One Feeling Only: Revenge - Margaux Navara - E-Book

One Feeling Only: Revenge E-Book

Margaux Navara

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Beschreibung

Eine von Motorradgangs terrorisierte Stadt. Ein Killer mit nur einem Ziel: Rache. Mittendrin eine unfreiwillige Zeugin, der ihr Tick zum Verhängnis wird. Wäre die Welt perfekt, hätte Piper kein so lausiges Leben. Dann hätte sie in einer schlaflosen Nacht auch keinen Mord beobachtet und wäre anschließend vom Killer entführt worden. Doch ausgerechnet dieser nur auf Rache gepolte Mann übt ein unwiderstehliches Verlangen in Piper aus, sich von ihm bezwingen zu lassen. In einer perfekten Welt hätten sie und Leroy ein Happy End und keinen Motorradclub auf den Fersen, der den Mann ihrer ungeplanten Träume töten will. Doch diese Welt ist nicht perfekt. Kann die Liebe im Schatten der Rache überleben? One Feeling Only: Revenge - eine gefährlich dunkle und mitreißende Romance mit spicy Szenen

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

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One Feeling Only - Revenge

Margaux Navara

Impressum:

Margaux Navara

c/o K.Mothes, Impressumservice

Geschwister-Scholl-Str. 31

06869 Coswig (Anhalt)

©2023Margaux Navara

Alle Rechte vorbehalten.

Kontakt: [email protected]

Webseite: MargauxNavara.com

Korrektorat: J. Buhl

Manuskriptgutachten: Franziska Schenker

Coverdesign: M. Navara unter Verwendung eines Fotos von © naveki_maria – Depositphotos.com, Standardlizenz

Inhaltsverzeichnis

One Feeling Only - Revenge

Impressum

Piper

Leroy

Piper

Leroy

Piper

Leroy

Piper

Leroy

Piper

Leroy

Piper

Leroy

Satans Acolytes

Leroy

Piper

Satans Acolytes

Leroy

Piper

Satans Acolytes

Leroy

Piper

Satans Acolytes

Piper

Satans Acolytes

Piper

Leroy

Piper

Satans Acolytes

Leroy

Piper

Leroy

Epilog Piper

Noch nicht genug von Piper und Leroy?

Danksagung

Piper

Autsch!

Ein hervorstehender Draht des Zauns kratzt über mein Schulterblatt, bleibt am Träger des Shirts hängen. Ich drehe und winde mich, bis er sich löst. Dabei fällt mein Blick auf das Haus, in dem ich wohne. Aus ein paar Fenstern flackert das blaue Licht von Fernsehern, die anderen sind längst dunkel. Nicht mal das Mondlicht übertüncht die schäbige Fassade.

Haus? Ha! Schabenverseuchte Baracke wohl eher.

Der Weg führt über eine halbverfaulte hölzerne Brücke, die bedenklich knarzt. Mich schaudert es, was nicht nur an dem spanischen Moos liegt, das meine nackten Schultern streift. Es hängt überall von den Bäumen, aber es hat zumindest keine Augen und schon gar keine Zähne. Der Alligator, den ich vor drei Wochen hier gesehen habe, sehr wohl. Noch mehr Augen, die beobachten, die lauern.

Aber dieser Weg ist der kürzeste zum Drugstore. An bestimmten Tagen muss das sein. Dann, wenn der Druck zu groß wird.

Heute war einer dieser Tage. Als ich auf der Leiter stand, um das Plakat für die Badesachen aufzuhängen, spürte ich das altvertraute Kribbeln im Nacken. Früher dachte ich immer, ich spinne. Seit Hank bei uns seine Ausbildung angefangen hat, erwische ich ihn häufiger, wie er gerade so hinter einem Kleiderständer verschwindet. Der Arsch stalkt mich und wird mit jedem Tag aufdringlicher. Erst verlangte er meine Telefonnummer, damit er mich anrufen kann, „wenn mal jemand ausfällt“, was gar nicht sein Job ist.

Ich stampfe durch die feuchte Wiese und hoffe einfach, dass ich nicht auf was Ekliges trete in diesem Sumpf.

„Hilf mir, das aus dem Lager zu holen, Piper“, äffe ich seine Stimme nach und schlage einen Ast zur Seite.

„Piper, ich habe einen Kratzer am Hintern, willst du mir nicht ein Pflaster aufkleben?“

Heute hielt er mir einen Bikini hin, dessen Dreiecke höchstens meine Nippel abgedeckt hätten. „Schau mal, Kleine, der würde an dir doch süß aussehen. Na ja, das Oberteil ist vielleicht ein bisschen klein.“

So ein Arschloch. Wenn er wüsste, worunter ich ihn im Telefon abgespeichert habe! Ha, das muntert mich etwas auf.

Auf der Straße ist es ganz ruhig so kurz nach Mitternacht, ich atme auf. Keine Autos, keine Menschen, niemand, der mich beobachten kann. Endlich hört das Kribbeln zwischen den Schulterblättern auf.

Ich betrete den kleinen Drugstore, der so schwach beleuchtet ist, als wollte der Eigentümer geradezu Banditen einladen, über ihn herzufallen. Aber seltsamerweise ist hier noch nie etwas passiert. Der Verkäufer, ein uralter Chinese, nickt mir zu, beachtet mich aber nicht weiter. Ich hole mir einen Energydrink, streife ein wenig durch die Reihen, trinke ihn dabei aus. Erst nach einer Weile raffe ich alle Pflasterpackungen zusammen, die in der Drogerieabteilung direkt neben den Sprühflaschen mit Desinfektionsmittel hängen, zahle und verstaue sie in dem großen Beutel, der mir als Handtasche dient.

