Oasen für die Seele - Angela Reinders - E-Book
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Oasen für die Seele E-Book

Angela Reinders

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Beschreibung

Das kann doch nicht alles gewesen sein! Mitten im Alltag überfallen einen Fragen und Zweifel: Immer der gleiche Trott, jeden Tag dasselbe – wie kann ich meinem Leben mehr Tiefe geben? Wo finde ich die Tür hinaus ins Weite, ins Unbekannte, ins aufregend Neue? Was liegt hinter dem Horizont und außerhalb meines Blickwinkels? Angela Reinders gibt spirituelle Impulse, die das Leben garantiert farbiger und aufregender machen. Sie erschließt Quellen der Ruhe und Entspannung im Gebet und in der Meditation.

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Seitenzahl: 137

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Angela Reinders

Oasen für die Seele

3-Minuten-Meditationen im Alltag

Knaur e-books

Über dieses Buch

Inhaltsübersicht

Kleine OasenZwischen Treibsand und Fata MorganaVom Bett in den TagNach einem Traum, der mich beschäftigtDie Hand am HerzenHinter der Zeitung: meditierte SchlagzeilenVor der Kaffeetasse mit dem SprungIm Hühnerstall: mein FrühstückseiBeim ersten Wort am MorgenBei »Starbucks«: wo bin ich wirklich ich?An der roten AmpelIn der SchuleMeine virtuelle AdresseNeben der KirchturmuhrMit Jessica ins Büro, mit Felix an der HebebühneVor dem VorgesetztenBeim GähnenBei Reinhold in der BahnunterführungNeben dem UnfallwagenIm EinkaufswagenIn der MehldoseIm WasserglasAm MusikgeschäftIm Briefkasten – wer wirbt um mich?Die Kinderzimmertür: ich muss – ich darf mich kümmernMit vier Kindern am KüchentischIn der ErdeVor dem ParfumflakonVor dem KuchentellerBeim SpülenAm Wohnzimmerschrank: mein HausaltarVor Tante Paulas Foto: die AhnengalerieIn der TischgemeinschaftIm SchlaraffenlandMit dem Stück Schwarzbrot auf dem TellerMit dem Stück Weißbrot auf dem TellerIm Fernsehsessel – ich und die WeltIm KinoVor meiner TelefonrechnungVor meinem BücherregalBei SonnenuntergangBeim ersten Wort nach langer Zeit in der KneipeNachts mit dem Hund im WaldAuf Seite 17 im TagebuchNeben meinem LebenspartnerAllein mit GottMit dem Finger am WeckerknopfDurststreckenIn meiner Jackentasche: die MuschelUnter der DeckeAm Schreibtisch: Briefe an michIn unserer kleinen Stadt: die anderen bewusst sehenVor der VorsorgeuntersuchungVor dem SpiegelAm OrtseingangsschildAnderswoAuf dem dritten Stuhl von links im Wartezimmer der IntensivstationAn Christinas GrabAm GedenksteinMit der Hand an einer Ecke des SargsMit einem SeufzerAuf der TanzflächeVor der Dose HautcremeIn meiner DokumentenmappeVor dem SpecksteinAuf der BankIm BeichtstuhlVor meiner UnordnungIm GeburtskanalGleich neben dem HamsterradAn der ZimmerwandIm TaschentuchpäckchenAuf meinem Bauch: die NarbeIm Arbeitszimmer vor dem TerminkalenderHinter der MaskeAm StraßenrandIm Pferdestall zur FütterzeitNeben dem FreundMit deinem Abschiedsbrief in der Hand in deinem ZimmerIm PflasterpäckchenAm ZeitungskioskVor dem angebrannten EssenAuf dem EisIn der Künstlerwerkstatt GottesVor dem FlipperautomatenVor der DartscheibeAuf dem Hotelbettkissen die kleine SchokoladentafelQuellenBaby Louises AugenZu HauseIm ganz stillen HausVor den FamilienfotosAn der WahlurneBei den KontaktanzeigenIm Seitenschiff vorneAuf hoher See und in der Rührung …Vor der grünen BakeAuf dem Gipfel drei Meter unter dem KreuzIm KindergartenAm AusguckVor dem kaputten BilderrahmenNeben der MesslatteMit der runzligen Hand in der eigenenBei der kleinen Gestalt mit der Bierflasche vor dem SupermarktIm Geschäft vor den GeschenkpapierrollenUm sechs Uhr morgens an Ankes SchreibtischDer Briefkasten an der Pfalzburger StraßeAm HangartorAm BachIrgendwoAm ReisebüroStarke RollenspieleIn der LostrommelAuf Platz 86 im GroßraumwagenMit Lorena am Schreibtisch vor der FamilienskizzeIm Museum vor dem schwarzen BildUnterm BaumAn der HaltestelleAn der TankstelleBeim VorlesenIn der KantineIn deinem Arm so unvermutetMit dem Staublappen in der HandMit der Hand an der WasserwaageBeim Gebet zur rechten ZeitIm VersicherungsbüroBeim Üben am KlavierMit dem Fähnchen auf der LandkarteUnterm SternenhimmelIm MutterleibVor der verschlossenen SchatzkisteIm gepackten KofferMit dem Stift vor der VorsorgevollmachtVor dem Bildschirm am simulierten AlterungsprozessUnterm Apfelbäumchen
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Kleine Oasen

