Oh, diese Weihnachtszeit und mehr! Geschichten mit Überraschungen für Klein und Groß - Sina Mehbus - E-Book

Oh, diese Weihnachtszeit und mehr! Geschichten mit Überraschungen für Klein und Groß E-Book

Sina Mehbus

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Beschreibung

Geschichten für Kinder und alle, die sich ein Stückchen Kindheit im Herzen bewahrt haben.

Das E-Book Oh, diese Weihnachtszeit und mehr! Geschichten mit Überraschungen für Klein und Groß wird angeboten von Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Weihnachten, Weihnachtsbaum, Lichterkette, Schnee, Eichhörnchen

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhalt:

Der Lieblingsplatz unter der Tanne

Die Schneewolke

Fällt der Weihnachtsmarkt aus?

Honigkuchen mit Bienenbiss

Igelige Weihnacht

Eine Lichterkette für den Maulwurf

Sommerweihnacht

Weihnachtsduft

Der Weihnachtsbaumjob

Waschbärenweihnacht

Weihnachtsmützen

Ein Eichenblatt und die Jahreszeiten

Der Lieblingsplatz unter der Tanne

Das Häschen reckt sich. In einer Kuhle unter einer Tanne hat es die Nacht verbracht. Der Morgen lässt die Nebelschwaden durch die Tannenschonung ziehen. Das Häschen genießt es wie immer sehr, unter der Tanne zu liegen.

„Hey, Zeit, aufzustehen. Bald werde ich abgeholt, weil ich in einen Garten gepflanzt werde.“ Die Tanne lässt ihre Zweige auf und ab wippen.

„Ach je“, klagt das Häschen, „jetzt ist es so weit. Was soll ich ohne dich machen? Ich liege sehr gern hier in der Kuhle. Deine Zweige schwingen so schön um mich herum.“

Die Tanne seufzt: „Ich finde es auch schade, dass ich gehen muss. Aber in dem Garten darf ich weiterwachsen und riesengroß werden.“

„Aber hier kannst du doch auch wachsen. So wie ich.“ Das Häschen runzelt die Stirn.

„Hier an dieser Stelle werden sehr kleine Tannen neu angepflanzt. Deshalb werden wir größeren umgepflanzt.“

„Ach, Mist. Dann muss ich ja auch weiterwandern. Unter den neuen Tannen ist bestimmt kein Platz für eine Kuhle.“ Das Häschen wackelt mit der Nase.

„Du wirst in der Nähe einen anderen Ort finden. Da bin ich mir sicher“, entgegnet die Tanne.

„Ich weiß nicht“, erwidert das Häschen. „Ich kann mir das nicht vorstellen.“

„Oh, ich sehe, die Ersten von uns werden ausgegraben. Es geht also los. Mach’s gut. Es hat mich immer gefreut, wenn du hier warst“, verabschiedet sich die Tanne.

„Ja, ich wünsche dir eine schöne Zeit in dem Garten.“ Das Häschen blinzelt. Es fährt mit einer Pfote über den Stamm. Dann krabbelt es unter der Tanne hervor und hüpft davon.

Aus sicherer Entfernung beobachtet das Häschen, wie eine Tanne nach der anderen ausgegraben wird. Die Wurzelballen werden verpackt. Anschließend kommen die Tannen auf einen Transporter. Es wird Abend. Das Häschen sitzt unter einem Busch und schnieft. Tränen kullern über sein Gesicht.

Eine Eule fliegt dicht am Häschen vorbei. Sie wendet mit einer Kurve und landet vor dem Busch. „Hey, was ist los mit dir? Warum bist du so traurig?“, will die Eule wissen.

Das Häschen blickt auf: „Mein Lieblingsplatz ist weg. Ich hatte eine so schöne Kuhle unter der Tanne. Aber jetzt muss sie in einen Garten umziehen und ich muss mir einen neuen Platz suchen.“

„Hm, das ist ein Problem.“ Die Eule schlägt ihre großen Augen zu und wieder auf.

„Ich vermisse die Tanne“, sagt das Häschen leise.

„Ich habe vorhin den Transporter gesehen. Er steht unter einem Dach im Hof der Gärtnerei. Soll ich dem Transporter folgen, wenn er losfährt, und schauen, in welchen Garten deine Tanne kommt?“, fragt die Eule.

„Oh“, staunt das Häschen. „Das würdest du tun?“

„Klar, ich helfe gern, wenn ich kann“, sagt die Eule.

„Das ist toll. Wenn ich weiß, wo die Tanne steht, kann ich vielleicht dorthin hoppeln.“ Das Häschen ist nun gar nicht mehr traurig.

