gabriel darf als Erster. Ich bin so feucht, dass er mühelos in mich hineingleitet. Ich bin wieder sein. Wie sehr habe ich das herbeigesehnt!

Danny küsst mich fortwährend auf den Mund. Und Gabriel fickt mich. Teuflisch und engelhaft zugleich. Er bündelt meine Haare zusammen und zieht dran. Und im nächsten Moment drückt er meinen Kopf runter, in Dannys Schoß. Wie in Trance lecke ich ihm über den Schaft. Er ist stahlhart. Ich schmecke schon ein paar Tröpfchen. Ich bin mitten in einem Dreier mit einem Gespenst. Aber nichts in meinem Leben fühlte sich bisher so real an wie das hier.

Gabriel nimmt sich, was er braucht. Der Anblick, wie ich Danny blase, scheint ihn noch mehr anzutreiben. Der Genuss irdischer Freuden, er kostet ihn in vollen Zügen aus, geht an die Grenzen meiner Belastbarkeit, aber auch an mein Herz.

Meine Männer kommen gleichzeitig. Genau wie für Gabriel damals ist der Klang meines Orgasmus’ auch heute für Danny der Auslöser schlechthin.

Meine Pussy pulsiert wie verrückt. Zieht sich immer wieder zuckend zusammen. Ich glänze wie Gold und Platin, ich bin selig wie eine Heilige und so geil, ich könnte mich schon wieder von einem harten Schwanz reiten lassen.

Das macht Dannys Exemplar dann auch. Gabriel macht es mir mit der Hand, Danny mit seinem Feuerschwert. Oh, ich kann nicht mehr. Sie sind ein derart perfektes Team. Lassen mich nicht aus. Ich bin ihre Gefangene und ich liebe es.

Danny vögelt mich durch, hart und unnachgiebig wie immer. Gabriel streichelt mich dabei in eine Fusion aus Liebe, Anziehungskraft und Göttlichkeit hinein. Die wie eine warme Decke um meine Seele gehüllt ist. So kuschelig warm, so erfüllend. Ich brauche an nichts zu denken, der nächste Höhepunkt kommt von allein. Ohne Anstrengung, I am easy.

Ich kenne keine Scham mehr, keine Reue, keinen Hass. Es ist, als hätte mich Gabriel mit seinem Sex geimpft gegen das Böse, vielleicht kann ich es tatsächlich so ausdrücken. Danny guckt mir in die Augen ohne jede Eifersucht, da ist nichts als reine, porentief reine Liebe.

Er streichelt mir übers heiße Gesicht. Ich liege zwischen beiden Männern. Sandwich. Es ist so warm und der Inbegriff von Geborgenheit. Oh, Herrgott, lass dieses Gefühl, diese Atmosphäre niemals enden.

***

Wir gehen duschen. Gabriel zelebriert den heißen Guss auf seiner wunderschönen Haut, seift mich gewissenhaft ein. Danny gibt mir einen mehr als harten Klaps, als ich mich bereitwillig zu Gabriels Geschlecht hinunterbeuge. Du bekommst jetzt den himmlischsten Blowjob der Geschichte, Gabby, denke ich. Schließlich konkurriere ich mit waschechten Engeln!

Immer wieder ziehe ich seinen Penis mit dem Mund in die Länge, das kann er kaum ertragen. Ich umzüngle seine Eichel. Kein echter Engel hat so eine Geduld wie ich. Und Sanftmut und ja, auch Demut.

Danny stellt sich hinter mich und hält jetzt meinen Nacken. Anschließend massiert er meine Schultern. Das geht scheinbar stundenlang so. Unermüdlich fahre ich Gabriels hartes Organ auf und ab. Gierig stößt er jetzt mit vollendetem Nachdruck in mich.

Danny fasst mich an. Von hinten. Seine Finger sind in meiner Spalte. Drücken die inneren Lippen zusammen. Reiben mich. Zwicken mich, geilen mich so auf, dass ich beim ersten Tropfen Gabriels restlos bereit bin. Es ist ein Gefühl, wie mit dem Paraglider über die graue Vergangenheit zu schweben und in einer so viel schöneren, bunteren Zukunft zu landen. Voller Liebe. In jede Richtung. Bedingungslos.

Geister haben also Körperflüssigkeiten, das kann ich bezeugen. Und schmecken. Er hat komischerweise denselben Geschmack wie Danny. Also perfekt.

***

Wir stehen alle drei vor dem Spiegel, dessen Beschlag nach dem langen Duschen langsam vergeht. Danny und Gabriel sehen aus wie Zwillinge. Eineiige. Es ist mir fast schon peinlich. Danny muss denken, ich habe Gabriel mit ihm ersetzen wollen.

