Nordische Mythologie für Kinder - Sven Larsson - E-Book

Nordische Mythologie für Kinder E-Book

Sven Larsson

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Beschreibung

Hast du einen Freund, der Thorben oder Thorsten heißt? Ist er vielleicht sogar ein Fan der Avengers von Marvel? Sicher kennst du diese Superhelden. Was sie aber mit deinem Freund Thorben (oder Thorsten) zu tun haben, erfährst du in diesem Buch. Wenn du an Götter denkst, fallen dir wahrscheinlich zuerst Zeus und Herkules ein. Sie gehören zur klassischen Mythologie, an die die alten Griechen und Römer glaubten. Nördlich vom heutigen Deutschland - in Skandinavien und der weit entfernten Insel Island - glaubten die Leute an andere Götter. Die Umgebung dort oben ist kalt und ungemütlich. Deshalb gibt es viele düstere Geschichten. Viele haben mit Naturkatastrophen zu tun und grausamen Kämpfen. Vor 1.500 Jahren lebten in Skandinavien, der großen Halbinsel nördlich von Deutschland, die Wikinger. Sie fuhren über die See und plünderten zum Beispiel in England Kloster. Von den christlichen Mönchen wurde ihr Glaube zum ersten Mal in Büchern niedergeschrieben. Da es damals aber viele kleine Volksstämme gab, war ihr Glaube sehr unterschiedlich. Während auf dem Festland in Dänemark zum Beispiel der Gott Odin - der wohl wichtigste Gott in der nordischen Mythologie - verehrt wurde, kannte ihn in Island niemand.

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Seitenzahl: 52

Veröffentlichungsjahr: 2022

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INHALT

Was die Wikinger glaubten

Wie die Welt entstanden ist

Der Ur-Riese Ymir

Der Weltenbaum Yggdrasil

Die neun Welten

Die Oberwelt

Die Erde

Die Unterwelt

Die Wesen der nordischen Mythologie

Die Riesen

Skrymir

Die Mauer von Asgard

Geirrod

Hrungnir

Die Götter

Der Meeresgott Ägir

Der Göttervater Odin

Der Donnergott Thor

Der Unruhestifter Loki

Der Riesenwolf Fenrir

Die Midgardschlange Jörmungandr

Hel – die Herrscherin des Totenreichs

Die Zwillinge Freyr und Freya

Der Meeresgott Njörd und die Jagdgöttin Skadi

Frigg, die Mutter der Walküren

Die Walküren

Der Dichtgott Bragi und die Jugendgöttin Idun

Der Lichtgott Balder

Heimdall – der Wächter des Regenbogens

Die drei Schicksalsgöttinnen

Die jungfräuliche Göttin Gefion

Der Himmelsgott Tyr

Die Zwerge

Der Nibelungenschatz

Wie die Welt zu Ende gehen wird

Begriffserklärung

Was die Wikinger glaubten

Hast du einen Freund, der Thorben oder Thorsten heißt? Ist er vielleicht sogar ein Fan der Avengers von Marvel? Sicher kennst du diese Superhelden. Was sie aber mit deinem Freund Thorben (oder Thorsten) zu tun haben, erfährst du in diesem Buch.

Wenn du an Götter denkst, fallen dir wahrscheinlich zuerst Zeus und Herkules ein. Sie gehören zur klassischen Mythologie, an die die alten Griechen und Römer glaubten. Nördlich vom heutigen Deutschland – in Skandinavien und der weit entfernten Insel Island – glaubten die Leute an andere Götter. Die Umgebung dort oben ist kalt und ungemütlich. Deshalb gibt es viele düstere Geschichten. Viele haben mit Naturkatastrophen zu tun und grausamen Kämpfen.

Vor 1.500 Jahren lebten in Skandinavien, der großen Halbinsel nördlich von Deutschland, die Wikinger. Sie fuhren über die See und plünderten zum Beispiel in England Kloster. Von den christlichen Mönchen wurde ihr Glaube zum ersten Mal in Büchern niedergeschrieben. Da es damals aber viele kleine Volksstämme gab, war ihr Glaube sehr unterschiedlich. Während auf dem Festland in Dänemark zum Beispiel der Gott Odin – der wohl wichtigste Gott in der nordischen Mythologie – verehrt wurde, kannte ihn in Island niemand.

