Napoleon Hill's Goldene Regeln - Napoleon Hill - E-Book

Napoleon Hill's Goldene Regeln E-Book

Napoleon Hill

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  • Herausgeber: Wiley-VCH
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2015
Beschreibung

Napoleon Hill gilt als der Vater der persönlichen Erfolgsliteratur. Zum ersten Mal in Buchform findet sich hier eine Serie von Artikeln, die Hill zwischen 1919 und 1923 veröffentlicht hat. Napoleon Hill, der selbst in sehr ärmlichen Verhältnissen aufwuchs, beschäftigte sich zeitlebens leidenschaftlich mit dem Rezept für bzw. der Erreichung von persönlichem und finanziellem Erfolg. Dafür studierte und interviewte er im Auftrag des Stahl-Tycoons Andrew Carnegie über 500 der berühmtesten und reichsten Personen seiner Zeit, u. a. Henry Ford, Thomas Edison, Alexander Graham Bell und John D. Rockefeller. Basierend auf diesen Interviews entwickelte Hill seine Erfolgsphilosophie - eine Philosophie, die von ihrer Aktualität und Anwendbarkeit seitdem nichts eingebüßt hat. Sie fand Eingang in seine in diesem Buch veröffentlichten Artikel - kleine aber feine Goldstücke unschlagbarer Weisheit: inspirierend, motivierend und zeitlos. Die goldenen Regeln beschäftigen sich mit Themen wie: Suggestion, Selbstvertrauen und der Kraft des Geistes. Viele seiner Gedanken wurden in den folgenden Jahrzehnten immer wieder von späteren Autoren aufgegriffen und neu verpackt. Das Original ist und bleibt aber das Beste.

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Napoleon Hills

Napoleon Hills Goldene Regeln Zeitlose Weisheitenfür Ihren ErfolgDeutsch von Andreas Schieberle

Die englische Originalausgabe erschien 2009 unter dem Titel Napoleon Hill’s Golden Rules. The Lost Writings bei John Wiley

Copyright © 2009 by The Napoleon Hill Foundation. All rights reserved.

1. Auflage 2010

Alle Bücher von Wiley-VCH werden sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren, Herausgeber und Verlag in keinem Fall, einschließlich des vorliegenden Werkes, für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie für eventuelle Druckfehler irgendeine Haftung

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2010 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim

Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form – durch Photokopie, Mikroverfilmung oder irgendein anderes Verfahren – reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsmaschinen, verwendbare Sprache übertragen oder übersetzt werden. Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen, Handelsnamen oder sonstigen Kennzeichen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt werden dürfen. Vielmehr kann es sich auch dann um eingetragene Warenzeichen oder sonstige gesetzlich geschützte Kennzeichen handeln, wenn sie nicht eigens als solche markiert sind.

Umschlaggestaltung Nikolaus Weichselbaumer, Nürnberg

Print ISBN: 978-3-527-50510-4ePub-ISBN: 978-3-527-64748-4Mobi-ISBN: 978-3-527-64747-7

Anmerkung des Verlages

Die in diesem Buch erstmals in dieser Form zusammengefassten Artikel sind vor mehr als 80 Jahren von Napoleon Hill geschrieben und zwischen 1919 und 1923 in verschiedenen Zeitschriften veröffentlicht worden.

Sie sind nicht nur unschätzbare Weisheiten über persönlichen und finanziellen Erfolg, die als solche nichts von ihrer Kraft verloren haben, sondern auch Zeugnisse einer Zeit, die von vielen Veränderungen, Umwälzungen und bahnbrechenden, nicht zuletzt technischen, Entwicklungen bzw. Erfindungen geprägt war.

Manche der in den Artikeln enthaltenen, diesbezüglichen Äußerungen Hills mögen aus heutiger Sicht etwas überholt oder antiquiert erscheinen, seine allumfassende Botschaft und seine Erfolgsprinzipien sind heute aber noch genauso aktuell wie damals – genauso motivierend und inspirierend. Um den überragenden Geist der Artikel nicht zu verfälschen, haben wir auf weitgehende Aktualisierungen verzichtet und sie in ihrem Originalzustand belassen.

Entdecken Sie nun Napoleon Hills Goldene Regeln

Geleitwort

Napoleon Hill hat mit seinen Büchern, in denen er die Gesetze und Strategien des Erfolgs beschreibt, viele Millionen Menschen auf der ganzen Welt inspiriert und begeistert. Seine Erfolgsregeln haben Menschen dazu bewogen im Verkauf, im Sport, als Unternehmer und in vielen anderen Bereichen Spitzenleistungen zu erzielen.

Es war 1985, ich war 21 Jahre alt und gerade einmal zwei Jahre selbstständig, als ich kurz vor der Pleite stand. In meiner Not begann ich Erfolgs-Ratgeber zu lesen – und das zweite Buch war gleich ein absoluter Glückstreffer, es stammte von Napoleon Hill. War ich, als ich mit dem Lesen des Buches begann, noch zweifelnd und skeptisch, wandelte sich meine Meinung immer mehr und ich verschlang regelrecht dieses Werk. Anschließend schrieb ich mir die wichtigsten Erfolgsregeln Napoleon Hills auf ein Blatt Papier und klebte es an meinen Badezimmerspiegel. Ich las täglich diese Erfolgsregeln – danach verbesserte sich mein Leben auf unglaubliche und wunderbare Weise. Ich baute mehrere erfolgreiche Firmen auf, schulte als Europas erfolgreichster Trainer über eine Million Menschen in meinen Seminaren und verkaufte selber mehrere Millionen Bücher, Audioprodukte und DVDs.

Napoleon Hill nannte sein System die »Philosophie des Erfolgs«. Er unterteilte diese Zauberformel in 13 Erfolgsgesetze. Was mich besonders beeindruckte, war u.a. der Glaube. Wie stark dieses »Gesetz des Glaubens« ist und wie man diesen positiven Glauben aufbaut, hat mir auf meinem Erfolgsweg wesentlich geholfen.