»Hast schon ein leicht durchsichtiges Beuteschema, Kleine!«, sagt Danny trocken.

Gabriel muss lachen. Es ist so schön, sein Lachen zu sehen. Das letzte Mal, als ich ihn sah, lag er im Sarg, war blass und kalt. Ich hatte ihm sein Fußballtrikot anziehen müssen. Darauf hatte er immer bestanden. Das wirkte irgendwie merkwürdig deplatziert. Aber nichts auf der Welt, nicht mal ein intoleranter Bestatter hätten mich davon abhalten können, Gabriels letzten Wunsch zu erfüllen.

***

Wir liegen alle drei aneinander gekuschelt im Bett. Genießen das Nachglühen unserer Körper.

»Ich muss dann wieder, ich habe Verpflichtungen.«, Gabriels Worte versetzen mir einen schmerzhaften Stich. Jetzt schon? Wo es gerade so schön ist?

»Passt du auf uns auf?«, frage ich.

»Natürlich, immer.« Gabriel küsst mich ein letztes Mal.

»Und du bist wirklich okay? Ich meine, gibt es da oben auch Fernsehen?«, frage ich. Gabriel war immer ein äußerst aktiver TV-Konsument.

»Es gibt alles, Liebling. Und nichts. Das ist schwer zu erklären. Eines Tages wirst du’s auch wissen, aber ich hoffe für Danny, das ist noch lange hin. Er ist echt cool, habe ich gut ausgesucht.«

»Ey, fährst du jetzt deine Flügel aus und hebst ab Richtung Himmel?«, fragt Danny ein wenig respektlos, wie ich finde.

»So in der Art.«

Plötzlich ist da gleißendes Licht und ich höre Gabriel noch sagen: »Ich liebe euch beide. Immer.«

Dann kann ich nichts mehr sehen außer grelles Weiß. Als ich die Augen, die ich zumachen musste, wieder öffne, ist Gabriel verschwunden.

Danny guckt mich verwirrt an.

»Ein Trip ohne Drogen. Das darf ich keinem erzählen.«

Wir halten uns. Bis wir in den frühen Morgenstunden einschlafen.

Die Sonne riskiert einen Blick in unser Schlafzimmer. Ich wache davon auf. Gabriel ist weg. Aber ich rieche nach seinem Duft.

Danny reckt sich. »Mann, war das ein abgefahrener Traum, daraus muss ich einen Song machen, echt.«

Ich bin so unsagbar glücklich über diese Nacht, auch wenn sie nur ein Traum war. Sie hat mir Gabriel wiedergegeben und Danny hatte so gar nichts dagegen. Ich fühle mich erfüllt von Liebe. Grenzenloser, aufrichtiger Liebe. Ich werde ab heute mein Leben ändern und zu restlos allen nur noch engelhaft gut sein. Das bin ich Gabriel schuldig. Dieses Lichtwesen, das mich die ganze Nacht durchgevögelt hat wie ein Gott. Wenn ich nur daran denke, wird meine Klit steinhart.

***

Es ist Abend und ich habe eine Verabredung mit Freundinnen. Immer noch spüre ich Gabriels Elixier auf meinen Lippen. Ich spüre seine Stöße. Ich kann ihn riechen. An mir.

»Du siehst so happy aus«, bemerkt Luisa.

Ja, das bin ich wirklich. Danny und ich hatten kein weiteres Wort über diese sagenumwobene Nacht verloren. Aber er wusste, und ich wusste, was wir erfahren hatten, war nicht von dieser Welt. Unsere Träume waren in dieser Nacht irgendwie verlinkt gewesen. Aber noch immer kapiere ich nicht, warum ich nach Gabriel dufte.

Natalie hat mich schon darauf angesprochen. »Was für ein himmlisches Parfüm ist denn das?«

Ich habe geschwiegen. Soll ich ihr etwa erzählen, ich hätte letzte Nacht eine wilde Orgie mit meinem toten Ex und meinem Jetztfreund gehabt? Soll ich ihr sagen, wir haben alles gemacht, tabu- und grenzenlos?

Soll ich ihr verraten, dass ich auf ewig ein Orgasmustool mehr draufhabe? An das ich mich nur erinnern muss und ich bin schon auf dem letzten Level?

Mein kreativer Danny schickt mir das neue Lied spät in der Nacht, wir wollen gerade aufbrechen. Mit klopfendem Herzen klicke ich es an. Es ist Dannys Meisterstück und heißt: Sexy Ghost …

***

Später, in der Nacht, als Danny und ich wieder zusammen sind, sind wir merkwürdig ehrfürchtig. Keiner wagt es, den Anfang zu machen. Worauf warten wir? Auf Gabriel? Er wird nicht wiederkommen, oder?

