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Neue Dinge aus alten Stoffen E-Book

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Beschreibung

Alte Hemden, löchrige Jeans oder ausgeblichene Pullis - die alten Lieblingsstücke sind noch lange kein Fall für den Müll, sondern lassen sich leicht in etwas Neues verwandeln! Sowohl Nähanfängern als auch Fortgeschrittenen gelingt es mit den Anleitungen, Schnittmustern und Ideen in diesem Buch, aus alter Kleidung, Handtüchern & Co. neue, kreative und nützliche Dinge entstehen zu lassen. Upcycling ist kreativ und schont den Geldbeutel und die Umwelt.

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Seitenzahl: 147

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NEUE DINGE

AUS ALTEN STOFFEN

Geniale Ideen zum Nähen, Reparieren, Upcyceln

Herausgegeben von smarticular.net

Das Ideenportal für ein einfaches und nachhaltiges Leben

1. Auflage, Druck 2302 smarticular, 2023 in der Business Hub UG (haftungsbeschränkt) Buchberger Str. 27, 10365 Berlin Textredaktion: Heike Elsen Covergestaltung: Melanie Hoffart ISBN: 978-3-946658-83-2 ISBN E-Book: 978-3-946658-57-3

Das Buch erschien bereits 2021 unter dem Titel: „Neue Dinge aus alten Stoffen“ (ISBN 978-3-946658-55-9)

Urheberrecht

Die in diesem Buch veröffentlichten Tipps, Anleitungen und Ratschläge wurden sorgfältig erarbeitet und geprüft. Eine Garantie für das Gelingen kann dennoch nicht übernommen werden. Die Haftung des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

Haftungsausschluss

Alle Rezepte und Tipps in diesem Buch wurden nach bestem Wissen erstellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Rezepte, Anleitungen und Tipps kann jedoch keine Haftung übernommen werden. Des Weiteren wird keine Haftung übernommen für fehlerhafte Zubereitung und Anwendung, auch nicht für Gesundheitsschäden durch unsachgemäße Handhabung. Die Anwendungen und Rezepte in diesem Buch bieten keinen Ersatz für eine therapeutische oder medizinische Behandlung. Im Zweifelsfall sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Bildverzeichnis

Alle Fotos smarticular.net außer: Annette Frenzel 6 T-Shirt, Körbchen, Lavendeldruck, Motivkissen, Softies, T-Shirt-Garn, 7 Hemd, Geschenkpapier, Kaffeefilter, Kinderkleid, Monatsbinden, Stiftehalter, 8 Pullover, Babyhose, Hüttenschuh, Mütze, 9 Jeans, Buchhülle, Geschenkbeutel, Kuscheltier, Lunchbag, TaTüTa, 10 Handtuch, Haarturban, Küchenlappen, Kulturbeutel, Wärmekissen, 20 – 25, 27, 28, 34 – 39, 41, 42, 43 – 57, 61, 63, 69, 70, 71 – 77, 79 – 90, 100, 101, 106, 107 – 119, 122 re, 124, 125m, u, 127, 129, 133, 134 – 139, 140 u, 142, 143, 146 – 153, 156 – 173, 175, 176, 178 – 183, 185, 187– 191 / Franziska Donath 8 Schalmütze, 10 Kosmetikpads, 78, 123, 126, U1 Foto / Lisa Schulze 10 Strandkleid, 30o, 30u, 31u, 32, 33, 128 / Melanie Hoffart 6 Schlauchschal, 9 Hausschuh, 19o, 29, 31o, m, 58, 59, 66, 92 – 98, 102, 103, 124o, 125o, 130 – 132, 140o, 154, 155, 174, 181 5+ 7 / Sylvia Jahns 30m. Weitere Bildquelle shutterstock.com: Africa Studio 26, 121 / ElRoi 18 / Grandpa 40 / MADDRAT 16 / Marina Onokhina 67r / Marius GODOI 68li / Noel Powell 9 Tagesdecke, 68r / NYS 15 / OnlyZoia 60 / Susanne Karlsson 17 / true nature 13, 19 / UfaBizPhoto 14, 193 / Yavdat 122u

INHALT

Einleitung

Techniken und Tipps

Reparieren und Verschönern

Accessoires

Bad

Haushalt

Kinder

Kleidung

Küche

Schenken

Unterwegs

Auf zum Selbermachen!