Ein weiterer Meilenstein in meiner Entwicklung war das Wissen über und der Umgang mit dem eigenen Unterbewusstsein. Noch heute arbeite ich täglich mit dieser Methode. Aber auch die Umsetzung beeindruckte mich zutiefst. Es reicht eben nicht aus, ein Ziel zu haben, daran zu glauben und sein Unterbewusstsein als »Freund und Helfer« einzusetzen, es geht auch darum, zu handeln und Schritt für Schritt seine Träume und Ziele zu realisieren – und genau das vermittelt eben Napoleon Hill.

Und noch immer haben die von Napoleon Hill vermittelten Erfolgs-Denkweisen ihre Gültigkeit. Gerne empfehle ich deshalb Napoleon Hills Bücher in jedem meiner Seminare. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich Ihnen nur ans Herz legen, die in diesem Buch beschriebenen Strategien und Techniken Napoleon Hills anzunehmen und in die Tat umzusetzen – und Sie werden erleben, wie Sie dabei auf der Erfolgsleiter höher und höher steigen.

Schweinfurt, 7. Januar 2010     Jürgen Höller (Mr. Motivation)

Vorwort

Vielleicht haben Sie, wie Millionen andere Menschen auf der Welt, bereits mit Gewinn Bücher von Napoleon Hill gelesen. Ob Sie nun Anhänger von Hills Lehren sind oder dies Ihre erste Begegnung mit seinen Schriften ist, diese Lektionen über das menschliche Potenzial werden Ihnen von hohem Nutzen sein.

Die Quellen des Buches, das Sie in Händen halten, sind Zeitschriften, die Hill vor mehr als 80 Jahren veröffentlicht hat. Hill’s Golden Rule Magazine und Hill’s Magazine erschienen mehrere Jahre lang, bevor Hill sein erstes Buch herausbrachte. Hills Lektionen sind eine Reihe von Abhandlungen über das menschliche Potenzial.

Die abgelegenen Berge des Wise County in Virginia, wo Hill im Jahr 1883 zur Welt kam, boten einem Jungen, der in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs, nicht viele Möglichkeiten. Hills Mutter starb, als er zehn Jahre alt war; ein Jahr später heiratete sein Vater erneut. Napoleons neue Stiefmutter sollte sich für den kleinen Jungen als Segen erweisen. Martha war eine junge Witwe, und als Tochter eines Arztes war sie gebildet; sie entwickelte Zuneigung zu ihrem energiegeladenen Stiefsohn, der ständig Streiche ausheckte. Das neue Mitglied der Familie Hill war ein Quell der Förderung, der ein Leben lang floss. Später im Leben würdigte Hill seine Stiefmutter in ähnlicher Weise, wie es Abraham Lincoln mit seiner eigenen Mutter getan hatte, als er bemerkte: »Alles, was ich im Leben geworden bin, und alles, was ich je zu erreichen hoffe, verdanke ich dieser geliebten Frau.« Im Alter von dreizehn Jahren ertauschte er sich mit Hilfe seiner Stiefmutter für eine Pistole eine Schreibmaschine. Eine Serie von Artikeln bestärkte ihn darin, seine Berufung im Schreiben zu sehen.

Nach zwei Jahren auf der höheren Schule ging Hill auf eine Wirtschaftsfachschule, und nach dem Abschluss bewarb er sich um eine Stelle bei Rufus Ayres, einst Justizminister des Staates Virginia, Offizier der Konföderierten Staaten von Amerika sowie Kandidat für einen Sitz im US-Senat. General Ayres war im Bankgeschäft tätig sowie in der Holzwirtschaft und im Kohlebergbau, und Hill hielt ihn für den reichsten Mann der Berge. Nachdem er sich jedoch nun auf einmal zu einem Beruf im Rechtswesen hingezogen fühlte, überredete Hill seinen Bruder Vivian, dass sie sich gemeinsam an der Georgetown Law School bewerben sollten. Napoleon wollte als Autor arbeiten, um für beide das Studium zu finanzieren. Beide schrieben sich an der Georgetown Law School ein; Vivian machte seinen Abschluss, Napoleon jedoch wechselte die Richtung, nachdem er eine Stelle bei Bob Taylor’s Magazine erhalten hatte, einer Zeitschrift, die US-Senator Robert Taylor aus Tennessee gehörte. Hills Aufgabengebiet war es, Geschichten über Erfolge zu schreiben, zum Beispiel einen Artikel über den Aufstieg von Mobile in Alabama als Seehafen. Als er eines Tages zum amerikanischen Stahltycoon Andrew Carnegie geschickt wurde, entwickelte sich aus dem geplanten kurzen Interview ein Aufenthalt von drei Tagen in Carnegies 45-Zimmer-Villa. Carnegie regte Hill an, erfolgreiche Menschen zu interviewen, daraus eine Philosophie des Erfolges zu entwickeln und diese dann andere zu lehren. Hills Leben erhielt eine neue Richtung, und es blieb für ihn ein lebenslanges Abenteuer, erfolgreiche Menschen zu interviewen und der Frage nachzugehen, warum diese Erfolg hatten, während so viele andere erfolglos blieben.

Carnegies Empfehlung brachte den jungen Hill in Kontakt mit Henry Ford, Thomas Edison, George Eastman, John D. Rockefeller und vielen anderen berühmten Menschen seiner Zeit. Hill verwendete 20 Jahre und über 500 Interviews auf sein Studium der Prinzipien des Erfolgs, bevor er sein erstes Buch schrieb.

Hill wurde 87 Jahre alt und entwickelte im Lauf seines Lebens eine Philosophie der Prinzipien des Erfolgs, die heute noch so relevant ist wie damals, als er sie studierte und in seinen Büchern zu Papier brachte. Hills erstes Werk war dann gleich eine achtbändige Ausgabe mit dem Titel The Law of Success (Das Gesetz des Erfolges), die 1928 erschien. Er begann Honorare von 2000 bis 3000 Dollar im Monat zu erhalten, eine so ungeheure Summe, dass er sich einen Rolls-Royce zulegte, um den Guest River oben im Wise County zu besuchen, wo er seine Kindheit verbracht hatte.

