,Nationales Innovationssystem’ und ‚Regionales Innovationssystem’ als Ansätze zur Charakterisierung raumspezifischer Innovativität - Jens Schneider - E-Book

,Nationales Innovationssystem’ und ‚Regionales Innovationssystem’ als Ansätze zur Charakterisierung raumspezifischer Innovativität E-Book

Jens Schneider

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Wirtschaftsgeographie, Note: 1,7, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein zentraler Aspekt in den politischen und wirtschaftlichen Debatten der vergangenen Jahre ist der weltweit diskutierte Begriff der Globalisierung und die Auswirkungen dieses Phäno-mens auf den Nationalstaat. Ein oft vorgetragenes Argument der Globalisierungsdebatte lautet dabei, dass die Möglichkeiten der Einflussnahme und Regulierungen der einzelnen Staaten auf die nationalen Volkswirtschaften mehr und mehr zurückgehen werden und sich das Ge-schehen zusehends auf eine internationale Ebene verlagern wird. Eine ähnliche Voraussage wird auch im Hinblick auf eine eigenständige nationale Technologie- und Innovationspolitik getätigt. Als Folge der Einschränkung von politischen Gestaltungsspielräumen und Freiheits-graden würden Maßnahmen, die die Technologie- und Innovationspolitik betreffen, aufgrund der offenen Grenzen und weltweiten Verknüpfungen wirkungslos und uneffizient. Die Haupt-aufgabe eines Nationalstaates wäre es somit nur noch, „[…]einen Beitrag zum Abbau von Barrieren zu leisten, die den internationalen Wissens- und Ressourcenaustausch behindern, und am eigenen Standort Rahmenbedingungen zu entwickeln, die für die eigene Konkurrenzfähigkeit und Attraktivität im internationalen Wettbewerb förder-lich sind.“ In die gleiche Richtung geht auch Saviotti, der schreibt, dass in Zeiten der Globalisierung die globale und supranationale Ebene eine größere Relevanz für den Innovationsprozess besitzen als dies die nationale Ebene tut. Die Verfasser der in dieser Arbeit im Vordergrund stehenden Konzepte der ‚Nationalen’ und ‚Regionalen’ Innovationssysteme schließen sich dieser These allerdings nicht an. Sie verwei-sen darauf, dass sich innerhalb von Nationalstaaten verschiedene Ebenen entwickelt haben – oder entwickeln können –, welche sich durch spezifische Systeme mit besonderen institutio-nellen Strukturen auszeichnen. Diese historisch gewachsenen und mit prägenden Eigenschaf-ten ausgestatteten Räume bleiben auch unter dem Einfluss der Globalisierung und einer damit verbundenen Internationalisierung der politischen und ökonomischen Prozesse erhalten.

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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Grundlegende Begriffe bei der Arbeit mit Innovationssystemen
2.1 Der Begriff der Innovation
2.2 Die Bedeutung von Wissen
2.3 Systemtheorie als konzeptioneller Rahmen
2.3.1 Definition des Systembegriffs
2.3.2 Der systemische Denkansatz
3. Die Verknüpfung der Begriffe Innovation und System
4. Konzepte der nationalen Innovationssysteme
4.1 Die historische Entwicklung
4.2 Zentrale Arbeiten zum Konzept der Nationalen Innovationssysteme
4.2.1 Die US-amerikanischen Konzepte
4.2.2 Die aalborgsche Version
4.2.3 Die deutsche Auffassung eines Nationalen Innovationssystems
5. Die Stärken und Schwächen des deutschen Innovationssystems
6. Schwachpunkte der Nationalen Innovationssysteme
7. Konzepte der regionalen Innovationssysteme
7.2 Regionale Innovationssysteme im europäischen Vergleich
8. Kritikpunkte an den Ansätzen der Regionalen Innovationssysteme
9. Fazit
10. Literatur