Mein Rückweg führt mich über die Old Kings Road, vorbei an einem Logistikunternehmen. Auch hier ist es ruhig bis auf den Gesang einer Spottdrossel, die anscheinend auf einem kleinen Stück Wildnis hinter einem Reifenhändler lebt.

Das melodische Piepen wird überdröhnt von einem Brummen. Ein Motorrad? Ich lächle. Ein angenehmer Klang, den ich schon immer mochte.

Das Geräusch ändert sich, jetzt gluckert es.

Shit.

Ein langsam fahrendes Bike auf einer leeren Straße. Um diese Zeit? Es kommt mir entgegen. Ich umklammere meine Tasche und ziehe sie vor den Bauch, werde immer langsamer.

Von Bike und Fahrer erkenne ich inzwischen den Umriss. Mist, sobald der Scheinwerfer mich erreicht, kann er mich auch sehen. Instinktiv gehe ich in die Hocke, verstecke mich zwischen Quads, die vor einem Shop ausgestellt sind.

Ich stöhne leise. Das Bike fährt ausgerechnet auf den Parkplatz vor diesem Laden. Der Scheinwerfer zeigt immer noch in meine Richtung, wenn ich jetzt aufspringe, lande ich genau im Lichtkegel.

Im Shop wird es hell. Jemand tritt aus der Tür.

„Nachrichten vom Boss?“, fragt eine rauchige Stimme.

„Nein, Bull.“

Die Maschine gluckert weiter. Warum stellt er sie nicht ab?

„Ich kenne dich gar nicht. Bist du neu?“

Der Motorradfahrer nimmt seinen Helm ab. „Nein.“

Was wird das? Ich schaue über den Tank des Quads neben mir. Der Parkplatz ist nur schwach beleuchtet, aber das Licht aus dem Laden genügt, um das Gesicht des Bikers erkennen zu können. Nicht mehr jung, kantiges Kinn mit Bartwuchs, tief liegende Augen, längere Haare, die an seinem Schädel kleben.

Der Mann aus dem Geschäft, selbst gekleidet wie einer aus einer Gang, steht ein paar Schritte von der laufenden Maschine entfernt. Jetzt tritt er einen Schritt zurück. Noch einen. Greift rücklings nach der Tür, verfehlt sie.

Der Fahrer holt etwas aus seiner schwarzen Lederjacke. „Ich bin der, der dich ins Jenseits schickt.“

Plopp.

Plopp.

Plopp.

Der Mann aus dem Laden stolpert nach hinten, fällt an das erste Quad und bleibt zusammengekrümmt liegen.

Shit!

So langsam wie möglich rutsche ich zu Boden, kauere mich in Embryonalhaltung zusammen, die Tasche vor dem Bauch umschlungen.

Mein Leben mag scheiße sein, aber ich will nicht sterben. Und ich werde sterben, wenn ich hier entdeckt werde. Ich habe den Kerl gesehen, seine hohe Stirn, die schiefe Nase, die knochigen Brauen.

Warum fährt er nicht endlich? Er muss doch abhauen! Verdammt, mir ist so schlecht. Ich umklammere meine Brust so fest mit den Armen, ich bekomme kaum noch Luft.

Das Motor-Gluckern erstirbt.

Ruhe.

Schritte nähern sich.

Ich halte die Luft an.

Leroy

Ich halte die Waffe vor mich, bereit zum Abdrücken.

Bull ist tot. Keine Bewegung in seinem Brustkorb, die Augen mit diesem Blick ins Leere. Befriedigung kann ich noch nicht aufkommen lassen, auch nicht die Erinnerung oder den Schmerz. Hass empfinde ich keinen, nicht jetzt, nicht hier.

Ich kann nicht entspannen, im Gegenteil, meine Sinne sind stärker angespannt als zuvor. Das mit Bull war leicht, zu leicht. Ich hätte ihn gerne leiden lassen, aber das widerstrebt allem, was ich gelernt habe. Töte, wenn du töten kannst, zögere es nicht hinaus. Ich habe während meiner Militärzeit gute Männer sterben sehen, weil sie sich zu sicher waren und noch ein wenig spielen wollten. Außerdem will ich nicht zu denen gehören, die Lust am Töten bekommen, das wollte ich nie. Ein kleiner Rest von Menschlichkeit ist mir noch geblieben.

Dieser Rest sorgt dafür, dass ich nicht einfach drei weitere Kugeln in das Häufchen knalle, das sich hinter dem dritten Quad auf den Boden geworfen hat. Ist das ein unbeteiligter Zuschauer? Oder ein Kumpel von Bull, der den Tod verdient hat? Wenn er auch nur ein kleines Anzeichen der Kutte trägt, wird mein Zeigefinger sofort angezogen. Aber wenn nicht? Dann habe ich kein Recht, dieses Leben zu nehmen.

Er rührt sich nicht, schlaues Bürschchen. Auf mich machte er den Eindruck eines schmalen Kerls. Jung oder einfach untrainiert? Ohne Kutte und ohne Leder? Das könnte auch ein Grund sein, warum er mir so klein vorkam.

Als ich die Maschine umrunde, mein Ziel fest im Blick, erlebe ich eine Überraschung. Das ist ein Kind, so kleine Kerle werden bei den Satans Acolytes nicht angenommen.

Etwas in mir tut weh, weil ich dieses Kind womöglich doch töten muss. Hätte ich noch ein Herz, würde ich behaupten, es würde schmerzen, aber das ist unmöglich.