»Ich kann nicht begreifen, dass es mich nicht eifersüchtig gemacht hat. Es war, als hielte mich eine umfassende Art von Liebe davon ab.«

»Ich weiß, was du meinst. War in deinem Traum auch alles so real?«

»Verdammt real. Aber was mir keine Ruhe lässt, er sieht ja komplett aus wie ich!«

Er schmeckt sogar wie du, denke ich.

»Liebst du mich so wie ihn?«

Diese Frage musste ja kommen. Und ja, ich liebe ihn so wie Gabriel. Denn das Herz ist das größte Universum von allen …

Unmoralisches Verlangen

Neugierig scheint der Mond in mein Schlafzimmer. Ich habe heute wieder nicht viel zustande gebracht. Das und die helle Kugel lassen mich nicht schlafen. Mein letzter Roman war ein Überraschungserfolg. Gut, nach sechs Riesenflops wurde es auch mal Zeit. Ich habe mir dieses lindgrüne Holzhäuschen am See gemietet, um zur Ruhe zu kommen und das nächste Projekt abzuschließen, doch ich bin weit davon entfernt.

Es gibt vor Ort nur einen Dorfladen, eine Kirche und ein Gasthaus. Ablenkung habe ich hier also wirklich keine. Gut, dass ich mir einen Koffer voll Musik mitgebracht habe. Ich stehe nicht auf Runterladen, ich mag noch gute, alte CDs. Einen Fernseher habe ich nämlich auch keinen im Haus und das wollte ich ja auch so.

Ob mir ein bisschen Eigenliebe in den Schlaf hilft? Das überlege ich gerade und denke dabei an den jungen Mann, den ich im Laden getroffen habe. Er sieht aus wie Scott Eastwood. Eine wandelnde Versuchung. Angelächelt hat er mich auch noch. Das ist genug Grund, mir jetzt beim Ertasten meiner Weiblichkeit keinen anderen als ihn als Partner vorzustellen. Der mich sanft in seine Arme bettet, seine Lippen so weich und samtig. Sein muskulöser Körper eng auf meinem. Seine Haut ist ultragepflegt, glatt und geschmeidig. Seine kleinen, harten Nippel reiben sich an meinen, die daraufhin ebenfalls hart werden. Er küsst einen ganzen Sternenhimmel auf meinen Körper. Denn jeder seiner Küsse ist so funkelnd und geheimnisvoll wie die Venus.

Ich registriere gar nicht die Direktheit, mit der er nun meine Schenkel auseinanderstemmt und übermächtig in mich gleitet. Ich bin längst eingelullt von seinen Berührungen und Liebkosungen, hypnotisiert fast. Auf sanften Wogen schaukelt er mich und sich hoch in wärmere Klimazonen, in denen es Glückshormone regnet und gleichzeitig die Lustsonne scheint. Oh, er ist so gut. Es ist, als ob wir uns schon ewig kennen und er die Geheimwege zu meinem Innersten auswendig weiß.

Jetzt dreht er mich schnell herum und hält mich am Nacken fest. Wie ein Tiermännchen sein Weibchen. Es gibt keine Tabus mehr und wir fliegen als ein Körper zusammen in den Garten Eden.

Der mühelose Orgasmus schüttelt mich durch. Wie ein Erdbeben.

Ich liege noch keuchend im Bett, meine Hand duftet nach meinem fruchtigen Parfüm und ich sehne mir diesen Mann in echt herbei. Auf dass er mich so richtig feste rannimmt.

***

Am nächsten Abend ist es immer noch so hell nach Sonnenuntergang, dass ich beschließe, ein Bad im See zu nehmen. Ich ziehe mich nackt aus, denn hier ist keine Menschenseele weit und breit. Das Wasser ist angenehm augustmild und ich schwimme, ohne zu frieren, vielleicht fünfzig Meter.

Da sind auf einmal Wellen um mich herum, starke Wellen. Und ich höre auch Stimmen. Männliche. Ich blicke mich schnell um, da ist ein Ruderboot hinter mir. Wieso hab ich das nicht eher bemerkt? Muss Wasser in den Ohren gehabt haben.

In dem Boot sitzen drei Männer. Ich habe kein gutes Gefühl und als mich einer von ihnen blitzschnell am Schopf packt, wird das schmerzhaft bestätigt. An meinen Haaren und mit der Hilfe der anderen zieht er mich aufs Boot. Ich schreie nicht, ich kann nicht schreien, meine Kehle ist zu.

»Was haben wir denn da Schönes geangelt, Leute?«, lacht der »Friseur«.