Einleitung

Kleidung und andere Textilien gehören zu den meistproduzierten Dingen weltweit – aber auch zu denen, die am häufigsten weggeworfen werden, oft kaum benutzt oder sogar komplett ungetragen. Dabei sind gerade Textilien unglaublich vielseitig, wandelbar und sehr oft weiterverwendbar!

Um neue Dinge aus alten Stoffen zu erschaffen, braucht man kein Nähprofi zu sein. Denn mehr als eine Nähmaschine (manche Projekte erfordern noch nicht einmal diese) und etwas Experimentierfreude sind nicht notwendig, um alte Kleidung oder auch Handtücher, Bettwäsche und Ähnliches in viele praktische, nützliche und originelle neue Dinge zu verwandeln.

Auf dem Ideenportal smarticular.net haben wir bereits zahlreiche Anleitungen veröffentlicht, mit denen sich kaputte, mit Flecken verzierte oder einfach abgelegte Kleidungsstücke & Co. in etwas Neues verwandeln lassen, statt sie einfach zu entsorgen. Das gelingt Nähanfängern und Fortgeschrittenen gleichermaßen, denn wir haben uns auf einfache, aber bewährte Techniken sowie auf die wichtigsten Grundstiche beschränkt. Alle Projekte lassen sich nach Belieben erweitern und abwandeln, um schöne neue Dinge ganz nach den eigenen Vorstellungen zu nähen und gleichzeitig den einen oder anderen Neukauf überflüssig zu machen.

Upcycling mit Textilien macht Spaß, spart Geld und schont obendrein die Umwelt, wenn sich dadurch gebrauchte Dinge wiederverwenden und Neukäufe vermeiden lassen – probiere es doch einfach mal aus! Unsere liebsten und nützlichsten Anleitungen und Ideen für kreative Näh-Upcycling-Projekte haben wir in diesem Buch zusammengefasst. Wenn du möchtest, zeige uns und den anderen Leserinnen und Lesern gern deine Ergebnisse in unserem Leserforum (smarticular.net/forum). Wir wünschen dir viel Freude mit diesem Buch!

Das Team von smarticular.net

Kleidung wertschätzen – Fair Fashion statt Fast Fashion

Über 110 Millionen Tonnen Textilfasern wurden im Jahr 2018 hergestellt, Tendenz steigend. Rund zwei Drittel davon entfielen auf Kunstfasern, ein Drittel auf Naturfasern, insbesondere Baumwolle. Dabei tragen wir die daraus hergestellte Kleidung für einen immer kürzeren Zeitraum: Von den 95 Kleidungsstücken, die jeder von uns im Durchschnitt besitzt (ohne Unterwäsche und Socken), werden die meisten weniger als viermal getragen, bevor sie entsorgt werden 1.

Besonders deutlich zeigt sich das Problem in Form der sogenannten „Fast Fashion“: Wenn man die Preise bei Textildiscountern betrachtet, scheinen Kleidungsstücke und andere Textilien nicht viel wert zu sein. Solche Billigmode verschleiert den Zusammenhang zwischen der Kleidung und der dafür aufgewendeten Arbeit – oft unterbezahlt, in prekären Verhältnissen und zumeist von Frauen – und den benötigten Ressourcen, allen voran Unmengen von Chemikalien und Wasser.

Denn neben einem enormen Wasserverbrauch – durchschnittlich 2.400 Liter Wasser sind nötig, um ein T-Shirt herzustellen, für eine Jeans sogar 7.000 – 11.000 Liter – sind es vor allem mehrere tausend verschiedene Chemikalien, die verwendet werden, um Fasern zu bleichen und maschinell verarbeitbar zu machen, Stoffe zu färben und fertige Kleidungsstücke zu bedrucken oder auf andere Weise zu veredeln. Der Wasserverbrauch und der Chemikalien-Einsatz im Produktionsprozess sind für die Menschen in der Textilindustrie und die Umwelt höchst problematisch, aber für den Endverbraucher sind sie weitgehend unsichtbar.

Darum lohnt es sich ganz besonders, mehr auf hochwertige, beständige und nachhaltig produzierte Textilien zu achten und die vorhandene, aufwendig produzierte Kleidung wertzuschätzen, indem wir sie so lange wie möglich tragen, tauschen und weitergeben oder auf kreative Weise in neue Kleidung und andere Gebrauchsgegenstände verwandeln.