Ich stupse das Kerlchen mit dem Fuß an. „Hey, steh auf.“

Die Figur regt sich, entfaltet sich vorsichtig. Lange Beine unter Shorts, ein Tank-Top. Shit! Eine Frau, eindeutig. Nur eine kleine Frau. Und dann rutscht die Cap vom Kopf und darunter quillt eine Mähne hervor. Die Farbe kann ich nicht genau erkennen, nur dass sie dunkel ist und leicht gewellt. Dann das Gesicht einer Puppe. Amy hatte so eine, keine Barbie-Puppe, aber so ähnlich. Perfekt, mit symmetrischen Zügen, einer kleinen Stupsnase, vollen Lippen und großen dunklen Augen, die mich nur streifen und dann schnell wieder geschlossen werden. Fest zugedrückt sogar.

Zu spät, Püppchen. Du hast mich gesehen. Ich dich.

„Steh auf und geh zurück, bis du die Wand hinter dir spürst.“

Sie tut, was ich ihr sage. Ein bisschen unsicher, weil sie rückwärts läuft mit geschlossenen Augen, aber sie gehorcht.

Kein Member des MCs, zumindest trägt sie keines der üblichen Abzeichen. Aber sie könnte eine der Ladys sein, die für die Gang arbeiten. Anschaffen wäre wohl das passendere Wort. Hübsch genug ist sie dafür. Es gibt genug Männer, die auf kleine, zierliche Frauen mit Titten stehen, die ihr Top ausfüllen.

Ich hebe die Waffe so an, dass der Lauf ihr zwischen die Augen zeigt. „Was willst du hier?“

Die Frau schüttelt den Kopf. Bekommt keinen Ton heraus, obwohl sie den Mund öffnet.

Wäre auch egal, was sie sagen würde. Was macht es für einen Unterschied? Gehört sie dazu, müsste ich sie töten. Wäre sie nur aus Zufall hier, müsste ich sie töten, damit sie mich nicht verrät. Sie hat mich eindeutig gesehen. Ein kurzer Blick zu meiner Maschine zeigt mir, dass man genug erkennen kann, sie kann vermutlich die Länge meiner Barthaare beschreiben.

Sie blinzelt jetzt, aber nicht in meine Richtung, sondern zu Bull. Und dann wird sie ganz starr. Ich vermute, sie hat gecheckt, dass der Kerl am Arsch ist. Obwohl sie eben noch wirkte, als würde sie sich gleich in die Hose kacken, geht sie jetzt seitwärts zu ihm hin.

„Bleib stehen!“

Warum drücke ich nicht ab? Vielleicht weil ihr Verhalten so irrational ist. Wer ignoriert eine Waffe, die eindeutig scharf geladen ist? Einen Kerl, der gerade einen anderen umgelegt hat?

Ich will wissen, was passiert.

Sie kramt in ihrer Handtasche. Trägt sie selbst eine Waffe? Nein. Ein kleines Päckchen, das sie aufreißt. Ich lasse den Finger nicht vom Abzug. Ich kann jederzeit abdrücken, aber ich will auch nicht so sein wie Bull und der Rest des Clubs.

Die Frau hockt sich neben Bull, ihre Bewegungen sind seltsam. Abgehackt, hakelig, fahrig. Trotzdem schafft sie es, etwas aus der Packung herauszuziehen. Jetzt reißt sie kleine Strips auf. Ich kann den Blick nicht von ihr wenden. Dabei streife ich nur kurz die nackten Beine, die vollen Brüste, bleibe hängen an ihren Fingern.

Fuck! Sie klebt ein Pflaster auf Bulls Wunde auf der Brust. Und noch ein zweites. Was zum Teufel tut sie da? Sieht sie nicht, dass er hinüber ist? Sie klebt noch eines und noch eines.

Etwas passiert in meinem Herzen. Diese Handlung berührt etwas in mir.

Was, wenn sie da gewesen wäre? Hätte sie all das Blut stoppen können?

Eine Sirene irgendwo in der Ferne holt mich zurück in die Gegenwart, erinnert mich an meine Aufgabe. Kurz entschlossen packe ich die Frau am Oberarm und ziehe sie hinter mir her zu meiner Maschine, zwinge sie vor mich, wo sie halb auf dem Sitz, halb auf dem Tank landet, dann schwinge ich mein Bein über das Polster und im nächsten Moment jagen wir vom Platz. Sie ist starr, vor Schock vermute ich mal. Besser so. Wenn sie sich wehrt, habe ich ein ernstes Problem. Der Lauf der Waffe ist noch warm an meinem Rücken. Noch kann ich sie erledigen, kann ich das Problem abwenden.

Und weiß doch, dass ich es nicht kann.

Nicht nach dem, was ich eben gesehen habe.

Außerdem ist sie klein wie ein Kind. Ein ausgewachsenes Kind, okay, eines mit Brüsten und einem runden Arsch, der sich an meinen Schritt schmiegt. Meine Reaktion zeigt, dass mein Körper sie nicht als Kind sieht. Garantiert nicht, denn nie im Leben bin ich für ein Kind oder ein junges Mädchen hart geworden.

Hat sie meine Erektion gespürt?

Ist sie deshalb so starr?

Sie klammert sich mit einer Hand an den Tank, mit der anderen hält sie sich ihre Tasche vor den Bauch.

Die Fahrt nach Hause wird zur Folter. Nicht, weil ich Umwege fahre und zum Teil ohne Fahrlicht, sondern nur, weil sie mir viel zu nah ist. Weil ihre Haare es irgendwie schaffen, sich unter dem Helm an meinen Hals zu kleben, sanft, weich. Fast so weich wie ihr Arsch. Ich erwische mich, wie ich unnötig beschleunige, damit sie noch fester an mich gepresst wird.

Verdammt. Meine Fantasie geht mit mir durch. Ich habe sie gefunden. Sie ist mein!

Es dauert etwa eine halbe Stunde, bis ich in die Straße abbiege, von der die Zufahrt zu meinem Haus abgeht. Eine halbe Stunde Tortur und Lust zugleich.