Hill schrieb ein kleines Buch mit dem Titel The Magic Ladder to Success (Die magische Leiter zum Erfolg), das eine komprimierte Fassung der Laws of Success darstellte, jedoch auch ein zusätzliches Kapitel enthielt: »40 einzigartige Ideen«, mit denen sich Geld machen lässt. Zu Hills Ideen zählten automatische Tankstellen, an denen sich Autofahrer Tag und Nacht selbst bedienen können, schlüssellose Schlösser zur Diebstahlverhinderung und Getränke aus frischem Gemüse ohne Konservierungsstoffe. Man bedenke, dies war im Jahr 1930; die Liste zeigt, welch ein Visionär Hill war.

Ein weiterer Beleg dafür, dass Hill ein Visionär war, besteht in der Tatsache, dass ein großer Teil der Ratgeberliteratur, die heute erscheint, schlicht eine Neufassung dessen ist, was Hill bereits vor über 80 Jahren studiert und beschrieben hat.

So werden heute viele Bücher über das Gesetz der Anziehung geschrieben, als sei dies ein neu entdecktes Prinzip für Erfolg. Hill schrieb über dieses »neue« Prinzip in der März-Ausgabe 1919 von Hill’s Golden Rule Magazine; es ist hier in Lektion 4 »Das Gesetz der Vergeltung« enthalten.

Heute erscheinen haufenweise Bücher, die sich auf eines oder mehrere von Hills Werken beziehen, und er wird ohne Zweifel häufiger zitiert als jeder andere Motivationsautor oder -redner, der je gelebt hat. Die Zitate erfolgen teils wörtlich, teils leicht verändert.

1937 schrieb Hill sein berühmtestes Buch Think and Grow Rich (Denke nach und werde reich), das gleich im Jahr der Veröffentlichung, inmitten der großen Depression, zum Preis von 2,50 Dollar pro Exemplar, dreimal ausverkauft war, und dies ohne die Werbemaschinerie der heutigen Zeit. Think and Grow Rich wurde inzwischen weltweit über 60 Millionen Mal verkauft und verkauft sich auch heute noch rund eine Million Mal pro Jahr. Als Bestseller wird heute in der Regel ein Buch bezeichnet, das sich über 100000 Mal verkauft hat. Alle Bücher Hills haben höhere Verkaufszahlen, zumeist über 1 Million. Bei gefragteren Titeln sprechen Verleger heute von einer »Regallebenszeit« von ein bis zwei Jahren (die Zeitdauer, die ein Buch nachgefragt und in größeren Buchhandlungen vorrätig gehalten wird). Hills The Law of Success wird seit 1928 kontinuierlich verkauft, Think and Grow Rich seit 1937, Master Key to Riches (Glaube an dich und werde reich) seit 1945, Success Through a Positive Mental Attitude (Erfolg durch positives Denken) seit 1960, Grow Rich with Peace of Mind seit 1967 und You Can Work Your Own Miracles (Wunder, die Sie selbst vollbringen) seit 1971. Mit anderen Worten: Hills Bücher verkaufen sich heute besser als zu der Zeit, als er sie schrieb.

Don M. Green

Geschäftsführender Direktor

The Napoleon Hill Foundation

Einleitung

So haben Sie am meisten davon, wenn Sie dieses Buch lesen

Wenn Sie Bücher von Napoleon Hill lesen, finden Sie in etlichen von ihnen auch einen Abschnitt aus dem Bestseller Success Through a Positive Mental Attitude (Erfolg durch positives Denken), den er zusammen mit W. Clement Stone schrieb. Der Artikel heißt: »So haben Sie am meisten davon, wenn Sie dieses Buch lesen.«

Um die Kräfte zu erschließen, die Ihnen zur Verfügung stehen, müssen Sie zunächst bereit sein, die Informationen zu akzeptieren und anzuwenden.

Die Prinzipien für Erfolg werden bei Ihnen genau so funktionieren, wie sie es auch bei anderen getan haben, unabhängig von Bildung, Veranlagung und Umfeld. Wenn Sie allerdings der Überzeugung sind, Sie seien zum Scheitern verurteilt und könnten dagegen nichts machen, dann werden Sie mit Sicherheit auch scheitern. Die Entscheidung liegt bei Ihnen und nur bei Ihnen.

Die Formel 2V2A

Diese Formel sagt Ihnen nicht nur, was Sie tun sollen, sondern auch, wie Sie es tun sollen. Wenn Sie bereit sind, die Formel 2V2A anzuwenden, werden Ihnen die folgenden zwei Prinzipien den Erfolg gewährleisten:

Verstehen, Verbindungen herstellen, Anpassen und Anwenden – so sollten Sie aus allem, was Sie sehen, hören und lesen, sowie aus Erfahrungen, die Ihnen helfen können, Ihre Ziele zu erreichen, Prinzipien, Techniken und Methoden ableiten. Dies wird Formel 2V2A genannt. 2V steht für Verstehen und Verbindungen herstellen, 2A für Anpassen und Anwenden.

Motivieren Sie sich willentlich, lohnende Ziele zu erreichen, und richten Sie Ihre Gedanken darauf aus, beherrschen Sie Ihre Gefühle und beeinflussen Sie Ihr Schicksal.

Behalten Sie bei der Anwendung der Formel Ihre Ziele im Sinn und seien Sie bereit, nützliche Informationen aufzunehmen.

Konzentrieren Sie sich beim Lesen darauf, wie sich Bedeutung und Worte mit Ihren eigenen Zielen verbinden lassen. Lesen Sie das Material so, als schriebe der Autor nur für Sie.

Unterstreichen Sie beim Lesen Sätze und Passagen, die Ihnen als wichtig für Sie selbst erscheinen.

Schreiben Sie an den Rand, wenn Ihnen Ideen kommen, die nützlich sein könnten.

Denken Sie daran, wenn Sie lesen und die Formel 2V2A anwenden, dass der zweite Teil der Formel das Wichtigste ist. Viele Leser überfliegen diesen Teil und neigen dazu, ihn zu überspringen. Es sind dieselben Menschen, die für ihren Mangel an Erfolg Ausreden vorbringen oder anderen die Schuld geben. Wenn Sie nicht aktiv werden, ist der Kaufpreis eines Ratgebers nicht das Papier wert, auf dem er gedruckt ist.