Der heiße Sandboden verschwimmt im gleißenden Licht. Der Weg ist nicht deutlich zu erkennen, geschweige denn ein Ziel. Dort hinten, was ist das? Eine Wasserstelle? Oder doch wieder nur eine Fata Morgana, vermeintliche Gastlichkeit, scheinbare Ruhestätte?

 

So unruhig, ausgedörrt und hungrig bin ich in meiner Alltagswüste. Ich laufe heiß, und es ist keine Oase in Sicht, an der ich meinen Lebensdurst stillen kann.

 

Morgens weiß ich, was mich erwartet und dass ich kaum schaffen werde, was mir da zugemutet wird. Nicht einmal tief durchatmen werde ich können, es wird nur kurz zum Luftschnappen reichen, gerade so viel, wie mein Organismus braucht. Und so geht es weiter – über den betriebsamen Vormittag, den viel zu schnell dahineilenden Nachmittag, und unversehens ist es Nacht. Wo ist der Tag geblieben? Und vor allem: Wo bin ich an diesem Tag geblieben?

 

Was müsste ich tun, um mich dieser Frage zu stellen? Ich habe im Laufe meines Lebens unterschiedliche Vorschläge dazu bekommen: Jeden Abend eine ausgiebige Reflexion des Tages zu machen ist einer davon. Ich versuche das, aber ich gebe zu, dass ich darüber manchmal einschlafe. Oasen zwischendurch zu schaffen ist kaum praktikabel. »Zwischendurch« – das müsste dann noch zwischen den vielen »Zwischendurchs« sein, die ich mit kleinen Erledigungen fülle, um überhaupt alle Aufgaben zu bewältigen. Ein Pfarrer erzählte mir vor kurzem, es seien immer so viele Dinge im Weg zwischen ihm und der Zeit für Ruhe (und meistens sei er sich selbst im Weg), dass er jetzt dazu übergegangen sei, sich an manchen Tagen den Wecker eher zu stellen als sonst, um die Zeit des frühen Morgens für seine Besinnung zu nutzen. Morgens? Nein, morgens bin ich dazu überhaupt nicht tauglich.

 

Also schaue ich nach einem Weg, der für mich passen könnte. Und ich versuche es einmal so:

 

Ich schaue in jeder Situation nach der kleinen Oase darin. Ich gehe sozusagen etwas auf Abstand zu mir, lasse mich am Wasserufer nieder und sehe mir von da aus bei dem zu, was ich tue: arbeiten, einkaufen, für mich und andere sorgen. Und dabei schaffe ich es plötzlich: Ich sehe, was in meinem Alltag über mich, über die Situation, über die Menschen um mich herum hinausweist. Ich erkenne auch, wo ich bleibe – bei der Arbeit, in der Lebensgemeinschaft, bei mir allein, in der Familie, der Freizeit, zu Hause und unterwegs, in der Natur, in meiner Umgebung. Zwischen dem Treibsand, der mich entschleunigt, und meinen Wegen von Fata Morgana zu Fata Morgana, die ich so in echte Ruhezonen verwandeln kann.