Zum Glück stehen die Häuser in diesem locker bewaldeten Stadtteil von Jacksonville so weit voneinander entfernt, dass niemand sehen kann, wie ich meine Beute anschleppe.

Ja, irgendwo unterwegs hat sich meine Sicht geändert.

Falsch, ganz falsch. Ehe ich nicht weiß, ob sie zu den Acolytes gehört, steht noch nicht mal fest, ob ich sie nicht doch loswerden muss.

Sie bleibt starr, bis ich die Maschine abstelle, in meiner Garage, nachdem das Tor hinter mir sich geschlossen hat. Mein Griff an ihre Hüfte zeigt, dass sie eiskalt ist. Kein Wunder, sie trägt ja fast nichts. „Los, komm mit!“ Der erste Versuch, sie einfach hinter mir her zu ziehen, misslingt, weil sie doch noch die Füße in den Boden stemmt. Ah, sie ist aus ihrer Schockstarre erwacht!

Aber das ist kein Problem für mich. Mit Schwung schmeiße ich sie mir über die Schulter, dass die Luft ihr mit einem lauten „Uff“ entweicht. Hoffentlich kotzt sie mir nicht auf den Rücken.

Ich schaue mich um, als ich durch die Seitentür die Garage verlasse und mit schnellen Schritten die paar Meter überwinde. Sie sind überdacht, damit ich trockenen Fußes ins Haus kann, aber wenn ein Nachbar zufällig unterwegs wäre, könnte er möglicherweise sehen, was ich hier anschleppe.

Ich habe Glück. Kein Hund mit Durchfall oder was immer die Leute hier wach hält. Die meisten kümmern sich nicht um mich, wie ich mich nicht um sie kümmere. Es gibt genug Abstand zwischen den Grundstücken.

Auf den Stufen zur Haustür werde ich immer langsamer. Meine Hand, die auf ihren Oberschenkeln liegt, sendet Signale an meinen Körper, an meinen Schwanz genauer gesagt. Eindeutige Signale. Frischfleisch. Junges, hübsches Fleisch. Beine, die dafür gedacht sind, über meiner Schulter zu liegen, während ich mich in sie ramme. Brüste, die meinen Händen Halt geben. Ein Mund, der offen sein sollte, um nach Belieben benutzt zu werden.

Eine Frau, von der niemand weiß, dass sie bei mir ist.

Hübsch, wohlgeformt.

Ausgeliefert.

Ich verziehe angewidert das Gesicht. Genau die Gedanken, die Zoey an mir gehasst hat. Was ich nie zugelassen habe, ihretwillen. Dann erinnere ich mich daran, dass Zoey tot ist. Nie wieder wird sie von mir fordern, sanfter zu sein, ihr nicht wehzutun.

Meine Finger graben sich in das weiche, zarte Fleisch. Warum sollte ich noch auf die Stimme hören? Warum sollte ich je wieder sanft sein? Fuck! Was hat es mir genutzt? Zoey ist nicht mehr da.

Ein Keuchen sagt mir, dass ich zu fest zugegriffen habe.

Mit Abscheu mir selbst gegenüber werfe ich die Frau auf die Couch, will sie loswerden. Oder die Vorstellung loswerden, wie ich sie ficke. Wie ich sie … Verflucht! Wo kommen diese Gelüste auf einmal her? Ich habe sie jahrelang unterdrückt.

Keine gute Idee, sie jetzt von der Kette zu lassen. Ich habe keine Ahnung, wer diese Frau ist, zu wem sie gehört, nur, dass sie mich beobachtet hat und ein bisschen gestört ist.

Nun, zumindest einem Punkt kann ich abhelfen. „Wie heißt du?“

Sie starrt mich nur aus großen Augen an, sagt kein Wort.

Fuck. Ich betrachte sie genauer, versuche, sie einzuschätzen. Ihre Beine sind nicht wirklich lang, sie dürfte mehr als einen Kopf kleiner sein als ich. Nur die Shorts lassen sie lang wirken. Nicht zu dünn, wie Frauen von Anfang zwanzig meist sind, eher stämmig. Man erkennt Muskeln in den Waden und Oberschenkeln, sie scheint sich im Alltag viel zu bewegen. Sie trägt knöchelhohe Chucks und über den Shorts ein Tanktop in Dunkelrot, dazwischen presst sie einen bunten Stoffbeutel an ihren Bauch. Durch das Shirt sehe ich die Form ihrer Brüste, entweder ist der BH eher dünn und ohne Polsterung oder sie trägt keinen. Braucht sie auch nicht. Nicht zu groß und nicht zu klein. Gerade eine Handvoll, allerdings auch für meine Handgröße. Und die ist ziemlich groß. Meine Hände schließen sich zu Fäusten und lockern sich wieder, weil ich an sie denke.

Nicht an die Hände.

An das, was sie mit ihr tun würden, wenn ich ihre Titten zu packen bekäme.

Sie gehört dir, flüstert eine Stimme in meinem Kopf. Sie ist hier und niemand weiß etwas davon …

„Sag mir, wie du heißt!“ Ich lege alle Autorität in diesen Satz, spreche laut und mit einem Grollen, auch, um die Stimme in mir zu übertönen.

Die Frau scheint kleiner zu werden oder mit dem Sofa zu verschmelzen. Gut so, verdammt, sie sollte Respekt vor mir haben.

Mehr als Respekt, wird mir klar. Ich will, dass sie Angst hat. Eine bestimmte Art von Angst …

Piper

Nachdem ich nichts sehen konnte von der Umgebung, nach einer Garage nur das Knirschen von Kies und dann seine Tritte auf Holzstufen wahrnahm, weiß ich jetzt zumindest, dass ich in einem Haus bin. Ein normales Wohnhaus, kein Gefängnis oder Folterkeller.