1Ihr soziales und physisches Erbe

Ihre Eltern haben Sie zu dem gemacht, was Sie sind, in physischer Hinsicht, Sie aber können aus sich machen, was Sie wollen, in geistiger Hinsicht.

Sie und jedes andere menschliche Wesen sind die Summe aus genau zwei Dingen: Vererbung und Umwelt.

Sie haben bestimmte physische Neigungen und Eigenschaften von Ihren Eltern geerbt. Weitere Neigungen und Eigenschaften haben Sie von Ihren Großeltern geerbt und von deren Eltern.

Ihre Körpergröße, Haar- und Augenfarbe, die Beschaffenheit Ihrer Haut und bestimmte andere physische Eigenschaften dieser Art haben Sie geerbt. Folglich ist an Ihrem physischen Erscheinungsbild vieles das Ergebnis von Ursachen, die außerhalb Ihres eigenen Einflussbereichs liegen.

Diese Eigenschaften, die Ihnen »auferlegt« wurden durch Ihr physisches Erbe, sind zum größten Teil Eigenschaften, an denen Sie wenig Substanzielles ändern können.

Anders ist es jedoch, wenn es um die Eigenschaften geht, die Sie aus Ihrer Umwelt heraus entwickelt haben, aus Ihrem sozialen Erbe, wie man es nennt. Diese Eigenschaften können Sie willentlich verändern. Eigenschaften, die Sie bis zum Alter von zehn Jahren entwickelt haben, lassen sich natürlich weit schwerer modifizieren oder verändern, weil sie tief verwurzelt sind, und es wird Ihnen schwerfallen, genug Willenskraft aufzubringen, um auch diese zu verändern.

Jeder Sinneseindruck, der Ihren Geist erreicht, vom Moment der Geburt an, durch jeden Ihrer fünf Sinne, ist Bestandteil Ihres sozialen Erbes. Die Lieder, die Sie singen oder hören, die Gedichte, die Sie lesen, die Bücher, die Sie studieren, die Predigten, denen Sie lauschen, die Dinge, die Sie sehen, sie alle sind Bestandteil Ihres sozialen Erbes.

Die wahrscheinlich einflussreichsten Quellen, aus denen sich die Neigungen speisen, die Ihre Persönlichkeit ausmachen, sind die folgenden: erstens die Lehren, die Sie zu Hause erfahren, von Ihren Eltern; zweitens Lehren durch Kirche und religiöse Unterweisung; drittens die Lehren öffentlicher oder privater Schulen; viertens Tageszeitungen, Zeitschriften und alles, was Sie sonst lesen.

Was Sie glauben, das glauben Sie – bei jedem Thema – aufgrund der Sinneseindrücke, die Ihren Geist erreichen. Ihr Glaube kann falsch oder richtig sein, je nach Zuverlässigkeit oder Unzuverlässigkeit, Wahrheit oder Falschheit dieser Sinneseindrücke.

Wenn Ihnen im Verlauf Ihrer Bildung beigebracht wurde, wie man richtig denkt; wie man Vorurteile überwindet, die an Rasse, Glauben, Politik und dergleichen anknüpfen; wie man darauf achtet, dass nichts als Fakten sich dem Geist einprägen; wie man alle Sinneseindrücke fernhält, die nicht der Wahrheit entspringen; dann dürfen Sie sich glücklich schätzen, denn dann werden Sie in der Lage sein, aus Ihrer Umwelt all das herauszufiltern, was Sie am besten nutzen können, um Ihre Persönlichkeit genau so zu entwickeln, wie Sie sie haben wollen.

Das physische Erbe ist etwas, das nicht in großem Umfang verändert werden kann, das soziale Erbe jedoch lässt sich verändern, man kann neue Ideen dazu bringen, die alten zu ersetzen, Wahrheit dazu, den Platz der Falschheit einzunehmen.

Ein kleiner, schwacher Körper kann dazu gebracht werden, einen großen Geist zu beherbergen, indem dieser Geist in der richtigen Weise durch das soziale Erbe geführt wird. Umgekehrt kann ein physisch starker Körper einen schwachen, untätigen Geist beherbergen, aus denselben Gründen. Der Geist ist die Summe aller Sinneseindrücke, die das Gehirn ereichen; daraus können Sie ersehen, wie wichtig es ist, dass diese Sinneseindrücke der Wahrheit entspringen, wie wichtig es ist, dass Sie frei von Vorurteil, Hass und dergleichen sind.

Der Geist ähnelt einem fruchtbaren Feld. Welche Früchte hervorgebracht werden, hängt von der Art der Samen ab, die gesät wurden, von den Sinneseindrücken, die ihn erreichen.

Wenn vier Quellen unter Kontrolle gehalten werden, dann können die Ideale einer Nation oder eines Volkes innerhalb einer Generation vollständig verändert oder sogar durch neue Ideale ersetzt werden. Diese vier Quellen sind: (1) was zu Hause vermittelt wird, (2) was von der Kirche vermittelt wird, (3) was in öffentlichen Schulen vermittelt wird und (4) Zeitungen, Zeitschriften, Bücher.

Diese vier Quellen können einem Kind jedes Ideal, jeden Gedanken, jede Idee so unauslöschbar aufzwingen, dass es im späteren Leben schwer, wenn nicht sogar unmöglich sein dürfte, diese Ergebnisse wieder zu entfernen oder zu verändern.