1 Greenpeace e. V. (Hrsg.) (2015): Wegwerfware Kleidung Repräsentative Greenpeace-Umfrage zu Kaufverhalten, Tragedauer und der Entsorgung von Mode. Online verfügbar unter https://www.greenpeace.de/sites/www.greenpeace.de/files/publications/20151123_green-peace_modekonsum_flyer.pdf (abgerufen am 02.02.2021).

Brauche ich eine Nähmaschine?

Im Prinzip nein, denn alle Nähanleitungen in diesem Buch gelingen auch, indem per Hand mit Nadel und Faden genäht wird. Für gerade Nähte bietet sich dabei der Steppstich bzw. Rückstich an. Zickzacknähte per Hand sind dagegen recht aufwendig, weshalb sich für elastische Stoffe und zum Versäubern im einfachsten Fall der Überwendlichstich empfiehlt.

Mit einer Nähmaschine zu nähen, ist allerdings wesentlich einfacher und vor allem schneller. Bevor du eine eigene Maschine anschaffst, leihe dir doch vielleicht zunächst eine im Familien- oder Freundeskreis aus. So findest du heraus, ob du mit dem Gerät zurechtkommst und ob dir diese kreative Tätigkeit genügend Freude bereitet und Lust auf mehr macht.

Die wichtigsten Grundlagen

Nähen macht Spaß – vor allem dann, wenn dabei alte Kleidungsstücke und ähnliche Textilien wiederverwendet werden! Selbst genähte Dinge lassen sich außerdem ganz individuell in Form, Größe und Material variieren, sodass persönliche Lieblingsstücke entstehen, die außer dir niemand besitzt.

Damit dies gelingt, haben wir auf den folgenden Seiten alle wichtigen Tipps zusammengestellt, mit denen selbst Nähanfänger ohne viel Vorbereitung sofort loslegen können. Mit ein bisschen Übung gelingen dir sicher auch etwas aufwendigere Projekte, die neben Einsteigerprojekten ebenfalls in diesem Buch enthalten sind.

Tipp: Falls du keine Nähmaschine besitzt, ist es auch möglich, einfache Dinge mit der Hand zu nähen oder zu reparieren. Es lohnt sich jedoch, eine Maschine auszuleihen, ein Nähcafé zu besuchen oder sich ein eigenes, vielleicht gebrauchtes Gerät anzuschaffen, wenn du in Zukunft häufiger nähen möchtest.

Die wichtigsten Begriffe

Wer schon einmal etwas genäht hat, kennt sich mit den Begriffen wahrscheinlich aus. Für alle anderen und um Verwirrung vorzubeugen, sind die wichtigsten Wörter hier erklärt.

Rechts, die rechte Seite oder die schöne Seite: die Seite des Stoffes, die am Ende von außen am Nähstück zu sehen sein wird. Bei bedrucktem Stoff ist damit beispielsweise die Motivseite gemeint.

Links, die linke Seite oder die nicht so schöne Seite: die Seite des Stoffes, die später innen liegen wird. Viele Nähstücke werden auf links zusammengenäht, damit die Nähte und Nahtzugaben später nicht zu sehen sind. Nach der Fertigstellung wird das Nähstück dann auf rechts gedreht/gewendet.

Heften: Stoffstücke vorläufig aneinander fixieren, um sie ohne Verrutschen zusammennähen zu können. Geheftet wird zum Beispiel mit Stecknadeln (Heftnadeln), gelegentlich auch mit einem geraden Heftstich mit langer Stichweite, der später wieder aufgetrennt wird.

Steppen: mit einem Steppstich nähen. Der Steppstich oder Grundstich ist der am häufigsten verwendete Stich der Nähmaschine, der gerade Nähte produziert.

Verriegeln: den Anfang oder das Ende einer Naht durch Vor- und Zurücknähen sichern, sodass diese sich nicht mehr von selbst auftrennen kann.

Stoff auswählen

Für Nähanfänger geeignet sind gewebte, nicht dehnbare Stoffe. Vor allem am Anfang lässt sich mit alten Geschirrtüchern und ausgedienter Bettwäsche das Nähen üben und beispielsweise eine Kuchentransporttasche oder Taschentücher nähen. Auch dünner Gardinen-, Hemden-, Blusen- oder Hosenstoff lässt sich einfach verarbeiten, zum Beispiel zu praktischen Obst- und Gemüsebeuteln für den Kauf im Supermarkt oder zu einem wiederverwendbaren Geschenkbeutel.