Er knipst das Licht an, ehe er mich auf die Couch wirft. Eine graue Übereckcouch mit einem knatschgelben Fleck auf dem Polster. Ich bin nur froh, dass der nicht rot ist. Eine Anrichte mit einem Fernseher, beides verstaubt, zwei Sessel, ziemlich durchgesessen. Der Esstisch aus fleckigem Holz und die Stühle, die kreuz und quer stehen, verraten mir, dass hier keine Frau wohnt. Oder ist es die fehlende Dekoration? Keine Bilder an der Wand oder auf der Anrichte, keine Blumen, keine Tischdecke.

Trotzdem, diese normale Einrichtung sollte mich doch beruhigen.

Tut sie aber nicht.

Der Typ macht mir eine Scheißangst.

Und er zieht mich an.

Scheiße, hör auf damit, Piper! Oder besser: Fang gar nicht erst an!

Du bist hier nicht in einer Bar, wo du dir einen Typen aussuchen kannst. Du bist bei ihm und er ist ein Killer. Gehört vermutlich einer Gang an, Biker oder Drogenhändler oder was auch immer.

Lass dich nicht von seiner Größe beeindrucken oder von seinem Körper, von seiner Kraft oder von der Art, wie er seine Finger in dein Bein gequetscht hat.

Ich schaue nach unten, betrachte die Stelle auf der Innenseite meines Schenkels. Ein Halbkreis roter Flecken. Seine Fingerabdrücke. Ich schlucke heftig.

Er langt zu und ich ducke mich, überzeugt, dass er mich schlagen will. Doch es folgt kein Schmerz, nur ein Reißen an der Schulter. Meine Tasche! Ich hielt sie die ganze Zeit an mich geklammert, der einzige Schutz vor dem Wind auf diesem verfickten Motorrad. Mir ist so kalt, als hätte der mir das letzte bisschen Wärme aus dem Leib gezerrt, den kläglichen Rest, der noch übrig war. Nur mein Hintern und der Rücken, dort, wo er mich berührte, blieb warm.

Der Typ fasst die Tasche mit zwei Händen und kippt sie einfach auf den Boden.

Ich höre mein Handy aufprallen. Fuck! Es hatte schon einen Riss quer über den Bildschirm. Leider ist es mit dem Display nach unten gelandet, ich kann nicht erkennen, ob es jetzt ganz hinüber ist oder ich noch etwas erkennen kann.

Als wäre das wichtig! Ich habe beobachtet, wie dieser Killer einen Mann umgebracht hat, kaltschnäuzig, ohne eine Miene dabei zu verziehen.

Was wird der wohl mit dir tun, Piper? Dafür sorgen, dass deine Flöte den letzten Ton von sich gibt.

Aber vorher wird er noch mit dir spielen.

Mich schaudert es heftig bei der Vorstellung und ich rutsche ein Stück zurück, bis ich in der Ecke kauere, das Polster im Rücken. Kann ich mich über die Rückenlehne aus dem Staub machen? Ist es klug, ihn zu provozieren?

Er hat meinen Geldbeutel gefunden. Ich habe nur eine Kreditkarte, die ich auch noch überzogen habe, aber da steht natürlich mein Name drauf. Meine Adresse wird er nirgends finden. Ich bin ja nicht blöd und gebe einem Handtaschendieb auch noch die Anweisung, wo der Schlüssel passt.

„Piper.“

Seine Stimme ist tief, sie hört sich an wie ein Knurren. Kann der Typ auch anders?

„Was hattest du dort zu suchen?“

Ich antworte nicht. Nicht einmal so sehr, weil ich es nicht möchte, sondern weil ich nicht kann. Ich habe schon immer diese Phasen. Wenn ich zu sehr unter Druck gerate, schweige ich. Ging mir als Kind schon so, zumindest in der Zeit, an die ich mich erinnern kann.

„Antworte!“

Ich schaue nur. Mein Mund ist trocken, meine Stimmbänder wollen mir nicht gehorchen, also schüttle ich den Kopf, versuche, ihm mit den Augen mitzuteilen, dass ich nicht sprechen kann.

„Verfluchte Kacke!“

Ich weiß. Ich würde auch gerne fluchen, aber nicht einmal das geht in diesen Momenten. Ich habe so eine Scheißangst vor dem, was gleich passieren wird. Mir wird gerade bewusst, wie sehr ich an diesem Leben hänge, das doch so blöd verläuft und mir bisher so gar kein Glück gebracht hat. Aber ich schätze, selbst Kakerlaken hängen an ihrem Leben, oder?

Er lässt die Kreditkarte in den Haufen fallen und kommt zu mir. Shit, ich mache mir fast in die Hose. Dieser Typ ist groß, verdammt groß. Bestimmt zwei Meter. Ich schätze, er wiegt um die hundert Kilo, von denen nicht ein Gramm Fett ist. Alles Muskeln und Sehnen und Knochen und dazu eine riesige Portion Wut und Feindseligkeit.

Erst kurz, ehe er mich erreicht hat, setzt mein Fluchtinstinkt ein. Viel zu spät. Anstatt nach hinten über die Rückenlehne werfe ich mich auf der Couch herum – mit dem Ergebnis, dass er auf mir landet und mir die Luft aus der Brust quetscht. Sein Gewicht presst mich in das Polster. Meine Rechte hat geradeso eine Kante erwischt, doch das nutzt mir rein gar nichts.

„Oh nein, du bleibst, wo du bist! Unter mir ist ein guter Anfang.“

Er bleibt einfach auf mir liegen, stützt sich nicht ab, lässt mich sein Gewicht spüren. Fuck! Mir bricht gleich das Rückgrat, dazu habe ich den Kopf im Nacken und mein Hals ist überdehnt. Ich bekomme keine Luft mehr!