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1. Einleitung

Ein zentraler Aspekt in den politischen und wirtschaftlichen Debatten der vergangenen Jahre ist der weltweit diskutierte Begriff der Globalisierung und die Auswirkungen dieses Phänomens auf den Nationalstaat. Ein oft vorgetragenes Argument der Globalisierungsdebatte lautet dabei, dass die Möglichkeiten der Einflussnahme und Regulierungen der einzelnen Staaten auf die nationalen Volkswirtschaften mehr und mehr zurückgehen werden und sich das Geschehen zusehends auf eine internationale Ebene verlagern wird. Eine ähnliche Voraussage wird auch im Hinblick auf eine eigenständige nationale Technologie- und Innovationspolitik getätigt. Als Folge der Einschränkung von politischen Gestaltungsspielräumen und Freiheitsgraden würden Maßnahmen, die die Technologie- und Innovationspolitik betreffen, aufgrund der offenen Grenzen und weltweiten Verknüpfungen wirkungslos und uneffizient. Die Hauptaufgabe eines Nationalstaates wäre es somit nur noch,

„[…]einen Beitrag zum Abbau von Barrieren zu leisten, die den internationalen Wissens- und Ressourcenaustausch behindern, und am eigenen Standort Rahmenbedingungen zu entwickeln, die für die eigene Konkurrenzfähigkeit und Attraktivität im internationalen Wettbewerb förder-

lich sind.“1

In die gleiche Richtung geht auch Saviotti, der schreibt, dass in Zeiten der Globalisierung die globale und supranationale Ebene eine größere Relevanz für den Innovationsprozess besitzen als dies die nationale Ebene tut.2

Die Verfasser der in dieser Arbeit im Vordergrund stehenden Konzepte der ‚Nationalen’ und ‚Regionalen’ Innovationssysteme schließen sich dieser These allerdings nicht an. Sie verweisen darauf, dass sich innerhalb von Nationalstaaten verschiedene Ebenen entwickelt haben -oder entwickeln können -, welche sich durch spezifische Systeme mit besonderen institutionellen Strukturen auszeichnen. Diese historisch gewachsenen und mit prägenden Eigenschaften ausgestatteten Räume bleiben auch unter dem Einfluss der Globalisierung und einer damit verbundenen Internationalisierung der politischen und ökonomischen Prozesse erhalten.3Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es daher, dem Leser eine Übersicht über die grundlegenden Begriffe und Zusammenhänge der Konzepte der so genannten ‚Nationalen’ und ‚Regionalen’ Innovationssysteme zu geben, welche die Beziehungen von Innovation und Raum darzustellen versuchen. Mit den Ansätzen der Innovationssystemforschung existiert ein Konzept, das Innovationsprozesse in einen räumlichen Systemzusammenhang stellt. Dieser räum-1Steg,Horst (2005): Transnationalisierung nationaler Innovationssysteme, S. 3.

2vgl. Saviotti, Pier P. (2000): Networks, National Innovation Systems and Self-Organisations, S.20f.

3vgl. Steg, Horst (2005): Transnationalisierung nationaler Innovationssysteme, S. 3.

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liche Zusammenhang kann sich, wie sich in den späteren Kapiteln noch zeigen wird, auf verschiedene Gebietskategorien beziehungsweise Ebenen beziehen.4

Im nachfolgenden Kapitel werden zunächst grundlegende Begriffe des Themas erläutert, welche für das Verständnis der Innovationssysteme von elementarer Bedeutung sind. Danach werden jeweils exemplarisch verschiedene Konzepte und Anwendungen der nationalen und regionalen Innovationssysteme vorgestellt und es wird versucht anhand von ausgewählten Beispielen einen praxisnahen Bezug für den Leser aufzubauen.

2. Grundlegende Begriffe bei der Arbeit mit Innovationssystemen

In diesem Kapitel werden die im Mittelpunkt stehenden Termini der vorliegenden Arbeit kurz definiert, um somit eine Basis für eine verständliche Grundlage zu erzeugen. Bei den Konzepten der Innovationssysteme stehen primär räumliche Systemzusammenhänge im Vorder-grund. Aus diesem Grund spielt die jeweilige räumliche Ausdehnung der im Fokus stehenden Systemebene eine entscheidende Rolle. Die in diesem Kapitel erörterten Begriffe sind jedoch zunächst unabhängig von der räumlichen Betrachtungsebene zu sehen und werden im späteren Verlauf der Arbeit immer wieder zur Erläuterung der verschiedenen Sichtweisen herangezogen. Es handelt sich im Folgenden um die Begriffe Innovationen, Wissen und System. Eine Begriffsbestimmung dieser Termini ist von Nöten, da sie durch ihre vielfache Anwendung in der Alltagssprache und in der Wissenschaft sehr heterogen verwendet und definiert werden.5