»Ein nackiges Mädchen. Zzzz. So allein im Dunkeln, das ist aber gefährlich.«

»Ja, ein paar angetrunkene Typen könnten sie ja einfach so schänden, was meint ihr?«

O nein, ich bin eine Erotikautorin, eine Vergewaltigung würde nicht nur mein privates Leben zerstören, sondern mit Sicherheit auch mein berufliches.

Zwei halten mich am Schiffsboden fest, der dritte macht seine Hose auf. Ich werde daran sterben, das weiß ich. Mein ganzer noch tropfnasser Körper zittert wie wahnsinnig.

»Halt gefälligst still!«, stößt der Typ zwischen meinen Beinen hervor. Er hat sein steifes Glied schon in der Hand.

Da wackelt das Boot auf einmal. Heftig. Einer der Jungs verliert das Gleichgewicht und fällt ins Wasser. Der Nächste wird am Bein gepackt.

»Was zur Hölle …?«, schimpft er und fliegt auch schon über Bord.

Wer hat ihn am Bein gepackt? Ein Seeungeheuer etwa oder der Mann aus dem Meer, der sich in einen See verirrt hat? Es ist tatsächlich Scott Eastwoods Doppelgänger. Schriebe ich das in einem Roman, würde man es für total unglaubwürdig halten. Er klettert ins Boot und haut jetzt meinem Beinah-Vergewaltiger so richtig filmreif auf die Schnauze. Und schmeißt auch ihn über Bord.

Er rudert mich, die ich noch immer sprachlos am Boden kauere und hoffe, das ist alles ein Albtraum, bis fast ans Ufer, dann steigen wir aus und laufen im seichten Wasser an Land. Wir sind etwa einen Kilometer von meinem Haus entfernt. Da steht noch so ein kleines Holzhäuschen. Drinnen brennt Licht und offenbar gehört es meinem Retter. Er holt den Schlüssel aus einer Ton-Eule, neben der Eingangstreppe und schließt auf.

»Und wenn sie uns holen kommen?«, finde ich meine Sprache wieder.

»Das werden sie nicht wagen. Soll ich die Polizei rufen?«

Das will ich nicht. Ich schüttle den Kopf.

»Aber …«, fängt er an, dann meint er nur: »Versteh schon.«

Ich steh da vor ihm, nackt und feucht und zitternd. Er gibt mir ein Strandtuch. Reibt mich trocken, so gut es geht. Serviert mir einen Baileys.

»Auf den Schock!«, sagt er dazu.

Der sahnige Alkohol wärmt mich innerlich so auf, dass ich meine roten Wangen deutlich spüren kann.

»Danke«, sage ich leise.

»Schon gut«, antwortet er.

Der Raum ist nicht groß und es gibt nur eine Sitzgelegenheit, das Bett.

»Setz dich doch!«, bietet er mir Platz darauf an.

Das Bett scheint frisch bezogen. Es riecht nach Blüten. Er sucht etwas für mich zum Anziehen und findet ein Shirt und frische Shorts. Die passen mir sogar, nachdem ich auch einen Gürtel von ihm bekommen habe. Mein Atem geht jetzt ruhiger. Ich fühle mich sicher, dabei bin ich im Haus eines völlig Fremden. Etwas in seinen grünen Augen weckt mein absolutes Vertrauen, wenn das nicht schon sein heldenhaftes Verhalten eben erledigt hat. Er trinkt auch einen Baileys, dann kämmt er sich die Haare.

Eitel ist er wohl ein bisschen, aber das schadet ja nichts.

Ich ertappe mich dabei, mir ihn ernsthaft als Partner vorzustellen. Dabei haben wir uns eben erst kennengelernt.

»Du kannst heute Nacht hierbleiben. Ich schlaf in der Wanne.«

»Das musst du nicht, ich vertraue dir.«

»Wieso eigentlich? Ich könnte ein fieser Serienmörder sein.«

»Haben Serienmörder das BGB auf dem Nachttisch liegen?« Das und ein voller Aschenbecher stehen dort, auch eine Kerze und Streichhölzer.

»Gerade die!«, kontert er trocken und lächelt auf diese umwerfende Weise, die mich ganz feucht macht.

Gott, ich möchte mit ihm schlafen, genau jetzt, auf den Schock.

»Würdest du mit mir schlafen?«, fragt mein Mund, aber ich persönlich habe wirklich nichts damit zu tun.

Er lächelt und mir fällt ein, dass ich nicht mal seinen Namen kenne.

»Ich bin Nathan, freut mich, dich kennenzulernen.« Das sagt er jetzt und gibt mir höflich seine Hand. Nathan, der Weise, denke ich sofort.

Er nimmt nun mein Handgelenk und führt es seinem Schritt entgegen. Er ist steinhart. »Ich schätze, das heißt, er will es auch.«

»Er?«, frage ich neugierig.

»Er heißt Flash.«

»Gordon, oder wie?«, bin ich amüsiert.