Hilfe, schreit es in meinem Kopf. Luft!

Der Arsch bewegt sich nicht.

Mein Blick verschwimmt, meine freie Hand klopft auf das Polster. Viel zu leise. Nach gefühlt endloser Zeit stützt er sich ein wenig ab und gibt mir ein paar Millimeter Raum. Ich sauge die Luft ein, die er mir aus dem Leib gepresst hat.

„Sag mir, wer du bist, Piper! Was hattest du dort zu suchen?“

Ich setze alle Kraft ein, die ich habe. Nicht viel leider. Mir gelingen nur ganz kleine Bewegungen, ein Kriechen auf dem Bauch, wenn ich die Hüften hin und her schiebe. Ich schätze, ich habe einen Fingerbreit Land gewonnen.

Er lässt sich ganz bequem wieder auf mir nieder, gerade so weit, dass meine Lunge nicht gequetscht wird, aber ich komme nicht mehr voran.

Auf einmal wird mir heiß und kalt zugleich. Zu der Panik, die mich immer wieder schaudern lässt, kommt jetzt Höllenangst. Der Arsch ist hart. Ich spüre die ganze Länge seiner Erektion an meinem Hintern, sie schmiegt sich genau in die Spalte. Ist sie durch mein Gewackel dahin gekommen? Oder überhaupt erst dadurch entstanden? Nein, er war schon auf dem Bike hart. Das Teil fühlt sich groß an und dick, und fuck, lang. Muss denn alles an diesem Kerl groß sein?

„Machst du das mit Absicht?“ Seine Stimme ist leise, so über mir und nah klingt sie trotzdem gefährlich. Er braucht eindeutig keine Lautstärke, um sich Gehör zu verschaffen.

Es ist gut, dass ich nicht antworten kann. Doch, wirklich. Was sollte ich dazu auch sagen? In meinem Kopf schreit es: Geh runter von mir! Lass mich gehen! Ich will hier weg! Aber kein Wort kommt über meine Lippen. Wer weiß, am Ende würde ich in mein übliches Programm verfallen. Lust auf ne Runde? Gleich da draußen? Nur mit Kondom. Scheiße, wie komme ich denn da drauf? Das ist keiner der üblichen Typen, die ich in der Bar aufreiße. Das hier ist Ernst. Der hört nicht einfach auf, wenn ich es sage.

Mein Atem geht in kurzen Stößen und mein Verstand meldet sich.

Hör auf damit, du hyperventilierst. Das ist nicht hilfreich.

Als könnte ich das steuern!

Was ich steuern kann, sind die Muskeln in meinem Arsch. Sie spannen sich an und entspannen sich, weil nichts passiert. Und dann probiere ich es doch wieder. Statt mich voranzubringen, passiert nur etwas, was ich nicht will. Ich bin angemacht. Diese Kontraktionen lassen meine Pussy nicht in Ruhe, sie regen sie an. Sie produziert fleißig Feuchtigkeit, Wärme, durchblutet meinen Unterleib, ohne dass ich dagegen ankomme. Fuck!

Aber was hilft es, im Kopf zu schreien? Ich müsste ihm schon etwas sagen. Ohne Worte dann halt.

Ich lasse meinen Körper sprechen. Wie in der Entspannung bei meinen Yoga-Übungen löse ich nach und nach die verkrampften Muskeln. Lasse mich ganz weich werden. Es dauert länger als sonst, aber es funktioniert.

Er sagt nichts, bleibt über mir. Rührt sich nicht. Wie kann er so viel Geduld aufbringen? Ist das noch normal? Ist er ein Psychopath oder killt er so zum Spaß? Was, wenn er mich nur zu seinem Vergnügen killt? Spaß kann ich ihm vermutlich auf viele Arten bereiten. Er kann mich mit Gewalt nehmen und es ist genau das, was ihn anmacht. Oder das Killen oder eine Folter oder … Schon wieder verkrampft alles, dabei wird der Druck seines Gewichtes größer.

Stell dir vor, er ist eine Decke. Nur eine dieser extra schweren Decken, unter denen man besonders gut schlafen soll.

„Was auch immer du da tust, es funktioniert. Ich bin so weit. Wollen wir die erste Runde gleich hinter uns bringen?“

Mein Kopf fängt schon mit dem Schütteln an, ehe er überhaupt zu Ende gesprochen hat. Nein, nein, nein. Keine Runde, keine erste, keine zweite.

„Mir scheint, du machst das mit Absicht. Wie die Bonobos. Ein aggressives Männchen beruhigen sie, indem sie ihren Arsch präsentieren und sich ficken lassen. Möchtest du dich ficken lassen, Piper?“

Ich schüttle weiter, wobei es sich nur um winzigste Bewegungen handelt, weil ich einfach nicht mehr Raum habe. Schon wieder krampft meine Pussy. Aus Angst, Piper, nur aus Angst.

Eine Hand streicht mir die Haare aus dem Gesicht. Das lässt mich erneut erstarren.

Streichelt er mich?

Ist das sein Ernst?

Nein, er will nur wissen, wie ich aussehe. Oder wie ich schaue. Oder beides.

Fuck, bin ich am Arsch, ich kann einfach nicht mehr klar denken. Ich traue mich nicht, ihn anzuschauen. Ich könnte es, jetzt, wo sein Gewicht sich auf den anderen Arm verlagert hat. Aber ich kann es nicht. Überhaupt ist das doch der Grund, warum ich in diese Scheiße geraten bin. Weil ich hingeschaut habe.

