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Willkommen in Nightmore! Hier lernst du das Fürchten! Gerade war Fynn noch ein ganz normaler Junge mit Freunden, guten Noten und einem nervigen großen Bruder. Dann hat ihn so ein blöder Hund gebissen und beim nächsten Vollmond war ganz und gar nichts mehr normal. Jetzt muss er auf ein schreckliches Internat in den nebeligen Hochmooren: die Nightmore Academy. Die Schule liegt neben einem Friedhof! Die Direktorin ist eine Todesfee und das Monster von Loch Ness unterrichtet Geschichte! Im Burggraben lauern Krokodile und der beliebteste Sport heißt nicht ohne Grund Blutball … Für Fynn steht fest: Hier bleibt er nicht! Ein Glück, dass er sich mit der Dämonin Sinista anfreundet. Die ist nämlich 1622 von genau diesem Internat geflogen und verspricht, dem jungen Werwolf zu einem Rauswurf zu verhelfen. Doch mitten in ihrem wahnwitzigen Plan stellt Fynn fest, dass er eben doch kein ganz normaler Junge mehr ist. Kann es sein, dass er genau da ist, wo er hingehört? Ein haarsträubendes Abenteuer für starke Nerven. Traust du dich? - Coole neue Reihe mit Werwölfen, Vampiren und vielen anderen gruseligen Gestalten - Superwitzig und spannend erzählt von Erfolgsautorin Vanessa Walder - Für alle Fans von Wednesday und The Addams Family - Extra-gruselig illustriert von Philipp Ach - Perfekt für Erstleser*innen: viele Bilder, großer Lesespaß, schneller Leseerfolg - Ein tolles Geschenk für Jungen und Mädchen ab 7 Jahren - Zum Vorlesen, Mitlesen und ersten Selberlesen - Motivation: Zu diesem Buch gibt es Quizfragen auf Antolin Mehr Infos zum Buch gibt es unter www.nightmore-academy.com
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Seitenzahl: 45
Veröffentlichungsjahr: 2025
Inhalt
Fynns Flucht
Der Pakt
Die Strafe
Irrlichter
Das verbotene Dorf
Der Unaussprechliche
Blutball
(Fynn spricht man genauso aus wie Finn. Du kannst aber auch Fünn sagen, das stört ihn nicht. Nur Finnie hasst er!)
Noch zwanzig Minuten bis Mitternacht. Perfekt! Fynn liegt gut in der Zeit. Seine Strickleiter hat er schon am Fenster festgebunden. Jetzt muss er sie nur vorsichtig außen an der Wand herunterlassen. Er hat sie aus alten Knochen gebastelt. Warum in einem Internat in Schottland alte Knochen herumliegen, aus denen Schüler Leitern basteln können? Ach, das ist nur eine von tausend Fragen … Genauso gut könnte man sich wundern, warum Fynn zwanzig Minuten vor Mitternacht aus dem Fenster seines Zimmers im dritten Stock klettert. Oder: Warum hängt ein blutiges Steak an einer Schnur um seinen Hals? (Das spricht man „Steek“ aus. Das gab’s im Internat zum Abendessen und Fynn hat heimlich eines eingesteckt.) Die Antwort auf diese Fragen lautet: Fynn möchte abhauen. Er hat die Schnauze voll von der Nightmore Academy! (Das spricht man „Ak-ä-de-mie“ aus. Es heißt Akademie oder Schule.) Fynn will zurück zu seinen Eltern und wieder auf seine alte Schule gehen. Seine Freunde fehlen ihm. Sogar seinen großen Bruder Rupert vermisst er. Irgendwie. Na ja, vielleicht nicht Rupert.
Achtzehn Minuten vor Mitternacht. Fynn klettert an den Knochen – äh: Sprossen seiner Leiter nach unten. Dabei fällt ihm auf, dass in einigen Fenstern des Internats Licht flackert. Es flackert, weil das Licht in Nightmore nicht von Glühbirnen kommt, sondern von Kerzen, Fackeln und Öl-Lampen. Hier gibt es nämlich keinen Strom. Handys? (Ach, komm: Du weißt, wie man das ausspricht!) Internet? Fehlanzeige! Nur ein uraltes Telefon steht im Büro der Direktorin.