Am nächsten Morgen folgt die Eule dem Transporter. Bald sieht sie, in welchem Garten die Tanne ihr neues Zuhause findet. Zufrieden beobachtet sie, wie die Tanne eingepflanzt wird. Dann kehrt sie zum Häschen zurück.

„Ich habe deine Tanne gefunden“, berichtet sie.

„Wirklich? Bist du dir sicher?“, fragt das Häschen.

„Ja, sie steht in einem großen Garten. In der Nähe von einem Haus. Zwei Rhododendronbüsche rahmen sie ein.“

„Ach, das würde ich gern sehen“, sagt das Häschen. „Ist es weit bis dorthin?“

„Soll ich dich hinfliegen?“, fragt die Eule.

Das Häschen schaut überrascht. „Gern, das ist sehr nett von dir.“

Die Eule nickt mit dem Kopf und sagt: „Das ist kein Problem. Der Weg durch die Luft ist nicht weit.“

„Jetzt ist es schon dunkel. Warten wir, bis es wieder hell wird?“, fragt das Häschen.

„Nein, wir können sofort starten. Ich bin ein guter Nachtflieger“, erklärt die Eule.

Das Häschen legt sich auf den Boden. Die Eule umfasst es vorsichtig mit ihren Krallen. Dann heben sie ab.

„Ich bin noch nie geflogen“, sagt das Häschen und schaut nach unten.

„Na ja, dazu fehlen dir ja auch die Flügel. Dafür kann ich nur ein bisschen hüpfen und nicht so hübsch hoppeln wie du.“ Die Eule gleitet mit leichtem Schwingen durch die Nacht.

„Sind wir bald da?“, fragt das Häschen.

„Ich denke schon.“ Die Eule fliegt eine große Kurve. „Ha, ich sehe den Garten!“

Das Häschen jauchzt. „Juchhu!“

Kurz darauf landen die beiden neben der Tanne.

Das Häschen stellt sich vor der Tanne auf die Hinterbeine. „Hallo, schön dich wiederzusehen.“

Die Tanne ist überrascht. „Hallo, wo kommst du denn her?“

„Die Eule hat mich hergeflogen. Sie ist dem Transporter gefolgt. Daher wusste sie, wo du jetzt stehst.“

Die Tanne lässt die Zweige schwingen. „Ich freue mich sehr, euch zu sehen. Ich habe einen tollen Platz erwischt. Wenn du magst, kannst du dir an meinem Stamm wieder eine Kuhle herrichten.“

Das Häschen ist gerührt. „Das mache ich.“

Die Eule zwinkert den beiden zu. „Ich fliege weiter. Werde noch ein bisschen auf Futtersuche gehen.“

„Vielen Dank für den Flug. Das war toll.“ Das Häschen freut sich.

„Hab ich gern gemacht.“

„Besuch uns doch bald mal wieder.“ Die Tanne wackelt mit ihrer Spitze.

„Mach ich, ist ja nur ein kurzer Weg aus meinem Revier. Tschüss, ihr zwei.“ Die Eule fliegt davon.

„Tschüss!“, rufen das Häschen und die Tanne ihr nach.

Dann sucht sich das Häschen einen Platz am Stamm. Umgeben von den Zweigen der Tanne schläft es ein.

In den nächsten Tagen buddelt sich das Häschen eine gemütliche Kuhle. So genießen das Häschen und die Tanne wieder ihre gemeinsamen Tage. Die Zeit vergeht und es fällt der erste Schnee des Jahres. Doch dann wird es auf einmal unruhig. Kisten werden vor der Tanne aufgebaut.

„Was hat das zu bedeuten?“, fragt das Häschen.

„Ich weiß nicht. Hüpf lieber unter den Rhododendron. Mal sehen, was jetzt passiert“, antwortet die Tanne.

Das Häschen taucht zwischen den Blättern des Rhododendrons unter.

Dann sehen sie, wie ein großer und ein kleiner Mensch die Kisten öffnen. Zum Vorschein kommt eine Lichterkette. Nach einiger Zeit haben die beiden sie an den Zweigen der Tanne befestigt. Danach schmücken sie den Baum mit roten Christbaumkugeln und roten Schleifen. Die Lichterkette wird angeschaltet und in der Abenddämmerung steht die Tanne nun strahlend im Garten. Die Schneeflocken glitzern im Schein der Lichterkette. Die beiden Menschen gehen wieder und nehmen die leeren Kisten mit.

Das Häschen krabbelt unter dem Busch hervor. Es hockt sich vor der Tanne in den Schnee. „Oh, siehst du schön aus!“ Das Häschen klatscht entzückt die Vorderpfoten zusammen.

„Danke. Ich wusste gar nicht, dass ich ein Weihnachtsbaum werden sollte.“ Die Tanne ist gerührt.