 

Besonders die Durststrecken versuche ich so mit Sinn zu füllen, in denen die Oasen sich verbergen und einfach nicht sichtbar sind: Zeiten, in denen sich das Leben in der flirrenden Luft verletzlich zeigt, voller Angst, wo mir meine Grenzen sichtbar werden, am Ort meiner Trauer, in Anbetracht meiner Narben oder hinter den Masken, die ich trage.

 

Wenn ich diese Phasen überstanden habe, freue ich mich an den Quellen, die sich mir bieten, wenn die Oasen gerade in greifbarer Nähe liegen, so dass ich mit dem frischen, kühlen Nass auch neue Hoffnung schöpfe: in den Augen eines Neugeborenen, unterm Sternenhimmel, an heiligen Stätten und Sehnsuchtsorten, bei Menschen, die ich liebe. Bei den unvermuteten Begegnungen, in den kleinen Zeichen der Nähe und den himmelweiten Eindrücken meiner Geschichte, an den Oasen meines Lebens.

 

Die Miniaturen zeichnen Spuren von Alltagserlebnissen nach und lassen dabei Grund erkennen, der das Leben neu tragen und die Wüste beleben kann. Jede mitgeteilte Erfahrung eine kleine Oase – ein Angebot zum Mit-dort-Rasten.

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Zwischen Treibsand und Fata Morgana

Mitten im Alltag kommen die Fragen. Immer dasselbe, immer der gleiche Ablauf. Aber wie kann mein Leben mehr Weite, mehr Tiefe bekommen, wie gucke ich über meinen Horizont und über meine Scheuklappen hinaus?

Was geschieht an meinem Tag, und wo sind die Ruhezonen?

Vom Bett in den Tag

Was erwartet mich? Sinnvoller Anfang.

Den Schritt vom Bett in den Tag als bewussten Ausstieg und bewusst als Einstieg in den neuen Tag anzunehmen, das bereitet auf die vielen entscheidenden Momente vor, die heute noch kommen, auf die Entscheidungsmomente. Darin übt der erste Schritt des Tages ein, der Schritt vom Bett auf den Boden.

Ein paar kleine Hilfen machen den Schritt leichter:

Mir am Vorabend etwas zum Anziehen herauslegen.

Ich plaziere die drei wichtigsten Aufgaben für heute wie auf einer gedachten Wäscheleine zwischen die Kleidungsstücke: Was erwartet mich heute? Was ist heute wichtig? Was muss ich fertigbringen?

Eine Vision entwickeln: Was soll heute Abend besser sein, als es gestern war?

Und wenn es gar nicht geht, weil ich zu müde bin, zu erschöpft, zu enttäuscht, zu hoffnungslos, dann höre ich die Worte, die auch mir gelten können: »Mädchen, ich sage dir, stehe auf.«

Nach einem Traum, der mich beschäftigt

Wach, aber noch mit dem Nachtgeschehen beschäftigt.

Die verschusselten Träume, von denen am Morgen nichts bleibt: Das alles kommt mit. Das brauchen wir auch«, heißt es im Lied »Weißes Papier« der Gruppe »Element of Crime«. Ob die wirklich wichtig sind? Konfuse Träume brauche ich nicht. Die schüttel ich ab und versuche, sie zu vergessen.