Zusammenfassend halten wir es für lohnend, die zwei bisher getroffenen Hauptaussagen noch einmal in kurzen Worten zu wiederholen:

Erstens: Alle Ideale und Gewohnheiten, die dauerhaft in einem Menschen verankert werden sollen, müssen seinem oder ihrem Geist in früher Jugend eingepflanzt werden, nach dem Prinzip des sozialen Erbes. Eine so eingepflanzte Idee wird zum dauerhaften Bestandteil der Persönlichkeit und begleitet sie oder ihn das ganze Leben hindurch, außer in den sehr seltenen Fällen, dass noch stärkere Einflusse als diejenigen, die diese Idee eingepflanzt haben, ihr entgegenwirken oder sie zu löschen versuchen. Dieses Prinzip wird soziales Erbe genannt, weil es das Medium darstellt, durch das die dominierenden Eigenschaften einer Person mittels all jener Sinneseindrücke eingepflanzt und entwickelt werden, die den Geist aus seiner Umgebung erreichen, durch die fünf Sinne, unabhängig von und im Unterschied zu jenen physischen Eigenschaften, die von den Eltern vererbt werden.

Zweitens: Eines der wichtigsten psychologischen Grundprinzipien, nach denen der menschliche Geist funktioniert, ist seine Neigung zu wollen, was ihm vorenthalten und verboten wird oder schwer erreichbar ist. Im selben Moment, in dem Sie einen Gegenstand aus der Reichweite einer Person entfernen, wecken Sie im Geist dieser Person den Wunsch, diesen Gegenstand zu haben. Im selben Moment, in dem Sie einer Person verbieten, etwas zu tun, entsteht in dieser Person der starke Wusch, genau das zu tun, was ihr verboten worden ist. Der menschliche Geist hasst es, wenn er gezwungen werden soll, etwas zu tun. Wenn eine Idee dergestalt in den Geist einer Person eingepflanzt werden soll, dass sie dauerhaft dort bleibt, muss sie daher so präsentiert werden, dass die Person sie begrüßt und bereitwillig aufgreift. Jeder fähige Verkäufer ist mit diesem Prinzip vertraut und verfährt nach der Devise, die Vorzüge seiner Dienste, Güter oder Waren so zu präsentieren, dass dem potenziellen Käufer kaum bewusst ist, dass die Gedanken, die er entwickelt, nicht seinem eigenen Geist entsprungen sind.

Diese zwei Prinzipien sind es wert, von jedem berücksichtigt zu werden, der Führungskraft bei irgendeiner lohnenden Unternehmung werden will, denn jede erfolgreiche Führung beruht auf ihrer Anwendung. Ob Sie nun Güter verkaufen, in Medizin oder Rechtswesen tätig sind, Predigten halten, Bücher schreiben, an der Schule unterrichten oder Manager in Handel oder Industrie sind, Sie werden feststellen, dass sich Ihre Leistungen erheblich verbessern, wenn Sie diese zwei Prinzipen studieren, verstehen und anwenden, mit denen der menschliche Geist erreicht werden kann.

Sie sind die Summe aus genau zwei Faktoren, Vererbung und Umwelt. Sie können nichts dagegen machen, dass Sie geboren worden sind, Sie können jedoch Ihre starken Züge ausbauen und Ihre schwachen Züge überwinden. Und Sie können Ihre Umwelt, Ihre Gedanken, Ihre Ziele, Ihr Lebensziel verändern. Es liegt an Ihnen; wollen Sie es? Dann können Sie es.

2Autosuggestion

Der Ausdruck Autosuggestion bedeutet einfach Selbst-Suggestion, also Selbst-Beeinflussung oder ein Vorschlag, den man sich bewusst selber macht.

James Allen hat der Welt in seiner ausgezeichneten kleinen Schrift As a Man Thinketh (im Deutschen: Heile deine Gedanken. Werde Meister deines Schicksals) eine schöne Lektion zum Thema Autosuggestion erteilt, indem er zeigte, wie sich ein Mensch durch den Vorgang der Selbst-Suggestion buchstäblich selbst neu erschaffen kann.

Diese Lektion soll ebenso wie James Allens Schrift hauptsächlich ein Mittel sein, um Männer und Frauen zur Entdeckung und Erkenntnis der Wahrheit anzuregen, dass »sie selbst die Erschaffer ihrer selbst« sind, aufgrund der Gedanken, die sie auswählen und favorisieren; dass der Webmeister sowohl des inneren Stoffes Charakter als auch des äußeren Stoffes Verhältnisse der Geist ist; und dass sie in Zukunft aufgeklärt und glücklich weben können, auch wenn sie bisher in Unkenntnis, Schmerz und Leid gewoben haben sollten.

Diese Lektion ist weder eine Predigt noch eine Abhandlung über Moral und Ethik. Sie ist eine wissenschaftliche Abhandlung, durch die der Leser und die Leserin den Grund verstehen kann, warum die erste Sprosse der magischen Leiter zum Erfolg hier platziert wurde und wie man das Prinzip, das hinter dieser Sprosse steht, zum Bestandteil der eigenen Arbeitsausrüstung machen kann, mit der man die wichtigsten wirtschaftlichen Probleme des Lebens meistert.

Diese Lektion beruht auf den folgenden Tatsachen:

Alle Bewegungen des menschlichen Körpers werden durch das Denken kontrolliert und gesteuert, das heißt durch Befehle, die vom Gehirn ausgesandt werden, wo der Regierungssitz des Geistes liegt.

Der Geist ist in zwei Bereiche eingeteilt, von denen der eine der bewusste Bereich genannt wird (der unsere körperlichen Aktivitäten steuert, während wir wach sind), der andere der unbewusste Bereich, der unsere körperlichen Aktivitäten kontrolliert, während wir schlafen.

Die Anwesenheit jedes Gedankens, jeder Idee im bewussten Geist (dasselbe gilt aber wahrscheinlich auch für Gedanken und Ideen im unbewussten Teil des Geistes) bringt tendenziell ein damit »assoziiertes Gefühl« hervor und drängt zu entsprechender körperlicher Aktivität, um den so gefassten Gedanken in physische Realität umzusetzen. Zum Beispiel kann man Mut und Selbstvertrauen entwickeln, indem man die folgende oder eine ähnliche positive Aussage macht oder den Gedanken hinter dieser Aussage ständig im Geist behält: »Ich glaube an mich. Ich bin mutig. Ich kann alles schaffen, was ich unternehme.« Das wird Autosuggestion genannt.