»Genau!«, antwortet er. »Lutsch ihn!«

Na, der geht ja ran.

Aber ich nicht weniger. Seine Ansage hat mich restlos heißgemacht. Ich gehe in die Hocke vor ihm und mir ist egal, dass ich diesen Typen nicht kenne. Ich wäre heute Nacht schließlich beinahe gestorben, dank ihm bin ich am Leben und ich möchte es am eigenen Leib spüren. Es ist mir so gleich, und wenn er tausend Frauen vor mir hatte, in diesem Augenblick gebe ich einen F. drauf.

Ich schäle ihn aus der Jeans, er ist nackt darunter. Ich küsse ihn. So sanft. Er wird gleich noch härter. Ich nehme ihn quer in den Mund. Lasse ihn durch meine Lippen gleiten. Meine Zungenspitze ist wissensdurstig und vorbehaltlos, sie spielt mit ihm, frech und ohne jede Furcht.

»Das machst du perfekt!«, rühmt er mich.

Mit meinen heißen Lippen ziehe ich ihn gnadenlos in die Länge, sauge und lutsche fest. Ich vergesse mich völlig und bin nur noch Mund, eine tiefe, feuchte Höhle aus hitziger Begierde. Er beginnt leise zu stöhnen. Ich schmecke die ersten Lustperlen auf der Zunge. Sie sind süß und sinnlich. Ich verschlinge ihn jetzt vollends. Seine Hand ist auf meinem Kopf, aber ich packe seine Handgelenke.

»O bitte …«, seufzt er fast verzweifelt, »Tu das nicht!«

Und ob ich das tue! Ich umkreise seine Eichel mit der Zunge, betörend und unwiderstehlich geil. Und unermüdlich.

»Nicht!«, schreit er fast. »Bitte hör auf, ich komme sonst in deinem Mund.«

Na und, denke ich. Und mache ungerührt weiter. Da befreit er sich mit Gewalt aus meinem festen Griff und zieht mich so heftig an den Haaren, dass ich ihn herausgleiten lassen muss. Ich schlucke die zuletzt erhaschten Tropfen herunter, genieße seinen männlichen Geschmack, während er immer noch mein Haar festhält, sodass es wehtut, aber selbst das erregt mich jetzt.

»Du kleines Luder.« Das sagt er in einem sehr strengen Ton und wirft mich kurzerhand aufs Bett.

Dort dreht er mich auf den Bauch. Gibt mir einen harten Klaps, nachdem er rasch meine Shorts heruntergezogen hat. Wieder ein Hieb, woher weiß er? Er versohlt mich kräftigst. Mitleidlos, aber genauso brauch ich es. Er drückt nun mein Gesicht in die Kissen und zieht meinen schmerzenden Hintern an sich. Ich spüre sein pralles Fleisch an meinem weichen. Mit einem heftigen Stoß schiebt er sich tief in mich.

Ich versuche, zur Seite zu atmen, als er seinen Griff lockert. Hart und unnachgiebig stößt er mich, als wüsste er, dass SM meine größte Leidenschaft ist. Seine Stöße sind kurz, aber so perfekt platziert, dass ich auf dem Level bin. Er trifft immer wieder dieselbe Stelle in meinem Innersten. Abermals zieht er mich an meinen Haaren. Hält mit der anderen Hand meine Schulter fest.

Ich kann nicht anders, nach einem Trommelfeuer an Stößen komme ich, gewaltig, kann meine Freude nicht in mir halten. Ich schreie sie heraus. Heiße Tränen schießen mir in die Augen. So etwas habe ich noch nie erlebt, ohne sich im Geringsten zu kennen, einen solchen perfekten Höhepunkt erreichen zu dürfen. Ich bin sprachlos. Er zieht ein letztes Mal an meinen Haaren und schießt mit dem finalen Stoß in mich, wohl hoch berauscht von meinem Seufzen.

»Wer bist du?«, will er wissen, keuchend und mit einer deutlich tiefer gelegten Stimme.

Ich finde meine Sprache wieder: »Clara. Angenehm!«

***

Es ist früh am Morgen. Ich kann weder schlafen noch fassen, was ich getan habe. Es widerspricht all meinen moralischen Prinzipien. Gut, betrogen habe ich niemanden, ich bin gerade Single. Und trotzdem, er könnte eine Krankheit haben oder sonst was.

»Was grübelst du?«, ertappt er mich, sich streckend und gähnend.