Wenn da die anderen Träume nicht wären … Die kleinen Mahner in der Nacht, die kleinen Eindrücke, die unser Gehirn endlich in Bilder gepackt hat, Bilder, die uns dann noch lange nach dem Aufstehen beschäftigen. »Auch so könnte mein Leben sein.«

Aber da kommt schon die erste Hürde. »Das erste Symptom dafür, dass wir unsere Träume töten, ist, dass wir nie Zeit haben«, stellt der Autor Paolo Coelho fest. In seinem Buch »Struwwelpeter für Manager« greift Fritz Maywald dieses Symptom auf. Menschen, die immer beteuern, dass sie keine Zeit haben, »träumen zu wenig. Denn etwa während einer täglichen Zugfahrt von fünfundvierzig Minuten kann ich ein Vielfaches dieser Zeit er-träumen und dabei alle Grenzen überschreiten, die mir im wachen Zustand im Wege sind.«

Wie wäre es denn, wenn mein Leben so wäre, wie ich es unvorhergesehen geträumt habe?

Nagt da ein kleiner Wunsch, dass irgendetwas aus diesem Traum so werden möge?

»Wenn du es träumen kannst, dann kannst du es auch tun«, sagte Walt Disney einmal.

Träumen und träumen ist nicht das Gleiche.

Was, wenn ich träume und zu Papier bringe, was ich da träume?

Einmal mit System:

Was ist mein Lebenstraum?

Wo will ich hin?

Welche Schritte kann ich gehen, um dorthin zu gelangen?

Was sind realistische Ziele?

Wer hilft mir?

Welche meiner Verhaltensweisen, Gewohnheiten, liebgewordenen, aber zweifelhaften Einsichten muss ich ablegen, um meine Lebensplanung strukturiert angehen zu können?

Die Hand am Herzen

Den Tag mit Gott beginnen.

In meinem Elternhaus war das noch eine Selbstverständlichkeit: Den Tag zu beginnen mit einem gemeinsamen Morgengebet am Tisch. Es war immer das gleiche, vertraute Gebet. Eine Zeile darin lautete: »Und was ich denke, red und tu, das segne, bester Vater, du.«

Sind Denken, Reden und Tun drei »Filter«, durch die ich mein Alltagsverhalten prüfen kann? Ich lege sie probeweise drei Tage lang auf meine Erlebnisse an und sehe, was sich verändert. Und ich bete …

Hinter der Zeitung: meditierte Schlagzeilen

Kann man die Tageszeitung beten?

Manchmal packt mir der Gemüsehändler Obst in Zeitungspapier ein. Wenn ich die Einkäufe zu Hause verstaue, dann bleibt mein Blick an Artikeln hängen aus längst vergangenen Tagen, längst verstrichene Ereignisse drängen sich in mein Bewusstsein. Wie oft habe ich sie nicht richtig wahrgenommen, als sie aktuell waren. Ich empfinde eine Warnung, Freude, Bedauern.

Ich lerne von der Obst-Zeitung. Ich versuche, meine Wahrnehmung zu schärfen: Ich konzentriere mich auf drei Meldungen, die heute in der Zeitung stehen, und versuche, den Sinn, den Auftrag, das Signal für mich dahinter zu erkennen.

»Jede Zeitung kann zum Gebetbuch werden und jede Statistik zum heiligen Seismographen, mit dem wir als Christen auf die Tragik dieser Welt reagieren«, sagte einmal ein Jesuitenpater.

Vor der Kaffeetasse mit dem Sprung

Warum nicht alles gleich in den Müll gehört.

Nicht immer schmeiße ich eine Tasse, einen Teller oder ein Glas sofort weg, wenn sie einen Sprung oder einen Riss haben. Nur dann, wenn ich fürchten muss, dass beim Trinken oder Essen Scherben in den Mund geraten, dann ziehe ich das angeknackste Geschirr aus dem Verkehr.

Im Roman »Im Tempel meines Herzens« gibt die Autorin Alice Walker eine Reihe von »Seligpreisungen« einer Hauptfigur wieder: »das Evangelium nach Shug«.

»WOHL denen, die das Zerbrochene und das Heile lieben«, heißt es darin; »keins ihrer Kinder, keiner ihrer Ahnen und kein Teil ihrer selbst wird ihrer Verachtung anheimfallen.«

Im Hühnerstall: mein Frühstücksei

Herkunft ist wichtig.

