Noch besser leben ohne Plastik - Nadine Schubert - E-Book

Noch besser leben ohne Plastik E-Book

Nadine Schubert

4,0

Beschreibung

Plastic is a killer – so drastisch diese Aussage auch klingen mag, so viel Wahrheit steckt darin: Plastik macht uns und unsere Umwelt krank. Ohne es zu spüren vergiftet vor allem Mikroplastik unseren Alltag. Ob in Duschgel, Kosmetika oder Putzmitteln – tagtäglich sind wir mit Mikroplastik und weiteren unsichtbaren, gefährlichen Stoffen in Kontakt und verschmutzen unsere Gewässer damit. Es ist Zeit, sich endlich davon zu befreien! In ihrem neuen Buch zeigt Nadine Schubert, wie Sie insbesondere Mikroplastik vermeiden können und wie Ihr Leben mit leicht umsetzbaren Tipps nach und nach plastikfrei wird. - Von der Küche bis zum Badezimmer – plastikfrei in allen Wohnbereichen - Zahlreiche einfache Rezepte für schadstofffreie Pflegeprodukte, Putz- und Waschmittel - Viele hilfreiche Adressen und Web-Links

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Seitenzahl: 80

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Nadine Schubert
Noch besser lebenohne Plastik
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Neuauflage© 2018, oekom verlag MünchenGesellschaft für ökologische Kommunikation mbH,Waltherstraße 29, 80337 München
Umschlaggestaltung: www.buero-jorge-schmidt.deUmschlagabbildung: Christopher Elwell, shutterstockLektorat: Christoph Hirsch, Laura Kohlrausch, Annika Christof, oekom verlagKorrektorat: Maike SpechtLayout und Satz: Ines Swoboda, oekom verlag
Bildnachweis: Alle Bilder Lea Schreiber außer ave_mario, didecs, didecs, Africa Studio, Gina Sanders, dechevm, Fiedels – alle fotolia und MinoukiInfografik, Esther Gonstalla, Esther Gonstalla
E-Book: SEUME Publishing Services GmbH, Erfurt
Alle Rechte vorbehaltenISBN 978-3-96238-527-9
Vorwort
ÜBERALL PLASTIK
DER EINSTIEG
PLASTIKFREI VON A BIS Z
EINFACH ANDERS EINKAUFEN
NÜTZLICHE BASICS
MEIN PLASTIKFREIER HAUSHALT
PLASTIKFREI AUSSER HAUS
PLASTIKFREI SCHENKEN
Über die Autorin
Vorwort
WARUM AUF PLASTIK VERZICHTEN?
Weil es die Gesundheit fördert, die Umwelt entlastet und obendrein Spaß macht. Diese Antwort ist so einfach wie überzeugend. Schwieriger scheint eine Antwort auf eine weitere Frage zu sein: Warum soll ausgerechnet ich anfangen, wenn andere es nicht tun? Aber auch hier ist die Antwort simpel: weil irgendjemand den Anfang machen muss!
Ich habe 2013 erkannt, dass es so nicht weitergehen kann – mit all dem Müll, den unser Einkauf verursachte, und mit den Schadstoffen, die angeblich im Plastik steckten. Ich suchte nach Alternativen für Produkte, die nur aus Kunststoff oder in Kunststoff verpackt erhältlich waren. Und siehe da: Es funktionierte, auch wenn es seine Zeit brauchte, bis für fast alle Plastikprobleme Lösungen gefunden waren, bis das Haus »plastikfrei« war.
Aber das ist nicht schlimm! Nehmen Sie sich diese Zeit. Es ist gar nicht so wichtig, an welcher Stelle in Ihrem Leben Sie mit dem Plastiksparen beginnen, sondern dass Sie es tun. Egal, ob Sie eher der Typ »Selbermacher« sind oder ob Sie Ihren Beitrag leisten, indem Sie andere, bessere Produkte kaufen. Dieses Buch bietet Lösungen für alle, die das viele Plastik leid sind.
Die Politik tut leider noch zu wenig, aber sie wird sich nicht auf Dauer ihrer Verantwortung entziehen können, dazu ist das »Problem Plastik« mittlerweile zu präsent. Zum Glück! Durch die Berichterstattung in Tageszeitungen, Funk und Fernsehen wird deutlich gemacht, wie sehr wir unserer Umwelt mit Plastik schaden und so unseren Lebensraum zerstören.
Viele Menschen kaufen mittlerweile bewusster ein, verzichten auf Plastiktüten und unnötige Verpackungen. Immer mehr Geschäfte bieten lose Waren an, und Handelsketten wie REWE haben sogar Laserstempel eingeführt, um auf Plastiketiketten bei Obst und Gemüse verzichten zu können. Man gilt nicht mehr als Exot, wenn man sich für die Umwelt einsetzt. Niemandem wird gleich der »Öko«-Stempel aufgedrückt.