Das Häschen hüpft einmal um die Tanne herum. „Wunderschön“, schnieft es.

„Hallo, was ist denn hier passiert?“ Die Eule segelt durch die Luft heran. Auch sie umkreist die Tanne.

„Bald ist Weihnachten und ich bin ein Weihnachtsbaum geworden“, berichtet ihr die Tanne glücklich.

„Ja, dann fröhliche Weihnachten“, wünscht die Eule.

Das Häschen und die Eule betrachten verzückt noch eine Weile die Tanne. Dann fliegt die Eule weiter.

Das Häschen kuschelt sich in seine Kuhle unter der Tanne. Es schließt die Augen und murmelt: „Ich habe den schönsten Lieblingsplatz der Welt und der ist unter einem Weihnachtsbaum. Ein tolles Weihnachtsgeschenk.“

Die Tanne schmunzelt: „Und ich habe eine wunderbare Aufgabe in dieser Weihnachtszeit. Mein Anblick soll verzaubern.“

Das Häschen freut sich mit ihr: „Das wird eine schöne Weihnachtszeit.“

„Ja“, stimmt die Tanne zu, „und wir erleben diese Zeit zusammen. Fröhliche Weihnachten.“

Die Schneewolke

Über dem Meer türmen sich die Wolken am Himmel auf. Sie kommen von den Azoren und wehen auf die Meerenge zwischen Spanien und Afrika zu. Die Schattierung reicht von Weiß über Hellgrau bis hin zum Dunkelgrau. Manche transportieren Schneeflocken, andere Regentropfen.

Eine Regenwolke fragt die Schneewolke neben ihr: „Wohin fliegst du?“

„Ich suche mir einen tollen Platz zum Schneien“, antwortet diese.

„Also biegst du nach Norden ab“, vermutet die Regenwolke.

„Nach Norden?“, fragt die Schneewolke und meint dann, „ach, das ist so langweilig. Ich werde in den Süden fliegen.“

„Oh, du bist ja mutig“, staunt die Regenwolke, „meinst du, du kommst dort an?“

„Na klar“, gibt die Schneewolke überzeugt zurück.

„Viel Glück“, wünscht die Regenwolke, „ich muss ab hier ein kurzes Stück nach Norden. Ich soll an den Küsten des nördlichen Mittelmeers regnen.“

„Ja, tschüss und viel Spaß“, erwidert die Schneewolke.

Die Wolken trennen sich.

In der Schneewolke wird es unruhig. Ein paar Schneeflocken melden sich zu Wort: „Schneewolke, du kannst nicht in den Süden fliegen. Unser Auftrag gilt für Deutschland. Zu Weihnachten soll dort Schnee liegen.“

Die Schneewolke stöhnt: „Da war ich schon so oft. Ich möchte mal in der Sahara schneien. In einer Wüste war ich nämlich noch nie.“

„Wir möchten gern als Schneeflocken auf dem Boden ankommen“, halten diese dagegen.

„Könnt ihr doch. Ich fliege tief über die Sanddünen, lasse euch, zack, fallen und schon ist alles weiß“, erklärt die Schneewolke.

„Wir werden in der Hitze schmelzen und den Boden gar nicht erreichen“, geben die Schneeflocken zu bedenken.

„Ich habe mal von Schneefall in Marokko gehört, das klappt schon“, meint die Schneewolke.

„Aber alle in Deutschland warten auf uns“, klagen die Schneeflocken.

Die Schneewolke lässt sich nicht von ihrem Wunsch abbringen: „Dort kommt man auch mal ohne Schnee aus.“

„Schneewolke, denk bitte an die vielen Kinder, die Schlitten fahren möchten oder einen Schneemann bauen“, versuchen es die Schneeflocken weiter.

„Das ist schade für die Kinder dort, aber ich finde, dieses Jahr ist die Sahara dran“, entgegnet die Schneewolke.

„Dir ist klar, dass dann in Deutschland viele kleine Menschen an den Weihnachtstagen traurig sein werden“, wenden die Schneeflocken ein.

„Hm, das glaube ich nicht. Seit Jahren ist es an Weihnachten dort mal grün, mal weiß“, sagt die Schneewolke.

„Ja, weil es in der Gegend allerdings mehr grün als weiß ist, haben wir dieses Jahr diesen Spezialauftrag“, erklären die Schneeflocken. „Wir sollen in der Nacht zu Heiligabend viel Schnee dorthin bringen.“

„Auch Spezialaufträge können sich ändern“, meint die Schneewolke und bleibt stur.

Die Schneeflocken überlegen: „Vielleicht kann der Wind uns helfen.“

„Nein, das wird nichts. Ich habe so lange gewartet, bis der Westwind mich Richtung Sahara weht“, berichtet die Schneewolke stolz.