Wir werden nun dazu übergehen, Ihnen den Modus Operandi zu liefern, mit dem Sie die erste Stufe der magischen Leiter zum Erfolg erklimmen und nutzen können. Begeben Sie sich als Erstes sorgfältig auf die Suche, um die spezielle Aufgabe zu finden, der Sie Ihr Leben widmen wollen, wobei Sie beachten sollten, dass Sie etwas wählen, was allen Nutzen bringt, die von Ihren Aktivitäten betroffen sind. Nachdem Sie beschlossen haben, was Ihre Lebensaufgabe sein soll, legen Sie das in klarer Form schriftlich nieder und prägen Sie es sich dann ein.

Wiederholen Sie die Worte dieser schriftlichen Bezeichnung Ihrer Lebensaufgabe mehrmals am Tag und besonders abends kurz vorm Einschlafen und versichern Sie sich, dass Sie die notwendigen Kräfte, Menschen und materiellen Dinge zu sich heranziehen, mit denen Sie das Objekt Ihrer Lebensaufgabe oder Ihr klar festgelegtes Lebensziel erreichen können.

Behalten Sie im Sinn, dass Ihr Gehirn buchstäblich ein Magnet ist und andere Menschen anzieht, die in ihren Gedanken und Idealen mit denjenigen Gedanken harmonieren, die Ihren eigenen Geist beherrschen, mit den Idealen, die in Ihnen am tiefsten verwurzelt sind.

Er gibt ein Gesetz, das wir mit Fug und Recht das Gesetz der Anziehung nennen können, durch dessen Wirken das Wasser sein Niveau sucht, und alles, was im Universum von gleicher Natur ist, seinesgleichen sucht. Wenn es dieses Gesetz nicht gäbe, das so unveränderlich ist wie das Gravitationsgesetz, das die Planeten in den richtigen Bahnen hält, dann könnten die Zellen, aus denen eine Eiche wächst, sich davonstehlen und sich mit den Zellen vermischen, aus denen die Pappel wächst, und dann einen Baum hervorbringen, der teils Pappel, teils Eiche wäre. Von einem solchen Phänomen hat man jedoch noch nie gehört.

Wenn wir diesem Gesetz der Anziehung ein Stück weiter folgen, dann können wir sehen, wie es unter Männern und Frauen wirkt. Wir wissen, dass erfolgreiche, wohlhabende Geschäftsleute die Gesellschaft ihresgleichen suchen, während ein Stadtstreicher wiederum seinesgleichen sucht, und dies geschieht ebenso natürlich, wie Wasser bergab fließt.

Gleich und Gleich gesellt sich gern, Gleiches zieht Gleiches an, eine Tatsache, die sich nicht bestreiten lässt.

Wenn es nun wahr ist, dass die Menschen beständig die Gesellschaft derjenigen suchen, deren Ideale und Gedanken mit den eigenen harmonieren, können Sie dann nicht erkennen, wie wichtig es ist, dass Sie Ihre Gedanken und Ideale so kontrollieren und steuern, dass Sie schließlich genau die Art »Magnet« in Ihrem Gehirn entwickeln, der so, wie Sie es wünschen, auf andere als Anziehungskraft zu Ihnen hin wirkt?

Wenn es wahr ist, dass allein die Anwesenheit eines Gedankens in Ihrem bewussten Geist die Tendenz hat, Sie zu einer körperlichen, muskulären Aktivität zu stimulieren, die mit der Natur dieses Gedankens übereinstimmt, können Sie dann nicht erkennen, welche Vorteile es hat, die Gedanken mit Sorgfalt auszuwählen, bei denen Sie Ihrem Geist zu verweilen gestatten?

Lesen Sie diese Zeilen sorgfältig und überdenken und verarbeiten Sie die Bedeutung, die sie haben, denn wir legen nun die Grundlage für eine wissenschaftliche Wahrheit, auf der alle lohnende menschliche Leistung aufbaut. Wir beginnen jetzt den Weg zu bauen, auf dem Sie aus der Wildnis des Zweifels, der Entmutigung, der Unsicherheit und des Scheiterns herausreisen werden, und wir wollen, dass Sie sich mit jedem Zentimeter dieses Weges vertraut machen.

Niemand weiß, was Denken ist, doch jeder Philosoph und jeder wissenschaftlich befähigte Mensch, der dieses Thema ein wenig studiert hat, stimmt der Aussage zu, dass Denken eine kraftvolle Form der Energie ist, die die Aktivitäten des menschlichen Körpers steuert, dass jede Idee, die durch langes, konzentriertes Denken im Sinn behalten wird, dauerhafte Gestalt annimmt und die körperlichen Aktivitäten entsprechend ihrer Natur weiter beeinflusst, sei es bewusst oder unbewusst.

Die Autosuggestion, die nicht mehr und nicht weniger ist als eine Idee, die man durch Denken im Sinn behält, ist das einzige bekannte Prinzip, nach dem man sich buchstäblich selbst neu erschaffen kann, gemäß jedem beliebigen Muster, das er oder sie wählen mag.

Wie Sie durch Autosuggestion Charakter entwickeln

Dies bringt uns an einen geeigneten Punkt, um die Methode zu erläutern, nach der sich Ihr Autor in einem Zeitraum von etwa fünf Jahren buchstäblich selbst neu erschaffen hat.

Bevor wir dabei in die Einzelheiten gehen, möchten wir Sie an die übliche Neigung der Menschen erinnern, alles zu bezweifeln, was sie nicht verstehen und nicht zu ihrer eigenen Zufriedenheit nachvollziehen können, sei es durch ähnliche eigene Erfahrungen, sei es durch Beobachtung.

Wir möchten Sie außerdem daran erinnern, dass dies kein Zeitalter für einen ungläubigen Thomas ist. Ihr Autor, obgleich noch ein verhältnismäßig junger Mann, hat nichtsdestoweniger bereits die Geburt einiger der größten Erfindungen der Welt gesehen, sozusagen die Aufdeckung einiger der so genannten »verborgenen Geheimnisse« der Natur. Und er bewegt sich klar innerhalb der Grenzen wissenschaftlicher Genauigkeit, wenn er Sie daran erinnert, dass die Wissenschaft innerhalb der letzten sechzig Jahre die Vorhänge hochgezogen hat, die uns vom Licht der Wahrheit trennten, und mehr Werkzeuge für Kultur, Entwicklung und Fortschritt in Gebrauch gebracht hat, als in der gesamten Geschichte der Menschheit zuvor entdeckt worden sind.