»Bist du gesund?«

»Bisschen spät die Frage«, erwidert er. Und mein Herz zerspringt gleich. Bis er es beruhigt. »Ich komme aus einer Arztfamilie, ich achte sehr auf mich, keine Angst.«

»Tust du das? Mit mir hast du auch ohne!«

»Das ist was anderes. Hör mir zu, du wirkst auf mich wie eine Frau, die sehr auf sich aufpasst, und ich kann mir nicht vorstellen, dass du …«, er spricht nicht zu Ende. »Nenne es Intuition oder Menschenkenntnis.«

»Die kann täuschen.«

»Schluss damit!«, wird er ungehalten. »Oder ich kneble dich, Baby.«

Prompt geht ein Leuchtfeuer durch meinen Unterleib. Ich sollte vielleicht Angst haben, aber ich bin nur geil.

»Tu’s doch!«, sage ich vorlaut.

Ein breites Grinsen legt sich auf sein hübsches Gesicht. Bin ich von allen guten Geistern verlassen? Was rede ich da? Aber er nimmt schon ein Tuch aus der Nachttischschublade und nachdem er mir befohlen hat, ich solle meinen Mund weit öffnen, stopft er es mir unsanft in den Mund. Gott, ich bin ultrafeucht, schon wieder oder immer noch.

»Mach die Beine breit! Und dann stillhalten!«

Ich gehorche. Er holt von irgendwoher plötzlich zwei Gürtel und bindet meine Füße weit auseinander an die Bettpfosten. Sehr fest. Jetzt fesselt er meine Hände mit einem Kabel an die oberen Pfosten. Ich bin ihm gänzlich ausgeliefert. Aber Angst habe ich komischerweise überhaupt nicht.

Wieder nimmt er mich hart. Schweigend gräbt er sich in mich mit aller Macht. Scheinbare Wut ist sein Treibstoff. Ich genieße es mehr, als ich erträumt habe. Der Knebel in meinem Mund tut sein Übriges. Obwohl ich Sado-Maso-Erfahrung habe, hat das noch nie jemand mit mir gemacht. Niemand hat es gewagt, niemand hat mich jemals so gefickt wie er. Mich mit dieser Mühelosigkeit im Sturm erobert. Oder ist es ein Orkan? Ich werde rettungslos weggefegt von einem Mann, der nicht nur allmächtig sexy ist, sondern auch geschickt und scheinbar sehr erfahren. Er weiß genau, was er tut und wie weit er gehen kann, ohne mir ernsthaft wehzutun. Es ist perfekt. Zu perfekt. Aber das ist mir jetzt egal, ich will meinen Orgasmus. Und ich bekomme ihn auf einem Silbertablett serviert.

Entrückt verdrehe ich die Augen, während er mir schon den Knebel abnimmt, aber weiterstößt, um auch zum Schuss zu kommen. Nur Sekunden nach mir ist es so weit, wieder entlädt er sich in mir.

Und ich bin selig ob der göttlichen Wärme in mir, die bis in die tiefsten Ebenen meiner Seele vordringt …

***

Die Realität hat mich wieder. Stocknüchtern werde ich unter der Dusche. Das war alles ein Fehler, denke ich jetzt. Ich kenne diesen Kerl nicht. Er kann sonst wer sein. Und ich habe ihm gleich in der ersten Nacht alles gegeben. Wie dumm von mir. Saublöd, genau genommen. Scharf beißende Paranoia überkommt mich. Wenn er nun mit den Typen vom Boot unter einer Decke steckt? Ich weiß zwar nicht, ob sie noch mehr wollten, als mich flachzulegen, was sie zum Teil dann geschafft hätten, aber das kann doch sein, dass viel mehr dahintersteckt. Irgendwas total Heimtückisches.

Mein neuestes Manuskript, fällt mir glühend heiß ein. Ich habe schließlich einen großen Feind, meinen Ex-Verlag. Er hatte mich wegen Erfolglosigkeit gefeuert und ich ging unter die Selfpublisher. Hatte plötzlich riesigen Erfolg. Und sie sahen keinen Cent davon. Ich schreibe zwar unter Pseudonym, aber wer weiß. Ich muss ins Ferienhaus zurück. Ich habe auf einmal panische Angst um meinen Laptop.

»Schipperst du mich rüber?«, frage ich Nathan, wenn er überhaupt so heißt.

»Natürlich. Was hast du?«

Ist es so offensichtlich? »Nichts«, lüge ich ihm ins Gesicht.

***

Nathan steht in der aufgebrochenen Tür, während ich verzweifelt den Laptop suche, ihn in dem Chaos, den die Einbrecher hinterlassen haben, nirgends finde und mich Untergangsfantasien und große Scham ereilen. Fertiges schicke ich zwar immer meinem besten Freund Thomas, aber ich habe hier kein Internet. Und es war nicht fertig. Nur fast. Das letzte Kapitel fehlt.

Mein Herz rast bedenklich. Scham deshalb, weil sie in allem rumgewühlt haben. Auch in meinen Dessous. Der Gedanke, jemand könnte … Das ist alles so widerlich.