Und dennoch: Vieles geht bisher nur mit Eigeninitiative. Die Hersteller fast aller Produkte des täglichen Bedarfs machen es den Konsumenten schwer, ohne Plastik auszukommen. Der Verbraucher kann den Apfelsaft in der Glasflasche dem aus dem Tetra Pak vorziehen. Er kann seine Dose mit an die Käsetheke bringen, um nicht den eingeschweißten Plastikkäse kaufen zu müssen. Das ist schon mal gut, damit können wir das »große Plastik« umgehen.
Aber was ist mit dem Plastik, das wir nicht sehen? Kleinste Kunststoffteilchen, die wir mit bloßem Auge nicht erkennen können? Sie tauchen in immer mehr Produkten auf. Produkte, die wir täglich benutzen und deren Inhaltsstoffe – ob wir wollen oder nicht – über den Abfluss ins Abwasser gelangen und letztlich im Meer landen.
Es gibt also noch viel zu tun, und ich kann daher nur raten: Denken Sie an sich, an Ihre Gesundheit, die Ihrer Kinder und an die Umwelt. Werden Sie Vorreiter, und werben Sie in Ihrem Umfeld für die Vorzüge eines plastikfreien Lebens. Ein paar eingängige Argumentationshilfen habe ich im nachfolgenden Kasten für Sie zusammengestellt – und viele konkrete Tipps bekommen Sie, wenn Sie weiterblättern.
In diesem Sinne: Viel Freude beim Anders- und Bessermachen wünscht
PLASTIKFREI LEBEN ...
... ist gesünder  Die Zusatzstoffe, die verwendet werden, um aus Erdöl ein Produkt aus Kunststoff herzustellen, sind äußerst ungesund. Weichmacher und Bisphenole gelangen über die Haut, die Mundschleimhäute und den Magen in unseren Körper und damit in den Blutkreislauf. Die Belastung ist messbar. Laut Umweltbundesamt sind in Deutschland über 90 Prozent aller Menschen mit Schadstoffen aus Plastikverpackungen belastet. Sobald man Plastik vermeidet, gehen die Schadstoffwerte im Blut rasch wieder zurück.
... ist umweltfreundlicher  Der beste Müll ist der, der gar nicht anfällt. So könnte man die Herausforderung auf den Punkt bringen. Die Umwelt leidet unter unseren Kunststoffabfällen. Nicht nur, weil zu viel Müll in der Natur landet, sondern auch, weil wir die Rohstoffe aus der Natur beziehen. Erdöl ist eine endliche Ressource, die eine Vielzahl an Problemen schafft; verhindern wir also, dass es als Plastik auch noch in der Müllverbrennung landet.
... ist günstiger  Wer kein Plastik kauft, gibt weniger Geld aus. Das stimmt wirklich. Wer verpackte Lebensmittel im Supermarkt links liegen lässt, hat weniger im Einkaufskorb. Keine Angst: Sie werden nicht verhungern, wenn Gummibärchen, Frühstücksflocken und Chips im Regal bleiben. Am meisten Geld sparen Sie, wenn Sie Wasch- und Putzmittel selber machen.
... ist hübscher  Plastik ist hässlich. Das fängt bei der Plastiktüte an, für die es mittlerweile gute Alternativen gibt: Moderne Baumwoll- oder Jutebeutel sind zum schönen Accessoire aufgestiegen. Und es endet bei der Plastikente, made in China, die obendrein noch voller Schadstoffe steckt.
... bedeutet mehr schöne Lebenszeit  Wer sich von Plastik befreit, entkommt auch dem Konsumwahn(sinn). Ich mag keine ausgedehnten Shoppingtouren mehr, sondern schlendere heute lieber über den Markt, um frisches Gemüse zu kaufen. Wer weniger Zeit mit Shoppen verbringt, hat mehr Zeit für andere Dinge. Da das Selbermachen von plastikfreien Alternativen ganz leicht ist und teilweise sehr schnell geht, kann man öfter mal die Füße hochlegen.

ÜBERALLPLASTIK

140 Millionen Tonnen Plastik befinden sich bereits in den Weltmeeren, und jedes Jahr kommen acht bis zehn Millionen Tonnen hinzu. Die Kunststoff verarbeitende Industrie meldet Jahr für Jahr Zuwächse; unser Bedarf an Plastik steigt. Damit wächst aber auch das Umweltproblem, das durch Kunststoffe ausgelöst wird. Für unser immer größer werdendes Verlangen nach billiger Ware, schnellem Genuss und »einfacher« Entsorgung leiden anderswo Menschen und Tiere – möchten Sie dafür verantwortlich sein?

Gutes Plastik, schlechtes Plastik?

Eines ist sicher: Ein Leben komplett ohne Plastik funktioniert nicht (ganz). Auch im Hause Schubert gibt es keinen Staubsauger aus Holz. Handy und Telefon, Computer, Waschmaschine und Auto sind ebenfalls vorhanden und nicht mehr wegzudenken. Und der Nachwuchs darf sogar mit Lego und Playmobil spielen. Selbst für eine fortgeschrittene Plastikvermeiderin wie mich ist das in Ordnung – und ich sage Ihnen auch, warum.