Innerhalb vergleichsweise weniger Jahre haben wir in der letzten Zeit die Geburt der elektrischen Glühlampe gesehen, der Setzmaschine, der Druckerpresse, der Röntgenstrahlen, des Telefons, des Automobils, des Flugzeugs, des Unterseeboots, der drahtlosen Telegrafie und unzähliger weiterer organisierter Kräfte, die der Menschheit dienen und sie tendenziell von den animalischen Instinkten der dunklen Zeiten trennen, aus denen sie sich erhoben hat.

Während diese Zeilen geschrieben werden, erreicht uns die Information, dass Thomas A. Edison an einer Vorrichtung arbeitet, die es nach seiner Überzeugung den verstorbenen Seelen der Menschen ermöglichen wird, mit uns hier auf Erden zu kommunizieren, wenn so etwas möglich ist. Und sollte morgen früh aus East Orange/New Jersey die Nachricht kommen, dass Edison diese Maschine fertiggestellt und mit den Seelen verstorbener Menschen kommuniziert hat, dann würde der Schreiber dieser Zeilen für seinen Teil nicht über diese Aussage lachen. Selbst wenn wir es nicht als wahr betrachteten, bevor wir Beweise gesehen hätten, so würden wir das Thema doch zumindest mit offenem Geist beobachten, weil wir innerhalb der letzten dreißig Jahre genug »Unmögliches« gesehen haben, um überzeugt zu sein, dass es nur wenig gibt, was strikt unmöglich ist, wenn sich der menschliche Geist mit jener grimmigen Entschlossenheit ans Werk begibt, die keine Niederlage kennt.

Wenn uns die moderne Geschichte richtig informiert, dann haben die besten Eisenbahner des Landes über die Idee gelacht, Westinghouse könne einen Zug dadurch zum Anhalten bringen, dass er Luft auf die Bremsen drückt, doch dieselben Männer haben es erlebt, dass die New Yorker Legislative ein Gesetz verabschiedete, durch das die Eisenbahngesellschaften verpflichtet wurden, ebendiese »lächerliche Vorrichtung« zu verwenden, und hätte es dieses Gesetz nicht gegeben, dann wären die heutige Geschwindigkeit der Eisenbahnzüge und die Sicherheit, mit der wir reisen, nicht möglich. *

Wir werden ebenso daran erinnert, dass die französische Hauptstadt, hätte der berühmte Napoleon Bonaparte nicht Robert Fultons Bitte um ein Gespräch verlacht, heute auf englischem Boden liegen könnte und Frankreich die Herrscherin über das gesamte britische Weltreich wäre. Fulton sandte Napoleon die Mitteilung, er habe eine Dampfmaschine erfunden, die Schiffe gegen den Wind fahren lassen könne, doch Napoleon, der eine solche Vorrichtung noch nie gesehen hatte, ließ ihm die Antwort zukommen, er habe keine Zeit, sich mit Spinnern abzugeben, und außerdem könnten Schiffe nicht gegen den Wind segeln, weil Schiffe das noch nie gekonnt hätten.

Es ist Ihrem Autor noch gut in Erinnerung, dass im Kongress eine Vorlage eingebracht wurde, mit der um Genehmigung nachgesucht wurde, Experimente mit einem Flugzeug durchzuführen, das Samuel Pierpont Langley entworfen hatte, aber die Genehmigung wurde prompt verweigert, und Professor Langley wurde als praxisfremder Träumer und »Spinner« verlacht. Niemand hatte je gesehen, dass ein Mensch mit einer Maschine durch die Luft flöge, und niemand glaubte, das wäre möglich.

Aber wir werden allmählich ein wenig liberaler in unserer Einstellung gegenüber Kräften, die wir nicht verstehen; zumindest diejenigen unter uns, die nicht gern zum Gespött kommender Generationen werden möchten.

Wir fühlten uns veranlasst, Sie an diese »Unmöglichkeiten« der Vergangenheit zu erinnern, die sich dann als Realitäten herausstellten, bevor wir Sie hinter den Vorhang unseres eigenen Lebens führen und Ihnen zu Ihrem Nutzen bestimmte Prinzipien demonstrieren wollten, von denen wir Grund haben anzunehmen, dass sie für den Uneingeweihten schwer zu akzeptieren sind, ehe sie nicht erprobt und für vernünftig befunden werden.

Wir werden nun dazu übergehen, Ihnen die erstaunlichste und, wie wir vielleicht sagen können, wunderbarste Erfahrung unserer gesamten Vergangenheit zu präsentieren, eine Erfahrung, die hier einzig zum Nutzen derjenigen berichtet wird, die ernsthaft Wege und Möglichkeiten suchen, in sich diejenigen Eigenschaften zu entwickeln, die einen positiven Charakter ausmachen.

Als wir vor einigen Jahren gerade damit begonnen hatten, das Prinzip der Autosuggestion zu verstehen, fassten wir den Plan zu einer praktischen Anwendung, indem wir in uns bestimmte Eigenschaften entwickeln wollten, die wir an bestimmten Menschen bewunderten, die uns als Charaktere der Geschichte vertraut waren:

Wir machten es uns zur Gewohnheit, des Abends direkt vor dem Einschlafen die Augen zu schließen und in unserer Vorstellung einen großen Beratungstisch auf dem Boden vor uns erstehen zu sehen (bitte machen Sie sich dabei Folgendes ganz klar – was wir da sahen, wurde als bewusste Anweisung an unseren Geist erteilt oder als direkter Befehl an unseren unbewussten Geist gesandt, als Blaupause, nach der er gemäß unserer Vorstellung arbeiten sollte, und war in keiner Weise auf Okkultes zurückzuführen oder dem Gebiet unerforschter Phänomene zuzurechnen).