Oder weil du deine blöden Pflaster auspacken musstest, sagt die Stimme in meinem Kopf. Dieselbe Stimme, die mich normalerweise dazu zwingt, genau das zu tun. Lass es aufhören, fängt sie an zu kreischen, sobald ich Blut sehe. Mach, dass es aufhört! Bitte, bitte, lass es aufhören! Es ist immer das Gleiche. Eine Mischung aus Panik und Betteln und Fluchen.

„Schschsch …“ Ein lang gezogenes Zischen, ganz leise, ganz … zärtlich?

Verrückt, oder? Noch ein Gefühl, das mich völlig überrascht. Als hätte ich nicht schon genug mit denen zu tun, die in meinem Kopf durcheinanderschreien.

Er ist ein Killer, verdammt, wenn er dich beruhigen will, dann nur, damit du dich nicht wehrst.

„Sch…“, wiederholt er.

Ich strecke die Finger, lege sie auf das Polster. Kein Dreck unter meinen Fingern. Und schon gar kein Blut.

„Sch…“

Ich sinke tiefer in das Polster, denke an den gelben Fleck. Wie der wohl dahin gekommen ist?

„Sch…“ Leiser noch. Ganz weich.

Meine Wange liegt auf. Es riecht ein wenig muffig. Scheint schon sehr alt zu sein.

Farbe. Ein Topf Farbe. Oder Nagellack? Nein, eher Farbe. Wer benutzt schon gelben Nagellack?

Bis ich realisiere, dass seine Beschwichtigung wirkt, liege ich schon ganz entspannt unter ihm. Als hätte ich schon immer hier liegen wollen. Mann, ich bin echt durchgeknallt, viel mehr als die Menschen, die mich bisher mit großen Augen angeschaut haben, ahnten.

Jetzt bewegt er sich. Nur ein bisschen, aber es genügt, um mir zu zeigen, was er von mir will. Er reibt seinen harten Schwanz durch meine Arschspalte. Auf und Ab. Hypnotisch. Verführerisch.

Stopp! Was tust du da? Lass dich nicht einwickeln!

Ich will meine Wut zurück.

Ich will meine Angst zurück.

Aber sie sind weg, zumindest für diesen Moment. Ich überlasse mich ganz dieser Bewegung, dieser Berührung. Nur ein schwacher Anklang an das, was er mit mir tun könnte, wenn er wollte. Gegen das ich absolut machtlos wäre.

Mein Atem geht tiefer, langsamer. Ich lecke mir über die trockenen Lippen.

Ein Zucken da unten auf meinem Arsch ist die Antwort.

Ich drehe den Kopf. Weg von ihm, von seinem Blick. Ich will nicht, dass er sieht, was er anrichtet, will nicht, dass er glaubt, er hätte mich mit ein paar Lauten zur Ruhe gebracht.

Er verlagert das Gewicht, folgt meiner Bewegung mit dem Oberkörper. Seine Hand streift mir erneut eine Strähne aus dem Gesicht, die der Schwerkraft gefolgt war. „Lass mich dein hübsches Gesicht sehen, Piper. Deine großen Augen.“

Die schließe ich lieber. Sie könnten ihm zu viel verraten.

„Nun denn. Mich beschäftigt auch eine andere Frage.“

Sein schwerer Körper bewegt sich erneut über mir. Genauer gesagt nur seine Hüfte, wie mir schnell klar wird. Er kippt sein Becken. Das Ergebnis ist ein Reiben. Seine ganze Länge schiebt sich in meiner Pospalte auf und ab. Langsam, sinnlich. Es ist Folter, ihn so zu spüren. Versprechen und Drohung zugleich.

Ich versuche, mir seine Länge vorzustellen, was schwierig ist, solange ich ihn nur so fühlen kann. Wenn meine Vorstellung stimmen sollte, kann er mein Zwerchfell berühren, sobald er in mir ist.

Auf jeden Fall weiß er um die Spannung, die sich in Pausen aufbaut, in denen mein Kopf mit solchen Überlegungen beschäftigt ist.

Er lässt sich Zeit, bis er die Frage stellt. „Wie sehr macht dich das hier an?“

Leider bewirken seine Worte genau das, was er beabsichtigt. Ich konzentriere mich auf meine Pussy. Sie ist heiß und feucht. Immer wieder ziehen sich Muskeln zusammen, ein Pulsieren, wenn auch unregelmäßig.

„Wie sehr willst du meinen Schwanz in dir haben?“

Sehr, ist meine spontane, zum Glück stumme, Antwort und ich bin das erste Mal im Leben froh um meine Blockade. Keine gute Idee, deinem Entführer und potenziellen Vergewaltiger auf diese Art und Weise einen Freibrief zu erteilen.

Warum zuckt meine Pussy nur umso stärker, sobald ich mir vorstelle, wie er sich nimmt, was ich ihm nicht freiwillig geben würde?

Ich wusste schon immer, dass ich gerne die Kontrolle abgebe. Warum sonst würde ich mir Männer suchen, die es mir besorgen? Zumindest ist das die Bezeichnung, die ich selbst dafür habe. Ich brauche das. Ich will keinen Sex im Bett mit Zärtlichkeiten oder Nachfragen, ob es so richtig ist. Alleine die Vorstellung bringt mich zum Kotzen.

Ich schnaube. Rede ich mir gerade schön, was er mit mir anstellen will? Wird? Fuck! Ich will einfach nicht nachgeben, schon gar nicht mich bei ihm einschleimen oder ihm das Gefühl geben, ich wollte es.