Noch heute erinnern die Wochentage an die Götter der nordischen Mythologie. Im Dänischen ist es am deutlichsten. Dort heißt der Donnerstag Torsdag (nach dem Donnergott Thor). Der Freitag heißt fredag (nach der Liebesgöttin Freya) – und der Mittwoch heißt Onsdag (nach dem Göttervater Odin). Selbst wenn die Volksstämme an denselben Gott glaubten, hatten sie manchmal andere Namen für ein und denselben Gott. So heißt in England der Mittwoch Wednesday, bezieht sich aber auch auf Odin. Hier wurde der Göttervater aber Wodan genannt.

Die meisten Geschichten über die Götter und andere Kreaturen der nordischen Mythologie kennen wir aus der Snorra-Edda (1220 bis 1225) und der Lieder-Edda (1270). Das sind zwei Bücher aus dem 13. Jahrhundert. Sie sind in altisländisch verfasst und handeln von Helden- und Göttersagen aus Skandinavien und dem alten germanischen Reich.

Wie die Welt entstanden ist

DER UR-RIESE YMIR

Am Anfang der Welt stand Ginnungagap. Das war ein leerer Raum, auch geheimnisvolles Nichts oder gähnende Leere genannt. Im Norden davon befand sich Niflheim, eine kalte Welt aus Eis. Als Gegenpol dazu existierte im Süden Muspellsheim, eine heiße Welt aus Feuer. Beide Welten drifteten aufeinander zu und prallten schließlich gegeneinander.

Aus dem Chaos entstand so das erste Wesen der Welt: der Ur-Riese Ymir. Indem er die Füße aneinander rieb, zeugte er zwei Söhne. So entstanden die ersten Riesen. Zum Überleben trank er die Milch der Ur-Kuh Audhumla. Drei Tage lang leckte sie an salzigem Eis. Es schmolz nach und nach, bis schließlich ein Mann vor ihr stand wie eine Eisskulptur.

Buri war der Stammvater der Götter. Er zeugte Borr, der mit der Riesentochter Bestla drei Söhne zur Welt brachte: Odin, Vé und Vili. Diese drei erschlugen schließlich den Ur-Riesen Ymir. Aus den Über-resten seines Körpers bildeten sie die Welt, wie wir sie heute kennen. Aus dem Fleisch schufen sie das Land, aus dem Schweiß die See, aus den Knochen die Berge, aus dem Haar die Bäume und aus der Hirnschale den Himmel. Aus Ymirs Blut entstand schließlich das Weltmeer, das die ganze Erde um-schließt. Darin wurde die Erde befestigt. Mit vier Hörnern wurde der Himmel über die Erde gehoben. Vier Zwerge halten den Himmel und erleuchten mit Fackeln aus Muspellsheim den Himmel. Sie heißen Austri, Westri, Nordri und Surdri und symbolisieren die vier Himmelsrichtungen.

Zuletzt erschaffen die Brüder Odin, Vili und Vé aus zwei Bäumen die ersten Menschen. Der Mann Ask (Esche) und seine Frau Embla (Ulme) leben ab diesem Tag in Midgard, einer der neun Welten der nordischen Mythologie. Während der Körper des Riesen zerfällt, beginnen Maden, das restliche Fleisch zu durchsetzen. Odin und seine Brüder machen daraus die ersten Zwerge und Alben. Die Zwerge haben eine zweifelhafte Natur und die Alben sind gesund und rein.

Odin und seine Brüder nahmen Glut und Funken von Sonne, Mond und Sternen, um die Welt zu erleuchten. Ein Mann jedoch aus Midgard, der Menschenwelt, nannte seine schönen Kinder Sonne und Mond. Das machte die Götter wütend, woraufhin Odin die Geschwister entführte und zu Sternenbildern machte. Sie dienen seither den echten Himmelskörpern als Orientierungshilfe bei ihren Tages- und Nachtreisen.

DER WELTENBAUM YGGDRASIL

Die sogenannte Weltenesche Yggdrasil wuchs aus dem toten Körper des Ur-Riesen Ymir. Der Baum verbindet alle neun Welten, in denen Götter, Menschen und sonstige Wesen leben, miteinander und ist somit das Zentrum der Welt. Seine Äste überragen den Himmel und tragen das Himmelsgewölbe. Vier Hirsche fressen an den Trieben des Baums.

Auf der Krone sitzt ein namenloser Adler, der die Welt beobachtet. Zwischen seinen Augen befindet sich ein Habicht, der das Wetter kontrolliert. An den Wurzeln des Baums nagt der schlangenartige und Furcht