Frotteestoff ist zwar ein wenig dicker, aber in Form ausgemusterter Handtücher oft in größeren Mengen zum Üben vorhanden und bestens geeignet für Kosmetikpads oder einen einfachen Kulturbeutel zum Aufhängen.

Jeansstoff lässt sich vielfältig verarbeiten, zum Beispiel zu einer einfachen Taschentüchertasche oder zu einer Buchhülle. Tipps zur Verarbeitung mehrerer Lagen Jeansstoff findest du im Abschnitt über die Auswahl von Nähmaschinennadeln und im Abschnitt über das Nähen dicker Stellen.

T-Shirt-Stoff, sogenannter Single-Jersey, sowie der Stoff von Sweatshirts und andere elastische Strickstoffe sind nicht gewebt, sondern gestrickt bzw. in Maschen gewirkt und daher ein wenig schwieriger zu verarbeiten, weil sie dazu neigen, sich zu verziehen oder an den Rändern Wellen zu schlagen. Zudem rollen sich bei Single-Jersey oft die Stoffränder ein.

Deshalb empfiehlt es sich für den Anfang, zunächst kleine Projekte wie die selbst gemachten „Softies“ aus alten T-Shirts anzugehen, um das Nähen und Versäubern solcher Textilien zu probieren. Mit etwas Übung steht auch einem selbst gemachten Schlauchschal oder einem Kuschelkissen aus dem Lieblings-T-Shirt nichts mehr im Wege.

Jersey und andere elastische Stoffe nähen

Falls sich die Stoffkanten von Jersey, insbesondere bei T-Shirt-Stoff, stark aufrollen, besprühe sie mit Bügelstärke (am besten selbst gemacht: einen Esslöffel Speisestärke mit einem halben Liter Wasser mischen und in eine Sprühflasche füllen) und bügele sie, dann bleiben sie glatt.

Wird der Stoff vor dem Nähen mit Klammern (zum Beispiel mit Stoffklammern oder mit einfachen Wäscheklammern) fixiert, bleibt er besser in Form, und es entstehen keine Laufmaschen durch spitze Stecknadeln, die das feine Garn beschädigen könnten (siehe dazu auch die Tipps zu Nähmaschinennadeln auf der nächsten Seite).

Elastische Stoffe wie Jersey werden stets mit einer elastischen Naht genäht, damit die Naht später unter Spannung nicht reißt. Dafür ist ein einfacher Zickzackstich oft schon ausreichend.

Es gibt auch spezielle Jersey-Füßchen für die Nähmaschine, Overlock-Stiche sowie Overlock-Nähmaschinen, mit denen sich Ränder flexibler Stoffe besonders einfach in einem einzigen Arbeitsschritt vernähen und versäubern lassen. Auf all diese Techniken verzichten wir jedoch in diesem Buch, da sich vergleichbare Ergebnisse auch mit den Grundstichen der einfachsten Nähmaschine erzielen lassen. Verwende am besten diejenigen Techniken und Geräte, die du zu Hause hast und mit denen du am besten zurecht kommst.

Nähgarn auswählen

In jeder gut sortierten Kurzwarenabteilung sind Nähgarne in verschiedenen Stärken für verschiedene Zwecke zu finden. Weitverbreitet sind Garne aus Polyester oder anderen Kunstfasern, die sehr reißfest und zudem preiswert sind. Herkömmliches Baumwollgarn ist für die meisten Zwecke jedoch am besten geeignet – zumal es anders als Kunstfasern vollständig biologisch abbaubar ist. Für dickere Stoffe (zum Beispiel für Jeansstoff) bietet es sich an, ein entsprechend dickes, stabiles Garn zu verwenden.

Für die genaue Vorgehensweise zum Einlegen des Ober- und Unterfadens ziehe bitte die Bedienungsanleitung deiner Nähmaschine zurate.

Nähmaschinennadel auswählen

Für unterschiedliche Textilien gibt es verschiedene Nähmaschinennadeln in verschiedenen Stärken. Die meisten Projekte in diesem Buch gelingen problemlos mit Universalnadeln. Aber gerade wenn unterschiedliche Materialien verwendet werden, ist es sinnvoll, spezielle Nadeln zu benutzen, weil damit je nach Faden- und Materialstärke schönere und stabilere Nähte entstehen und die Nähmaschine geschont wird.