Aber waren Fynns Eltern etwa entsetzt, als sie ihn hier abgesetzt haben? Wollten sie ihren Sohn wieder mitnehmen? Von wegen! Die beiden sind bei der Schul-Führung beinahe ausgeflippt vor Freude. Fynns Vater hat fast eine Stunde lang Fechten geübt. Und dabei mehrfach eine Strohpuppe aufgespießt.
„Herrlich!“, rief er schließlich. „Hier dürfen Kinder noch Kinder sein!“
„Diese Stille!“, schwärmte auch Fynns Mutter. „Kein Verkehrslärm, keine Sirenen … Und habt ihr den Burggraben gesehen? So friedlich.“
„Fast so friedlich wie der Friedhof nebenan“, warf Fynn ein.
Er konnte den Blick nicht von den Grabsteinen losreißen, die zwischen den Stäben des Eisentors hervorlugten. Wer baut eine Schule neben einem Friedhof?
„Ich will auch nach Nightmore!“, brüllte sein Bruder Rupert zum hundertsten Mal. „Das ist voll unfair, dass Fynn auf so ein cooles Internat darf und ich nicht!“
Und das hat Rupert nicht nur so gesagt. Er wünscht sich wirklich nichts sehnlicher, als auf diese gruselige Schule zu gehen. Nun, wenn es nach Fynn geht, können sie gerne tauschen.
Zehn Minuten vor Mitternacht. Fynn ist jetzt auf den untersten Sprossen der Leiter angekommen und hängt ganz knapp über dem Burggraben. Das Wasser unter ihm ist ruhig und glatt. Der Mond spiegelt sich darin wie ein abgeknipster silberner Fingernagel.
„Miez, miez, miez, miez!“, ruft Fynn. Doch er will keine Katze anlocken. Der alte, einäugige Kater, der im Internat sein Unwesen treibt, schläft hoffentlich tief und fest.
„Put, put, put, put!“, versucht es Fynn. Dieses Geräusch macht seine Oma, wenn sie in ihrem Garten die Hühner zusammentrommelt. Aber Fynn ruft keine Hühner. Er streckt den Fuß aus und tapst mit der Schuhspitze aufs Wasser.
TAPS! TAPS! TA-
Bevor er ein drittes Mal tapsen kann, explodiert die glatte Oberfläche unter ihm. Wasser spritzt in alle Richtungen und mittendrin: ein gewaltiges Maul mit langen, spitzen Zähnen. Im letzten Augenblick zieht Fynn seinen Fuß zurück und das Maul schnappt zu, ohne ihn zu erwischen.
SCHNAPP!!!
Ein schuppiger Schwanz schlängelt sich unter ihm vorbei. Und dann noch einer. Und noch einer. Wie würde Fynns Mama den Burggraben jetzt wohl finden? Immer noch friedlich? Mit drei durchgeknallten Krokodilen darin?
„Guuuute Krokis“, gurrt Fynn besänftigend. Dabei weiß er gar nicht, ob Krokodile überhaupt Ohren haben. „Braaaave Krokis!“ Die drei ziehen jetzt unter ihm Kreise und reißen dabei die Mäuler auf. Fynn nimmt das blutige Steak und wedelt damit.
„Hier – holt’s euch!“, ruft er und wirft das Stück Fleisch so weit er kann. Wie Raketen schießen die Krokodile dem Steak hinterher. Schnell lässt sich Fynn ins Wasser gleiten und schwimmt ans andere Ufer. An Land schüttelt er sich wie ein Hund und wirft einen Blick auf die Uhr.
Drei Minuten vor Mitternacht. Gut, das ist zu schaffen. In diesen drei Minuten muss er die Bäume am Ende des Grundstücks erreichen. Denn um exakt null Uhr schlagen die Gargoyle ihre roten Augen auf. (Wie man Gargoyle ausspricht? Puh, keine Ahnung. „Gar-Goi-le“? Das sind diese hässlichen Figuren aus Stein, die auf alten Gebäuden oder Brunnen hocken. Sie haben Reißzähne und Flügel.) Sieben von diesen Figuren sitzen auf dem Dach von Nightmore. Tagsüber sind sie aus Stein. Doch Schlag Mitternacht werden sie lebendig und verteidigen das Gelände wie Rottweiler mit Flügeln. Nur durch Baumstämme können sie nicht durchsehen. Darum ist es so wichtig, dass Fynn den Rasen überquert, bevor die Wächter ihre Augen öffnen.
JETZT!!!