Ich sitze jetzt auf dem Bett, versuche, meinen unregelmäßigen Puls ins Gleichgewicht zu bringen. Das ist so schwer.

Nathan kommt und massiert meinen Nacken. »Soll ich die Polizei …?«, fängt er wieder an.

Mir ist schlecht, ich gehe brechen. Nein, gehen ist es nicht, ich renne. Was für ein Albtraum.

Zum Abschied, ein paar Stunden und Mundspülungen später, haben wir uns kurz geküsst. Sogar auf die Lippen, haben wir beim Ficken nicht.

Ich habe kein gutes Gefühl. Er hat mir zwar seine Nummer gegeben, aber ich befürchte, ich werde ihn nie wiedersehen. Wenn er mich nur abgelenkt hat, während die anderen einbrechen konnten, sollte ich es hoffen. Warum ich ihn nicht konfrontiere? Ich habe einfach Schiss.

***

Ich bin zurück in meiner Stadt. Das alles kommt mir so unwirklich vor. Ist es überhaupt passiert?

Aber die Abwesenheit meines Laptops ist Beweis genug. Ich habe da Bücher drauf, die noch nicht veröffentlicht sind. Die Diebe können damit machen, was sie wollen. Nathan hat sich bis jetzt nicht gemeldet, was hab ich mir auch eingebildet?

Verdammte …

Ich bin auf einen Kaffee mit Thomas.

»Warum hast du nicht die Polizei geholt?«, versteht er mich nicht.

»Ich konnte einfach nicht.«

»Das war dumm!«, sagt er und rührt sein Cappuccinomilchschaumherz kaputt. Mein eigenes Herz rast mal wieder.

Diese Geschichte wird mich auf immer verfolgen, oder?

»Du hast mit dem gepennt?«, kommt es Thomas plötzlich.

Ich nicke mit hochrotem Kopf.

»Mann, Clara! Du weißt doch …«

Warum hab ich bis jetzt nicht daran gedacht? Ich bin doch wirklich zu blöd. Muss der Schock gewesen sein. »Aber es war kurz nach meiner …«

»Will ich nicht wissen, mach ’nen Test.«

Auf dem Heimweg mache ich einen Abstecher zur Apotheke. Der Test ist negativ, Gott sei Dank. Seit der Dusche am Morgen danach fühle ich eine ständige Anspannung, so als würde gleich etwas Furchtbares passieren. Ist es ja dann auch. Aber das hört nicht auf.

In der Nacht träume ich, dass der Verlag ohne meine Einwilligung alle meine geplanten Independentbücher rausbringt. Schweißgebadet wache ich auf.

Nathans Nummer erscheint auf dem Display. »Kann dich nicht vergessen!«, schreibt er.

Natürlich wusste er, dass ich auf SM abfahre, weil er mich ausspioniert hat oder im Auftrag vom Verlag arbeitet. Wie creepy.

»Du bildest dir das alles ein.« Thomas wollte mich nur beruhigen. »Der Diebstahl muss mit Nathan absolut nichts zu tun haben.«

***

Ich maile mal wieder mit Ben. Er ist ein Autorenkollege und wir haben uns auf einem Selfpublisherportal kennengelernt. Eigentlich wollten wir uns auch schon treffen, auf dem SPD in Hamburg, aber er erkrankte kurz vorher.

Ich erzähle ihm vom Raub.

Ben sagt: »Mach dir keine Sorgen, du sagst doch immer, du hast geniale Passwörter.«

»Aber das sind vielleicht Profis!«, habe ich Angst. Ich hab ihm nichts von meinem Sex mit Nathan erzählt. Warum nicht? Weil ich mir insgeheim immer Hoffnungen auf Ben gemacht habe?

***

Nathan will mich sehen. Nach einem ganzen Monat. Ich bin hypernervös. Er hat ein Treffen vorgeschlagen in der Stadt. Soll ich überhaupt hingehen? Ich entscheide mich schließlich doch dafür.

»Ich hab mich nicht früher gemeldet, weil …«, fängt er an, immer noch ein Bild von einem Mann, trotz des sehr blauen Auges. Und der anderen Schrammen.

»Ich seh’ den Grund«, sage ich trocken.

Er nimmt etwas aus seiner Laptoptasche, es ist ein etwas ramponierter PC mit einem Koala-Aufkleber. Es ist meiner.

»Woher …?«

»Ich hab ihn dir zurückgeholt, sie wollten ihn plündern, sind aber nicht reingekommen, musst ein supergeniales Passwort haben.«

Ich muss schmunzeln, es ist nämlich wirklich genial.

