Nennt mich Julius - Iny Lorentz - E-Book

Nennt mich Julius E-Book

Iny Lorentz

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Beschreibung

Germanien unweit des Limes: Die Macht der Römer nimmt beständig zu und sie dehnen ihren Herrschaftsbereich immer weiter aus. Der junge Fürstensohn Volcher findet seinen Vater mit einem Pfeil ermordet auf und die heilige Klinge der Semnonen, das Zeichen der Fürstenwürde, ist gestohlen. Obwohl er ahnt, dass auch er den Mördern im Weg ist, schwört er Rache … »Nennt mich Julius« - die Vorgeschichte zu dem Roman »Die steinerne Schlange« von Bestseller-Autorin Iny Lorentz – exklusiv als eBook!

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Iny Lorentz

Nennt mich Julius

Kurzgeschichte

Knaur e-books

Über dieses Buch

Germanien unweit des Limes: Die Macht der Römer nimmt beständig zu, und sie dehnen ihren Herrschaftsbereich immer weiter aus. Der junge Fürstensohn Volcher findet seinen Vater mit einem Pfeil ermordet auf, und die heilige Klinge der Semnonen, das Zeichen der Fürstenwürde, ist gestohlen. Obwohl er ahnt, dass auch er den Mördern im Weg ist, schwört er Rache …

Inhaltsübersicht

Nennt mich Julius - Kurzgeschichte
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Volcher spornte seinen Hengst an, um seinen Vater so schnell wie möglich zu erreichen. Eigentlich hätte er ihm schon am Vormittag folgen sollen, doch es waren unerwartet Gäste aufgetaucht. Da sein Vater bereits auf der Jagd war, musste er Fürst Ingumar mit allen einem Verbündeten gebührenden Ehren empfangen. Es hatte sich gelohnt, denn der Hermundure wusste viel über die Kämpfe gegen die Streifscharen der Römer zu berichten. Unter den Eindringlingen hatten sich nicht nur Krieger aus dem Süden befunden, sondern auch etliche Söldner aus verwandten und benachbarten Stämmen.

Diese Nachricht schmerzte Volcher. Wie sollte sein Stamm sich seine Freiheit und das Recht, nach eigenen Gesetzen zu leben, bewahren, wenn die Macht der Römer beständig zunahm und diese ihren Herrschaftsbereich immer weiter ausdehnten? Schon jetzt war die große steinerne Schlange, die sich etliche Tagesreisen weiter im Westen und im Süden durch die Lande zog, für Rom keine Grenze mehr, sondern der Ausgangspunkt für weitere Feldzüge.

»Allmählich werden die Römer zu einer Gefahr für uns«, sagte Volcher zu sich selbst. »Vater muss die Stämme unter dem heiligen Schwert vereinen und sie gegen das Imperium führen!«

Der Gedanke hatte etwas Verführerisches an sich, bedeutete er doch, dass er selbst eine Kriegerschar würde anführen können. Zudem galten die Römer als reich. In ihren Städten sollte es so viel Gold geben, dass jeder Krieger seines Volkes eine Traglast davon nehmen konnte, ohne dass es merklich weniger wurde. Nur die steinerne Schlange hinderte die Stammeskrieger daran, erfolgreiche Überfälle auf die landgierigen Römer zu verüben. Volcher war jedoch sicher, dass auch dieses magische Bauwerk zu überwinden war.

Ein Schnauben riss ihn aus seinen Gedanken. Er blickte sich um und entdeckte kurze Zeit später den Hengst seines Vaters an einer Stelle, an der er nichts zu suchen hatte. Er war nicht angebunden, sondern stand neben einem Busch und knabberte an den Blättern. Volcher lenkte sein eigenes Pferd neben das Tier. Anscheinend hatte sein Vater eine Beute erlegt und war aus dem Sattel gestiegen, um sie aufzunehmen. Dabei musste der sonst so zuverlässige Hengst gescheut haben und war davongelaufen.

Noch während ihm dieser Gedanke durch den Kopf schoss, bemerkte Volcher, dass der hintere Teil des Sattels von Blut bedeckt war. Es konnte Tierblut sein, dennoch spürte der Fürstensohn, wie eine eisige Hand an sein Herz griff.

»Vater, wo bist du?«, rief er, doch es kam keine Antwort.

Angespannt suchte Volcher nach Spuren, um herauszufinden, aus welcher Richtung das Pferd seines Vaters gekommen war. Nicht lange, da entdeckte er kaum sichtbare Hufabdrücke und folgte ihnen. Knapp hundert Schritte weiter öffnete sich hinter einem Wall aus dichtem Gebüsch eine kleine Lichtung, auf der eine regungslose Gestalt lag. Als Volcher mit klopfendem Herzen näher trat, sah er, dass ein Pfeil aus dem Rücken des Mannes ragte und dieser die Rechte in die Borke einer windschiefen Kiefer verkrallt hatte.

Entsetzt sprang Volcher aus dem Sattel und eilte zu ihm hin. Es war tatsächlich sein Vater. Er kniete neben ihm nieder und tastete nach seinem Herzschlag, doch es war nichts mehr zu spüren.

»Vater! Bei Wuodan, nein! Warum …« Volcher brach verzweifelt ab und sah sich erregt um. Die abrupte Bewegung rettete sein Leben. Ein Pfeil zischte heran und schlug hinter ihm in die Kiefer ein.