Dann ließen wir in unserer Vorstellung das Bild entstehen, dass bestimmte Menschen um diesen Tisch herumsäßen, Menschen, von denen wir bestimmte Eigenschaften ihres Charakters und Lebens uns anzueignen und bewusst in unseren Charakter einzubauen wünschten, durch das Prinzip der Autosuggestion.

Einige der Menschen, die wir auswählten, an unserem imaginären Tisch Platz zu nehmen, waren zum Beispiel Abraham Lincoln, der amerikanische Philosoph Ralph Waldo Emerson, Sokrates, Aristoteles, Napoleon, Jefferson, der amerikanische Schriftsteller Elbert Hubbard, der Mann aus Galiläa und Henry Ward Beecher, der bekannte englische Redner.

Unser Ziel war es, unseren unbewussten Geist mittels Autosuggestion durch den Gedanken zu beeindrucken, dass wir bestimmte Eigenschaften entwickelten, die wir an diesen und anderen großen Menschen am meisten bewunderten.

Nacht für Nacht, jeweils eine Stunde oder länger, gingen wir dieses imaginäre Treffen am Beratungstisch durch. Genau genommen praktizieren wir dieses Verfahren bis zum heutigen Tage, wobei wir immer einen neuen Charakter an den Tisch setzen, sooft wir jemanden finden, von dem wir bestimmte Eigenschaften durch Nachahmung zu übernehmen wünschen.

Von Lincoln wollten wir die Eigenschaften haben, für die er am bekanntesten war – ernsthafte Zielstrebigkeit; fairen Gerechtigkeitssinn gegenüber jedermann, Freund wie Feind; das Ideal einer Förderung der Massen, der einfachen Leute; den Mut, mit alten Traditionen zu brechen und neue zu begründen, wenn die Umstände es verlangen. All diese Eigenschaften, die wir an Lincoln so sehr bewunderten, suchten wir, während wir auf diesen imaginären Beratungstisch blickten, in unserem eigenen Charakter zu entwickeln, indem wir unserem unbewussten Geist tatsächlich befahlen, das Bild, das er an diesem Beratungstisch sah, als Bauplan zu verwenden.

Von Napoleon wollten wir die Eigenschaft zäher Beharrlichkeit übernehmen. Wir wollten seine strategische Fähigkeit haben, widrige Umstände in einen Vorteil zu verwandeln. Wir wollten sein Selbstvertrauen und seine wunderbare Gabe haben, Menschen zu inspirieren und zu führen. Wir wollten seine Fähigkeit, die eigenen Gaben und die Mitarbeiter zu organisieren, weil wir wussten, dass echte Kraft nur durch intelligent organisierte und richtig gesteuerte Anstrengungen entsteht.

Von Emerson wollten wir den bemerkenswert scharfen Blick in die Zukunft haben, für den er bekannt war. Wir wollten seine Fähigkeit, die Handschrift der Natur zu interpretieren, die sich in fließenden Bächen, singenden Vögeln, lachenden Kindern, dem blauen Himmel, dem bestirnten Firmament, dem grünen Gras und den schönen Blumen manifestiert. Wir wollten seine Fähigkeit, menschliche Gefühle zu interpretieren, seine Fähigkeit, von der Ursache zur Wirkung zu denken und umgekehrt zurück von der Wirkung zur Ursache.

Wir wollten Elbert Hubbards Wortmächtigkeit und seine Fähigkeit haben, den Trend der Zeit zu interpretieren. Genauso wollten wir seine Fähigkeit, Wörter so zu kombinieren, dass sie genau das Bild der Gedanken vermitteln, die wir hervorgebracht haben. Wir wollten seine Fähigkeit, in einer rhythmischen Melodie zu schreiben, die hinsichtlich Bedeutung und Ernsthaftigkeit keine Zweifel lässt.

Wir wollten Beechers magnetische Kraft, das Herz einer Zuhörerschaft in öffentlicher Rede zu erreichen, seine Fähigkeit, mit einer Kraft und Überzeugung zu sprechen, die das Publikum zu Gelächter oder zu Tränen bewegt und seine Zuhörer dazu bringt, Heiterkeit und Melodie, Trauer und Freude mit ihm zu fühlen.

Während ich also diese Menschen vor mir um den imaginären Beratungstisch herum sitzen sah, richtete ich meine Aufmerksamkeit jeweils für ein paar Minuten auf jeden Einzelnen von ihnen, während ich mir sagte, dass ich die Eigenschaften entwickele, die ich mir von dem Charakter vor mir anzueignen gedachte.

Wenn Sie jetzt Tränen des Mitleids für mich vergießen wollen, aufgrund meiner Ignoranz, diese imaginäre Rolle des Charakteraufbaus durchzuspielen, dann seien Sie bereit, dies jetzt zu tun. Wenn Sie Worte der Verurteilung für mein Vorgehen zu äußern haben, dann äußern Sie sie jetzt. Wenn Sie ein Gefühl des Zynismus verspüren, das in Form eines missmutigen Gesichts seinen Ausdruck sucht, dann drücken Sie das jetzt aus; denn ich werde Ihnen etwas berichten, das Sie veranlassen dürfte und vermutlich veranlassen wird, innezuhalten, zu schauen und zu überlegen!

Bis zu der Zeit, als ich mit diesen imaginären Beratungstreffen begann, hatte ich verschiedene Versuche unternommen, in der Öffentlichkeit zu reden, und alle waren kläglich gescheitert. Gleich die erste Rede, die ich nach der ersten Woche mit diesem neuen Verfahren zu halten versuchte, beeindruckte meine Zuhörerschaft so stark, dass ich noch einmal zu einem weiteren Vortrag über dasselbe Thema eingeladen wurde, und von diesem Tag an bis zu dem Moment, in dem diese Zeilen geschrieben werden, habe ich mich ständig verbessert.

Letztes Jahr wurde die Nachfrage nach meinen Diensten als öffentlicher Redner so groß, dass ich einen guten Teil der Vereinigten Staaten bereiste und vor führenden Clubs, Bürgerorganisationen, Schulen und speziell anberaumten Versammlungen redete.