»Ich bin grad noch rechtzeitig gekommen, bevor sie ihn stattdessen in die Spree werfen konnten.«

»Also hast du wirklich mit denen unter einer Decke gesteckt.«

»Sie haben mir keine Wahl gelassen, entweder das oder Rufmord.«

»Wie Rufmord?«

»Die wollten in der Presse ’ne Geschichte lancieren, die mich ruiniert hätte.«

»Warum?«

»Weil ich wegen der schlechten Gewinnbeteiligung aussteigen und auch selfpublishen wollte.«

»Warum setzt du das jetzt aufs Spiel?«

»Wegen dir. Ich liebe dich.«

»Du kennst mich doch gar nicht.«

»Der Fan, der dir immer gemailt hat, Ben aus Berlin, das bin ich. Dass wir die ganze Zeit beim selben Verlag waren, musstest du ja nicht wissen. Wollte sicher sein. Als sie mit dem Plan kamen, dich auszuspionieren und sich an dir zu rächen, dachte ich, besser ich mach das als irgendein Schwein.«

Irgendwie hab ich jetzt Tränchen in den Augen.

»Was machen wir jetzt?«

»Wir gehen zur Bullerei, ich zeig die an wegen Erpressung.«

***

Drei Monate später.

Ich bin in seiner Wohnung und lese die ganzen E-Mails, die er von mir gesammelt und ausgedruckt hat. Dass ein Mann wie er, ein Sexgott, um genau zu sein, ein Fan von mir ist, kann ich kaum glauben. Aber es ist so. Wir haben eine Sexpause gemacht, um uns in Ruhe kennenzulernen.

Die Sache mit der Polizei und der Anklage war auch zu nervenaufreibend. Aber wir hatten damit Erfolg. Der Verlag ist am Ende. Heute Nacht wollen wir endlich all das hinter uns lassen und im Bett einen Neustart wagen.

Er hat alles dunkel gemacht und überall Kerzen aufgestellt. Die Musik ist modern, aber sanft, er reicht mir ein Glas Wein. Inzwischen habe ich seine literarischen Sachen gelesen. Sie ähneln meinen sehr. Kein Wunder, er ist wirklich ein Dominus. Kein Wunder auch, dass wir uns so gut, ja blind verstanden haben in den Federn.

»Nat, ich …«, spüre ich schon den Wein und will ihm eine Liebeserklärung machen, da befiehlt er mir, mich hinzuknien.

Ich stelle das Glas auf dem Couchtisch ab und tue, was er sagt. Er fesselt meine Hände mit einem Seidentuch. Jetzt verlässt er das Zimmer und kommt mit einem Kettenhalsband wieder. Vorsichtig legt er es mir an. Dann verbindet er es mit einem Karabiner, der an einer Leine hängt. Daran zieht er mich nun ins Schlafzimmer.

Nathan: »Knie.«

Demütig falle ich vor dem Bett auf meine Knie.

Er sagt: »Kinn aufs Bett.«

Ich tue es. Er nestelt an meinem Kleidchen, schiebt das Höschen beiseite. Dann hält er meinen Nacken mit seiner ausgestreckten Hand fest. Er richtet mich weiter zurecht. Und schließlich kapert er mich mit aller Kraft und Intensität. Lässt nicht locker in seinem Griff. Ich muss sehr laut stöhnen, kann nicht anders.

Er besorgt es mir, die ich wie eine Hündin angeleint bin, ich kann es nicht anders sagen. Aber ich kann irgendwie nicht kommen. Da nimmt er die lederne Leine und zieht sie über den rechten Oberschenkel unter meinem Schoß durch, legt sie einfach auf meine Vagina und reibt sie mit viel Druck, während er sich hart in mir bewegt.

Jetzt trifft das Leder meine Klit und es ist aus. Verdammter Mist, dieser Kerl hats drauf wie kein anderer. Ich komme fünfdimensional, so scheint es. Ich löse mich in Seligkeit auf und er genauso, als er mich stöhnen hört.

»Ich liebe dich auch«, wispere ich noch völlig entrückt.

»Mein neues Buch wird Claras Schoß heißen.«

»Untersteh dich!«

Er zieht abrupt an der Leine und ich bin sofort in meiner Subrolle zurück. Und davon wahnsinnig angeturnt.

»Nein, es heißt: Willst du mich heiraten?«

»Das wird’n Flop im SM-Genre.«

»Du kapierst es nicht, oder? Du hast es aus meinem Munde gehört! Ich hab gesagt: Willst du mich heiraten?«

Ich antworte: »Ja, schon, also gut, Baby. Dann muss ich wohl mal dominant sein. Auf die Knie!«

Er macht den Kniefall vor mir und senkt ergeben seinen Kopf. »Bitte werde meine Frau«, fleht er fast.