Die wichtigsten Nadeltypen für die Nähmaschine:

- Eine Universalnadel näht feste und flexible, nicht zu dicke Stoffe. Dabei hinterlassen dünnere Nadeln in dünnem Stoff nur kleine Löcher, während dickere Nadeln benötigt werden, um stabilen Stoff zu nähen, ohne die Nadeln zu verbiegen.

- Jerseynadeln haben eine abgerundete Spitze, damit die feinen Maschen beim Nähen nicht verletzt werden, wogegen eine Universalnadel bei Jersey zu Laufmaschen führen könnte.

- Jeansnadeln sind besonders spitz (spitzer als Universalnadeln), damit sie gut durch das feste Material stechen können. Mit einer dickeren Jeansnadel lassen sich auch mehrere Jeanslagen auf einmal problemlos nähen.

- Ledernadeln haben eine speziell geformte Spitze, die einem winzigen Messer gleicht und glatt durchs Leder schneidet. Leder lässt sich so einfacher nähen.

- Zwillingsnadeln sind besonders empfehlenswert für professionell anmutende Saumabschlüsse, denn sie produzieren zwei parallele Nähte nebeneinander. Zwillingsnadeln mit dem Zusatz „S“ eignen sich gut für elastische Säume. Um mit einer Zwillingsnadel nähen zu können, brauchst du lediglich die Möglichkeit, eine zweite Garnrolle aufzustecken (bei den meisten Maschinen vorhanden).

Den richtigen Stich auswählen

Für gerade Nähte und für Säume ist der Grundstich (auch Steppstich genannt) mit einer Stichlänge von 2–3 mm meist am besten geeignet. Je kürzer der Stich ist, desto fester wird die Naht. Das bedeutet aber auch, dass sich dünner Stoff bei einem zu kurzen Stich zu kräuseln beginnen kann.

Tipp: Probiere am besten an einem kleinen Stoffrest aus, welche Stichlänge und welcher Stich sich für den jeweiligen Stoff eignen. Je nach Material ist es unter Umständen erforderlich, die Unterfadenspannung anzupassen, um eine saubere Naht zu erhalten.

Der Zickzackstich eignet sich gut, um Stoffkanten zu versäubern (siehe nächste Seite) und so zu verhindern, dass sie ausfransen. Eine Stichlänge von 2–3 mm sowie eine Stichbreite von 4–5 mm sind dafür empfehlenswert. Auch für Ziernähte ist der Zickzackstich geeignet. Zudem lässt er sich auch für elastische Nähte bei Jersey- und anderem dehnbaren Stoff einsetzen, besonders dann, wenn die Nähmaschine keinen speziellen Elastikstich hat.

Die meisten Nähmaschinen bieten noch eine Reihe weiterer Stiche, die jedoch im Rahmen dieses Buches nicht unbedingt gebraucht werden. Vor allem Overlock-Stiche, mit denen sich Ränder elastischer Stoffe vernähen und gleichzeitig versäubern lassen, erleichtern das Nähen mit Jersey und anderen elastischen Textilien. Zudem gibt es diverse zusätzliche Nähfüße für unterschiedliche Zwecke und Stiche (für Overlock-Nähte, Reißverschlüsse, Rollsäume usw.), die in verschiedenen Situationen die Arbeit erleichtern, aber gerade für Nähanfänger auch schwierig zu handhaben sind, weshalb wir uns in diesem Buch auf den Universalnähfuß und die einfachen Grundstiche beschränken. Wirf am besten einen Blick in die Bedienungsanleitung deiner Nähmaschine, um zu erfahren, wie diese Stiche angewendet werden.

Stoffrand versäubern mit dem Zickzackstich

Damit die Ränder bereits zusammengenähter Stoffstücke nicht ausfransen, ist es sinnvoll, sie zu versäubern. Das funktioniert gut mit dem Zickzackstich, zum Beispiel bei einem Nussmilchbeutel oder bei einem selbst genähten Kaffeefilter.

So gehst du vor:

1. Eine Stichlänge wählen, die dem zu versäubernden Stoff entspricht, und eine Stichbreite von 4 oder 5 wählen.

2. Das Nähstück so unter den Nähfuß schieben, dass die Kante mittig darunter liegt. Der linke Stich geht nun durch den Stoff und der rechte Stich geht ins Leere, was bewirkt, dass sich der Faden um die Stoffkante legt, sodass sie nicht mehr ausfransen kann.