„Du willst es mir vielleicht nicht sagen, aber ich kann es hören. Laut und klar. Wenn ich jetzt meine Hand hierhin lege“, er verschiebt seinen Körper ein wenig nach links, sodass seine rechte Hand Platz hat, sich in Höhe meiner Hüfte unter mich zu schieben, direkt zum Ziel seiner Begierde, „dann werde ich dich nass antreffen. Oder meinst du, du kannst das vor mir verbergen?“

Er macht sich nicht die Mühe, die Shorts zu öffnen. Stattdessen schiebt er einen Finger durch den Beinausschnitt und bohrt sich damit vor, bis er meine Vulvalippen erreicht.

Meine Augen füllen sich mit Tränen.

Er lacht. Dunkel und böse. Die Zuckungen seines Oberkörpers übertragen sich auf mich.

Aber sie sind nicht der Grund, warum meine Pussy pocht.

Leroy

Ich weiß sehr genau, was in ihr vorgeht. Und es macht mich verdammt geil.

Ich brauche keinen Finger, um zu spüren, ob sie feucht ist. Der ist mehr für sie.

Was ist über mich gekommen? Warum reagiere ich so auf sie? Normalerweise hätte ich sie nie als meinen Typ bezeichnet. Zoey war groß mit Rundungen an allen möglichen Stellen.

Halt, falsch abgebogen.

Diese hier, Piper, ist ganz anders, als meine Frau es war. Sie ist klein, zierlich, hat kleinere Brüste als meine Frau, längere Haare, weniger Arsch und doch ist sie anscheinend das, was ich gerade will und brauche. Aber es liegt gar nicht so sehr an ihrem Aussehen. Viel mehr geht es mir um das Gefühl. Ihr Körper unter mir, aber vor allem ihre Reaktionen. Ihre Augen glänzten vorhin vor Tränen, genau genommen glänzten sie schon so, als sie sich über Bull beugte. Doch da war es Mitleid, bei mir ist es Angst.

Diese Angst ist es, die mich anmacht. Das Beben, das Zittern und zugleich das Pulsieren in ihrem Unterleib, das mir verrät, wie sie die Muskeln anspannt, dass sie sich selbst feucht macht auf diese Art und Weise. Die Kleine ist eindeutig angemacht von mir, sie will gefickt werden.

Und verdammte Kacke, ich will sie ficken.

Nach Zoeys Tod hatte ich fast zwei Jahre gebraucht, bis ich dem Drang meines Körpers nachgab. Er forderte Sex, nachdem die Trauer sich in ein dumpfes Grundrauschen verwandelt hatte. Kein Wunder. Ich bin ein Mann mit einer gesunden Libido.

Nur die Art, auf die ich Sex mit Frauen habe, hat sich seit Zoey geändert. So wie ich mich geändert habe. Ich bin nicht mehr der große, zahme Typ, der eine Frau anbetet. Ich bin der große, böse Typ, der seinen Zorn auch beim Sex rauslässt. Diesen Zorn auf die Welt, auf die Ungerechtigkeit und auf die Satans Acolytes, die mich nie mehr verlassen wird, wahrscheinlich nicht einmal dann, wenn sie alle tot sind. Ich werde noch ihre Seelen verfluchen und ihnen immerwährendes Fegefeuer wünschen, würde ihnen am liebsten zu ihrem Vorbild Satan folgen und diesen anstacheln, sie noch über die Ewigkeit hinaus zu foltern und zu peinigen.

Die Kleine stöhnt, unwillig, mit einem Hauch Verzweiflung. Ich kann mir vorstellen, wie sie fühlt. Sie will nicht angemacht sein von dem, was mein Finger tut. Für sie bin ich der Böse, der sie entführt hat, bin ihr potenzieller Mörder.

Und fuck, das macht mich mehr an, als es sollte. Ich presse meinen Schwanz wieder fest an ihren Arsch.

Eigentlich ganz gut, dass sie nicht redet. Sie wird mir nicht sagen, ich soll aufhören. Oder betteln, ich soll sie in Ruhe lassen.

Aber sie wird auch nicht fordern, dass ich sie härter nehmen soll.

Als ob sie das tun würde!

Oder vielleicht doch? Ist sie eine der Bitches der Satans Acolytes? Wie soll ich das herausfinden, wenn sie nicht redet?

Ich streiche ihr die Haare aus dem Gesicht, fasse dann mit der Faust hinein und drehe es so, dass ich sie anschauen kann. Scheißegal, dass ihr das Schmerzen bereitet. Betont gleichgültig frage ich: „Sag mal, was hast du dort getrieben?“

Sie bewegt ruckartig ihren Kopf nach vorn, verzieht das Gesicht, stöhnt leise.

„Das war doch kein Zufall, dass du dort warst. Welche Frau treibt sich schon mitten in der Nacht vor einem Quadladen herum?“

Keine Antwort. Weder Ablehnung noch Zustimmung.

Es gibt noch eine Erklärung. „Gehst du anschaffen?“

Ihre Augen schießen Blitze.

Tja, das kann alle möglichen Gründe haben. „Machst du nur für die Acolytes die Beine breit?“

Sie faucht.

Könnte Empörung sein für die Unterstellung oder Wut, dass ich es auf den Punkt getroffen habe.

Ihre Hüfte fängt wieder an mit diesen Windungen, die mich irremachen. Will sie gefickt werden? Das kann sie haben. Ich bohre erneut mit dem Finger unter ihre lächerlich kurzen Shorts und finde wie eben diese feuchte Hitze, die mich verdammt geil macht.

Jetzt beginnt sie zu kämpfen. Endlich macht sie ernst mit ihren Bewegungen. Ich empfinde eine perverse Befriedigung dabei. Pervers, weil ich weiß, dass ich sie jederzeit mit meiner Kraft überwältigen kann, dass sie womöglich genau davon heftig angemacht wird.

Ich will, dass sie kämpft. Es geht schließlich um ihr Leben, um ihre Gesundheit.

---ENDE DER LESEPROBE---