Mein Ei trägt einen Stempel. Mit der Zahl zu Beginn erfahre ich, ob es von einem ökologischen Landbau (0), aus Freiland- (1), Boden- (2) oder Käfighaltung (3) stammt. Die Buchstaben, z.B. das DE, zeigen seine Herkunft an – mit einer genau festgelegten und nachvollziehbaren Betriebsnummer.

Mein Ei hat eine Geschichte. Das Huhn hat eine Geschichte. Mit den Eiern, die ich kaufe, schreibe ich Geschichte – die der Hühner, von denen die Eier für morgen sind, und meine eigene. Wenn das Ei, das ich kaufe, mit einem Schadstoff belastet ist, wird es eine Skandalgeschichte. Wenn ich mich an einem Tag, an dem ich morgens ein Ei gegessen habe, besonders stark fühle, wird es eine Erfolgsgeschichte.

Könnte man mir einen ähnlichen Stempel aufdrücken? Wie gut waren meine Entwicklungsmöglichkeiten? Wo komme ich her? Aus welchem »Stall«? Was bedeutet das für mich?

Beim ersten Wort am Morgen

Sprachstatistik.

An der Uni Leipzig werten emsige Menschen täglich Tageszeitungen aus und stellen zusammen: Welche Ereignisse und Personen wurden heute besonders oft genannt? Welche Ortsbezeichnungen und Schlagworte tauchten am häufigsten in den Nachrichten auf? Beispiele: Beherrschten am 10. September 2001 noch Worte wie »Zuwanderungsgesetz« und die »T-Aktie« die Wortwahl der Nachrichtenmacher, so am Folgetag »Anschlag«, »Türme«, »Terror«.

Habe ich Zeit, so zwischen zwei Morgen auszuwerten, worüber ich gesprochen habe? Vielleicht scheint es mir ja nur, als wären »Geld«, »Termin« und »Problem« die Spitzenreiter. Ich zähle darauf: Auch »Zeit« wird darin vorkommen, hoffentlich doch »Liebe«, vielleicht auch »Gott«.

»Wenn die Worte nicht stimmen«, begann der chinesische Weise Konfuzius vor 2500 Jahren, »ist das, was gesagt wird, nicht das Gemeinte.« Andersherum: Wenn gute Worte ausgesprochen und aufgeschrieben werden, häufig am Tag, dann ist mein Leben noch das, was damit gemeint war.

Bei »Starbucks«: wo bin ich wirklich ich?

Auf jeder Tasse, die ich da bestelle, mein Name – was hat das mit meiner Persönlichkeit zu tun?

Starbucks«, die amerikanische »Coffee-to-go«-Kette mit Kultstatus, findet man in jeder größeren Stadt. Ihre Philosophie lautet: »Unser Geschäft besteht nicht darin, Bäuche zu füllen. Unser Geschäft ist es, Seelen zu füllen.« Dass so viele Menschen Kaffee konsumieren, als sei er Futter für die Seele, kommentierte Howard Schultz, der Gründer und Chef der Kette, so: »Das ist unser Lebensgefühl. Unser Geschäft ist die Beziehung zwischen Menschen, ist Menschlichkeit.«

Der Physiker und Comedian Vince Ebert meint dazu: »Starbucks. Wenn Sie dort einen Becher Kaffee kaufen, werden Sie zuerst einmal nach Ihrem Vornamen gefragt. Der wird dann wasserfest und unwiderruflich auf einen Pappbecher geschrieben. Nun müssen Sie bis zu sechs verschiedene Entscheidungen treffen: tall oder grande? Frappuccino oder Espresso? Caramel oder Peppermint? Low fat oder normal? Entkoffeiniert oder koffeiniert? Das klingt im ersten Moment vollkommen schwachsinnig. Doch … Menschen, die nicht den blassesten Schimmer haben, was genau sie auf diesem Planeten tun, erwerben für 2 Euro 80 nicht etwa einen Becher Kaffee. Nein. Sie erwerben eine präzise Definition ihres Ichs: Vince, tall, Frappuccino, Caramel, low fat, entkoffeiniert.«