Wenn man zunächst langsam näht, bekommt man schnell ein Gefühl für diese Art der Versäuberung. Manche Nähmaschinen bieten auch einen Overlockstich an, der gleichzeitig die gerade Naht und rechts daneben den Zickzackstich näht, was viel Zeit spart. Wenn diese Stichart nicht vorhanden ist, bietet der Zickzackstich, neben der separat genähten Naht, eine gute Alternative.

Alternativ lässt sich die Zickzacknaht auch etwa 5 mm weiter innen nähen. Schneide dann den überstehenden Rand mit wenig Abstand zur Naht ab, ohne die Naht zu beschädigen.

Dicke Stellen nähen

Wenn mehrere Stofflagen zusammengenäht oder doppelt gelegte Säume angefertigt werden, stößt die Nähmaschine mitunter an ihre Grenzen – sie näht auf der Stelle, lässt Stiche aus, oder die Nadel bricht ab. Mit einigen Tricks und Hilfsmitteln nimmt die Maschine diese Hürde spielend:

- Verwende eine dickere Universal-, Jeans- oder Ledernadel, die nicht so schnell verbiegt oder abbricht, um robuste bzw. sehr dicke Materialien zu nähen.

- Wenn du einen mehrfach gefalteten Saum herstellen möchtest oder ein weiteres Mal über eine Naht nähen musst, bügle die Stelle mit dem Dampfbügeleisen möglichst flach. Wo zwei Stoffe mit einer Naht verbunden sind, empfiehlt es sich, die Nahtzugaben vor dem Bügeln in entgegengesetzte Richtungen zu legen.

- Häufig kippt am Übergang zur dicken Stelle der Nähfuß stark an, sodass der Stofftransport behindert wird. Damit der Stoff gleichmäßig weitertransportiert wird, hilft es, an der kritischen Stelle einen Höhenausgleich zu schaffen, sodass der Nähfuß möglichst waagerecht aufliegt. Hebe dafür den Fuß an, während die Nadel in der untersten Nähposition im Stoff steckt, und schiebe die sogenannte „Hebamme“, die aus Filz oder Pappe selbst ausgeschnitten werden kann, unter den hinteren Teil des Fußes. Senke dann den Nähfuß wieder ab und nähe weiter.

Um die Ecke nähen

Auf „gerader Strecke“ eine Naht zu produzieren, fällt mit etwas Übung nicht schwer. Aber auch exakte, rechtwinklige Ecken, zum Beispiel für aufgenähte Hosentaschen, sind einfach zu bewerkstelligen:

1. Bis auf einige Millimeter so weit an die Ecke herannähen, dass die Nadel genau in der Ecke im Stoff steckt. Dafür sehr langsam auf die Stoffkante zunähen und die Nadel bei Bedarf mit dem Handrad herabsenken.

2. Den Nähfuß mit dem Hebel anheben.

3. Den Stoff drehen, sodass der Fuß wieder in Richtung der zu nähenden Naht zeigt.

4. Den Fuß wieder absenken und weiternähen.

Solche sauber genähten Ecken kannst du zum Beispiel gebrauchen, wenn du eine variable Buchhülle aus Stoffresten herstellst.

smarticular.net/naehprojekte-einsteiger

smarticular.net/naehprojekte-fortgeschrittene

Nähte verriegeln

Damit sich Anfang und Ende einer Naht nicht auftrennen, werden sie im einfachsten Fall durch ein „Verriegeln“ gesichert. Dafür wird zunächst für eine kurze Strecke vorwärts, dann rückwärts (mit dem Richtungsumkehr-Schalter der Nähmaschine) und anschließend wieder vorwärts genäht. Separates Vernähen der Fadenenden wird damit normalerweise überflüssig. Gleichermaßen lassen sich auch besonders stark belastete Nähte sichern, etwa an den Henkeln von Stoffbeuteln.

Schrägband herstellen

Schrägband besteht aus diagonal gewebtem Stoff und dient dazu, Ränder einzufassen. Es passt sich Rundungen flexibel an, sodass Ausschnitte faltenfrei gesäumt werden können. Solches Band zum Einfassen lässt sich auch selber aus Hemdstoff herstellen.

Schneide dafür einen 3‒