Schlechtes Plastik

Dazu zähle ich alles, was nur kurz verwendet wird und später keinen weiteren Nutzen erfüllt. Verpackungen von Lebensmitteln, die nach dem Einkauf sofort weggeworfen werden, gehören in diese Kategorie. Denn selbst »überflüssiges« Plastik ist zu wertvoll, um schnell und unbedacht entsorgt, meist sogar verbrannt zu werden. Da der meiste Plastikmüll in deutschen Haushalten bei Verpackungen anfällt, ist es wichtig, genau hier anzusetzen und zu versuchen, Kunststoffabfälle drastisch zu reduzieren.
Vermeiden Sie auch die Anschaffung von Geräten mit kurzer Lebensdauer, für die häufig gerade die Verwendung billiger Plastikteile verantwortlich ist. Hier zahlt sich Qualität am Ende aus! Achten Sie auf Reparierbarkeit; mittlerweile treffen sich immer häufiger handwerklich begabte und technikversierte Bürger in Reparaturcafés und bringen defekte Kleingeräte wieder zum Laufen.
Am wichtigsten ist es, Gegenstände und Geräte aus Plastik lange zu benutzen. Das bedeutet eben auch, nicht jedes Jahr das neueste Smartphone zu kaufen, und alles, was im Haushalt vorhanden ist, zu nutzen, bis es ersetzt werden muss. Das gilt z. B. für Sandkastenspielzeug, Putzeimer oder Wäschekörbe.
Beim Plastiksparen geht es also um dreierlei: (1) Wegwerfplastik vermeiden, (2) bei Neuanschaffungen Kunststoffe umgehen und (3) unvermeidbares Plastik lange nutzen.
In wenigen Ausnahmefällen kann es jedoch durchaus sinnvoll sein, auf Produkte aus Plastik zu setzen, nämlich immer dann, wenn alternative Rohstoffe ausscheiden, weil sie energie- oder ressourcenintensiv sind oder (zu) schnell entsorgt werden müssen.
Unsere überflüssigsten Plastiksünden
Oft haben wir keine Zeit, uns über die Folgen unseres Tuns Gedanken zu machen. Produkte aus Plastik sind häufig billig und/oder schnell und bequem verfügbar – und schon sind wir mittendrin und mitverantwortlich für Unmengen an Plastikmüll, die sich eigentlich ganz leicht vermeiden ließen. »Einfach verweigern« statt »gedankenlos kaufen« heißt die Lösung für unsere größten Plastiksünden.
Coffee to go
320.000 Coffee-to-go-Becher gehen jede Stunde über deutsche Ladentheken. Für ihre Herstellung werden jährlich 64.000 Tonnen Holz und 11.000 Tonnen Kunststoff benötigt. Nach fünf Minuten landen die Becher im Mülleimer – oder, schlimmer, auf Autobahnauffahrten, in Flüssen und Parks.
Kaffeekapseln
60 Euro kostet 1 Kilogramm Kaffee, wenn man es auf kleine Portionen in Kapseln verteilt. Ein Trend, der nicht nur eine Belastung für den Geldbeutel, sondern vor allem für die Umwelt ist. Drei Milliarden Kaffeekapseln landen jährlich in deutschen Abfalleimern – Tendenz steigend. Denn mittlerweile sind auch Kapseln mit Tee und sogar Babymilchpulver (Schweiz) auf dem Markt.
Einwegflaschen
Vor allem beim Wasser greifen wir häufig zu Einweg. 89 Milliarden Liter unseres Hauptnahrungsmittels werden weltweit jedes Jahr abgefüllt – in Plastikflaschen, die nur einmal verwendet werden. Die Flaschen aus Polyethylenterephthalat werden zu Granulat verarbeitet; für neue Plastikgegenstände muss »frisches« Material aus Erdöl beigemischt werden.
Hemdchenbeutel
Plastiktüten kosten mittlerweile Geld, weshalb ihr Gebrauch in Deutschland erfreulicherweise im Jahr 2016 um zwei Milliarden Stück zurückgegangen ist. Doch in nahezu allen Lebensmittelmärkten werden noch immer Hemdchenbeutel in der Obst- und Gemüseabteilung zur kostenlosen Mitnahme angeboten. Ihr Nutzen ist gering, da sie im besten Fall als Müllbeutel enden.

Gutes Plastik

Keine Frage, Kunststoffe sind eine Errungenschaft der Moderne und heute kaum noch wegzudenken. Problematisch ist der inflationäre, gedankenlose Umgang damit. Doch manchmal schneidet Plastik im Alltagstest sogar besser ab als die Alternativen aus Holz oder anderen natürlichen Rohstoffen, z. B. bei diesen Gegenständen:
WC-Bürste